Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Unter ihrer Uniform

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier
EmaSen
EmaSen
19 Anhänger

Angeekelt wendete Wessels sich ab, die schwulstige Wunde sah selbst von hier noch immer feucht aus; was kümmerte ihn schon seine Achtung unter den Mitarbeitern; Das hier war einfach nur abstoßend. Wie konnten sie nur mit der Kamera...? Sein Blick landete gewendet direkt in Johannas Gesicht, das der Blässe der malträtierten Leiche dort erschreckend ähnelte, selbst ihr Gesichtsausdruck stand dem des Toten um wenig nach. Sie fußte erstarrt auf der Schwelle zum Flur und schien seinen Blick nicht wahrzunehmen.

»Frau Siewers?« redete er sie besorgt an. Offenbar war sie in einen Schockzustand geraten - dabei hatte er sie doch extra gefragt, ob sie schon die ersten Mordfälle hinter sich gebracht hatte; Wessels gab allerdings zu, dass er selbst diese Leiche nur schwer verkraftete.

Eine geradlinig aussehende Frau mit grauem Blazer und streng zu einem Pferdeschwanz gebundenen blonden Haaren trat auf ihn zu, verharrte aber, als sie das schockierte Mädchen gewahrte. Sie sah ungewöhnlich zuständig aus in dieser Unordnung eines Tatorts. Er musste Johanna hier herausbringen. Die Gedanken an den Dank, den er sich gerne von ihr ausmalte, versuchte er für jetzt zu verbannen, ohnehin steckte ihm die schreckliche Szenerie buchstäblich im Nacken.

»Sie schaffen das doch hier allein, ja?« stotterte er an die hinter ihm stehen gebliebene Kollegin. Scheinbar war er der einzige, der hier noch irgendeine Bewegung hielt, selbst einige SpuSis hatten innegehalten um die Szenerie an der Tür zu beschauen. »Ich muss Frau Siewers hier auf die Wache zurückbringen.« Er genoss es, sich als Beschützer darzustellen, tadelte sich aber im nächsten Moment, ihren Namen so laut in die Runde gebracht zu haben. Nicht, dass man noch ihren Ruf als Polizistin schädigte. Den Heinis von der Spurensicherung war alles zuzutrauen.

Im Treppenhaus ließ sie sich konsterniert in seine Arme fallen, zurück auf dem Bürgersteig dann umarmte Johanna ihn intensiv und so lange, dass es ihm fast etwas gezwungen vorkam. Trotzdem fiel alles blutige Nachsinnen von ihm ab und er gab sich ganz dem schlanken, warmen Körper an ihm hin. Selbst danach drückte sie sich nur eine Elle von ihm ab und säuselte:

»Vielen Dank Til. Ich war wohl etwas außer mir.« Sie lächelte, doch ihre Augen standen voll Tränen. Nahm sie der Mord so sehr mit?

Er freute sich, dass sie ihn duzte, obwohl er es nicht angeboten hatte. Die direkte Nähe zu ihr ließ ihn den Tatort bereits vergessen und eröffnete beinahe schon wieder einen anderen Tatort unter der Gürtellinie. Was war an ihr, das ihn so sexualisierte? Ihr heißer Atem umfloss sein Kinn wie ein feuchter Frühlingsschauder. Wie tiefe Sternenzelte fokussierten ihn ihre Augen, er sah sie einen Moment überlegen, dann küsste sie ihn mit einem weiteren gehauchten »Danke« auf die Wange, bevor ein Schluchzer aus ihr herausbrach und sie in den Wagen flüchtete. Alle Strapazen der vergangenen Bürozeit und die plötzliche Hektik ob des Mordfalls fielen von seinen Schultern. Er war nur noch... dankbar für ihre Zuwendung und es brannten auf einmal zwei Feuer in ihm: In seiner Brust und zwischen seinen Schenkeln. Ob sie wohl wusste, wie sehr sie diese Feuer kontrollierte? Sie schien ganz schön außer sich. Dabei war alles was er sich von ihr wünschte, die Flammen nur weiter anzufachen, bis sie hoch in sein Gehirn schlugen und alle Gedanken um irgendwelche Mordfälle verbrannten. So stieg er in den Wagen und sie fuhren zurück auf die Wache.

3

»Ich fühle mich irgendwie... dreckig und ich friere - hat es hier Duschen?« fragte Johanna zögerlich, als sie in das Hauptgebäude eintraten und die Rezeption passierten. Die Autofahrt hatte sie schweigend verbracht und sichtbar an sich halten müssen, dass keine weiteren Schluchzer aus ihr herausbrachen. Doch fürs Erste schien sie die Weinkrämpfe zurückgedrängt zu haben und bedachte ihn nur noch ab und zu mit feuchten, aber dankbaren Blicken. Irgendwo hörte man das leise Rattern eines Kopierers, sonst lag der Flur still vor ihnen und auch die meisten abgehenden Büroräume waren bereits verschlossen. Hier in dieser Stille kam es auf einmal über ihn, dass er die bloße Anwesenheit des ranken, durchbluteten, lebevollen Körpers neben ihm schon genoss und er grinste glücklich. Sie hatte die Uniform bereits geöffnet und er konnte beim Gehen das gelenke Spiel ihrer Hüfte beobachten.

»Was ist?« Sein Gesicht machte sie misstrauisch.

Nicht schon wieder solch ein Ausrutscher! Sie dachte wohl, er genösse ihre Verletzlichkeit. Oder gar, sie sich beim Duschen auszumalen. Was ja genau betrachtet auch stimmte. Aber er würde das ja nicht wie ein pubertierender Lüstling derart offen vor sich her tragen; wobei er sich, im rechten Licht betrachtet seit Johannas Ankunft genau so aufführte! Er zwang sich zu einer höflichen Distanz, wie sie sich für Arbeitskollegen ziemte. Immerhin war auch unter angehenden Freunden ein wenig Distanz durchaus angemessen, damit sie ein wenig zur Ruhe kommen konnte. Eine heiße Dusche war da oftmals genau das richtige.

»Ja, drüben, neben dem Materiallager sind auch die Umkleideräume. Dort gibt es Duschen, kommen Sie, Frau Siewers.« Ganz bewusst hatte er Johanna gesiezt. Er war nun Leitender Kommissar, verdammt! Dass man durch die Ankunft dieses Mädchens öfter Streife fahren konnte war ein erfreulicher Fortschritt, aber deswegen gleich in Anbetung zu verfallen war sicherlich der falsche Weg, eine neue Mitarbeiterin willkommen zu heißen. Falls sie das enttäuschte, verbarg sie es gut.

Die Duschkabinen befanden sich an einem engen Flur, der rückseitig von einer großen, mit Spinden zugestellten Souterrain-Kammer abging, wohinein Johanna eilig mit seiner Instruktion verschwand. Vielleicht musste sie den Schreck einfach noch überwinden -- vielleicht war das Duschen ja nur eine Finte, um sich seiner Gesellschaft galant zu entledigen. Draußen auf dem Hauptflur stand eine Bank neben der Tür. Er wollte einfach noch nicht ins Büro zurück; erschöpft senkte er sich an die harte Plastiklehne, der geflieste Gang lag im Dämmerlicht, weil der Bewegungsmelder weiter hinten, am Zugang vom Treppenhaus hing. Das Verlassen des Tatorts war eine Flucht gewesen - das musste er sich ehrlich eingestehen, auch wenn Johanna ihm einen guten Vorwand geliefert hatte. Genauso hatte sie die Gedanken an den grausamen Mord sofort durch ihre Nähe und Wärme verdrängt und er hatte es dankbar angenommen. Nun aber, wo sie hinter fürs erste unüberschreitbaren moralischen Grenzen ihren nackten Körper wusch und er hier draußen im Schummer saß, allein, schaffte er es nicht, die Alp-Gedanken des Tages weiter fernzuhalten. Wie lange dauerte es, zu verbluten? Bis man gnadenvoll das Bewusstsein verlor? Noch immer meinte er den Wahnsinn in den Augen des toten Mannes zu spüren -- war das seine letzte Zuflucht gewesen, aus einer Welt purer Pein, nicht fähig sich mehr zu bewegen, als mit einem hilflosen Wackeln der Hüfte sein Blut nicht in den berechnend dargebotenen Bottich zu verspritzen?

Aus Spiel wurde Ernst, aus Fantasie Realität, aus devoter Geilheit eines Sexpartners Folter und Tod. Er war von jenem Tatort geflüchtet, weil er sich dort selbst erblickt hatte. Seit seiner Jugend hatten BDSM und Bondage teil an seinen erregendsten Sex-Träumen, wie oft hatte er sich ausgemalt, dass er wehrlos aufgeschnallt an einem Holzgerüst, mit Gummiknebel und Lederhalsband den Weisungen seiner Herrin unterlag? Dass sie seinen geilen Schwanz verächtlich belächelnd ausnutzte, um ihn in augenblicklichen Liebkosungen dann nur in größeren Lustschmerz hineinzureiten? Ihre Küsse wie Feuer auf den Lippen brannten, weil jede Belohnung mit freudig gewährtem Schmerz bezahlt werden musste? Heute hatte er eine seiner größten Fantasien in Realität gesehen. Und er hatte gesehen, was Wehrlosigkeit wirklich bedeutete. Instinktiv presste er seine Beine zusammen und bedeckte schützend sein Glied.

So quälte er sich noch eine ganze Weile durch den Strom marternder Gedanken, bis ihm auffiel, dass Johanna schon viel zu lange duschte. Er fluchte innerlich. Sie war ohnehin noch instabil gewesen -- nicht, dass das heiße Wasser... Skeptisch erhob er sich, die Latten der Plastikbank hatten sich in seinen Rücken gedrückt und hinterließen einen leicht wunden Nachdruck. Schleichend öffnete er die Tür, die zu seinem Schreck leise Knarrte. Er hatte das Gefühl, einen Sakrileg zu begehen, indem er sich der duschenden Kollegin auf weniger als eine Milchglasscheibe und eine Flurecke näherte. Als er jedoch in die warme und feuchtigkeitsschwangere Atmosphäre des Raum eingetaucht war, hörte er die Duschgeräusche, die immer noch hin und her platschend davon zeugten, dass jemand sich unter dem Wasserstrahl bewegte, von Zeit zu Zeit meinte er sie sogar verhalten summen zu hören. Und auf der langen Sitzbank zwischen den Spinden lag, offen dort ausgebreitet, ihre Wäsche. Unversehens hatte er die Tür hinter sich bereits vorsichtig geschlossen, fühlte er seinen Penis gegen die engen Schranken der Hose ankämpfen. Dort lag offen, wie auf dem Präsentierteller, was Johanna eben noch auf ihrem Busen getragen hatte, an ihrer Scham, über ihrer schlanken Taille, ihrem Gesäß, um die schwungvollen Schenkel, ihre weiblich ausgeformten Schulterblätter hinab. Auch wenn er hätte erwarten müssen, ihre Kleidung hier vorzufinden, fühlte er sich übermannt. Er musste einfach dorthin gehen, sie berühren, vielleicht daran riechen, wenn auch nur ganz kurz; das ganze natürlich in ausgesuchter Heimlichkeit. Mit angehaltenem Atem lauschte er nach den nassen Klängen aus der hinteren Ecke, wo ein vorstehender Schatten den Flur mit den Duschkabinen ankündigte, dann näherte er sich dem unordentlichen Haufen aus Stoff.

Beinahe ehrfürchtig strich er über das beige Top, das obenauf lag, es fühlte sich samtig an, sogar noch ein wenig warm. Als er es, noch vorsichtig, mit zwei Fingern an beiden Händen an sein Gesicht hob, roch er nicht mehr als den Stoff selbst und einen Hauch von Parfum, dazu eine Note, die er allein als durch und durch »menschlich« definierte. Schnell war es zur Seite gelegt, als er sah, was darunter zum Vorschein kam. Ein großer, wohlrunder BH aus schwarzer, halbdurchsichtiger Spitze, daran als zuerst überflüssig scheinende Stofflage, ein ebenso gearteter Boxer-String. Wie schwarzer Raureif zogen sich die Muster über seine Hand, als er, die Hände in den festen Cups, den BH hochnahm. Die Innenseiten waren leicht gepolstert, dass, obwohl der Eindruck der Transparenz entstand, man die darunter liegende Haut kaum sah. Ganz entgegen seiner Erfahrung, dass Frauen zumeist sehr legere und bequeme Unterwäsche bevorzugten, lief Johanna schon den ganzen Tag mit einem Dessous durch die Gegend. Sein Begehren nach ihr lief ihm wie ein Schauer durch den Körper. Gleich würde er ihr Höschen nehmen - er hatte gehört, dass der Geruch der weiblichen Scham für Männer außerordentlich attraktiv wirken soll; das wollte er bis zum heißesten Moment aussparen. Vorsichtig bettete er den Push-Up wieder auf die übrige, beige bedeckte Kleidung und fasste langsam, wie feierlich ihren String an...

... als er plötzlich bemerkte, dass er seit geraumer Zeit die Dusche nicht mehr gehört hatte! Schockiert blickte er auf, direkt in Johannas Gesicht, auf dem sich über ihre noch immer von Tränen geröteten Augen nun ein gewinnendes Schmunzeln gesetzt hatte, auch wenn ihre Körperhaltung immer noch Verletzlichkeit ausdrückte. Mit einem Handtuch eng über der Brust stand sie an den gegenüberliegenden Spinden und musterte ihn wohl schon seit einiger Zeit. Wie hatte er das nicht merken können!? Verdammt! Sie dagegen schien einigermaßen zufrieden, geradezu kokett fröhlich, was ihn nur noch mehr ärgerte -- Er schämte sich fürchterlich.

»Ich...« begann er stockend und stotternd, Blut rauschte ihm in die Ohren und ihm wurde heiß und kalt zugleich.

»Alles Gut.« unterbrach sie sein Ringen mit der Situation in beruhigendem, liebkosenden Ton, während sie sanft lächelnd einen Schritt näher trat und selbst über ihren Kleiderhaufen strich, wobei ihre die Traurigkeit in ihrem Lächeln sich in ein beruhigendes Gefühl der Nähe und Heimeligkeit wandelte. Sie machte ihn wieder zum kleinen Jungen, der voller Scham vor seiner Mutter stand, die ihn, anstatt ihn für irgendeine Untat zu tadeln, in seiner Reue liebevoll in den Arm nahm und damit seine Schande nur noch vergrößerte. Und das wahrscheinlich sogar genau wusste.

»Ich... hätte nicht... Es tut mir Leid, ich...«

»Was denn? Ist doch nichts dabei.« stellte sie leutselig fest, indem sie ihren BH nun selbst heraufnahm und ihn sich vor die Brust über das Handtuch hielt, wie um ihm zu beweisen, dass darin nichts anstößiges lag und blickte ernst zu ihm auf.

»Siehst du?« begann sie nun, wieder mütterlich, »es ändert nichts. Es ist nur Stoff.«

Wessels fand schon, dass es etwas änderte, ob eine schöne Frau nun Reizwäsche trug oder nackt war. Doch er enthielt sich wohlweißlich.

Auf einmal senkte sie den BH wieder und schmunzelte erregt in einem plötzlichen Einfall.

»Möchtest du...«, sie formulierte neu, »Ich möchte nicht, dass Du dich schlecht fühlst, nur weil du neugierig warst. Möchtest du es anprobieren?«

»Anprobieren, was?« Er hatte sie schon genau verstanden.

»Das Dessous. Du würdest sicher bald merken, dass es nichts besonderes ist.« Sie wirkte verständnisvoll für seine unzulängliche Situation. Als hätte er noch nie Damenunterwäsche gesehen. »Nur Mut!«

Sie überging seinen Einwand, indem sie ihn hinauskomplimentierte: »Ich werde mich anziehen und wenn ich rauskomme, gehst du rein und ziehst dich ebenfalls um.« Damit schloss sie die Tür hinter ihm. Für den Moment war er wieder allein in dem schummrigen Flur mit der Plastikbank. Sein Penis stecke ihm in einem pulsierenden Steifen irgendwo zwischen Leiste und Hosenlatz, er fühlte eine leichte Feuchte dort. Was in den letzten Minuten geschehen war, wusste er nicht nachzuvollziehen, was in den nächsten Minuten geschehen sollte, vermochte er nicht sich auszumalen. So stand er etwas verloren in dieser halbdunklen Zwischenwelt des Flurs, allein gelassen mit immer nässenderen Gedanken.

Da ging auch schon die Tür auf und Johanna trat heraus, trug wieder ihr Top und die dunkelblaue Uniformhose, selbst die Polizeijacke hatte sie wieder übergeworfen. Es war im überdeutlich bewusst, dass sie nun keine Unterwäsche trug, wenn er sie richtig verstanden hatte, wessen er sich überhaupt nicht sicher war. Doch ihre Nippel stachen aus dem hellen Stoff heraus wie eingeschneite Zwergenhüte. Mit einem letzten verunsichertem Seitenblick trat er in den dunstigen Raum, die Luft war geschwängert von der Nässe der Duschen und dem Geruch nach Shampoo. Dort lag auf einer Bank, diesmal sauber übereinander drapiert, Büstenhalter und der breit geschnittene String, eine Zwischenart von Slip und Tanga, der die Scham mit geradem Beinabschluss bedeckte, während das Gesäß weitgehend frei blieb. Reizwäsche eben.

Einen Moment lang blieb er noch unschlüssig vor der Damenunterwäsche stehen, dann fügte er sich und begann, seine eigene Kleidung abzulegen. Sie hatte die Karten in der Hand, sie hatte ihn erwischt, einen verantwortungstragenden Arbeitskollegen, während er ihre verletzliche Abwesenheit heimlich genutzt hatte, um ihre Unterwäsche zu befühlen -- auch wenn sie es nicht so hatte aussehen lassen, und sich dessen vielleicht auch nicht bewusst war: Es wäre töricht, ihr jetzt nicht zu gehorchen. Schon fielen seine Shorts zu Boden und er stand nackt da, sein Penis reckte sich nun frei in den offenen Umkleideraum. Die unverschlossene Tür spürte er im Nacken -- jeden Moment könnte Johanna hereinkommen und fragen, was er so lange dort trieb. Also fügte er sich dem Unvermeidlichen. Seine Oma hatte ihm als Kind oft geraten, das es einfacher sei, die eingebrockte Suppe stumm auszulöffeln, solange sie noch warm war. Er zog sich die Träger des BHs über die Schultern und fummelte einige sehr hilflose und allzu entblößte Momente am Verschluss hinten herum, nahm ihn nochmal ab und zog ihn dann endgültig um. Aber auch der String machte Probleme: während er sich sanft und betont an sein Gesäß schmiegte, passte logischerweise sein Penis samt Gehänge einfach nicht richtig hinein. Die einzige Lösung, die ansatzweise hinreichend schien, wie er nach einigem Umherschieben und -zerren fand, war, die erigierte Latte seitlich abzuknicken, sodass er fast schon waagerecht die linke Seite des Höschens, wo der Schnitt eigentlich schon auf die Hüfte hinausging, ausfüllte, sodass er immerhin ansatzweise vom luzenten Stoff verborgen war, auch wenn sowohl der schwulstige, widerspenstig harte Umriss, als auch der Schwanz selbst mehr oder minder sichtbar blieben. Was erwartete er? Er trug ein Dessous. Es schmiegte sich wie feste Seide um seinen nackten Körper. Verhüllung war nicht der tragende Faktor dieser Kleidung. Während seine Brust und Schritt natürlicherweise unattraktiv ausschauten, versuchte er sich so zu verdrehen, dass er sein Gesäß betrachten konnte. Der hohe Schnitt des Strings unterstützte ihn darin, sich zwei bezaubernd femininen Pobacken gegenüberzusehen, auf die er jetzt schon einen merkwürdigen, abstrusen Stolz besaß. Da klapperte auf einmal die Türklinke und schob sich einen winzigen Spalt auf, sodass Johannas Stimme hindurchdringen konnte, die taktvoll hinter der Tür blieb:

»Bist du fertig?« rief sie, konnte trotz ihrer ernsten Fassade die kichernde Vorfreude nicht ganz verbergen.

Stumm beeilte er sich pflichtschuldig in seine Hose zu treten, sie deutete sein Schweigen als Zustimmung und trat herein, worauf sie gleich etwas enttäuscht rief:

»Nicht wieder anziehen!«

und er seine Hose wieder fallen ließ. So stand er vor ihr, der in ihrer Schönheit überlegenen Dame, die ihn in ihre eigene Reizwäsche gezwängt hatte. Der BH untermalte das Fehlen von vollen Brüsten, der Arsch streckte sich abstrus feminin betont empor, vorne, wo der String sonst spielerisch bergend eine stramme Vagina versprach, standen unförmige Beulen und ein langer, hautfarbener Schwulst, sein Penis, trotz des Höschens beinahe offen für ihre Augen sichtbar. Ihr schien zu gefallen, was sie sah. Sie lächelte breit, um ihm, der wie vom Donner gerührt schutzlos als gedemütigte Puppe in der Mitte der Fliesen fußte, eine Art Bestätigung für sein Aussehen zu vermitteln.

Lächelnd tänzelte sie näher, wobei sie aufreizend ihre Hüfte schwang. Dann war sie wenige Zentimeter vor ihm, rückte ihm noch einmal seinen BH zurecht und sah ihm schließlich tief und schweigend in die Augen, ihre Hand strich wie zufällig einmal an seinem String entlang, nur ein Fingerbreit neben seiner pulsierenden Eichel. Ihre Lippen standen einen Spalt offen und er hörte und spürte ihren feuchten Atem an seinen Wangen. Dann senkten sie sich schließlich zu ihm hinüber, die enge Distanz zwischen Ihnen schmolz dahin und ihre Lippen trafen die seinen, ein Feuer der Erregung durchbrandete seinen Körper — bis er plötzlich von einer schallenden Backpfeife getroffen gegen das unnachgiebige Metall der Spindreihe hinter sich taumelte! Auf einmal zeigte ihr Gesicht kein Zeichen von Zuwendung oder kokettem Spaß mehr; Zorn beherrschte ihre streng geschwungenen Augenbrauen und mit einen mal glänzten ihre Augen wieder feucht. Fassungslos klammerte er sich an das kalte Metall hinter ihm, ihr gestrenger Schlag hatte ihm aller seiner Kraft beraubt.

»Du spannerst mir nie wieder nach. Ist das klar?« flüsterte sie mit mühsam zurückgehaltener zorniger Energie.

Er blieb stumm und unterdrückte selbst den Drang zu Weinen.

»Meine Unterwäsche kannst Du den Tag über behalten, wenn Du dich daran aufgeilen willst.« sprach sie und nahm auf einmal seine eigene Unterhose, die auf den feuchten Boden gefallen war, mit spitzen Fingern hervor. »Ich erwarte sie morgen ungefragt zurück. Handgewaschen.«

Und damit stolzierte sie zum Mülleimer am Ausgang, warf doch tatsächlich seine Unterhose dort hinein und verschwand sogleich hinter der klappernden Tür.

4

Zu Hause wusch er Johannas Unterwäsche mit der größtmöglichen Sorgfalt und dem schlechtmöglichsten Gewissen. Was war er nur für ein ausgemachter Schwachkopf! Wie ein läufiger Hund hatte er sich auf das erste Weibchen gestürzt, was ihm zu Gesicht kam, um sich von ihr verdienterweise vollends blamieren zu lassen. Er mochte gar nicht darüber nachdenken, was die Geschichte für öffentliche Folgen haben könnte, denn alles was ihn nun interessierte, war, wie er die Sache für Johanna wieder ins Reine bringen konnte, um ein normales Arbeitsverhältnis wiederherzustellen. Denn abgesehen davon, dass sie einen verdammt schnittigen Körper führte, war sie auch einfach eine sympathische Kollegin. Den ganzen Abend sann er über ein Versöhnungsgeschenk nach, bis er schließlich auf das nächstliegendste stieß, Pralinen, und wie von den wilden Hunden gehetzt zu Tankstelle raste, um dergleichen aufzutreiben. Die würden zwar nicht die Peinlichkeit mindern, einer Kollegin ihre eigene Reizwäsche zurückzugeben (noch dazu, da er gezwungen gewesen war, diese bis zum Feierabend zu tragen), aber immerhin die Geste nicht zu einer Farce werden lassen. Zudem war ihm die Peinlichkeit nur recht so. Das würde ihn lehren, wieder Hand an die Intimitäten seiner Mitarbeiterinnen zu legen! Er hoffte versöhnlich, damit eine wichtige Lektion passiert zu haben.

EmaSen
EmaSen
19 Anhänger