Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Verhandlungssache

Geschichte Info
Schüchterne Praktikantin entdeckt ihre dominante Seite.
14.6k Wörter
4.64
19.4k
14
Teile diese Geschichte

Schriftgröße

Standardschriftgröße

Schriftabstand

Standard-Schriftabstand

Schriftart Gesicht

Standardschriftfläche

Thema lesen

Standardthema (Weiß)
Du brauchst Login oder Anmelden um Ihre Anpassung in Ihrem Literotica-Profil zu speichern.
ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier
NaSchmi
NaSchmi
211 Anhänger

Dies ist eine klein Fantasie einer Freundin, die ich für sie weitergesponnen habe, und damit ist alles auch etwas unwahrscheinlich. Wer Realismus sucht, wird hier sicher nicht fündig. Ich freue mich wie immer über Feedback, viel Vergnügen!

1. Kapitel

Das erste, was Joe an Leah auffiel, war, dass sie nicht wusste, wie gut sie eigentlich aussah.

Sie war schlank und großgewachsen, hatte lange Beine, lange Haare und graugrüne Augen und richtig große Lippen.

Aber ihre Augen waren hinter einer unförmigen und viel zu großen Brille versteckt, die Haare zu zwei Zöpfen gebunden, die sie wie ein Kind erschienen ließen, und ihr T-Shirt war schlecht geschnitten. Ein wenig Makeup hätte ihr Gesicht betont. Aber sie trug keins. Stattdessen drückte ihre Körpersprache totale Schüchternheit aus.

Das mag Joe als oberflächlich erscheinen lassen, aber es war sein Job, auf so etwas zu achten. Leah hätte seiner Meinung nach viel mehr aus sich machen können.

Es war zwar nicht Joes Job, die Praktikantin abzuchecken, aber er konnte das nicht so einfach ablegen. Aber es war so offensichtlich, dass sie weniger aus sich machte, als sie hätte tun können. Aber so war das halt, viele junge Künstler kannten ihre Stärken auch nicht.

Nun, Joe sollte sich da in Leah kräftig verschätzen, denn hinter der schüchternen Fassade sollte sie so einige Überraschungen verstecken.

Aber in diesem Moment stand Leah in seinem Büro, machte sich besonders klein und sprach leise. So leise, dass er ihr ziemlich nah kommen musste, um sie zu verstehen. Dabei roch er ihr Parfum, das recht synthetisch und zu süß war.

Ein Jahrzehnt als Roadie für Heavy Metall Bands hatte ihm zugesetzt.

„Sorry, ich muss was näherkommen, mein Gehör ist ziemlich hin! Alter Mann halt!"

Joe grinste, Leah lächelte unverbindlich. Eine kurze Pause entstand.

„Du bist Leah? Die neue Praktikantin? Hi! Ich bin Joe. Ich soll dir hier alles zeigen!"

Joe hielt ihr seine Hand hin, und sie schreckte ein wenig zurück, als sie seine riesigen, tätowierten Pranken sah. Ohne ihm in die Augen zu sehen, legte sie ihre schlanke Hand in seine und gab ihm den zaghaftesten Händedruck, den er je erlebt hatte.

„Hallo." Es war mehr ein Flüstern.

Sie sah ihn reserviert an, starrte auch auf die bunt tätowierten Unterarme und die, die am Hals unter seinem schwarzen Shirt hervorlugten.

„Ich bin Joe. Wir machen hier Eventplanung. Messen, Konzerte, Galas, Tourniere. Alles Mögliche. Und ich bin hier im Moment für die Personalplanung zuständig. Bedeutet, ich suche nach Personal. Moderatoren, Sängern, Künstlern, Ausstellern und so. Und das hier ist mein Reich. Etwas abgelegen, aber hat was. Ich habe mein eigenes Studio und werde nur selten gestört."

Joe lachte. „Weiß auch nicht, wie ich da reingerutscht bin. Früher war ich Roadie. Für Bands, weißt du?"

Er nannte ihr ein paar. Sie nickte, schien aber nicht beeindruckt zu sein.

„Daher meine Kriegsbemalung!" Er lächelte, schob mit seinen Fingern den Kragen seines Shirts auseinander, um noch mehr Tattoos zu zeigen, aber sie blieb distanziert.

Er erzählte ihr noch etwas von seiner wilden Jugend, von den Bands, mit denen er gereist war, und dass ihm das irgendwann zu viel wurde und er in dieser Eventagentur eine Stelle gefunden hatte. Er erzählte ihr, wie er sich langsam hochgearbeitet hatte und schließlich hier gelandet war. Er zeigte in das Büro, in dem an verschiedenen Stellwänden Kurzinfos zu allerlei Veranstaltungen angepinnt waren. Vor allem die Headshots der diversen Künstler und Models fielen Leah auf.

„Wir haben ein kleines Fotostudio, wo wir, also ich, Portfolios für Künstler erstellen. Naja, und generell sind wir hier ein wenig abgeschottet. Hier kommen nur selten Leute hin. Ist auch okay so, da wird man nicht so gestört."

Leah nickte. Zum ersten Mal schien sie ein wenig Interesse zu zeigen.

„Naja, du wirst das alles in den nächsten Wochen kennenlernen. Erzähl mal was über dich."

Joe biss auf Granit.

„Ich bin die Leah. Ich habe gerade in der Schweiz in einem Mädcheninternat meine Matura abgelegt und mache hier mein Praktikum, bevor ich Marketing studieren werde im Wintersemester."

Es war eine sehr kurze Vorstellung. Dass sie nicht noch sagte: „Meine Hobbys sind..." war auch schon alles. Dabei hätte Joe so einiges an ihr interessant gefunden. Internat in der Schweiz klang nach viel Geld und Mädcheninternat nach heißen Pyjama-Partys. Joes Fantasie ging manchmal mit ihm durch. Aber von all dem schwieg sie.

„Okay, Klasse!" Joe schlug ein wenig konsterniert in die Hände. „Dann zeige ich dir hier mal alles!"

Mit dem Smalltalk hatte es offensichtlich nicht geklappt, aber als Joe Leah die Aufgaben beschrieb, legte sie ihre Scheu ein wenig ab, irgendwann lächelte sie auch mal etwas enthusiastischer über seine Witze und stellte auch mal Nachfragen.

Allerdings sprach sie dabei immer noch so leise, dass er sie häufiger darum bitten musste, ihre Sätze zu wiederholen.

Je mehr er ihr erklärte, desto mehr legte sie ihre Scheu ab, und bald zeigte sich auch eine andere Seite an ihr. Sie konnte manchmal ziemlich meinungsstark sein.

„Ich mach jetzt Pause!", meinte sie einmal und stand einfach auf, ohne auf Joes Zustimmung zu warten. Sie nahm sich auch ungefragt seine Zigaretten, was er als irgendwie unhöflich empfand. Aber es gefiel ihm auch, dass sie aus ihrer Schale herauskam. Er amüsierte sich darüber, dass sie sich beim Rauchen ziemlich ungelenk anstellte. Es war klar, dass sie noch nie geraucht hatte, und als er sie darauf ansprach, sagte sie:

„Kippen gab es bei uns nicht. Auch keinen Alkohol."

„Klingt streng."

„War es auch. Wir durften nichts. War richtig streng. Richtig scheiße."

„Auch nicht so... untereinander?"

„Keine Sorge! Nicht, was du dir vorstellst. Ich bin 100% straight."

Joe war ein wenig überrascht über ihre aggressive Antwort und in welche Richtung sie dachte. Er sagte nur: „Sorry!" und versuchte dann das Thema zu wechseln.

„Warst du lange da?"

„Seit ich zwölf bin."

„Und jetzt bist du?"

„18. Bald 19."

„Lange Zeit."

Sie nickte.

„Da hast du viel verpasst... was man so macht als junges...", er zögerte, suchte das richtige Wort „...als junge Frau."

Sie sah ihn kurz an, ihr war seine Wortwahl aufgefallen und nickte wieder.

Joe war ein wenig unsicher geworden. Sie hatte das Gespräch offensichtlich in eine sexuelle Richtung gelenkt, auch wenn er das nur angedeutet hatte, und nun konnte er den Gedanken nicht mehr ganz aus dem Kopf kriegen.

„Und jetzt willst du das nachholen?"

Sie nickte. „Wir haben eine Wette laufen."

„Wir?"

„Meine Freundinnen und ich."

„Was für eine Wette?"

Leah sah Joe an, überlegte, ob sie etwas sagen sollte, schwieg dann aber, als hätte sie die Frage nie gehört. Stattdessen zog sie ein weiteres Mal an ihrer Zigarette.

Nun stellte sie sich fast schon elegant an, wie sie die Zigarette hielt und den Rauch in die Luft blies.

Sie spielte mit Joes Feuerzeug, lies die Kappe des Zippos klangvoll auf- und zuklappen. Dabei rutschte es ihr aus der Hand, und es fiel ins Gras.

Joe beobachtete, wie sie auf den Boden schaute, aber keine Anstalten machte, sein Feuerzeug aufzuheben, und so bückte er sich schließlich und hob es auf. Er wollte es schon einstecken, da hielt Leah die Hand auf, und er gab es ihr zurück. Sie schaute ihn an, länger als man das würde und lächelte einmal vage. Dann spielte sie weiter mit dem Feuerzeug. Sie drehte es in ihren schlanken Fingern, schaute ihn dabei an und rauchte. Und sie rauchte so, dass es ganz offensichtlich nicht um das Nikotin ging, sondern um ihre Wirkung auf Joe. Wie sie die Zigarette hielt, sie in den Mund steckte, zwischen ihren Lippen drehte.

Joe sah sie nun anders. Sie war nicht mehr eine Praktikantin, um die er sich kümmern würde, die seinen Tag verlängern würde, sondern wurde plötzlich interessant. Ihm fiel jetzt auf, dass sie sich jetzt recht weiblich gab. Vielleicht hatte sie das vorher schon getan, und es war ihm nur entgangen. Die Schüchternheit war immer noch da, aber jetzt legte sie eine Hand auf ihre Hüfte, und sie wischte wiederholt die Asche von ihrem Shirt und über ihre Brust. Als spielte sie mit ihm.

Für einen Moment dachte er darüber nach. Sie war jung, verdammt jung, zu jung für ihn, und er war alt, sicherlich zu alt für ihren Geschmack. Seine Tätowierungen, sein Vollbart, sein rustikales Aussehen schien sie zu Beginn auch eher verstört zu haben. Nun, da sie nicht mehr ganz so grau und unscheinbar war, wurde sie interessant.

Nachdem Joe Leah alles gezeigt hatte, ging es dann an die Arbeit. Joe musste für eine Gala Kellnerinnen und Kellner finden, und weil es etwas extravaganter war, sollten die Frauen alle gleich aussehen: Schwarze Kleider, Nylons, gegelte Haare und starkes Makeup, vor allem feuerrote Lippen.

„Wie in dem Video Addicted to Love von Robert Palmer."

Leah hatte noch nie davon gehört.

„Doch! Kennst du ganz bestimmt!"

Joe zeigte es ihr auf Youtube, aber Leah kannte weder das Video, noch hatte sie das Lied jemals gehört.

Joe kam sich alt vor.

Sie gingen zusammen die Kartei durch und schrieben sich Namen heraus.

Leah lernte schnell, worauf zu achten war, und wenn sie meinte, dass ein Gesicht nicht geeignet war, korrigierte Joe sie manchmal und erklärte ihr, worauf es ankam.

Joe kam sich dabei ein wenig seltsam vor, dass er einer jungen Frau erklären musste, was so alles mit Makeup möglich war und worauf es ankam, aber er machte das ganze auch schon etwas länger, und wenn Leah in einem Schweizer Internat von Nonnen großgezogen war, dann war sie in dieser Beziehung vielleicht etwas naiv.

Für den nächsten Tag schrieben sie einige E-Mails und luden einige Kellnerinnen ein. Der Kunde wollte zur Planung einige Fotos haben, die Joe in dem Studio machen wollte.

Joe war nicht mehr ganz so überrascht, als Leah ihn fragte, ob er auch von ihr ein paar Fotos machen könnte.

„Willst du da auch kellnern?", lachte er.

„Ich will nur ein paar Fotos. So wie in dem Video."

„Kein Problem. Bring morgen nur die passenden Klamotten mit und passendes Makeup. Einen kurzen schwarzen Rock, schwarze Pumps, eine schwarze Bluse und schwarze Nylons. Hast du das alles?"

Sie schüttelte den Kopf, aber meinte: „Kann ich alles besorgen."

„Alles klar!"

Damit machten sie Feierabend, aber ehrlicher weise muss man sagen, dass Joe noch eine Weile an Leah dachte.

Sie war definitiv mehr als ein stilles Wasser, und innerhalb eines Tages hatte sie sich von der grauen Maus in eine interessante junge Frau verwandelt.

So schnell kann das manchmal gehen.

Und am nächsten Tag sollte Leah noch einmal zulegen.

2. Kapitel

Am nächsten Tag war Joe sprachlos, denn Leah erschien genau in dem Outfit, das sie für das Fotoshooting anziehen sollte. Hochhackige Pumps, Nylons, ein sehr kurzer schwarzer Rock, der nur die Hälfte ihrer Oberschenkel bedeckte, eine schwarze Bluse. Wie in dem Video. Sie hatte auch Makeup aufgelegt, vor allem Cajal um die Augen und ein wenig von dem knallroten Lippenstift. Während ihr Körper Erotik ausstrahlte, erinnerte Joe das etwas ungelenk aufgetragene Makeup an das Mädchen, das er am Tag zuvor kennengelernt hatte.

„Normalerweise bringen die Leute ihr Outfit mit und ziehen sich hier um. Dann müssen sie nicht den ganzen Tag damit rumlaufen."

„Oh, wusste ich nicht!"

„Ist ja kein Problem."

Sie stakste etwas unsicher ins Büro. Dass sie eine Viertelstunde zu spät war, hatte er eigentlich ansprechen wollen.

„Bist du sicher, dass du die den ganzen Tag tragen willst? Die werden deine Füße umbringen. Der Fußboden ist vielleicht nicht der sauberste, aber immer noch besser, als dir die Füße blutig zu laufen."

Leah sah Joe an. Dann ging sie betont langsam in die Knie und zog die Schuhe aus.

Als sie sich so bückte, rutschte der kurze Rock etwas hoch, und Joe bekam für einen Augenblick einen Blick auf den weißen Slip, den Leah trug. Joe war überrascht, auch von der Erkenntnis, dass sie keine Strumpfhose trug, sondern offensichtlich Nylonstrümpfe. So konnte er seinen Blick nicht schnell genug senken. Leah hatte mitbekommen, was er gesehen hatte.

Sie sagte nichts, schaute ihn nur an, und es kam Joe vor, als lächelte sie für einen Augenblick. Aber es war ein kühles Lächeln. Als wäre ihr Plan in Erfüllung gegangen.

Joe war jedenfalls etwas aus dem Konzept. Es war vollkommen unmöglich, sich in einem so kurzen Rock zu bücken, ohne die Kostbarkeiten zu entblößen, dachte er. Wusste sie das nicht? Aber so naiv konnte sie nicht sein. Aber er wusste das auch, hätte schneller reagieren können. Hatte er aber nicht. Stattdessen hatte er ihre schlanken, langen Beine bewundert, die von den schwarzen Nylons so perfekt in Szene gesetzt wurden. Und er musste sich mit dem Gedanken beschäftigen, was am Ende der Nylonstrümpfe zu erwarten war. Sie weich mochten ihre Schenkel sein?

Sie richtete sich wieder auf, und Joe drehte dabei demonstrativ den Kopf. Sie reichte ihm ihre schwarzen Pumps, die offensichtlich neu waren, und meinte:

„Kannst du die für mich wegstellen? Danke!"

Joe fragte sich, wo das alles plötzlich herkam. Leah war in ihrer Körpersprache immer noch etwas schüchtern, aber in ihren Handlungen ziemlich forsch geworden.

„Wann machen wir meine Fotos?"

„Eigentlich checke ich morgens immer erst die Mails und mache die Korrespondenz. Weißt du, wenn was Wichtiges reinkommt. Wir können die gerne aber auch jetzt machen, wenn dir das lieber ist."

„Na dann, auf geht's!" Sie sprach immer noch leise, aber entschlossen.

Leah steuerte auf das Fotostudio zu und nahm ihm die Pumps im Vorbeigehen aus der Hand.

„Danke! Du kriegst sie gleich wieder!" Sie lächelte, und Joe war sich nicht sicher, ob sie ihm einen Fußfetisch unterstellen wollte.

Jedenfalls folgte er ihr ins Studio. Es war ein relativ kleiner Raum. An einer Wand war eine Aufhängung befestigt, an der man Hintergründe auf Leinwänden runterfahren konnte. Überall standen Stative mit Lampen und Reflektoren herum. Ein Schminktisch war in einer Ecke aufgestellt, vor dem ein paar Stehhocker standen. Eine alte Couch war an die andere Seite geschoben.

Während er alles vorbereitete, die Lichter anwarf und die Kamera vorbereitete, setzte Leah sich an den kleinen Schminktisch in der Ecke und versuchte sich zu schminken.

Er konnte nicht umhin, zu bewundern, wie sie die Beine übereinanderschlug, als sie sich setzte, und seine Blicke entgingen auch Leah nicht.

Joe war kein Maskenbildner, aber er hatte in seiner Zeit als Roadie alles Mögliche gelernt und machen müssen. Darunter war auch eine wenig glorreiche Zeit gewesen, in der er den Sänger einer relativ bekannten Rockband vor seinem Auftritt schminken musste, weil der entweder besoffen oder zugekokst war.

Er sah Leah skeptisch zu, die zu viel von allem auftrug, und das auch noch in der falschen Reihenfolge.

„Darf ich dir ein paar Tipps geben?" fragte er zögerlich.

Leah war sichtbar verunsichert, meinte aber:

„Klaro. Schieß los!"

Er setzte sich hinter sie, und ihre Blicke trafen sich im Spiegel.

Freundlich erklärte er ihr, was er gelernt hatte, und wie man am besten den Look hinbekam, den der Klient wollte. Er gab sich Mühe, es alles so aussehen zu lassen, als wäre es wirklich nicht ganz einfach, sich so zu schminken.

Leah hörte aufmerksam zu, verstand sofort, wie behutsam er sie kritisierte und nahm aus Joes Hand das Abschminktuch, mit dem sie ihre bisherigen Kreationen wegwischte, um neu zu beginnen. Und das ohne Groll.

„Woher weißt du das alles, starker Mann?", fragte sie schließlich. „Du siehst nicht aus wie einer, der sich mit Schminken auskennt."

„Kommt vom Job."

„Du übst also nicht mit deinem Boyfriend? Abends vor dem Schminktisch oder so? Könnte ja sein." Ihre Stimme leise, der Spott ohrenbetäubend.

„Keine Sorge. Ich bin so straight wie du. Aber als moderner Mann von Welt habe ich so einige Talente."

„Talente? Klingt ja spannend. Aber dann sind wir ja auf der gleichen Wellenlänge! Straight und so."

„Definitiv."

„Ich mag es, dass du so zuvorkommend bist. Du bist so höflich und so. Du siehst wie so ein ganz Harter aus, aber im Inneren bist du ganz nett, richtig süß!"

„Was soll ich dazu sagen? Meine Zeiten als Arschloch sind vorbei."

„Das ist gut, ich mag keine Arschlöcher."

„Oh. Heißt das, dass du mich magst?"

Sie lächelte wieder:

„Fotografier mich!"

„Okay! Ich habe alles vorbereitet."

Leah nahm ihre Pumps vom Tisch und hielt sie Joe hin.

„Kannst du mir die anziehen? Vielen Dank!"

„Okay!" Joe hatte längst begriffen und war nicht sauer, dass sie sich ihre Schuhe nicht selbst anzog. Stattdessen kniete er vor ihr auf dem Boden und hob vorsichtig den Fuß, den sie ihm entgegenstreckte. Sie machte keine große Anstalten, ihm entgegenzukommen, hatte sich aber vorgebeugt, um zu ihm hinunterzuschauen.

„Bist du Aschenbrödel und ich der Prinz?" fragte Joe, als er ihr den ersten Schuh über die Zehen schob. „Ich komme mir gerade so vor."

„Du siehst mir nicht so richtig wie ein Prinz aus. Prinzen sind nicht tätowiert. Die haben schon gar kein Love and Hate auf den Fingerknöcheln tätowiert."

„Auch Prinzen waren mal jung und wild."

„Du bist mir mehr wie so ein Diener."

„Und du die Prinzessin?"

„Ich seh zumindest mehr wie eine Prinzessin aus als du wie ein Prinz."

„Das tut weh!"

Joe schob ihr den Fuß langsam und vorsichtig in den Schuh und sah dann zu ihr auf.

Leah schaute immer noch zu ihm herab.

Sie lächelte.

„Du sollst auch nicht wie ein Hund leben, kleiner Diener!", sagte sie sanft, richtete sich auf, hob ihr übergeschlagenes Bein etwas an und setzte es auf den Boden, und um das zweite zu heben, musste sie die Schenkel ein wenig spreizen. Zum zweiten Mal an diesem Tag, aber dieses Mal ein wenig länger bekam Joe den weißen Slip des Mädchens zu sehen, und er konnte für einen Augenblick auch den Bund ihrer schwarzen Nylons erkennen und dann auch die bleichen Schenkel, als er ihr den zweiten Schuh anzog.

Joe schaute hoch zu ihr, und ihre Blicke trafen sich:

„Lass uns mal anfangen!"

Ihre Stimme war immer noch leise, zeugte von Unsicherheit, aber ihre Handlungen sagten das komplette Gegenteil aus. Joe konnte sich keinen Reim darauf machen, wo ihr Körper das Selbstbewusstsein hernahm, das ihre Stimme nicht fand.

Joe stand auf, war froh, auf den Beinen zu sein und widmete sich der Kamera. Er klärte ihr die Funktion der verschiedenen Lampen und wo sie stehen sollte, um den Effekt zu erzielen, den er beabsichtigte.

Sie nickte und ging etwas ungelenk an die vorgesehene Stelle.

Joe konzentrierte sich zunächst auf Portraits ihres Gesichts, und er war beeindruckt von ihren Augen, die hinter all dem Makeup umso deutlicher zur Geltung kamen. Dazu ihre großen Lippen, die durch den grellen Lippenstift ihrem Gesicht einen ganz neuen Charakter gaben.

In ihrem Gesicht war nichts, das wie ein Mädchen aussah. Sie war die kühle, gar kalte und trotzdem heiße Femme Fatale wie in den Videos, trotz all des übertriebenen Makeups und den zurückgegelten Haaren.

Joe bemerkte es, aber er war zu sehr in seinen Fotos und all den Dingen, die es zu beachten gab, dass er sich auf ihr Äußeres nicht weiter einließ. Er wusste aber, dass er das tun würde, wenn er die Bilder später bearbeiten würde.

Als er dann das Objektiv wechselte und Ganzkörperaufnahmen machte, stellten sich allerdings die Probleme ein. Wie viele Menschen hatte Leah keine Vorstellung, wie man modelt und so waren ihre Bewegungen steif, und auch auf die Hinweise Joes reagierte sie ungelenk. Er versuchte erst, sie mit Handbewegungen zu dirigieren, aber als das nicht gelang, legte er die Kamera beiseite, trat auf sie zu und fragte:

„Darf ich dich berühren?"

Sie nickte, und er nahm vorsichtig ihre Hand und legte sie an ihre Hüfte und schob diese vorsichtig vor. Er bückte sich und stellte ihren Fuß vorsichtig so, wie er das gerne hätte.

Bei jeder Bewegung fragte er höflich und wartete erst ihre Zustimmung ab.

NaSchmi
NaSchmi
211 Anhänger