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Weihnachten - 03. Advent

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Christina winkte lässig ab. „Oh bitte, ist doch nichts dabei." Mittlerweile waren sie bei Pawels Laden angekommen. Zeit, ein paar Informationen zu sammeln, dacht sich Christina. „Der Laden hier ist gar nicht schlecht. Hat viele nette Sachen." Sie runzelte die Stirn. „Mich stört hier nur der Inhaber. Der Kerl ist widerlich." Sie warf Steffi einen forschenden Blick zu. „Du kennst echt schräge Typen."

Steffi zuckte verlegen mit den Schultern. „Die meisten kenne ich von hier. Und Pawel ist ok. Wenn man ihn besser kennt."

Christina schauderte. Sie hatte nicht die geringste Absicht, Pawel besser kennen zu lernen. Nicht mehr, als nötig war, um ihn als den Urheber ihrer Geschenke ausschließen zu können. Steffi fing ihren Blick auf.

„Wenn Pawel dich so stört: der ist das Wochenende weg. Am Freitag fährt er fort, in die alte Heimat. Besucht die Familie, bringt Geschenke vorbei und so. Ist eine Tradition." Sie schaute etwas unglücklich. „Ich müsste aber trotzdem rein. Ich muss noch etwas holen. Es dauert auch nicht lang."

Das kam unerwartet.

„In den Sexshop? Schon wieder?"

Steffi nickte, peinlich berührt. „Ich hatte doch beim letzten Mal ´ne Kleinigkeit bestellt. Und jetzt ist es gekommen. Du kannst auch draußen warten."

Christina betrachtete Steffi halb erheitert, halb misstrauisch. Was hatte sie gekauft? Christinas Neugier siegte.

„Kommt gar nicht in die Tüte. Ich komme mit dir rein." Sie setzte wieder ihren gelangweilten Gesichtsausdruck auf. „Vielleicht gibt es was Neues. Was, das ich noch nicht hab." Sie registrierte befriedigt die Bewunderung, die sich erneut in Steffis Augen zeigte. Steffi war schrecklich leicht zu beeindrucken. Und ziemlich leichtgläubig.

Christina streunte durch den Laden, froh, dass Pawel sich um Steffi kümmerte. Sie ging nach hinten durch. Die Puppe war noch da. Sie zeigte auch noch ihr Kostüm, komplett mit hohen Stiefeln. Christina drehte gespannt das Etikett um. Das war nicht ihre Größe.

Eine kurze Suche bestätigte, dass ihre Größe aus war. Aber was hieß das schon. Jeder konnte das letzte Teil in ihrer Größe gekauft haben. Das war noch lange kein Beweis, dass ihr Geschenk von hier war. Vielleicht war das Outfit ein Saisonartikel, den quasi jeder führte. Christina seufzte still. Je mehr sie versuchte herauszufinden, desto verwirrender wurde alles.

Sie drehte sich nach Steffi um, aber Steffi diskutierte immer noch mit Pawel. Ein kleines Päckchen lag jetzt auf dem Tresen, und beiden schienen sich angeregt über den Inhalt auszutauschen. Christina entschied, dass ihre Ermittlungen noch etwas warten konnten. Der Laden war zu interessant, um sich die Gelegenheit für eine neuerliche Besichtigung entgehen zu lassen. Pawel war vielleicht ein Schwein, aber er hatte ein ausgefallenes Sortiment. Der Schwerpunkt lag wohl auf SM und anderen harten Sachen. Sie betrachtete neugierig ein paar Halsbänder, die in einer kleinen Vitrine ausgestellt waren. Ganz sicher Qualität. Das konnte man erkennen, und zwar nicht nur am Preis.

Sie ging den Gang hinunter. Links und rechts hingen Lederfesseln, dicke Manschetten mit massiven Schnallen, daneben kalt glänzende Handschellen und Knebel aller Art. Christina schaute neugierig. Sie drehte sich kurz um, aber Steffi und Pawel waren außer Sicht. Die Kasse verschwand hinter dem hohen Regal, und sie war allein. Ein Fach mit schweren Lederfesseln fiel Christina auf. Das Leder war kirschrot. Es vermittelte einen Eindruck von Unentrinnbarkeit, der sie unwillkürlich an den Pranger denken ließ. Und an den Fensterrahmen. Wie es sich wohl anfühlen würde, so etwas anzulegen? Sie strich vorsichtig über das Material. Das Leder war so dick und stark, wie es aussah, aber die Innenseite war gepolstert und mit weichem Veloursleder überzogen. Das war wohl die Komfortvariante. Kein harter Fensterrahmen, der einen zu zerschrammen drohte. Neben den Manschetten lag ein Halsband, daneben ein dicker, roter Knebel. Das Leder war das gleiche, das gab es wohl als Set. Sie sah sich weiter um.

Eine Reihe seltsam gestalteter Vorhängeschlösser zog jetzt ihre Aufmerksamkeit auf sich. Sie nahm eins in die Hand. Was war das, eine Uhr? Es gab gar keinen Schlüssel, nur noch ein Feld mit Tasten, dazu ein kleines Display. Sie wollte das Gerät gerade untersuchen, als sie hörte, wie Steffi sich bedankte. Vermutlich zahlte sie. Christina legte eilig das Schloss zurück, unwillig, sich mit so etwas erwischen zu lassen.

Steffi kam den Gang herunter, eine kleine, schwarze Tüte in der rechten Hand, ein glückliches Grinsen auf dem Gesicht. Sie schaute erst Christina an, und dann das Sortiment. „Und? Hast du was gefunden?" Sie zwinkerte ihr zu.

Christina beschloss, sich lieber nicht zu tief in die Karten schauen zu lassen. „Ich glaube, eher nicht." Sie sah sich noch mal um. „Das meiste kenn ich schon."

Steffi grinste frech. Dann ging sie zu den Schlössern und griff sich das seltsame Teil mit dem Display. „Und das hier kennst du auch?".

Christina war verwirrt. Woher wusste sie, dass sie sich das Schloss angeschaut hatte? Sie hatte strikt darauf geachtet, nicht ins Blickfeld zu geraten.

Steffi bemerkte ihre Verwirrung. Sie zeigte auf den Spiegel, hoch oben an der Wand. „Die Leute klauen wie verrückt. Darum der große Spiegel. Pawel kann nicht überall sein, aber auf die Art und Weise kann er wenigstens alles im Auge behalten." Steffi hielt das Schloss hoch. „Das ist was ziemlich neues." Sie drehte es ein wenig. „Das ist für Fesselspiele, allein und auch zu zweit. Du stellst dir eine Zeit ein, und danach geht es auf."

Christina nickte fachmännisch. „Ich hab davon gehört. Ich hab das nur noch nicht gebraucht."

Steffi seufzte leise. „Das dachte ich mir schon. Vermutlich bist du nie allein. So wie du wirkst auf Kerle." Christina sagte nichts. Wozu es noch betonen.

Steffi zuckte mit den Schultern, legte das Schloss zurück und war wieder ihr sprudelndes, fröhliches selbst. „Ich muss jetzt leider weiter. Ich habe noch was vor."

Christina warf einen vielsagenden Blick auf die kleine Tüte in ihrer Hand. „Sag bloß, du hast ein Date? Oder möchtest du einfach nur deine Neuerwerbung ausprobieren?" Sie deutete auf die Tüte, die Steffi in ihrer Hand hielt. Steffi lief rot an. Einen Moment zögerte sie, dann holte sie die kleine Schachtel heraus. Sie öffnete sie vorsichtig und zeigte Christina ein silberfarbenes, matt schimmern-des Ei. „Das ist der allerneueste. Ein richtig tolles Teil." Sie bemerkte Christinas verständnislosen Blick, seufzte noch etwas tiefer und meinte grummelig: „Vermutlich auch etwas, dass du nicht nötig hast. Das Ding ist ein Vibrator. Du lädst ihn auf und steckst ihn rein und -- nun, ist klar, oder?"

Christina nickte nur. Sie kannte sowas wirklich nicht. Wozu auch -- Sex gab's gratis.

Steffi runzelte die Stirn, packte den Vibrator wieder ein und setzte ihr vertrautes Grinsen auf. „Okay, ich geb es zu -- ich bin grad ungeduldig. Ich will ihn ausprobieren." Sie lachte, dann war sie durch die Tür.

Christina folgte ihr, immer darauf bedacht, Pawel keine Gelegenheit für eine weitere unangebrachte Anmache zu geben. Paul rannte sie fast um. Er winkte gerade Steffi zu und sah sie nicht mal kommen. Christina fiel beinahe hin, und Paul schaffte es gerade noch, sie aufzufangen. Das Rasierwasser, das er immer trug, stieg ihr in die Nase, und einen Moment musste sie sich zurückhalten, sich nicht gegen ihn zu drücken.

Paul stützte sie nur kurz, dann trat er einen Schritt zurück. „Hallo. Wie läuft der Wachdienst." Er lächelte sie an. Christina war es peinlich. Dauernd bemühte sie sich, Paul endlich mal zu treffen, und dann rannte er in sie hinein, genau, wenn sie aus dem Sexshop kam. Paul schien es gleich zu sein. Er lächelte noch immer, und Christina lächelte automatisch zurück. Paul streckte seine Hand aus, und Christina schüttelte sie verlegen. Er trug ein weißes Hemd mit einem blauen Anzug, und er sah irre darin aus. Steffi hatte die Szene bemerkt und kam zurück. Sie strahlte Paul nur an. „Hi Paul. Du kennst Christina schon?

Paul lachte. „Ich hab sie selber eingestellt. Mein Personal ist wichtig. Ich möchte alle kennen." Er lächelte Steffi zu. „Vor allem die Talente. Bevor sie promovieren, und abgeworben werden." Steffi schaute sichtlich verlegen und stotterte etwas wie „wird sicher nicht passieren."

Paul drehte sich zu ihnen um, schaute in den Laden und wieder zurück und zwinkerte ihnen zu. „Ihr seid bestimmt beschäftigt. Und ich muss leider weg. Es gab wohl ein Problem. Schon wieder diese Kameras." Er deutete Richtung Atrium. „Manchmal hab ich das Gefühl, die Dinger machen, was sie wollen." Paul winkte kurz, dann verschwand er in dem Laden.

Steffi stand einfach nur da und starrte ihm hinterher. Irgendwann wurde es Christina zu dumm. Sie räusperte sich, laut und vernehmlich. Steffi zuckte, als würde sie aus einer Trance erwachen. Christina zog eine Augenbraue hoch. Die Kleine bildete sich hoffentlich keine Schwachheiten ein.

Steffi seufzte laut. Sie warf Paul noch einen sehnsuchtsvollen Blick nach, dann drehte sie sich um. „Wie findest du ihn eigentlich? Ich meine, unseren Chef?"

Christinas Laune verschlechterte sich von Sekunde zu Sekunde. „Verheiratet, wenn ich nach dem Ring gehe.", antwortete sie steif.

Steffi verzog das Gesicht. „Ich weiß, ich weiß, vermutlich bin ich dumm. Ich meine nur -- du kennst doch seine Frau? Die Irre von vorhin." Christina nickte nur.

Steffi redete sich immer weiter in Rage. „Er liebt sie gar nicht wirklich. Er hat sie nur geheiratet, weil sie schwanger war. Und nach allem, was ich höre, kann er froh sein, wenn es seines ist. Er ist so irre gutmütig. Also, ich hätte dieser miesen kleinen Goldgräberin schon lange --". Christina unterbrach sie. Sie legte ihr die Hand auf die Schulter und zog sie mit sich fort.

„Das ist nicht deine Sache. Du hältst dich besser raus." Insbesondere, wenn du nicht konkurrenzfähig bist, dachte sie bei sich. Paul gehörte ihr.

Steffi sackte etwas in sich zusammen. „Vermutlich hast du recht. Es ist -- ich kenn ihn schon so lange."

Dann konnte sie doch sehen, dass sie die falsche war, dachte Christina genervt. Sie drückte ihre Schulter. „Ich würde ihn vergessen. Der Mann hat Frau und Kind." Eigentlich war sie überrascht, dass Steffi so verknallt war. Sie hatte sie wirklich als die unattraktive Lesbe von nebenan verbucht. Nun, das war auch eine von den Informationen, für die sie Zeit investierte. Steffi wanderte gerade ganz ans Ende ihrer Liste mit Verdächtigen

Steffi wirkte immer noch geknickt. Christina tätschelte ihre Wange. „Nun komm, lass doch den Kopf nicht hängen. Probier dein neues Spielzeug aus, das tröstet dich bestimmt." Steffi wirkte nicht getröstet, war aber immerhin in der Lage zu verstehen, dass Christina keine Lust hatte, sie zu bemuttern. Sie schnüffelte, dann lächelte sie tapfer. „Dann geh ich jetzt mal heim. Bis später irgendwann."

Christina sah ihr nach. Was dachte sie sich bloß? Ein Typ wie Paul verdiente nur das Beste. So jemand wie sie selbst.

Zu Hause angekommen, ließ sie sich müde auf das Sofa sinken. Das Kostüm lag auf dem Tisch, daneben ihre Wäsche. Zum ersten Mal fiel ihr auf, wie gut beides aufeinander abgestimmt war. Wie die Teile eines Puzzles, das man erst zusammensetzen musste, um ein Bild zu sehen. Ein ausgesprochen reizvolles Puzzle. Sie strich über den weichen roten Samt. Einen Moment spielte sie mit dem Gedanken, die Wäsche und das Kostüm gemeinsam anzuziehen, aber dann entschloss sie sich dagegen. Sie musste nachdenken. Was hatte sie erfahren? Dass Pawel erst mal weg war. Das war es ganz alleine wert, den Ausflug ins Einkaufszentrum unternommen zu haben. Sie hatte freie Bahn, was seinen Laden anging. Zumindest dieses Wochenende. Und am allerwichtigsten: Bianka war ein Drachen, und Paul bestimmt sehr unglücklich. Sie lächelte befriedigt.

Das einzige, was sie störte, war, dass er sich bei ihrer zufälligen Begegnung so gar nichts hatte anmerken lassen. Aber andererseits konnte sie es verstehen. Was sollte er schon sagen, während Steffi ihn so anstarrte. Und kein Wunder, wenn er vorsichtig war. Das wäre sie auch, wenn sie mit Bianka verheiratet gewesen wäre. Aber die Geschenke kamen von ihm. Sie konnten nur von ihm sein. Nichts anderes machte Sinn. Sie schlief zufrieden ein.

Später träumte sie. Sie tanzte durch das Einkaufszentrum, mitten in der Nacht Ein seltsamer Ball fand statt. Die Gäste waren als Weihnachtsmann maskiert, mit dicken Bärten und aufwändigen Versionen der billigen Pappmachéteile, mit denen die Kinder im Einkaufszentrum gespielt hatten. Die Weihnachtsmänner tanzten abwechselnd mit ihr, zwischen Tannenbäumen und Geschenken hindurch, ein seltsamer, stummer Reigen. Kaum tanzte sie mit jemand, war er schon wieder weg. Bianka stand am Rand. Sie sah ihr wütend zu, und Christina wurde mit jeder Minute, die verstrich, nervöser. Sie wusste, Paul war da. Er hatte eine Maske auf und wartete auf sie. Sie musste ihn nur finden. Sie zog die Maske ihres Tanzpartners hoch und wich erschreckt zurück. Darunter steckte Walter. Er grinste sie nur höhnisch an, dann war er wieder weg. Christina tanzte weiter. Sie versuchte es erneut, aber diesmal steckte Steffi unter der Maske. Sie lachte, sah sie zwinkernd an und rief: „Du warst doch garn nicht brav!". Christina kriegte Angst. Irgendwie war sie sich sicher, dass das ihre Chance war, Paul zu finden. Ihre einzige Chance. Sie wechselte erneut. Ihr Partner roch nach Knoblauch. Sie wusste, es war Pawel, und wirbelte davon. Der dünne Junge, der sie auffing, tapste ungeschickt mit ihr über das Parkett. Sie ließ ihn sofort los. Was machte Oswald hier? Sie warf einen Blick auf Bianka Ehrlich, und schaute sofort weg. Biankas Gesicht glich einem Unwetter, das sich jede Sekunde mit fürchterlicher Gewalt zu entladen drohte. Dann sah sie die Gestalt. Ein gut gebauter Weihnachtsmann stand ganz am Rand der Halle. Er winkte kurz, dann war er fort, verschwunden in den Bäumen. Christina löste sich und ging im hinterher. Paul schien ihr auszuweichen. Der Wald aus Tannenbäumen wurde zu einem Dickicht, und Paul war immer einen Schritt voraus. Dann endlich war sie bei ihm. Sie zog die Maske hoch. Paul Ehrlich war darunter. Sie atmete erleichtert auf und lächelte ihn an. Paul lächelte zurück. Dann lachte er ganz laut. Sein Gesicht zerfloss wie warmes Wachs, und die vertrauten Züge lösten sich auf. Darunter war der Weihnachtsmann. Christina schreckte hoch.

Sie setzte sich auf und sah sich verwirrt um. Es sah ihr gar nicht ähnlich, auf dem Sofa einzuschlafen. Der Tag musste sie erschöpft haben. Kein Wunder, dass sie träumte. Und solchen Quatsch dazu. Ob das etwas zu bedeuten hatte? Sie erinnerte sich an das Gefühl von Dringlichkeit, dass sie die ganze Zeit über erfüllt hatte. Vermutlich hielt sie wirklich gerade die Chance ihres Lebens in den Händen. Eine grimmige Entschlossenheit erfüllte sie. Sie würde die Gelegenheit nutzen, und niemand würde sie aufhalten.

Christinas Blick fiel auf die Wäsche, die im Mondlicht schimmerte. Diesmal hielt sie sich nicht zurück. Sie zog sie eilig an und streifte das Kostüm darüber. Sie zog die Stiefel an den Beinen hoch, setzte die Mütze auf und betrachtete sich im Spiegel. Dann fing sie an zu masturbieren. Ihre Hände kneteten ihre Brüste, um kurz darauf tiefer zu sinken und zwischen ihren Schenkeln zu verschwinden. Christinas Finger verfielen in ein hektisches, hemmungsloses Pumpen. Doch diesmal war es nicht genug. Sie machte weiter, bis sie wund war, unfähig, sich zurück zu halten. Sie dachte an all die aufregenden Dinge, die in der Zwischenzeit passiert waren, an ihre Abende allein im Einkaufszentrum, an das Gefühl, nackt herzumlaufen und die seltsame Mischung aus Angst und Erregung, als sie im Fenster fest gesteckt hatte. Nur diesmal war es nicht genug. Nichts schien genug zu sein. Irgendwann sank sie erschöpft in sich zusammen, müde und unbefriedigt. Sie brauchte etwas anderes. Sie brauchte einfach einen Mann. Sie brauchte Paul.

Christina zog sich aus und legte die Wäsche sorgfältig zusammen. Vermutlich sollte sie sie waschen, und das Kostüm gehörte mit Sicherheit in die Reinigung. Sie putzte noch die Zähne, dann machte sie sich bettfertig. Es dauerte etwas, bis sie eingeschlafen war. Zu viel ging ihr im Kopf herum, aber eines wurde ihr immer klarer. Die Zeit zu handeln war gekommen.

Am Morgen stopfte sie die Wäsche in die Wachmaschine, dann brachte sie ihr Kostüm tatsächlich in die Reinigung. Die Bedienung schaute etwas dumm, aber Christina bedachte sie mit einem scharfen Blick, und die Frau verkniff sich jeden Kommentar. Eigentlich wollte sie danach noch in die Vorlesung, aber es hatte einfach keinen Sinn. Sie hätte sich eh nicht konzentrieren können. Stattdessen verbrachte sie den Vormittag mit einem Schaufensterbummel. Wenn alles funktionierte, würde sie eh nie wieder arbeiten müssen. Der Gedanke ließ ihre Laune deutlich steigen. Die Uni konnte warten. Ihre Prioritäten hatten sich geändert. Sie kaufte noch zu essen ein, dann ging sie wieder heim.

Als Christina nach Hause kam, war es später Nachmittag. Sie konnte kaum erwarten, Freitag wieder ins Einkaufszentraum zu gehen. Einen Moment spielte sie mit dem Gedanken, sich noch mit einer Freundin zu treffen, aber eigentlich hatte sie keine Lust. Wozu auch. Sie würden etwas abhängen und den Typen hinterher schauen, und das war es dann. Keiner von den Kerlen hier interessierte sie. Sie wollte nur noch Paul. Je länger er sich ihr zu entziehen schien, desto interessanter wurde er. Sie brannte darauf, die Fassade der Anständigkeit nieder zu reißen, und jede dreckige, schmutzige Fantasie, die sie je gehabt hatte, mit ihm auszuleben.

Ein leichter Schmerz machte ihr bewusst, dass sie es mit ihren Selbstbefriedigungsversuchen vermutlich überrieben hatte. Sie vermisste ihre Wäsche, aber die war immer noch feucht, und das Kostüm war auch noch in der Reinigung. Sie zog die Stiefel an, dann stolzierte sie auf den hohen Absätzen durch den Raum und teste ihre Wirkung. Auch nicht schlecht. Sie war mit sich und dem Ergebnis mehr als nur zufrieden. Das ganze Kostüm war ein Knaller, und sie hatte Spaß daran, die verschiedenen Teile anzuziehen und zu kombinieren. Sie wurde wieder feucht. Sie versuchte, die Flut mit einem Taschentuch einzudämmen und stöhnte unwillkürlich auf, halb vor Schmerz, halb vor Lust. Gestern hatte sie es wirklich übertrieben, stellte sie fest. Vermutlich entwickelte sie einen handfesten Fetisch. Sie lachte. Das alles war so neu. Neu und aufregend. Sie fühlte, wie sie sich veränderte, alte Hemmungen bei Seite schob und neue Vorlieben entdeckte.

Das Ziehen zwischen ihren Beinen rief sie erneut zur Ordnung. Für heute musste sie sich in Ruhe lassen, oder die Reizung würde sich verfestigen. Und das konnte sie momentan überhaupt nicht gebrauchen. Christina kam eine Idee. Sie würde eine Wette schließen, ganz mit sich allein. Ein Versprechen an sich selbst. Sie würde sich bis Freitag nicht befriedigen, komme, was da wolle. Enthaltsamkeit war angesagt, erstens, um sich zu erholen, und zweitens, um sich in die richtige Stimmung für die kommende Nacht im Einkaufszentrum zu versetzen. Sie hatte nicht die geringste Vorstellung, was sie unternehmen würde, aber irgendwie war sie sich sicher, dass ihr unbekannter Verehrer eine neue Überraschung für sie bereit halten würde. Etwas Aufregendes. Etwas wirklich Aufregendes.

Christina schlief sehr lang nicht ein. Ihre neu erwachter Appetit ließ ihr keine Ruhe, und wäre nicht der leichte Schmerz zwischen ihren Beinen gewesen, der sich meldete, sobald sie sich an den entscheidenden Stellen zu schaffen machten, sie hätte ihre Wette mit sich selbst noch diese Nacht verloren. Irgendwann kam doch der Schlaf, und als sie die Augen wieder aufschlug, stand eine blasse Wintersonne hoch am Himmel. Es regnete mal wieder, stellte sie missmutig fest. Wenn es wenigstens Schneien würde, aber das ständige Nieselwetter ging ihr auf die Nerven. Ob Paul wohl gern verreiste? Vermutlich war es völlig gleich. Er würde ihr schon folgen.