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Zur Domina gemacht Teil 14 Band II

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Anna zögerte. Ihr wäre es ein Leichtes die Freundin beiseite zu stoßen und einfach zu gehen, doch ließen deren Worte sie von dieser Möglichkeit Abstand nehmen. Stand sie wirklich kurz davor, sich vor ihrem Freund nun völlig zum Idioten zu machen? Gülen hatte Recht. Sie hatte ihm bisher mindestens zweimal am Tag geschrieben und wenn überhaupt, dann nur zögerlich von ihm eine Antwort bekommen. Auch ihre Anrufe verklangen oder wurden von ihm in einem kurzen Gespräch abgewürgt. Sollte sie sich weiter von ihm demütigen und abweisen lassen? Was konnte sie ihm denn dann noch für eine Domina sein? Er hatte die Macht über sie, nicht umgekehrt.

Ralf kam ihr in den Sinn. Ihr Bruder fragte immer wieder nach ihrem Freund und begann damit ihr die Schuld dafür zu geben, dass er nicht mehr zu ihnen nach Hause kam.

„Ich soll dich von Mehmet grüßen."

Anna merkte auf.

„Eh ..."

Gülen grinste.

„Du darfst mich ruhig angucken wie Emma die freundliche Kuh, das geht schon in Ordnung. Er steht auf dich, mag sein, vielleicht geht sogar seine Fantasie mit ihm durch, aber lieben tut er mich allein. Anders als dein Benny, weiß er nämlich zu schätzen, was er in mir gefunden hat.

Wenn Gülen glaubte, ihr mit dieser Feststellung helfen zu können, lag sie völlig daneben. In Anna wurden alle Selbstzweifel wach, die sie in den Tiefen ihres Bewusstseins verborgen gehalten hatte.

Sie war keine lustige Gülen, hatte kein besonderes Temperament und blieb eher ruhig und zurückhaltend vom Wesen her. Vielleicht auch ein Grund warum ihr Ex so süchtig nach ihrer bösen Seite war? Die Gute war ihm zu fade gewesen.

Tränen liefen über Annas Wangen herunter. Die Freundin ahnte jetzt, was sie mit ihren Worten angerichtet hatte, griff nach der rechten Hand der Domina und zog sie hinter sich her, rüber zu der Sitzgruppe am Fenster.

„Jetzt beruhige dich doch mal, Trulla. Vielleicht besinnt er sich ja noch auf dich? Ist doch möglich. Wo würde er denn eine Frau wie dich ein zweites Mal finden? Eine die ihm treu ist und zu ihm hält? Wenn er das nicht sieht, muss er doch ziemlich blöde sein, oder etwa nicht?"

Anna hob ihre Schultern. Sie hatte keine Vorstellung davon. Benny bewertete seine sexuellen und devoten Wünsche offensichtlich höher, als seine partnerschaftlichen.

„Zieh dich etwas von ihm zurück, Blondie. Das ist deine einzige Chance bei ihm. Durch hinterherlaufen, ist noch keiner zurückgekommen, habe ich auch schon versucht."

„Und wie lange soll ich warten?"

Gülen blickte ihre Freundin traurig an.

„So lange bis er sich bei dir meldet, oder du einen Neuen findest, der besser ist als er."

Anna starrte vor sich hin, während ihre Finger nervös miteinander spielten.

„Das ist so schwer. Ich habe solch eine Scheißangst, dass es zwischen uns vorbei sein könnte."

„Du findest einen Mann, der dich zu schätzen weiß. Da bin ich mir ganz sicher. Gibt doch genug da draußen."

„Du glaubst also, er macht Schluss?"

Gülen hob ihre Schultern.

„Ich habe doch keine Ahnung, Missi. Im Moment fühlt es sich aber nicht gut für mich an. Da will ich ehrlich zu dir sein."

Gib der Sache Zeit und wenn er sich nicht rührt, dann findest du jemanden anderen.

Anna überkamen Zweifel. Ihre Freundin Katrin war eine bemerkenswert schöne Frau und hatte bisher dennoch keinen Mann gefunden. Dabei tickte sie im Gegensatz zu ihr selbst völlig normal, während sie als berufstätige Domina ... Sie schloss für einen Moment ihre Augen und holte tief Luft. Harald hatte ihr dazu geraten, dass sie sich selbst in dieser Rolle akzeptieren lernen sollte. Aber könnte sie einen normalen Mann dazu bringen, es ihr gleich zu tun, ohne ihr dabei zu verfallen?

„Ralfi gibt mir die Schuld. Er weiß gar nicht, was los ist, aber sein Benny ist halt nicht mehr da. Ich ertrage diese Scheiße nicht mehr, das ist einfach nur ungerecht. Ich habe doch alles nur wegen dem Kleinen auf mich genommen, oder etwa nicht?"

Gülen umarmte Anna von hinten und lehnte ihren Kopf gegen deren rechte Schulter.

„Puppi, ich helfe dir. Warte einfach ab. Etwas anderes bleibt dir nicht übrig. Wenn Benny wiederkommen soll, muss er das von alleine tun. Ansonsten hat es für dich keinen Wert, verstehe das doch bitte."

Anna schwieg, saß einfach nur da und gab sich ihrem Trübsal hin. Gülen seufzte demonstrativ, überfordert mit der Melancholie ihrer Freundin.

„Jetzt komm mit rüber und hilf mir. Dann geht es dir gleich besser, wirst sehen."

Anna wandte sich zu Gülen um und zeigte sich nach längerem Zögern schließlich einverstanden. Alles war besser, als hier herumzusitzen.

„Hast du heute gar nicht gearbeitet?" Fragte Gülen erstaunt, als sie das Studio unbenutzt vorfand.

„Ich habe einen Neuzugang im Hausflur abgefertigt. Er ist ganz nett." Erklärte ihr die Domina.

Gülen drehte sich auf der Stelle um und sah ihre Freundin ratlos an.

„Und jetzt? Putzen wir trotzdem?"

Anna öffnete den Putzschrank und holte Eimer, Wischer und Staubsauger daraus hervor.

„Hauptsache wir machen irgendwas, sonst werde ich wahnsinnig."

Gülen lachte heiser auf.

„Aber Kohle bekommst du für deine Hilfe von mir nicht, dass sage ich dir gleich."

Anna zog den großen Staubsauger hinter sich her und steckte dessen Stromzuleitung in eine Steckdose.

„Warum ausgerechnet im Hausflur?" Wollte Gülen schließlich von ihr wissen.

„Ach, das war eine spontane Idee. Es wurde dadurch für ihn alles intensiver fühlbar. Wir hätten ja theoretisch jederzeit erwischt werden können."

Gülen fragte weiter.

„Musste er sich etwa vor dir ausziehen?"

Anna dachte an den sportlichen jungen Mann zurück. Er war sehr nett gewesen und sah dazu auch noch sehr gut aus.

„Ja, schon. Er hatte einen Riesenschwanz, so ein Teil habe ich noch nie zuvor gesehen."

Gülen wollte eigentlich im Bad den Wischeimer mit Wasser füllen, stellte ihn aber ab und kam zu ihr zurück.

„Wie groß?" Fragte sie interessiert.

Anna zeigte es ihrer Freundin, in dem sie beide Hände hob.

„So lang und so breit ungefähr."

Die junge Türkin biss die Zähne aufeinander.

„Aua! Das tut doch weh, oder?"

Auch Anna hatte Probleme damit sich den Geschlechtsverkehr mit diesem Mann vorzustellen.

„Ich denke schon. Er war völlig frustriert, weil es bisher kaum eine Frau gegeben hat, die ihn sich zugetraut hat."

„Funktioniert so einer überhaupt? Ich meine es gibt doch diese Fleischpenisse, die dann gar nicht mehr richtig ..."

Anna lächelte. In ihrer Erinnerung tauchte noch einmal das Bild von Haralds besten Stück auf.

„Der hat funktioniert, glaub mal."

Ihre Freundin grinste breit.

„In dem Moment hast du nicht mehr an Benny gedacht, was?"

Die Domina blickte ihre Freundin erstaunt an. Sie hatte Recht.

„Nicht wirklich, stimmt. Aber ich denke, dass ist in solch einen Augenblick verständlich, oder?"

„Und? Siehst du den Pimmelmann bald wieder?"

Anna wusste es nicht genau. Harald musste sich erst noch für sie und seine Rolle ihr gegenüber entscheiden."

„Mal sehen. Freuen würde ich mich, der ist ganz okay, glaub ich."

„Er oder sein Bimbam?"

Anna fuhr herum und ließ ihre rechte Hand auf Gülens Po klatschen.

„Aua! Tue mir doch nicht weh, ich habe dich schließlich nicht dafür bezahlt." Jammerte Gülen gespielt. Sie lachten beide und reinigten zusammen weiter das Studio.

Zwei Stunden vergingen, ohne das die beiden Frauen die Zeit gespürt hatten. Beide waren vertieft in ihrer Arbeit und stellten Annas komplette Dienstwohnung auf den Kopf. So schrubbten sie nicht nur den Boden, sondern putzten auch die Innenseiten der Fenster, fetteten Lederutensilien ein und reinigten zusammen das Badezimmer. Dabei hörten sie laut Musik, erzählten und hätten beinahe vergessen, dass Ralf noch von der Schule abzuholen war.

„Und? Hast an ihn gedacht?"

Anna wischte sich ihr Gesicht vom Schweiß trocken und verneinte. Sie wollte Gülen nicht mit ihrer Melancholie frusten, hatte ihr doch die Freundin zumindest eine Stimmung verschafft, die für sie eine willkommene Phase der Erholung bedeutet hatte.

„Kaum. Danke, Süße."

Die junge Türkin freute sich, warf den Putzlumpen zurück in den Eimer und zog die Gummihandschuhe aus.

„Na ein Glück für dich, sonst hätte es eine Strafe gegeben, hab hier ja alles da." Sie grinste frech und ging über die Tatsache hinweg, dass Anna es nicht leiden konnte auf ihren Beruf und das Studio angesprochen zu werden.

„Komm, gehen wir runter zum Auto und holen den Kleinen. Ich mag nicht Schuld sein, dass wir zu spät dran sind."

Anna war einverstanden, räumte mit der Freundin zusammen die Putzmittel auf und verließ mit ihr das Studio. Sie holte noch ihre Jacke und Geldbörse, dann war sie fertig.

18. Erste Hilfe

Gülen konnte gut mit ihrem Wägelchen umgehen, preschte aus der Tiefgarage die Auffahrt hinauf und bog in die Hauptstraße ein, die an Annas Wohnhaus vorbeiführte. Sie würden mit dem Auto weniger als fünf Minuten brauchen, während es zu Fuß fast eine halbe Stunde gedauert hätte Ralfs Schule zu erreichen.

Der Verkehr war mäßig für diese Tageszeit und die Ampeln zeigten sich gnädig. Gülen grunzte zufrieden und gab Gas.

„Dort vorne ist Detlef." Anna deutete auf einen Mann, der auf dem Gehweg sein Fahrrad schob.

„Warum schiebt er es? So schafft er es doch gar nicht mehr rechtzeitig." Stellte Anna sorgenvoll fest.

Gülen wurde langsamer und warf nun ebenfalls einen Blick auf den verhinderten Radfahrer.

„Siehst du es nicht? Der hat einen Achter im Vorderrad. Wird sich lang gemacht haben, der Ärmste. Schau nur, wie er humpelt!"

Sie schaltete die Warnblinkanlage ein und hielt einfach mitten auf der Straße, dabei das Protesthupen hinter sich ignorierend. Anna indessen kurbelte die Scheibe herunter und sprach den sichtlich mitgenommen Mann an.

„Detlef?!"

Der Mann sah überrascht zu ihnen rüber. Sein linkes Hosenbein war aufgerissen und auf der Haut darunter zeichnete sich eine langgezogene große Fleischwunde ab.

„Können wir dir helfen? Du bist verletzt."

„Berti muss abgeholt werden, Anna. Ich komme zu spät. Mich hat ein Auto gestreift, da bin ich gestürzt." Sprudelte es aus dem um die dreißig Jahre alten Mann heraus.

Anna stieg aus, reichte Bertis Vater zum Gruß ihre Hand und blickte kritisch auf die Wunde herunter.

„Du könntest in der Betreuung anrufen. Gülen, meine Freundin holt die Jungs ab und wir gehen zurück zu mir, dann kann ich mir das mal ansehen."

„Danke, das ist super lieb von euch." Zeigte Bertis Vater seine Erleichterung.

Er zückte sein Handy und wählte die Nummer des Schulhortes. Kurz schilderte er den Erzieherinnen seine Situation, dann reichte er das kleine Gerät vorausschauend an Anna weiter. So musste sie selbst nicht ein zweites Mal anrufen.

„Gut, dann wäre das geklärt. Warte einen Moment, ich bespreche das kurz mit meiner Freundin."

Gülen winkte ab. Sie hatte durch das offene Wagenfenster alles mitgehört.

„Schließt das Fahrrad dort an dem Zaun an, ich fahre euch zurück. Die wissen ja jetzt Bescheid, da wird es auf die eine oder andere Minute nicht ankommen."

Anna stützte den hochgewachsenen, schlanken Mann so gut sie konnte und half ihm beim Einsteigen in das kleine Auto. Der entschuldigte sich bei ihr für die Umstände und dankte immer wieder aufs Neue für die ihm geleistete Hilfe.

„Ich setzte mich hinter dich, Güli, brauchst nicht weiter nach vorne zu rutschen."

„Ich bin schon ganz vorne, du Scherzkeks. Ist dir vielleicht noch nicht aufgefallen, aber ich habe nicht solche langen Stelzen wie du." Meckerte die kleine Deutschtürkin.

Anna und der Mann lachten, während die Fahrerin ihr Wägelchen wendete und so standen sie ein paar Minuten später wieder vor dem Haus mit der verspiegelten Fassade.

„Ich helfe dir aussteigen, Detlef. Gib mir einen Moment."

Der Mann ließ sich gerne von ihr helfen. Er schien noch einige weitere Schürfwunden am Oberschenkel und Brustkorb zu haben und stöhnte auf, als sie ihm unter seinen linken Arm griff. Hinter sich hörten sie Gülens Auto wieder anfahren, während sie langsam den Weg entlang auf die Haustür zugingen.

„Ein schönes Haus." Stellte Detlef erstaunt fest.

Anna ging nicht weiter auf seine Feststellung ein, zog ihren Schlüssel aus der Jacke heraus und sperrte die verglaste Haustür auf.

„Wir müssen zum Fahrstuhl, ich wohne im zweiten Stock.

Der Mann nickte ihr zu, während er sich verwundert umsah. Er reagierte wie all ihre Besucher bisher, das Haus sollte, ähnlich wie sie selbst beeindrucken und Begehrlichkeiten wecken. Und es funktionierte, wie sie immer wieder aufs Neue feststellen durfte.

So fuhren sie in den zweiten Stock und Anna bat ihren Gast, sich auf eine der Bänke zu setzen, damit sie den Verbandskasten aus ihrem Studio holen konnte.

„Sie haben einen Garten im Flur?"

Anna lächelte.

„Das Grünzeug gehört zum Haus." Suchte sie ihm zu erklären.

Stöhnend nahm der Mann Platz, während sie die Wohnungstür aufschloss, öffnete und in die Mitte ihres Kabinets eilte, um den Erste-Hilfe-Kasten von der Wand zu nehmen. Normalerweise versorgte sie damit die Blessuren ihrer Kunden und so passierte es jetzt zum ersten Mal, dass er für seinen tatsächlichen Zweck verwendet wurde.

„Anna! Wenn ich mal kurz bei ihnen ..."

Weiter kam der Mann nicht. Erschrocken überblickte er von der Wohnungstür aus das SM-Studio. Anna stand mit dem Rücken zu ihm, verharrte auf der Stelle und musste sich erst einmal sammeln. Der Schreck saß tief und eine Lawine an Ängsten brach über sie herein. Dabei machte sie sich nicht um sich selbst Sorgen, sondern um ihren Bruder, der in der Schule das Schlimmste befürchten musste, wenn herauskam, als was sie arbeitete. Sie konnte sich noch gut an ihre eigene Schulzeit zurückerinnern, wo die Grausamkeiten der Kinder und Jugendlichen auf der Tagesordnung standen.

„Warte bitte draußen auf mich, Detlef. Ich komme gleich zu dir und dann können wir rüber in die Wohnung gehen. Das hier ist nur mein Studio." Es kostete sie alles an Kraft, um dem Mann gegenüber gefasst zu bleiben. Harald kam ihr in den Sinn und das, was er ihr geraten hatte. Es war der einzige, ihr verbleibende Ausweg. Sie durfte der Situation keine besondere Bedeutung geben.

„Entschuldigen Sie, ich ..."

Anna lächelte und kam mit dem orangenen Plastikkoffer zu ihm rüber.

„Wir waren beim du, oder erinnere ich mich falsch?"

Detlef zeigte einen gequälten Gesichtsausdruck und blickte noch einmal über ihre Schulter hinweg in den Raum hinein.

„Ja, eh ... Anna ich müsste einmal dringend auf die Toilette."

Die Domina atmete tief durch, dann deutete sie auf eine hinten links im Raum befindliche Tür.

„Sie ist dort vorne."

Er dankte ihr und humpelte an ihr vorbei auf die WC-Tür zu. Er blickte weder nach links noch nach rechts dabei, und verschwand schließlich in dem Badezimmer.

Was würde jetzt passieren? Erzählte Detlef in der Schule herum, was er hier bei ihr gesehen hatte? Wie sollte sie reagieren, wenn er es tat? Sollte sie mit ihm darüber sprechen? Ihn darum bitten, es zu unterlassen?

Einige Minuten später öffnete sich die Tür wieder und Detlef kehrt sichtlich erleichtert zu ihr zurück. Er hielt dabei seinen Blick auf sie gerichtet und klammerte das seltsame Mobiliar um sich herum aus.

„Können wir rübergehen?" Fragte Anna den Mann völlig sinnfrei. Der bejahte und folgte ihr raus in den Hausflur. Nach außen hin völlig entspannt, öffnete die ganz in schwarz gekleidete Blondine die Wohnungstür, bat den Mann herein und half ihm dabei, seine Jacke abzulegen. Er stöhnte auf, als er seine Schultern dabei bewegen musste, es war erstaunlich, dass er überhaupt noch bei all den Prellungen so mobil geblieben war.

„Du tust mir leid. Da hast du wirklich einen Haufen Pech gehabt. Hast du dir wenigstens das Nummernschild merken können?"

Detlef nickte.

„Ja. Ich habe ein ziemlich gutes Gedächtnis für Details. Ich werde später gleich bei der Polizei anrufen."

Anna führte ihn rüber zu der Sitzgruppe und bot ihm einen Platz auf der großen Couch an. Sie half ihm aus seinen Schuhen heraus, bat ihn, sich auf dem Sitzmöbel auszustrecken und suchte das völlig zerfetzte Hosenbein nach oben zu krempeln.

„AHHH!"

Das Blut war bereits geronnen und war eine Bindung mit dem Stoff eingegangen. Doch was half es? Sie musste die Wunde desinfizieren und verbinden.

„Ich werde dir die Hose ausziehen müssen. Es hilft nichts. Ich habe noch eine Trainingshose von meinem Freund da, sie wird dir ein wenig zu kurz sein, aber bis du wieder zu Hause bist, wird sie reichen."

Detlef zeigte sich von der Situation nicht weiter beeindruckt und ließ sich bereitwillig von ihr helfen. Anna ging behutsam vor und schaffte es nach etlichen Minuten, ihm aus seinem Beinkleid herauszuhelfen. Anschließend reinigte sie die Platzwunde, verband sie, wie sie es von Laval gelernt hatte und bestrich die großflächigen Prellungen an Schulter, Seite und Oberschenkel mit einer schmerzlindernden Salbe.

Dabei nahm sie den Mann in Augenschein, der kräftige Beine hatte, aber sonst fast zerbrechlich auf sie wirkte. Dennoch war er ein Sympath und nicht sonderlich zimperlich, während sie ihm die Wunden versorgte.

„Sie machen das gut." Stellte er schließlich zufrieden fest, wieder das Du zwischen ihnen vergessend.

„Ich habe viel Übung." Erwiderte sie, stand von der Couch auf und schickte sich an, rüber zum Schlafzimmer zu gehen.

„Ich hole dir die Hose und danach mache ich uns einen Kaffee. Gülen müsste gleich wieder mit unseren Jungs da sein.

„Danke, Anna. Du bist wirklich eine Seele."

Wie gut ihr seine Worte taten. Sie zeigte sich erleichtert und ihre Anspannung fiel von jetzt auf gleich von ihr ab. Sie holte ihm das Ersatzkleidungsstück, ging in den Küchenbereich und stellte zwei Tassen in den Vollautomaten.

„Dein Freund ist noch arbeiten?" Fragte Detlef ganz direkt.

„Normalen Kaffee, oder lieber mit Milch? Ich kann auch Cappuccino machen."

„Kaffee mit Milch, bitte."

Sie besann sich auf seine Frage und sah nicht ein, warum sie den Mann anlügen sollte. Er hatte sich bisher sehr sensibel ihr gegenüber gezeigt.

„Wir haben momentan ein paar Probleme. Ich kann nur hoffen, aber im Moment sieht es nicht gut aus."

Der Mann zeigte ihr einen bekümmerten Gesichtsausdruck.

„Das tut mir leid. Wäre schade, wenn dein Freund eine Frau wie dich nicht zu schätzen wüsste."

Anna lächelte, ging mit den zwei Tassen auf ihn zu und stellte eine davon vor ihm auf den flachen Wohnzimmertisch.

„Anna, ich würde das gerne wieder gutmachen. Hättest du Lust mal zum Essen vorbeizukommen?"

Die blonde Frau setzte sich ihm gegenüber, zog ihr linkes Bein auf die Sitzfläche hinauf, auf ihren Stiefel dabei keine Rücksicht nehmend.

„Sehr gerne. Ralf würde sich sicher freuen."

Der Mann blickte sie seltsam an.

„Die Einladung gilt natürlich auch für Ralf, doch beim nächsten Mal wäre ich für einen Erwachsenenabend."

Annas Gesichtszüge verhärteten sich.

„Du, ich weiß nicht ..."

Detlefs Blick blieb am Ausschnitt von Annas Oberteil hängen, der sich ihm unter ihrer Lederjacke so eindrücklich präsentierte. Sie registrierte ihn sehr wohl, wollte aber in diesen Moment nicht schlecht von dem Mann denken. Sie wusste ja selbst, wie es mit ihrer körperlichen Präsenz bestellt war.

„Mit den Kindern gerne, Detlef. Aber so privat, möchte ich erst einmal meine Ruhe haben."

Der Mann schien sich mit ihrer Entgegnung zufriedenzugeben, widmete sich wieder seiner Verletzung und stöhnte auf, als er versuchte sich eine bequemere Sitzposition zu verschaffen.

„Kann ich verstehen. Nachdem meine Frau die Scheidung eingereicht hatte, dauerte es bei mir auch einige Zeit, bis ich mich wieder für etwas Neues öffnen konnte."

„Weshalb habt ihr euch getrennt?" Fragte sie ihn direkt.

Der Mann zeigte Anna ein verbittertes Gesicht.

„Freiräume. Ich nahm ihr die Luft zum Atmen, hatte sie gemeint."

„Und wie siehst du das?"