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Zur Domina gemacht Teil 14 Band II

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Detlef lächelte, blickte zu ihr rüber, scheute aber davor zurück, ihr zu lange in die Augen zu sehen.

„Na ja. Eine Beziehung lebt von dem Zusammensein, oder? Maja aber hat sich immer mehr zurückgezogen und sich zum Schluss nicht einmal mehr um Berti gekümmert. Irgendwann kam die Scheidung ins Haus und sie war über Nacht verschwunden. Sie hatte einen Neuen, wie ich schließlich herausgefunden habe, später ist sie dann an Krebs erkrankt. Furchtbare Zeit für meinen Kleinen. Ich selbst habe versucht, um sie zu trauern, konnte es aber nicht mehr. "

Der Mann tat Anna leid. Ihr eigener Vater kam ihr in den Sinn, doch der hatte bei ihr jegliches Mitgefühl verspielt, obwohl es ihm ja im Grunde genommen ähnlich ergangen war wie Detlef. Anstatt sich um seine Kinder zu kümmern und das Beste aus der Situation zu machen, hatte er lieber gesoffen und vor allem Anna für seine Nöte verantwortlich gemacht. Er selbst war fehlerfrei, alle anderen trugen die Schuld an seinem Unglück. Augenblicklich verband sie eine tiefgreifende Verbitterung mit dieser Erinnerung.

Wie anders erging es da Berti. Im Gegensatz zu ihr und Ralf, blickte der Junge zu seinem Vater auf und durfte ihm blind vertrauen. Die beiden schienen ein Team zu sein und Anna spürte die Verbundenheit zwischen den beiden. Kein Wunder, denn Detlef kümmerte sich rührend um seinen Sohn.

„Anna ich will mich bei dir unbedingt für die Hilfe bedanken. Komm einfach mit Ralf am Sonntag vorbei, wenn du magst. Ich kann zwar nicht mit solch einem Luxus aufwarten, aber ich würde etwas kochen und versuchen es uns vieren schön zu machen."

Die Frau in Schwarz überlegte, zog ihr Handy aus der Tasche und sah im Terminplaner nach. Es sprach eigentlich nichts dagegen.

„Ich könnte schon, Detlef. Aber wie ich dir vorhin bereits erklärt ..."

Der lange hagere Mann lachte. Es wirkte herzlich und nicht aufgesetzt in diesem Moment.

„Bitte, Anna. Sehe es mir nach, dass ich versucht habe, dir näher zu kommen. Als ich dich zum ersten Mal gesehen habe, dachte ich, meine Augen trügen mich. Du hast so unglaublich attraktiv ausgesehen, wirktest aber arrogant und überheblich auf mich und die anderen Eltern. Ich war richtig wütend, du hattest mich nicht mal zurückgegrüßt, als ich das erste Mal ‚Hallo' zu dir gesagt habe.

Anna konnte das, was Detlef da von sich gab, durchaus nachvollziehen. Doch musste sie sich dafür rechtfertigen?

„Oh, ich war schon Thema?"

Detlef nickte und blickte ihr erneut flüchtig auf den Ausschnitt.

„Oh, ja. Gerade die Mädels haben sich ziemlich ihre Münder über dich zerrissen. Du deklassierst sie, wie könnten sie da anders reagieren?"

„Du, das ist mir eigentlich alles ziemlich egal. Ich will, dass mein Ralfi eine schöne Schulzeit verlebt, alles andere ist nicht wichtig für mich. Er muss Freunde in der Schule finden und ich bin erleichtert, dass er bisher keine Probleme damit gehabt hat."

Detlef griff nach seiner Tasse, nahm einen Schluck daraus und stellte sie zurück auf den Tisch.

„Ich glaube, das ist genau der Grund, warum man dich dann doch schätzen lernt, Anna. Du behandelst alle gleich mit deiner Missachtung und wenn man dann es doch wagt deine Mauer zu durchbrechen ..."

Er wirkte in diesen Moment unsicher.

„Du bist einfach ein lieber Mensch, das fühle ich."

Wieder dieses Unwohlsein. Dieser Mann hob sie ein Stück zu weit in den Himmel hinein, für ihren Geschmack.

„Also Sonntag. Schreib mir eine SMS mit deiner Adresse und die Uhrzeit, dann komme ich mit Ralf gerne."

Der Vater nickte und tat sich damit schwer seine Begeisterung vor ihr zu verstecken. Irgendwo rührte sie dieser Gefühlsausbruch und dennoch fühlte sie sich wieder belastet in diesem Moment.

„Siehe es mir nach, Anna, wenn ich vorhin mein Glück bei dir versuchen wollte. Wenn man als Mann auf eine so charismatische Frau trifft, kann man wohl nicht anders." Suchte er sich ein zweites Mal bei ihr zu entschuldigen.

Anna wurde es jetzt zu viel. Sie wollte einen Themawechsel.

„Es würde mir helfen, wenn unser Gespräch einen anderen Inhalt finden würde. Ich habe mich dir in diesem Punkt erklärt und es täte mich ärgern, wenn ich mich ständig wiederholen müsste. Ich brauche keinen zusätzlichen Ballast in meinem Leben, es ist nämlich schon jetzt kompliziert und anstrengend. Ich denke, du kannst das verstehen."

„Unbedingt. Schön, dass du da so offen und ehrlich bist."

„Lass jetzt gut sein bitte. Wir brauchen das beide nicht, denke ich."

Er schien einverstanden, schien aber unbedingt noch etwas loswerden zu wollen.

„Anna ich bin froh, dass wir uns so gut verstehen, wirklich. Da spielt es für mich auch gar keine Rolle, was du beruflich machst."

Spann der Typ jetzt völlig? Was sollte das denn jetzt? Warum tat er jetzt alles, um ihren anfänglich so positiven Eindruck von ihm wieder zu versauen?

„Das ist sehr schön, Detlef. Das gilt für mich natürlich in umgekehrter Richtung auch."

Er sah sie erstaunt an.

„Ich bin Sozialarbeiter."

Anna nickte.

„Schön. Sicher ein interessanter Beruf. Ich als Domina, kann mich aber auch nicht über Langeweile beschweren. Vielleicht haben wir da was gemein?"

Er blickte sie verstört an.

„Ich dachte, es wäre dir vielleicht unangenehm, wenn jemand weiß ..."

Sie unterbrach ihn. Ihre Stimme klang dunkel und aggressiv in diesem Moment.

„Was du darüber denkst, oder andere ist mir nicht wichtig, Detlef. Nur wenn Ralf deshalb angegriffen oder gehänselt wird, überziehe ich die Verantwortlichen mit Konsequenzen das ihnen Hören und Sehen vergeht, das ist ein Versprechen."

Sie stand auf und hatte für heute genug. Auch die Lust auf ein Treffen am Sonntag war ihr vergangen.

„Ich denke, Gülen wird gleich da sein. Vielleicht trinkst du schon mal den Kaffee aus und ziehst dich an?"

Detlef war entsetzt über die Wirkung seiner Worte. Anna hatte sie in eine völlig andere Richtung interpretiert, als er sie gemeint hatte.

„Du hast mich vollkommen falsch verstanden ..."

„Wirklich? Ich habe nicht das Gefühl. Siehe mir nach, wenn wir das mit dem Sonntag lieber bleiben lassen. Du hast mich gerade ziemlich kalt erwischt."

Sein Gesicht zeigte Anna deutlich auf, wie sich der Mann in diesen Moment fühlte. Seine Enttäuschung war genauso echt, wie die darauffolgende Verbitterung.

„Ich verstehe schon. Lass mich draußen im Flur warten, da kann ich dann Berti entgegennehmen."

Anna blieb distanziert und hob ihre Schultern.

„Wie es dir am liebsten ist."

Mühsam raffte sich Bertis Vater auf und humpelte zur Tür. Anna begleitete ihn mit einigen Abstand, nickte ihm zum Abschied zu und schloss dann demonstrativ die Tür hinter ihm. Mein Gott war sie wieder einmal blöd und naiv gewesen.

19. Ärger über Ärger

Gülen registrierte mit Verwunderung, dass Detlef im Hausflur auf seinen Sohn wartete. Es musste etwas zwischen Anna und ihm vorgefallen sein und als Frau bekam sie eine vage Vorstellung davon, was das gewesen sein könnte.

Anna war in der Wohnung geblieben, sie musste klingeln, damit die Freundin ihr öffnete. Annas Gesicht sprach Bände. Mit regungsloser Miene öffnete sie ihr, bat sie herein und forderte Ralf dazu auf, von seinem Freund Abschied zu nehmen. Der Ton in ihrer Stimme klang gereizt und aggressiv, beide Kinder registrierten ihn in diesen Moment.

„Aber wir wollten noch miteinander spielen." Versuchte Ralf seiner Schwester umzustimmen.

„Ein anderes Mal vielleicht. Komme jetzt rein, ich möchte wissen, wie es in der Schule gewesen ist."

Auch Detlef rief seinen Sohn von der Tür aus zur Ordnung, der seinem Freund staunend in die riesige Wohnung nachgefolgt war.

„Aber wir können doch noch bleiben ..."

Detlef verneinte, trat demonstrativ dabei humpelnd in den Wohnungsflur und nahm seinen Sohn bei der Hand. Er verabschiedete sich kurzangebunden von Anna und Gülen, dankte für die geleistete Hilfe und ging in die Richtung des Fahrstuhls, ohne sich noch einmal zu den beiden Frauen umzudrehen.

„Scheiße, was war das denn gerade?" Fragte Gülen ungläubig, immer noch mit erstauntem Gesichtsausdruck der sich schließenden Fahrstuhltür zugewendet.

„Das Schwein wollte mich nicht nur anbaggern, sondern auch erpressen. Er hat mein Studio gesehen, als ich für ihn den Verbandskasten geholt habe."

Gülen wandte sich zu Ralfi um, der mit bösen Blick in der Wohnungstür stand.

„Warum hab ich nicht mit Berti spielen dürfen?"

Anna hatte jetzt keine Lust mit dem Jungen zu disputieren und schwieg. So war es schließlich Gülen, die die Stimmung zwischen den beiden wieder aufzuhellen suchte.

„Wir wollten gleich zu mir fahren, Süßer. Anne und Baba warten schon auf uns."

Anna zeigte keine Reaktion. Sie war in diesen Moment immer noch mit dem beschäftigt, was ihr gerade widerfahren war. Würde Detlef in der Schule gegen sie intrigieren? Was würde sie tun, wenn man Ralf sein Leben dort verleidete? Egal was sie auch versuchte, sie fand einfach nicht in ein halbwegs normales Leben zurück.

„Komm! Fahren wir zu mir, Blondi. Lass gut sein, ärgere dich nicht."

Anna blickte über ihre Schulter hinweg Gülen an und schien zu überlegen. Vielleicht war es ganz gut, dass sie sich ein wenig ablenken konnte.

„Lass mich erst duschen. Ich habe vorhin ziemlich geschwitzt, als wir drüben waren."

Gülen blickte sie entgeistert an.

„Ach und ich stinke weiter wie ein Muli, oder was?"

Anna lächelte.

„Kannst ja später zu Hause duschen. Hast ja gar keine Klamotten da, die du anziehen könntest."

Gülen seufzte.

„Das liegt nur daran, weil du jetzt diese krassen Kurven hast. Früher hättest du mir einen deiner Jogginganzüge verpasst und gut wäre es gewesen."

Anna erinnerte sich. Sie hatte früher wirklich fast ausschließlich Sportkleidung getragen und selbst davon hatte sie nicht viel im Schrank gehabt. Ihr Vater hatte so gut wie nichts für seine Kinder ausgegeben und teilweise sind sie von Schule, Kindergarten und eben Freunden wie Gülen mit Kleidung versorgt worden.

„Na gut. Ich gehe mit dem Kleinen in sein Zimmer und schaue ihm dabei zu, wie er mit seinen Autos Furchen in den Teppich fährt. Aber beeile dich, okay? Ich mag nicht wieder die ganze Zeit Müller der Streifenpolizist sein, der dem Ralfmeisterfahrer vergebens hinterherfährt."

Anna lachte. Gülen schaffte es wieder einmal souverän, ihr die schlechte Laune zu nehmen. So ging sie sichtlich besser gestimmt ins Badezimmer, entledigte sich ihrer Kleidung und stieg in die Duschkabine. Doch sowie sie die Schiebetür zugezogen und die Brause eingestellt hatte, kehrten auch ihre Gedanken wieder zu ihren Freund, Harald und Detlef zurück. Alle drei Männer sahen sie mehr oder minder als Spielzeug an, als Erfüllungsgehilfin ihrer Sehnsüchte und Wünsche. Bei Benny war es vielleicht einmal anders gewesen, aber sie selbst hatte ihre Beziehung mit ihrer Naivität und Blödheit kaputt gemacht, ohne es zu ahnen. Wieder waren all die Ängste und Befürchtungen da, an denen sie sich innerlich zerbasteln konnte. Sie musste nur allein sein dafür. Sie seufzt, gab Duschgel auf den Schwamm und ließ diesen über Brust und Bauch gleiten. Früher hatte das oft Lydia übernommen, später auch Benny. Ein schönes Gefühl, wenn es nicht die eigene Hand war, die über die Haut strich.

Sie erschrak, als neben ihr die Spülung ging. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass jemand ins Bad gekommen war.

„Ralf?"

„Nee Blondi, ich bin es. Tut mir leid, aber ich musste unbedingt mal einen Strahl in die Ecke stellen."

Ungeniert trat die Freundin an die Duschkabine heran und öffnete die Schiebetür.

„Willst du warten, bis dir eine Schwimmblase gewachsen ist? Beeile dich mal, Anne hat schon das Essen auf dem Herd."

Anna nickte, wusch sich die Seife von ihrem Körper herunter und stellte das Wasser ab. Gülen hatte sich indessen auf den Rand der Badewanne gesetzt und beobachtete sie interessiert.

„Das du in der Mitte nicht durchbrichst, das ist irgendwie ein Wunder."

Anna blickte an ihren Körper herunter.

„Mir gefällt es auch nicht, lass mal."

Gülen blickte entgeistert zu ihr auf.

„Du spinnst. Ich würde für solch einen Körper Menschen über die Klinge springen lassen, ich kann das immer nur wiederholen. Keine Sorge, ich würde dich vorher auch nicht leiden lassen."

Die nackte blonde Frau schüttelte nur ihren Kopf und begann sich abzutrocknen. Gülen aber bewunderte weiter den Körper ihrer Freundin und musterte neidisch deren kräftige muskulösen Oberschenkel und diesen üppigen, aber dabei so unglaublich kurvigen Po. Nirgendwo war Cellulite zu entdecken, Flecken geschweige denn eine Narbe. Anna hatte, was das betraf wirklich Schwein gehabt, kein Wunder das sich Mehmet an ihr berauschte. Sie tat es ja selbst und dabei war sie nicht einmal ein Kerl.

„Wie viel Sport musst du machen, damit das alles so bleibt?"

Anna holte den Föhn aus dem Badschrank und blickte kurz zu ihr rüber, die nassen Haare dabei von ihrer Schulter wischend.

„Täglich zwischen zweieinhalb bis drei Stunden ungefähr."

„Da bin ich aber erleichtert, denn das ist es mir definitiv nicht wert."

„Häh?"

„Nichts, Blondi. Ich bewundere nur deine Einzigartigkeit. Bist halt schon ne geile Schickse jetzt, da kann einen nur der Neid zerfressen. Aber so viel Mühe ..., neee."

„Mir macht das Spaß."

Gülen seufzte.

„Ja, ja. Ich weiß. Armes gestörtes Mädchen."

„Hör doch mal auf, jetzt. Bisher hat mir die ganze Scheiße kaum etwas gebracht. Und sieh dir Benny an. Den hat meine „Einzigartigkeit" auch nicht halten können."

Auch die Freundin schien jetzt den Themenwechsel zu wollen und wartete, bis Anna sich die Haare getrocknet hatte.

„Was macht Ralfi?" Fragte die Blondine, nach dem sie kurz den Föhn ausgeschaltet hatte.

„Der spielt mit meinem Handy. Wir haben also Ruhe. Der ist jetzt in der Bubbleworld."

Anna war das eigentlich nicht Recht, aber auf die Dauer würde sie es nicht verhindern können, dass der Bruder solche Spiele spielte.

„So. Ich glaube das reicht."

Anna bat Gülen, ihr einen Haarknoten zu flechten, während sie nach einen frischen BH griff. Die Freundin frisierte sie gern und trat hinter sie.

„Wie fühlen sich solche Kunsttitten eigentlich an? Gibt es da einen Unterschied?"

Anna rollte mit den Augen, drehte sich um und zeigte Gülen deutlich ihren Frust.

„Du wolltest damit aufhören, oder nicht? Lass dir einfach welche machen, dann weißt du es."

„Mann! Beruhig dich doch mal, Anna. Was hast du für ein Problem? Genieße es doch endlich mal, dass sich die Leute für dich interessieren."

Anna glaubte es nicht. Jetzt auch Gülen?

„Scheiße! Kapierst du nicht, was gerade bei Detlef passiert ist? Er hat mir die ganze Zeit auf die Kunsttitten gestarrt, während er mit mir gesprochen hat. So geht es mir ständig. Die Leute interessieren sich nicht mehr für dich als Menschen, sie sehen nur noch Gesicht, Arsch und Brüste an dir. Schön wenn man das wertschätzt, aber ich für meinen Teil kann das einfach nicht. Und spüren tue ich die Dinger, wie könnte das auch anders sein bei dem Größenunterschied? Ich habe mich früher viel leichter und unbeschwerter gefühlt."

„Na und? Selbst wenn das bei anderen so ist, dann weißt du es doch bei mir besser, oder etwa nicht? Aber lassen wir das Thema Püppchen, bevor du noch völlig ausrastest. Vielleicht kann man das wirklich nur nachvollziehen, wenn man in deiner Haut steckt."

Anna stieg in einen schwarzen Tanga und zog den Slip über ihre Beine hinweg nach oben. Gülen folgte ihr ins Schlafzimmer, in dem sich der begehbare Kleiderschrank befand, in dem sich unzählige Wäschestücke befanden. Einen kurzen Moment zögerte Gülen, konnte es aber schließlich nicht lassen und stöberte zwischen den Kleidern, Jacken und Oberteilen herum. Schwarz! Es schien keine andere Farbe in dieser Garderobe vorhanden zu sein. Lederjacken, enge Mieder aus Stoff, Latex und Leder, Bustiers, Kleider, Gummiwäsche, Overalls, sie kam sich ein wenig vor, als befände sie sich in einem Sexshop. Alles an diesen Wäschestücken sollte hauteng sitzen, reizen, provozieren und präsentieren.

„Die Jacke hier. Schade, dass sie nicht meine Größe hat. Sonst hätte ich sie mir mal von dir geliehen." Gülen tat versöhnlich und Anna war mittlerweile soweit runtergefahren, dass sie wieder auf ihre Freundin eingehen konnte."

„Ich besorge dir eine, kein Problem."

Die kleine Deutschtürkin blickte sie überrascht an.

„Du zahlst aber nicht dafür, oder?"

Anna winkte ab.

„Keine Sorge. Ich lasse sie mir schenken."

Gülens Augen weiteten sich.

„Und das geht so einfach?"

Anna lächelte.

„Ja, wenn man Sklaven hat, dann schon."

„Du lässt sie für mich kaufen?"

Anna nickte. Es schien ihr wirklich ernst damit zu sein.

„Es gehört zu dem Rollenspiel dazu. Aber keine Angst, ich treibe niemanden in den Ruin und passe auf, dass sie es sich leisten können. Weh tun soll es aber schon, sonst wäre ich ja keine böse Herrin, verstehst du?"

„Das ist einfach nur abgefahrene Scheiße." Stelle Gülen fest, die Jacke dabei ins Fensterlicht haltend. „Dann sage ich mal deinem Sklaven, danke."

Anna lachte. Komischerweise tat es ihr gut, mit Gülen offen über solche Praktiken sprechen zu können.

„Dein Dank gilt natürlich weiterhin mir, mein Besitzstand könnte gar nichts damit anfangen."

Eine halbe Stunde später saßen sie wieder in Gülens Kleinwagen und fuhren durch die Stadt. Anna sah nach ihren E-Mails, trug ein paar Termine in den Kalender ein und machte sich Notizen für den morgigen Tag. Alles wollte berücksichtigt und geplant sein, was die Kommunikation mit ihren Kunden betraf.

Ralf saß auf der Rücksitzbank in seinem Kindersitz und spielte immer noch mit Gülens Smartphone. Es war an der Zeit, dass er damit aufhörte, fand Anna und gab ihm noch fünf Minuten Spielzeit.

„Bevor du protestierst, Ralf, sage ich dir gleich, dass ich es dir sofort wegnehmen werde, wenn du jetzt rumheulst."

Die Miene des kleinen Jungen verdunkelte sich sofort und nur mit Mühe vermochte er es eine Antwort zu unterdrücken. Dennoch wusste Anna, dass sie kommen würde, spätestens dann, wenn er Gülen das Gerät zurückgegeben hatte.

„Du gibst mir nie dein Handy."

Anna wandte sich noch einmal zu ihrem Bruder um, der mit vor seiner Brust verschränkten Armen und gesenkten Kopf vor sich hinstarrte.

„Das hat seinen Grund. Du sollst mit deinen Spielsachen spielen und nicht mit dem Smartphone."

„Meine Freunde haben schon ein eigenes."

„Dann frage sie, ob du mit ihren spielen darfst. Ich will, dass du dich erst einmal in der Schule einlebst und wenn alles gut läuft, sprechen wir darüber."

Ralf sah zu ihr auf.

„Sprechen?"

Anna nickte.

„Ja, zumindest das."

Der Junge ging seine Optionen durch und entdeckte jetzt für sich Licht im Dunkel.

„Versprochen? Ich meine, dass wir darüber sprechen?"

„Ja, doch. Aber du passt in der Schule auf, störst nicht und verhältst dich ruhig. Abgemacht?"

Ralf nickte eifrig. Er wusste aus der Vergangenheit, dass Anna meistens ernst machte, obwohl sie es vermied, ihm irgendwelche Versprechungen zu machen.

So blieb es dann doch ruhig im Auto und Anna konnte sich wieder auf das Geschäftliche konzentrieren. Sie merkte erst auf, als sie in die Straße einbogen, in der Gülens Eltern ihr Haus hatten.

„Scheiße!" Drang es aus Gülen heraus.

„Du hast Scheiße gesagt." Stellte Ralf zufrieden fest. „Das sagt man nicht."

Die Fahrerin des Kleinwagens ging nicht weiter auf die Belehrung des Jungen ein, lenkte ihr Wägelchen an den Seitenstreifen und hielt hinter einer großen schwarzen Limousine.

„Was ist los? Warum parkst du nicht in der Auffahrt wie immer?"

Gülen antwortete nicht, starrte aus ihrem Wagen heraus, ihren Blick auf das vor ihnen stehende Auto gerichtet.

„Kennst du den Besitzer?" Fragte Anna ihre Freundin.

„Ja. Mein Onkel. Ein Arschloch vor den Herren, sag ich dir. Er hat früher meine Mutter in seiner Firma beschäftigt und rate mal, wen er als einzige entlassen hat, als es ein Auftragstief gegeben hat."