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Klicke hierGülens Vater antwortete nicht und wirkte in diesem Moment unentschlossen. Anna indessen griff nach ihrer Jacke und war heilfroh, dieser Gesellschaft entfliehen zu können.
„Sie soll gehen und diese Missgeburten bleiben?" Fragte Gülen ihren Vater in einem angriffslustigen Ton. Der Alte schwieg, er konnte anscheinend nicht aus seiner Haut herauskommen.
„Warte, Anna! Ich komme mit." Meinte Mehmet, wurde aber von seiner Freundin zurückgehalten.
„Was? Spinnst du? Du bleibst hier und badest das mit mir zusammen aus."
Der Junge zögerte, blickte sehnsüchtig zu der Haustür rüber, willigte aber schließlich ein. Gülen hatte ja recht, er konnte sie schlecht bei diesen Ungeheuern allein zurücklassen.
Anna umarmte die Anwesenden zum Abschied und entschuldigte sich noch einmal bei Serkan. Ihr Angebot war doch nur gut gemeint gewesen. Doch der Mann schwieg, ging auf ihre Worte nicht ein und ging zurück in die Küche.
„Scheiße! Warum lässt er sich das gefallen?" Fragte Mehmet Gülen.
Gülen wandte sich um und deutete dann auf die Haustür.
„Gehen wir kurz nach draußen, dort erzähle ich es euch."
Sie öffnete die Haustür, ließ die beiden an sich vorbei und folgte ihnen dann hinaus auf den Bürgersteig. Sie versicherte sich, dass das Küchenfenster geschlossen war, dann erklärte sie Freund und Freundin das Verhalten ihres Vaters.
„Er hat es Oma versprochen. Onkel Yusuf war schon immer ein Arschloch, zu jedem in der Familie. Praktisch von seiner Geburt an. Er hatte kaum Freunde und wenn dann tickten sie so wie er selbst. Mein Vater hatte schon damals unter ihm gelitten und als er endlich von zu Hause fort war, hat ihm seine Mutter Jahre später auf ihrem Sterbebett das Versprechen abgenommen, für Yusuf da zu sein und seinen Bruder nicht in Stich zu lassen. Tja und dann gibt es noch das Haus. Ich begreife bis heute nicht, wie Baba seine Seele an dieses Schwein verkaufen konnte."
Sie blickte zu Anna auf und nahm sie ein Stück zur Seite.
„Dein Angebot, meintest du das ernst?"
„Ja, natürlich. Ich kann helfen, wenn er das zulässt."
Gülen schüttelte ihren Kopf.
„Du hilfst mir, Anna. Ich gebe das Geld an meinem Vater weiter, ich weiß nur noch nicht wie. Mir fällt da schon etwas ein. Also? Leihst du es mir?"
Anna zögerte. Baba verdiente als Stahlkocher sehr gut und würde das Geld zurückzahlen können, doch Gülen? Sie hatte sich ohne den Job bei ihr ja nicht einmal eine eigene Wohnung leisten können.
„Warum zögerst du denn jetzt? Du verarschst mich, oder?"
Anna blickte ihre Freundin bestürzt an. Sie erschrak ja selbst darüber, dass sie so dachte.
„Ja. Natürlich. Ich besorge es dir."
Gülen holte tief Luft.
„Das Arschloch bringt meinen Alten sonst noch ins Grab, verstehst du das? Anna, es geht doch nicht um mich dabei."