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Zur Domina gemacht Teil 17 Band III

Geschichte Info
Bennys Entscheidung, Tag mit Alexander.
14.9k Wörter
4.82
6.8k
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Teil 17 der 22 teiligen Serie

Aktualisiert 06/10/2023
Erstellt 06/18/2020
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4. Besuch bei Victoria

Franz fuhr nun schon eine halbe Stunde. Längst hatten sie die Stadt verlassen und durchfuhren einen Vorort, ohne die betreffende Straße zu finden. Es war nun schon halb Zehn, dennoch wollte Anna das Gespräch mit Victoria suchen.

Was für ein Kaff. Niemals hätte Anna es für möglich gehalten, dass es Alexanders Schwester zu solch einem Ort ziehen könnte. Kleine Einfamilienhäuser reihten sich aneinander, nur wenige Fenster zeigten Licht. Selbst die Straßen wurden nur von einigen wenigen Laternen ausgeleuchtet.

„Ja Kruzitürken, das gibt es doch nicht. Das Ding findet diese Straße nicht. Das hier ist eine ganz andere. Wir müssten eigentlich längst da sein."

Der Taxifahrer zeigte deutlich seine Wut. So emotional hatte Anna den Mann am Steuer noch nie erlebt. Auch war es bisher selten, dass er mehrere Sätze am Stück geäußert hatte.

Franz hielt entnervt am Straßenrand. Zwei Jugendliche saßen auf der Bank eines Wartehäuschens, tranken Bier und hörten harte Deutschrockmusik dazu. Gekleidet in grünen Bomberjacken, roten Sweatshirts und Bluejeans, die in hohen Springerstiefeln steckten, hinterließen sie bei Anna einen wenig vertrauenserweckenden Eindruck.

„Hey! Guten Abend, Jungs. Würdet ihr uns helfen? Ich kann eine Adresse nicht finden." Brummte Franz in einem freundlichen Ton, nachdem er das Fenster heruntergefahren hatte.

Die beiden Jungen sahen sich kurz an, dann machte der Längere der beiden seinen Freund auf Anna aufmerksam, die auf der Rücksitzbank saß und sie schweigend beobachtete.

„Bei der strangen Alten da? Klar, warum nicht. Bekommst keinen mehr hoch, alter Mann?" Sie grölten, während sich Anna ein gelangweiltes Gähnen abnötigte.

„Scheiße! Ist die krass. Wir scheinen nicht in ihrer Preiskategorie zu liegen."

„Hört mal, Jungs. Ich suche diese Adresse."

Einer der beiden stand tatsächlich auf und kam um das Auto herum.

„Zeig mal, Opi."

Der Junge grinste zu seinem Freund rüber, nachdem er sich den Zettel hatte reichen lassen.

„Hätte ich mir gleich denken können. Die Lady hier will zu der Psychotante, die ins Waldhaus gezogen ist. Vielleicht eine Patientin? Normal schaut sie nun wirklich nicht aus. Eher wie jemand der ne depressive Stimmung hat. Bei all den schwarzen Gruftiklamotten verständlich."

Sie lachten ausgelassen und prosteten sich gegenseitig mit ihren Bierflaschen zu. Anna aber zeigte immer noch keine Reaktion.

„Jungs. Es ist schon spät und mein Fahrgast möchte endlich ankommen. Sagt schon ..., wie finde ich dahin?"

„Na schön, Alter. Willst wieder nach Hause, was?" Der junge Mann mit Bürstenhaarschnitt und einer Vielzahl Lachfältchen um seine Augen herum, blickte durch das vordere Fahrerfenster nach hinten, um die blonde Frau in ihrer schwarzen Kleidung näher zu betrachten.

„Schaust ganz nice aus, gerade weil du deine Nase so weit nach oben trägst. Hast du Bock auf einen Kaffee? Lad dich ein."

Anna legte ihren Kopf schief und blickte genervt zu ihm rüber. Eine Antwort sparte sie sich auf.

„Also nicht? Schade." Der Kerl grinste frech und wandte sich dann wieder Franz zu. „Pass auf, Opchen. Fährst die Straße vor und biegst rechts ab. Die nächste dann wieder rechts, ist ein Waldweg. Den wirst du dann eine Weile fahren müssen, dann kommt das Haus auf der rechten Seite."

„Danke, Junge. Einen schönen Abend euch." Der Taxifahrer zeigte deutlich seine Erleichterung.

Franz fuhr an und beschleunigte. Trotz dessen die Jungen ihnen geholfen hatten, fühlte er sich durch sie bedroht. Vielleicht weil ihre Stimmung jederzeit umschlagen konnte? Er hatte keine sonderlich guten Erfahrungen mit Männern dieser Altersgruppe gemacht, wenn diese angetrunken waren.

Dennoch schien der beschriebene Weg zu stimmen. Eine einspurige nur stellenweise asphaltierte Straße führte an einem dichten Wald entlang. Franz musste mit Bedacht sein Taxi lenken, sonst wäre es an einigen Stellen mit dem Boden in Kontakt gekommen, so schlecht war sie befestigt.

„Kommt da wirklich noch was, Franz?" Anna blickte zweifelnd aus dem Wagen, hinaus in die Dunkelheit.

„Dort vorne sehe ich ein schwaches Licht, das wird es sein. Noch ein wenig Geduld, dann können wir fragen." Erklärte sich ihr der Fahrer.

Das sollte Victorias neue Bleibe sein? Ein weit abgelegenes winziges Häuschen? Wie passte das zu den Luxusbedürfnissen und monetären Möglichkeiten dieser Frau? Sie konnten nicht richtig sein, die Adresse war ganz sicher die Falsche.

Franz stieg aus und leuchtete mit einer Taschenlampe nach dem Namensschild am Zaungatter.

„Anna, hier steht Dr. med. V. Stehmann."

Die junge blonde Frau öffnete die Wagentür und trat an seine Seite. Sie waren also augenscheinlich doch richtig.

„Würdest du warten, Franz? Es kann nicht lange dauern."

Der Taxifahrer nickte ihr zu und setzte sich wieder in das Auto. Anna aber drückte kurzentschlossen den im Klingelschild eingelassenen Knopf, erstaunt darüber, dass sie sich immer noch beherrscht zeigte.

Nirgends brannte Licht. Vielleicht war Victoria gar nicht zuhause? Hätte sie vielleicht Alexander nach ihrer Nummer fragen sollen? Ihr widerstrebte das. Sie wollte sich bei Alexander nicht nur melden, wenn sie etwas von ihm brauchte.

Noch einmal blickte sie zu dem kleinen einstöckigen Haus rüber. Vielleicht war das einfach nur eine hirnrissige Idee gewesen. Enttäuscht wendete sie sich ab und wollte zum Taxi gehen, als sie hinter sich hörte, wie die Tür geöffnet wurde.

„Anna! Was willst du hier?"

Victoria blickte von der Haustür aus zu ihr rüber und kam dann mit zögerlichen Schritten zum Zaun. Sie trug einen langen schwarzen Bademantel, unter dessen Saum schwarze Stiefel hervorsahen. Seltsame Kombination, es sei denn, sie war gerade aktiv.

„Ich wollte mich bei dir erkundigen, ob du weißt, wo Benny ist."

Die große Frau wollte Anna über den Zaun hinweg umarmen, doch die entzog sich und wollte von ihr nicht berührt werden.

„Du bist immer noch sauer? Nach so langer Zeit?"

Anna konnte die schauspielerische Leistung dieser Frau nur bewundern. Dass Victoria so mühelos über die Tatsache hinwegging, dass sie nach der Trennung Benny hat bei sich wohnen lassen, zeigte ihr wieder einmal aufs Neue, wie beherrscht und skrupellos diese Frau doch war.

„Hast du eine Ahnung, wo er ist? Ich wollte mit ihm sprechen."

Victoria blickte mitleidig drein.

„Komm rein. Hier draußen ist es mir zu frisch und unpersönlich."

Alexanders Schwester schloss die Pforte auf und bat sie einzutreten. Noch einmal wandte sich Anna zu Franz um, doch der hob nur seinen rechten Arm, als Zeichen dafür, dass er auf sie warten wollte.

„Jetzt ziere dich nicht! Ein wenig Zeit wirst du ja mitgebracht haben und ich freue mich über jeden Besuch."

Anna überlegte, doch was blieb ihr anderes übrig, als Victoria ins Haus zu folgen? Die Sache würde sich nur in die Länge ziehen, wenn sie ihr jetzt Widerstand entgegenbrachte.

„Kluges Mädchen. Du wirst sehen, ich habe es mir hier ganz gemütlich eingerichtet."

Anna sah sich staunend um. Gemütlich war der treffende Begriff. Die Einrichtung des Hauses wirkte rustikal und ländlich. Ein paar Bücherborde, Schänke und Vitrinen, eine Sitzecke aus Naturholz und ein kleiner Fernseher an der Wand konnte man wirklich nicht als Luxus bezeichnen. Sie fühlte sich ein wenig an Laval erinnert, dessen Wohnräume ähnlich bescheiden ausgefallen waren.

„Du warst beschäftigt? Wo sind die anderen?"

Victoria wollte ihrem Besuch gerade einen Sitzplatz anbieten, doch die winkte ab.

„Wow, eine gute Beobachterin habe ich hier. Du, ich habe mir unten einen kleinen Hobbybereich eingerichtet. Komm mit runter, dann vernaschen wir meine beiden Liebchen gemeinsam."

Anna wurde blass. Könnte wirklich Benny zu einem von Victorias Spielzeugen geworden sein?

Victoria ging in die Küche.

„Willst du was trinken?"

„Ist Benny bei dir?"

„Nein. Ich fürchte, deinen Benny gibt es nicht mehr, mein Schatz."

Annas Gesichtszüge härteten aus. Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen und ihre braunen Augen verengten sich. Ihr ganzer Körper stand unter Spannung.

„Hey! Du bist als Gast in meinem Haus, vergessen? Du wirst dich hüten und ja nicht aggressiv werden!"

Victoria drängte an der blonden jungen Frau vorbei, setzte sich seelenruhig in die Sitzecke und nahm einen dezenten Schluck aus dem Glas, bevor sie es abstellte und in die Mitte der Tischplatte schob.

„Dein von dir verstoßener Sklave hat bei mir einen neuen Käfig bekommen. Er ist meine Nummer 1 und für mein Wohl in jeder Lebenslage verantwortlich. Kannst dir denken, was ich meine."

Anna schloss ihre Augen. Selbst wenn sie es gewesen war, die Benny in den SM eingeführt hatte, die Leichtigkeit, mit der er sich von ihr gelöst hatte, sprach dennoch gegen ihn und vor allem seinen Charakter.

„Zwei Wochen, dann habe ich ihn das erste Mal vernascht, mein süßes Annchen. Und jetzt? Er tut alles, was ich ihm befehle, egal wie weit ich dabei gehe. Egal ob er von meinen Exkrementen nascht, mich bedient oder fickt, mir beim Quälen von Nummer 2 hilft ... er macht mich richtig geil und glücklich. Und weißt du was? Er ist es auch. Er hat jetzt endlich die Welt bekommen, die er sich gewünscht hat. Eine kleine Hölle, die ihn verschlingt und nie wieder loslassen wird."

„Lass mich mit ihm reden, Vic. Bitte!"

Victoria blickte bekümmert zu ihr rüber.

„Das wird nicht gehen, Schatz. Er hat mir selbst gesagt, dass du für ihn gestorben bist. Du bist weich und übersensibel, Anna, das stößt ihn ab. Er hat es satt an der Seite von dir und deinem Bruder glückliche Familie spielen zu müssen."

Victoria schien regelrecht die Verzweiflung in dem Gesicht der jungen blonden Frau aufzusaugen. Anna war bildhübsch und ihre strengen Gesichtszüge passten perfekt zu dem Bild einer sadistischen Domina und dennoch zeigte sie deutlich, wie sie jetzt um ihre Fassung ringen musste.

„Wenn du möchtest, liebe Anna, gehen wir runter und du zahlst es ihm so richtig heim. Von mir aus kannst du dich auch von ihm noch einmal bürsten lassen? So als Erinnerung? Er ist schon ein fleißiger Hengst, da brauche ich gar keinen anderen Schwanz, damit ich glücklich bin. Von daher hast du ihn wirklich gut ausgebildet, mein Respekt dafür."

„Ist er freiwillig bei dir?"

Victoria zeigte Anna ein breites Grinsen.

„Freiwillig? Ich bin seine Göttin, die er anbetet. Er würde für mich töten, Anna. Er ist mir vollständig hörig, mein Meisterwerk sozusagen."

Anna schwindelte. Sollte sie einfach wieder gehen?

„Kann ich ihn sehen?"

Victoria rutschte auf der Sitzbank nach vorne und kam wieder vor Anna zum Stehen.

„Aber natürlich. Vielleicht magst du ihm ja doch ein wenig von deiner Wut und Enttäuschung zeigen? Wir haben alles da."

Anna schwieg. Victoria wollte nicht ihre Sklaven quälen. Sie selbst war das Ziel dieser Frau.

„Na schön, dann eben nicht. Komm, ich bringe dich runter. Wollte eh gerade nach ihnen sehen."

Anna musste sich zu jedem Schritt überwinden. Jede Stufe, welche sie auf der Treppe nahm, würde sie ihrem Exfreund näher bringen.

Sie betraten einen Waschraum mit Waschmaschine und Trockner. Überrascht blickte sich Anna um, es ging nirgendwo weiter.

Victoria tippte auf einer kleinen unscheinbaren Tastatur herum und schon setzte sich ein Nutzregal seitlich in Bewegung und gab auf diese Weise eine verborgene Tür frei.

„Ich muss nur noch den Zugang öffnen, dann sind wir bei meinen Schätzen." Stellte die hochgewachsene attraktive Frau fest.

„Störe dich bitte nicht an dem Anblick von Nummer Zwei. Während unsere Nummer Eins von mir alle Vorzüge einer SM-Beziehung zu kosten bekommt, darf Nummer Zwei ausschließlich leiden. Sie sollen beide auf unterschiedliche Weise zur Willensentsagung erzogen werden, damit ich meine Studien zu diesem Thema vervollständigen kann."

Victoria musste sich bücken, um den weitflächigen SM-Keller betreten zu können. Er war mindestens genauso groß, wie Annas Studio, sah aber wesentlich martialischer und feindlicher aus.

„Siehst du? Dort auf dem Block? Nummer Eins steckt mit einem riesigen Strapon in Nummer Zwei und weitet ihn ohne Rücksicht auf Verluste. Das kleine Reizstromgerät sorgt dafür, dass Bewegung in die Sache kommt."

Anna wurde schlecht bei dem Anblick, welcher sich ihr hier bot. Benny lag auf einem schmächtigen Jungen und zuckte in diesen Moment, von einem heftigen Schlag getroffen, laut brüllend zusammen. Hastig zog er den Strapon aus dem kleinen Po des Schmächtigen, um mit dem nächsten Schlag panisch wieder in ihn hinein zu stoßen. Victoria unterdessen lachte schallend und folgte interessiert dem makabere Spiel.

Annas kundigen Augen fiel sofort der Unterschied zwischen den beiden Jungen auf. Während der Körper ihres Exfreundes nur einige wenige Kratzer und blaue Flecken aufwies, war der Körper des Hageren ein Fleckenteppich aus Hämatomen, Kratzer und Wunden. Victoria musste ihm schon sehr lange und intensiv in ihrer Mangel haben.

„Benny! Schau mal, wer da ist!"

Nummer Eins schrak zusammen, wandte sich zur Tür um und sah erst seine Herrin. Er trug eine Knebelmaske, die zuverlässig jedes seiner Worte schluckte. Ganz im Gegensatz zu dem zweiten Mann, der mit heller Stimme Schmerz und Verzweiflung heraus kreischte.

„Benny?! Ich bin es, Anna!"

Die blonde Domina trat an den Block heran, in den Victoria ihre beiden Sklaven eingeschlossen hatte. Bennys Augen folgten ihr ungläubig, als sie an seiner Seite in die Hocke ging.

„Soll ich dich losmachen? Deine Mutter macht sich Sorgen, und ich ehrlich gesagt auch."

Victoria öffnete im Hintergrund ihren Bademantel und stand, nackt bis auf ein rotes Mieder und hohen Overknees breitbeinig da und fingerte sich mit ihrer rechten Hand das schwarze Dreieck ihrer Scham.

„Nicke, Benny und Anna nimmt dich wieder mit. Ich habe nichts dagegen. Schließlich seid ihr freiwillig hier, oder etwa nicht?"

Bennys Augen blickten zu Anna auf, als ob sie sich an sie zu erinnern suchten. Doch in dem Moment als sie ihn mit ihrer rechten Hand berühren wollte, schüttelte er heftig seinen Kopf.

„Komm wieder mit nach Hause, Benny. Ich kümmere mich um dich. So wie früher, einverstanden?"

Victoria trat an ihre Seite und blickte neugierig auf die beiden Gefesselten herunter. Sie war sich ihrer Sache sicher und unterließ es deshalb, den Jungen zu beeinflussen.

„Benny, bitte. Deine Mutter sorgt sich. Auch Chara und Clemens. Gib uns noch eine Chance, bevor sie dich komplett kaputt macht."

Victoria lachte los. Anna schien sie mit ihrer Sicht der Dinge sichtlich zu amüsieren.

„Glaubst du wirklich, er will hier weg? Nachdem ich ihm sein ersehntes Paradies gezeigt habe? Hast du eigentlich eine Ahnung, was für ein stolzer Sklave er geworden ist? Wie geil er es findet, für mich zu leiden? Sie ihn dir an! Er ist glücklich damit von mir dauerbespaßt zu werden und ich bin es auch."

Anna hörte ihr nicht zu, blickte Benny in die Augen und versuchte darin etwas zu finden, was Victorias Worten Lügen strafte, doch konnte sie Nichts in ihnen erkennen, so sehr sie auch darauf gehofft hatte.

„Du hast doch nichts dagegen, dass ich seiner Mutter deine Adresse gebe? Sie wird sicher ab und an ihren Sohn besuchen kommen wollen." Fragte Anna Bennys neue Herrin in einem bösen Ton.

Victoria hob ihre feingezupften Augenbrauen.

„Ach. Und du glaubst, das tangiert mich? Ich führe ihr gerne meinen Sklaven vor, kein Thema. Dann kann ich sie bei der Gelegenheit auch gleich noch erinnern, wer ihren Sohn auf den richtigen Weg gebracht hat, nicht? Vielleicht lass ich ihn auch ein Schälchen Sekt trinken? Einfach damit sie sieht, wie eng wir miteinander verbunden sind?" Sie lachte schallend. Diese Vorstellung schien sie zu amüsieren.

Anna hörte nicht auf sie. Noch einmal wandte sie sich an den Jungen, den sie vor kurzem noch so geliebt hatte.

„Du willst bleiben?"

Er nickte! Das durfte einfach nicht wahr sein! Anna musste sich von ihm abwenden, sie konnte es nicht verhindern, Tränen stiegen in ihre Augen. Victoria durfte davon nichts mitbekommen, also wandte sie sich zur Tür um.

„Gut. Dann weiß ich jetzt Bescheid. Ich gehe."

Victoria tat enttäuscht.

„Wirklich, Maus? Bleib doch noch! Ich wollte Nummer Zwei noch mit Sandpapier abreiben. Das hätte dir bestimmt auch Spaß gemacht. Oder ein wenig mit dem Brandeisen seine Haut versengen? Jetzt warte doch, Anna! Er hält was aus mittlerweile und kreischt so schön. Oder ein wenig Ritzen? Komm schon, Schatz. Pierre hat uns so aufregende Spielarten gezeigt. Jetzt bleibe doch noch!"

Anna verließ das Folterkabinett von Alexanders Schwester mit eiligen Schritten. Sie hörte ihr Lachen hinter sich, dann ein schrilles Kreischen. Benny war glücklich mit dieser Frau? Gut! Dann sollte es so sein. Eilig nahm sie die Treppe, durchschritt das Wohnzimmer und verließ das Haus, ohne die Eingangstür hinter sich zu schließen. Sie hatte einen Schlusspunkt gesucht? Sie hatte ihn somit gefunden.

5. Haralds erste Session

Anna hatte in der Nacht kaum geschlafen. Immer wieder waren ihre Gedanken um Benny gekreist und den Anblick, welchen er ihr bei Victoria geboten hatte. Das war nicht mehr der Junge, den sie kennen und lieben gelernt hatte. Das war ein Süchtiger, der nicht mehr aus seiner Sklavenrolle herausfinden mochte. Sie war schuld! Das war so irre. Seine Mutter hatte Recht. Ohne sie hätte er einen ganz anderen Weg eingeschlagen.

Sie verglich sich mit einem Krankheitserreger, der immer mehr Menschen infizierte. Es war alles genauso geschehen, wie es Laval beabsichtigt hatte. Sie war eine SM-Marke und begeisterte die Menschen für die Schwarze Lust.

Ein Glück, dass Ralf noch bei Gülen war. So hatte sie sich beim Aufstehen Zeit lassen können, bevor sie mit dem Sport anfing, und ging rüber ins Studio, in dem sich die Sandsäcke, Schlagpuppen und Matten befanden. Ein wenig wärmte sie sich auf, lief auf der Stelle, lud sich einen Medizinball ins Genick und machte Kniebeugen, gefolgt von Schlag- und Trittkombos am Boxdummy. Es tat ihr gut sich auszupowern, vor allem wenn sie dabei an Alexanders Schwester dachte. Wie gerne hätte sie sich diese Frau an die Stelle der Puppe gewünscht, um sie so lange zu treten und zu prügeln, bis nichts mehr von ihr übrig war. Erst als ihr Knie, Fäuste, Ellenbogen und Schienbeine schmerzten und die ersten Muskeln krampften, fand ihre Abreaktion ein Ende. Ein paar Tücher aus dem Spender, mit denen sie sich über die Stirn wischte, dann war das Training beendet. Sie wollte jetzt duschen, ein wenig frühstücken und sich auf den anstehenden Termin vorbereiten.

Harald. Der Mann hatte endlich sein Ziel erreicht. Schon nach wenigen Tagen hatte er ihr per E-Mail seinen Entschluss mitgeteilt und sich an sie verkauft. Er wollte ihr Sklave sein, ihr gehören und sich von ihr ausbilden und erziehen lassen. Zynismus? Gerade jetzt, wo sie mit eigenen Augen gesehen hatte, wohin so etwas führte?

Anna wurde schlecht. Sie hatte keinen Hunger mehr und schob die Schüssel mit dem Müsli von sich weg.

Würde irgendwann dieser Mann auch keinen Willen mehr ihr gegenüber aufzeigen können? Hörigkeit, wie es Victoria genannt hatte? Oder lag es nicht an ihr, es bei einem Rollenspiel zu belassen? Sie musste einfach nur auf ihn aufpassen und immer wieder auch den eigentlichen Harald wachrufen. Er durfte nicht hinter dem Sklaven verschwinden, sie war es, die dafür Sorge tragen musste.

Jeden Tag hatte er ihr eine E-Mailgeschrieben. Zwei, höchstens drei Absätze mit den wichtigsten Informationen. Wie es in seiner Arbeit lief, Streit mit seinem Bruder, einen Internetbetrug, zu dessen Opfer er geworden war und ein paar kleine Anekdoten, von denen er annahm, dass sie vielleicht interessant sein könnten. Geantwortet hatte sie ihm nie, bis zum vorgestrigen Tag.

Er durfte zu ihr kommen. Was für sie ein Geschäftstermin darstellte, war für Harald ein Himmelsgeschenk. Dabei würde sie ihn ab heute Tribut zahlen lassen, ihn an ihre Kette hängen und in eine enge Bindung nehmen. Harald wünschte sich eine intensive Beziehung zu ihr und sie spürte in sich ein Verlangen, ihm diese zu schenken. Nur privat würde sie ihn auf Distanz halten, egal, wie groß auch ihre Sympathie ihm gegenüber sein mochte.