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Zur Domina gemacht Teil 18 Band III

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Sie streckte ihren vom schwarzen enganliegenden Leder bedeckten Arm aus und deutete auf den stattlichen schwarzroten Prunkstuhl.

Der Mann indessen zeigte sich immer noch verwirrt. Normalerweise saugte die Domina ihn wie ein Wirbelwind in ihr Studio, um im Anschluss über ihn hinweg zu toben. Ein Stakato an Schlägen, Hieben und Tritten hämmerte gegen seinen Körper, warf ihn irgendwann um, worauf Tritt gegen Schenkel und Rippen folgten, manchmal auch leicht gegen seinen Kopf. Diese Domina hatte sich für ihn als Glücksgriff erwiesen, beherrschte sie doch diese Kunst tadellos und wirkte authentisch dabei. Warum sollte er aber heute ihre Stiefel lecken? Hatte er sie vielleicht verärgert? War ihr es beim letzten Mal vielleicht zu viel gewesen? Hatte sie es mit der Angst bekommen? Er konnte sich noch gut an ihr gemeinsames erstes Gespräch erinnern, wo sie ganz offen ihre Bedenken ihm gegenüber geäußert hatte. Doch sein Argument, dass er dann zu jemanden gehen würde, der nicht ihre Erfahrung besaß, nahm sie schließlich in die Pflicht. Sie schien sich wirklich Sorgen um ihn zu machen. Erstaunlich, ging es doch diesen Damen meistens nur ums liebe Geld.

„Was stehst du eigentlich noch, du perverser Idiot?"

Anna nahm mit diesen Worten von hinten Anlauf, sprang den Mann ins rechte Bein, als er das Standbein darauf wechseln wollte und stieß ihm mit beiden Händen gegen den Rücken. Er kippte prompt nach vorne weg, fiel und schlug krachend zu Boden. Er rutschte sogar einen Meter weit und hatte es nicht rechtzeitig vermocht, sich mit seinen Händen abzustützen.

„Bist du zu blöd zum Laufen? Hast du getrunken?"

Anna stieg über seinen Körper hinweg, und drückte dabei ihre Absätze in seine Oberschenkel, Gesäßmuskeln und Schulterblätter. Er kreischte auf, suchte die heftigen Schmerzen zu verarbeiten und blieb stöhnend am Boden liegen, als die Domina über ihn hinweg gestiegen war. Hatte er sich wirklich Sorgen gemacht? Bei dieser Frau? Sie narrte ihn und spielte ihr eigenes Spiel, um für ihn unkalkulierbar zu bleiben.

„Kommst du jetzt? Vollidiot! Fang schon an zu lecken, ich habe nicht den ganzen Tag Zeit. Ich will endlich meine Pause machen. Scheißjob. Wäre ich lieber im Callcenter geblieben. Dieser ganze perverse Mist kotzt mich an."

Er robbte langsam auf den Thron zu, während sie ihn weiter höhnte und spottete. Die drei Schmerzpunkte plagten ihn sehr, doch schaffte er es schließlich sich wieder zu beherrschen.

„Leck! Jedes einzelne Stück Dreck wird entfernt. Das liebst du doch, oder etwa nicht?"

Er sah zu ihr auf, wollte etwas sagen, da knallte ihre Faust auch schon gegen seinen Mund. Sie traf die Lippen nur mit einem sehr kurzen Impuls und dennoch war der Schlag von intensiver Härte.

„Halt die Fresse! Wer hat dir erlaubt zu sprechen?"

„Leck schon! Das bereitet dir doch Freude. Also schlapper schon los."

Sie lachte und drückte ihm den Stiefel gegen die Lippen.

Der Masochist indessen schmeckte das erste Blut. Es kam für ihn einer Erlösung gleich. Diese Frau hier würde ihn weiter wehtun, böse zu ihm sein, ihn demütigen und in den Boden stampfen. Er fühlte seine Erregung, während er das erste Mal seine Zunge über die, zu seinem Glück, relativ saubere Sohle führte.

„Wenn du so auch die Muschi deiner Freundin leckst, kann einem die Frau nur leidtun. Was bist du denn für ein Freak, Alter. Leck nicht wie Coco der Chihuahua, sondern, wie Lessi, der Collie."

Die Domina griff in das Haar des Mannes und zog daran, gleichzeitig ihre Fußsohle gegen Lippen und Nase pressend.

„Weiter, weiter! Schlapper, schlapper. Einsatz mein Freund. So wird das ja nie was. Warum hat Anna mir bei dir eigentlich Werkzeug verboten? Wie soll ich dich da denn motivieren?"

Der Kunde mühte sich redlich und leckte eifrig über die Stiefelsohle. Er schien langsam Spaß dabei zu empfinden. Anna wollte ihm unbedingt neue Facetten des SM vermitteln. Vorsichtig und ohne ihn zu abrupt von seinen eigenen Wünschen zu entfernen. Doch vielleicht war das genau der Weg, um ihn vor sich selbst zu schützen?

„Den Absatz! Lutsch daran!"

Die Domina legte ihren Kopf schief, während sie auf ihn herunterblickte, ihre Unterarme auf den Lehnen ihres Throns abstützend.

Für Anna wurde es jetzt Zeit dem Kunden eine Prise von dem zu geben, was er sich von ihr wünschte. Mit jedem Mal, wo er den langen Absatz in seinen Mund hineingleiten ließ, trat sie ein winziges Stück nach und traf mit dem mittleren Bereich ihrer Stiefelsohle seine Nasenspitze. Er schloss seine Augen und setzte sich mit dem unangenehmen Gefühl auseinander, dass immer mehr zum Schmerz für ihn wurde. Tränen liefen seine Wangen entlang, dann trat ihn die Frau in dem Lederoverall hart vor die Stirn und entzog ihm dabei ihren Stiefel.

„Der andere, du Pisser. Scheiße, wie ich das alles hier hasse."

Sie schlug ihm die rechte Hand ins Gesicht, was ein lautes Klatschen zur Folge hatte, dann setzte sie ihm den anderen Stiefelabsatz an seinen Mund. Auch hier tippte sie ihm mit der Mittelsohle gegen seine Nase, immer wieder, mit langsam ansteigender Intensität. Tränen liefen dem Mann aus den Augen, er zeigte deutlich seinen Schmerz, das von ihm gewünschte Nasenbluten blieb aber vorerst aus. Sollte Anna einen leichten Schlag mit ihrer Faust riskieren?

Sie blieb unschlüssig, wollte seine Gesichtsknochen nicht noch weiter schädigen. Der Kunde hat ihr erzählt, wie er sich selbst verletzt hatte, um sein Verlangen zu stillen, und eine andere Domina es sich ihm gegenüber sehr einfach gemacht hatte und seine Wünsche einfach ignoriere. Nein! Sie hatte kein Problem damit ihren Besuchern intensives Leid zu bescheren, aber sie würde sie nicht dabei kaputtmachen.

Sie entzog sich ihm, senkte ihr Bein wieder ab und zeigte auf den Schaft ihres linken Stiefels. Wieder riss sie an seinen Haaren, packte ihn an der Nase und zog ihn daran näher an ihr Schuhwerk heran. Sie hatte einen festen Griff, doch das Gewünschte ließ auf sich warten, es war wie verhext. Ihr Kunde leckte jetzt eifrig über das Leder ihres Stiefelschaftes, hielt dabei seine Augen geschlossen und schien seinem Dienst, jetzt langsam etwas abgewinnen zu können.

Dürfte sie ihm auf andere Weise Schmerz zufügen, hätte sie es wesentlich leichter ihm ein intensives Gefühl zu verschaffen. Vielleicht konnte sie ihn langsam in diese Richtung drängen? Sie musste vorsichtig bei ihm sein, bisher war er in seinen Wünschen sehr präzise und statisch geblieben. Er schien eine panische Angst vor Stöcken und Peitschen zu haben.

Sie griff lässig nach ihrem Handy, ging in ihre Handyeinstellungen und ließ einen Signalton erklingen. Ihr Kunde hielt kurz inne, worauf sie erneut eine Ohrfeige in sein Gesicht schmettern ließ.

„Leck weiter, du Idiot!"

Sie schüttelte ungläubig ihren Kopf und blickte dann auf das schwarze Display ihres Smartphones herunter, welches sie in ihrer Rechten hielt. Eine gewisse schauspielerische Leistung gehörte einfach zum Spiel einer guten Domina dazu.

„Ja, Anna?"

Die Domina blickte runter auf ihren Kunden.

„Ich denke schon. Er leckt gerade meine Stiefel."

„Warum? Du hast doch gesagt, dass er darauf steht."

Der Mann zu ihren Füßen hielt kurz mit seiner demütigenden Geste inne, er schien jetzt zu begreifen, welche Richtung ihr Spiel nehmen sollte.

„Scheiße! Ehrlich? Der am Nachmittag? Fuck. Ich habe das total ..."

Die Stimme der Domina klang gebrochen.

„Ja Anna. Es tut mir leid. Ich kümmere mich darum. Scheiße. Ich bin so blöd."

Sie tat so, als ob sie das Gespräch beendete, und entzog ihm ihren Stiefel um dann dessen Absatz zwischen Schulter und Schlüsselbein in sein Fleisch zu drücken.

„Beweg dich ja nicht, du Wichser!" Herrschte sie ihn an. „Im Gegenteil drück dagegen!"

Sie lachte, als er versuchte ihren Wunsch nachzukommen und intensiver Schmerz sein Bewusstsein zu füllen begann. Seine Lippen bebten, sein Körper begann das Zittern, endlich verringerte die Frau ihren Druck. Sie tat so, als ob sie wieder ihren Stiefel absetzen würde, doch stattdessen rammte sie ihm den Absatz in seinen rechten Oberschenkel immer und immer wieder. Er brüllte, wimmerte und kreischte vor Schmerz, begann ihren Tritten auszuweichen und so boxte Anna, gezielt aber wohldosiert auf seine Nase. Doch es geschah wieder nichts. Es schien wie verhext. Sie hatte nur leicht zugeschlagen, wollte den Knorpel bloß stauchen, aber sie war wahrscheinlich zu vorsichtig gewesen.

„Du willst also Schläge? Willst von mir zum Bluten gebracht werden?"

Der Mann zu ihren Füßen nickte.

„Krankes Arschloch! Mir egal, was du für ein Problem hast. Anna rastet aus, wenn du vor ihr rumheulst. Also hier! Da ist meine Faust. Stoß einfach mit deiner Nase dagegen, einverstanden? Dann brauche ich mich nicht weiter anstrengen und du hast was du willst."

Der Mann blickte erstaunt zu ihr auf, da rammte sie ihm schon wieder den Stiefelabsatz in seinen Oberschenkel hinein. Er kreischte auf und ließ seine Hände wie zu einem Gebet ineinandergreifen, so sehr plagte ihn sein Leid. Doch kaum dass er sich wieder gefangen hatte, kam er ihre Faust mit seinem Gesicht näher und stieß seine Nase gegen deren Fingerknöchel. Er zuckte zurück, es hatte ihm ziemlich weh getan.

Annas sadistische Fantasie griff jetzt sofort wieder. Als er erneut seine Nase gegen ihre Faust stoßen wollte, zog sie diese zurück und wich ihm damit aus. Als er erstaunt seine Augen öffnete, war sie es, die ihm eins auf die Nase gab. Der Schlag war stärker als beim ersten Mal und würde ihm weh tun. Er hechelte auf, neue Tränen quollen aus seinen Augen, da gab sie ihm auch noch einen zweiten Faustschlag auf die Lippen. Hier stellte sich sofort der Erfolg ein und Blut drang aus einem kleinen Riss seiner Unterlippe.

„Komm! Du bist wieder dran. Gib dir Mühe! Du willst doch viel Aua haben, richtig?" Die Domina lachte, als er wieder sein Gesicht gegen ihre zur Faust geformten Hand rammen wollte. Doch wieder zog sie ihm diese weg, lachte ihn aus und ließ eine Ohrfeige auf seine Wange herunter krachen. Wieder versuchte er es und wieder gönnte ihm die Domina keinen Erfolg. Stattdessen schmetterte sie ihm die Faust gegen seine Stirn, worauf er, durch den heftig geführten Hieb, nach hinten fiel. Auch hier blieb eine Blessur aus und so lehnte sie sich wieder zurück und streckte demonstrativ ihre rechte Faust aus.

Das was nun passierte, überraschte sie beide. Anna ließ dieses Mal ihre Faust stehen, ihr Kunde rechnete aber mit etwas anderen und ließ seinen Kopf mit maximaler Geschwindigkeit nach vorne schnellen. So krachte seine Nase gegen Annas Handknöchel und das, was sie eigentlich hatte vermeiden wollen, passierte prompt. Das eh schon geschädigte Nasenbein platzte und Blut spritzte aus den Nasenlöchern ihres Kunden.

Anna erschrak furchtbar, drückte den Kopf des Mannes nach hinten und stand auf, um den Verbandskasten zu holen. Sie musste die Blutung stillen und ihn zur Notaufnahme bringen.

Er aber schwelgte in seinem Leid, blickte ihr nach und griff zwischen seine Beine. Vornübergebeugt stöhnte er und schob seine Hand in den Bund seiner Stoffhose hinein. Anna war es egal, sie würde ihn jetzt erst einmal zu einem Arzt bringen. Sie machte sich Vorwürfe, trotz ihrer Vorsicht war genau das eingetreten, was sie hatte unbedingt vermeiden wollen.

„Franz! Ich brauche dich dringend. Kannst du mich und einen Kunden ins Krankenhaus fahren? Ja? Danke!"

Der Mann stöhnte, während sie ihm eine Kompresse über den Nasenrücken legte. Sie tat ihm weh, als sie den Verbandsmull auf die zerschlagene Nase drückte und bereitete ihm dadurch ohne Ende Lust. Hastig wichste er sein Glied, sich nicht weiter darum scherend, ob sie damit einverstanden war oder nicht.

Anna seufzte. Eine kaputte Seele in einem glücklichen Moment. Natürlich gönnte sie ihm dieses Erlebnis, aber sie hatte das Gefühl versagt zu haben, hatte sie ihn doch genau vor solch einer Konstellation schützen wollen.

„Na, du Schwein? Bist du zufrieden?"

Er nickte begeistert, während das Blut unter der durchnässten Kompresse heraus über seine Oberlippe ablief. Sie legte eine Frische auf und drückte sie hart unter seine Nase. Er stöhnte auf und in dem Moment ergoss er sich über seine Hände.

„Das war das letzte Mal, dass wir deinen Zinken so malträtiert haben. Verstanden?"

Der Mann blickte erschrocken zu ihr auf.

„Das nächste Mal möchte ich mein Werkzeug bei dir verwenden. Es wird dir gefallen, da bin ich mir sicher und ich habe auch mehr Spaß dabei. Ich werde vorsichtig mit dir umgehen, das verspreche ich dir, aber deine Nase fasse ich nicht mehr an."

„Gebieterin, ich ..."

Sie verneinte. Es war ihr Ernst damit.

„Überlege es dir. Bist du einverstanden, machst du einen Termin mit mir aus, hast du ein Problem damit, gehst du zu einer Kollegin. Ich will nicht den Tag erleben müssen, wo dir das ganze Gesicht auseinanderfällt."

Er senkte seinen Blick vor ihr. Er würde Zeit brauchen um darüber nachzudenken. Er war süchtig nach diesem einen Schmerz, hatte Angst vor Strafinstrumente und würde sich so wahrscheinlich in ander Hände begeben, die weniger mit Skrupel behaftet waren, als die ihren.

Es klingelte. Das musste Franz sein. Anna forderte ihren Kunden auf, die Kompresse zu halten, legte ihm eine Weitere bereit und eilte anschließend zur Tür.

„Komm rauf. Wäre schön, wenn du mir hilfst." Sie wartete die Antwort des Taxifahrers nicht erst ab und kehrte zu dem immer noch am Boden kauernden Mann zurück. Sie half ihm beim Aufstehen, sein Gewand sah aus, wie aus einer Horrorfilmrequisite entnommen.

Vorsichtig gingen sie zur Studiotür. Anna öffnete sie und lud sich seinen Arm über ihre Schultern. Die Blutung schien jetzt endlich weniger zu werden, wahrscheinlich würde es nicht mehr lange dauern und sie kam vollständig zum Stillstand.

Franz kam ihr über die Treppe entgegen, rief den Fahrstuhl und stützte den Verletzten von der gegenüberliegenden Seite. Der klagte bei jeder Bewegung über Schmerzen, es war also wahrscheinlich, dass sein Nasenbein erneut gebrochen war.

Die Vermutung wurde im Spital zur Gewissheit. Nach einer halben Stunde in der Notaufnahme wurde der Mann endlich von einem Arzt untersucht, eine Arzthelferin machte eine Röntgenaufnahme des verletzten Bereichs, dann erfolgte die Nachbesprechung. Die Nase sollte so schnell wie möglich operiert und neu eingerichtet werden, sonst würde der Kunde Atmungsstörungen bekommen und eine Schiefstellung sehr wahrscheinlich sein.

Erst als Anna drohte ihn als Kunden aufzugeben, ließ sich der ledierte Masochist überzeugen. Mit Staunen folgte der Arzt dem Gespräch zwischen Domina und Kunde und schien dabei ein immer größeres Interesse an der Patientenbegleitung zu entwickeln. Kein Wunder. Immer noch in dem bizarren Outfit gekleidet gab sie ja auch völlig ungeniert die Femdom zum Besten.

Natürlich hat der Arzt ihr die Verantwortung für den Unfall aufgeladen, nachdem er seine Vermutung durch die Diskussion der beiden bestätigt fand. Doch während Anna es ähnlichsah, nahm der Verletzte sie so energisch in Schutz, dass der Doktor zu ahnen schien, wie es zu diesem Unfall kommen konnte. Die Domina aber zeigte sich erstaunt, hatte sie mit dem Mann im Warteraum doch kaum ein Wort gewechselt. Überhaupt war er ihr gegenüber immer sehr schweigsam geblieben und kaum aus sich heraus gekommen. Wahrscheinlich aus demselben Grund, warum auch andere Kunden sich nicht mit ihr vor und nach der Session unterhalten wollten. Sie liefen sonst Gefahr, das Bild der bösen Frau zu verlieren, welches sie für sich unverfälscht zu bewahren suchten.

9. Dunkle Wolken

Genervt kam sie nach Hause. Noch eine halbe Stunde, dann hatte sie bereits den nächsten Termin. Einen Devotisten, dem es nicht um Schmerz, sondern Demütigung und Hingabe ging. Er wollte vor allem beschimpft, herumkommandiert und beleidigt werden, da sollte es, abgesehen von wenigen Ohrfeigen, keine Handgreiflichkeiten von Anna Seite aus mehr geben. Auch war der Kunde nett und sie durfte sich mit ihm vor und nach dem Termin unterhalten. Ein sympathischer Kerl, der vier Kinder hatte und eine liebe Frau, zu der Anna ihm einen Kontrast bieten sollte. Die Frau tat alles für ihre Familie, schien sich selbst und ihre eigenen Bedürfnisse nicht wichtig zu nehmen und nahm ihren Mann damit, trotz aller Vorzüge, einen gewissen Reiz im Leben. Sie stritten nie, es wurde immer ruhig und sachlich diskutiert und wenn er sich durchsetzen wollte, bekam er von ihr Recht. Anna konnte nachvollziehen, dass solch eine Konstellation schnell zur Last werden konnte.

Kaum Zuhause angekommen machte sie sich am Oberkörper und Gesicht frisch, legte Parfüm und Deodorant auf und schminkte sich noch einmal nach. Zwanzig Minuten blieben ihr, Zeit um etwas zu essen und im Kopf noch einmal die Session durchzugehen. Sie bestand aus Improvisation und Planung zu gleichen Teilen.

Anna machte sich noch einen Kaffee. Sie würde mit dem Kunden in der Wohnung spielen. Das Ambiente passte dort besser und von der Konstellation her war sie eine ähnlich zänkische Frau wie Alex Eheherrin, nur dass sie hier auf brutale Gewalt verzichten durfte. Demütigen, Spotten und Verhöhnen machten das Programm aus.

Kaum das sie die Kaffeetasse auf ihren Schreibtisch abgestellt hatte, klingelte es an ihrer Tür. Ungläubig blickte sie zur Wanduhr auf, es war noch viel zu früh. Getrieben von ihrer Neugierde, eilte sie zur Tür, blickte auf das Display, gleichzeitig nach dem Hörer greifend. Ein mittelgroßer fettleibiger Mann stand vor der Haustür, schmierige Haare, einfache Hornbrille ..., es war ihr Vater.

Für einen Moment schien die Welt stehen zu bleiben, dann rauschte es in ihrem Kopf. Sterne traten vor ihre Augen, sich fühlte sich von einer Sekunde auf die andere elendig. Was konnte er wollen? Dass es nichts Gutes war, was ihn zu seinen Kindern getrieben hatte, war ihr bewusst.

„Was willst du?" Flüsterte sie schließlich in den Hörer.

„Was soll ich schon wollen? Meine Kinder sehen? Wenigstens meinen Sohn?"

Anna hielt für einen Moment lang ihren Atem an. Dieser Mann hatte nach wie vor das Sorgerecht für Ralfi. Er konnte ihr den Bruder wegnehmen, jederzeit.

„Er ist noch in der Schule. Geh wieder."

„Dann will ich zu meiner Tochter. Mach auf! Wir müssen reden."

„Worüber willst du mit mir schon reden? Uns gab es für dich die letzten zweieinhalb Jahre doch gar nicht."

„Pierre zahlt nicht mehr und plötzlich steht das Jugendamt vor meiner Tür und will wissen wo Ralf ist."

Annas Bauch krampfte sich zusammen. Sie ging in die Hocke, um den Schmerz zu kontrollieren. Sie hatte bei Laval mit allem gerechnet, nicht aber, dass er so weit gehen würde.

„Anna! Mach auf und lass mich rein! Ich habe keine Lust mit dir über dieses Ding hier zu sprechen."

Krampfhaft suchte sie nach einer Lösung. Sie brauchte Zeit, unbedingt. Noch hatte ihr Vater Ralf nicht und es ging ihm scheinbar nur um das Geld.

Wie schwer es ihr fiel, sich wieder aufzurichten und den Knopf des elektrischen Schließers zu drücken. Sie sah ihrem Vater dabei zu, wie er die Tür öffnete, dann drückte sie die Klinke der Wohnungstür herunter. Anna hörte seine Schritte im Flur. Noch eine Minute, dann würde er vor ihr stehen.

Der Fahrstuhl surrte, dann war die Kabine auch schon in ihrer Etage. Die Schiebetür öffnete sich und der Mann trat zurück in ihr Leben, den sie so abgrundtief hasste. Verwirrt blickte er sich um, sah ungläubig zu der blonden Frau rüber und schien zu glauben, dass er in der Etage geirrt hatte.

„Du bist schon richtig. Also? Was willst du von mir?"

Der Vater näherte sich ihr zögerlich. Er schien mit ihrem neuen Äußeren nicht zurechtzukommen.

„Bist du jetzt eine Hure? Hat dich Pierre so zurechtgemacht?"

Anna starrte ihren Vater an, als handele es sich bei ihm um eine Erscheinung. Es war bezeichnend für Laval, dass er dieses Scheusal im Unklaren über seine Kinder gelassen hatte. Vielleicht, um eine Kontaktaufnahme zu unterbinden? Oder um sich ein Druckmittel zu bewahren? Letzteres schien sich hiermit zu bewahrheiten.