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Zweimal gelebt, zweimal gestorben 04

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„Du hast da eben so aufreizend gestanden und mir von hinten einen herrlichen Blick auf dein Gehänge gegeben, dass ich gerade anfassen wollte", ergänzte sie ihre Frage. Ohne weiter zu warten strich sie nachträglich über seinen glatten Hintern und küsste ihm, auf Zehenspitzen stehend, auf den Mund.

„Gut, wer fährt hin?", setzte sie fort. „Ich würde gerne ein wenig an die Luft gehen und mal wieder mit Vivienne etwas plaudern. Die letzten Treffen drehten sich immer nur um die Tutorien zu den Klausuren vor den Semesterferien und ob man da hingehen sollte oder nicht. Meine Reiseprobleme waren weniger gelöst. Außerdem hab ich mir wohl sinnlos die Hacken abgelaufen und komme einfach zu keinem vernünftigen Ergebnis meiner Kleiderordnung für Frankreich."

Marc sah sie an, fragte ob sie wirklich alleine mit dem Bus zu Vivienne fahren wolle und nickte nachgebend, nach ihrem kurzen Ja, das sich etwas trotzig anhörte. Das Problem, dass er Marie etwas zu sehr umsorgte, seit ihnen die Schwangerschaft bekannt war, hatten beide vor Kurzem angesprochen und geklärt. Sie kamen überein, dass sie sich sofort bemerkbar macht, wenn sie Probleme haben sollte. Sie musste es ihm in die Hand versprechen, was sie aber mit einem festen Händedruck um seinen Schwengel besiegelte. Bei dem Gespräch waren sie nämlich wieder einmal intensiv mit Zärtlichkeiten beschäftigt. Marie zog sich etwas wärmeres über, weil draußen die Junisonne hinter dicken Regenwolken verschwunden war, schob ihre kleinen zierlichen Füße in Mokassins, gab Marc noch einen flüchtigen Kuss und verschwand mit schnellen Schritten aus seinem Blickfeld in den Flur. Er hörte noch das Zuschlagen der Wohnungstür und war allein.

Marie lief aus dem Haus nach rechts um die nächste Häuserecke, direkt auf die zweihundert Meter entfernte Bushaltestelle zu. Kaum angekommen stand auch schon der Bus neben ihr und öffnete die vordere Tür. Marie sprang leichtfüßig hinein und wollte eine Fahrkarte kaufen. Die Busfahrerin sah auf ihren gewölbten Bauch und meinte, dass Marie die Schwangerschaft sehr gut steht.

„Setz dich hin, du süßes Mütterchen!"

Deutlich über ihren eigenen Bauch streichelnd, wies die Busfahrerin auf ihre eigene Schwangerschaft und lächelte Marie verständnisvoll an. Marie erwiderte das Lächeln und schaute neugierig zu diesem wundervoll gewölbten Bauch, der schon etwas größer war als ihrer.

Sie erinnerte sich plötzlich an ihren Studentenausweis, zeigte ihn hoch, lächelte die Busfahrerin an und ging zu einem freien Platz, um sich zu setzen. Einmal quer durch die Stadt, an der Uni vorbei, zu Vivienne, dachte sie voller Vorfreude auf ihre zweite Liebe. Eine gute halbe Stunde fahren und beobachten was sonst noch so in dieser Stadt los ist. Der Bus setzte sich in Bewegung und Marie schaute die gesamte Fahrt aus dem Fenster. Gelegentlich sah sie zu der Busfahrerin und fühlte sich ihr sehr nahe. Wir haben was gemeinsam, dachte sie und betrachtet sich diese Frau genauer. Von dem Platz auf dem sie saß, konnte sie die Fahrerin zwar nur teilweise sehen, aber in den vielen Spiegeln tauchte hin und wieder ein liebevolles Lächeln der Busfahrerin auf, dass an Marie gerichtet war. Einen Augenblick lang meinte sie einen Blick erkannt zu haben, der ihr sehr vertraut war. Sie musste nicht lange überlegen, woher ihr diese Blicke bekannt waren. Es kamen ihr die Erinnerungen an die ersten Erlebnisse mit Vivienne in den Kopf. Vivienne war schon eine ungewöhnliche Frau, dachte sie und gab sich den Gedanken an sie hin.

Vivienne

„Bitte entschuldige meinen Auftritt von eben.", hörte sie Vivienne in Gedanken sagen und sah noch einmal zu der Busfahrerin, die ihr sehr gefiel. Marie bekam aber keinen Blick zurück und so setzte sie ihre Gedanken, mit dem Blick aus dem Fenster, fort.

***

Vivienne war schon eigenartig. Jetzt stand sie sehr zurückhaltend vor Marie und sah sie freundlich an. Eine Hand entgegen gestreckt ergriff Marie diese und löste ihre Starre mit einem: „Ist alles gut. Ich bin es nicht gewohnt so überschwänglich begrüßt zu werden."

„Damit lenke ich das Gespräch hoffentlich in eine andere Richtung.", dachte Marie und behielt ihre Bestürzung über die Nacktheit ihrer zukünftigen Mitbewohnerin für sich.

Vivienne brach das kurze musternde Schweigen und begann zu plappern.

„Also du bist Marie. Man hatte mir gesagt, dass du gegen elf Uhr kommen würdest. Ich hatte eigentlich nicht mehr mit dir gerechnet und vertrieb mir die Zeit, wie du vielleicht gesehen hast."

Marie sah ihre schnellen Mundbewegungen und reagierte auf die versteckte Frage mit Kopfschütteln. Vivienne redete sofort weiter, als sie die Kopfbewegung von Marie sah.

„Na ja. Ist ja auch egal. Jetzt bist du hier und ich zeige dir mal die Wohnung und erzähle was zu uns. Gibst du mir bitte deinen Zimmerschlüssel. Wir wollen doch erst mal deine Sachen in dein Zimmer bringen."

Ohne zu zögern griff sie nach den Schlüsseln in Maries Hand und bekam sie ohne Gegenwehr ausgehändigt. Dann lief sie an Marie vorbei ins Treppenhaus, bückte sich nach der Reisetasche, griff zum Rollkoffer, drehte sich wieder zu Marie und kam mit beiden Gepäckstücken auf sie zu. Marie merkte sofort, dass sie zur Seite gehen sollte, damit Vivienne an ihr vorbei gehen kann.

Marie schmunzelte vor sich hin, denn sie sah sich, wie sie vor einem Jahr, auf den Po von Vivienne starrte, als sie sich bückte und diesen Anblick sehr schön fand und es folgen hatte.

Das sofortige beiseite Gehen war deshalb nur logisch, denn Marie wollte Vivienne nochmal von hinten sehen. Es war ihr in dem Moment nicht klar, dass der nackte Auftritt dieser Mitbewohnerin nicht nur schockte, sondern auch ein ungezwungenes Leben dieser Frau ausstrahlte, dass Marie nicht führte. Sie hatte es bereits in wenigen Minuten geschafft Marie aus ihrem bisherigen Alltag zu lösen und in die Welt von Vivienne zu holen. Ob das mit Absicht geschah, hätte sie nicht sagen können. Die nächsten Stunden gaben der ganzen Situation aber den Beweis für einen totalen Erfolg.

Vivienne stand vor einer verschlossenen Zimmertür, drehte sich zu Marie, winkte ihr kurz mit der Hand, damit Marie zu ihr käme und schloss schon mal auf. Marie sah tatsächlich noch einmal auf das Gesäß von Vivienne und bekam rote Ohren. Marie glaubte, dass ihre neue Bekanntschaft ihren Blick bemerkt hat, als sie sich kurz zu ihr drehte und senkte den Blick, während sie zu Vivienne ging.

„Tata", jubelte Vivienne, mit einer einladenden Handbewegung in das Zimmer zeigend und lachte.

„Das ist dein neues zu Hause für viele Semester. Was studierst du eigentlich? Ich studiere Medizin und bin im dritten Semester." Nele, unsere andere Mitbewohnerin studiert Medizin, wie ich. Die ist aber bisher nur zweimal hier gewesen. Hab sie nur kurz gesehen, begrüßt, sie in die Haus-.und Wohnordnung eingewiesen und dann war sie auch schon in ihrem Zimmer und später aus der Wohnung verschwunden. Den Namen habe ich von der Mitteilung. Das Weib scheint mit uns nichts am Hut zu haben. Ist mir aber egal. Dafür konnte ich ein Jahr die Wohnung allein benutzen. Dein Zimmer war nicht vermietet."

Marie hörte interessiert zu und sah spontan zu Vivienne, weil sie ganz plötzlich ihren Redeschwall abbrach. Sie sah auf Marie herab, bekam einen traurigen Blick und setzte unerwartet leise, langsam und irgendwie schüchtern fort: „Lässt du mich auch gleich wieder allein. Allein sein ist ja ganz schön, aber manchmal möchte ich auch jemanden zum Reden haben. Ich bin mir bis heute nicht sicher, ob ich Schuld hatte dass Nele ging oder sie hier nie wohnen wollte, weil sie bei einem Freund lebt."

Marie hätte nicht sagen können warum sie das machte, was sie dann zukünftig tat, aber es ergab eine sehr intensive und offene Freundschaft in allen Belangen.

Marie sah zu ihr auf, die roten Ohren waren verschwunden. Ihr Blick war offen und klar, sodass Vivienne direkt ihre Gedanken hätte lesen können. Sie schaute unverhohlen wieder gerade aus auf ihren Busen, hob nochmals den Blick, bewegte sich langsam nach links und dann nach rechts und tat so, als wolle sie um Vivienne herum schauen oder sehen ob da noch jemand ist und streckte ihr die Hand entgegen. Dabei stellte sie sich auf die Zehen und gab ihr einen Kuss links und rechts auf die Wange. Vivienne war entzückt, sah die Hand, hob zurückhaltend die ihre, nicht wissend was das noch werden würde und Marie ergriff die Hand von Vivienne mit den Worten: "Ich bin Marie aus Ochsenburg. Ich freue mich dich kennenzulernen. Ich bin neunzehn Jahre alt, werde hier Architektur studieren und nicht sofort wieder gehen. Ich möchte dir aber eine Frage stellen."

Vivienne sah sie fragend an.

Marie betrachte ihren Blick als Zustimmung zur Frage, sah ihr fest in die Augen und fragte: „Warum begrüßt du wildfremde Menschen nackt und so überschwänglich mit Umarmung?" Und um ihrer Frage Nachdruck zu verleihen und eine Antwort zu erleichtern ergänzte sie: „Es ist ja kein unangenehmer Anblick, aber ich bin Einzelkind, meine Eltern sind sehr konservativ was Nacktheit angeht, und ich bin dem entsprechend nicht so offenherzig oder freizügig erzogen. Ich möchte eine ehrliche Antwort, bitte."

Vivienne sah Marie völlig erstaunt an und bekam einen roten Kopf. Sie reagierte, wie zu erwarten, wieder völlig anders und verhielt sich plötzlich so, als würden Spione anwesend sein. Sie ging zur noch offen stehenden Wohnungstür und verschloss diese mit einem zusätzlichen Riegel über dem eigentlichen Schloss. Dann schaute sie auf dem Weg zurück zu Marie in das Bad und die Küche, baute sich anschließend vor Marie in voller Größe auf, beugte sich langsam zum linken Ohr von Marie und flüsterte ihr ins Ohr: „Ich habe es mir gerade selbst besorgt und war bei deinem Hallo kurz vorm Orgasmus." Mit normaler Lautstärke setzte sie fort: „Ich wollte meine neue Mitbewohnerin wenigstens einmal sehen und sprechen, bevor ich wieder alleine bin. Dabei habe ich nicht daran gedacht, dass ich nackt bin und bin vor Neugier einfach aus meinem Zimmer gestürmt."

Marie sah ihr erstaunt in die Augen. Diese doch sehr offene Antwort, ihr Getue zu einem eventuellen Mithörer und das bisher erlebte machten alles glaubhaft und unterstrichen Maries Verdacht, dass die einjährige Einsamkeit von Vivienne so einige Schrauben bei ihr gelockert haben musste.

„Kamener Straße!", kam der Ausruf der nächsten Haltestelle. Marie beobachtete, wie eine junge Frau einstieg, sich über die niedrige Tür zur Fahrerin beugte, auf der die Kasse angebracht war, und die Fahrerin mit "Schatz" begrüßte. Marie sah zur Fahrerin in den Spiegel, die ihr zulächelte und freundlich zu ihr nickte. Ihre Blicke wurden von der jungen Frau unterbrochen.

„Was macht unser Kind, Liebling?"

„Alles gut. Boxt sich den Weg langsam frei, mein Schatz.", antwortete die Fahrerin und sie küssten sich. Marie sah ein unbeschreiblich verliebtes Pärchen vor sich und ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Marie hatte sich nicht geirrt. Die Busfahrerin hatte mit ihr geflirtet, was Marie nicht unangenehm war.

Den Blick aus dem Bus, sah Marie in einer Seitenstraße einen kleinen Autounfall und musste laut lachen. In ihrer Erinnerung folgten dann einige Unfälle die keine waren und mit Viviennes Verhalten eng zusammen passten. Die anderen Fahrgäste sahen zu ihr und Marie sah ein breites Lächeln der Busfahrerin. Es verschob ihre Gedanken wieder in Erinnerungen an ihre liebste Frau in ihrem Leben.

„OK, das passt.", gab Marie als Antwort und konnte eine aufsteigende Rötung ihres Gesichts nicht verbergen. Beide waren jetzt errötet und sahen sich in die Augen. Vivienne beendete diesen Blickkontakt, sah in das Zimmer von Marie und wieder in ihr Gesicht und meinte: „Wollen wir jetzt mit deinem Einzug beginnen und den Rundgang fortsetzen? Es ist schon halb vier!"

Marie lächelte sie an und nickte. Das Geplapper von Vivienne ging wieder los.

„Das ist also deine Höhle und du kannst sie dir gestalten, wie du willst. Die Hausordnung erkläre ich dir gleich, während wir deine Sachen auspacken und im Kleiderschrank verstauen. Die Wohnungsordnung ist relativ einfach. Ich bin dein einziger Gegner. Das bedeutet, dass du mich nicht zu fürchten hast und machen kannst, was du willst. Abgesehen von der Lautstärke bei Partys, die uns die anderen Bewohner dieses Hauses madig machen könnten, gibt es keine Wohnungsregeln. Bisher gab es aber keine Beschwerden. Wir machen alle unser Ding und versuchen gut mit einander auszukommen. Das wirst du sicherlich bald merken. Hier gibt es kaum Dauerpartys, aber wenn eine stattfindet sind alle auf den Beinen und dann sind mindestens drei Tage futsch. Ist vielleicht ein Grund weshalb die Nele so schnell verschwunden war. Hab gehört, dass sie ein einsames und stilles Mäuschen sein soll. Und jetzt zu deinen Klamotten."

Sie griff nach dem Koffer, als wüsste sie wo was in Maries Gepäck verstaut wäre, zog ihn zur Couch und hob ihn rauf. Dann öffnete sie den Reißverschluss und begann sofort die Sachen auf den Couchtisch zu legen. Marie stand wieder regungslos hinter ihr an der Zimmertür, beobachtet alles mit Kopfschütteln und sah Vivienne dabei wieder auf den Hintern. Er gefiel ihr sehr und es zeigte sich ein eigenartiges und bekanntes Gefühl in ihrem Unterbauch, dass sie aber so stark noch nie hatte. Es schob sich nur ein wenig zurück, als ihr Gehirn den Vorgang vor ihr analysiert hatte

„Halt", unterbrach Marie das Treiben von Vivienne. „Das sind meine Sachen und ich möchte sie wegräumen. Danke für deine Hilfe. Ich schaffe das auch alleine."

Vivienne beendete ruckartig ihr Wuseln im Koffer von Marie, richtet sich auf und drehte sich um. Wieder stand beiden die Röte im Gesicht.

Mit gesenktem Blick ging Vivienne um den Couchtisch herum auf Marie zu und an ihr vorbei, aus dem Zimmer. Kaum auf dem Flur, drehte sie sich nochmal um und sagte leise:

„Entschuldige bitte, du hast recht. Aber ich wollte dir eine Freude machen und dir noch ein wenig meinen Po präsentieren. Ich dachte der gefällt dir, weil du ihn immer heimlich angesehen hast. Ich hab damit nämlich kein Problem. Mir hat dein Blick sehr gut getan und extrem gefallen." Dann zeigte sie auf den Spiegel im Flur und auf das Bild über der Couch, wandte sich zum gehen und verschwand in ihrem Zimmer. Sie schloss ganz leise die Tür und es war nichts mehr zu hören.

Marie hatte einen hochroten Kopf bekommen, als Vivienne ihren Grund für diese Hilfe erklärte. Sie schaute auf das Ergebnis der Kleiderordnung im Koffer und auf dem Tisch, fasste nach dem Türgriff um die Tür zu schließen, ging zu dem einzigen Sessel und setzte sich. „Au backe!", dachte sie. Das war unangenehm. Mit ihr habe ich wohl jetzt meinen ersten Feind. Ich wäre jedenfalls sehr lange beleidigt. Marie kannte dieses Gefühl der abgelehnten Hilfe, sehr gut. Nicht in einem erotischen Zusammenhang, aber genau so schroff, wie sie es eben getan hatte. Das war ein übler Unfall wegen Unwissenheit. Was tun? Eine kleine Hilfe wäre schon schön gewesen. War immerhin ein langer Tag und eine lange Reise aus dem Süden ins Zentrum des Landes. Sie spürte ihre Füße, streifte sich die Schuhe herunter und begann, die Beine abwechselnd auf den Oberschenkeln ablegend, mit einer kleinen Fußmassage. „Gut!", dachte sie. Dann werde ich mich erst einmal frisch machen. Sie erhob sich aus dem Sessel, suchte aus dem Koffer neben ihr zwei Handtücher und einen Waschlappen, ging zur Reisetasche rüber um diese zu öffnen, entnahm ihr eine gelborange Waschtasche und ging zur Tür. Vorsichtig lauschte sie durch die geschlossene Tür in den Flur und drückte die Klinke herunter. Sie wollte Vivienne nicht begegnen. Das dann eine Entschuldigung von ihr erwartet wurde, setzte sie voraus. Vivienne hatte ja recht. Marie konnte noch nie ihr gelegentliches und heimliches Interesse an der anderen Weiblichkeit gut verbergen. So schnell und deutlich wurde ihre geheimste Neigung aber noch nie entdeckt und kommentiert. Mit der gedanklichen Frage, wer oder was diese Vivienne wäre, schlich sie sich durch die bereits geöffnet Tür in Richtung Bad. Dort angekommen riegelte sie sich im Bad ein und orientierte sich. Pink war also Viviennes Lieblingsfarbe. Dafür sprachen ihr Zahnputzbecher auf dem Spiegelschrank, der Rasierapparat und die diversen kleinen und großen Pflege- und Kosmetikartikel. Sympathisch dachte Marie. Könnte ich mich auch für begeistern. Meine Gelb und Orange Phase würde hier aber auch einen guten Kontrast bieten. Sie legte die Handtücher auf dem Waschbecken unter dem Spiegelschrank ab, zog sich aus und legte ihre Kleidung daneben, öffnete den Wasserhahn an der Wand, regulierte an der Mischbatterie die Wassertemperatur und stieg in die Wanne. In der Hand den Brausekopf, führte sie das warme Wasser über ihren Körper. Plötzlich viel ihr ein, dass sie beim vorsichtigen öffnen ihrer Zimmertür die Waschtasche auf den Boden gestellt und vergessen hatte. Leicht über sich verärgert entstieg sie der Wanne, schloss den Wasserhahn, trocknete sich mit dem kleinen Handtuch die Füße ab und wickelte sich das große gelbe Badelaken um den nackten Körper. Sie entriegelte die Badtür und machte sie auf. Leise ging sie über den Flur in Richtung ihres Zimmers und sah in der Küche Vivienne nackt an der kleinen Küchenzeile stehen. Ohne Vorwarnung schoss ihr wieder das Blut ins Gesicht. Sie erstarrte, wie bei der Begrüßung, genau vor der Küchentür. Marie sah Vivienne von der Seite und glaubte nicht von ihr bemerkt worden zu sein.

Gerade als sie weitergehen wollte hörte sie Vivienne sanft und ohne negativen Unterton sagen: „Möchtest du lieber Tee oder Kaffee. Ich glaube nicht, dass du vorhin noch Lebensmittel für dich eingekauft hast. Ich koche mir gerade eine große Kanne Tee mit Honig. Zucker habe ich nicht, weil ich den Kaffee nur mit Milch trinke. Wenn du etwas knabbern willst kannst du dir die Keksdose oder was handfestes aus dem Kühlschrank nehmen. Und sollte dir etwas für deine Körperpflege fehlen, kannst du unbesorgt von mir was nehmen. Einen neuen Rasierer und neue Zahnbürste findest du im Spiegelschrank. Zahncreme ist leider alle. Muss ich morgen kaufen."

Ohne auch nur ihren Kopf zu drehen und Marie anzusehen sprach sie Marie an und sie konnte nur immer unentwegt Vivienne anstarren. Ihre Augen sogen diese wunderschönen Kegel ihrer Brüste ein und musterten die steifen großen Brustwarzen. In Marie war bereits etwas passiert und hielt sie gefangen. Ihre Starre löste sich bei diesen ruhigen Worten ein wenig. Dieser Redefluss gab ihr nicht das Gefühl, dass Vivienne böse auf sie war. Marie drehte sich zur Küche ging langsam hinein und auf sie zu. Vivienne hingegen drehte sich mit dem Rücken zu ihr und schaute aus dem Küchenfenster. Unweigerlich musste Marie wieder auf diesen wundervollen Po sehen. Glatt und prall, wie sie es gerne sah. Vieviennes Oberschenkel waren im Schritt nicht geschlossen und sie sah bezaubernde große Schamlippen, die süße kleine und schmale Schamlippen sanft umschlossen. In dem Moment schaute Marie auf das Fenster und glaubte in das Gesicht von ihr zu sehen. Wäre dem so, hätte Vivienne sie wieder beim anstarren ihres Hinterns ertappt und vielleicht noch mehr gesehen. Kaum gedacht, hörte sie Vivienne sagen: „Brauchst keine Angst haben, dass ich deinen süßen Blick auf meine volle Pracht sehe, aber ich weiß es, dass du es gerade machst. Ist völlig OK! Ich stehe nur wegen dir so da. Ist ein Friedensangebot, um dir zu zeigen, dass du dich hier wohlfühlen sollst und ich dich gerne in meiner Nähe haben möchte. Ich weiß nicht ob es meine Einsamkeit hier ist, aber da ist was in mir geschehen, als ich dich sah, was ich noch nie hatte."

Etwas leiser, schon fast flüsternd, setzte sie fort: „Ich möchte nicht mehr allein in dieser Wohnung leben. Dieses Jahr alleine war zu lang und dann stehst du vor mir. Kannst mir glauben, ich war...äh, bin... nicht ungehobelt. Ich hatte mich an dieses Leben schon gewöhnt und bin vielleicht etwas unbeholfen oder überfordert, um zu begreifen, dass nicht jeder meine Lebensweise versteht. Sind halt nur meine Eltern, die das akzeptieren, und die sind zu weit weg." Sie drehte sich zu Marie um und hatte Tränen in den Augen.