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Alle Kommentare zu 'Bein oder Brust?'

von Ludwig_v_Obb

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  • 13 Kommentare
TiefImWestenTiefImWestenvor mehr als 2 Jahren

Hallo Ludwig,

vielen Dank für diese Zusammenfassung. Ich könnte sie so eins zu eins unterschreiben.

Du gehst schon auf die Wichtigkeit des Spannungsverlaufs ein. Dieser Punkt kann aus meiner Sicht, nicht hoch genug eingestuft werden. Du zitierst so schön den Master of Suspense.

Spannung aufzubauen, ist eine Kunst. Es geht nicht unbedingt darum, ein mögliches Ende, so lange wie möglich offen zu halten. Es kann auch funktionieren, wenn man sich den Film Memento von Christopher Nolan anschaut. Hier ist das Ende von Anfang an klar. Das Spannende ist, wie kommt man dahin. Und so ist das bei den meisten erotischen Geschichten auch. Man weiß von vornherein, dass es zum Sex kommt. Die Spannung, bzw. das Interessante liegt darin, wie wird die Leserin oder der Leser dorthin geführt.

Insofern gilt für eine gute (erotische) Geschichte das Selbe, wie für eine "normale" Erzählung und einen Film: Auf die Handlung, auf den Plot kommt es an. Damit fällt und steigt die ganze Sache.

Auch wenn eigentlich alles schon einmal da gewesen ist, liegt es an der Autorin oder dem Autor, aus den bekannten Mustern, etwas neues Originelles zu erschaffen.

Zusammenfassend, alles andere was du beschreibst, ist richtig. Aber ohne eine gute Handlung ist alles andere Nichts.

Viele Grüße,

F.

AnonymousAnonymvor mehr als 2 Jahren

Wer grundsätzlich gern liest, insbesondere Erzählungen, wird die von Ludwig_v_Obb beschriebenen Kriterien keineswegs als sehr subjektiv empfinden. Sie stellen vielmehr eine weitgehend allgemeingültige Zusammenstellung von Voraussetzungen dar, die einen Text überhaupt erst lesenswert machen. Ich kann mich diesen Ausführungen jedenfalls ohne Weiteres anschließen. Wobei leider hinzugefügt werden muss, dass die genannten Punkte hier auf LIT nur allzu selten Beachtung finden.

Auch für eine gute erotische oder meinetwegen auch pornografische Geschichte haben diese Forderungen uneingeschränkt Gültigkeit. Allerdings ist mein Eindruck, dass viele "Autoren" -- und Leser -- der Ansicht sind, die Beachtung und Beherrschung dieser Regeln sei überflüssig, weil allein schon das Sujet Sex ausreichen müsse, eine Leserschaft zu fesseln. Das führt dann zu den erwähnten Plattheiten, wie sie uns leider in der Mehrzahl der LIT-Texte serviert werden: fantasieloses Herunterbeten von Konfektionsgrößen und Körpermaßen, herabsetzende Bezeichnungen (Schlampe, Nutte) für sexuell aufgeschlossene Frauen usw.

Gewiss, wenn man auf die so zusammengeschusterten peinlichen Schreibereien verzichten würde, blieben gefühlt höchstens fünf Prozent der Geschichten in diesem Forum übrig. Aber wäre das ein Verlust?

Dies soll kein Plädoyer für Perfektion sein. Natürlich stellen hier Amateure ihre Geschichten vor, und bei jedem darf noch Luft nach oben sein, jeder muss hinzulernen dürfen. Auch dann erwarte ich jedoch einen Text, der in irgendeiner Weise das Lesen rechtfertigt.

Wegen des hohen Anteils an unsäglichen Elaboraten, so manche Kommentare eingeschlossen, habe ich mich in letzter Zeit jedenfalls nur noch höchst selten auf LIT verirrt.

Erotikfreund

AnonymousAnonymvor mehr als 2 Jahren

Ich schließe mich gern meinen "Vorschreibern" an. Erotik und Pornographie in eine schlüssige, interessante und auch sinnliche Geschichte verpackt zu lesen macht mehr Freude, als manches Geschreibsel. Kleine Rechtschreibfehler seien immer gestattet. Wir sind ja keine Profis. Wer sich aber nur auf den automatischen Rechtschreibtest seines Officeprogramms verläßt, ist oft verlassen (Beispiel: wer viel und fiel nur durch sein Programm testet, der viel in die Pfütze und hatte dann fiel Ärger ;))) )

War hier mal Mitglied und auf Wolke xxx. Die regnete sich aber ab.

Deine Gedanken in viele! Ohren. Und - danke für deine Beitrag.

(eine) Wolke

Ludwig_v_ObbLudwig_v_Obbvor mehr als 2 JahrenAutor

@TiefImWesten:

Danke für Deinen Zuspruch! Du betonst zurecht die Bedeutung der Handlung; hier Neues, gar Originelles zu schaffen ist eine Herausforderung. Aber auch wenn ein vielfach erzählter Plot wenigstens originell interpretiert wird, könnte das ein Grund sein eine Geschichte zu lesen.

Dein Kommentar ist auch ein Appell an Autorinnen und Autoren.

@Erotikfreund:

Du erkennst einen über das rein subjektive hinausgehenden Anspruch - das freut mich, und ich bin neugierig, ob noch weitere Leserinnen und Leser ähnlich empfinden.

Der Eindruck zu vielen "Elaboraten" (wie Du schreibst) war einer der Auslöser für meinen Beitrag.

Ich wünsche Dir (und mir) jedenfalls häufiger einen Grund zum Weiterlesen auf LIT zu finden!

Ich freue mich auf weitere Kommentare, und lese diese sehr aufmerksam!

Ludwig

Ludwig_v_ObbLudwig_v_Obbvor mehr als 2 JahrenAutor

Liebe @Wolke,

natürlich sind hier keine Profis am Werk, und jeglicher Anspruch sollte dies berücksichtigen.

Du illustrierst ganz witzig, was ein Rechtschreibtest eben nicht leistet; es handelt sich um grundlegende Sprach- bzw. Schreibfertigkeiten (das Handwerkszeug).

Ja, wie es aussieht, gibt es bereits ein paar 'Ohren'. Vielleicht füllt sich Deine Wolke mal wieder!?

Viel Erfolg!

Ludwig

Auden JamesAuden Jamesvor mehr als 2 Jahren
Subjektive Beliebigkeit

Den Titel des vorliegenden Beitrags finde ich bereits unglücklich gewählt, da er zum Inhalt in keinem ersichtlichen Zusammenhang steht. Was macht diese Sammlung an Wünschen zu einer „Sunday Story“? Und was ist am Datum des 12. September so wichtig, daß es in den Titel gehört?

Wie dem auch sei, da der Verfasser gleich vorweg betont, daß es sich um eine Aufreihung „höchst subjektive[r] Wünsche“ handele, erübrigt sich im Grund bereits jedwede Diskussion über sie, denn wünschen mag sich jeder, was er mag; über literarische Güte ist dadurch freilich nicht das Geringste ausgesagt.

Auffällig finde ich allerdings, daß der Verfasser der sprachlichen Gestaltung als solcher – in stilistischer Hinsicht – so gut wie gar kein Gewicht beimißt, von dem Wunsch von allzu vulgären Ausdrücken verschont zu werden einmal abgesehen (obzwar er auch diese als „situativ sinnvoll“ erachtet). Was ist nun aber mit Charakteren, deren Weltsicht eben gerade nur durch solche vulgären Ausdrücke angemessen wiedergegeben werden kann? An Widersprüchen wie diesem zeigt sich bereits, daß die vorgebrachten Wünsche des Verfassers nicht zur Beurteilung literarischer Qualität geeignet sind.

Das erklärt freilich auch, wie er einen Schreiber wie Dingo666 als positives Beispiel anführen kann, obwohl dieser – vor allem auch stilistisch – grottenschlechte Texte abliefert. Denn wenn der Schreibstil einem schnuppe ist, so mag man sich auch an so scheußlichen Stilblüten wie: „Sämtliche Atome des Universums fanden zusammen, schwangen gemeinsam, in einem einzigen, machtvollen A, über achtundvierzig Oktaven hinweg“ (Der Pianist und das Mädchen), oder: „Eine Hand hatte sie zwischen ihren Schenkeln vergraben und wühlte dort nach Trüffeln“ (Auf der Trauminsel), erfreuen (bzw. an diesen sich nicht weiter stören). Aber dann ausgerechnet auch noch die Anleitung eines solchen Sprachstümpers zur angeblich richtigen Verwendung erotischer Begriffe zu empfehlen, entbehrt freilich nicht einer gewissen – wenngleich seitens des Verfassers sicherlich unfreiwilligen – Ironie und Komik.

Unvorteilhaft erscheinen auch die anderen vom Verfasser gewählten Beispiele, denn sein Vorzeigesatz für Spannungsaufbau („Nun waren schon mehrere Tage ins Land gegangen, aber das Thema war seitdem unausgesprochen zwischen Björn und mir und auch zwischen unseren Ehefrauen.“) erzeugt eben gerade keine Spannung, sondern lediglich Vagheit, Orientierungslosigkeit und Langeweile: sprachlich einfallslos (Floskel von den ins Land gegangenen Tagen) werden vier Figuren eingeführt, aber nur eine beim Namen genannt, die überdies anscheinend nicht die Hauptfigur ist (bei der scheint es sich um den Ich-Erzähler zu handeln), und überdies auf irgendein Thema sowie irgendeinen Zeitpunkt in der Vergangenheit verwiesen, über die der geneigte Leser zu Beginn der Erzählung nicht das Geringste wissen kann. Der Satz ist also vielmehr ein Beispiel dafür, wie man einen Erzähltext möglichst n i c h t beginnen sollte!

Im Gegensatz dazu wäre das angeblich so „krasse[]“ Beispiel, das der Verfasser zur Abschreckung wählt, durchaus für den Anfang eines erotisch-pornographischen Erzähltexts geeignet:

„Ich saß auf dem Sofa und surfte auf dem Smartphone, als es an der Tür klingelte. Als ich öffnete, stand die 18-jährige Nachbarstochter vor mir. Sie sagte, ich bin die Nina, und find Dich süß. Was meinst Du, wollen wir ficken?“

Natürlich müßte die direkte Rede noch korrekt ausgewiesen werden (durch Anführungszeichen), aber dieser Anfang wäre sowohl für eine geradlinig erzählte Wichsvorlage geeignet als auch für einen Erzähltext, der vielleicht gerade diesen plakativen Aufhänger für ein ironisiertes Spiel mit pornographischen Klischees nutzen oder mit ihnen im weiteren Erzählverlauf auf kreative Weise brechen würde. Hier ergäben sich zahlreiche spannende Erzählmöglichkeiten!

Alles das hat freilich mit literarischen Kriterien und literarischer Qualität zu tun, und um ebendiese geht es dem Verfasser seinen eigenen Worten nach ja schließlich nicht, sondern lediglich um seine privaten Wünsche, weshalb jene groben Fehlleistungen, die er der geneigten Leserschaft hier präsentiert, ihm ohne weiteres nachgesehen seien.

Trotzdem sollte es ihm vielleicht zu denken geben, daß seine hier formulierten Ansprüche keineswegs für literarische Qualität bürgen!

–AJ

Ludwig_v_ObbLudwig_v_Obbvor mehr als 2 JahrenAutor

@Auden James:

Danke für den ausführlichen Kommentar, geschätzter Auden James. Ich nehme mir in der Folge die Anrede per ‚Du‘ heraus, und biete (1) als der mutmaßlich Ältere, und (2) den Forums-üblichen Gepflogenheiten folgend, Dir das selbe an.

Gleich zum ersten Punkt, da kann ich Dir nur zustimmen:

Ja, der Titel steht wirklich in keinem Zusammenhang mit dem Inhalt; er resultiert aus einem Mißverständnis bei der Einreichung. Eigentlich hatte ich den Titel "Bein oder Brust?" gewünscht, und als zusätzlichen Text "Wie ich mir (erotische) Geschichten wünsche". Ein Update ist seit 5 (!) Tagen im Status 'pending'...

Du wirfst nun die Frage nach literarischer Qualität auf; hmm - da halte ich mich lieber ein wenig bedeckt. Mir ist nur zu bewußt, daß weder Henry Miller (etwa 'Sexus', 'Opus Pistorum', das Miller jedenfalls zugeschrieben wird), noch Anaïs Nin (etwa 'Delta der Venus'), noch (um einen der ältesten Autoren zu benennen, um 1470) Giovanni Boccaccio (Il Decamerone) auf LIT vertreten sind, schon mal nicht als Person, aber auch nicht im Geist ihrer erzählerischen Kraft.

LIT-Autoren versuchen ihre Leserinnen und Leser zu unterhalten, mit mehr oder weniger Geschick. Einige (leider der kleinere Teil) geben sich ersichtlich Mühe damit, und diese Mühe verdient Respekt. Die meisten von ihnen sind Laienautoren, und diesen Umstand berücksichtige ich bei meinen Erwartungen und Einschätzungen. Ein Kennzeichen solcher Mühe ist die weitestehende Einhaltung der Regeln von Rechtschreibung und Grammatik.

Ist ein in Bezug auf Rechtschreibung tadelloser Text nun schon ein qualitätvoller Text? Offenkundig nicht.

Was aber macht Qualität aus?

Wenn ich Dich, lieber Auden James, richtig einschätze, könntest Du auch einem absichtsvoll in „falscher“ Rechtschreibung verfassten Text nötigenfalls künstlerische Qualität zubilligen, sofern er falsche Rechtschreibung als Stilmittel reklamiert, und anderen Kriterien genügt. Ich habe absichtlich in alter Rechtschreibung (also auch falsch, mach ich aber selbst gern), oder mit unkonventioneller Interpunktion verfasste Texte, gesehen, die ich im vom Inhalt her schätze.

In der Regel sind aber „korrekte“ Rechtschreibung und Grammatik notwendige Voraussetzungen für qualitätvolle Texte (allerdings keine hinreichenden).

Welche Kriterien also soll man anwenden? Ganz sicher bedarf es einer ganzen Reihe davon, und ich lade Dich ein die Deinen zu benennen.

Sind subjektive Kriterien dabei zulässig? Ich meine schon.

Genügt es, wenn Erzählungen, Romane, … etc. von einer Vielzahl von Lesern gepriesen werden? Ich habe diese Meinung schon ernsthaft vertreten gesehen, aber dann wäre die Bildzeitung ein Qualitätsmedium, und Groschenromane Qualitätsliteratur – also: nein.

Vermutlich sollte erzählerische Tiefe mag dazu gehören, das wird aber einer Kurzgeschichte nicht gerecht.

Ein geringer Anteil von Füllwörtern, von Dir bei anderer Gelegenheit gefordert – aber reicht das allein schon aus?

Aus Deinem Kommentar sehe ich „sprachliche Gestaltung in stilistischer Sicht“ als ein mögliches Merkmal, aber was würde das konkret bedeuten?

Ein erkennbarer Gestaltungswille, der zu einer Einheit von Form, Ausdruck und Inhalt führt – wäre das ein Kriterium?

Und wie hoch soll die (Mess-) Latte liegen, zumal hier auf LIT?

Ich möchte mich, wie schon gesagt, in Bezug auf „allgemeingültige“ Anforderungen an literarische Qualität lieber zurückhalten; dazu fehlt mir die einschlägige Ausbildung.

Ein Wort zu den von mir gewählten Beispielen: es gibt Autoren, die Du erkennbar nicht schätzt, denen Du „scheußliche Stilblüten“ vorwirfst. Die von Dir genannten Beispiele lassen mich schmunzeln; ja, das sind durchaus Stilblüten, und Du wirst sicher noch weitere gesammelt haben.

Es mag mein subjektiver Eindruck sein (gewiß ist es das), aber ich kann mich an vielen Erzählungen dieses Autors freuen, da sie (oft) spannend, (meist) plausibel, und gelegentlich witzig sind, die Figuren plastisch werden, und ich sie (nicht das Schlechteste für erotische Texte) immer wieder auch anregend finde.

Soviel fürs erste! Selbstverständlich bürgen die in meinem Beitrag „formulierten Ansprüche keineswegs für literarische Qualität“; was aber bürgt für Qualität?

Ich bleibe neugierig! In diesem Sinn

Ludwig

Verena_93Verena_93vor 9 Monaten

Lieber Ludwig, vielen Dank für diesen tollen Leitfaden, der mich beim verfassen weiterer Texte gut beraten wird!

Ludwig_v_ObbLudwig_v_Obbvor 9 MonatenAutor

@Verena_93:

Vielen Dank für Deine freundliche Rückmeldung!

Ich freu mich, wenn Du Dich gute beraten fühlst!

Hab Freude beim Schreiben!

Ludwig

MichaL36MichaL36vor 9 Monaten

Lieber Ludwig,

Deinen Kriterien kann ich absolut zustimmen. Es scheint mir allerdings, als ob gerade jene Geschichten, in denen mit besonders vulgärer, teilweise herabwürdigender Sprache Frauen auf fickbare Fleischklumpen mit drei Löchern reduziert werden, in der Lesergunst besonders weit vorn liegen. Dies mag daran liegen, dass hier viele Leser unterwegs sind, die lediglich nach Handarbeitsvorlagen suchen, um auf die Schnelle Druck abzubauen. Solchen Lesern dürfte die Rechtschreibung genauso egal sein, wie die Erfüllung einzelner Punkte des von Dir erstellten Kriterienkataloges.

Umso mehr freut es mich als "Schreiberling" (mich als "Autoren" zu bezeichnen, traue ich mich irgendwie noc immer nicht), wenn sich ein Leser die Mühe macht, einen detaillierten und im Idealfall anerkennenden Kommentar zu einer der eigenen Geschichten zu verfassen, wie Du es bei meiner Geschichte "Tabu" getan hast. In solchen, leider sehr seltenen Momenten fühlt man sich für die Mühe und Zeit bestätigt, die mit dem Schreiben einer solchen Geschichte verbunden ist. Umso mehr positives Feedback dieser Art man für seine Arbeit bekommt, umso leichter fällt es einem, abfällige Bemerkungen zu ertragen, die sich so mancher selbsternannte Marcel Reich Ranicki der Erotikliteratur hier bei LIT erlaubt.

Man mag es aber drehen und wenden, wie man will. Letztlich ist es vor allem wichtig, dass man SEINEN Leserinnen und Lesern eine Freude macht! Der eine erfreut seine Leserschaft mit einer ordinären Wichsvorlage, der andere schafft es, sie auf eine Reise mitzunehmen und mit einer tiefgründigeren Erzählung zu begeistern. Letztere Perlen hier bei LIT unter der Vielzahl der Veröffentlichungen zu finden, stellt mich regelmäßig vor eine Geduldsprobe, denn manche Geschichten fangen durchaus vielversprechend an, ehe sie sich dann erst im späteren Verlauf des Textes von jeglichem Niveau verabschieden. Hier wäre manchmal eine differenziertere Form der Bewertung hilfreich, als es die gegenwärtige Vergabemöglichkeit von bis zu fünf Sternen erlaubt.

Und wo wir schon mal von Bewertungen sprechen, darf man ernüchtert konstatieren, dass ein Ranking, welches sich lediglich am Durchschnitt der erhaltenen Sterne orientiert, ohne jede Aussagekraft ist. Es ist ein offenes Geheimnis, dass hier alle sehr gut bewerteten Geschichten (mit Ausnahme der Geschichten eines ganz bestimmten Schreibers, der hier nicht namentlich erwähnt werden darf) über Kurz oder Lang einem systematischen Downvoting zum Opfer fallen. Insofern wäre ein Ranking, welches sich z.B. an der Zahl der Leser-Herzchen (also der Markierung einer Geschichte als Favorit) in Relation zu den erfolgten Seitenaufrufen orientiert, von deutlich höherer Aussagekraft.

Wie dem auch sei, hoffen ich daruf, immer wieder die eine oder andere erotische Geschichte aus der Masse heraus zu filtern, die Deinen und meinen Vorstellungen voll und ganz entspricht!

Herzlichst, Michael

hunter61kkhunter61kkvor 9 Monaten

Vielen Dank für die sehr professionelle und ausführliche Darlegung der Kriterien guter Literatur.

Gestatte mir bitte den Vergleich mit einem Restaurant.

Da gibt es Sterneköche, die den Gaumen kitzeln, Dorfkneipen, wo es gute Hausmannskost gibt und Imbissbuden für den kleinen Hunger zwischendurch. Alle haben ihre Berechtigung, so finde ich.

Und Kommentare erhalte ich in großer Zahl. Exemplarisch hier ein paar:

* Toll, schreibe Fortsetzungen

* Fortsetzungen lese ich grundsätzlich nicht

* Schreibe nicht so lange Storys. Ich habe nur 20 Minuten OPNV

* Endlich mal einer, der Respekt vor uns Frauen hat

* Softy Einheitsbrei etc. etc.

Mein Fazit: Ich schreibe nun, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Deutsch war nie mein Lieblingsfach. Das merkt man, Bio, Chemie und Physik waren so eher meins. Ein paar Kommaregeln fallen mir ein und die Rechtschreibung ist so nach Gefühl mal alt, mal neu und mal falsch.

Ich freue mich über meine kleine Fangemeinde.

Um im Bild zu bleibe: Wenn ich ein Landgasthof bin und meine Gäste mir treu bleiben, bin ich zufrieden.

Ludwig_v_ObbLudwig_v_Obbvor 9 MonatenAutor

@Verena_93

@MichaL36

@hunter61kk

habt Dank für Euern Zuspruch, über den ich mich ebenso freue, wie Ihr Euch als Autoren über Kommentare zu Euern Erzählungen!

Erlaubt mir dennoch kleine Hinweise:

Kriterien guter Literatur zu definieren ist nicht mein Anspruch, das sollen Berufenere tun; ich hatte mich dazu schon in einem früheren Kommentar geäußert.

Wenn aber Autoren meine Darstellung von Eigenschaften einer für mich gut lesbaren Geschichte als sinnvoll und nützlich, gar als Leitfaden verstehen, so freue ich mich um so mehr!

In diesem Sinn freue ich mich darauf, immer wieder mal eine kleine Perle im großen LIT-Haufen zu finden.

Viel Freude beim Schreiben!

Ludwig

CadiaCadiavor 6 Monaten

Vielen Dank vorab, für diese schönen Zusammenfassungen und letztlich deutlichen Worten. Mir geht es ähnlich. Gerade wir "Schreibenden" die wir unsere Werke hier veröffentlichen, machen dies ja auch um andere zu erregen. Und nicht nur uns selbst. In diesem Sinne lese und verstehe ich auch diesen Text: Schreiben um sich selbst zu erregen, ist schön und spannend, aber eben das "Werk" (hier) zu veröffentlichen schließt den eventuellen Leser mit ein.

Des Weiteren: wenn man hier veröffentlicht, liefert man sich auch der Kritik aus. Diese ist (das muss ich leider aus Erfahrung sagen) nicht immer einfach zu verkraften. Das muss als "Schreibende/r" immer auch mit gedacht werden.

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userLudwig_v_Obb@Ludwig_v_Obb
Ich wuchs auf in Baden-Wuerttemberg, und lebe seit vielen Jahren in Bayern, dort wo Deutschland am schoensten ist. Am liebsten lese ich Geschichten, die die Phantasie anregen, sich Zeit lassen und Spannung entwickeln, die sexuelles Geschehen auch mal nur andeuten. Wenig an...
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