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Chuck & Sarah 02

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Der Premierminister paffte leicht versonnen an seiner Zigarre und fuhr dann nach einer Weile wieder fort: „Charles und Devon sind sehr glückliche Männer, das sieht man ihnen an. Sind es nicht letztlich die schönen Frauen, die uns Männer zu unseren besten Leistungen anspornen? Sehen sie sich nur den Jungen an, wie war sein Name? Ach ja... Morgan Grimes..." - „Was ist mit Grimes?" Casey zwang sich dazu, ruhig zu bleiben, aber seit er entdeckt hatte, dass seine Tochter Alex Morgan ihre Nummer gegeben hatte, und es sich gezeigt hatte, dass die beiden sich anfreundeten, war Casey etwas schlecht auf Morgan zu sprechen. „Señor Grimes scheint ein sehr integerer und ernsthafter junger Mann zu sein, der nur auf die richtige Frau wartet, die ihm hilft sein Potential auszuschöpfen."

Einerseits erfüllte das Thema des Gesprächs Casey mit einer Form von mildem Terror -- der Gedanke an Grimes und seine Tochter war für Casey blanker Horror -- andererseits offenbarte Goya mit seinen Worten auch, dass er sich sehr genau über alle Mitglieder dieser kleinen, eigenwilligen Gemeinschaft, die sie darstellten, informiert hatte... Jedenfalls, soweit Informationen verfügbar waren.

„Aber muss diese Frau ausgerechnet meine kleine Tochter sein?" murmelte Casey geistesabwesend vor sich hin. „Warum sollte sie es nicht sein?" Augenscheinlich hatte der Premier ein sehr gutes Gehör, wie Casey etwas verlegen zur Kenntnis nehmen musste. „Soweit ich es beurteilen kann, ist Alex sehr selbständig und zielstrebig. Und es scheint, dass sie in diesem Grimes etwas sieht, das ihr gefällt. Warum mögen sie den jungen Mann nicht, John?"

Diese Frage hatte sich Casey schon öfter gestellt, und war noch immer zu keiner für ihn befriedigenden Antwort gekommen, wenn man davon absah, dass er fest davon überzeugt war, dass Grimes ein Trottel und Punk sei, der sich nicht an Regeln und Vorschriften halte, und alles um sich herum ins Chaos stürzte. Nur glücklichen Zufällen sei es zu verdanken, dass er Missionen nicht ruiniere oder ums Leben käme. Er formulierte seine Antwort für Goya zwar etwas freundlicher, aber das war im Großen und Ganzen die Kernaussage seiner Antwort.

„John... Ich weiß, dass sie es mir nicht sagen können, aber wenn ich bedenke, dass sie, Agent Walker und Agent Bartowski Spione sind, Dr. Woodcomb zumindest kurzzeitig auch für den Geheimdienst tätig war, als er zwei Mal mein Leben rettete, und ich mir sehr gut vorstellen kann, dass Señora Woodcomb auch nicht ganz unbeteiligt an den Aktionen und Missionen ist, die sie drei zu erfüllen haben... Scheint es mir sehr unwahrscheinlich zu sein, dass Señor Grimes als Einziger nicht daran beteiligt, oder gar selbst ein Spion ist." Man muss Casey zugute halten, dass er nicht vor Lachen los prustete, auch wenn der Gedanke, in Morgan einen waschechten Spion zu sehen in seinen Augen ein sehr guter Witz war. Nichts desto trotz dachte Casey auch daran zurück, als er Morgan zu genau so einem Spion „ausbilden" sollte. Morgan war der Typ Mensch, der mit mehr Enthusiasmus und Mut als mit Vernunft und Sachverstand an eine Sache heranging -- etwas, was Casey wahnsinnig machte.

„Allejandro..." - „Antworten sie nicht, John. Ich weiß, dass sie darüber nicht reden dürfen, und das respektiere ich. Sie sollten sich nur selbst fragen, ob das wirklich die Gründe sind, aus denen sie nicht wollen, dass sich ihre Tochter mit Señor Grimes trifft.

Casey wollte sich diese Frage nicht stellen, denn im tiefsten Inneren fürchtete er die Antwort. „Du willst nicht, dass sie was mit einander anfangen, denn trotz -- oder vielleicht gerade wegen -- seiner Fehler hat dieser verdammte Morgan Guillermo Grimes Eigenschaften und Fähigkeiten die ihn als guten Spion qualifizieren. Und damit setzt er sich Gefahren aus, und das könnte Auswirkungen auf Alex haben."

Allejandro Goya war ein kluger Mann, auch wenn er es sehr geschickt hinter einer perfekten Fassade aus Großspurigkeit und Arroganz verbergen konnte, und stets den Eindruck erweckte, nicht genau zu wissen, was sich in seiner Umgebung abspielte. Das war der Grund, warum er jetzt nur an seiner Zigarre paffte, und Casey die Möglichkeit gab, seinen eigenen Gedanken nachzuhängen.

„Allejandro, nehmen wir für einen Moment mal an, sie hätten Recht, rein hypothetisch... Würden sie denn ihrer Tochter erlauben, sich mit jemandem einzulassen, der so einer Tätigkeit nachginge? Würde denn überhaupt ein Mann gut genug für sie sein?" Goya nickte langsam und sah Casey lange an. „Ich verstehe, was sie meinen, mir geht es mit meiner Tochter auch nicht anders, ich will sie auch beschützen. Aber ich denke doch, ihre Tochter weiß genau, wer und was Señor Grimes ist, und letztlich ist es ihre Entscheidung. Und vergessen sie nicht, dass ihre Tochter auch genau weiß, was sie wirklich von ihm halten -- vielleicht sogar besser, als sie selbst. Unsere Töchter sind keine naiven kleinen Mädchen mehr, so ungern wir uns das auch eingestehen."

Goya erhob sein Glas und prostete Casey zu. „Vertrauen sie ihrer Tochter, und versuchen sie nicht, sich zwischen die Beiden zu stellen. Wenn sie ihnen vertraut, wird sie ihnen nichts verheimlichen. Sie ist eine Frau mit Ehre, und bei Señor Grimes können sie vom Selben ausgehen. Er ist ein Ehrenmann und wird nichts ohne ihren Segen versuchen."

Hätte sich Casey einen Moment Zeit genommen, zurückzudenken und ganz ehrlich zu sich zu sein, wäre ihm bereits jetzt klar gewesen, dass Grimes ihn sehr respektierte, und auch bewunderte, und dass Goya voll und ganz Recht hatte. Aber Casey war im Moment noch zu verwirrt, und musste auch erst damit klar kommen, dass er eine Tochter hatte. Eine Tochter die ihre eigenen Entscheidungen traf, und auch wusste, was sie tat -- selbst ohne ihn.

„Sie wollten von mir wissen, warum ich vor sie alle hierher eingeladen habe, John..." Casey merkte auf, denn offenkundig wollte der Premierminister endlich zum Wesentlichen kommen. „Ich wollte mich wirklich bei ihnen allen bedanken. Ganz besonders bei ihnen.

Sie haben mir zu denken gegeben. Obwohl sie selbst in Lebensgefahr gewesen sind, haben sie nichts unversucht gelassen, mein Leben zu retten -- das Leben ihres erklärten Feindes." Casey verzichtete darauf, den Premierminister darüber aufzuklären, dass er selbst bewusstlos war, als ihm Devon, Sarah und Chuck Blut abgenommen hatten, um dem Gift im Organismus des Premiers entgegenzuwirken. Es war nicht seine Entscheidung gewesen.

„Ihnen ist es vermutlich nicht einmal bewusst, aber das hat in mir eine Veränderung bewirkt, John." Zum ersten Mal sah Casey in Goyas Gesicht echte Offenheit. „Sehen sie uns doch an, John... Wir haben uns bekämpft, fühlten uns obskuren Regeln und Bündnissen verpflichtet. Sie waren ein kaltblütiger Killer, und ich ein selbstherrlicher Despot, und wohin hat es uns geführt? Jetzt haben sie eine Familie und Freunde -- und wir beide wissen, dass das vorher nicht so war, denn sie waren ein Einzelgänger -- und ich genieße es endlich, von meinem Volk geliebt zu werden, und ihm das zu geben, was es braucht."

Goya lehnte sich in seinem Sessel vor und sah Casey tief in die Augen. „Sehen sie es ein, John. Wir beide sind schon lange nicht mehr die, für die wir uns gehalten haben. Lassen wir diese positive Veränderung in uns zu. Unsere Freundschaft kann eine echte sein." Er streckte Casey die Hand hin... Und nach einem sehr kurzen Zögern schlug Casey ein. „Sie haben Recht, Allejandro."

* * *

Devon stand in der Tür des luxuriösen Badezimmers und sah Elli beim Duschen zu. Auch nach gut zehn Jahren Beziehung und rund einem Jahr Ehe hatte sich nichts geändert. Er begehrte sie wie am ersten Tag. Jenem ersten Tag vor zehn Jahren, als die beiden in einem Abstellraum über einander hergefallen sind, statt zu ihrer ersten Lehrveranstaltung des Medizinstudiums zu erscheinen. Als sie sich einander noch nicht einmal vorgestellt hatten, bevor sie zum ersten Mal mit einander geschlafen haben.

„Ich liebe diese Frau schon seit zehn Jahren!" ging ihm durch den Kopf. Es war eine Liebe, die über die Jahre gewachsen war, und dank derer er auch über sich selbst hinauswachsen konnte. Der ehemalige Sonnyboy und klassische Surferdude, Extremsportler, Topchirurg und Adrenalinjunkie hatte dank Ellis Liebe gelernt, worauf es im Leben ankam. Es war für ihn sehr beeindruckend gewesen, zu sehen, wie sehr sich Elli bemüht hatte, alle ihre Pflichten unter einen Hut zu bekommen; ihr Medizinstudium, die Beziehung zu ihm, und auch ihre aufopfernde Fürsorge für Chuck.

Devon wusste genau, was für ein Opfer es für Elli bedeutet hatte, Chuck großzuziehen, für sie beide zu sorgen und dabei auch noch ein mehr oder weniger normales Leben zu führen. Für Chuck hatte sie ihr eigenes Leben hintan gestellt, und auf ihn aufgepasst, wie sie es ihrem Vater versprochen hatte, bevor er verschwunden war. Devon wusste selbstverständlich auch, wie sehr sich Chuck bemüht hatte, Elli nicht zur Last zu fallen, und seine Kämpfe selbst auszufechten. Zehn Jahre lang hatte er beobachten können, wie Elli und Chuck versuchten, erwachsen zu werden und ihren Weg im Leben zu finden. Aus diesem Grund respektierte er seinen Schwager, und liebte seine Frau von Herzen.

Als Steven, Ellis und Chucks Vater, vor ihrer beider Augen ermordet wurde, zeigte sich einmal mehr, dass ihr Zusammenhalt stärker war als alle Gefahren, die ihnen begegnen konnten, und auch wenn Elli und Chuck eigene Leben führten, würden sie immer für einander da sein, und für den jeweils anderen einstehen.

Lächelnd und auch voller Stolz betrachtete er seine Frau und lehnte sich an den Türrahmen.

„Du siehst so verlockend aus, Elli... Ich würde am Liebsten..." murmelte er, während sein Blick ihren Körper liebkoste und er zusah, wie sie sich einseifte und unter dem warmen und massierenden Strahl der Dusche bewegte. Dann wurde ihm bewusst, dass sie beide auf einer traumhaften Insel in der Karibik waren, und die nächsten Stunden ihnen gehörten, ohne Störungen oder Notrufe aus dem Krankenhaus. Und doch stand er nur an der Tür und sah sie an. „Bin ich eigentlich bescheuert?" schoss ihm durch den Kopf.

Seine Kleidungsstücke fielen in schneller Folge zu Boden, während er auf die Dusche zuging, und als er den Vorhang zur Seite schob, um sich zu Elli zu stellen, war er schon vollkommen nackt und erregt. Elli hatte kaum Zeit zu reagieren, da hatte sich Devon schon hinter sie gestellt und massierte ihre Brüste mit seinen Händen, während er seine Erregung gegen ihren Rücken presste. „Dreh dich um." hauchte er in ihr Ohr, und schon trafen sich ihre Lippen, als Elli der Aufforderung nachkam, noch bevor sie ganz seine Lippen verlassen hatte. Ihr Verlangen stand dem seinen in nichts nach. Als sich ihre Arm um seinen Hals schlang, waren ihrer beider Zungen schon in einander verschlungen und plötzlich war es Elli, die Devon gegen die Wand drängte, und dann eine Hand über seinen Bauch hinabwandern ließ. „Hallo Herr Doktor... Sind sie bereit für eine gründliche Untersuchung?"

* * *

Auf der anderen Seite des Korridors, in der Suite, die Sarah und Chuck zusammen bewohnten, hatte Sarah das Bettelarmband in der Hand, das ihr Chuck geschenkt hatte, und ließ die Glieder durch ihre Finger gleiten. Bei jedem Glied, das über ihre Fingerspitzen strich, dachte sie lächelnd an einen Moment der letzten rund drei Jahre zurück. Wie oft sie sich über Chucks Art aufgeregt hatte, oder sich bei seinen Alleingängen Sorgen um ihn gemacht hatte. Aber das war es nicht, was ihr hauptsächlich durch den Kopf ging. Das Armband als Ganzes war bedeutsam, denn Chuck hatte es ihr damals geschenkt, weil er wollte, dass sie etwas hatte, was sie mit ihm verband. Chuck sehnte sich nach jemandem, zu dem er gehören konnte, und der zu ihm gehörte.

Manchmal hatte Sarah noch immer ein schlechtes Gewissen, weil sie anfangs seine Einsamkeit ausgenutzt hatte, um ihm zu lenken und zu manipulieren. Erst mit der Zeit hatte sie angefangen, in sein Innerstes zu blicken, und was sie sah, schien ihr so vertraut, dass sie es in ihrer Furcht hatte ausblenden wollen:

Wie sie selbst, war Chuck alleine gewesen, ohne echten Halt.

Sie konnte Elli wirklich keinen Vorwurf machen, denn Elli war selbst noch ein Kind gewesen, als sie die Verantwortung für Chuck hatte übernehmen müssen. Und beiden waren die Eltern genommen worden. Elli hat Chuck so gut behütet, wie sie konnte, aber sie hat Chucks sensible Seite nie wirklich verstehen können, denn dafür war sie selbst zu pragmatisch.

Sarah war selbst verloren gewesen, als sie ein Kind war. Ihr Vater war ein Trickbetrüger, der nicht wirklich in der Lage war, ein kleines Mädchen zu verstehen, und dessen Bedürfnisse zu erfüllen. Jack war weniger ein Vater, als ein Spielgefährte, Komplize und Freund gewesen. Mit achtzehn stand sie dann vor der Wahl, ihrem Vater im Gefängnis Gesellschaft zu leisten, oder das Angebot der CIA anzunehmen, und sich zur Spionin ausbilden zu lassen. Lange Zeit war sie überzeugt, einen Ort gefunden zu haben, an den sie gehörte, eine Gemeinschaft gefunden zu haben, in der sie sie selbst sein konnte. Stattdessen hatte sie sich selbst verloren, und über ihrer Arbeit vergessen, wer sie wirklich war -- bis sie Chuck kennen- und lieben lernte, und er sie dazu brachte, sich wieder daran zu erinnern, wer sie war, was sie wollte, und wonach sie sich sehnte. Auf seine Art hatte Chuck sie ebenso gerettet, wie sie ihn.

Sie legte das Armband vorsichtig auf den Nachttisch, und ging ins Badezimmer, in dem Chuck gerade unter der Dusche stand. Ganz leise schob sie den Duschvorhang zur Seite, und stellte sich hinter Chuck, strich mit den Fingerspitzen sein Haar aus dem Nacken und hauchte einen Kuss auf seine Haut.

„Sarah..." - „Shhhtt... Sag jetzt bitte nichts." flüsterte sie und legte ihre Arme um ihn. „Halt mich einfach fest."

Chuck sah sie etwas besorgt an, und umarmte sie liebevoll, bettete ihren Kopf an seiner Brust und versuchte, ihr Sicherheit zu schenken -- Sicherheit, die sie, wie auch er, dringend brauchte, nach all dem, was sie durchgestanden hatten.

Unter dem prasselnden Wasser der Dusche hob sie den Kopf und küsste ihn ganz leicht auf den Mund, während ihre Hände sanft den Seifenschaum auf seiner Haut verteilten. „Habe ich dir eigentlich je gesagt, wie glücklich ich bin, dass du Teil meines Lebens bist?" fragte sie fast schon schüchtern. Chuck sah ihr in die Augen. „Das musst du mir nicht sagen, du zeigst es mir jeden Moment, den wir zusammen sind. Ich bin es, der wirklich Glück hat, denn du liebst mich, Sarah."

Es überraschte Chuck nicht mehr, dass Sarah diese melancholischen Momente hatte, denn er hatte schon vor längerer Zeit begriffen, dass sich Sarah erst jetzt von ihrer harten Schale lösen konnte. Erst seit Kurzem konnte sie sich fallen lassen, denn erst jetzt gab es jemanden in ihrem Leben, der sie auffangen konnte -- genauso, wie es erst jetzt jemanden in seinem Leben gab, dem er sich vorbehaltlos anvertrauen konnte, ohne sich Sorgen machen zu müssen, diesem Jemand zur Last zu fallen. Sie hatten beide ihr ganzes Leben lang auf jemanden gewartet, der sie so nahm wie sie waren, und bei den sie einfach sie selbst sein konnten.

Chuck drehte die Dusche ab und nahm Sarah in seine Arme. „Du bist mein Leben." flüsterte er ihr ins Ohr, als er sie sanft streichelte. Er nahm ihre Hand in seine, seine Finger mit ihren verschränkt, und sah ihr lächelnd in die Augen. „Komm..." wisperte er, und zog sie sanft mit sich auf den Balkon, der über die Klippe ragte, und eine unverstellte Sicht auf das Meer eröffnete. Sich auf eine der Liegen setzend, zog er sie auf seinen Schoß und küsste sie liebevoll. „Wir sind zusammen... Wir gehören zusammen... Und so wird es bleiben." hauchte er ihr mit einer Bestimmtheit ins Ohr, die vollkommen unerschütterlich war.

An einander geschmiegt genossen sie die Aussicht, und den kühlenden Wind auf der Haut, während sie sich einfach nur festhielten, liebkosten und küssten. Es war eine perfekte Idylle. Federleichte Wolken an einem Azurblauen Himmel, tiefblaues Meer, von weiß schäumenden Wellenkämmen gekrönt und ein einzelnes Fischerboot, dass in Küstennähe durch die Wellen glitt.

Eine ganze Weile später lösten sie sich etwas widerstrebend von einander, da es an der Zeit war, sich für das Dinner anzuziehen.

* * *

Morgan hatte nach seiner Rückkehr schnell geduscht, sich in seinen Smoking geworfen, und besah sich seine Erscheinung gerade im Spiegel, als er aus dem Lüftungsgitter über sich die Stimmen von Elli und Devon vernahm.

„... habe in letzter Zeit viel nachgedacht, Schatz. Dich zu heiraten, war das klügste und beste, was ich je getan habe, und ich bin der glücklichste Mann auf der Welt. Was ich mich aber frage, ist..."

Morgan versuchte sich abzulenken, indem er seine Manschettenknöpfe zu richten versuchte, und die Stimmen zu ignorieren, aber der neugierige, bärtige Troll in ihm konnte nicht anders, als zu lauschen.

„... genügend Rückhalt und Unterstützung gegeben habe?" - „Devon... Ohne dich und deine Kraft hätte ich die letzten Jahre sicher nicht überstanden. Du warst mir eine Stütze und du warst auch immer für Chuck da, und hast ihm geholfen, wo ich es nicht konnte. Wie kommst du denn überhaupt darauf?" - „Ich weiß nicht... Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich dir den gleichen Halt geben kann, den ich dir früher gegeben habe, nicht nach all dem, was passiert ist..."

Morgan hörte ein Geräusch, das wie ein Kuss klang.

„Sei nicht albern, Devon... Du bist mein Halt. Alleine, wenn ich daran denke, was du schon alles riskiert hast, um mir und Chuck beizustehen und zu helfen. Diese Sydney hätte dich damals töten können, und nur dir ist es zu verdanken, dass Chuck damals Casey das Leben retten konnte, während du Goya versorgen musstest. Wenn mir das früher bewusst gewesen wäre, wenn ich das nur früher bemerkt hätte... dann hätte der RING nie an mich herantreten können... Und mein Vater wäre vielleicht noch am Leben..."

Ihr Schluchzen rief Morgan in Erinnerung, was er da eigentlich tat. Er belauschte seine Freunde, und es war ihm mit einem Mal sehr unangenehm. Seine Neugier war ihm peinlich, und er wandte sich schnell ab.

Devon war gut für Elli, das war Morgan schon lange klar, auch wenn er es anfangs nicht wahrhaben wollte, und die beiden liebten sich sehr. Tief in seinem Herzen wünschte sich Morgan auch eine Partnerin, der er gut tun konnte. Trotz der beiden Fehlschläge mit Anna und Carina -- einer Kollegin von Sarah, die für die DEA tätig war, und niemals ihre Arbeit zugunsten der Liebe aufgeben würde -- glaubte Morgan jetzt mehr denn je an sich.

„Jemand mit dem ich gemeinsam glücklich sein kann..." dieser Gedanke gefiel ihm. Dann fiel sein Blick auf die Rose in der Schale, die er gepflückt hatte, nachdem sich Elli und Devon auf den Rückweg gemacht hatten. Elli und Devon hatten Recht, diese Rose stand den beiden die Elli für sich und Sarah gewählt hatte, in nichts nach, und aus dem Grund wollte er sie auch Alex schenken -- wenn er es lebend an Casey vorbei schaffen konnte.

In Gedanken versunken war er im Zimmer herumgewandert, und ohne es zu merken war er wieder unter dem Lüftungsgitter angekommen, und Ellis Worte rissen ihn aus seinen Gedanken. „Wir sollten uns jetzt aber fertig machen. Ich geh nochmal ins Bad, und versuche den Schaden zu beheben, den ich mit meiner Heulerei angerichtet habe, dann sammle ich Sarah und Alex ein, und ihr Jungs könnt ja unten auf uns warten. Du kannst ja mit Chuck und Casey tun, was ihr Jungs so macht -- und wenn du Morgan findest, kannst du ihn ja davon abhalten, Unsinn zu machen." Morgan hörte, wie ihr Lachen zurück kam, als sie ihn -- in seiner Abwesenheit -- aufzog.

Da kam Morgan eine Idee. Er schnappte sich die Rose vom Tisch, schrieb schnell noch eine kurze Nachricht, warf einen Blick in den Spiegel und war schon aus der Tür. Im nächsten Moment klopfte er an Ellis und Devons Tür.

„Morgan... Was können wir für dich tun?" Devon war immer noch leicht argwöhnisch, was Morgan anging, aber er mochte ihn von Herzen, und sie hatten Gemeinsamkeiten entdeckt, als sie zusammen mit Elli Chuck, Casey und Sarah aus der Gewalt des wiederauferstandenen Shaw befreit hatten. „Ich wollte euch um einen Gefallen bitten..." Als Morgan den misstrauischen Blick von Devon sah, fuhr er schnell fort, „Ich will Alex diese Rose und diese Nachricht zukommen lassen, aber ich will dabei John nicht in die Arme laufen."

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