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Der Pornograf 09

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„Meine Frauen haben manchmal wirklich gute Ideen. Du bekommst natürlich Geld für die Hilfe", lockte ich. Dann quatschten wir den vorgesehenen Ablauf auch noch durch. Es war ja immerhin das erste Massenshooting, das ich vorhatte. Dann war alles klar.

„Wenn ihr sonst keine Probleme mehr habt, ich hätte nichts gegen eine schöne große kalte Platte. Oder muss jemand schon heim?" Keiner musste. Die Damen enteilten in die Küche.

„Wann wirst du es Papa sagen?", wollte ich von Axel wissen.

„Wenn wir fertig sind, geben wir ne Party. Du und Lis seid natürlich eingeladen. Renate ist dann wohl nicht da, sonst sie auch. Dann werden wir es ihnen sagen. Meinst du, dass Papa sauer ist?"

„Wenn ihr nicht völlig verlottert und die Schule vernachlässigt, dann glaube ich kaum. Den einzigen Ärger, den ich auf dich zukommen sehe, ist, dass er seine Töchter wenigstens am Sonntag sehen möchte. Er liebt sie nämlich."

„Ich mag ihn auch. Kristin sagt, früher hätte sie Angst vor ihm gehabt. Das hat sich wohl inzwischen völlig geändert. Sie schiebt die Schuld dafür auf dich. Du hast da so eine Art manches hinzubiegen, ich glaube du merkst das gar nicht."

„Schätz nicht", antwortete ich und bekam heiße Ohren.

Unsere Mädchen sorgten für uns. Wir fühlten uns beinahe wie in Persien. Lis kniete neben mir und fütterte mich lachend. Dann hob sie ihren Rock, nur für mich sichtbar. Sie trug keinen Slip. Das elende Biest hatte also doch was gesehen. Ich tat ihr kurz den Gefallen, dann saß sie wieder neben mir, als sei nichts gewesen.

*** Modepuppen ***

Samstag. Großes Frühstück. Kristin war auch schon dazu da. Mom fühlte sich an dem großen Tisch, den wir in letzter Zeit hatten, sichtlich wohl. Pop fand den Zuwachs durch Kristin durchaus nicht schlecht. Der Bus kam um Halbzehn. Neun Mädchen. Eine fuhr den Bus. Sie fielen bei uns ein, voll mit Wäsche von Willi eingedeckt. Gästezimmer und Bad waren nun dauerbelegt. Meine Frauen hatten die Sache voll im Griff. Ich wurde zur jeweils nächsten Location gebracht, wo das Model schon wartete. Kurzes Einleuchten, ein paar Bilder, dann wurde ich schon wieder abgeschleppt. Nächste Location. Gleiche Situation. Ich brauchte nur zu arbeiten. Ritsch -- ratsch.

Renate und Kristin servierten zum Mittagessen, einen netten Salat mit gegrilltem Hähnchenfleisch. On Stage - in der Dekoration. Nur kurze Pause, dann ... weiter. Der zehnte Film.

Es entstand ein leichter Aufruhr. „Michaela möchte gerne in der Halle, nackt, fotografiert werden", berichtete Lis. Ich sah auf die Uhr. Drei Uhr. Mom wird schon wieder schreiben. „Nicht nackt. Zumindest Hüfthalter und Strümpfe, wir haben einen Kunden. Beeilung. Nach Karla und Gise komme ich runter. Aber Ruhe." Zwanzig Minuten später stand ich in der Eingangshalle und fotografierte Michaela. Auch in der Bibliothek, wenn wir schon mal da sind. Dann war Schluss.

Ich versammelte alle die Damen um mich. „Danke, ihr ward unglaublich gut. Ich habe eigentlich ein großes Chaos befürchtet. Euch habe ich aber gerne immer wieder zu Gast. Noch was Anderes: Wir haben viele freche Fotos gemacht. Ich arbeite da für einen Verlag ..."

Wenn jemand Lust hat, es sei aber keine Garantie, dann könnten wir beim nächsten Shooting ja darüber reden. Ich legte das Album und einige Magazine auf den Tisch.

Die Mädchen schauten und kicherten. „Was man durch einen Body hindurchsieht, das kann ich auch gleich offen zeigen. Ich habe damit keine Probleme. Das ist doch nur Softcore. Ich mache da glatt mit", verkündete die Erste.

„Alles, wo weder ein Mann noch ein Dildo im Spiel ist. Geld ist Geld", bot die Zweite an.

„Wie viel Geld?", kam die nächste Frage. „Es muss sich halt schon lohnen, sich ganz auszuziehen." Das war die schüchterne Maja.

Ich gab die Preise und Bedingungen bekannt und, dass es das kleine Risiko der Annahme gibt. Bei hübschen Mädchen wie sie es sind, sei dieses jedoch verschwindend gering.

„Das hört sich gut an. Und die Magazine gibt es in Deutschland nicht?", wollte eine andere wissen.

„Nein. Man kann sie abonnieren, im freien Verkauf nicht."

Michaela war ihre Sprecherin. „Ich habe von dem Verlag schon gehört. Schicke denen doch einfach einen Abzug von den heutigen Fotos. Wollweber sagte, du könntest darüber verfügen. Wir sind ja im Prinzip bezahlt. Vielleicht kommt doch noch eine in den Playboy."

„Das werde ich tun, meine Damen und - danke. Nun wünsche ich eine gute Heimfahrt." Sie fuhren ab.

Wir saßen, wieder alleine, im Wohnzimmer. Kristin war die Erste, die etwas sagte. „Ihr werdet es nicht glauben, mir hat es sehr viel Spaß gemacht. Mir geht es aber ein wenig wie Paul - ich scheine meine Mädchenphase überwunden zu haben.

„Wieso überwunden?", interessierte es mich.

„Ich bin kein bisschen erregt gewesen. Ich fand manche Mädchen beneidenswert schön, das war es aber auch schon."

„Wenn ich es mir so überlege, bei der Menge an Arbeit kam ich irgendwie gar nicht dazu, dumme Gefühlte zu haben", fiel es Lis auf.

„Ihr habt Recht", stimmte Renate zu. „Es war sexy, ohne Frage. Wir sahen die Mädchen ja auch völlig nackt, im Gegensatz zu Paul. Ich glaube es machte einfach die Menge an Mädchen. Man kam gar nicht dazu, daran zu denken. Ich mache jetzt Kaffee, daran dachtet ihr wohl nicht. Du Kristin bleibst." Es klang wie ein Befehl.

Lis erzählte, welches organisierte Chaos sie hatten. „Unser aller Glück war, dass die Mädchen disziplinierte Profis sind, die Arbeit ging vor. Dann wollten sie auch schnell fertig werden, sie sind ja für acht Stunden bezahlt und ein Mittagessen gab es auch noch."

„Ich hörte ein paarmal sagen, dass sie gerne mit einem Profi wie dir, Paul, arbeiten. Du würdest nicht unentschlossen rumstolpern, sondern zügig fotografieren. Dann hörte ich, es würde viel mehr Spaß machen, vor einem jungen knackigen Fotografen zu posieren, als vor einem alten Sack. Eine andere meinte, das sei richtig, das Problem sei nur, dass ihr bei deinem Anblick die Nippel weh täten. Weil sie sich aufrichten würden. Unten hätte sie vorsichtshalber ein Tampon drin. Ich musste mich sehr zusammennehmen, um nicht loszulachen. Ich erinnerte mich nur zu gut an unser Shooting", berichtete Kristin.

Der Gong im Flur ertönte. Kaffee. Kristin saß neben Pop. Lis neben mir. Mom unten und Renate oben am Kopfende des Tisches. Das Tischgespräch ging immer noch um das Shooting von heute.

„Du hast ja heute viele Einzelbilder gemacht, Paul", sagte Renate. „Sonst machst du immer größere Serien, manchmal einen ganzen Film vom gleichen Motiv. Gab es da einen bestimmten Grund?"

„Schon. Heute waren ja, von Willi Wollweber, vor allem Fotos in schöner Wäsche gewünscht. Da sind zwar ebenfalls Bilder in den verschiedensten Posen gefragt, aber das Hauptaugenmerk, gilt natürlich mehr der Wäsche, als den Models. Das schränkt die Motivauswahl naturgemäß ein. Wenn, du hast es ja gesehen, ein Mädchen bereit war, voll aus sich rauszugehen, dann machte ich eben einen halben oder gar ganzen Film; wie mit Marion", erwiderte ich.

„Was ich eigentlich nicht ganz begreife; ich habe es ja bei den Bildern, die du von mir gemacht hast gesehen, ist ein ganzer Film nicht viel zu viel? Die Posen ähneln sich doch sehr, im Magazin sind ja wohl auch nie alle Bilder abgedruckt", wollte Kristin wissen.

„Das habe ich mich auch mal gefragt", bestätigte Lis. „Nachdem ich mit Paul sprach, und mir danach die Sache überlegte, wurde es mir völlig klar: Bilder aus einer schnell hintereinander geschossenen Serie, haben vor allem einen Vorteil -- sie sind lebendiger als ein Portrait. Der Nachteil ist, da ja alles aus der Bewegung heraus geschieht, ist so ein Bild halt auch mal unscharf, vor allem, das passiert auch unserem Paul, da sind plötzlich die Augen geschlossen, weil das Model blinzelte, oder der Mund unschön geöffnet, eine Bewegung unpassend, nicht harmonisch; von ungewollten Einblicken gar nicht zu reden."

„Das hast du gut erkannt, mein Schatz. Hier geht es halt um einen Kompromiss zwischen starren Portrais und dynamischen Fotos. Ein Portrait braucht viel Aufmerksamkeit; 5 Minuten pro Bild ist da nicht viel. Meine Art des Fotografierens geht flott, eben dynamisch, in 5 Minuten kann ich ein Dutzend Bilder machen. Das bisschen Film, rechnet da kaum, aber der Verlag hat eine große Auswahl von Bildern. Notfalls kann er sie auch noch retuschieren."

„Jetzt verstehe ich es", meinte Renate.

Freitag hatten wir die üblichen Termine für den Verlag. Es war as usual, nichts Besonderes und nichts was der Rede wert war. Wieder waren Models aus allen Kategorien dabei -- auch ein paar sehenswerte Muschies. Ich kopierte noch alles aus den Shootings und brachte es auf die Post. Renate und Lis blieben beide bei mir. Nach dem üblichen Gequatsche wurde geschlafen. Es war eine ruhige Nacht. Morgen geht es nach Konstanz.

*** Eine Informationsreise ***

Wir fuhren mit dem ersten D-Zug und hatten gerade unser Abteil erobert, da kam noch eine junge Frau herein. Ich schätze Zwanzig oder so. Wir ließen uns nicht stören und redeten vom gestrigen Shooting und von dem Kleinbus voller Schönheiten von vor einer Woche. Ich erfuhr pikante Einzelheiten. Da räusperte sich die junge Frau.

„Ich entschuldige mich für meine Neugierde. Ich habe ihre Unterhaltung natürlich mitbekommen. Ich ersehe daraus, dass sie Fotograf sind. Ich meine verstanden zu haben, dass sie besonders auf pikante Bilder von Frauen spezialisiert sind. Verzeihung sie, aber ist das richtig? Sie machen freizügige Bilder von Frauen?"

„Ja, das ist richtig", bestätigte ich und gab ihr meine Karte.

„Oh, hier in Stuttgart", lächelte sie. „Ich bin übrigens Micki Klein, wenn auch weder mickrig, und weder klein."

„Für alle netten Mädchen bin ich Paul, du Paul. Das ist Lis, meine Verlobte." Sie ließ den Ring blitzen, den sie für die Reise mitnahm. Ich trug meinen ebenfalls, dazu die Rolex. „Und das ist Renate, enge Vertraute und unverzichtbare Assistentin."

„Ich habe eine schreckliche Idee und eine verrückte Bitte. Sie ... Entschuldigung, ihr macht einen vernünftigen Eindruck auf mich. Darf ich euch eine traurige, eine aufbauende und eine recht hoffnungsvolle Geschichte erzählen?"

„Hast du jemals eine Frau erlebt, die nicht neugierig ist?", kicherte Renate und Lis nickte eifrig. Geschichten mag sie.

„Alsdann. Wenn ihr genug habt, sagt Bescheid." Micki holte tief Luft. „Im Alter von 17 stieß ich in Karlsruhe zu einer Motorradbande. 17 Mann und 15 Mädchen, kaum älter als ich. Wir hatten eine tolle Zeit, wie wir meinten. Dass wir fast täglich die Betten wechselten, war uns egal. Es kam, wie es kommen musste: Wir rückten von zu Hause aus: Alkohol, Drogen, die ganze Bandbreite. Die meisten von uns ließen sich tätowieren und piercen." Sie hob den Pullover und zeigte den Bauchnabel. Dort war ein silberner Ring mit blauem Knopf.

„Tut das nicht weh?", wollte Lis wissen.

Micki zog die Hose noch etwas tiefer, eine kleine Wildgans flog vom Nabel weg. „Das Tätowieren schon eher, aber was macht man als junge dumme Gans nicht alles, um den Freunden zu gefallen. Nun, ich liebte Hamburger. Die durfte ich zu Hause nie essen. Jetzt bekam ich so viel ich wollte, mit der Folge, dass ich zunahm. Vor zwei Jahren wog ich fast doppelt soviel wie heute. Aber weiter. Unsere Gruppe besetzte ein Haus in Karlsruhe. Dann wurden unsere Herren größenwahnsinnig - sie überfielen Tankstellen. Eines Tages war es aus. Gefängnis oder Jugendhaft. Wir Mädchen wurden auf die Reichenau ins Erziehungsheim, in einem Kloster, gebracht. Zwei der Novizinnen dort, erzählten uns, dass sie ebenfalls von der Straße kamen. Uns war nichts mehr fremd." Sie starrte einen Augenblick vor sich hin. Lis und Renate seufzten mitfühlend.

Dann riss sich Micki zusammen: „Das war die traurige Geschichte. Nun kommt die Aufbauende: Wir hockten, nach dem letzten Gebet, im Aufenthaltsraum. Da meinte Eine, also Nonne werde sie nicht. Dann redeten wir die ganze Nacht.

Wir waren uns einig, dass wir aber auch nicht mehr auf die Straße wollten. Am andern Tag baten wir die Mutter Oberin um Rat. Sie sprach sehr eindringlich zu uns und wir hörten nicht nur zu, sondern befolgten auch ihren Rat. Wir lernten in intensiven Lehrgängen und haben heute alle einen Beruf. Friseurinnen, Maskenbildner und Visagistin. Köchin, Schneiderin und Sekretärin. Wir sind nun seit einem halben Jahr draußen. Wir haben uns ein großes Haus in Singen gemietet und leben dort in unserer Eigenen großen WG. Zwei von uns rauchen noch Zigaretten. Bier oder Wein gibt es an den Wochenenden. Wir haben alle einen Job. Männer gibt es noch keine. Wir wollten auf keinen Fall mehr in irgendeine Abhängigkeit kommen." Sie atmete nochmals tief durch. Wir lauschten fasziniert.

„Nun, zur hoffnungsvollen Geschichte: Wir sind von den verwahrlosten jungen Huren, zu topp fitten jungen Frauen mutiert. Unsere Körper sind sehr gepflegt, die Tätowierungen tragen wir mit Stolz. Wir sind unseren ehemaligen Herren dankbar, dass sie dabei wenigstens Geschmack hatten. Vor zwei Monaten entschlossen wir uns, nicht als kleine Handwerksmädchen zu versauern. Wir opfern einen Teil unseres Geldes und heuerten eine Tanzlehrerin an. Dann haben wir noch eine Gesanglehrerin, denn Einige wollen versuchen, eine tanzende und singende Mädchengruppe zu werden. Wir erhoffen uns davon eine ausgefüllte Freizeit und ein noch besseres Selbstverständnis. Sie üben wie die Verrückten. Im Frühjahr wollen wir unseren ersten Auftritt. Und nun kommt meine verrückte Idee und unverschämte Bitte: Könntest du ein paar Fotos von uns machen? Wir sind zu allem bereit, was im Rahmen des Gesetzes bleibt. Tugend ist nicht unbedingt unser Motto, Anstand schon; inzwischen. Ich kann garantieren, dass keines der Mädchen ausflippt oder gar irgendeinen Unsinn macht. Wir sind, wie ich schon sagte, clean und vernünftig geworden. Puh, das war's. Jetzt seid ihr dran."

Ohne mich erst zu fragen, sagte Lis: „Unsere Termine sind völlig ausgebucht. Am nächsten Donnerstag ist aber Allerheiligen, Feiertag. Das möchte ich hier mal so einflechten." Renate nickte heftig.

„Wenn ich euch nicht hätte", lachte ich. „Meine Frauen haben immer die richtigen Ideen, wie sie mir Arbeit verschaffen können. Ihr habt Recht. Was käme da auf mich zu?"

„Wir sind jetzt vierzehn Mädchen."

"Das könnte der Verlag und dein Gast von heute Abend abdecken. Vielleicht auch eine komplette Serie für den Verlag. Das müsste den doch interessieren", erkannte Renate.

„Mom würde es sicher auch interessieren. Sie soll für uns alle ein Buffet spendieren, und die Mädchen erzählen ihr dafür etwas von sich. Pop schicken wir zum Stammtisch", schlug Lis vor.

„Das passt zu meinen Vorstellungen. Ich werde heute Abend mit unserem Gast sprechen und Montag telefoniere ich mit dem Verlag." Dann wendete ich mich an Micki. „Wenn ihr am Donnerstag um 9 Uhr bei uns seid, Adresse auf der Karte, dann werde ich kostenlos Fotos von euch machen. Ich werde die Bilder einem Verlag anbieten, der Softcore Bilder veröffentlicht. Wir haben dazu auch viel Wäsche einer Firma, die diese herstellt.

Jede stellt sich für ein paar Bilder in dieser Wäsche, die nach dem fotografieren, beim jeweiligen Model verbleibt. Wenn die Firma die Bilder annimmt, werden sie im deutschsprachigen Europa veröffentlicht. Für jedes angenommene Bild, bekommt ihr 100 Mark. Bilder, die der Verlag nimmt, werden besser bezahlt. Der ist natürlich schon auf Richtung Porno aus. Da geht es aber ebenfalls um die Annahme. Von diesen Bildern ziehe ich 33% Provision ab. Unser Studio hat ja auch Kosten. Ihr bekommt einen Satz Bilder, alle Weiteren müsst ihr bezahlen. Und noch eines, ein Freund und ich, sowie drei Mädchen werden da sein. Krumme Dinger sind ausgeschlossen. Ihr seid so sicher wie in Abrahams Schoß. Wenn ihr euch aufregt, du weißt schon was ich meine, dann könnt ihr meinetwegen auf dem Klo onanieren. Ein Schwanz steht keinesfalls zur Verfügung. Das ist unser Geschäftsprinzip. Baut ihr Mist, seid ihr schneller draußen, als ihr glaubt. Können wir uns darauf einigen?"

„Ja. Mickis wilde Mädchen, so nennen wir uns auf allgemeinen Beschluss, werden sich freuen und sich benehmen. Auch das haben wir gelernt. Ich könnte dich küssen vor Freude."

„Es war nur vom nicht Bumsen die Rede. Von Küssen hat keiner gesprochen", bemerkte Lis, der freche Satan.

„Wir sind alle sauber und total gesund. Wir sind wieder normale Menschen. Darf ich?" Dann küsste sie mich. Fast zärtlich.

„Noch was. Du hast es bestimmt mitbekommen. Wem es nicht zu peinlich ist, den würde ich gerne zu einem kleinen Interview bei meiner Mom einladen. Sie sammelt Stoff für ihre Romane. Namen sind unwichtig, die Story zählt. Je tragischer umso besser."

„Sie ist die Schriftstellerin Beatrix Mai", ergänzte Renate.

„Die Mai? Wir haben drei Romane von ihr in der WG. Die persische Prinzessin, der geliehene Mann oder so, und noch einen. Wir sind wohl wieder der Gefühle mächtig, denn wir haben fast alle beim Lesen der Romane geheult. Wir werden pünktlich sein."

Der Zug hielt. Singen/Hohentwiel. Sie stieg aus.

„Also ich hätte ihr nichts angesehen. Sie sieht proper aus und ist gut gekleidet. Eine Motorradbraut? Nie. Falls die anderen Mädchen genauso gepflegt sind, dann gehst du kaum ein Risiko ein und wenn wir den Exbräuten helfen können ..." fing Renate an.

„Solche Mädchen sind sicher von Grund auf verdorben. Ich war gespannt, wie sich dich küsst. Gierig? Ich fand es eigentlich eher freundlich. So wie Kristin dich küsst. Hat sie die Zunge benutzt?" Lis ist nun mal unhaltbar neugierig.

„Die Zungenspitze. Als ich nicht antwortete, zog sie sich sofort zurück. Ich hatte eher den Eindruck, als sei ich getestet worden."

Wir hatten leichtes Gepäck, so liefen wir vom Bahnhof zum Inselhotel. Wir bekamen die Suite, die damals Kristin hatte.

Renate war voll weg. „Ich werde heute Nacht wohl ein wenig an deiner Schulter weinen müssen", drohte sie mir schon mal an.

Am Blumenstand kaufte ich einen Blumenstrauß für Rama, dann fuhren wir mit dem Taxi zu ihr. Wir wurden erwartet. Es gab eine herzliche Begrüßung. Ich küsste Rama erst auf die Wangen, dann stellte ich Renate vor. Diese übte eine Art Hofknicks und sprach sie per Prinzessin an. Rama hob sie lachend hoch.

„Nennen mich Rama, wie Sohn auch. Er haben gute Geschmack, du schöne Nebenfrau. Deine Augen sehen klug. Wir nachher reden, ich denken Marni werden sehr froh sein, Renate zu haben." Dann war Lis dran. „Und du sein Tochter Lis, Frau von Sohn Paul. Ich verstehen, warum Paul wollen sein Freund von Leila. Ihr können sein Schwestern. Leila haben viel erzählen von dir." Sie nahm Lis in den Arm und drückte sie. „Seien willkommen, Tochter Lis."

Die Begrüßung ging reihum. Traudl war natürlich auch da, sie wirkte etwas sehr eingeschüchtert und gab zuerst Lis, dann Renate, danach erst mir die Hand.

„Willst du ihn nicht endlich küssen, deinen Sommerfreund im nächsten Jahr? Küsse schaden keinem, ich liebe sie auch und ich habe nichts dagegen. Paul hat mir alles erzählt, wir leben wohl unter gleichen Bedingungen. Also, mach schon", lachte Lis, als sie das traurige Gesicht von Traudl sah. Traudl gab mit strahlenden Augen zuerst Lis, dann Renate einen kleinen Kuss. Dann wurde ich so richtig liebevoll abgeschleckt. Vati Schmitt und Rama lachten im Duett. Leila reihte sich, ebenfalls lachend, in die Schlange der zu Küssenden ein. Sie wollte auch. Rein schwesterlich - war es nicht ganz ...

Rama kam zum Wesentlichen. „Essen fertig. Dann sprechen mit Renate. Ihr gehen spazieren. Kommen zurück vier Uhr, dann Mokka."

Vati Friedrich berichtete vom Stand der Dinge: „Unser Haus ist immer voll mit Nachbarn. Sogar Osswalds Heini und Frau haben um die Ehre gebeten. Dann hat er ein paar Sünden gut gemacht, ich bin in der Firma eine Treppe hoch gefallen. Heinrich hatte da seine Finger drin. Ich weiß jetzt auch, warum er das Theater machte: Türken haben in Berlin seine Frau vergewaltigt. Als er ihr zu Hilfe kam, wurde er krankenhausreif geprügelt. Er ist ja leider etwas klein geraten. Uns hielt er für Türken, daher der Aufstand.

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