Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Der Pornograf 09

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier
rokoerber
rokoerber
170 Anhänger

Pause. Ich gab Axel die volle Kamera zum Filmwechsel. Lis hatte inzwischen Kristin abgelöst. „Mein Liebling, bringe mir bitte ein großes Glas Sekt. Ich brauche leider schon wieder eine kurze Auszeit. Irgendwie bin ich heute nicht so richtig in Form. Dann warf ich mich auf das Sofa neben der Bar. Irgendwas Blondes, Vollbusiges, massierte meinen Rücken. Der Busen war nackt. Ich denke es war einfach Fürsorge. Sex? Nein, der war sicher nicht im Spiel. Die Massage tat mir gut. Diese halb gebückte Stellung beim Fotografieren ist teuflisch. Ein Glas Sekt wurde mir an den Mund gehalten. Die Massage ging ununterbrochen weiter. Ich kam langsam wieder zu mir. Ich konnte den Busen nicht erkennen, dann sah ich das Herzchen. Klarissa.

An der Weißwand wartete gelassen die Nächste. Eine Blonde an der Bar, sehr sinnlich lag sie da auf dem Hocker. Drei Blonde präsentierten erst Bademoden, dann sich selbst. Ein lila Mini kleid zeigte Teile aus der eingeübten Show. Eine hübsche Tätowierung schmückte einen Rücken, knapp über dem Hosenbund. Es sah gut aus. Ob Lis es wohl auch gesehen hat? Micki präsentierte noch mal Mode an der Bar. Ein weißes Top und einen rosa Bikini. Er war sicher von der IGDuM, langsam kannte ich mich in deren Kollektion aus. Er passte ihr ganz ausgezeichnet.

Drei der Mädchen standen vor mir. Sie boten eine sehr erotische Show. Wenn die Girls nur wenig mit Männer zu tun haben, ob sie solche Spiele dann wohl auch in der WG treiben? Dazu sah die Vorstellung jedoch zu brav aus, zu sehr gespielt.

Meine Fantasie ging schon wieder mit mir durch. Was war heute nur los mit mir. Waren es einfach zu viele Mädchen auf einmal? Das konnte ich mir nicht so recht vorstellen. Klein Paul schien auch keinerlei Meinung zu haben. Sexwahn konnte es kaum sein, das hätte mein ganzes Weltbild durcheinander gebracht. Ich richtete mich am Set hoch und drückte mein Rückgrat durch. Dann ging es wieder.

Jetzt kam ein hellblaues Minikleid mit tollen Brüsten, die nicht sehr lange bedeckt blieben. Nach dem Kleid wurde mir alles gezeigt, was an einer Frau begehrenswert ist. Das muss für den Verlag einfach ein Festessen sein.

„Die Beine hoch", ja, die kesse Blondi ist eine tolle Frau. Ich machte eine Nahaufnahme. Noch näher ... „Jetzt die Beine zusammen, bring sie richtig geil zur Geltung ... und jetzt die Beine breit ... Zeig sie in ihrer vollen Schönheit ..." Die hübsche Muschi, kam auf mich zu. Ich hörte einen Schrei. Das Licht ging aus. Ich spürte, wie mich jemand hochhob ...

Irgendwann fand ich mich in meinem Bett wieder. Dr. Korr, unser Hausarzt, stand vor mir und murmelte Unverständliches. Wo kommt der bloß her? Was will er? Warum stört er mich im Schlaf? Irgendetwas piekste in meinen Arm. Jemand wollte mir ein bitteres Gebräu einflößen. Mit meinen Beinen geschah etwas Nasses. Dann wurde mein Kopf auch noch nass und kalt. Ein Sack Zement lag auf meiner Brust. Jede Bewegung schmerzt. Ein Albtraum? Hatte ich zu viel gegessen? Was zum Teufel ist denn nur los mit mir ...

Warum sitzt Lis denn neben meinem Bett und liegt nicht drin? Ich wollte etwas sagen, schlief aber wohl wieder ein. Als ich wieder erwachte, saß Renate da und hielt meine Hand. „Was ist los?"

„Schlaf. Dich hat eine böse Grippe erwischt."

Ich wachte auf. In meinem Kopf brummte es. An meinem Bett saß Kristin und las in einem Buch. Ich machte die Augen noch einmal zu. Dann zwinkerte ich. Sie saß immer noch da. „Hallo Kristin. Was tust du hier? Was ist los?"

„Oh Paul. Dir geht es wieder besser? Deine Augen sind klar."

Dann erfuhr ich, dass es eine böse, unbeachtete Grippe war, die mich ins Bett warf. Daher wohl auch diese Kopfschmerzen gegen Ende des Shootings. Dr. Korr war schon dreimal da. „Wie spät ist es?"

„Samstagmorgen 11:32 Uhr."

„Samstag? Das ist nicht wahr - oder ... wirklich, Samstag?"

„Es ist wahr. Bitte rede nicht soviel, hör zu. Ich erzähle dir alles, vorher wechsle ich dir nur noch schnell die Wadenwickel und gebe dir deine Medizin", und das tat sie dann auch. Die Wadenwickel waren eiskalt und munterten mich etwas auf.

„Als dann. Du hattest noch fünf Bilder im letzten Film. Alle Mädchen ... wie hast du sie genannt? Ach ja, alle Mickimäuse waren längst durch. Sie posierten halt noch, weil sie Spaß daran hatten und du immer weiter gemacht hast. Wir haben uns überlegt, du hast fast wie ein Roboter funktioniert. Du hast die Grippe ja längst spüren müssen. Lis macht sich Vorwürfe nichts gemerkt zu haben. Dass du Sekt mitten in einem Shooting willst, hätte uns alle stutzig machen müssen. Auch, dass du wie ein Weltmeister geschwitzt hast. Ich gab dir immer wieder eines der Tücher, zum Abwischen. Du hattest die knackige Blondi vor, sie zeigte dir gerade ihr bestes Stück. Du wolltest offensichtlich eine Nahaufnahme davon machen ..."

Ich ahnte fast, was jetzt kommt.

„... dabei bist du vornüber gekippt. Axel merkte, dass diese Bewegung unkontrolliert war. Er packte dich, das Mädchen schrie und ich wohl auch. Du hattest glasige Augen und warst voll weggetreten."

„Oh, Scheiße! Wie geht es Blondi? Das tut mir sehr Leid."

„Sie gestand, nach dem ersten Schreck, dass sie keinen Pieps von sich gegeben hätte, wenn du wirklich an sie gegangen wärst. Sie sei total scharf gewesen. Ich glaube sie bedauerte sogar, dass dich Axel, vor der Landung zwischen ihren Beinen, wegzog. Ich kann sie sogar verstehen, sie war ja gerade in einer Stellung, die doch sehr intim ist."

„Was ist mit Lis und Renate?"

„Sie sind bei deinem Onkel Franz. Er war gleich bereit, sie in die Arbeit am Automat einzuweisen. Deshalb habe ich den Dienst an deinem Bett für sie übernommen. Lis rief vorhin an, sie werden kaum vor Fünf zurück sein. Sie machen vier Satz Kopien haben sie überlegt. Für die Mädchen, den Verlag, für IGDuM und für uns. Die jungen Damen sind übrigens gut nach Hause gekommen. Dauernd ruft eine an und erkundigt sich nach deiner Gesundheit. Micki und Klarissa wollen morgen früh anrufen. Wenn es dir besser geht, möchten sie kommen. Und jetzt, lieber Paul, schläfst du wieder. Gegen Eins bekommst du eine kräftige Brühe. Ich gehe jetzt runter zu Mom und Pop und berichte, dass du kurz munter warst." Beim Nicken muss ich wieder eingeschlafen sein.

Kristin löffelte mir eine Fleischbrühe in den Mund, dann schlief ich gleich wieder ein. Ich träumte völlig wilde Dinge und muss dabei wohl geredet haben. Kristin war immer noch da. Ich spürte einen kalten Lappen auf der Stirn. „Die Termine ..."

„Sind abgesagt und auf Abruf verschoben. Dein Laden läuft ..."

Ich wachte auf, weil ich zärtlich geküsst wurde. Von Lis, auf die Nase. „Steck dich nicht an ..."

„Oh Paul, was sind wir froh wieder deine Stimme zu hören. Keine Angst, als Dr. Korr erkannte was los war mir dir, gab er uns allen eine Spritze. Auch den Mickimäusen. Bei uns wird es höchstens eine leichte Erkältung. Dr. Korr dachte, wir hätten eine Party oder so etwas. Die Mädchen waren wieder adrett angezogen und hockten wohlerzogen im Wohnzimmer, als er kam."

„Bin ich fertig geworden mit den Aufnahmen?"

„Fix und fertig. Keine blieb verschont."

„Und die Bilder?"

„Sind prächtig geworden. Du hast dich, trotz Grippe, selbst übertroffen. Du hast fast 1200 Bilder gemacht. Nur zwanzig sind unscharf, verwackelt oder einfach daneben gegangen. Lass uns bitte morgen darüber reden. Was möchtest du zum Abendessen?"

„Eigentlich - einen Grießbrei? Nicht zu heiß, mit eingemachten Pflaumen. Kannst du das?"

„Das mache ich dir gerne. Renate bleibt bei dir." Lis ging.

Renate kam. Küsschen auf die Stirne. „Mein armer Schatz. Wir haben uns alle, große Sorgen um dich gemacht. Wir haben abwechselnd bei dir gewacht. Auch Kristin war dabei. Mache dir aber vor allem keine Sorgen, nichts brennt an. Nächstes Wochenende kannst du wieder eine Stunde leichte Arbeit machen, sagt der Onkel Doktor. Ich habe den Kundinnen versprochen, sie Donnerstag anzurufen. Ganz besonders lieb lassen dich die Singerinnen grüßen. Dass Micki und Klarissa morgen kommen wollen, hat dir sicher schon Lis gesagt."

Dann kam der Brei. Renate fütterte mich. „Heute Nacht bleibt Lis bei dir. Ich komme morgen früh wieder. Ich war gestern dran und bin jetzt etwas müde. Ich brauche dringend Schlaf."

Ich habe den Brei wohl nicht aufgegessen, sondern bin darüber eingeschlafen. Sonntagmorgen war ich klar. Die Knochen taten noch weh aber das Hirn arbeitete wieder. Renate brachte ein leichtes Frühstück und informierte mich: „Lis schläft jetzt im Gästezimmer. Du bist fieberfrei. Willst du Micki und Klarissa empfangen?"

„Wenn sie sich die Mühe machen zu kommen, dann sollen sie."

Renate rief dort an, dann kam sie zurück. Papiere in der Hand. Begleitschreiben an IGDuM und den Verlag. Sie las mir vor. Beim Verlag musste sie etwas ändern. „Die Bilder muss ich aber vorher unbedingt sehen", beharrte ich darauf.

„Das wirst du mein Schatz. Du schläfst jetzt! Wenn Micki da ist, wecken wir dich, dann schauen wir uns die Bilder gemeinsam an."

Ein wohlbekannter Geruch stieg mir in die Nase. Lis hielt mir eine kleine Portion meines Leibgerichtes, Rostbraten mit Spätzle, unter die Nase. Ich fraß alles auf und wollte noch mehr.

„Das ehrt mich. Ich habe heute gekocht. Pop wollte auch mehr. Ein Glück, ich habe zu viel gemacht", freute sich Lis.

Dann standen Micki und Klarissa an meinem Bett. Ich wurde von zärtlichen Küssen aufgeweckt.

„Da muss man ja gesund werden." Ich konnte auch wieder lachen. Bäume ausreißen ging aber sicher noch nicht.

Lis kam mit den Bildern. Ich wurde in die Mitte des Bettes verschoben, bekam ein paar Kissen ins Kreuz, dann hüpften vier spärlich bekleidete Damen ins Bett. Zwei links, zwei rechts. „Sonst zerdrücken die Kleider nur", rechtfertigte sich Micki. Lis ließ die Bilder kreisen. Ich war zufrieden, die Mädchen waren begeistert. Zwischendurch gab es, von allen Seiten, Lebenselixier in Form von Küssen. Ich fühlte mich wohl. Sauwohl. Die Bilder wurden natürlich kommentiert. Spöttisch, ironisch aber keinesfalls bösartig. Der Fotograf wurde sogar gelobt.

Micki kam zum Grund des Besuches (neben der Neugierde). Sie zog aus einer großen Papprolle einen Liebesbrief heraus, an mich. Groß wie ein Plakat. Von allen Mädchen gemacht und unterschrieben, Lippen, Herzen, Blumen und Schmetterlinge, auch Nachzeichnungen von Tätowierungen erkannte ich. Im Siegel steckte gar ein Bauchnabelring darin. Wer hat ihn wohl gespendet? Micki erklärte:

„Wir wollten dir danken, dass du uns so viel Selbstvertrauen und auch wieder Vertrauen zu Männern gegeben hast. Axel hat sich ebenfalls vorbildlich verhalten. Kein gieriger Blick, kein schmieriges Wort und schon gar kein antatschen. Blondi hat natürlich einen kleinen Schreck bekommen. Sie ist dir aber höchstens böse, weil du nicht dort gelandet bist. Auf dem Plakat kannst du als Siegel, in dem der Ring steckt, eine Vagina erkennen. Blondi legt Wert darauf, dass ich dir sage, es sei die ihre. Ich denke, sie wird sehr überrascht sein, dass dein letztes Bild so gut und so scharf, in jeder Beziehung, geworden ist." Micki lachte und küsste mein Ohr. „Mit Renate haben wir alles Geschäftliche geregelt. Es sind dir alle Rechte übertragen. Renate sagt, du würdest uns sicher einen besseren Anteil aushandeln, als wir es je könnten. Lass dir Zeit damit. Es wäre schön, wenn es klappt."

Dann wurde mein Bett wieder öde und leer. Später kam Lis nochmals, um sich zu verabschieden. „Mach dir keine Gedanken wegen der Klausur in Deutsch. Knorr sagt, du hättest ja zwei Arbeiten bei der Reportage geschrieben, das würde er dafür anrechnen. Von Mathe am Donnerstag bist du auch befreit. Deine Mitarbeit im Unterricht wird angerechnet und Wolf meint, es sei sowieso langweilig deine Arbeiten zu korrigieren. Nun, dann bis Montag. Da bleibe ich wieder. Reiten lassen wir ausfallen, denn Renate hat Dienstag Klausur."

Am Donnerstag stand ich gegen Mittag auf und ging zu Mom. Sie freute sich als ich kam und bot mir sofort einen Stuhl an.

„Was eine Freude dich wieder mit klaren Augen zu sehen. Dr. Korr hat mir berichtet, dass es dich wirklich sehr schlimm erwischt hat. Er war sehr in Sorge. Du hast aber wohl alles gut überstanden." Dann berichtete sie von den Mickimäusen. Keine Einzelheiten, pauschal. Sie war hin- und hergerissen zwischen Zorn und Achtung. Der Titel für den Roman stand auch fest: Die Zöglinge. Dann zeigte sie mir einen Stapel Durchschläge. „Ich habe eine Story für den Verlag geschrieben. Ich habe es als Entwurf bezeichnet. Renate hat ihn zu den Bildern gelegt. Nun mein Sohn, gehe bitte besser wieder ins Bett. Deine Frauen versorgen dich liebevoll. Wenn ich nur daran denke, wie sie bei dir wachten. Auch Kristin hat ihren Axel einfach abgeschoben. Pop war in den ersten zwei Nächten ein paar Mal oben. Falls Hilfe gebraucht würde. Er wurde wieder ins Bett geschickt."

Ich war gerade wieder oben, da läutete das Telefon. Der Verlag war dran. Um es kurz zu machen: Moms Story war angenommen. Die Bilder wurden pauschal für 50.000 Mark genommen. Als mein Honorar sei ein Scheck über 20.000 Mark unterwegs. Sie nennen IGDuM kostenlos. Im Gegenzug erwarten sie den Hinweis auf ein Sonderheft Fiesta. Sie brauchen die Filme, leihweise für Repros, so schnell wie möglich. Das Sonderheft soll schon zum Januar erscheinen. Jedes Foto der Mädchen aus der Zeit im Kloster oder gar in der Gang ist 300 Mark wert, wenn es halbwegs brauchbar sei. Es eilt.

Ich rief Willi an. „Ich war auf Reisen", erfuhr ich. „Jetzt hocke ich vor deinen Bildern. Die sind ja enorm. Ein Drittel liegt schon auf der Habenseite. Ich schätze 150 wird der Vorstand nehmen, ich fürchte eher mehr. Falls dem so ist, müssen sie mir einen Nachschlag im Etat geben. Sage aber auf alle Fälle den Mädchen Bescheid, ich brauche eine Rechnung über 7000 Mark, Honorar und Spesen. Sie haben es sich ehrlich verdient." Ich sagte ihm, dass der Verlag gerade angerufen hätte und, dass sie den Text der IGDuM, im Gegenzug zum Hinweis auf ein Sonderheft Fiesta, nennen würden. Sie seien bereit auch eine doppelseitige Anzeige kostenlos zu schalten. Willi war sprachlos. Er grunzte erst nach einer Weile: „Doppelseite? Gratis? Mach 8000 Mark aus den Sieben. Ich gehe zum Vorstand wegen des Nachschlages."

Meine Frauen waren in der Zwischenzeit gekommen. Nun zerrten sie mich von Telefon weg und verfrachteten mich wieder ins Bett. Sie schimpften mit mir - wegen totaler Unvernunft.

„Ruft in Singen an", bat ich sie. „Vom Verlag, bekommen die Mädchen 35.000 Mark, netto, meine Provision ist da schon runter. Von Willi achttausend, er braucht eine Rechnung für Modell stehen und Transport. Jedes Foto von früher kann 300 Mark wert sein. Es eilt. Und, ja, schickt alle Filme mit Lieferschein leihweise an den Verlag. Er plant ein Sonderheft zum Januar."

Dann schlief ich ein, bis meine Frauen mich mit Küssen überfielen. „Wir tun das im Auftrag der Mädchen aus Singen. Sie haben zwar noch viel schärfere Dinge in Auftrag gegeben, aber noch bist du krank. Wir werden es aber auf alle Fälle nachholen."

Freitag kam Dr. Korr. Ich wurde noch eine Woche krank geschrieben. Vor allem zur Erholung gedacht. Ordentlich essen, viel laufen, frische Luft und keine Aufregung wurde verordnet.

Am Samstag wagte ich es. Anna musste ihren Termin wahrnehmen, sie fuhr danach für ein Jahr nach Frankreich, als au pair Mädchen. Das Shooting machte mir wieder richtig Spaß. Leider war Anna ein völlig unbegabtes Model. Sie hatte wenigstens eine gute Figur; ein Ring im Bauchnabel bürgt aber ganz offensichtlich nicht automatisch für hohe Qualität.

Renate büffelte persisch, sie hatte es auch auf der Nachtwache getan. Am Sonntagmittag war sie verzweifelt. „Der Crashkurs ist gut, die Menge macht mir zu schaffen. Der Sklaventreiber von Lehrer meint zwar das sei absolut normal, die Worte kämen automatisch, wenn man sie braucht, irgendwie zweifle ich ..."

Ich ging zum Telefon und wählte. Lis war dran, sie reichte mich weiter an ihren Papa. „Renate hat ein Tief. Entschuldige, dass ich störe. Kannst du mit ihr ein paar Sätze in Persisch wechseln?" Bat ich. Er konnte und wollte. Renate übernahm den Hörer. Erst stockend, dann flüssig begann ein Dialog, dann gab sie mir lachend den Hörer.

„Was will sie eigentlich?", fragte er. „Ich wollte ich hätte in so kurzer Zeit soviel gekonnt. Sie ist sprachbegabt, kein Zweifel. Aber, wie geht es dir denn, was macht die Grippe?" Ich berichtete ihm, danach gab ich seinen Kommentar, sprachbegabt zu sein, weiter.

„Ich glaube der Sklaventreiber hat doch recht. Plötzlich war es da. Er hat zwar ein paar Worte gesagt, die ich nicht verstand, aber ich konnte mir die Bedeutung zusammenreimen", lachte Renate.

Dann weinte sie ein bisschen glücklich vor sich hin. Später hatte ich genug Kraft für ein liebevolles Quicky. Nach fast zwei Wochen war es überfällig.

*** Nachwirkungen ***

Die Zeit eilte dahin. Die Schecks waren da. Mom korrespondierte selbst mit dem Verlag. Ihr Scheck war auch da. Blondi holte den Scheck für die Mickimäuse ab. Angekündigt von Micki am Telefon, dass das so auch in Ordnung war -- es war ja recht viel Geld.

Ich entschuldigte mich selbstverständlich bei Blondi für meinen vermeintlichen Angriff. Sie lachte nur und hatte für mich ein sehr eindeutiges Angebot:

„Wir haben damals noch viel geredet. Ich kenne euer Verhältnis. Wenn Renate in Teheran ist, das hat sie Klarissa gesagt, dann kannst du gerne und jederzeit auf mich zurückgreifen. Ich mache es gerne, werde auch gerne mit deiner Lis die Grenzen abstecken. Ich suche kein Verhältnis sondern einfach nur mal wieder Ruhe in meinem Gefühlsleben. Eine Woche ist mir genug, wenn du es bringst und - das denke ich doch. Überlege es dir. Ich würde mich freuen. Wenn nicht, mag ich dich trotzdem. Ich bin übrigens nicht schlecht sagte Mann und völlig gesund. Wie wir alle. Falls ich nicht dein Typ bin, sage es einfach, ich bin ganz bestimmt nicht beleidigt. Ich denke aber keine von uns würde nein sagen, zumindest gab es nur zustimmendes Lächeln, als wir darüber sprachen, beim Abendessen gestern."

Ich fürchte, ich wurde etwas rot an den Ohren, wegen diesem doch sehr eindeutigen Angebot. Aber Blondi hatte noch etwas:

„Noch was Anderes, die Fotos haben voll eingeschlagen. Wir haben beschlossen, von einigen, ein Poster machen zu lassen. Wir werden unser Wohnzimmer und den Flur damit schmücken. Frettchen meint, wenn jemals ein Mann in die WG kommt, dann weiß er, dass hier keine unbedarften Weiber, zum Vernaschen, wohnen. Hier wohnen Frauen, die Respekt verlangen und Bescheid wissen. Sie plant auch einen Prospekt für ihre zukünftige Show. Da sind sie dann natürlich, zumindest notdürftig, bekleidet." Sie lachte herzhaft. „Ihr schweben da so ganz transparente Nacktfotos vor, mit Schatten an den richtigen Stellen oder Unschärfen. Sie griff in ihre Aktentasche und zog einige Skizzen hervor. „So etwa. Ob du das machen könntest?"

„Ja, ich machen mir dazu Gedanken. Auch über dein Angebot. Ich muss das natürlich mit meinen Weibern klären."

Die kamen gerade und Blondi zog mit dem Scheck von mir los. Er soll in die Gemeinschaftskasse. Jeder bekommt jedoch 200 Mark, als extra Taschengeld, hatte ich noch erfahren. Ich referierte meinen Liebsten, ohne Emotionen. Es wurde lange diskutiert danach beschlossen, wenn ich es nötig hätte, könne ich das Angebot annehmen. Anstelle einer Woche wurden zwei Wochenenden vorgeschlagen. Wegen der Schule. Dafür könne ich aber auch zwei verschiedene Damen wählen. Es sei ja zu bedenken, dass Lis in der Zeit auch ausfallen würde. Sie würde den entsprechenden Ersatz auf alle Fälle aber genauer abchecken wollen. Und Pariser sollten schon sein. Falls machbar, wurde eingeschränkt. Meine Frauen ...

Am Samstag holte ich drei Shootings nach. Nichts Erwähnenswertes. Dienstag ging ich wieder zu Schule. Lis hatte regelmäßig Mitschriften gemacht, das hat ihr geholfen und mir genutzt. Es war, als hätte ich nie gefehlt, als ich die Mitschriften gelesen hatte.

rokoerber
rokoerber
170 Anhänger