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Devot

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Ich gaffe ihn einen Moment sprachlos an, bevor ich mich umdrehe, langsam zur Küchentür gehe und die Flucht ergreife. Eine Sekunde später öffne ich seine Wohnungstür und spüre, wie er aus der Küche tritt, um mir nachzusehen. Ich werfe einen Blick über meine Schulter und sehe ihn lange an. Sein schwarzes Haar ist mittlerweile getrocknet und steht an der rechten Seite deutlich ab. Sein Bartschatten zeigt, dass er sich heute Morgen nicht rasiert hat. Seine feste, muskelbepackte Brust hebt sich langsam bei jedem Atemzug, während seine nackten Zehen bewegungslos unter seinem Jeanssaum hervorlugen. Seine Augen glänzen im sehnsüchtigen Blau, während er geduldig darauf wartet, dass ich gehe. „Du brauchst dir keine Sorgen machen, dass ich dich nicht mehr mögen könnte", sage ich langsam, „ich möchte dich noch nie."

Hinter mir knallt die Tür, als ich sie fest hinter mir zuziehe und die Treppen hinuntergehe. Egal, was er auch für ein Stück Scheiße ist, er hat in einem Punkt recht: Ich muss es Jan sagen, auch wenn ich damit die Beziehung beende.

*

Obwohl ich wusste, dass unsere Beziehung zu Ende ist, bevor Jan es wusste, brach er mir das Herz; er zuckte nur mit den Schultern und bat nach seinem Ring. Danach war für ihn die Sache gegessen.

Ich öffne einen Schuhkarton und beginne langsam Jans Sachen einzuräumen. Ein Foto, eine vergessene Zahnbürste, ein Buch. Obwohl ich immer noch unter den Nachwirkungen meines Katers leide, nehme ich mir eins von Jans Bieren aus meinem Kühlschrank und trinke es, während ich seine Socken und seine Unterwäsche aus meinem Schrank räume. Obwohl ich mir ganz sicher bin, dass Jan mir mein Herz gebrochen hat, fühle ich mich eigentlich nicht wirklich schlecht. Ich fühle mich sogar richtig... gut. Erleichtert irgendwie. Jan war mein sicherer Hafen, aber er war auch oft einfach langweilig. Er hat meine Witze nicht verstanden, er hat lieber ferngesehen, als mit mir zu schlafen. Ja, irgendwie bin ich froh, dass der Druck wegen der Hochzeit von mir abfällt. Ich bin viel zu jung; der Ring kam viel zu früh. Und doch wollte ich die Zukunft mit ihm verbringen. Er gab mir Sicherheit, Unterstützung und... Langweile. Aber ich bin vielleicht auch einfach zu müde, um meinen Schmerz richtig zu fühlen. Ich kann doch nicht einfach eine zweijährige Beziehung mit einem Gefühl der Erleichterung hinter mir lassen. Ich hatte meine Zukunft mit ihm geplant, wie kann ich dann erleichtert sein? Ja, ich bin einfach nur müde. Bestimmt.

Nach einigen Minuten ausräumen, höre ich schließlich auf und entscheide ins Bett zu gehen. Meine Beinmuskulatur protestiert schmerzhaft, als ich mich aufrichte und zu meinem Bett gehe. Dort bleibe ich am Bettrand stehen und ziehe mich langsam aus. Nackt beuge ich mich zu meinem Nachttisch und ziehe ein Haargummi aus der Schublade, das ich mir ins Haar binde, bevor ich in mein Badezimmer gehe, um mir dort die Zähne zu putzen. Als ich ins Schlafzimmer zurückgehe, verharre ich plötzlich mitten in der Bewegung und drehe mich halb zu dem Wandspiegel neben meinem Kleiderschrank.

Mein schwarzes, langes Haar klemmt in einem unordentlichen Zopf an meinem Hinterkopf und an meinem Mundwinkel klebt noch etwas Zahnpasta, doch das nehme ich nur am Rande wahr. Ich starre fassungslos auf das Spiegelbild meines Rückens und Hinterns und habe das Gefühl, dass der Boden unter meinen Füßen wankt. Gut zwanzig haarfeine Risse sind an meinem oberen Rücken zu sehen, als hätte jemand meinen Rücken mit einer tollwütigen Katze gestreichelt. Auf meinen Pobacken prangen zwei knallrote Handabdrücke, als hätte jemand zuerst seine Hände in Farbe getaucht und dann auf meinen Hintern gelegt. Nur die Abdrücke der Finger sind verwischt und heller, als die Abdrücke der Handflächen. Ich drehe mich vor dem Spiegel und sehe kleine Einkerbungen von Fingernägeln an meiner Taille, als hätte mich jemand grob von hinten gepackt. Meine Brustwarzen sind gerötet und geschwollen. Der sonst rosa Vorhof ist von Bartstoppeln zerkratzt.

Bewegungslos sehe ich mich im Spiegel an. Wie hypnotisiert hebe ich meine Hand und berühre vorsichtig meine Brustwarze. Bisher haben die Männer mit denen ich geschlafen habe nur zärtlich an den Nippeln gesaugt und sie leicht gestreichelt, doch als ich jetzt die wunde, gerötete Spitze anfasse, schmerzt es wie tausend Nadelstiche. Es bildet sich eine qualvolle Botschaft, als ich erneut meinen Nippel zwischen die Finger nehme und leicht drücke. Die Botschaft erreicht mein Hirn und lässt mich gepeinigt stöhnen, doch sie erreicht auch meinen Schoß. Ich spüre, wie sich Feuchtigkeit zwischen meinen glatten Schamlippen sammelt und mich bereit macht für mehr.

Fassungslos stehe ich eingefroren vor meinem Spiegel. Meine Brustwarze schmerzt, aber es ist ein... guter Schmerz. Ganz anders, als wenn ich mir den Zeh stoßen würde, oder mein Fingernagel am Nagelbett einreißt. Der Schmerz tut gut, er prickelt, pocht. Ein scharfes Ziehen an meinem Nippel lässt mich keuchen. Meine Knie beginnen zu zittern, als sich Lust mit diesem Schmerz mischt. Im ersten Moment ist es so, als könne sich mein Körper nicht entscheiden, ob ich Lust oder Schmerz verspüre. Doch dann verbindet sich das Eine mit dem Anderen. Meine Lust wird intensiver, eindringlicher. Mein Schoß pulsiert und füllt sich mit heißem Blut.

Meine Finger immer noch an meinem Nippel, gleitet meine andere Hand über meine schlanke Taille und umrandet langsam die halbmondförmigen Einkerbungen, die Fingernägel an meinem Bauch hinterlassen haben. Sie bluten nicht, sondern sind nur rötliche Abdrücke, die unter meiner Berührung beginnen zu brennen. Meine Brustwarzen ziehen sich zusammen und ich schließe erregt die Augen. Nacheinander male ich vorsichtig mit der Fingerspitze die kleinen Male nach, und lasse meine Fingerkuppe immer weiter nach unten gleiten. Ich berühre meinen Hüftknochen, der sich weich unter meiner straffen Haut leicht abzeichnet und gleite dann zwischen meine Schenkel. Mein haarloser Schamhügel pocht heiß unter meinen Fingern. Ich stöhne laut und durchdringend, kann den Laut nicht aufhalten, der aus meinem Mund dringt. Plötzlich angsterfüllt reiße ich meine Finger von meinem Körper und sehe im Augenwinkel, dass mein Spiegelbild rot vor Scham anläuft. Was mache ich denn da? Was ist denn los mit mir?

Ab und an masturbiere ich, wenn ich allein bin, aber dabei stehe ich nie vor meinem Spiegel mitten in meinem Zimmer. Ich mache es heimlich unter der Bettdecke, wenn niemand mich sehen kann. Wenn niemand mich hören kann.

Schuldbewusst wende ich mich von meinem Spiegel ab und lege mich vorsichtig auf mein Bett. Mein Hintern beginnt zu brennen, als die roten Flecken auf meinen Arschbacken den rauen Stoff meiner Baumwollbettwäsche berühren. Ich drehe mich auf den Bauch und rutsche bis zu meinem Kissen. Meine Brustwarzen werden vom Stoff gequält und ich beiße mir auf die Lippen, um nicht zu stöhnen. Was ist bloß los? Nie stöhne ich. Nie. Selbst wenn ich mit Jan geschlafen habe und gekommen bin, habe ich kaum einen Laut von mir gegeben, sondern nur ein befriedigtes Hauchen. Es gehört sich nicht zu stöhnen. Es gehört sich nicht, dass meine wunden Brustwarzen meine Lust anstacheln.

Ich drehe mich vorsichtig auf meine Seite und schließe die Augen. Doch an Schlaf ist nicht zu denken. Mein Körper brennt wie eine Fackel und schreit nach einem Orgasmus. Der Drang mich zu berühren brennt wie eine Lunte an einer Bombe. Ich unterdrücke erbarmungslos die Geilheit in mir und versuche zu schlafen. Langsam zähle ich meine Atemzüge, doch meine Lust prickelt weiter in mir. Meine Brustwarzen pochen zusammen mit meinem schnellen Herzschlag. Obwohl ich versuche mich zu entspannen, wird der Rhythmus meines Pulses schneller.

Ich ziehe die Decke fest um mich und kneife die Augen zusammen. Das Material der Decke fühlt sich gut auf meiner nackten Haut an. Mein ganzer Körper reagiert sensibel auf die kleinste Berührung, auf den kleinsten Druck. An meinem Hintern pulsiert der Schmerz und sendet Lustsignale in meinen Unterleib. Ich drehe mich auf den Rücken und klemme die Decke in meinen Achseln fest, bevor ich meine Arme steif neben meinen Körper lege. Mein Herzschlag trommelt in meinen Ohren und macht mich wahnsinnig. Ich schlage die Augen auf und starre in die Dunkelheit. Hitze strömt in mein Gesicht, als ich schließlich der Gewalt meiner Lust nachgebe und meine Finger über den dünnen Stoff meiner Decke gleiten lasse. Wärme erfüllt mich, während meine Finger die Decke zur Seite steifen und ich vorsichtig meine Hände auf meine Scham lege. Meine Finger gleiten zwischen meine Schenkel und tauchen zwischen meine Schamlippen. Nässe benetzt meine Fingerkuppen, als ich einen Zeigefinger bis zu meiner Klitoris rutschen lasse. Keuchend atme ich aus und streichele vorsichtig mit einem langen Gleiten über den kleinen Knopf meiner Lust. Ich schließe wieder die Augen und reibe langsam, in kleinen Kreisen über meinen Kitzler und winkele vorsichtig meine Beine an, um meinen Händen mehr Platz zu machen. Dabei verrutscht die Decke und schabt über meine ultrasensiblen Nippel. Ich keuche und schnappe nach Luft, als der Schmerz erneut meine Lust steigert. Ich hebe meine andere Hand von meinem Schamhügel und lege ihn auf meinen linken Nippel. Zwischen Daumen und Zeigefinger drücke ich die Spitze und rolle sie vorsichtig herum, während mein Zeigefinger weiter über meine Klitoris tanzt. Scharfer, eindeutiger Schmerz rollt wundervoll erregend durch meinen Körper. Ich zucke leicht zusammen und meine Hüfte rutscht über das raue Material meines Bettlakens. Mein Rücken und die haarfeinen Risse erzeugen eine neue Qual der Lust, die sich mit dem harten Pochen meines Hinterns mischt. Stöhnend spreize ich meine Schenkel und stemme meine Füße auf die Matratze. Im Rhythmus des tanzenden Finger auf meinem Kitzler beginne ich mich auf dem Bett zu wälzen. Ich drücke meinen Rücken durch, bis nur noch meine Schultern und mein Arsch auf dem Bett aufliegen und der scharfe Schmerz, der durch die Reibung erzeugt wird, Blitze hinter meinen Augenlidern platzen lässt.

Der scheuernde Druck an dem wunden Fleisch brennt, pocht, prickelt und lässt meine Lust auf ein Level gleiten, von dem ich nie etwas geahnt habe. Jeder Zentimeter meines Körpers registriert die Vibrationen meiner Nerven. Jedes Gefühl ist klar und beißend, als lasse der Schmerz alle Unklarheiten, alles Verschwommene messerscharf hervortreten. Die süße Folter zentriert sich in meinem Unterleib, während ich wieder und wieder meine Brustwarzen drücke und rolle. Es brennt und fühlt sich wundervoll an. Meine Finger drehen sich auf meiner Klitoris, immer schneller, immer heftiger, ich wichse mich im Wahn, masturbiere immer rasender, gefangen zwischen Lust und Leid, was beides dasselbe zu werden scheint... bis plötzlich der Orgasmus zubeißt. Der Höhepunkt schlägt seine Zähne in mich und reißt mich in Stücke. Hitze wechselt sich mit Eiseskälte ab und lässt meine malträtierten Sinne schwinden. Mir wird schwarz vor Augen, als die letzte Welle meinen Körper wie eine Dampfwalze überrollt und mir eine Ekstase schenkt, die orgiastischer ist, als alles bisher Dagewesene.

Keuchend schlage ich meine Augen auf und starre an meine Zimmerdecke. In meiner Kellerwohnung ist es dunkel, kühl und still. Dennoch höre ich das Echo meiner Schreie, als brülle mir jemand Fremdes ins Ohr. Mein Körper schmerzt, als sich meine Muskeln langsam lockern und Säure mein wundes Fleisch verätzt. Immer noch durchzucken letzte Ausläufer meines Orgasmus. Selbst diese Ausläufer sind heftiger, als all meine Orgasmen davor. Es dauert ewig, bis der Schmerz und die Lust zu einem dumpfen Pochen abklingen und mich ruhiger werden lassen.

Bis tief in die Nacht liege ich mit offenen Augen in meinem Bett und versuche mir klarzumachen, was gerade passiert ist.

*

Meine Fingerknöchel knacken, als ich ein weiteres Mal gegen die Tür schlage und lauthals verlange, dass Loan die Tür öffnet. Meine Augen brennen, weil ich eindeutig zu wenig geschlafen habe. Es ist mittlerweile vier Uhr in der Früh, doch ich habe es selbst zu dieser Tageszeit nicht geschafft ruhig einzuschlafen. Ich bin hellwach, auch wenn die beiden kurzen Nächte arg meine Nerven strapaziert haben. Ich rufe wieder und hämmere ein weiteres Mal gegen die Tür, auch wenn sich hinter dem schwarzen Holz nichts bewegt. Fast bin ich dankbar, dass Loan keine direkten Nachbarn hat. Auch wenn ich ihn gleichzeitig dafür hasse, dass er sich eine komplett abgeschirmte Privatwohnung über seiner eigenen Bar leisten kann. Jeder in der Stadt weiß, dass er sich sein Geld nicht verdient hat, sondern von seinem Vater gesponsert wird, während andere hart für ihren Erfolg schuften. Wahrscheinlich ist das auch ein Grund, warum Jan ihn immer gehasst hat. Jan musste für sein Stipendium an der Universität hart arbeiten. Loan bekam seinen Abschluss in Betriebwirtschaftslehre mehr oder weniger geschenkt, als sein Vater eine große Spende der Uni zukommen ließ.

Um zu seiner Wohnungstür zu kommen, musste ich unten in dem IrishPub darauf warten, bis die Bedienungen von den Aufräumarbeiten abgelenkt genug waren, dass ich endlich hinter der Bar die Treppe nach oben steigen konnte. Ich weiß, dass er nie die Tür öffnen würde, wenn ich an seiner separaten Haustür geklingelt hätte.

Mein nächster Schlag gegen das schwarze Holz geht ins Leere, als sich unvermittelt die Tür öffnet. Loan steht halb nackt, nur mit einer Jeans bedeckt, im Eingang und sieht mich an. Es sieht fast so aus, als wäre ich nie weg gewesen. Er trägt noch dasselbe, sein Gesichtsausdruck ist noch derselbe, seine Haltung ist noch dieselbe.

Ich lasse meine Hand sinken und straffe meine Schultern. „Du Scheißkerl."

Ein tiefes Seufzen erklingt, als er die Luft ausstößt und kurz die Augen schließt. Dann dreht er sich wortlos um und verschwindet in seiner Wohnung. Einen Moment verharre ich an der Tür, dann gehe ich ihm nach. Sein Flur ist wie zuvor aufgeräumt und relativ leer. Links und rechts von dem breiten Eingangsbereich führen Türen in unterschiedliche Räume. Ich erkenne die Tür seiner Küche wieder und auch ganz hinten rechts die Tür seines Schlafzimmers. Doch es gibt noch einige weitere Türen. Loans Rücken verschwindet in einem der unbekannten Zimmer und ich gehe ihm nach. Wut und Angst brodeln bei mir gefährlich nah an der Oberfläche, als ich den Raum betrete. Als erstes fällt mir eine große, schwarze Couch aus Leder in dem Raum auf. Sie ist riesig und füllt die Hälfe einer Wand, bevor sie einen Knick macht und die andere Wand bedeckt. Vor der Eckcouch steht ein tiefer Glastisch. Loan setzt sich auf die Couch und legt seine nackten Füße auf den Tisch. Ihm gegenüber bedeckt ein großer Schrank die gesamte Wand und mittendrin flimmert ein riesiger Flachbildfernseher. Überall stehen Bücher in dem Schrank, doch ich sehe auf Anhieb keine logische Ordnung als System. Neben der Tür bedeckt eine verspiegelte Bar die Wand. Über der Couch hängen Bilder in Öl, die Blumen zeigen. Ich blinzele, als mir auffällt, dass alle Bilder überraschende Ähnlichkeiten mit der weiblichen Anatomie haben. Vielleicht bilde ich mir das aber nur ein.

Loan sieht nicht einmal vom Fernseher auf, als ich den Raum betrete und mich neben ihm aufbaue. „Du verdammtes Dreckschwein", beschimpfe ich ihn und spüre, wie erneut die Wut in mir hochkocht. „Du hast mein ganzes Leben zerstört! Wegen dir hat sich mein Verlobter von mir getrennt. Wegen dir ist mein ganzes Leben im Arsch! Wegen dir..." Ich hole tief Luft und spüre, dass ich zittere. „Wegen dir habe ich Jan betrogen. Wegen dir! Du hast mich betrunken gemacht! Du hast deine dreckigen Griffel an mir gehabt. Du hast mich ausgenutzt, als ich nicht mehr zurechnungsfähig war. Du hast meinen Alkoholpegel ausgenutzt, um Jan eins auszuwischen! Du bist ein Scheißkerl", ich schnappe wieder nach Luft, als meine Stimme bricht und meine Augen wieder anfangen zu brennen, „Du hast alles kaputtgemacht. Mein ganzes Leben hast du kaputtgemacht. Ich... bin nicht... so." Eine erste Träne löst sich von meinen Wimpern und ich bekämpfe ein Schluchzen, als er zu mir aufsieht. „Ich bin... das nicht. Ich bin nicht... so, wie du sagst. Ich bin ganz normal , kapiert?" Eine weitere Träne benetzt meine Wangen. „Ich bin eine selbstständige, unabhängige Frau. Ich mag keine Schmerzen! Ich hasse es, die Kontrolle abzugeben! Du hast... unrecht", ich schluchze, „Du lügst. Du lügst... Du verdammter... Lügner..."

Er steht von der Couch auf und legt wortlos einen Arm um mich. Sofort versuche ich ihn wegzuschubsen, doch er verstärkt einfach seinen Griff. Ich balle die Hände zu Fäusten und schlage gegen seinen Brustkorb. Ein, zwei Treffer lande ich, bevor mein Blick völlig verschwimmt und ich beginne hemmungslos zu weinen.

„Ich.. bin das... nicht. Du hast unrecht. Du liegst ganz falsch." Meine Arme hängen steif an meiner Seite hinab, als er beginnt uns hin- und herzuwiegen. „Du hast unrecht", flüstere ich leise gegen seine Brust, „Völlig unrecht. Ich... bin so nicht..."

Er zieht mich stärker in seine Umarmung und zieht mich auf die Couch. Nebeneinandersitzend streichelt er meinen Rücken, während ich mein Gesicht an seine Schulter presse und weine. „Wie konntest du nur...? Wie konntest du mich so kaputtmachen? Ich war normal... Ich will wieder normal sein. Ich halte... das nicht aus. Ich will das alles nicht... Mach das wieder rückgängig. Hol die Gedanken aus meinem Kopf! Ich kann... das nicht. Das ist falsch... Falsch..." Ich weine, bis die Tränen versiegen und nur noch ein unregelmäßiges Schluchzen meine Brust beben lässt. Dann hört er auf, meinen Rücken zu liebkosen und nimmt mein Gesicht in die Hände. Langsam hebt er meinen Kopf, bis ich ihn ansehen muss. Er senkt seine Lippen und küsst vorsichtig meine Wange. Ganz automatisch zucke ich zurück und befreie mich aus seinem Griff. Er kneift die Augen zusammen und fixiert mich streng.

Ein Schauer durchläuft meinen Körper, als ich den harten Blick auf mir spüre und spüre gleichzeitig die Scham, dass dieser Blick mich erregt. Ich habe die halbe Nacht vor meinem Computer gehockt und nachgesehen, was es bedeutet, wenn man Schmerz als lustvoll empfindet. Ich bin auf hunderte Pornos gestoßen und einer war abstoßender als der andere. Ich will das alles nicht. Ich will keinen „Herrn", dem ich folge leisten muss, sonst werde ich bestraft. Ich studiere Public Management und will später einen guten Job. Ich will mein eigenes Geld verdienen und ein unabhängiges Leben führen. Ich will nicht an irgendwelchen Hundeleinen durch die Stadt gezerrt werden. Und trotzdem reagiert mein Körper auf diesen harten Blick und schwappt vor Lust fast über. Unsicher sehe ich ihn an, während er mich weiterhin wortlos ansieht. Ich schlucke trocken und atme tief durch. Ich will auf eine seltsame Weise diese dunkle Seite in mir entdecken, auch wenn ich vor den Konsequenzen Angst habe. „Willst... du je-jetzt m-mein Meister sein?", frage ich unsicher, weil ich nicht weiß, wie das alles funktionieren soll. Ich will es entdecken, diese unangenehme Seite meines Charakters, aber ich will nicht, dass ich eine völlige Sklavin werde. Ich traue mich nicht, meine Bedingungen zu sagen, sondern warte mit angehaltenem Atem auf seine Antwort.

Er lehnt sich auf der Couch zurück und runzelt einen Moment die Stirn. Dann sagt er: „Hol mir ein Bier."

Ich starre ihn fassungslos an. Ja, ich möchte ausprobieren, wie es ist, wenn ich die Kontrolle abgebe, aber ich will nicht einfach rumgeschickt werden. Ich bin keine gratis Haushaltshilfe. Ich atme wieder tief durch. Vielleicht sollte ich ihm einfach seinen Willen lassen. Wenn ich dieses ganze D/s-Ding ausprobieren will, sollte ich auch bereit sein, Kompromisse einzugehen. Vielleicht ist das alles nur von kurzer Dauer und ich kann diese Abart in mir... ausschwitzen. Wie in einer Sauna.

Ich erhebe mich mit wackeligen Knien und gehe in die Küche, um dort aus dem Kühlschrank ein Weizen zu holen. Mit der Flasche in der Hand gehe ich zurück ins Wohnzimmer und stelle es vorsichtig auf den Glastisch direkt neben sein Knie. Um Anerkennung heischend, wie ein dummer Hund, sehe ich ihn an.