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Junge Liebe Teil 11

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Patty schrie vor Schreck. Kenni wollte aktiv werden, stand aber noch halb auf der Treppe. Es war einfach zu wenig Platz.

„Patze?", wunderte sich Andre. „Euler?"

Dann hörte er Peters Schläge und Renes Wimmern. Und zog die richtigen Schlüsse daraus.

Er war zwei Jahre älter und etwas größer und schwerer als sein ohnehin schon stabiler Bruder. Und im Gegensatz zu Rene war er ein richtiger Schlägertyp. Auch dann, wenn sein Gegenüber nicht kleiner und schwächer war als er. Nur Pierre war noch schlimmer.

Wäre Peter auf dem Flur gewesen, hätte sich Patty dennoch keine Sorgen gemacht. Der Kraft und Entschlossenheit ihres... Freundes konnte vermutlich wirklich nur Pierre überhaupt etwas entgegensetzen. Nur war Peter nicht auf dem Flur...

Andre stapfte, ohne zu zögern auf Nadia zu, die ihm am Nächsten stand. Und Patty schrie auf, denn sie wusste, dass ihr Bruder keinen Unterschied zwischen Mann und Frau machen würde.

Schon holte er aus, um Nadia mit der Faust aus dem Weg zu wischen. Sein Blick war direkt auf seine Schwester fixiert und seine Wut schien grenzenlos. Schon sah sie sich von ihm verprügelt werden, wie er ein paar Mal getan hatte, wenn sie seiner Meinung nach so richtig Mist gebaut hatte.

Dann beobachtete sie allerdings mit weit aufgerissenen Augen, wie er plötzlich stoppte und in die Knie ging. Seine eigenen Augen so groß, dass sie fast aus den Höhlen traten.

Nadia zog ihr Bein zurück, mit dem sie Andre gezielt und kraftvoll zwischen die Beine getreten hatte. Aber sie beließ es nicht dabei, sondern holte nur Schwung, um ihm mit voller Wucht unters Kinn zu treten.

Das Krachen dieses Treffers klang ohrenbetäubend laut und... unglaublich befriedigend. Ebenso wie es der Anblick seines nach hinten kippenden Körpers war.

All das hatte nur Sekunden gedauert. Peter streckte gerade seinen Kopf aus Renes Zimmer, als Andre nach hinten kippte.

„Alles okay?", fragte er besorgt.

„Alles bestens", gab Nadia grinsend zurück.

Er nickte und drehte sich wieder um.

Statt sich noch einmal über Rene zu beugen, der eindeutig wie ein Häufchen Elend auf dem Boden lag, sprach er ihn nur an: „Zwing mich nicht, dich noch einmal zu besuchen, Arschloch."

Danach wandte er sich zu Patty und fragte sie: „Willst du ihm auch noch etwas sagen?"

Sie nickte und blickte an ihm vorbei auf den Menschen, den sie bislang immer so sehr gefürchtet hatte. Plötzlich sah er gar nicht mehr so bedrohlich aus.

„Sein Schwanz ist riesig", zischte sie. „Und er darf ihn auch in meinen Arsch stecken!"

Dann spuckte sie auf die Gestalt und fuhr herum.

Als die anderen drei sie verblüfft anstarrten, wurde sie rot. Aber bevor sie sagen konnte, dass sie ihrem Bruder nur eins auswischen wollte, legte Nadia einen Finger auf ihre Lippen und gab ihr dann einen Kuss darauf. Und ihre Augen funkelten vergnügt dabei.

„Brauchst du noch etwas von hier?", fragte die Blondine danach leise. „Ich bin nämlich nicht sicher, ob wir dich jemals wieder herlassen..."

Nach einem langen Moment, in dem Patty versuchte, ihre plötzlich sehr zittrigen Glieder unter Kontrolle zu bekommen, nickte sie leicht.

Rasch holte sie die wenigen Dinge, die ihr am Herzen lagen, aus ihrem Zimmer. Aber als sie anfangen wollte, Kleidung zusammenzupacken, hinderte Nadia sie daran.

„Die wirst du nicht mehr brauchen", sagte sie mit einem Blick auf all die abgelegten Sachen von Pattys Brüdern. „Ich leihe dir was von meinen und Peters Sachen, bis wir uns darum kümmern können, dich neu einzukleiden."

Natürlich hätte sie dem eigentlich widersprechen sollen. Aber alles an diesen Klamotten widerte sie plötzlich an. Und sie fühlte, dass Nadia es nicht einfach so dahin sagte.

Sie wollte etwas dazu sagen, aber wieder legte Nadia ihr den Finger auf den Mund und sagte leise: „Später."

Schnell schnappte sie sich die Kleinigkeiten, die ihr wichtig waren und sie verließen Pattys ‚Elternhaus'.

Für immer, hoffte sie.

XXVII.

Alle hingen ihren eigenen Gedanken nach, als Peter sie zurück zum Haus seiner Oma kutschierte. Zurück zu der Wohnung, die sie mit ihrem Freund bewohnte, wie sich Nadia gleich im Geiste berichtigte. Nach Hause.

Alle dachten über das nach, was geschehen war. Aus unterschiedlichen Gründen. Nur Nadia hielt sich damit nicht lange auf. Für sie war diese ganze Geschichte erledigt.

Was auch immer diese widerlichen Volltrottel an Plänen gehabt haben mochten - wenn sie diese Lektion nicht verstanden hatten, würde Peter ihnen noch eine erteilen. Und noch eine, wenn es nötig war. Bis sie es lernten.

Nadia kannte Typen wie die Pfaffer-Brüder zur Genüge. Halbstarke Spinner, die hervorragend auf Schwächeren herumhacken konnten, aber den Schwanz einzogen, wenn sie ebenbürtigen Gegnern gegenüberstanden. Und Peter war ihnen meilenweit über.

Aus dieser Richtung befürchtete sie nichts mehr. Und deswegen war es auch keine weiteren Überlegungen wert.

Statt also darüber zu brüten, richtete sie ihren Blick auf ihren Peter. Sein Gesichtsausdruck war ernst. Noch mit einer Spur dieser Entschlossenheit, die er zuvor an den Tag gelegt hatte. Diese sexy Härte, die sie beinahe um den Verstand brachte, weil sie so unglaublich männlich war.

Vorsichtig berührte sie seinen Arm. Ließ ganz sanft ihren Fingernagel seine Haut streifen. So leicht, dass er es ignorieren konnte, wenn er noch zu sehr mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt war. Aber auch spielerisch genug, um ihm eine Alternative anzubieten.

Und zu ihrer Freude ging er auf das Angebot ein.

Kurz blickte er zu Nadia und dann lächelte er flüchtig. Noch waren da Wolken um seine Stirn, aber es klarte bereits auf. Und den passenden Sonnenschein zum Durchbrechen lieferte vielleicht sogar das unwillkürliche Strahlen, das auf ihr Gesicht trat, als er seine Hand auf ihr Bein legte.

Wie sollte man auch nicht aussehen, als würde man vor Glück platzen, wenn er das tat?

„Ich muss noch mit Oma darüber sprechen", sagte er leise.

Fast als wolle er sich dafür entschuldigen, dass er die Sache noch nicht ablegen konnte. Fast als wäre es ihm unangenehm, wie verantwortungsbewusst er war.

„Machen wir gleich als Erstes", versicherte sie ihm.

Natürlich würde sie ihn begleiten und ihm zur Seite stehen. Auch wenn sie sich keine Sorgen wegen Oma Renate machte und Peter sicherlich keinen Beistand brauchen würde.

„Vielleicht gehen wir am besten alle zu ihr?", schlug er vor.

Nadia nickte, ohne lange darüber nachzudenken. Das war eine gute Idee. Schließlich war unter anderem auch Patty unmittelbar betroffen.

Nach der Ankunft ging daher die ganze kleine Gruppe zusammen in den vorderen Teil des Hauses. Sie mussten nicht lange suchen. Peters Oma war in der Küche und nähte. Und bei ihr wirkte es überhaupt nicht ungewöhnlich, dass sie Socken stopfte, die jeder andere Mensch längst weggeworfen hätte.

Als sie aufblickte und die Gesichter studierte, bewies Renate wieder einmal ihre Auffassungsgabe. Sie legte ohne zu zögern das Nähzeug beiseite und faltete die Hände in ihrem Schoß. Erwartungsvoll sah sie Peter an, wartete aber, bis er bereit war anzufangen.

„Ich habe Rene Pfaffer verdroschen", sagte er schlicht.

Kurz zog seine Oma die Augenbrauen zusammen. Aber dann musterte sie Peter und danach Patty. Und schließlich seufzte sie.

„Was hat er getan?", fragte sie ruhig.

Da war keine Missbilligung in ihrer Stimme oder ihrem Blick. Nicht einmal Resignation. Sie akzeptierte ganz einfach, was Peter ihr sagte. Und nach Nadias Einschätzung auch die Richtigkeit seiner Entscheidung. Was die Blondine nicht überraschte. Im Gegensatz zu Peter...

„Er... Er hat...", stammelte der, etwas aus dem Konzept gebracht.

„Hat er dir wehgetan?", fragte sie an ihrem Enkel vorbei die betreten zu Boden schauende Patty.

Die nickte. Und Kenni schnaubte unwillig.

„Und damit hat er nur dem Fass die Krone ins Gesicht geschlagen", murmelte Peters Freund leise.

„Vielleicht erzählt ihr die Geschichte von Anfang an", schlug Renate noch immer recht gelassen vor.

„Er hat Tanja vergewaltigt!", platzte es aus Peter heraus.

Nicht nur seine Oma schnappte hörbar nach Luft, als es das erste Mal wirklich richtig in Worte gefasst wurde. Sogar Nadia musste schlucken.

Ja. Das war es, was Tanja zugestoßen war. Auch wenn sie sich die Suppe selbst eingebrockt hatte, war ihr letztlich genau das passiert. Und wo sie vorher einen mittelschweren Dachschaden gehabt hatte, war sie danach völlig durchgedreht.

Die Schuld hatte der Rotschopf Peter zugeschoben. Weil Tanja einfach nicht in der Lage war, Verantwortung für ihre eigenen Taten zu übernehmen. Und weil das in diesem Fall auch wirklich zu viel verlangt gewesen wäre.

Peter erklärte mit Kennis und Pattys Hilfe die groben Zusammenhänge. Aber Nadia war in Gedanken bei der Frage, ob ihre ehemals beste Freundin sich vielleicht wirklich hatte umbringen wollen. Vielleicht war sie einfach letztendlich übergeschnappt, als klar wurde, dass Peter und Nadia sich gefunden hatten. Und dadurch etwas gewannen, wonach sich Tanja immer verzehrt hatte.

Sie bekam nur mit halbem Ohr mit, wie die anderen ähnliche Schlüsse zogen. Und wie sie darüber sprachen, dass Tanja es erfahren sollte. Aber dass Peter Besuchsverbot erhalten hatte, weil sie völlig durchgedreht war, als er mit ihr gesprochen hatte.

„Ich rede mit ihr", versprach Renate schließlich. „Vielleicht hört sie mir jetzt ja zu."

„Aber sag ihr nicht, welche Vorwürfe sich Peter dafür macht, dass er es nicht verhindert hat", platzte Nadia heraus.

Alle wandten sich ihr zu und starrten sie irritiert an.

„Wenn die davon Wind bekommt, schnappt sie entweder völlig über und versucht es nochmal, oder sie macht sich wieder Hoffnungen...", erklärte sie rasch.

Schließlich kannte sie Tanja besser als jeder andere hier.

Niemand fragte nach, was sie mit ‚sich Hoffnungen machen' meinte. Peter wusste es, Kenni wusste es, Patty ahnte es vielleicht und Renate... wusste es auch. Auch wenn sie unglücklich das Gesicht verzog und augenscheinlich froh war, dieses Thema nicht vertiefen zu müssen. Sie wusste, wovon die Rede war.

Das allerdings reichte Nadia aus. Wichtig war nur, dass Renate verstand. Wie sie davon erfahren hatte und was sie darüber dachte, war bedeutungslos, weil... es für Peters Leben keine Rolle mehr spielte.

„Gut", meinte Peter. „Außerdem müssen wir uns noch um Patty kümmern. Sie wird nicht zurückgehen in dieses Haus."

Er war offensichtlich selbst froh, die Sache nicht vertiefen zu müssen. Niemand hatte etwas gegen den Themenwechsel einzuwenden.

„Zu Kenni kann sie nicht", fuhr er fort. „Seine Mutter würde durchdrehen. Aber..."

Fragend sah er Nadia an. Und sie verstand ihn perfekt.

„Aber wir haben Platz", nahm sie den Faden auf. An Patty gewandt sagte sie dann: „Und wir hätten dich gerne bei uns. Wenn du willst...?"

Patty wurde erst blass und dann rot. Sie hatte sich offensichtlich noch keine Gedanken darüber gemacht, wohin sie nun gehen sollte. Und nun wurde ihr bewusst, was das bedeutete.

„Ist das eine gute Idee", zweifelte Renate.

Nadia sah ihr an, dass sie Bedenken hatte. Und wenn sie nicht alles täuschte, hatte es etwas mit ihrem Riecher dafür zu tun, wie sehr Patty nun nicht mehr nur Peter, sondern auch Nadia selbst bewunderte.

„Ich weiß, was sie jetzt braucht", versicherte die Blondine ernst. „Und bei uns wird sie es bekommen."

Nadia war die Einzige, die auf diese Worte hin nicht zumindest ein klein wenig rot wurde. Und beinahe hätte sie gelacht und gesagt, dass die anderen sich was schämen sollten für ihre schmutzige Fantasie. Aber dann biss sie sich auf die Zunge.

Sie hatte etwas anderes gemeint. Sie hatte an Bestätigung, Freundschaft, Vertrauen und Zuneigung gedacht. Aber angesichts der letzten vierundzwanzig Stunden war es kein weiter Weg mehr, noch einen Schritt weiter zu denken.

Dennoch fühlte sie weder Scham, noch Verlegenheit. Wenn überhaupt fühlte sie ein leichtes Kribbeln...

„Ich will euch nicht zur Last fallen", murmelte Patty zu Boden blickend.

Nadia antwortete gar nicht erst darauf, sondern zog die Kleine zu sich und nahm sie in den Arm. Glasklar wusste sie nun, dass sie diesem Mädchen die Freundin sein würde, die sie selbst vor Jahren gebraucht hätte. Sie würde ihre große Schwester sein und Peter ihr großer Bruder.

Naja... Vielleicht nicht exakt das, aber etwas in der Art...

Fest begegnete sie Renates forschendem Blick. Und wieder hatte sie den Eindruck, nicht wirklich etwas vor der alten Dame verbergen zu können. Als würde die Frau ihre Gedanken lesen und sie völlig durchschauen.

Und tatsächlich war da auch ein deutlicher Hauch von Missbilligung. Aber den schluckte sie offenbar ganz gezielt und nickte dann feierlich. Als wollte sie sagen, dass es nicht ihre Entscheidung war und ihr auch nicht gefallen musste, was daraus erwachsen mochte.

Mit der Direktheit von Peters Oma hatte sie allerdings nicht gerechnet.

„Wenn die Nachbarn etwas von eurem Lotterleben mitbekommen, dann Gnade euch Gott", waren ihre nächsten Worte.

Und sie hatte dabei eine Härte in Stimme und Blick, die keinen Zweifel daran ließ, wie ernst sie das meinte. Am Rande registrierte Nadia, dass hier der Ursprung für den Stahl verborgen lag, der Peter vom Wesen her so aufrecht und unbeugsam in den wichtigen Dingen machte.

„Der Erste, der es wagt, sich das Maul darüber zu zerreißen, das wir Patty bei uns aufgenommen haben, wird mich kennenlernen", knurrte Peter völlig überraschend und keinen Deut weniger eisern. „Das ganze Dreckspack im Dorf konnte jahrelang wegsehen, während Patty Zuhause in einer Besenkammer gehalten und misshandelt wurde. Wer jetzt das Maul aufreißt, dem werde ich heimleuchten."

Nadia riss selbst die Augen auf. Aber Renate traten sie fast aus dem Kopf. Sie schnappte nach Luft und erkannte für einen Moment ihren Enkel scheinbar nicht wieder.

Sie selbst musste sich hingegen zurückhalten, nicht vor Stolz zu platzen. Das war ihr Peter!

Trotzdem zuckte sie zusammen, als Peters Oma laut knallend mit der flachen Hand auf den Tisch schlug. Alle fuhren sie zusammen. Und die alte Dame fand zu ihrer Souveränität zurück.

„Werde nicht frech, Freundchen", schnappte sie. „Und jetzt Abmarsch, bevor ich dir die Hammelbeine langziehe."

Peter sah so aus, als wäre er bereit es darauf ankommen zu lassen. Aber Nadia erkannte, dass Renate nicht noch einmal auf ihrer Forderung beharrt hatte. Und sie verstand plötzlich, dass es nun nur noch um ihre Würde ging.

„Gehen wir, Großer", sagte sie sanft und griff nach seiner Hand.

Wie erhofft atmete er sofort ein wenig aus und entspannte sich eine Winzigkeit. Zwar drehte er sich etwas steif um, aber höchstwahrscheinlich war er froh, diese Konfrontation nicht fortführen zu müssen.

Die anderen beiden ergriffen schon schleunigst die Flucht. Und Peter stapfte ein wenig auf dem Weg nach draußen. Nur Nadia unterdrückte ein Lächeln und blickte über die Schulter zurück.

Und wie sie erwartete, war Renates Gesicht nicht steinern. Ihr Blick ruhte auf dem Rücken ihres Enkels und war voller Stolz und Liebe. Sie machte nicht einmal Anstalten, es zu verbergen, als sie dabei ertappt wurde. Sie schüttelte nur etwas hilflos den Kopf und erwiderte schließlich schwach Nadias sanftes Lächeln.

Verdammt war diese Familie dickköpfig. Fast so schlimm wie sie selbst...

Draußen kickte Peter fast ein wenig bockig einen Stein weg, um seinem aufgestauten Ärger Luft zu machen.

„Du weißt, dass sie unglaublich stolz auf dich ist?", fragte Nadia ihn leise.

Er grunzte nur und zog die Schultern etwas hoch. Aber als ihm bewusst wurde, wie kindisch er sich verhielt, entspannte er sich sichtlich. Schließlich lächelte er sogar reumütig.

„Sie hat selbst schuld. Was hat sie mir auch ihren Dickkopf vererbt..."

„Na... Selbsterkenntnis ist der erste Schritt", seufzte die Blondine übertrieben erleichtert.

Kenni und Patty schafften es daraufhin, ihre betretenen Mienen auch langsam abzulegen. Sie mochten ein wenig verwirrt über die Geschehnisse sein, aber da Peter wieder locker wurde, gab es keinen Grund mehr, in Deckung zu gehen.

„Und jetzt?", fragte Kenni schließlich etwas ratlos.

„Jetzt gehen wir endlich duschen und waschen uns den Sexschweiß von heute Nacht und den Gestank von vorhin ab", bestimmte Nadia fröhlich. „Und danach hätte ich Lust zu grillen. Vorschläge?"

Während sie über den Hof zum Eingang der Einliegerwohnung schlenderten, ließ sie Kenni und Peter das erörtern. Hand in Hand mit Peter griff sie mit der anderen Hand nach der von Patty. Und die blickte auf und sah sie dankbar an.

„Wir könnten zur Grillhütte fahren", überlegte Kenni. „Aber da sind garantiert andere..."

„Andere sind doch toll", mischte sie sich wieder ins Gespräch ein. „Ihr habt zwei heiße Mädels, die sich sexy zurechtmachen wollen, um dann von euch vor Annäherungsversuchen beschützt zu werden."

Den fassungslosen Blick von Patty ignorierte sie gepflegt.

„Oder habt ihr was dagegen, mit euren heißen Freundinnen vor anderen anzugeben?", hakte sie nach.

„Wer sollte denn mit mir angeben können", murmelte Patty daraufhin leise. Aber nicht leise genug.

„Wenn ich mit dir fertig bin, wird jeder Mann sich wünschen, mit Kenni zu tauschen. Und jede Frau wird sich an deinen Platz wünschen...", prophezeite sie diabolisch grinsend.

Und in der folgenden Stunde setzte Nadia alles daran, diese Worte in die Tat umzusetzen.

Die Jungs scheuchte sie los, um alles zu beschaffen, was man zum Grillen benötigte. Und Patty schleifte sie ins Bad, um mit ihr zu duschen. Was eigentlich nur den Zweck hatte, die andere durch reichlich zärtliche Berührungen an den Rand des Wahnsinns zu treiben.

Denn wie Nadia ganz genau wusste, war die kleine Süße kochend vor Geilheit leichte Beute für ihre Vorschläge, was Kleidung oder einen Verzicht darauf anging.

Patty war dahingehend natürlich keine harte Nuss. Selbst die kleinsten Liebkosungen machten sie schon zu Wachs in den Händen der Blondine. Sie hatte ein dermaßen großes Defizit in Sachen Zärtlichkeiten und Bestätigung von außen, dass keine große Überzeugungsarbeit notwendig war. Und nach der Dusche vibrierte sie ohnehin vor Erregung und war ohne zu Zögern zu jeder Schandtat bereit.

So schüchtern Patty normalerweise auch sein mochte, wenn sie nicht mehr klar denken konnte, reagierte sie nur noch instinktiv. Und ihr Instinkt sagte ihr deutlich, wie aufregend die Jungs ihren Anblick fanden, als sie nackt mit Nadia aus dem Bad kam.

Das Einzige, was sie sonst noch brauchte, war ein wenig Ermutigung und hin und wieder eine beruhigende Berührung. Oder eine von der anregenden Sorte...

Nadia nahm sich vor, Patty später oder am nächsten Tag zu erklären, was sie da eigentlich mit ihrer Freundin anstellte. Aber für den Moment konzentrierte sie sich allein auf den Effekt. Und der war wirklich sehenswert.

Normalerweise war sie eine unscheinbare, mittelblonde Person mit einem unauffälligen Gesicht, recht flachem Brustkorb und im Vergleich dazu unverhältnismäßig breitem Becken. Und sie versteckte all das mit Vorliebe unter weiter Kleidung.

Nackt und erregt war sie allerdings etwas ganz und gar anderes...

Von unten bis zu ihrer Taille war der Körper von Patty so oder so prachtvoll, wenn er richtig in Szene gesetzt wurde. Ihr Po war die klassische Birne. Ihre Schenkel waren fest und vielleicht einen Tick zu kräftig, aber absolut ansehnlich. Und ihre schmale Hüfte kontrastierte sehr schön dazu.

Darüber hatte sie einen flachen Bauch und dann kamen die nicht sehr großen Hügel ihrer ganz leicht spitzen Brüste. Wenn sie erregt war, schwollen allerdings nicht nur ihre Brustwarzen an, sondern auch ihre Vorhöfe. Und das sah ziemlich scharf aus.

Am eindrucksvollsten war die Wandlung jedoch noch eine Etage höher.

Erregt bis in die Haarspitzen glühte Pattys Gesicht und von ihrer eigentlichen Blässe war kaum noch etwas zu erahnen. Ihre Wangen nahmen von ganz allein eine anziehende Röte an. Und ihre grünen Augen leuchteten richtig. Es war fast unmöglich, sich ihrem Blick zu entziehen. Vor allem, wenn der hungrig jede noch so kleine Bewegung verfolgte.

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