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Weiblichkeit

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„Gut Ding... will Weile haben, Tim", hauche ich in das topmoderne iPhone.

Was mich daran erinnert, dass ich dieses Ding auch kaufen wollte. Ich muss mir das notieren. Es liegt nämlich etwas besser in der Hand als mein...

Ohh... Scheiß drauf! Seine Eichel sagt gerade meiner Klitoris Hallo. Das ist wichtiger!

„Kennen wir uns?", fragt die Stimme am anderen Ende der Leitung.

Dynamisch und mit einem gewissen, jugendlichen Unterton. So ähnlich wie die von Richard, aber etwas weniger dunkel und männlich.

„Noch nicht", wispere ich. „Aber wenn du auch so einen absurd großen Schwanz hast, würde ich einen Termin für dich freimachen."

Zu meiner Verteidigung: Ich weiß nicht wirklich, was ich da rede. Meine Libido hat mich in einem süßen und atemberaubenden Schwitzkasten und sie ist auch für das lüsterne Vibrieren in meiner Kehle verantwortlich. Ich kann nichts dafür.

Ich kann eigentlich nur die Augen geschlossen halten, weil ich im Zeitlupentempo mit einer prallen Eichel meine Klit reize und dabei in den Wolken schwebe.

„Du nimmst kein Blatt vor den Mund", sagt die Stimme rau. „Das gefällt mir."

Hmm... Hörbar erregt klingt er gleich schon viel maskuliner. Mir läuft ein Schauer über den Rücken. Und ich will verdammt sein, wenn ich eine Ahnung habe, was genau ihn ausgelöst hat. Aber es ist schön...

„Ich... gefalle gern", sagt meine Libido durch meinen Mund. „Aber ich will auch dafür belohnt werden."

Die unmittelbare Antwort darauf kommt nicht aus dem Handy, sondern von... Richard. Den hatte ich beinahe vergessen!

Er legt seine Hände von unten an meine Brüste und greift fest aber sanft zu. Zeigefinger und Daumen finden meine Nippel. Und die restlichen Finger finden andere, süße Punkte, die sie mit Druck verwöhnen können.

Ich japse und stöhne laut. Voll in das Handy. Ohne die geringsten Hemmungen.

„Besorgt er es dir schon? Oder belohnt er dich gerade nur?"

„Be-belohnung", keuche ich. „Titten!"

„Warte nur, bis er wieder in dich eindringt. Mal sehen, wie laut du dann stöhnst."

Oh Gott! Es ist, als wäre ich plötzlich mit zwei Männern zusammen. Mir wird ganz schwindelig.

„Fass... deinen Schwanz an", wimmere ich ins Handy, während ich mich selbst in Position schiebe, um Richard in mir aufzunehmen.

„Tue ich längst", grunzt Tim zur Antwort.

Jetzt gerade hätte ich überhaupt nichts dagegen, wenn Richard wieder die Führung übernehmen würde. Nichts könnte gerade weiter entfernt sein, als die Sorge darüber, wie gut ich ihn in meiner Muschi vertragen mag.

Aber er konzentriert sich auf meine Brüste und meine Nippel. Knetet sie. Zieht die Knospen in die Länge. Macht mich wahnsinnig!

Ich greife nach hinten und beuge mich gleichzeitig vor. Strecke ihm meinen Oberkörper entgegen. Ergreife seinen Schwanz. Und hebe ihn an, damit ich ihn mir einverleiben kann.

„Oh - mein - Gott!"

„Spießt du dich jetzt auf?", fragt die Stimme in mein Ohr.

Ich kann nicht antworten. Ich kann nur hecheln. Wie eine Hündin, der zu heiß ist. Viel zu heiß.

Es ist unwahrscheinlich intensiv. Meine Muschi brennt. Vor Begierde und auch ein wenig vor Beanspruchung. Wäre ich nicht so maßlos erregt, würde ich es kaum ertragen können. Aber so... ist es großartig!

Der einzige Grund, weswegen ich mich nur ganz langsam absenke, ist der Genuss. Richard zischt und packt meine Brüste fester - was mir sehr gut gefällt. Und ich spüre seine Eichel, wie sie sich Platz in mir verschafft. Mich füllt, bis ich das Gefühl habe, gleich zu platzen.

„Wenn ich jetzt bei euch wäre...", knurrte Tim.

Es klingt bedrohlich, wütend, maßlos erregt. Ich liebe diesen Klang!

„Dann...?", stöhne ich atemlos.

„Du weiß, was ich dann tun würde", grollt er. „Eine Frau wie du weiß das."

„Sag es mir trotzdem", wimmere ich. „Und sag nicht ‚Frau'. Sag mir, was ich wirklich bin..."

Ich sitze auf Richard und fühle, wie er irgendetwas in mir mit seinem Schwanz mehr als deutlich berührt. Ich bin mir absolut sicher, dass er tiefer in mir ist, als beim ersten Mal. Und es passt dennoch. Wie auch immer.

Es fühlt sich intensiver an. Aber mein Kopf will noch mehr. Ich ahne, was Tim meinen könnte. Schließlich bin ich nicht dumm. Aber ich will es hören.

„Ich würde dich in den Arsch ficken, du kleine, geile Schlampe", raunt er hart.

Mir stockt der Atem. Aber nicht vor Entrüstung. Soviel ist sicher.

„Bitte nicht...", jammere ich flehend. „Du bist viel zu groß für meinen Arsch..."

„Tu nicht so! Du willst es doch auch!"

„Nein!"

Meine ich das ehrlich? Ich weiß es gerade nicht. Kann nicht denken. Aber eines ist scher: Dieser Satz hätte mich gestern noch zur Furie werden lassen.

„Doch!", knurrt er. „Du sehnst dich danach! Und du wirst darum betteln, Schlampe!"

Für einen Moment sage ich nichts. Ich atme nicht einmal. Aber dann bekomme ich die Antwort auf meine eigene Frage aus meinem eigenen Mund.

„Ja, du Bastard! Fick meinen Arsch. Bitte... Bitte!"

Ohne es zu merken, habe ich angefangen, mich leicht vor und zurückzuwiegen. Das Lustgefühl nimmt sowieso mit jedem Herzschlag zu. Wie es dazu kommt, ist für mich nicht mehr wichtig.

Wäre Tim hier, dann würde er jetzt...

OhGott!

Ich erstarre. Fantasie und Wirklichkeit verknoten sich fast untrennbar, als etwas Festes meinen Hintern berührt. Sich zwischen meinen Pobacken vortastet, bis es gegen mein Poloch drückt.

Es ist nicht Richards Schwanz. Der füllt mich noch immer völlig aus. Aber was ist es dann?

„Fühlst du es?", fragt Tim. „Bist du jetzt sprachlos?"

Ich winsele möglicherweise.

Und dann jaule ich eindeutig, als sich der Druck verstärkt und mein Schließmuskel etwas nachgibt. Es ist ungewohnt, unangenehm, schmerzhaft. Und es macht mich an.

Ein Arm an meinem Arsch fängt an, mich zur Bewegung zu drängen. Wem er gehört, weiß ich nicht. Aber ich folge, wie man es von einer kleinen, geilen Schlampe erwartet. Ich schiebe mich auf dem Schwanz in meiner Muschi vor und zurück und presse mich bei jeder Rückwärtsbewegung dem Eindringling an meinem Arschloch entgegen.

Immer weiter schiebt er sich hinein. Die Reibung dabei ist irrsinnig. Aber ich scheine sogar dort ein wenig feucht zu sein. Oder ich nehme es einfach nicht mehr richtig wahr, dass es eigentlich höllisch wehtun sollte.

Längst liegt mein Oberkörper flach auf Richards Brust und ich gebe mich ihm und seinem gesichtslosen Freund völlig hin. Sie reden mit mir, beschimpfen mich. Grunzen, stöhnen und schnaufen. Und ich bettele und flehe und schreie vor Lust.

Mehr ist da nicht. Ich habe kleine Ahnung, wie lange das geht. Ich bin kein Mensch mehr, sondern nur noch ein Stück Fleisch. Voller Geilheit und völlig triebgesteuert.

Ich komme. Und nicht nur einmal. Ich habe keinen blassen Schimmer wie oft.

Nur eines bleibt mir unauslöschlich und vollkommen klar im Gedächtnis. Es ist der Moment, als Richard zum Orgasmus kommt.

Den Eindringling bis zum Anschlag im Arsch und seinen Schwanz ebenso tief in der Muschi werde ich von einer Pranke gepackt und an ihn gepresst. Ich kriege keine Luft, mir ist schwindelig, ich schwitze wie nie zuvor und ich kann nicht aufhören zu winseln.

Und dann fühle ich es. Auch wenn das angeblich unmöglich sein soll. Ich fühle, wie er kommt. Spüre seinen Samen, der nicht einfach meine Muschi, sondern meinen Körper flutet. Mir durch alle Adern schießt. Mich kommen lässt. Zusammen mit ihm.

Es raubt mir nicht die Besinnung. Aber ich bin am Ende. Ich kann nicht einmal Protest signalisieren, als Richard seine Finger aus meinem Po entfernt oder mich an seine Seite bugsiert. Ich bin fertig. Und ich bin so restlos und vollständig und himmlisch befriedigt, wie nie zuvor.

Einen Sekundenbruchteil später bin ich eingeschlafen. Und es interessiert mich nicht die Bohne, dass meine letzte Wahrnehmung die von meiner Vernunft ist, wie sie sich schlotternd in eine Ecke drückt, während meine Libido, meine Weiblichkeit und wer weiß welche Merkmale noch drohend auf sie zugehen.

Als Nächstes spüre ich, wie etwas meine Nase kitzelt, und merke, dass ich aufwache. Ein angenehmer Geruch, der mir vage vertraut vorkommt, füllt meine Nase. Und da ist Hitze an meiner Vorderseite.

Ich fühle mich, wie nach einem Besuch im Fitnessstudio, den ich maßlos übertrieben habe. Selbst die kleinste Regung bringt mich fast zum Stöhnen vor Schmerz. Aber es ist ein guter Schmerz, denn...

Oh - mein - Gott! Ich fühle mich völlig durchgefickt. Und das liegt daran, dass mir genau das passiert ist!

Wie ein Wasserfall brechen Erinnerungsbilder über mich herein. Bilder von Sex. Bilder von Richard. Bilder von Körperteilen von mir, die ekstatisch zucken.

Ich erwarte einen lähmenden Schrecken zu fühlen, weil ich alle Prinzipien verraten habe, an die ich glaubte. Und da ist... Nichts.

Nur das Gefühl, richtig guten Sex gehabt zu haben. Und halb auf einem Mann zu liegen, der maßgeblich daran beteiligt war.

Ein Grinsen breitet sich auf meinem Gesicht aus. Ich kann es fühlen. Aber ich glaube, ich muss es auch sehen. Sicherstellen, dass mich aus dem Spiegel nicht ein völlig fremdes Gesicht anstarren wird.

Richard schläft. Tatsächlich schnarcht er sogar leise. Und er hört nicht damit auf, als ich mich von ihm löse. Obwohl das eine ganze Weile dauert, weil wir buchstäblich aneinanderkleben. Mit Schweiß und Sperma und wer weiß was noch aneinander gekettet.

Bevor ich ins Bad seines Hotelzimmers verschwinde, muss ich einfach noch einen Blick unter die Decke wagen. Und mir unwillkürlich über die Lippen lecken, als ich seinen Schwanz in aller Pracht stehend darunter vorfinde.

Träumt er von mir? Oder ist das eine dieser Morgenerek... - Latten! - Morgenlatten?

Ich weiß es nicht und werde ihn nicht wecken, um ihn zu fragen. Wenn ich Glück habe, bin ich verschwunden, bevor er aufwacht. So kann ich einem Gespräch über Dinge aus dem Weg gehen, die mir selbst nicht klar sind. Fragen ausweichen, auf die ich die Antwort nicht kenne.

‚Ach... Sei ehrlich zu dir selbst, Cassandra', schimpfe ich stumm. ‚So kannst du verhindern, ihn anzuflehen, dich wieder und wieder zu vögeln und ihm völlig hörig zu werden.'

Mit geschürzten Lippen muss ich mir zugestehen, dass da was dran sein mag. Und kein enthusiastisches Nicken meiner Libido wird mich davon überzeugen, mich gerade jetzt auf so etwas einzulassen. Erst muss ich mit mir selbst ins Reine kommen.

Und dann... vielleicht... mit Richard oder einem anderen Mann... gelegentlich... So wie in ‚zwei bis fünfmal pro Nacht'...

Schluss damit, verdammt!

Im Bad erkenne ich mich wirklich nicht im Spiegel. Meine Haare stehen in mehr Richtung ab, als physikalisch möglich sein dürfte. Mein Gesicht ist verknittert und auf meiner Haut sind Spuren der nächtlichen Aktivitäten zu sehen. Und meine Augen... meine Augen...

Was zum Henker ist in mich gefahren, dass ich strahle, wie ein defektes Kernkraftwerk?

Die Antwort kommt direkt aus meinem Kopf und bringt mich gegen meinen Willen zum Grinsen: Ein richtig großer Schwanz.

Ich sortiere notdürftig meine Haare und setze mich dabei auf die Toilette. Das Brennen in meiner Vag... Muschi lässt mich die Augen aufreißen. Verfluchte Scheiße, das tut weh! Und trotzdem läuft mir ein Schauer über den Rücken, weil ich genau weiß, weswegen es sich so anfühlt.

Kopfschüttelnd muss ich darüber nachdenken, wie oft meiner Vermutung nach schon ein Mann über mich gesagt hat, ich müsse wohl einfach nur mal richtig durchgenommen werden, damit ich zur Vernunft komme. Offenbar hatten diese Penner alle recht.

Ich kann es kaum fassen, aber ich habe mich selten in meinem Leben so gut gefühlt. Und ich bereue... gar nichts.

Naja... Warum sollte ich auch? Ich bin eine erwachsene Frau, die sich von einem Mann abschleppen ließ, um Sex zu haben...

Oookay. Die einen Mann abgeschleppt hat, um Sex zu haben.

Na und? Andere Frauen tun das ständig.

Jaja... Und ich habe genau auf diese Frauen immer herabgesehen und mich für etwas Besseres gehalten. Sie sogar verachtet.

Jetzt habe ich meine Meinung eben geändert. Schließlich bin ich eine Frau. Ich darf das. Es gibt eine eigene Abart der Logik, die es mir erlaubt. Weibliche Logik.

Meine Güte fühlt es sich gut an, sich wie eine Klischee-Frau zu verhalten. Ich glaube, ich möchte Schuhe kaufen gehen. Vielleicht gefällt mir das ja auch. Und außerdem ist da irgendwas an hochhackigen Schuhen, was Männer verrückt macht. Und ich mag verrückte Männer, wie ich gerade herausfinde.

Ich denke, ich möchte so einige Experimente machen, um herauszufinden, wie verrückt ich sie machen kann.

Nach der Toilette liebäugele ich ernsthaft mit der Dusche. Aber ich würde damit das Risiko erhöhen, Richard zu wecken. Und ich möchte ehrlich erst einmal in Ruhe über meine Situation nachdenken, bevor ich mich wieder seinen Augen stelle. Die machen mir nämlich die Knie weich und haben nachteilige Wirkung auf mein Denkvermögen.

Mit seinem Kamm richte ich mein Haar notdürftig und schleiche dann ins Zimmer zurück, um meine Klamotten einzusammeln.

Upps! Das hatte ich vergessen...

Das ist ein Problem.

Als ich das Zimmer schließlich verlasse, bin ich knallrot im Gesicht. Ich fühle mich wie eine Diebin. Und ich bin mir sicher, dass ich die innere Diskussion über meine Vorgehensweise und den Plan für meinen Heimweg besser hätte führen können.

Tatsächlich fühle ich mich sogar wie eine Idiotin. Wenn auch eine sexy Variante dieser Untergattung der Menschheit. Wann habe ich angefangen, mit meiner Libido - also mit meiner Muschi - zu denken? Und wo steckt bloß meine Vernunft? Warum steht sie mir in so einer Situation nicht bei?

Ich habe Richard eine Notiz hinterlassen. Ich habe seine Handynummer aus seinem Smartphone abgeschrieben und ihm versprochen, mich zu melden. Um ihm zurückzugeben, was ich ihm stibitzt habe. Und um es wiedergutzumachen.

Ich habe nicht lange überlegt, was ich dazu schreiben sollte. Was mir rückblickend wie eine weitere Leichtsinnigkeit vorkommt. Eine Formulierung wie ‚du kannst dir aussuchen, womit ich es wiedergutmachen soll' erlegt ihm erschreckend wenig Beschränkungen auf, nicht wahr?

Hoffentlich enttäuscht er mich nicht und reizt diese Freiheit bis zum Äußersten...

Herrgott nochmal! Schluss damit!

Ich muss mich zusammenreißen. Es reicht, dass ich einen Herren-Sommermantel trage und darunter völlig nackt bin. Wie passend, dass er in der Disko wohl nur sein Jackett an der Garderobe zurückgelassen hat und sein Mantel sicher über seinem Stuhl im Hotelzimmer hing. Als würde er dort auf mich warten.

Aber wie zur Hölle konnte es mir als gute Idee erscheinen, ihm meine zerrissene Kleidung und sogar meine Unterwäsche aus der Handtasche als ‚kleine Entschädigung' dazulassen?

Und wieso fühle ich mich so unwahrscheinlich verrucht und bin schon wieder feucht?

Das ist doch absurd!

Ich komme nicht dazu, auf dem Heimweg über meinen seltsamen Mangel an Vernunft nachzudenken. Die Leute starren mich an. Schließlich trage ich einen geschlossenen Mantel. Im Sommer. Und vermutlich sehe ich auch etwas verkrampft aus.

Ich fühle die wissenden Blicke der Hotelangestellten, als ich mich an einem Samstagmorgen ziemlich früh aus dem Gebäude schleiche. Das kennen die sicherlich schon. Und vermutlich würden nicht einmal die Details meines Bekleidungszustandes sie schockieren. Aber darauf lasse ich es keinesfalls ankommen.

Vor dem Hotel treffe ich eine weitere unvernünftige Entscheidung. Das häuft sich langsam.

Ich hätte in eine Boutique gehen und mich komplett einkleiden können. Ohne Zweifel hätte eine Verkäuferin daraufhin etwas über meinen vorherigen Zustand gewusst. Aber wie schlimm wäre das gewesen?

Oder ich hätte mir ein Taxi rufen lassen können. Auch wenn ich dazu der jungen Frau an der Rezeption in die Augen hätte sehen müssen. Aber die weiß ohnehin schon alles, was sie wissen muss. Und angesichts der Klasse des Hotels kann sie auch den Mund darüber halten.

Stattdessen schlendere ich zu Fuß nach Hause. Etwa zwei Kilometer weit!

Am Anfang halte ich krampfhaft den Mantel geschlossen und ziehe den Kopf ein. Aber dann gleitet meine Libido an meine Seite. Ich habe sie noch nie so zufrieden gesehen. Wobei ich sie ja sowieso selten gesehen habe. Vielleicht insgesamt in meinem Leben ungefähr so lange, wie in den letzten zwölf Stunden zusammengenommen.

Sie ist nackt. So wie ich unter dem Mantel. Und es macht ihr überhaupt nichts aus. Was zugegebenermaßen zumindest ein wenig daran liegen mag, dass nur ich sie sehen kann. Aber bei ihr kann man sich da nicht sicher sein.

Als sie den Kopf dreht, um einem jungen Mann hinterher zu sehen, mache ich es ihr nach. Und er blickt auf, stutzt, mustert mich rasch und sieht mir dann in die Augen. Für einen Moment vergisst er sein Smartphone und... lächelt.

Und ich... lächele zurück. Wir nicken einander zu und gehen unserer Wege. Aber... Wow! Er war mindestens fünf Jahre jünger als ich und attraktiv genug, um von jungen Frauen umschwärmt zu werden. Und er hat mich angelächelt.

Ich kann nicht verhindern, dass ich ein wenig strahle, als meine Weiblichkeit sich auf der anderen Seite zu mir gesellt. Ihr Gesichtsausdruck ist ein Spiegelbild von meinem. Wir fühlen uns seltsam gewertschätzt. Auf eine Art, die wir nie zuvor so wahrgenommen haben.

Sie hakt sich auf der einen Seite ein und meine Libido auf der anderen. Allerdings ist Letztere ziemlich abwesend, denn sie starrt jedem halbwegs attraktiven Mann hinterher. Und einigen Frauen?! Ohje... Aber... Was solls eigentlich? Wir schauen ja nur...

Ich entspanne mich langsam und höre auf, den Mantel festzuhalten als hinge mein Leben davon ab.

Natürlich bin ich ein wenig in Sorge. Wenn das Ding aufgehen würde...

Mein Stolz erscheint vor mir und sieht mich herausfordernd an. Sie ist von einer kleinen Lolita zu einer umwerfenden und wahnsinnig erotischen Lady geworden. Ich muss mir unbedingt ein mentales Foto von ihrem Outfit machen, auch wenn ich in so etwas kaum so... rattenscharf aussehen dürfte. Oder?

Sie sieht mich an und ihre Augen stellen mir eine Frage: ‚Ja? Was wenn? Was wenn der Mantel aufgehen würde? Würdest du dir dann von irgendwem die Butter vom Brot nehmen lassen, Cassandra? Oder würdest du dem Ersten, der dir blöd zu kommen versucht, eine deftige Lektion erteilen?'

Libido und Weiblichkeit nicken bedächtig. Und irgendwo in den Hinterzimmern meines Geistes scheint eine Art geknebelter Stimme sich Gehör verschaffen zu wollen. Aber das bilde ich mir wohl nur ein.

Schließlich muss ich eingestehen: Mein Stolz hat recht. Ich bin weder hilflos, noch ein Opfer. Ich entscheide selbst, wann ich mich jemandem ausliefere. Und wie lange oder zu welchen Bedingungen. Weder ein Business-Kostüm noch die völlige Abwesenheit von Kleidung ändert etwas daran.

‚Emanzipation', erinnere ich mich an etwas, was ich einmal gelesen habe, ‚hat weniger damit zu tun, wie andere mit mir umgehen. Sie dreht sich mehr darum, wie ich mit anderen umgehe. Und mit mir selbst.'

Es macht mich nicht schwach, mich in einer Frauenrolle wohlzufühlen. Und es macht mich auch nicht schwach, mich den Begierden von Männern auszuliefern. Wenn ich das will, dann wäre es doch völlig dämlich - Oh, ich werde es genießen, dieses Wort öfter zu benutzen - mir das zu verwehren.

Männer wie Frauen - alle Menschen - nutzen die Schwächen von anderen aus. Und bislang habe ich meine Weiblichkeit als Schwäche gesehen. Aber ich muss sie nicht erst anblicken, um zu verstehen, dass sie auch eine Stärke sein kann. Ebenso wie meine Libido. Und mein Stolz, was das angeht.

Ich mache mir im Geiste eine ganz neue, eigene Emanzipation. Und die erlaubt es mir, den Mantel so weit zu öffnen, dass man mein Dekolletee gut erkennen kann. Sie erlaubt mir auch, die Blicke zu genießen, die ich daraufhin von Männern erhalte.

Sie wird mir erlauben, jedem Typen, der sich nicht von diesem Anblick losreißen kann, in den Arsch zu treten. Und sie wird mir erlauben, Männer wie Richard - oder Tim - damit nach Herzenslust spielen zu lassen. Solange es mir ebenfalls Spaß macht.