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Alexandras Spiel mit dem Feuer

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Alexandra ist sofort klar, über wen Mae spricht. Trotzdem überrascht sie ihr so freimütiges Geständnis.

„Es gibt keine unüberwindlichen Hindernisse, Mae. Wenn du glaubst, in einen Mann verliebt zu sein, gibt es immer Mittel und Wege, sich näher zu kommen und ihm zu zeigen, wie gerne du ihn hast."

„Aber nicht bei ihm, Alexandra. Ich darf das nicht. Es steht so viel zwischen uns."

„Was sind denn das für triftige Gründe? Hat er nicht das richtige Alter? Ist er vielleicht verheiratet und du traust dich deshalb nicht?"

„Das Alter ist schon okay. Er ist schon etwas älter, gerade 50 geworden. Das ist mir auch egal. Mit so jungen Kerlen kann ich ohnehin nicht soviel anfangen. Ja. Er ist verheiratet. Und ich glaube sogar, dass er glücklich verheiratet ist. Und da will ich mich nicht dazwischen drängen. Das mache ich nicht. Bestimmt bin ich sehr viel jünger als seine Frau. Was würde sie von ihm denken?"

„Aber es ist doch nichts Außergewöhnliches, dass sich ein Mann in dem Alter und in seinen scheinbar besten Jahren noch einmal nach einer jüngeren Frau umsieht. Für uns Frauen ist das natürlich immer eine demütigende Geschichte. Aber es ist leider so. Wenn man als Frau Glück hat, sind das nur kurze und leidenschaftliche Affären. Wenn sich die Männer dann wieder beruhigt und abreagiert haben, kommen sie gerne an den heimischen Herd zurück. Manchmal begreifen sie erst nach einer solchen Affäre, was sie an ihrer Frau haben. Aber letztlich kann dir alles egal sein, welchen Schaden du bei der Frau anrichtest. Du musst an dich denken. Du musst dein eigenes Glück suchen und finden. Und vor allem musst du ein bisschen egoistisch sein."

„Ich weiß das auch. Aber ich bin nicht so kaltherzig. Ich denke auch an die arme Frau, die betrogen wird. Und ich will nicht nur schnell mal mit einem Mann ins Bett. Das brauche ich nicht. Es muss etwas mehr sein. Ich will ihn lieb haben, mit ihm zusammen sein können. Wenn ich nur Lückenbüßerin für einen Mann sein soll, der sich von seiner Frau nicht mehr verstanden fühlt und die ihn nicht mehr leiben und befriedigen kann, will ich das auch nicht. Und dann ist noch etwas ganz anderes, Alexandra. Ich glaube, dass ich wirklich dabei bin, mich in diesen Mann zu verlieben. Aber ich darf das nicht. Es ist nicht das Alter, es ist nicht, weil er verheiratet ist. Mit ihm wäre ich sogar nur mit einer kurzen Affäre zufrieden."

„Aber das ist doch schön. Warum machst du es nicht? Was ist der Grund? Weiß er davon? Hast du mit ihm darüber gesprochen?"

„Nein. Das kann ich doch auch nicht. Wenn das rauskommt..."

„Was darf nicht rauskommen? Oh Gott, Mae. Ich ahne etwas. Du hast dich immer so zusammengenommen. Aber ganz ist es dir nicht gelungen. Es ist unser Chef, stimmts?"

Fast treten Mae die Tränen in die Augen, als ihr Alexandra das Geständnis abnimmt. Sie kann nur nicken.

„Aber Mae. Du brauchst doch nicht zu weinen. Es ist doch alles gut. Du schwärmst für deinen Chef. Na und? Das ist doch kein Wunder. Er ist wirklich attraktiv, groß und stark, außerordentlich sympathisch, immer korrekt und zuvorkommend. Und er ist wirklich im besten Alter."

„Aber es geht doch nicht. Ich kenn doch nicht mit meinem Chef..."

„Das musst ganz alleine du entscheiden. Du bist doch sonst so selbstbewusst und überhaupt nicht schüchtern. Du kämpfst so erfolgreich um deine Karriere. Kämpfe doch auch mal um einen Mann."

„Und dann reden alle über mich, dass ich es nur wegen meiner Karriere gemacht habe. Ich weiß, doch auch, welche Meinung dann alle über mich haben."

„Aber das muss doch keiner erfahren. Was denkst du, wie häufig so etwas vorkommt. Und ich glaube, dass du auch nicht die Einzige bist, die von unserem Chef schwärmt."

An diesem so gemütlichen Abend bei mehreren Gläsern Wein kann sich Mae nicht entschließen, Alexandra ihre noch viel weiter gehenden Sehnsüchte einzugestehen. Langsam lassen sie das Gespräch und den Abend ausklingen. Mit einer herzlichen Umarmung, bei der Alexandra diesem kleinen Mädchen noch zuflüstert, dass bestimmt alles gut werden wir, verabschieden sie sich und gehen nachhause.

Alexandra ist völlig durcheinander. Was ist mit ihr los gewesen, dass sie ihren eigenen Mann diesem Mädchen fast schon angeboten hat? Was ist, wenn sie es wirklich wahr macht? Plötzlich merkt sie, dass sie grenzenlos eifersüchtig wird. Im Ernstfall hätte sie gegen dieses junge Ding keine Chance. Sie würde ihre Jugendlichkeit, ihre körperlichen Reize und ihre Herzlichkeit gnadenlos gegen sie ausspielen. Und dann? Würde es wirklich nur bei einer kleinen und heißen Affäre bleiben? Wie würde Hermann auf ihre Avancen reagieren, wenn Mae anfängt, es ernsthaft zu probieren?

Aber Mae tat ihr auch unendlich Leid. Sie ist ein so liebes und nettes Mädchen. Dass sie sich ihr so geöffnet und von ihren Sehnsüchten erzählt haben, hat ihr gefallen und auch gut getan. Sie würde es ihr so gönnen, dass sie den richtigen Mann findet. Doch es darf nicht ihr Mann sein, mit dem sie ihre Sehnsüchte stillt.

Auch bei ihrer täglichen Arbeit scheint Mae nach diesem intimen Gespräch mit Alexandra aufgetaut zu sein. Immer häufiger sieht Alexandra, wie schon fast unverhohlen sie ihren Chef und Ehemann anlächelt. Wie sie ihn umschmeichelt, ihm zur Hand geht und auch öfter als sonst in seinem Büro verschwindet, beobachtet Alexandra mit zunehmend aufkommender Eifersucht. Wenn Mae und Alexandra ungestört und alleine sind, schwärmt Mae ihr gegenüber mit leuchtenden Augen von ihrem Chef. Alexandra weiß nicht mehr, was sie machen soll. Dass sie Mae dazu ermuntert hat, sich ihre Ehemann etwas mehr zu nähern, bereut sie schon. Aber es ist nicht mehr zu ändern. Mae scheint in den Angriffsstatus umgeschaltet zu haben.

Über die aufmunternden Worte Alexandras ist Mae zufrieden. Sie haben ihr die Kraft und den Mut gegeben, ihrem Chef doch etwas näher zu kommen. Doch ihre Enttäuschung ist groß. Er scheint es nicht zu merken, reagiert mit keinem Wort, mit keinem noch so zurückhaltendem Lächeln auf sie. Er ist nach wie vor höflich und distanziert. Mae weiß nicht, was sie noch machen soll. In den Räumen der Sparkasse verbietet es sich, ihn ganz direkt anzubaggern. Sie hätte nicht einmal gewusst, wie sie das machen soll. Und ihn auf ein ganz privates Date anzusprechen, fehlt ihr der Mut. Zwar versucht sie unauffällig, mit irgendeinem nichtigen Anliegen in sein Büro zu gehen, aber auch dort ist nichts anders als es vorher schon war. Vielleicht kann ihr Alexandra doch noch den einen oder anderen Tipp geben. Sie arbeitet jetzt schon so lange mit ihm zusammen und kennt ihn viel besser als sie selbst. Vielleicht hat sie es sogar selber schon einmal bei ihm probiert? Sie hat ja durchklingen lassen, dass Mae nicht die Einzige ist, die für ihn schwärmt. Ihr ist ja auch aufgefallen, dass er mit Alexandra manchmal etwas vertraulicher miteinander umgeht, als mit seinen anderen Mitarbeiterinnen.

Bei den gelegentlichen Treffen in den Cafes oder in einer Weinstube sind die Gespräche zwischen den beiden Frauen nicht wieder so intim geworden, obwohl Mae probiert hat, mit Alexandra noch einmal über ihren Chef zu reden. Doch Alexandra wollte das Gespräch nicht wieder auf dieses sensible und riskante Thema kommen lassen. Sie war sich nicht im Klaren darüber, wie es ausgehen würde. Sie würde Mae wirklich gerne helfen und sie ist traurig und bedrückt, dass Maes Schwärmereien und ihre Verliebtheit so völlig chancenlos sind und ins Leere laufen müssen. Nie könnte das eine Zukunft haben.

Doch Mae lässt nicht locker. Immer wieder fängt sie an, von ihrem Chef zu schwärmen und ihn in den höchsten Tönen zu loben. Dass sie ihn im vertraulichen Gespräch mit Alexandra auch schon mit seinem Vornamen benennt, gibt Alexandra einen zusätzlichen eifersüchtigen Stich. Doch sie kann es Mae nicht verbieten. Genauso kann sie ihr nicht verbieten, so schwärmerisch über ihn zu reden oder sie wenigstens auffordern, etwas zurückhaltender zu sein. Das wäre nur gegangen, wenn sie sich Mae offenbart hätte und ihr sagt, dass er nicht nur ihr Chef, sondern auch ihr Ehemann ist, mit dem sie glücklich verheiratet ist. Alexandra ist sich selbst nicht im Klaren, warum sie sich Mae gegenüber nicht so klar und entschieden äußert. Damit würde sie Mae den Wind aus den Segeln nehmen. Oder doch nicht?

Schließlich gibt sich Alexandra dem Unvermeidlichen hin und lässt sich noch einmal auf dieses brisante Thema ein.

„Warum willst du nicht mehr mit mir über Hermann reden, Alexandra? Du weißt, wie es mir geht. Vielleicht ist es nicht richtig, was ich mache und was ich mir für Gedanken mache. Aber ich komme davon einfach nicht weg. Ich weiß ja auch nicht, was ich machen soll. Ich habe sogar schon überlegt, ob ich die Filiale wechsle, damit ich ihn nicht immer sehe."

„Aber das ist doch Quatsch. Glaubst du, dann wird es besser? Dann verzehrst du dich höchstens noch mehr und kriegst ihn gar nicht mehr aus deinem Kopf raus. Es wird wohl nicht ausbleiben, dass du dir Klarheit verschaffst und mit ihm darüber redest. Du weißt doch überhaupt nicht, ob alles sinnlos ist und ob du dir nicht nur irgendetwas einbildest und vormachst."

„Wie soll ich das denn machen? Ich kann ihn doch nicht einfach fragen, ob er einmal mit mir ausgeht. Das könnte er doch völlig falsch auslegen."

„Das musst du aber machen. Du kannst dich nicht nur heimlich nach ihm verzehren. Da wirst du doch verrückt."

„Ich weiß überhaupt nicht, was er gerne machen würde. Weiß0t du denn, ob er gerne ins Kino, mal in s Theater, vielleicht auch tanzen gehen würde? Ich hab doch keine Ahnung. Was ist, wenn ich ihn zu irgendetwas einlade und er hat daran überhaupt kein Interesse. Weißt du denn, wofür er sich interessiert?"

„Theater und ein guter Film interessieren ihn wirklich. Soviel ich weiß, geht er mit seiner Frau sehrt gerne ins Theater, besucht Ausstellungen mit ihr und geht mit ihr gerne in schönen Restaurants gut essen. Vielleicht besorgst du mal zwei Theaterkarten und tust so, als hättest du ganz zufällig eine Karte übrig und fragst ihn völlig unverbindlich, ob er dich begleiten würde."

Jetzt ist Alexandra gegen ihren Willen schon wieder so weit, dass sie die Möglichkeiten auslotet, wie sie Mae helfen kann. Sie ist sich völlig darüber im Klaren, dass sie damit mit dem Feuer spielt. Aber das Mädchen tut ihr wirklich Leid.

Mit Alexandras Idee kann sich Mae sofort anfreunden. Alles würde harmlos und unverbindlich aussehen. Aber es wäre ein Anfang, an dem sie ansetzen könnte. Mae bewundert Alexandra, obwohl sie nicht viel von ihrem Privatleben weiß. Natürlich ist ihr bekannt, dass sie verheiratet ist, keine Kinder hat und eine glückliche Ehe führt. Aber sie kennt ihren Mann nicht. Alexandra spricht nicht über ihn. Mae dringt nicht in sie, obwohl sie schon interessiert hätte. Sie ist so eine erfahrene Frau, von der sie sehr viel lernen kann. Doch woher weiß sie das alles von ihrem Chef? Es sind ja zum Teil sehr private Dinge, die sie Mae erzählt. Mae kann nicht umhin, Alexandra eine Frage zu stellen, die ihr schon den ganzen Abend auf den Lippen liegt.

„Darf ich dich etwas ganz Privates fragen, Alexandra?"

„Mach nur. Ob ich dir darauf antworten kann, weiß ich aber nicht."

„Sag mal. Du und unser Chef...Du hast mal gesagt, dass ich nicht die Einzige bin, die für ihn schwärmt. Hast du das auch mal? Hattet ihr mal etwas zusammen?"

Alexandra überlegt lange, was sie Mae sagen kann und will. Jetzt wäre eine Möglichkeit, ihr gegenüber mit offenen Karten zu spielen. Doch sie macht es nicht. Sie weiß, dass sie schon viel zu weit gegangen ist und dass ihr Mae nie verzeihen würde, wenn sie erst jetzt mit der Wahrheit rausrücken würde.

„Das ist wirklich sehr privat. Aber ich will auch ganz ehrlich sein. Es stimmt, dass ich von langer Zeit, lange bevor du zu uns gekommen bist, auch für ihn geschwärmt habe. Und das aus den gleichen Gründen wie du. Mich hat seine imposante Erscheinung, seine Größe, seine ganze Art, mit seinen Mitarbeitern umzugehen, beeindruckt. Ich fand ihn attraktiv, umwerfend und mitfühlend. Es ist seinerzeit auch zu einigen sehr privaten Dates gekommen. Du verstehst hoffentlich, dass ich nicht weiter in Details gehen will. Nur soviel. Er ist ein verdammt guter Liebhaber. Er weiß in jeder Situation, was sich Frauen wünschen und ist immer in der Lage, ihnen diese Wünsche zu erfüllen. Auch für mich war es eine wunderbare Erfahrung."

Diese Offenheit hat Mae von Alexandra gar nicht erwartet. Doch sie ist froh und glücklich, dass sie es von Alexandra gehört hat. Dass sie diese Erfahrungen, die sich Mae so sehnsuchtsvoll erhofft, schon gemacht hat, macht sie nicht eifersüchtig. Höchstens ein bisschen neidisch. Nach Alexandras freimütigem Geständnis hatte sie nicht den geringsten Zweifel, dass sie miteinander geschlafen haben. Gerne hätte Mae noch mehr erfahren. Die Fragen, die sich ihr aufdrängten und die sie so brennend interessierten, konnte sie nicht stellen. Aus ihrer Bemerkung, dass Hermann ein „verdammt guter Liebhaber" ist, konnte sie alles Mögliche ableiten. Sie wagte aber nicht, Alexandra zu drängen, ihr mehr davon zu erzählen, wie er im Bett ist, wie sein Körper, seine Hände, seine Lippen sind. Ist er zärtlich oder ungestüm und wild? Wie ist sein Streicheln, wie sind seine Küsse, wie ist es, wenn er in ihr drin ist.

Alexandra ahnt, was in Mae Kopf vorgeht. Sie könnte dieses noch so unschuldige Mädchen verrückt machen, könnte ihre Sehnsüchte weiter anstacheln, wenn sie ihr sagen würde, wie gut Hermann wirklich ist, wie zärtlich seine Hände sind, wenn sie über ihren Körper streifen, wenn er ihre Brüste streichelt oder wenn seine Finger in ihrer feuchten Muschi spielen. Sie könnte ihr auch sagen, wie ausdauernd er ist, wenn er mit ihr schläft, könnte ihr sagen, dass sie fast immer einen Orgasmus bekommt und könnte ihr natürlich auch sagen, wie er ihren dichten blonden Busch liebt und wie gerne er seine Zunge zwischen ihren Schamlippen versenkt, mit ihr in ihrem Loch spielt und an ihren feuchten Lippen lutscht. Doch das darf Mae nie erfahren.

„Und warum ist das damals zu Ende gegangen?" will Mae nach langem Schweigen plötzlich wissen.

„Es waren die gleichen Gründe, die dir auch Angst machen. Wir waren beide verheiratet und außerdem war er schon damals mein Chef. Sie konnten es vor den anderen verheimlichen. Aber auf die Dauer wäre das uns nicht gelungen. Jetzt sind wir Kollegen und gute Freunde."

„hast du nicht doch manchmal noch Sehnsucht nach ihm?"

„Manchmal schon. Aber das ist vorbei. Wir haben einen Schlussstrich gezogen. Das ist schwer genug gewesen."

Alexandra weiß nicht, warum ihr diese offensichtlichen Lügen so locker von den Lippen kommen. Ihr muss doch klar sein, dass sie dabei ist, Mae alle Hemmungen zu nehmen. Hermann hat es mit Alexandra gemacht. Warum dann nicht auch mit ihr?

„Wenn du an die Zeit zurück denkst, Alexandra. Woran erinnerst du dich gerne? Ist es das Aufregende, mit einem anderen Mann zusammen zu sein oder ist es sein Zärtlichkeit, seine Hände, seine Lippen, die dich küssen? Denkst du auch noch manchmal daran, wie schön es war, wenn ihr miteinander geschlafen habt? Ich denke sehr oft daran, wie das mit meinem Freund gewesen ist, wie er mich mit seinen starken Händen überall zärtlich gestreichelt hat und wie wunderbar es beim Sex gewesen ist."

„Ich glaube, wenn es wirklich schön war, kann das keine Frau vergessen. Natürlich denke ich noch manchmal daran. Doch ich lasse es nicht zu nah an mich ran kommen. Dazu bin ich zu oft mit ihm zusammen. Ich würde doch verrückt werden, wenn ich tagtäglich, wenn wir zusammen sind, daran denken würde, wie zärtlich er mich immer gestreichelt hat und wie schön es war, wenn ich ihn in mir gespürt habe. Ich muss da ganz einfach verdrängen. Ich weiß auch gar nicht, warum ich heute darüber rede. Lange habe ich nicht daran gedacht."

Und dann sagt sie einen Satz, von dem sie schon Sekunden später nicht weiß, was sie sich dabei gedacht hat.

„Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du mit Hermann das auch alles einmal erleben kannst."

Vielleicht hat Alexandra bei diesem Satz nicht an sich gedacht. Sie will diesem Mädchen ihre sehnsüchtigen Träume nicht verwehren. Noch zu gut ist ihr in Erinnerung, wie oft sie sich selber als junges Mädchen und junge Frau ihre Träume und Sehnsüchte nicht erfüllen konnte, weil irgendwelche Umstände das immer wieder verhindert haben. Auch sie hat sich nach älteren Männern unglücklich verzehrt, nachdem sie einsehen musste, dass nicht jeder verheiratete Mann für eine Affäre mit einer jungen Frau zu haben ist. Vielleicht will sie das alles Mae ersparen?

Doch sie hat auch eine höllische Angst, dass alles das, was sich Mae wünscht zur unumstößlichen Realität werden könnte. Sie muss damit aufhören, muss so schnell es geht, dieses Gespräch beenden.

Ziemlich abrupt macht sie Mae klar, dass sie nachhause gehen wird. Mae ist enttäuscht. Zu gerne hätte sie sich mit Alexandra noch länger unterhalten. Noch nie hat sie sich ihr gegenüber so geöffnet und sie selber ich ihr gegenüber auch nicht.

Tagelang ist Alexandra nach diesem Abend noch verwirrt. Wieder spielt sie mit dem Gedanken, Mae gegenüber endlich mit offenen Karten zu spielen. Sie könnte sie, ohne, dass es zu auffällig wirken würde, zu sich nachhause einladen, wo sie dann unverhofft auf ihren Chef stößt. Doch dazu war sie schon viel zu weit gegangen. Sie kam aus ihrem Lügengeflecht nicht mehr raus. Sie musste dieses verdammte und so risikoreiche Spiel weiter spielen. An den nächsten Tagen versucht sie, zu Mae auf Distanz zu gehen. Doch ganz schafft sie es nicht. Immer wieder kommt Mae zu ihr, schwärmt von ihrem Chef und sagt ihr pausenlos, wie freundlich er wieder zu ihr gewesen ist. Alexandra merkt, wie sie immer eifersüchtiger wird. Doch sie weiß, dass sie Schuld an dieser ganzen Situation hat. Nicht nur während ihrer Dienstzeit geht ihr dieses verdammte Mädchen nicht aus dem Kopf. Auch, wenn sie zuhause bei ihrem Mann ist, verschwinden die Gedanken nicht. Hermann ist schon stutzig geworden und will wissen, was mit seiner Frau los ist. Oft wollte sie schon ansetzen, und mit ihm über alles reden. Doch das konnte sie auch nicht. Die Angst, dass er vielleicht doch die Situation ausnutzen und mit Mae intim werden könnte, sitzt bei ihr tief, obwohl sie bei Hermann nie eine dementsprechende Andeutung oder Bemerkung hat feststellen können. In seinem Umgang mit ihr war er genauso korrekt wie zu allen anderen.

Alexandra ist sich sicher, dass Mae keine Ruhe geben wird. So, wie sie auch dienstlich kannte und jeden Tag erlebte, kämpft sie mit allen Mitteln, um ihr Ziel zu erreichen. Sie macht zwar auch manchmal den Eindruck eines sanften, kleinen Mädchens, doch Alexandra weiß es besser. Sie ist weder sanft und hilflos, sondern eher robust und hartnäckig. Und das nicht nur, wie sie zunehmend erfahren muss, nicht nur, wenn es um ihre Karriere ging, sondern auch, wenn es sich um die privatesten Dinge handelt. Sie weiß, dass es früher oder später zum Showdown kommen muss. Sie ist sich nicht sicher, ob sie es noch schafft, diesen Showdown zu verhindern. Vielleicht ist es sogar das Beste, wenn alles so schnell wie möglich vorbei ist. Dann könnte auch sie wieder ruhiger atmen und schlafen.

Alexandra wusste natürlich, dass Maes Werben bisher erfolglos geblieben ist. Hermann machte nach wie vor keinerlei Anstalten, auf die durchaus nett gemeinten Schmeicheleien zu reagieren. Dass Maes Dekolletes etwas tiefer geworden sind und ihre Röcke etwas kürzer, hat er zwar interessiert registriert, doch eine deutliche Absicht kam ihm nicht in den Sinn. Er sah es sich nach wie vor gerne an.

Alexandra hatte eine Entscheidung getroffen, von der sie inständig hoffte, dass sie sie nie bereuen wird. Ihr Mann hatte Premierenkarten für das Theater besorgt. Einen Tag vor dem geplanten Theaterbesuch schützte sie ein plötzliches Unwohlsein vor, von dem sie sicher war, dass es auch am nächsten Tag noch nicht vorbei sein wird. Sie machte Hermann den Vorschlag, entweder alleine zu gehen, oder sich eine andere Begleitung zu suchen. Hermann ist enttäuscht. Er hat sich auf den Theaterbesuch mit seiner Frau gefreut. Die Karten waren teuer und schwer zu kriegen gewesen. Auf keinen Fall will er sie verfallen lassen.