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Alexandras Spiel mit dem Feuer

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„Und an wen dachtest du, wer mitkommen könnte? Unsere Freunde und Bekannten haben entweder wenig Interesse oder sie gehen selber hin."

„So richtig fällt mir jetzt auch niemand ein" versucht Alexandra erst einmal nicht, ihrem Mann vorzuschlagen, an wen sie von Anfang an gedacht hat und wem ihr plötzliches Unwohlsein zu verdanken ist.

„Ich weiß auch nicht. Unsere Kollegen und Kolleginnen kenne ich zu wenig, um abschätzen zu können, ob jemand Interesse hat. Fällt dir von ihnen jemand ein? Du bist doch öfter mit ihnen zusammen und kennst sie besser als ich."

„Ich könnte mir schon zwei, drei vorstellen. Aber ich weiß natürlich nicht, ob sie so einfach mit ihrem Chef ins Theater gehen würden. Sie sind ja alle verheiratet oder in festen Händen. Ich kann mir nicht vorstellen, ob ihren Partnern das gefallen würde. Die Einzige, die völlig ungebunden ist und von der ich weiß, dass sie auch das entsprechende Interesse mitbringt, ist Mae. Sie würde sich bestimmt freuen."

„Auf sie wäre ich gar nicht gekommen. Aber die Idee gefällt mir. Wenn du nichts dagegen hast..."

„Was soll ich denn dagegen haben? Einen harmlosen Theaterbesuch wirst du ja nicht gleich ausnutzen" fügt sie lächelnd hinzu.

„Dann werde ich sie morgen gleich fragen. Wenn sie nicht mitgehen will, muss ich eben alleine gehen. Oder du bist tatsächlich wieder fit, dass du doch mitgehen kannst."

Alexandra wusste, dass sie nicht fit sein würde und dass Mae sicher nicht auf diesen Theaterbesuch verzichten wird.

Hermann war nicht bewusst, welches perfide Spiel seine Frau mit ihm und Mae spielt. Aber er freute sich auf den Theaterbesuch. Kaum war er am nächsten Tag in seinem Büro, rief er Mae zu sich. Wie immer, wenn sie zu ihm ging, hatte sie eine Mappe mit Akten der aktuellen Vorgänge bei sich. Doch die wollte er an dem Tag gar nicht sehen.

„Setzen Sie sich bitte, Mae."

Nur kurz kam Mae der Gedanke, dass er sie wegen ihrer Schmeicheleien, die ihm sicher nicht entgangen sein können, zurecht weisen will. Doch dafür war sein Gesichtsausdruck zu freundlich. Sie glaubte auch, ein kleines Lächeln auf seinen Lippen zu sehen. Mae setzte sich betont aufrecht hin, schlug schamhaft ihre Beine übereinander, strich ihren Rock glatt und sah ihren Chef erwartungsvoll an.

„Sie können heute die Mappe geschlossen lassen. Es ist nur eine kurze Frage, die ich habe. Es ist ausnahmsweise etwas Privates. Meine Frau ist leider krank geworden..."

„...oh, das tut mir Leid..."

„Danke. Es ist nur so, dass ich für heute Abend Premierenkarten für das Theater habe. Da sie unmöglich mitkommen kann, würde ich Sie gerne fragen, ob Sie mich begleiten wollen. Ich würde nur sehr ungern die Karte verfallen lassen."

Mae blieb vor Überraschung der Mund offen stehen. Sie selbst hatte vergeblich versucht, Karten zu bekommen, um ihrerseits ihn zu bitten, mit ihr dorthin zu gehen. Jetzt diese glückliche und überraschende Wendung. Als Hermann ihren überraschten Gesichtsausdruck sieht, fragt er sie lächelnd.

„Und? Hätten Sie Lust und vor allem Zeit?"

„Ja...ja...natürlich...danke, vielen, vielen Dank" kann sie nur stammeln. „Ich bin nur völlig überrascht. Natürlich gehe ich gerne mit. Sehr gerne sogar. Ich habe selber versucht, eine Karte zu bekommen. Leider ist es mir nicht gelungen."

„Das ist doch wunderbar, dass ich Ihnen damit noch die Premiere ermöglichen kann."

Mae wäre am liebsten aufgesprungen und hätte ihren Chef umarmt. Doch das ging natürlich nicht.

„Sie glauben gar nicht, was Sie mir für eine Freude machen" fügt sie noch überglücklich hinzu.

„Das freut mich. Wenn Sie mir noch sagen, wo Sie wohnen, hole ich Sie rechtzeitig ab."

Freudig gab Mae ihm ihre Adresse. Ehe sie wieder an ihren Platz ging, vereinbarten sie noch die Uhrzeit.

Mae musste sich zusammennehmen, um keine Freudensprünge zu machen, als sie aus dem Büro ihres Chefs kam. Trotzdem fiel ihren Kollegen ihr glücklicher Gesichtsausdruck auf. Natürlich dachten alle an eine außerplanmäßige Gehaltserhöhung oder ein außergewöhnliches Lob, das sie von ihrem Chef bekommen hat.

Dass sich ganz „zufällig" auch Alexandra an diesem Tag krank gemeldet hat, ist Mae nicht aufgefallen.

Den ganzen Tag ist Mae erwartungsvoll nervös. In Gedanken geht sie schon ihren ganzen, gut gefüllten Kleiderschrank durch, um sich zu entscheiden, was sie anziehen soll.

Noch nie ist ihr ein Tag so lang geworden wie dieser. Kaum zuhause fängt sie an, ihren Kleiderschrank zu durchwühlen. Ein Kleid nach dem anderen nimmt sie raus, hält es an sich, zieht es an, stellt sich vor den Spiegel, dreht sich vor dem Spiegel und kann sich ewig nicht entscheiden. Eine Entscheidung braucht sie aber nicht zu fällen. Natürlich musste es ein festliches langes Kleid aus ihrer Kollektion chinesischer Kleider sein. Nach langem Hin und Her und mehren Anproben entscheidet sie sich für ein rotes, knöchellanges Kleid. Es ist hoch geschlossen, hat einen leichten Stehkragen und ist fast ärmellos. Über den Brüsten und unterhalb ihrer Knie ist es durchbrochen und leicht ausgestellt. Das Oberteil verzieren wunderschöne Stickereien. Zu diesem Kleid hat sie in der Farbe passende lange Ohrhänger. Das Kleid betont wunderbar ihre schmale Figur, brachte ihre vollen Brüste wunderbar zur Geltung, verdeckte etwas von ihrem Po, von dem sie der Meinung ist, dass an ihm etwas zu viel dran ist. Es machte sie optisch etwas größer, als sie ist. Mit den passenden Schuhen konnte sie noch ein paar Zentimeter rausholen. Es ist eines ihrer Lieblingskleider. Erst einmal war der Anlass so, dass sie es anziehen konnte. Die gleiche Sorgfalt, die sie bei der Auswahl ihres Kleides an den Tag legt, verwendet sie auch auf die Auswahl ihrer Unterwäsche. Aber hier fiel ihr die Auswahl nicht so schwer. Letztlich fand sie schnell einen farblich zum Kleid passenden spitzenbesetzten Tanga und einen gleichfarbigen trägerlosen Spitzen-BH.

Lange bringt sie im Bad zu, duscht sich, wäscht sich die Haare, denkt über ihre Frisur nach. Schließlich entscheidet sie sich, ihre schönen schwarzen Haare wie fast immer offen zu tragen. Sie dreht und wendet sich vor dem Spiegel, betrachtet sich im Spiegel und ist ein bisschen enttäuscht, dass ihre vollen Brüste etwas tropfenförmig hängen. Stolz ist sie auf ihren dichten, urwüchsigen Busch, der ihren Schamhügel bedeckt. Nie würde sie ihn sich abrasieren, um vielleicht dort unten etwas jünger auszusehen. Nur leicht stutzt sie ihre Härchen an den Seiten, damit sie nicht aus ihren knappen Höschen herausquellen. Nachdem sie sich eingecremt hat, schminkt sie sich leicht die Lider, trägt Mascara auf ihre Wimpern auf, tupft etwas Rouge auf ihre Wangen und schminkt sich die Lippen. Zum Schluss trägt sie ein leichtes, nicht zu aufdringliches Parfüm auf.

Endlich kann sie sich anziehen und frisieren. Noch einmal begutachtet sie sich im Spiegel, dreht und wendet sich. Es gefällt ihr, was sie sieht.

Trotzdem ist noch Zeit. Unruhig geht sie im Zimmer auf und ab und kann es nicht erwarten, dass Hermann endlich kommt und sie abholt.

Für Hermann war alles deutlich unkomplizierter. Während er geduscht und sich noch einmal rasiert hat, hatte ihm seine Frau wie immer bei solchen Anlässen schon neue Unterwäsche, seinen Anzug, Hemd und Krawatte sorgsam bereit gelegt. Bei der Unterwäsche hat sie etwas gestutzt, was für den Anlass passend ist. Doch dann hat sie in der Hoffnung, dass Mae heute noch nicht seine Unterwäsche zu sehen bekommt, ganz normale Unterwäsche bereit gelegt. Ihr ist dabei doch das etwas Absurde an der ganzen Situation durch den Kopf gegangen. Aber sie hatte sich darauf eingelassen und da musste sie, was auch immer passieren würde, durch.

Als sich Hermann von ihr verabschiedet, bedauert er noch einmal, dass sie nicht mitkommen kann. Alexandra versicherte ihm, dass es wirklich nicht geht, obwohl sie auf Hermann keineswegs einen kranken Eindruck machte. Als würde es ihr erst jetzt einfallen, erinnerte sie Hermann daran, dass er wie immer, wenn sie zusammen ins Theater gingen für den Abschluss des Abends Plätze in einem guten Restaurant bestellt hatte und sagte, dass sich Mae bestimmt freuen würde, wenn er mit ihr dort hingehen und noch schön essen gehen würde.

Nur kurz musste Hermann im Auto vor ihrer Tür warten, bis sie kam. Über ihr Kleid hatte sie noch einen leichten Sommermantel angezogen. Trotzdem konnte Hermann sofort sehen, was für ein wunderschönes Kleid sie anhatte. Sie sah bezaubernd aus und schon jetzt war er von ihrem Anblick fasziniert. Im Foyer des Theaters waren sie vom ersten Moment an ein Blickfang. Dieser große stämmige Mann im dunklen Anzug und die kleine zierliche, schwarzhaarige, chinesisch aussehende junge Frau in dem traumhaft schönen Kleid. Alle Blicke wandten sich ihnen zu. Hermann hatte ihr seinen Arm angeboten, in den sie sich eingehängt hat. Stolz schritt sie neben ihm her. Hermann war in der Stadt eine bekannte Persönlichkeit und wurde dementsprechend oft gegrüßt. Bei dem einen oder andere, vor allem bei den Damen konnte Mae einen verwunderten Gesichtsausdruck erkennen. Niemand wusste, wer sie ist und warum der Chef der Sparkasse nicht mit seiner Frau, sondern mit dieser so wunderbar aussehenden Chinesin erschienen ist. Belustigt nahm, sie zur Kenntnis, dass nicht wenige anfingen zu tuscheln, wenn sie glaubten, dass sie aus ihrem Blickfeld entschwunden sind. Mae konnte gar nicht sagen, wie sie das alles genoss.

Die Premiere war ein voller Erfolg. Gespannt und interessiert verfolgte Mae die Aufführung. Trotzdem hat sie auch immer wieder einen Blick zur Seite geworfen. Sie war stolz darauf, neben diesem wunderbaren sitzen zu dürfen. Nie hätte sie gedacht, dass sie so etwas Schönes einmal erleben wird. Auch in der Pause, in der ihr Hermann ein Glas Champagner anbot, genoss sie die Blicke der anderen Besucher. Und es waren zum Teil neidische Blicke. Wenn der eine oder andere von Hermanns Bekannten sich zu ihnen gesellte, stellte Hermann sie nur mit kurzen Worten als seine Mitarbeiterin vor und entschuldigte bei dieser Gelegenheit seine Frau, die krankheitsbedingt leider nicht mitkommen konnte. Ob das alle in ihrer Neugier befriedigt hat, glaubt Mae nicht. Es war ihr auch ziemlich egal. Sollten die Leute doch denken, was sie wollten.

Davon, dass Hermann noch Plätze in einem Restaurant reserviert hat, hatte er ihr noch nicht gesagt. Sie war völlig überrascht, als er ihr das sagte, als sie bereits im Auto saßen. Sie war schon traurig gewesen, dass der so wunderschöne schon zu Ende sein soll. Nur in ihren Träumen hat sie sich vorgestellt, dass der Abend noch lange nicht zu Ende sein darf. Jetzt ist sie aufgeregt wie ein kleines Mädchen. Natürlich war es im Theater wunderbar gewesen. Die Aufführung war begeisternd. Doch noch viel mehr hat sie genossen, neben Hermann zu sitzen, seinen männlichen Duft, das Deo und sein frisches Rasierwasser zu riechen. Am liebsten hätte sie während der ganzen Aufführung seine Hand gehalten und sie gedrückt und sich an ihn gelehnt. Und jetzt lädt er sie noch in ein Restaurant ein, von dem sie nicht einmal geträumt hat, dass sie einmal dort essen gehen würde. Das war weit, sehr weit oberhalb ihrer Preisklasse.

In dem Restaurant wurde Hermann wie ein Stammgast begrüßt. Sie wurden an den Tisch geführt, Mae wurde der Stuhl zurecht gerückt. Und wieder hatte sie das Gefühl, das alle Blicke nur auf sie gerichtet sind. Ihren Arm in seinem eingehängt, schritt sie aufrecht und stolz durch das Restaurant. Sie wagte nicht, nach rechts und links zu sehen und hoffte nur, dass sie vor Aufregung nicht das Gleichgewicht verliert.

Während des vorzüglichen Essens, das aus mehren Gängen bestand, entpuppte sich Hermann als ausgesprochen interessierte Gesprächspartner. Wie schon Alexandra will er auch sehr viel aus ihrer Heimat wissen und auch ihm erzählt fast das Gleiche, was sie auch ihr erzählt hat. Allerdings wusste Hermann sehr viel mehr über das Land. Es stellte sich heraus, dass er sich sehr für chinesische Kultur, die chinesische Geschichte und die aktuelle wirtschaftliche Situation interessierte. Begeistert hört Mae zu, wie er über ihr Heimatland redet. Si kann nicht umhin, ihn ganz offen anzuhimmeln, mit ihm zärtlich zu flirten, auch mal ihre Hand auf seine zu legen. Sie hofft, dass Hermann das aufgeregte Klopfen ihres Herzens nicht hört.

Durch geschicktes Fragen hat Mae auch erfahren, dass er nicht nur die chinesische Kultur und Geschichte liebt, sondern auch von dem chinesischen Essen begeistert ist. Und damit meint er nicht das, was es in jedem chinesischen Restaurant in Europa zu essen gibt. Seiner Meinung nach hat das beides nicht viel miteinander zu tun. Lächelnd hat ihm daraufhin Mae angeboten, ihn einmal zu sich nachhause einzuladen, und für ihn ein richtiges chinesisches Essen mit mehreren Gängen zu kochen. Als Hermann ihren Vorschlag nicht nur nicht ablehnt, sondern ohne lange zu überlegen zustimmt, macht ihr Herz einen weiteren Freudensprung. Sie kann es nicht fassen und wünscht sich zum wiederholten Mal, dass der Abend nicht zu Ende geht. Als Hermann ihr zum Ende des Abends mit seinem Glas zuprostet, sich bei ihr für den wunderschönen Abend bedankt und er ihr sogar das „Du" anbietet, kann sie ihr Glück kaum fassen. Allerdings macht er auch gleich die Einschränkung, dass im dienstlichen Bereich alles beim Alten bleibt und sie sich weiter mit „Sie" anreden. Dagegen hatte Mae nun wirklich nichts.

Leider war der Abend dann doch zu Ende. Es war schon nach Mitternacht, als sie aufbrachen und Hermann sie nachhause fuhr. Als sie aus dem Auto stieg, hielt er ihr die Tür auf. Das hatte noch nie jemand für sie gemacht. Mae hat während der Fahrt kaum ein Wort gesagt. Sie war aufgeregt. Würde der Abend wirklich schon zu Ende sein? Kann sie ihn fragen, ob er noch mit zu ihr kommt? Wieder traut sie sich nicht. Ein „nein" wäre zu enttäuschend gewesen und hätte den ganzen schönen Abend kaputt gemacht.

Noch einmal bedankt sich Hermann bei ihr für den schönen Abend. Wenn er gewusst hätte, wie schön er für sie gewesen ist...Sie kann sich nur flüsternd und vor Aufregung schon fast heiser auch bei ihm bedanken. Als er sich von ihr verabschiedet, drückt sie fest seine Hände, blickt zu ihm hoch, zieht seine Kopf zu sich runter und gibt ihm einen kurzen Kuss auf den Mund. Mit einem „Danke, danke" löst sie sich von ihm. Jetzt kann sie nicht schnell genug in ihre kleine Wohnung kommen. Sie wäre sonst durchgedreht.

Geschlafen hat sie in dieser Nacht nur wenig. Wenn sie gewusst hätte, wem sie in Wirklichkeit diesen schönen Abend verdankt, hätte sie es nicht geglaubt.

Hermann hat diesen Abend nicht weniger genossen als Mae. Obwohl er sie jetzt schon so viele Jahre kennt, war doch sehr überrascht und von ihr begeistert. Wie schön hat sie ausgesehen, wie herrlich hat sie nach ihrem leichten Parfüm gerochen, als sie neben ihm gesessen hat. Die Blicke und Aufmerksamkeiten, die auf sie gerichtet waren, hat er stolz zur Kenntnis genommen. Lächelnd hat er die bewundernden Blicke bemerkt. Die Stunden in dem Restaurant, die interessanten Gespräche, die sie geführt haben, haben ihm gut getan. Lange hat er sich nicht so wohl gefühlt. Davon, dass ihn Mae zu einem selbst zubereiteten chinesischen Essen zu sich eingeladen hat und er diese Einladung auch noch angenommen hat, war er selbst überrascht. Doch am meisten war er von dem kurzen Kuss auf seinen Mund überrascht. Ihre feuchten warmen Lippen spürte er noch während der ganzen Fahrt auf seinen. Auf der Fahrt nachhause musste er immer wieder an diese bezaubernde Frau denken. Er ist noch aufgewühlt, als er zuhause ankommt. Überrascht stellt er fest, dass Alexandra noch nicht im Bett liegt. Sie sitzt, schon für die Nacht zurecht gemacht im Nachthemd auf der Couch. Und lächelt ihn an.

„War es schön, Hermann? Hattet ihr einen schönen Abend?"

„Es war wunderbar. Mae sah bezaubernd aus. Die Premiere war ein voller Erfolg und danach sind wir ja noch essen gewesen. Es war alles prima. Schade, dass du nicht auch mitkommen konntest."

„Die Hauptsache ist, dass ihr einen schönen Abend hattet. Wir hatten ja schon so viele schönen Abend. Und wenn du Mae damit eine Freude gemacht hast, ist es doch auch schön. Sie ist ja wirklich ein nettes Mädchen."

„Ich hatte das Gefühl, dass sie den Abend auch sehr genossen hat. Es hat ihr gefallen und sie hat sich tausendmal bedankt."

Nervös hat Alexandra den ganzen Abend zuhause gesessen. So richtig konnte sie sich immer noch nicht erklären, warum sie das alles macht. Doch vor allem war sie sich überhaupt nicht darüber im Klaren, wie weit Mae gehen würde und wie ihr Mann darauf reagiert. Er ist immer ihr treuer Ehemann gewesen. Er liebt sie, hatte nie etwas mit einer anderen Frau gehabt. Kann er Mae widerstehen? Den ganzen Abend sitzt sie alleine vor dem Fernseher. Sie kann nicht sagen, was lief. Sie kann sich nicht konzentrieren. Immer wieder schaut sie auf die Uhr. Sie weiß, wie lange das Theaterstück geht und sie weiß, wie lange Hermann und sie normalerweise im Restaurant verbringen. Es wird spät und später. Hermann kommt nicht. Hat es Mae geschafft, ihn noch mit zu sich zu nehmen? Was machen sie? In Gedanken sieht sie Mae und Hermann schon im Bett liegen. Ihre Gefühle schwanken pausenlos zwischen Eifersucht und dem Gefühl, dass sie diesem schönen Mädchen geholfen hat, ihre unerfüllten Träume zu verwirklichen. Was hat sie nur angestellt. Endlich kommt Hermann. Sofort sieht sie ihm an, dass alles gut ist, dass nichts passiert ist. Er ist etwas aufgekratzt, aber völlig normal. Beruhigt stellt sie auch fest, dass es doch noch nicht so spät ist, wie sie gedacht hat. So schnell hätte ihn Mae sicher nicht gehen gelassen, wenn er wirklich noch mit bei ihr gewesen wäre.

Als sie zusammen im Bett liegen, kuschelt sie sich eng an Hermann. Schnell merkt sie, dass auch er erregt ist. Auch beim Sex ist er etwas anders als sonst. Hat er etwa bei Mae auch schon angebissen?

Selten ist Mae so gerne zur Arbeit gegangen, wie am nächsten Tag. Endlich würde sie Hermann wieder sehen. Doch wie enttäuscht ist sie, als sie merkt, dass er wieder genauso reserviert, korrekt und distanziert ist, wie er es immer gewesen ist. Kein zusätzliches freundliches Wort, kein noch so kurzes, verschwörerisches Lächeln, nichts. Der schöne Abend scheint in weite Ferne gerückt zu sein. Dafür ist Alexandra lieb und nett zu ihr. Als Mae ihr begeistert von dem schönen Premierenabend und dem anschließenden Essen in dem vornehmen Restaurant mit ihrem Chef erzählt, stellt sich Alexandra völlig unwissend. Sie muss Mae regelrecht bremsen, damit niemand ihrer Kollegen Maes euphorische Stimmung mitbekommt oder vielleicht sogar erfährt, wem sie diesen schönen Abend verdankt. Alexandra vertröstet sie auf den Dienstschluss. Im Cafe kann sie ihr dann alles erzählen.

Alexandra ist sich sicher, dass sie dabei alles, aber auch alles über den Abend erfahren wird, welche Gefühle Mae hatte, wie sie sich selbst den Abschluss des Abends vorgestellt hat und was genau gewesen ist.

Im Cafe fing Mae auch sofort an, pausenlos zu plappern.

„Erzähl doch erst einmal der Reihe nach, Mae. Du bist ja so durcheinander und aufgeregt. Wie ist es denn dazu gekommen? Hast du die Theaterkarten besorgen können?"

„Nein. Ich habe keine gekriegt. Und das ist ja das Verrückte. Exakt für diese Premiere, für die ich auch Karten haben wollte, hat mich Hermann mitgenommen. Seine Frau war krank geworden und er hat die Karte übrig gehabt. Hast du eine Ahnung, warum er gerade mich mitgenommen hat? Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie ich mich gefreut habe. Nachdem er mir das gestern in seinem Büro gesagt hat, war ich den ganzen Tag so aufgeregt, dass ich mich gar nicht auf die Arbeit konzentrieren konnte."

„Das ist doch wirklich schön, Mae. Da freue ich mich wirklich für dich. Bestimmt hast du dich auch sehr schön gemacht."

„Na klar. Ich habe eines meiner chinesischen Kleider angezogen. Ein langes rotes Kleid mit Spitzen und so."

„Hat das Hermann gefallen?"