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Anitas Welt Staffel 3 Episode 03

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Nick öffnete die Augen. Er blinzelte. Noch einmal. "Kathi?"

"Klaus? Wie —"

"Kathi!"

"Klaus!"

"Ihr kennt euch?", fragte Elfie überrascht.

"I-i-ich—", stotterte Kathi.

"Wieso nennst du Nick eigentlich 'Klaus'?"

"Das habe ich mich letztes Jahr auch schon ständig gefragt. Niemand hat mich je zuvor 'Klaus' genannt."

"Moment mal", sagte Elfie. "Das ist Klaus? Nick ist der Klaus?"

Kathi nickte stumm.

"Und wieso", wandte Elfie sich an Nick, "hast du mir das nicht erzählt?"

"Ich wusste doch nicht, dass — äh — Kathi ist deine Freundin? Die Enkelin vom Boss?"

"Katharina Schuppach. Wieso wusstest du das nicht?"

"In der Schule lief sie unter 'Thiemann'. Ist das etwa nicht ihr Name?"

"Seit vier Jahren nicht mehr", sagte Kathi und warf ihren Mantel auf einen Stuhl. "Da hat mich mein Stiefpapa adoptiert. Aber das haben die Lehrer nie so recht kapiert."

"Und wieso hast du mich 'Klaus' genannt?"

"Das weiß ich!", meldete sich Elfie. "Aber das sollte Kathi dir lieber selbst erzählen."

Kathi setzte sich und zog die dicken Winterstiefel aus, die sie trug.

Nick stellte fest, dass er immer noch splitternackt im Bett saß und Elfie seinen Penis in der Hand hielt. "Ich denke", sagte er, "dass ich mir etwas anziehen sollte."

"Wegen mir", gab Kathi grinsend zurück, "brauchst du das nicht."

"Ja", sagte er und griff nach seiner Schlafanzughose. "Das kann ich mir fast denken."

*

"Dass ich das richtig verstehe", sagte Nick eine halbe Stunde später. "Du hast mich also benutzt, um deine Mutter zu verarschen."

Kathis Laune war nicht mehr ganz so gut wie am Anfang. Sie nickte mit einem verlegenen Gesichtsausdruck.

"Laura hat ihr deswegen", warf Elfie ein, "den nackten Hintern versohlt. An ihrem achtzehnten Geburtstag und in Anwesenheit der ganzen Familie."

Nick hob eine Augenbraue.

Kathi nickte wieder.

"Und was genau hast du hier für einen Auftritt geplant? Mich und Elfie im Bett zu überraschen ... Wie bist du eigentlich hereingekommen?"

"Ich hab' sie gestern freischalten lassen", gab Elfie zu. "Ich dachte eigentlich, du kämst später."

"Okay", Kathi hob beide Hände. "Ich bin ein intrigantes Arschloch und verdiene eine Strafe."

Nick unterdrückte ein Grinsen. "Wahre Worte. Und wie", fragte er mit steinerner Miene, "hast du dir diese Strafe vorgestellt?"

Kathi stand auf und zog sich ihr T-Shirt über den Kopf. Nicks Augen fielen beinahe aus ihren Höhlen. Kathi trug keinen BH, und ihre Brüste waren fast so groß wie Elfies. Was bei ihrem schmäleren Körper fast schon riesig wirkte.

Dann rutschte sein Blick tiefer und auf Kathis nackte Schamgegend, die unter ihrer Jeans zum Vorschein kam. Haarlos, genau wie Elfie.

"Du kannst mich haben", sagte Kathi in die Stille hinein. "Mach mit mir, was du willst."

Nick runzelte die Stirn. "Sex als Strafe?" Er schüttelte den Kopf. "Das wäre doch für dich eher eine Belohnung. Außerdem hat sich Elfie viel mehr verdient, mich zu entjungfern, als du."

"Ach", sagte Kathi überrascht. "Ihr habt immer noch nicht miteinander geschlafen?"

"Geschlafen schon", sagte Elfie.

"Nein", sagte Nick, ohne sich auf das Thema einzulassen. "Sex als Strafe wäre einfach falsch." Sein Blick fiel auf die beiden Koffer, die in einer Ecke des Zimmers an der Steckdose hingen. "Wie wäre es mit 'Kein Sex' als Strafe."

"Äh —" Kathi war offensichtlich überrascht.

Er blickte Elfie an, die verstohlen grinste und einen Daumen hob. Das "Lehens-Verhältnis", von dem die beiden gesprochen hatte, verpflichtete sie offensichtlich nicht dazu, Kathi in Schutz zu nehmen.

"Also?", fragte er. "Kein Sex für dich an diesem Wochenende."

Kathi ließ den Kopf hängen. "Okay", murmelte sie.

"Wie wäre es mit etwas mehr Enthusiasmus?", fragte Nick.

Sie blickte ihn an. "Okay", wiederholte sie. "Ich akzeptiere die Strafe."

"Elfie", sagte er. "Holst du bitte einen der Anzüge?"

"Huch?" Elfie blickte ihn groß an, doch dann grinste sie und sprang auf.

"Was für ein —" Kathi blickte kurz verwirrt um sich, doch Elfie kam schon mit den vier Teilen in den Händen an.

"Du ziehst das an. Elfie verwaltet die Fernsteuerung. Wenn du aufs Klo musst, geht sie mit und passt auf, dass du nicht masturbierst." Nick hatte keine Ahnung, aus welcher perversen Ecke seines Gehirns plötzlich diese Ideen kamen.

"Äh — Okay?"

Elfie hatte im Laufe der Woche zu ihrem Leidwesen herausgefunden, dass der Anzugstoff zwischen den Beinen so stabil war, dass man ihn zum Masturbieren ausziehen musste.

"Was sagt denn die Gebrauchsanleitung", wandte er sich an Elfie, "wie lange die Akkus durchhalten?"

"Vier Stunden Training", gab Elfie prompt zurück. "Anderthalb Tage Standby."

"Das sollte reichen", sagte Nick grinsend, "bis du wieder nach Hause fährst."

"Grrr —", machte Kathi, doch dann lächelte sie. "Ganz schön pervers, mich in einen Fetischanzug zu stecken."

Er nickte langsam. Sie sah echt geil aus in dem hautengen Anzug.

"Und was machen wir jetzt", fragte sie.

"Wir machen mit dem weiter", sagte Nick nonchalant, "wobei du uns unterbrochen hast."

"Au ja!", kam von Elfie.

"Setz dich dort auf den Stuhl", befahl Nick. "Mit dem Rücken zu uns."

Elfie hatte in einer ihrer Taschen gewühlt und hielt jetzt etwas in die Höhe. "Wie wäre es damit?"

"Elfie!", brach es aus Kathi heraus.

Nick runzelte die Stirn. "Was ist das?"

Elfie hielt ein langes Band in der einen Hand und einen roten Tischtennisball in der anderen, der mit Lederriemen verbunden war.

"Gag-Ball", erklärte Elfie. "Und Fesseln."

"Wieso hast du denn so etwas?"

"Das gehört eigentlich mir", warf Kathi ein. "Hat mir mein Onkel zum Geburtstag geschenkt."

"Häh?"

"Max Schuppach", erklärte Elfie. "Leitet mit seinen beiden Ehefrauen ein Sexhotel in Bayern."

"Echt jetzt?" Kathi nickte. "Wo bin ich da nur hineingeraten!?" Dann wandte er sich an Elfie. "Leg die Sachen griffbereit hin. Kathi kann ein Buch lesen, bis wir beide fertig sind."

"Du bist ganz schön cool", stellte Elfie fest.

Nick zuckte die Schultern. "Ich erkenne mich selbst nicht wieder. Aber —"

"Ja?", fragten Elfie und Kathi wie aus einem Mund.

"Ich habe ja von Anfang an gewusst, dass ihr zusammen seid. Also habe ich mir vorgestellt, wie es so wäre —" Er zuckte verlegen die Schultern.

"Perversling", sagte Kathi lachend.

"Du passt zu uns", erklärte Elfie und schubste ihn, dass er rücklings auf dem Bett landete.

Grinsend ließ er sich die Hose ausziehen. Doch als Elfie sich wieder zwischen seine Beine knien wollte, sagte er: "Knie dich über mich. Ich will dich auch schmecken."

Elfie grinste übers ganze Gesicht. "Gleich noch ein Babyschritt mehr?"

"Eher ein 'gewaltiger Sprung für die Menschheit'", zitierte er. Dann wurde es dunkel über ihm.

Klar, hatte er inzwischen schon einige Zeit mit dem Starren auf Elfies Unterleib verbracht. Doch so nahe war er ihm noch nicht gekommen. Elfie kniete breitbeinig über seinem Kopf und ließ ihre Zunge über seinen Penis gleiten.

Nick hob den Kopf und ließ seine Zunge über Elfies Schamlippen gleiten, dann dazwischen und dann über den kleinen Knubbel an der Vorderseite, der, wie sie ihm erklärt hatte, der vielseits erwähnte Kitzler war.

Elfie zuckte leicht zusammen, aber ihre Zunge ließ sich nicht stören, seinen Penis wieder und wieder zu umkreisen.

"Elfie", stöhnte er. "Zeit!"

Sie lachte auf. "Ja. Haben wir." Und ersetzte ihre Zunge wieder durch ihre Lippen.

Es war am Donnerstagabend gewesen, als Elfie zum ersten Mal seinen Penis berührt hatte. Bis dahin hatte sie ihre Finger nur über seine Brust und seinen Bauch streicheln lassen.

"Machen wir's doch 'mal über Kreuz", hatte sie gesagt.

"Aber langsam", war Nicks Antwort gewesen. "Wir haben viel Zeit."

Kurz darauf waren seine Finger an ihren Schamlippen gelandet, und Elfie hatte aufgestöhnt. Doch kurz darauf hatte sie ihn gebremst. "'Langsam'", hatte sie gesagt. "Ich habe auch viel Zeit."

"Ja, sorry."

"Kein Problem. Aber langsam macht mehr Lust aufs Ende als schnell."

Mit einer wahrscheinlich schon ziemlich genervten Kathi in der Nähe hatte Nick noch viel mehr Lust, es langsam anzugehen. Doch jetzt musste er sie vergessen und sich auf Elfie konzentrieren. Sie hatte es sich wirklich verdient.

Nick hob den Kopf und setzte erst einmal einen kleinen Kuss auf Elfies Schamlippen.

"Oh", sagte die mit einem verblüfften Ton.

"Was ist?"

"Das ist süß."

Nick runzelte die Stirn. "Mein Penis?"

"Nein", sagte Elfie lachend. "Dass du mich so lieb küsst."

Aus Kathis Richtung kam ein Schnauben.

Klar, aus der Perspektive eines/einer Unbeteiligten musste sich das schon fast komisch anhören.

"Dankeschön", sagte Nick. Dann streckte er seine Zunge heraus und leckte einmal fest über Elfies Lippen.

"Oh!", keuchte die.

Nick verzichtete diesmal auf eine Konversation und leckte weiter. Hin und zurück und hin und zurück.

"Das ist guuut. Wo hast du das gelernt?", keuchte Elfie.

"Internet", gab Nick ebenso keuchend zurück. Dann konzentrierte er sich wieder auf die Stelle zwischen Elfies Schamlippen. Wenn sie das so gut fand, sollte es doch ein Leichtes sein, sie zum Orgasmus zu— "Aaah", jaulte Nick auf und ließ sich zurückfallen. "Waa—"

Elfie würdigte ihn keiner Antwort, sondern machte weiter — was auch immer es war. Stromschläge oder glühende Nadeln oder so etwas, die von seinem Penis in sein Gehirn fuhren. "Laa—", keuchte er. "Biiit—" Doch dann gab er es auf. Sein Kopf fuhr hilflos umher, und dann kam er. Hart. Keuchend. Hustend.

Er versuchte, seine Hände zu heben, Elfie von sich wegzudrücken, doch vier Tage Training waren bei weitem nicht genug, um seine Muskeln an- und Elfies Rundungen abschwellen zu lassen. Immer wieder jaulte er auf.

"Du solltest es vielleicht gut sein lassen", kam Kathis Stimme von den billigen Plätzen. "Mach ihn nicht kaputt."

Elfie ließ sich lachend zur Seite kippen. "Keine Chance. Der Kerl hält das aus."

"Ich —", keuchte Nick, "— bin mir da nicht so sicher."

Alles in ihm wollte einfach nur liegen bleiben, doch er richtete sich auf seine Ellbogen auf. "Danke", sagte er. "Das war — unglaublich. "Ich — Du bist gar nicht gekommen."

Elfie zuckte grinsend die Schultern. "Wir haben noch viel Zeit. Am besten bleibst du liegen und pennst 'ne Runde."

"Ich —" Eigentlich eine gute Idee. Nur eine Sekunde die Augen zum—

*

Als er wieder zu sich kam, saß Elfie — natürlich immer noch nackt — bei Kathi am Tisch und die beiden unterhielten sich leise.

Nick setzte sich auf, und beider Gesichter wandten sich ihm zu.

"Bist du wieder unter den Lebenden?", fragte Kathi etwas spitz.

"Wie lange —" Er unterbrach sich, denn er merkte, dass sein Mund völlig ausgetrocknet war. Er blickte sich suchend um, doch Elfie war schon aufgesprungen und drückte ihm eine Wasserflasche in die Hand.

"Dreiviertelstunde", sagte sie.

Er nahm einen langen Schluck. "Danke", sagte er dann. "Ich glaube, ich bin jetzt wieder fit genug —" Er ließ den Rest des Satzes in der Luft hängen.

"Leider keine Zeit", sagte Elfie. "Kathis Oma hat angerufen. Wir —"

"Wer?", unterbrach er sie.

"Vanessa Schuppach", sagte Kathi.

"O — ja — Was wollte sie?"

Elfie lächelte ihn an. "Wir sind alle drei zum Mittagessen bei ihr zu Hause eingeladen."

Nick runzelte die Stirn. "Alle drei? Hat sie das — Moment mal: Was hast du ihr erzählt?"

Elfie biss sich auf die Unterlippe.

"Alles", sagte Kathi. Dann nach einer theatralischen Pause: "Keine Details. Aber, dass wir dich beide süß finden."

"Süß? Echt jetzt?"

Elfie zuckte die Schultern. "In meinem Fall hat's schon bei deinen ersten Versuchen mit dem Schraubenzieher gefunkt."

Nick holte tief Luft. "Vergessen wir das. Wann müssen wir weg?"

8

Kathi ließ sich an der Rezeption einen Autoschlüssel geben und lief voraus in die Tiefgarage. Unten angekommen schloss sie eine Limousine auf und öffnete die Fahrertür.

"Willst du etwa fahren?", fragte Nick.

"Seit zwei Wochen darf ich es endlich alleine. Warum?"

"Und du bist sicher, dass du deinen Führerschein einstecken hast?"

"Äh —"

Elfie lachte auf. "Nick, du scheinst ein Talent dafür zu haben, meine liebe Lehnsherrin verlegen zu machen."

Nick streckte die Hand aus. "Lass mich fahren. Ihr könnt euch nach hinten setzen."

Kathi runzelte die Stirn, drückte ihm dann aber doch den Schlüssel in die Hand.

Nick stieg ein, richtete den Rückspiegel auf seine beiden Passagiere und sagte: "Eure Hände bleiben über den Klamotten und über der Gürtellinie. Verstanden?"

"Jawohl, Käpt'n", sagte Elfie grinsend und kuschelte sich an Kathi.

*

Die beiden auf dem Rücksitz waren schon bald eingeschlafen und Nick konnte sich in Ruhe vom Navigationssystem des Autos seinen Weg zeigen lassen.

Da war er ja in eine schöne Situation geraten. Kathi Thiemann! — oder Schuppach, wie sie ja jetzt hieß. Das Mädchen, das ihm schon auffiel, kurz nachdem er auf das Gymnasium in Erfurt gekommen war.

Sie hatte damals schon etwas Besonderes an sich gehabt, etwas Unnahbares. Sie stand über den Dingen und war unerreichbar für ihn. Umso verblüffter war er, als sie ihn letztes Jahr beim Sommerfest in der Schule zum Tanzen aufgefordert hatte. Bei einem langsamen Stück, und dann hatte sie sich auch noch an ihn gedrückt.

Kurz darauf hatten sie unter einem Baum im Schatten gestanden und sich geküsst. Und Kathi konnte küssen.

Dann waren sie 'miteinander gegangen' — gerade mal eine Woche lang. Bis zu dem denkwürdigen Nachmittag, als Kathi ihn zu sich nach Hause mitgenommen hatte. "Das ist Klaus", hatte sie ihn ihrer Mutter vorgestellt. Und der war das Gesicht heruntergefallen.

Nick hatte an sich heruntergeschaut, ob seine Hose etwa offen war, doch er hatte damals nichts finden können, und sich — nachdem Kathi am nächsten Tag mit ihm Schluss gemacht hatte — ein dreiviertel Jahr lang immer wieder gefragt, was es denn wohl gewesen sein konnte, das ihn in den Augen von Kathis Mutter so unvermittelt disqualifiziert hatte.

"Es tut mir echt leid", kam Kathis leise Stimme vom Rücksitz.

Nick blickte in den Rückspiegel. "Ich trage es dir nicht nach." Dann grinste er. "Natürlich erst, sobald du deine Strafe abgebüßt hast."

Kathi streckte ihm die Zunge heraus. Dann grinste sie zurück. "Ich werd's überleben." Sie wurde ernst. "Mich wundert nur, dass dir meine Beziehung zu Elfie nichts ausmacht. Die Jungs in unserem Alter, die ich bisher kennengelernt habe sind —"

"Besitzergreifend? Eifersüchtig?"

"Ja."

Nick zuckte die Schultern. "Vielleicht werde ich ja irgendwann erwachsen."

"Hoffentlich nicht. Zumindest nicht in der Beziehung."

"Und warum das?"

Kathis Gesichtsausdruck wurde verlegen. "Ich — Elfie ist nicht die Einzige, mit der ich — äh —"

"Das ist mir absolut klar. Ich —"

"Sie haben das Ziel erreicht", unterbrach ihn das Navi.

"Fahr da drüben in die Garage", sagte Kathi und zeigte auf ein offenstehendes Tor. "Wir reden später weiter."

Elfie gähnte. "Sind wir schon da?"

Das Tor schloss sich hinter dem Auto und Nick steig aus. An der Tür zum Haus standen zwei Leute.

Bernd Schuppach war ihm im Laufe der Woche schon einige Male begegnet. Für einen aus der Chefetage hielt er sich schon sehr oft im Werk oder im Ausbildungszentrum auf.

Die Frau neben ihm musste dann wohl Vanessa sein. Mitte vierzig wahrscheinlich und ein sehr sportliches Aussehen, was auch daran lag — Nicks Augenbrauen hoben sich überrascht — dass sie einen Sportanzug trug, der genauso wie ihre eigenen aussah.

"Hallo Oma", sagte Kathi, trat auf sie zu und umarmte sie herzlich. Dann drückte sie ihr einen — nicht wirklich großmütterlich wirkenden — Kuss auf den Mund.

"Hallo Kleines", sagte Vanessa, nachdem sie sich von Kathi gelost hatte. "Hallo Elfie. Und du musst Nick sein."

Nick merkte, dass seine Kinnlade heruntergefallen war. Teils wegen des schon sehr innigen Kusses, teils, weil Vanessas Stimme — "Sie sind die Stimme in den Anzügen", platzte aus ihm heraus.

Sie grinste ihn fast schon frech an. "Für irgendwas müssen wir alten Leute ja gut sein."

"Huch?", meldete sich Elfie. "Ich habe eine Männerstimme."

"Das entgegengesetzte Geschlecht", warf Bernd ein, "motiviert besser. Hallo Kinder, kommt doch rein."

Sie waren nur ein paar Schritte in der Wohnung, als Bernd sich zu Nick umwandte. "Junger Mann", sagte er ernst. "Wir müssen etwas besprechen."

Upps!

"Nur keine Panik", sagte Bernd lachend. "Komm hier herein." Er schob Nick geradezu durch eine offenstehende Tür und schloss sie hinter ihm, ohne dass Nick etwas tun konnte. "Also", sagte er dann. "Das Allerwichtigste zuerst." Eine lange Pause. "Wie geht der Test der Fitnessanzüge voran?"

Nick starrte ihn an. Das war es, worüber sein Boss mit ihm reden wollte?

"Ich —" Nick räusperte sich. "Na ja, eigentlich ganz gut. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Elfie mich immer noch nicht die Gebrauchsanleitung hat lesen lassen."

Bernd grinste. "Die Anzüge sollen selbsterklärend sein. Wenn ein Couchpotato sich entscheidet, Fitness zu betreiben, soll die Hemmschwelle möglichst niedrig sein."

Nick lehnte sich zurück. "Also es funktioniert ganz gut. Mein Anzug meinte gestern, ich würde schon anfangen Muskeln aufzubauen."

Bernd nickte langsam. "Gut. Aber ich habe auch noch zwei andere Themen."

Nick richtete sich wieder auf.

"Punkt zwei: Meine Enkelin und ihre — äh — Freundin. Was sind deine Absichten mit ihnen?"

Nick runzelte die Stirn. "Ich — eigentlich überhaupt keine. Elfie ist diejenige, die ganz eindeutige Absichten hat, und nach dem Wenigen, was mir die beiden erzählen, hat Kathi kräftig mitgeplant."

"Und in der Zukunft?"

Nick zuckte die Schultern. "Erst einmal diesen Kurs überstehen. Dann sehen wir weiter."

"Eine vernünftige Einstellung. Und damit sind wir bei Punkt drei. Du bist uns schon am Montag aufgefallen, und ich habe Elfie gebeten, dich auszuquetschen."

Nick erstarrte. "U-u-und?"

"Sie hat mir gesagt, dass du eine gute Erklärung für dein schlechtes Abitur hast, und dass ich verdammt nochmal selbst mit dir darüber reden soll."

Nick lachte fast schon hysterisch auf.

"Auf jeden Fall", fuhr Schuppach fort, "habe ich ein Angebot für dich. Was hältst du davon zu studieren?"

"Äh —"

"deVille bezahlt dir ein duales Studium. Informatik und Robotik. Acht Monate im Jahr auf der Uni, drei Monate Training on the Job in der Firma, vier Wochen Urlaub."

"Äh —"

"Versteh mich richtig: Das wird kein Zuckerschlecken, sondern drei Jahre harte Arbeit. Und danach bist du verpflichtet, fünf Jahre für deVille zu arbeiten."

"D-d-das wäre geil!", keuchte Nick. "Äh — sorry."

Bernd lachte auf.

"Und was ist mit Elfie?"

"Also hast du doch Absichten, die über den Kurs hinausgehen?"

"Ich mag sie. Ich — ich mag auch Kathi. Ich weiß, dass ich die beiden nur im Doppelpack kriege. Aber ..."

"Ja?"

"Vor einer Woche hätte ich mir nicht im Traum vorstellen können, plötzlich zwei — äh — Freundinnen zu haben. Ich fühle mich ein bisschen überfordert."

Bernd lachte. "Glaub mir, diese Wirkung hat Kathi nicht nur auf dich. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass du die Sache schon im Griff hast. Ein sehr kreativer Einsatz des Fitnessanzugs. Hat sie wirklich versprochen, das ganze Wochenende keinen Sex zu haben?"

Okay, das war das Thema was Nick eigentlich nicht mit Kathis Stiefgroßvater hatte diskutieren wollen. Er zuckte die Schultern. "Der Anzug soll ihr dabei helfen."

"Wieso?"

"Man spürt es nicht, wenn man die — äh — intimen Gegenden berührt."

"Ein Keuschheitsgürtel für Kathi! Den hätte Laura letztes Jahr gebraucht. Aber ganz im Vertrauen: Das ist alles Einstellungssache."

"Wie?"

"Da gibt es ein paar Parameter, die man durchaus ändern kann, wenn man das Systempasswort kennt."

*

Nick war ziemlich still, während des Mittagessens und auch danach, als die Frauen und er — Bernd hatte sich schnell verdünnisiert — an einem Tisch im Wintergarten saßen, Siedler von Catan spielten und Geschichten erzählten.