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Anitas Welt Staffel 3 Episode 03

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Vor allem Vanessa war nicht zu stoppen. So erfuhr Nick also ohne zu fragen, dass die Schuppach-Brüder Zwillinge waren, dass Max in Bayern ein Sexhotel leitete und zwei Schwestern geheiratet hatte. Frank war Schreiner, hatte Kathis Mutter geheiratet und die beiden lebten auch noch mit einer Transfrau namens Lisa zusammen, die Kathi ihre "ältere Schwester" nannte, und die offensichtlich mit beiden Eltern ins Bett ging— Und seit Kathis achtzehntem Geburtstag auch mit ihr.

Vor einer Woche hätte Nick bei solchen Verhältnissen noch missbilligend den Kopf geschüttelt. Inzwischen hörte er sich das sehr interessiert an und ertappte sich dabei, darüber nachzudenken, wie es wohl wäre —

"Nick", sagte Elfie pointiert. "Du bist dran."

"Ich — äh — Mein Leben —"

"Nicht mit Erzählen", sagte Kathi. "Mit Würfeln."

"Nick", erlöste ihn Bernds Stimme von der Tür. "Du wolltest dir doch noch etwas anschauen."

"Ja, richtig", sagte Nick und stand auf. Dann zuckte er theatralisch die Schultern. "Wenn der Boss ruft —"

Elfie gab ihm einen Klaps auf den Hintern. "Nun geh schon, dann können wir wenigstens in Ruhe über dich lästern."

"Ja klar", sagte Nick leichthin, doch er wusste, dass sie genau das machen würden.

*

Irgendwie wurde Nick immer nervöser als auch nach dem Abendessen seine beiden Frauen keine Anstalten machten, sich zu verabschieden.

"Sollten wir nicht langsam los?", fragte er irgendwann.

Kathi und Elfie blickten ihn mit demonstrativ weit aufgerissenen Augen an. Dann blickten sie sich gegenseitig an und dann begannen sie zu kichern.

Elfie tätschelte seine Hand. "Hast du etwa noch etwas vor?"

"Nun verarscht den armen Jungen nicht so", mischte sich Vanessa ein. Dann blickte sie ihn an. "Ihr könnt über Nacht hierbleiben." Sie zeigte an die Decke. "Frank und Max haben je eine Wohnung unter dem Dach, wo ihr übernachten könnt." Dann grinste sie ihn frech an. "Die Betten sind extra breit. Bei den großen Familien ..."

Nicks Blick war ihrem Finger gefolgt, und er starrte immer noch an die Decke. Dann schüttelte er langsam den Kopf. "Es macht dir nichts aus, uns drei in einem Bett schlafen zu lassen."

Vanessa zuckte die Schultern. "Ihr seid alle volljährig, wo siehst du ein Problem?"

"Ich habe keinen Schlafanzug dabei", meinte Nick, "und keine Zahnbürste."

"Frische Zahnbürsten sind im Bad", gab sie lächelnd zurück. "Und ich glaube wirklich nicht, dass du einen Schlafanzug brauchst. Die beiden können dich auch so warmhalten."

Nick schüttelte noch einmal den Kopf. "Schöne neue Welt", murmelte er. Allein sich vorzustellen, wie sein Vater auf so etwas reagiert hätte ...

Der nächste Kulturschock kam, als die drei die Tür zu Max' Wohnung öffneten. In einer Ecke stand eine Art überdimensionierter Hundekorb mit Fressnäpfen und einer Kette, die ein Halsband mit einem Haken an der Decke verband.

Nick starrte das Ding an und runzelte die Stirn.

Kathis Augen waren offensichtlich seinem Blick gefolgt. "Das geht zu weit!", stellte sie fest. "Darin schlafe ich nicht."

"Hä?"

"Johanna mag ja auf so etwas stehen—"

Und wieder rotierte es in Nicks Kopf. Johanna war eine von Max' Ehefrauen. Der "Hundekorb" war groß genug für einen Menschen, wenn er — oder sie — sich etwas zusammenkauerte. Der Korb war auch mit einer dicken Moosgummimatte ausgelegt, also nicht komplett unbequem.

Elfie grinste nur. "Ich hab' schon 'mal drin geschlafen", stellte sie fest. "Kann man machen, muss man aber nicht."

Nick lachte unsicher auf. "Selbst wenn ich gewusst hätte, dass das hier steht —" Er zuckte die Schultern. Dann grinste er. "Das wäre dann die Strafe für ungebührliches Benehmen. Vielleicht können wir uns das ja ausleihen, wenn du uns das nächste Mal besuchst."

Kathi starrte ihn kopfschüttelnd an. "Perversling", murmelte sie wie schon einmal.

"Du passt zu uns", wiederholte auch Elfie ihren Kommentar.

"Ich muss dringend duschen", stellte Kathi fest. "Das Ding mag ja atmungsaktiv sein, aber ich fühle mich trotzdem dreckig."

"Ich gehe zuerst", entschied Nick. "Ich brauch' nicht lange und ihr beide könnt euch dann Zeit lassen."

"Wenn du meinst —", sagte Kathi grinsend.

Nick öffnete die Badezimmertür und blickte sich erst einmal um. Handschellen. Klar doch. Wo war er hier nur hineingeraten? Und was war das für ein Schlauch? Er nahm ihn in die Hand und versuchte, den Zweck zu ergründen.

Elfie war ihm gefolgt und öffnete eine Schublade. "Hier", sagte sie und hielt eine Folienpackung hoch. Darin steckt ein durchsichtiges Stück Plastikschlauch.

"Wofür ist das denn?"

"Rektalspülung", warf Kathi ein.

Nick erstarrte. "Wie bitte?"

"Ich vermute mal, der Begriff 'Analspiele' sagt dir etwas?"

"Äh —" Er hatte natürlich schon davon gehört und sich bei den einschlägigen Pornoszenen immer gefragt —

"Und selbst", sagte Elfie, "wenn man nicht auf so etwas steht, kann eine Zunge immer mal ein Stück nach hinten rutschen. Und dann würdest du bestimmt wollen, dass deine Partnerin kein Gesundheitsrisiko darstellt."

Nick starrte Elfie verblüfft an. "So wissenschaftlich?"

Sie zuckte die Schultern. "Es macht auch Spaß. Das Rektum ist eine erogene Zone."

"Echt jetzt?" Beide Frauen nickten. "Ich — äh — glaube nicht —" Er runzelte die Stirn. "Aber schaden kann es ja wohl nicht."

"Genau." Zweistimmig.

Elfie drückte ihm die Packung in die Hand. "Die Bedienungsanleitung ist aufgedruckt. Viel Spaß."

Und damit verschwanden die beiden aus dem Badezimmer.

*

"Wow!", entfuhr es Elfie, als Nick eine Viertelstunde später aus dem Bad kam.

"Ich hoffe, du hast dir nichts Wichtiges abgeschnippelt", kommentierte Kathi.

Nick zuckte die Schultern. "Lief ganz gut. Ich wollte mich schon immer mal da unten rasieren, habe aber nie geschafft, mir eine Klinge zu kaufen."

Elfie kam näher und strich über Nicks Schamgegend. "Gefällt mir." Sie grinste ihn an. "Weich wie —"

"— ein Androidenpopo?"

Kathi brach in Gelächter aus, klatschte ihm im Vorbeigehen auf den Hintern und verschwand im Bad.

"Hopp, hopp", wandte Nick sich an Elfie. "Tu deine Pflicht."

Sie drückte ihm einen Kuss auf die Wange. "Klar doch, Liebling." Damit verschwand sie auch.

Liebling? Nick legte sich aufs Bett und verschränkte die Hände im Nacken. Das war schon eine seltsame Beziehung. Aber mit "Liebling" konnte er leben —

Das Nächste, was Nick spürte, war eine Hand an seinem Penis. "Upps", sagte Elfie. "Habe ich dich geweckt?"

Nick holte tief Luft. "Scheint so."

"Wenn du weiterschlafen willst", sagte Kathi, "dann lassen wir dich. Wir können auch zu zweit —"

Nick richtete sich auf. "Das kann ich Elfie nicht antun." Dann griff er unter das Kopfkissen und holte ein Kondom heraus.

"Huch!", sagte Elfie. "Wie lange hast du das schon?"

"Seit Dienstagmittag."

"Sehr gewissenhaft. Aaaber —"

Nick runzelte die Stirn. "Wir müssen das nicht machen. Ich hab's nicht eilig damit —" Was nicht ganz der Wahrheit entsprach.

"Nein", sagte Elfie, "das ist es nicht."

"Ich habe beschlossen", meldete sich Kathi, "dass wir dich als 'sicheren Sexpartner' einstufen können. Wir beide haben Verhütungsimplantate."

"Und ich habe mich letzten Monat komplett durchchecken lassen", vervollständigte Elfie den Satz. "Kein Kerl mag diese Gummis wirklich."

"Wenn du meinst", gab Nick sich nonchalant.

Dann nutzte er die Gelegenheit, dass Elfie sich über ihn beugte, um nach ihrem Kopf zu greifen und sie zu küssen. Ihre Lippen waren heiß, ihr Mund öffnete sich, und ihre Zunge glitt in seinen Mund.

Irgendwann ließ er los, als er merkte, dass er die ganze Zeit nicht geatmet hatte. Sein Kopf landete schwer auf dem Kissen. Er blickte in Elfies staunende Augen.

"Wow!", kam es leise von Kathi. "Euch beide hat es ja wirklich schwer erwischt."

Der Satz klang seltsam verwirrt, gar nicht wie Kathi.

"Scheint so", sagte Elfie abwesend und leckte sich über die Lippen. Dann holte sie tief Luft. "Wie willst du mich haben?"

Nick brauchte ein paar Sekunden, bevor ihm klar wurde, dass Elfie mit ihm gesprochen hatte. "Knie—", krächzte er. Er räusperte sich. "Knie dich über Kathi."

"Uff", machte die, wieder ganz die Alte. "Ich hab' schon befürchtet, du schickst mich ins Körbchen."

Nick richtete sich auf und blickte sie an. "Noch so eine Bemerkung und ich nehme dich beim Wort."

Sie hob die Hände. "Sorry. Ich bin still."

Elfie hatte die Stirn gerunzelt. "Wie herum soll ich?"

"Deine Entscheidung."

Elfie grinste, rollte sich flink über Kathi und küsste sie auf den Mund. "So herum." Dann stützte sie sich auf ihre Hände und zog die Beine an.

Es ist so weit. Jetzt konnte er sich nicht mehr herauswinden. Und ehrlich gesagt, hatte er das auch gar nicht vor. Ganz im Gegenteil.

Er kniete sich zwischen die Beine der beiden Frauen und genoss erst einmal den Ausblick auf Elfies Hintern. Er hatte eigentlich immer gedacht, nur die kleinen Bäckchen zu mögen, doch jetzt, von nahem, sah Elfies voluminöses Hinterteil einfach toll aus.

Seine Hände bewegten sich von allein, seine Finger strichen über weiche, glatte Haut.

Elfie seufzte leise auf.

"Magst du das?", fragte er.

"Mhmhm", ihr Mund offensichtlich von Kathi in Beschlag genommen.

"Das fühlt sich toll an", sagte er. Seine Finger bewegten sich zur Mitte, seine Hände schoben sich zwischen ihr Beine, fanden weiche Haut, rutschten in einen feuchten Eingang.

"Mhmhm", kam es wieder.

Er rutschte näher. Sein Penis stand wie eine Eins, an der Spitze hatte sich ein kleines Tröpfchen gebildet. Noch näher; die Spitze rutschte zwischen Elfies Schamlippen, fand den Eingang.

"Mein Gott", murmelte er. Das war etwas ganz anderes als seine Faust. Auch Elfies Mund konnte da nicht mithalten. Es war, als wäre er in eine feuchte, heiße Höhle eingedrungen, die seinen Penis eng umschloss.

Elfie stöhnte auf.

Nick hielt inne. Er musste das Gefühl einfach genießen. Das war sein erstes Mal. Er würde es auf keinen Fall versauen.

Sein Unterkörper stieß gegen Elfies Hintern. Warm, weich. Dann zog er sich langsam zurück, ließ frische Luft an sein bestes Stück und schob ihn dann wieder hinein. Und dann ganz langsam wieder heraus.

"Du machst das gut", murmelte Elfie. "Du kannst aber gerne etwas schnell— JA!"

Nick wollte sich das nicht zweimal sagen lassen. Mit beiden Händen an Elfies Hintern schob er seinen Unterkörper vor und zurück. Vor und zurück. Jedes Mal ein bisschen schneller und fester. Elfie würde ihn schon bremsen. Doch das tat sie nicht.

Sein Unterkörper klatschte jedes Mal laut gegen Elfies Hintern. Und jetzt bewegte der sich im Gegentakt. Elfie stöhnte bei jedem Zusammenstoß genüsslich auf. Immer lauter, immer heftiger.

Sie erstarrte und Nick hörte wieder das Quieken, das er im Laufe der Woche gut kennengelernt hatte. Gleichzeitig spürte er, wie sich Elfies Inneres um seinen Penis herum hart wurde, dann wieder weich, immer wieder, ihn im Sekundentakt geradezu molk, bis Nick es nicht mehr zurückhalten konnte. "Jauuu!", entfuhr es ihm. Sein ganzer Unterkörper verkrampfte sich, und sein Samen schoss in ihren Körper. Drei-, vier-, fünfmal.

"Scheiße", murmelte er und sackte über Elfie zusammen.

Kathis Kopf erschien neben Elfie. "Geht's dir gut?" Es hörte sich seltsamerweise an als meinte sie es ernst.

Er rappelte sich wieder auf. "Ja sicher", meinte er. "Ich wusste ja nicht —"

Jetzt grinste Kathi wieder frech. "Das sagen die Kerle immer danach."

Elfie stöhnte und ließ sich zur Seite fallen. "Gott!", keuchte sie. "Das habe ich so richtig gebraucht."

Nick rutschte zurück und kletterte vom Bett. Er lief ins Bad und holte einen Waschlappen mit warmem Wasser. Doch in der Zwischenzeit hatte Kathi sich schon umgedreht und steckte mit ihrem Kopf zwischen Elfies Beinen.

Elfie jammerte leise vor sich hin, scheinbar schon wieder auf dem Weg zu einem Höhepunkt, während Kathi offensichtlich Nicks Sperma aus ihrer Vagina leckte.

"Wow!", entfuhr es ihm.

"Du schmeckst gut", stellte Kathi fest und leckte sich über die Lippen.

Nick holte Luft. So ein Luder! "Hatte ich nicht etwas von 'über der Gürtellinie' gesagt?"

"Das ist kein Sex", behauptete Kathi grinsend. "Nur Hygiene."

"Aha! Und was hält Elfie davon?"

Ein Quieken bewies ihm, dass Elfie das sehr wohl in die Kategorie "Sex" einordnete.

"Siehst du", sagte er und streckte Kathi den Waschlappen hin. "Wenn du schon dabei bist, dann mach sie richtig sauber — Lehnsherrin. Ich denke mir dann eine Zusatzstrafe aus."

Elfie lachte schallend.

9

Kathi

Sonntag, 9. Februar

Und wieder einmal sehe ich mich genötigt, einige Dinge geradezurücken. Ich hoffe nur meine Sünden des letzten Jahres verfolgen mich nicht noch länger.

Ich hatte echt gedacht, so ein junger, geiler Hengst wie Nikolaus/Klaus/Nick würde darauf abfahren, mich mit Sex bestrafen zu dürfen. Falsch gedacht. Ganz im Gegensatz zu den anderen Kerlen, mit denen ich schon herumgemacht habe — Familie natürlich ausgenommen — ließ Nick sich offensichtlich nicht von seinen Hormonen an der Nase herumführen.

Vielleicht hätte ich mir vor Augen führen sollen, dass Notgeilheit normalerweise mit zwangsweiser Enthaltsamkeit zusammenhängt. Und das traf für Elfies süßen Freund ja bekanntermaßen nicht — nicht mehr — zu. Die beiden hatten "es" noch nicht gemacht, aber sonst hatte er durchaus Gelegenheit gehabt, seinen Testosteronspiegel im Laufe der Woche auf ein Normalmaß zu reduzieren.

Außerdem schien er es so richtig zu genießen, mich leiden zu lassen.

Auf jeden Fall würde ich den Teufel tun und mich von ihm bei einer Verletzung meiner "Bewährungsauflagen" erwischen lassen. Nur sein Sperma aus Elfies Muschi zu lecken, hatte ich mir echt nicht verkneifen können. Das hatte ich bei ihr schließlich noch nie zuvor gemacht.

Er schien es auch nicht zu sehr zu missbilligen, denn trotz seiner Drohung erlegte er mir vor dem Schlafengehen keine weitere Strafe auf. Stattdessen machte er es sich in der Mitte des überbreiten Betts gemütlich und breitete die Arme aus. "Von mir aus", sagte er grinsend, "sucht euch einen Platz zum Schlafen. Ich bleibe hier."

Elfie kuschelte sich sofort an seine rechte Seite, griff nach meiner Hand und zog mich an seine linke. Es musste sie wirklich voll erwischt haben. Nach allem, was sie mir über ihre vorherigen Beziehungen mit Kerlen erzählt hatte, gehörte Kuscheln und miteinander eine Nacht verbringen nicht wirklich dazu.

Sie küsste mich, dann küsste sie Nick, dann wieder mich.

Er stöhnte auf. "Kannst du nicht endlich Ruhe geben", murmelte er. "Ich bin echt geschafft." Damit zog er sie an sich und war ruckzuck eingeschlafen.

"Was meinst du?", flüsterte sie ein paar Minuten später. "Behalten wir ihn?"

"Kommt drauf an", flüsterte ich zurück, "ob er mich überhaupt haben will. Wenn nicht —"

"Kommt nicht in Frage!", unterbrach sie mich. "Wenn ich zwischen euch wählen müsste, das wäre grausam."

"Ich hoffe, das geschieht nicht." Ich küsste sie auf die Stirn.

Sie blickte mich lange und nachdenklich an. "Ich auch."

*

Als ich am nächsten Morgen erwachte, hatte sich Nick auf die andere Seite gedreht, und Elfie lag wie immer mit dem Kopf auf meinem Bauch. Ich blickte auf die Uhr. Halb Sieben. Meine typische Aufstehzeit unter der Woche. Und meine Blase wusste das genau.

Ich streichelte über Elfies verwuschelten Haare.

"Will noch nicht aufstehen", murmelte sie. "Schule ist erst um Acht."

"Es ist Sonntag, Kleines. Wir können noch lange schlafen. Aber ich muss dringend aufs Klo."

"Dann geh doch." Sie hob den Kopf.

"Du hast den Schlüssel zu meinem Keuschheitsgürtel", erinnerte ich sie.

"Liegt drüben auf dem Tisch."

Ich lachte leise. "Nee, nee! Du musst den Aufpasser spielen, mein Schatz. Ich will nicht—"

Nick seufzte innig. "Könntet ihr eure Diskussion bitte ins Bad verlegen? Ich will noch schlafen."

Na gut, jetzt waren wir alle wach. Ich schob Elfie von mir herunter und stand auf. "Walte deines Amtes, o Hüterin meiner Tugend."

Nick schnaubte lautstark.

Ich nahm Elfies Kopf in beide Hände und setzte ihr einen Schmatzer auf den Mund. "Auf!"

*

"Der Anzug ist wirklich gut", flüsterte ich, als wir nach einer keuschen Runde Duschen wieder zurückkamen. "Ich hab' den jetzt fast einen ganzen Tag an und es riecht immer noch nach nichts."

Nick stand auf. "Du kannst ja bei Vanessa 'Bitte, bitte' sagen. Dann kriegst du bestimmt auch einen. Bist ja schließlich die Lieblings-Enkelin."

"Inzwischen nur noch Nummer vier", korrigierte ich ihn. "Adam, Claire und Bernd junior sind alle wichtiger als ich."

"Aber du bist die einzige, mit der sie schlafen will", gab er zu meiner Überraschung zurück. Dann grinste er. "Tu nicht so, als wüsstest du das nicht."

Echt jetzt? Ich blickte hilflos zu Elfie.

Die zuckte nur die Schultern. "Das sieht doch ein Blinder mit dem Krückstock. Seit du achtzehn bist, ist deine Oma sowas von geil auf dich —"

"Mein Gott", sagte Nick schon halb im Bad. "Würde ich Vanessa nicht kennen, wäre das ein Bild, was ich nie vergessen würde."

Die Tür klappte zu und ich wandte mich an Elfie. "Das hättest du mir aber schon früher sagen können."

"Ich wusste doch nicht, dass du es nicht mitbekommen hast. Du bist doch sonst so 'ne Schnellmerkerin."

Ich schüttelte den Kopf. "Ich — Ich muss dringend mit ihr reden. Sie soll doch nicht glauben, ich wollte sie nicht."

"Langsam, langsam!" Elfie hob die Hand. "Ich weiß nicht, ob es ihr überhaupt bewusst ist."

"Scheiße!", sagte ich inbrünstig. Dann schnippte ich mit dem Finger. "Anita! Ich werde — mal wieder — unsere Familien-Psychologin kontaktieren müssen."

"Gute Idee." Elfie setzte sich aufs Bett. "Willst du jetzt noch 'ne Runde schlafen oder ruhelos durchs Zimmer laufen. Ich für meinen Teil leg' mich nochmal hin."

"Na gut." Ich legte mich aufs Bett, und sie legte ihren Kopf auf meinen Bauch. Schon nach wenigen Sekunden atmete sie langsamer.

Ich konnte nicht mehr einschlafen. Klar stand Vanessa — und Bernd senior — auf meiner Liste "Leute mit denen ich Sex haben will". Auf der anderen Seite war das eher ein Hirngespinst als ein Plan. Die beiden hatten ihr Leben — mit Anita und Tom — und ich meines. Aber ich musste mir wirklich bei Anita einen Rat einholen —

"Kannst du nicht mehr einschlafen", fragte Nick ein paar Minuten später.

"Vanessa geht mir im Kopf herum."

"Soll ich dich ablenken?"

Ich starrte ihn verblüfft an. "Wie meinst du das?"

Er griff nach dem weißen Kopfhörer, den Elfie nach dem Duschen wieder auf den Tisch gelegt hatte, und steckte ihn in sein Ohr. "Login Nikolaus Virtanen", sagt er dann leise. "Modus Overlord. Execute Bondage One."

"Was?", fragte ich verwirrt. Dann starrte ich auf meine Hände, die sich ohne mein Zutun vom Bett hoben.

Er grinste frech. "Bernd hat mich gestern an seinen Computer gelassen. Er wollte sehen, was ich draufhabe, hat er gesagt."

"Und was passiert hier?" Meine Hände waren auf dem Weg nach oben.

"Das Material ist nicht sehr stark. Es soll eigentlich das Training unterstützen. Wenn du dich ein bisschen anstrengst, kannst du deine Hände selbst bewegen. Aber —"

"Aber was?"

Er lächelte. "Ich dachte, du warst ein braves Mädchen und hast dir eine Belohnung verdient."

Ich runzelte die Stirn. "Und die besteht darin, dass du mich fesselst."

"Genau." Er grinste breit. "Execute Bondage Two."

Meine Beine begannen sich nach außen zu bewegen.

"Huch!", sagte Elfie schlaftrunken. "Habe ich 'was verpasst?"

Er legte sich aufs Bett.

"Ich hab' keine Ahnung, was Nick mit mir vorhat", sagte ich. "Vielleicht soll ich euch beiden noch einmal zuschauen, und diesmal ohne mich zu bewegen."

"Das wäre doch keine Belohnung", sagte Nick feixend.

Elfie runzelte die Stirn. "Aber mit dem Anzug geht das doch nicht —"

"Alles eine Sache der Einstellung", sagte Nick. "Execute Reveal One."

Ich spürte, dass etwas im Bereich meiner Brüste geschah, konnte mich aber mit meinen Händen über meinem Kopf nicht wirklich bewegen.