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Argonauta Kapitel 03-07

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„Was ist?", fragte Hansen, „brauchen Sie eine Extraeinladung?"

„Nein", sagte Julia, die jedoch ihre Unsicherheit nicht verbergen konnte.

„Kommen Sie", sagte Fisher aufmunternd, „nur Mut!"

Wie in Zeitlupe umklammerten Julias Hände nervös das Fallreep, jenes Tau, das beiderseits der Gangway als Haltebefestigung angebracht war. Das Seil fühlte sich kratzig an und rieb unangenehm über ihre Haut. Vorsichtig setzte sie einen Fuß auf die Schiffstreppe. Dann setzte sie den anderen Fuß vor den ersten und tippelte in langsamen Schritten im Gänsemarsch hinter den zwei seeerprobten Männern hinterher. Der Gang unter ihr schaukelte leicht hin und her und Julia musste immerzu ihr Gewicht ausbalancieren. Je höher sie stieg, umso wackeliger wurde es und zum ersten Mal bekam sie Zweifel, ob sie wirklich für ein Leben an Bord eines Schiffs gemacht war. Doch jetzt schon aufzugeben, bevor das Abenteuer überhaupt begonnen hatte, kam für sie keinesfalls in Betracht. Sie schluckte ihre Sorgen herunter und Schritt für Schritt stieg sie höher. Dann hatte sie es geschafft, ein letzter Schritt und sie stand mit beiden Füßen auf dicken, von Seeluft gebeizten Massivholzplanken. Überall waren Crewmitglieder damit beschäftigt, Container auszuräumen und das Frachtgut an den Ort ihrer Bestimmung zu transportieren.

„Das ist das Arbeitsdeck", erklärte Kapitän Hansen. Er musste fast schreien, um das laute Durcheinander der vielen Stimmen und das Scheppern und Poltern hin und her transportierter Kisten zu übertönen. „Von hier aus lassen die Forscher alle möglichen Sachen runter ins Meer. Forschungssonden und allen möglichen anderen Forschungskram."

„Was unser werter Kapitän so abschätzig Forschungskram nennt, sind unsere Augen und Ohren unter Wasser, Julia. Haben Sie schon mal was von ROVs gehört?"

Julia zuckte mit den Schultern. „Offen gestanden nicht."

„Das macht nichts", sagte Fisher, „ROV steht für Remotely Operated Vehicle. Es sind ferngesteuerte Roboter, ausgestattet mit Kameras, Mikrophonen und Greifarmen und jeder Menge Sensoren, die direkt mit einer Kommandozentrale an Bord des Schiffes verbunden sind. Von dort aus steuert ein Pilot das ROV aus der Ferne."

„Oh, und wo befindet sich dieses ... ROV?", fragte Julia neugierig.

„Die sind im Moment dort drüben im Hangar", sagte Fisher und zeigte bugwärts, wo zwei riesige Rolltore des Schiffsaufbaus weit offen standen. „Im Hangar haben wir unsere Geräte untergebracht, wenn wir sie nicht brauchen. Außerdem können wir dort auch kleinere und größere Reparaturen durchführen. Von dort aus gelangen wir auch direkt zu den Laboren", sagte Fisher.

Julia blickte sich staunend wie ein kleines Kind um. Ihr gefiel das emsige Treiben an Bord des Schiffes. Die Szenerie hatte Ähnlichkeit mit dem scheinbaren Durcheinander eines Ameisenhaufens, folgte jedoch in Wirklichkeit einer ausgeklügelten Choreographie. Die Doktorandin folgte Fisher und Hansen und fand sich schließlich im Hangar wieder. Eine riesige Halle, die sich fast über die gesamte Breite des Schiffs erstreckte und mindestens fünfzehn Meter tief war. Ein Gerippe aus mächtigen Stahlträgern stützte die Deckenkonstruktion in sechs Metern Höhe. Auch hier waren Crewmitglieder eifrig am Arbeiten. Momentan schweißten sie an einem Stahlrahmen einer futuristisch anmutenden Konstruktion. Es war ein rechteckiges Gebilde, das vollgestopft mit Technik zu sein schien. Offenbar hatte man die schützende Gehäuseumhüllung entfernt. Überall traten Kabel in allen möglichen Farben hervor, um andernorts wieder ins Innere zu führen. An der Seite ragte ein mehrgelenkiger Aufbau aus dem Kasten, der wie ein Greifarm aussah.

„Das ist unser ROV", erklärte Fisher stolz. „die herkömmlichen ROVs sind über ein Kabel mit dem Schiff verbunden. Das Kabel versorgt das ROV mit Strom und leitet die Bilder im umgekehrten Weg direkt in die Steuerzentrale, wo ein Wissenschaftler dem Piloten direkt Anweisungen geben kann."

„Aber ich sehe kein Kabel", sagte Julia irritiert.

„Das neueste vom Neuesten", sagte Fisher nicht ohne Stolz. „Das Ding hier ist ausgestattet mit der neuesten Funktechnik. Damit können die Bilder kabellos in Echtzeit an Bord übertragen werden. Und die Qualität dieser Bilder ist sensationell. Also, wir hoffen das zumindest. Es ist das erste Mal, dass wir dieses Gerät mit auf die Reise nehmen, aber die BBC hat vor Kurzem ein ähnliches Modell in die Tiefsee geschickt und sozusagen live Bilder in gestochen scharfer Full-HD-Qualität an die heimischen Bildschirme gesendet."

Fisher zeigte auf ein Schott am hinteren Teil des Hangars. „Von dort aus gelangt man zu den Laboren. Dort können wir Proben direkt untersuchen und Experimente machen oder wir bereiten Proben für die Untersuchung an Land vor. Aber jetzt zeige ich Ihnen erst einmal den gemütlichsten Teil unseres Schiffes. Folgen Sie mir."

Die kleine Gruppe verließ den Hangar aus der gleichen Richtung, aus der sie gekommen war und betrat wieder das Arbeitsdeck. Fisher und der Skipper führten Julia nach steuerbord und gingen dann eine schmale Außentreppe aus rostfreiem Edelstahl ein Deck nach oben.

Julia trottete erwartungsvoll hinter den beiden kräftigen Männern hinterher und sog all die ungewohnten und neuen Eindrücke in sich auf wie ein Schwamm das Wasser. Schließlich erreichte die kleine Gruppe das obere Deck. Fisher öffnete eine Tür und sagte einladend: „Hereinspaziert in die gute Stube."

Julia fand sich in einem schmalen Gang wieder, gerade breit genug, dass Fisher und der breitschultrige Kapitän Hansen nicht die Wände berührten, der sich in einigen Metern Entfernung T-förmig nach rechts und links aufgabelte. Der Boden war mit einem karmesinroten Hochflorteppich belegt, der ihre Schritte dämpfte und Julia das Gefühl gab als würde sie auf Wolken tänzeln. Von der Decke strahlte ein behagliches, warm-weißes Licht ab und leuchtete den Weg hell aus. Beiderseits wurde der enge Flur von hölzernen Handläufen gesäumt, die mit glänzend polierten Messingarmaturen an der Wand befestigt waren und nur dort unterbrochen wurden, wo mit Kirscholz furnierte Türen in die Wand eingelassen waren. Alles in allem erinnerte die heimelige Atmosphäre eher an den Gang eines Hotels. Julia betrachtete die Umgebung mit Staunen. Alles hätte sie an Bord eines Schiffes erwartet und doch hätte sie nie im Leben erwartet, einen derartigen Anblick geboten zu bekommen. Einmal mehr fühlte Julia sich als habe man sie soeben in eine andere Welt katapultiert.

„Ich glaube, ich bin nicht mehr in Kansas", flüsterte sie leise, kaum hörbar.

„Wie bitte?", fragte Fisher.

Julia grinste. „Der Zauberer von Oz." Sie spielte damit auf eben jene Szene des Kinderbuchklassikers von Baum an, in der die junge Dorothy zusammen mit ihrem Hund Toto von einem Wirbelsturm in das sagenhafte Zauberland verrückt wird. „Ich meine, ich hätte erwartet, dass es auf einem Schiff weniger edel zugeht."

„Hier sind die Kabinen für die Wissenschaftler", sagte Fisher, „und uns ist sehr daran gelegen, dass sich jeder an Bord schnell heimisch fühlt."

„Die Mannschaft schläft ein Deck weiter oben", fügte Hansen hinzu. Knurrend ergänzte er: „Allerdings sind unsere Quartiere nicht so feudal."

„Wir haben hier vorwiegend Zweierkabinen", sagte Fisher, „es gibt auch ein paar Einzelkabinen, aber der Platz ist leider nicht ausreichend, um diesen Luxus jedem Wissenschaftler zukommen zu lassen. Sie werden sich deshalb auch eine Kabine teilen müssen, Julia."

Die rothaarige Doktorandin winkte ab und sagte belustigt: „Macht nichts. Ich musste mir daheim jahrelang ein Zimmer mit einem älteren Bruder teilen und bin vieles gewohnt." Im Grunde genommen war sie sogar froh, ein wenig Gesellschaft zu haben. Auf diese Weise würde sie hoffentlich nicht wieder schmerzlich ins Grübeln kommen und sich irgendwann betrübt in den Schlaf weinen.

Unvermittelt schwang eine Tür auf und eine junge Frau streckte ihren dunkelhaarigen Wuschelkopf hervor. Sie war schätzungsweise in Julias Alter und hatte einen dunklen, sonnengebräunten Teint. Ihre Haare waren kastanienbraun und fielen ihr in wellenförmigen Locken ins Gesicht.

„Ah, perfektes Timing!", sagte der Professor. „Julia, darf ich vorstellen? Melina Ketikidou. Sie beide werden sich während unserer Fahrt eine gemeinsame Kabine teilen."

Melina schob ihren Körper durch die Tür hindurch und trat zu der Dreiergruppe heran. Wie Julia, so war auch Melina gertenschlank, überragte sie jedoch um fast einen ganzen Kopf -- erschien neben den beiden hünenhaften Männern aber immer noch wie eine Zwergin. Melina trug kurze Jeansshorts, ein marineblaues Top und hatte um ihren Hals ein olivgrünes Fernglas baumeln. Julia streckte ihr zur Begrüßung den Arm aus, doch Melina ignorierte die Geste und erwiderte den Gruß stattdessen in einer überschwänglichen und herzlichen Umarmung.

„Freut mich riesig, dass ich deine Bekanntschaft machen darf, ich bin Melina", sagte die junge Frau auf Englisch. Sie hatte einen leichten Akzent, den Julia jedoch nicht richtig einordnen konnte.

Julia erwiderte die Umarmung und fühlte sich automatisch mit dem Mädchen verbunden wie mit einer guten Sandkastenfreundin. Instinktiv wusste sie, dass sie und Melina sich sehr gut verstehen würden und war froh, sich mit dem Mädchen eine Kabine teilen zu dürfen. „Freut mich ebenfalls, ich bin Julia", sagte sie. Die beiden Frauen lösten sich voneinander.

„Und was hat dich an Bord verschlagen?", fragte Julia und deutete auf das Fernglas.

„Ornithologie", antwortete Melina.

„Vögel?", fragte Julia erstaunt, „ist ein Forschungsschiff nicht ein bisschen der falsche Ort, um sich als Vogelkundlerin zu betätigen?"

„Aber nein doch", lachte Melina. „Das ganze Riff ist voll mit tropischen Inseln, die von vielen verschiedenen Vogelarten als Brutplätze genutzt werden. Allein auf Fraser Island brüten nicht weniger als dreihundertfünfzig verschiedene Vogelarten. Keine Raubtiere, ein immer reich gedecktes Meeresbuffet -- eigentlich ideale Bedingungen für Vögel."

„Wow, das hätte ich nicht erwartet", gestand Julia. „Muss ja paradiesisch sein."

„Das ist es", sagte Melina mit euphorisch funkelnden Augen. „Wie eigentlich alles hier einfach nur fantastisch ist. Aber das wirst du schnell selbst feststellen. Und du? Was ist der Grund für dein Hiersein?"

„Walforschung", antwortete Julia. „Die Buckelwale, um genau zu sein. Ich habe mich für eine Doktorandinnenstelle für ein Walprojekt beworben und der Professor war so freundlich, mich auf seine nächste Expedition einzuladen, um die ganzen Abläufe kennenzulernen, bevor ich mich dann sozusagen in die richtige Arbeit stürzen darf."

„Ich zeige Julia gerade das Schiff", sagte Fisher, „magst du mitkommen?"

„Eigentlich schon", sagte Melina, „aber ich muss noch mal an Land. Meine Bücher sind noch nicht an Bord."

„Wird es lange dauern?"

„Weiß nicht genau. Halbe Stunde, denke ich."

„Prima", sagte Fisher, „ich wollte Julia den Aufenthaltsraum zeigen. Wenn du fertig bist, komm doch nach und wir essen zusammen Mittag."

„Gerne, ich sterbe schon fast vor Hunger", sagte Melina.

„Und Sie?", fragte Fisher, „haben Sie auch Hunger, Julia?"

„Ein bisschen."

„Super, dann machen wir das so."

„Abgemacht", flötete Melina freundlich, „du musst mir dann unbedingt mehr von deinem Forschungsprojekt erzählen, Julia."

„Mach ich."

Melina verabschiedete sich von der Gruppe und machte sich auf den Weg. Julia folgte dem Professor und Kapitän Hansen in Richtung Aufenthaltsraum. Welche Überraschung sie wohl dort erwarten würde?

Kapitel 4: Erinnerung

Die beiden verschwitzten Leiber prallten laut keuchend gegeneinander. Klagendes Seufzen gepaart mit schmerzerfüllten Schreien erfüllte die Stille des dunklen Raumes. Hart und tief drang er immer wieder in sie ein. Er war nicht zärtlich, nicht geduldig, nicht rücksichtsvoll. Unbarmherzig nahm er sich, was er wollte. Wie ein Raubtier, dass sich verbissen auf ein Beutetier eingeschossen hatte und nicht mehr los ließ.

Seine Hände suchten ihre üppigen Brüste und griffen beherzt in das weiche Fleisch, gruben sich wie Krallen hinein und drückten fest zu, bis seine Knöchel weiß hervortraten.

„Ohhh", heulte die Frau unter ihm laut auf und es war ihm vollkommen egal, ob sie vor Lust oder vor Schmerzen schrie. Er stieß immer weiter unnachgiebig in ihren Schoß. Sehr lange würde es nicht mehr dauern. Er spürte schon das angenehme Kribbeln in seinen Gesäßmuskeln, das den unmittelbar bevorstehenden Höhepunkt ankündigte.

„Ich bin gleich soweit", grunzte er und zwang ihr eine Reihe stürmischer Küsse auf, die so gar nichts Sanftes an sich hatten und sich eher wie Bisse anfühlten. Als würde er ihr kleine Fleischbröckchen aus dem Körper herausstanzen.

Die Frau unter ihm ließ alles geduldig über sich ergehen. Ein letztes Mal stieß er zu, dann zogen sich seine Lenden zusammen und sein Unterleib begann zu pumpen.

Brünstig artikulierte er seine Lust und schrie laut: „Ahhhhh!"

Er verdrehte die Augen, sodass nur noch die weiße Lederhaut zu sehen war und verkrampfte mit seinen Zehen als der erste Schuss seines Samens sich in ihren Unterleib ergoss. Es kam über ihn wie der heftige Ausbruch eines Vulkans und Schub für Schub spritzte er seine Manneskraft in sie, die sein Sperma bereitwillig aufnahm. Ein letztes Mal spritzte er in ihren Schoß, dann war es vorbei und heftig nach Atem ringend rollte er sich von ihr herunter.

„Das war geil, Baby", sagte der Mann. Dann griff er zum Nachttischchen und holte aus der Schublade sein Portemonnaie hervor. Er zückte ein kleines Bündel Scheine und warf es der Frau entgegen.

„Hier, du brauchst es nicht zu zählen, es ist mehr als genug", sagte er, „zieh dich jetzt an und geh, du Schlampe."

„Darf ich wenigstens noch duschen?", fragte die Frau konsterniert.

„Nein", antwortete er kühl. Er grinste und bleckte eine Reihe strahlend weißer Zähne. „Jeder soll sofort riechen können, dass du nur eine kleine Nutte bist und nach Sex stinkst. Jetzt mach und zieh dich schon an, du dumme Hure. Ich hab' nicht den ganzen Tag lang Zeit. Oder soll ich dich erst raus prügeln?"

Angsterfüllt gehorchte die junge Frau, deren Namen er nicht einmal kannte. Gebucht hatte er sie als Chantal Fantastique, aber so hieß ganz bestimmt kein Mensch auf Erden.

„Na also, geht doch", sagte der Mann süffisant lächelnd, nachdem die Kleine seiner Anweisung aufmerksam Folge leistete und ohne Umschweife peinlich berührt ihre Klamotten zusammenklaubte. Ihr Blick war schüchtern, verängstigt. Offenbar war sie noch neu in dem Gewerbe. Sie wirkte jedenfalls noch jung, unschuldig und unerfahren. Er schätzte, dass die Kleine gerade einmal 18 Jahre alt war. Eigentlich noch ein Kind und viel zu jung, um sich auf eine Bestie wie ihn einzulassen.

Er fragte sich, was junge Frauen dazu trieb, ihren Körper an Schweine wie ihn zu verkaufen. Wie groß mochte ihre Not wohl sein? Ob sie in finanziellen Schwierigkeiten steckte? Die Kleine war so naiv, dass sie nicht einmal ernsthaft protestiert hatte als er ihr eröffnete, dass er sie ohne Kondom nehmen wolle. Er hatte sie nicht lang dazu überreden müssen. Die Aussicht auf ein paar Extrascheine hatte sie schnell einwilligen lassen und nun befand sich sein klebriger Samen in ihr. Er konnte nur hoffen, dass die Kleine wenigstens so vernünftig war und die Pille nahm. Zum Glück für sie hatte er keine Krankheit. Aber das war längst nicht bei jedem Freier garantiert. Gott, das Mädel hatte noch so viel zu lernen.

Als sich das Mädchen erhob und sich gerade wieder notdürftig ihren Slip anzog, sah er, dass der Cocktail aus ihren eigenen Säften und seinem Sperma aus ihr herausgetropft war und einen feuchten Fleck auf seinem Laken gebildet hatte.

„Pass doch besser auf, du Schlampe!", bellte er sie an.

„Sorry", nuschelte das Mädchen und lief krebsrot an.

Der Mann winkte ab. „Sieh einfach zu, dass du Land gewinnst. Los, geh!"

Die Kleine gehorchte und kurze Zeit später hatte sie völlig verstört und verängstigt sein Hotelzimmer verlassen und er war allein.

Er stand auf, nackt wie er war, und ging ins Badezimmer, um zu duschen. Nur weil die Kleine nach Sex roch, musste er das ja nicht auch tun. Er musste schließlich nach außen hin den Schein der Perfektion wahren.

Der Mann stand unter der Dusche und als er daran dachte, wie er nur wenige Augenblicke zuvor die Kleine genommen hatte, pumpte sich sein Glied erneut mit Blut voll und schwoll zu einer mächtigen Größe an. Wie der Rest seines Körpers war sein Penis glatt rasiert, selbst seine Beine hatte er vollständig von jeglicher Behaarung befreit und auch die Haut seines Schädels war vollkommen kahl. So war es einfacher, die Identität zu wechseln. Perücken in den verschiedensten Formen und Farben und Kontaktlinsen machten es möglich, dass er beinahe jede beliebige Gestalt annehmen konnte. Wenn es nötig war, konnte er sogar als Frau durchgehen. Im Moment jedoch war er Thomas Renner, der Anwalt einer Kanzlei, die vorzugsweise mit Erbrechtsfällen betraut wurde. Jedenfalls war er das für Stanley Douglas gewesen, jenen ahnungslosen Bankier, der vor etwas über einem Tag das Zeitliche gesegnet hatte. Renner schalt sich selbst, dass er hätte aufmerksamer sein müssen. So ein Flüchtigkeitsfehler hätte ihm nicht unterlaufen dürfen. Eigentlich war nicht geplant gewesen, Douglas zu töten. Aber nachdem dieser beinahe hinter sein Geheimnis gekommen war, hatte er keine andere Möglichkeit gehabt als ihn zu beseitigen.

Der Tote bereitete ihm kein schlechtes Gewissen. Er war bloß ein Kollateralschaden. Unbedeutend. Und er war bei weitem nicht die einzige Person, die er getötet hatte. Im Grunde genommen konnte Renner sogar ziemlich stolz auf sein Werk sein. Wenn es eine Sache gab, die Renner wirklich gut konnte, dann war es töten.

Renner erinnerte sich an jenen Tag zurück, der dazu geführt hatte, dass er heute dort war, wo er jetzt stand. Er dachte an seinen Vater zurück und an seine Mutter. Sein Vater war ein reicher Unternehmer gewesen, der sein Geld mit Immobilien und Ölgeschäften gemacht hatte. Bei einem Skiunfall in den Schweizer Alpen war er auf tragische Weise ums Leben gekommen und seine Mutter hatte alles geerbt, da war Thomas elf Jahre alt gewesen.

Renners Mutter war keine liebevolle Frau gewesen. Sie hatte weder seinen Vater noch den gemeinsamen Sohn jemals wirklich geliebt. Das einzige, was ihr im Leben ernsthaft am Herzen gelegen hatte, war das Geld seines Vaters gewesen. Nach außen hin hatte sie sich stets als die bemühte und sorgenvolle Mutter gegeben. Eine Mutter, die es ihrem Filius an nichts mangeln ließ und ihm so viel Liebe zuteilwerden ließ wie man als Mutter nur geben konnte. Aber Liebe konnte nicht in Geldscheinen bemessen werden und tief in ihrem Inneren war Renners Mutter eine kaltherzige und egoistische Frau gewesen, die jede nur erdenkliche Möglichkeit dazu genutzt hatte, ihn zu demütigen, wenn niemand anderes hinsah. Genau wie ihre beste Freundin.

Die beste Freundin seiner Mutter hatte Clarissa geheißen und als Jugendlicher hatte er sie vergöttert. Clarissa war weit über 50 gewesen und hatte trotz ihres fortgeschrittenen Alters mehr Sexappeal besessen als manche seiner Altersgenossinnen. Er erinnerte sich daran, wie er Clarissa als Teenager geradezu vergöttert hatte. Keine andere Frau hatte ihr das Wasser reichen können. Sie war von schlanker Gestalt, hatte makellose und glatte Haut und platinblondes Haar. Ihre Fettpölsterchen verteilten sich bei ihr genau auf die richtigen Stellen und insbesondere ihre Brüste waren überwältigend. Trotz ihrer enormen Größe waren sie von bemerkenswerter Festigkeit und Thomas ertappte sich immer wieder dabei, wie er gar nicht anders konnte als Clarissa wie hypnotisiert in den Ausschnitt zu starren, den sie immer besonders gekonnt in Szene zu setzen wusste, indem sie sich in Cocktailkleider zu zwängen pflegte, die sie offenbar ganz bewusst immer eine Nummer zu klein gewählt hatte. Mit ihren weiblichen Attributen konnte sie sich jedenfalls vor männlichen Verehrern kaum retten.