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Alle Kommentare zu 'Bilder einer Ausstellung'

von warmworlds

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  • 5 Kommentare
AnonymousAnonymvor etwa 1 Jahr

Großartig, eine der besten kurzen Geschichten hier. Sprachlich und inhaltlich ganz weit vorne und dazu ein kleines Geheimnis, das offen ausgestellt wird.

AnonymousAnonymvor etwa 1 Jahr

Tolle Geschichte, wirklich !! Das Kino im Kopf geht richtig los, einfach wunderbar. Tolle Umsetzung, macht Lust auf sehr viel mehr !

AnonymousAnonymvor 10 Monaten

Einfach perfekter Plot und sensationell geschrieben! Bitte weiter so

Auden JamesAuden Jamesvor 9 Monaten
Eine Geschichte ohne Programm

Wenn ein Schreiber einen so anspielungsstarken Titel wie für den vorliegenden Beitrag wählt, so sollte man meinen, daß er sich dabei auch etwas gedacht hätte. Im vorliegenden Falle jedoch scheint er gerade das unterlassen zu haben, denn weder besteht irgendeine erkennbare Verbindung zu Modest Mussorgskis Meisterwerk der Klavier- und Programmusik noch kommt eine Ausstellung in der Geschichte vor, und bei den titelgebenden „Bildern“ handelt es sich nicht, wie man vorab aufgrund der gewählten Anspielung vielleicht naheliegenderweise denken könnte, um Gemälde, sondern um ein paar Schnappschüsse mit irgendeiner Kamera (nicht einmal das Modell sieht der Schreiber sich bemüßigt zu benennen)!

Aber daß diese Geschichte sich nicht als das Gelbe vom Ei herausstellen würde, war bereits nach wenigen Sätzen zu befürchten, als sich nämlich zumindest eine der beiden Hauptfiguren unvermittelt und unsinnig nicht zwischen Duzen („‚Komm mit‘, sagt Lea, „ich muss dir was zeigen.‘“) und Siezen („‚Nach Ihnen‘, sagt sie.“) entscheiden kann. Die Lobhudeleien der anonymen Vorkommentatoren führen da gänzlich in die Irre! Weder nämlich weist diese Geschichte einen „perfekte[n] Plot“ auf noch ist sie „sensationell geschrieben“, „einfach wunderbar“, „großartig“ oder gar „eine der besten kurzen Geschichten“ (sic) hier. Dafür im folgenden ein paar Beispiele aus dem vorliegenden Beitrag:

a) „[A]uch Lea [will] von sich Bildern [sic] im Freien haben.“

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Eine auf den ersten Blick vielleicht unmaßgebliche Nachlässigkeit, daß hier die Mehrzahl von „Bild“ falsch gebildet ist, aber diese Nachlässigkeit stellt sich als beispielhaft für den Wortbestand heraus.

b) „Aber jetzt mit Lea im Wagen merke ich, dass es genieße.“ (sic)

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Der Beweis der vorherigen Anmerkung! Das notwendige „ich“ im Nebensatz wird einfach unterschlagen und der ganze Satz so unverständlich.

c) „Lea, die Arme um die angewinkelten Beine geschlungen, wie auf das Wasser blickt.“ (sic)

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Wem der vorherige Beweis noch nicht schlüssig erschien, der dürfte spätestens durch diese Stelle überzeugt sein, denn auch hier wird das notwendige „sie“ im letzten Satzglied einfach unterschlagen und der ganze Satz (der im Grunde gar nicht einmal ein vollständiger ist) so unverständlich!

d) „Er wird einen guten Kontrast zu Leas heller Haut und einen guten Hintergrund bieten.“

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Diese sinnlose Wiederholung von „gut“ zeugt nicht gerade von einer „ganz weit vorne“ liegenden Sprache, wie es einer der Anonymen oben – fälschlich! – herauszuposaunen meinte.

e) „Dann streift sie ihre Sneakers ab und knöpft dabei die Jeans auf, zieht sie gemeinsam mit dem Slip in einer Bewegung herunter und tritt beide mit einem Tritt beiseite.“

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Und daß jene stilwidrige Wiederholung zuvor kein Ausrutscher war, beweist die sinnlose Wiederholung von „tritt“ (einmal als Zeit-, dann als Hauptwort) in diesem Satze.

Schließlich ein Wort zur gewählten Erzählzeit: Statt der üblichen Vergangenheitsform meinte der Schreiber für diese Geschichte die Gegenwartsform zu nehmen, was umso mehr verwundert, als er sie ohne Unterschied trotz mehrerer zeitlich verschiedener Erzählebenen in seiner Geschichte gleichermaßen verwendet. So geht die mögliche Unterscheidung zwischen der erzählten Gegenwart und Vergangenheit (von der es zudem eine ferne und nahe gibt!) gänzlich verloren! Außerdem ist hier gar keine Notwendigkeit ersichtlich, überhaupt auf die Gegenwartsform für die Erzählzeit zurückzugreifen, aber daß der Schreiber es mit der Notwendigkeit nicht so hat, das haben ja bereits die vorangehenden Beispiele aus seiner Geschichte hinlänglich bewiesen.

Zum für diese Seite vor allem bedeutsamen Inhalt – dem erotischen – ist nicht viel zu sagen, da dieser reichlich dürftig ausfällt. Bemerkenswerterweise haben auch die anonymen Vorkommentatoren dazu kein Wort verloren, wo es ihnen doch sonst kaum möglich scheint, die Mitleser nicht auch noch unter dem unleserlichsten Gestammel und Gestümper wissen zu lassen, daß sie es ‚total geil‘ gefunden hätten! Die erotische Not nimmt ja bereits daher ihren Anfang, daß der Schreiber sich offenkundig nicht im geringsten um das Äußere seiner Figuren schert, so daß der geneigte Leser z. B. bis zur zweiten Runde (!) warten muß, um überhaupt etwas Genaueres über das Äußere der weiblichen Hauptfigur zu erfahren; und das, was er dann erfährt, erschöpft sich in so vielsagenden Zuschreibungen wie ihrem „wiegenden Becken“, ihres „durchgedrückten Rückens“ und ihrer „runden Brüste“. (Ob letztere so „rund“ sind, weil es sich bei ihnen um im angelsächsischen Raum inzwischen sprichwörtlich [„bolt-ons“] gewordene Silikoneinlagen handelt: darauf vermag auch der aufmerksamste Leser nicht ansatzweise eine Antwort zu geben!) Die Schilderung des Beischlafs erschöpft sich dann in ziemlich gefühl- und einfallslosen Aufzählungen der üblichen Handlungen, die nicht abreißenden Höhepunkte („‚Ich hatte schon zwei“, lacht sie. […] ‚Ich komme schon wieder‘, stöhnt sie schließlich.“) auf seiten der weiblichen Teilnehmerin inbegriffen.

Am Ende kehrt der Schreiber in die Gegenwartsebene seiner Erzählung zurück, aber dadurch ist nichts gewonnen, denn der geneigte Leser vermag dem Schluß nichts zu entnehmen, was er nicht dem vorherigen Verlauf der Geschichte bereits entnommen hätte: der Ich-Erzähler ist – nicht ganz unüblich für die Geschichten hier – eine Art verkannter Sexgott, sein weibliches Gegenstück eine Schlampe vor dem Herrn (oder vielmehr der großen Hure Babylon?) und absehbar bleibt es bei der bloßen Erinnerung und den Erinnerungsstücken an einen vorgeblich „umwerfenden“ Fremdfick.

Das einzige, was an der vorliegenden Geschichte jedoch umwerfend ist, das ist ihre Wirkung auf die Hoffnung des geneigten Lesers auf eine gute Lektüre: die ist durch sie nämlich praktisch erledigt!

Und ab dafür.

–AJ

PS: Wer Photographen-Geschichten für sich entdeckt hat, der lese doch lieber bei chekov („Shooting Paula“) nach, wie es nicht nur gut, sondern um Längen besser geht!

HerzensbubHerzensbubvor 8 Monaten

Diese Geschichte gefällt mir richtig gut! Unerwartete Situation, tolles Setting!

Anonymous
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