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Böse Mädchen 01

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„Hey. Da wäre ich nie drauf gekommen. Voll geil."

„Das haben wir als Kinder mit Brause gemacht", gab ich zu. Trank dann doch einen Schluck aus der Pulle und reichte ihr wieder die Flasche. „Das hier allerdings nicht", kommentierte ich meinen Vorstoß zu ihrer göttlichen Pussy.

Gab ihr und mir nur einen kurzen Vorgeschmack und studierte dann ihr komplexes Tattoo auf ihrem Schamhügel.

„Was stellt das dar?"

„Es ist ein magisches Symbol. Sorgt dafür, dass bei mir immer das Feuer über das Wasser siegt", meinte sie, ohne mit der Wimper zu zucken. „Und meine Möse immer gut besucht ist."

„Scheint ja zu funktionieren", meinte ich beeindruckt und schaute mir das Wunderwerk von einem Geschlecht ganz genau an. Absolut symmetrisch, wie ihr ganzer Körper perfekt.

„Sie gefällt dir, nicht wahr?", erkundigte sie sich mit sichtlicher Zufriedenheit.

„Noch nicht vollständig, dazu muss sie erst wild beim Kommen zucken."

„Na dann..."

Diese Aufforderung brauchte ich nicht. Legte ruhig und mit angemessener Ehrfurcht los. Sie brummte zufrieden und machte es sich bequem. Genoss den sanften und gesammelten Aufgalopp genau wie meinen ersten Exkurs zu ihrem Po-Loch. Sie zog ihre Beine nach hinten, damit ich besser drankam. Ja, das gefiel ihr sogar richtig gut.

Entsprechend lange hielt ich mich dort auf. Fand mich dann aber wieder im eigentlichen Zielgebiet ein. Lernte sie nun richtig kennen, ihre Reaktionen lesen. Fühlte schnell, was sie besonders mochte und was sie einfach nur hinnahm. Stellte befriedigt fest, dass sie diesmal ihre Kippen schön ließ, wo sie waren, und sich ausschließlich von mir verwöhnen ließ.

Ließ mir und ihr viel, viel Zeit, langsam in diesem Gefühl herumzutreiben, bevor ich forcierte. Ihr ruhiges, aber sehr ausgeprägtes Stöhnen stachelte mich an, gab mir das Feedback, was ich brauchte, Spürte, wie mein mittelschnelles, gleichmäßiges Züngeln sie den Höhepunkt ganz, ganz langsam herannahen fühlen ließ.

„Oh ja", kam nach langer, langer Stille von ihr eine verbale Rückmeldung. „Das machst du gut."

Das fand ich auch und es machte einen Heidenspaß. Ich erhöhte das Tempo etwas, woraufhin sie heftiger stöhnte.

„Komm für mich, mein Teufelchen", kehrte ich in plötzlicher Eingebung den Spieß vom frühen Morgen um.

In ihr Stöhnen mischte sich leichtes Gackern. Das verging ihr dann aber recht schnell. Folgsam war sie tatsächlich auch. Und ich auf den Geschmack gekommen. Ich gab ihr keine Sekunde Atempause. Leckte weiter, und weiter in dem schnelleren Tempo, das uns den Erfolg beschert hatte. Jetzt ging sie deutlich mehr ab, lag sie nicht mehr so ruhig und gelassen auf ihrem Rücken.

Wanderte sie mehr und mehr auf der Matratze, verkrallte sich in dem frischen Betttuch, das sie aufgezogen hatte. Ich konnte ihre Steigerungskurve fühlen. Als sie ganz kurz davor war, drückte ich ihr meinen Mittelfinger in den After. Und sie explodierte zum zweiten Mal. Verlangsamte mein Lecken etwas.

Sie entspannte sich und wollte gerade etwas sagen, als ich wieder voll zur Sache ging. Ihr eben noch zurückgebogener Kopf schnellte nach oben und sie starrte mich für einen Moment fassungslos an. Grinste dann kopfschüttelnd und ergab sich ihrem Schicksal und meiner Zunge.

Die deutlich härter und ausdauernder arbeiten musste, bis ein drittes Erfolgserlebnis vermeldet werden konnte. Ursprünglich hatte ich es nicht dabei belassen wollen, aber nun war meine Zunge tatsächlich müde und ich froh, als sie mich am Kopf festhielt.

„Komm her zu mir, mein Engel", forderte sie mich auf.

Ich legte mich neben sie und meinen Kopf auf ihre weichen Brüste. Sie umfing mich mit dem rechten Arm und strich mit dem der linken Hand durch mein weiterhin leicht feuchtes Haar. Ich hatte mich noch nie so geborgen gefühlt. So angenommen, so, wie ich eben war. Mich noch nie so bestätigt, wertgeschätzt gefühlt. Selbst ihr Griff zu ihrem Zigarettenpäckchen störte mich diesmal nicht.

„So lässt es sich aushalten", durchbrach sie nach einer Weile die andächtige Stille.

Ja, nicht nur aushalten, so hätte ich am liebsten den Rest meines Lebens verbracht. Eine Woche hatte sie mir bereits in Aussicht gestellt. Und Prag...

„Hast du eigentlich Hunger?", fragte sie mich, als sie ihre Zigarette ausgedrückt hatte. „Ich meine, ich merke es noch nicht so richtig, aber du hast ja schließlich keine Pillen genommen, oder?"

„Weiß nicht. Vielleicht ein bisschen."

„Hast du noch Geld? Ich habe nichts im Haus, aber hier um die Ecke ist ein Café, wo man gut frühstücken kann, gar nicht teuer."

„Ja, klar. Zur Not habe ich auch meine EC-Karte dabei, vielleicht kann man auch damit zahlen?"

„Perfekt. Ich gehe dann erstmal duschen. Wir frühstücken ganz in Ruhe was, und gehen gestärkt in die nächste Runde. Was hältst du davon?"

Ich beeilte mich zuzustimmen. Das klang himmlisch. Vor allem ein echter Kaffee reizte mich besonders. Sie verließ den Raum, kam aber schon nach einer Minute zurück.

„Gerade besetzt", informierte sie mich, legte sich zu mir und küsste mich, bis ich das Gefühl hatte, auf der Matratze in Wohlgefallen zu zerfließen.

Sie probierte dann bei mir das Sekt-im-Bauchnabel-Spiel und wir tranken im Anschluss die Flasche leer, bevor sie einen zweiten, erfolgreichen Ausflug in ihr Badezimmer unternahm. Nun war ich wirklich allein in ihrem Zimmer. Schaute mich nur kurz um, denn viel gab es wirklich nicht zu sehen.

Mehrere Reisetaschen und ein großer Rucksack, ein Regal auf dem ein paar Bücher und Schminksachen lagen, ein zweiter Spiegel, Taschentücher, leere Flaschen. Eine Frau auf der Durchreise? Hatte sie nicht gesagt, sie lebte schon länger in Deutschland? Jemanden wie sie hatte ich noch nie kennengelernt. Die hauptberuflich das Leben genoss. Und nun nebenberuflich mich.

Meine Mutter hatte mir geantwortet. Ich wäre alt genug, um zu wissen, was ich tat. Und sie wünschte mir und meiner „Freundin" eine schöne Zeit. Dahinter ein Augenzwinkern-Emoji. Na toll. Sie dachte wohl, ich hatte mich von einem Typen aufgabeln lassen.

Am liebsten hätte ich ihr geantwortet: Ja Mama, die haben wir, sie fistet teuflisch gut... Na, besser verkneifen. Ob ich vielleicht doch bald in die Verlegenheit kommen würde, ihr von meiner sexuellen Orientierung berichten zu müssen? Ihr vielleicht sogar Jara vorstellen?

Ich seufzte. Wohl eher nicht, denn das hatte Jara mit Sicherheit in ihre Warnung eingeschlossen: Sie war niemand, die eine feste Beziehung wollte. Na, aber... Die Lösung war doch ganz einfach. Sie musste sich einfach nur in mich verlieben. Einfach. Herrje. So viel Selbstvertrauen gab das Kokain nun doch nicht.

Jara kehrte aus dem Badezimmer zurück, grinste freundlich und nach kurzem Kuss gab es dann eine Spontan-Modenschau, weil sich mich mit Klamotten von ihr ausstatten wollte. Sie war nur ein paar Zentimeter kleiner als ich, so dass es nicht schwer war, etwas Passendes zu finden. Wohl aber etwas, das ihr an mir gefiel.

Als sie, das heißt eigentlich wir beide, mit dem Ergebnis vollends zufrieden waren, bekam ich als Dreingabe noch eine unbenutzte Zahnbürste. Die wohl aus einem Nachtzug stammte, wie sie verkündete. Davon hätte sie noch etliche. Zählte dann europäische Länder auf, die sie bereist hatte.

Meine Hochachtung und Faszination wuchs. Überhaupt beeindruckte sie mich von Minute zu Minute mehr. Ihre Freiheit, ihre Selbstbestimmung, ihr Selbstbewusstsein. Das Frühstück war toll, die anschließende zweite Runde besser, aber kurz. Denn langsam ließ die Wirkung des Koks nach und wir wurden herrlich müde.

Schliefen dann engumschlungen bis zum frühen Abend. Sie küsste mich wach. Noch nie war ein Aufwachen schöner für mich gewesen.

„Magst du indisches Essen? Es soll ein richtig gutes neues Restaurant allerdings ein ganzes Stück weit von hier geben. Hättest du Lust auf einen Spaziergang?"

„Ja, gern. Öhm... vielleicht sollte ich irgendwo an einen Geldautomaten vorher."

Sie schmunzelte verschmitzt.

„Nein, lass mich das diesmal machen. Ich bin echt gespannt, kenne bis jetzt nur den Inder, der vorher drin war."

Was sie damit meinte, erfuhr ich dann nach einem wirklich köstlichen Essen, einem Thali für zwei, also mit vielen unterschiedlichen Gerichten. Sie nahm mich an die Hand, steckte sich demonstrativ eine Zigarette in den Mund und ging mit mir vor die Tür. Zündete sich die Zigarette an und ging einfach weiter.

„Na, das war doch ein geiles Essen", meinte sie zufrieden.

„Öhm... wir haben doch noch nicht gezahlt?"

„Stimmt. Du brauchst deinen Schritt jetzt nicht zu beschleunigen. Ich glaube nicht, dass die uns so schnell hinterherlaufen. Selbst Schuld die Raucherecke wie beim Vorgänger um die Ecke zu platzieren", meinte sie grinsend.

Ich war sprachlos, mein Herz wummerte wie wild, aber das legte sich, als sehr schnell klar wurde, dass wir mit unserer Zechprellerei durchkommen würden. Unwohl fühlte ich mich trotzdem. Richtig war das nicht, und das Personal da war total nett gewesen.

„Was ziehst du denn für ein Gesicht? Wenn man wie ich fast immer keine Kohle hat, lernt man halt sich durchzuschlagen."

„Ich hätte doch zahlen können, so knapp bin ich nicht bei Kasse."

„Das freut mich zu hören. Dann willst du mir doch bestimmt ein paar Bier spendieren, oder? Die Kneipe dahinten ist nett, ganz tolle Atmosphäre."

Langsam bekam ich eine dunkle Ahnung, dass „böses Mädchen" nicht nur ein Spruch war. Das schreckte mich aber nicht. Im Gegenteil, es erregte mich irgendwie. Das Zusammensein mit ihr hatte schon jetzt eine Komponente von Nervenkitzel, wie ich ihn einfach nicht kannte.

Ich gab sogar Wechselgeld zurück, wenn man mir versehentlich zu viel gegeben hatte. Natürlich gingen wir in die Kneipe, die auch einen Biergarten hatte, wo wir einen der letzten freien Plätze ergatterten. Berlin im Hochsommer ist ein Erlebnis. Trotz der relativen Nähe zu Strausberg hatte ich nur wenige Abende mit Freunden hier auf einer Kneipentour verbracht.

Wir hatten in Strausberg auch Angebote und ich war ohnehin nicht so ausgehfreudig gewesen. Jetzt aber sog ich die fantastische Atmosphäre begeistert ein. Das vielsprachige Stimmengewirr, Gelächter, exotische, exzentrische und schöne Gestalten. Trank Bier und Korn mit der Frau, die mich immer mehr von den Füßen fegte, mit jeder Minute interessanter und unwiderstehlicher wurde.

Nur die ersten zwei Runden zahlte ich, dann setzten sich zwei amerikanische Touristen an unseren Tisch und hielten uns für den Rest des Abends frei. Jara war echt unglaublich. Sie kam einfach so durch, bekam alles, was sie wollte. Einer der jungen Männer kaufte ihr sogar eine Schachtel Zigaretten, als ihre alle waren.

Natürlich rechneten sie sich irgendwas und zogen uns mit ihren Augen am Tisch aus. Wir flirteten nicht einmal mit ihnen, das fiel ihnen allerdings gar nicht auf. Ihre Hoffnungen zerstörte Jara gegen zwei Uhr morgens, als sie mich von meinem Stuhl hochzog, umarmte und lange küsste.

„We're gonna split, lads. I've got to fuck this little bitch now, you know. Thank you for this lovely evening and enjoy the rest of your stay in Berlin. Bye bye now", kriegten die beiden verblüfften Typen zum Abschied zu hören und dann machten wir uns kichernd vom Acker. Little bitch. Aber hallo.

Weia, ich war ganz schön betrunken. Und überglücklich. Energiegeladen, wie unter Strom stehend. Jede Minute mit dieser Frau war ein Abenteuer, ein Ausbruch aus allem was ich kannte, ein Sturz in ein neues und erregendes Erleben. Wir flogen förmlich Arm in Arm zu ihrem Haus zurück. Der lange Spaziergang war nicht nur zureichend ausnüchternd, sondern ein einmaliges Erlebnis.

Himmel. Das war der Himmel. Nicht über, sondern mitten in Berlin.

***

Wir nahmen keinerlei Drogen in den nächsten Tagen. Wir hatten eine neue Droge gefunden. Uns. Und ich war schon nach wenigen Tagen süchtig. Nicht nur nach ihr. Nach diesem Uns. Und den Kicks, die wir uns verschafften.

„Wie findest du das?", fragte Jara und hielt ein einteiliges schwarzes Kleid hoch.

„Nichts für mich. Dir könnte es stehen."

„Meinst du? Hm. Nur vierhundertfünfzig Euro. Fast geschenkt. Vielleicht ist gerade Ausverkauf."

„Zieh es doch mal an."

Die Verkäuferin musterte uns mit wenig Zuneigung und einer gehörigen Portion Misstrauen. Dass diese edle Boutique nicht unsere Kragenweite war, war offensichtlich. Dabei gab es sicherlich Diebstahlsicherungen, die nicht so einfach zu umgehen waren. Dennoch machte sie gute Miene zum bösen Spiel und deutete auf die Kabinen.

Jara lächelte und machte sich auf den Weg, zog mich an ihrer Hand mit ihr. In der Kabine küssten wir uns. Sie zog sich komplett aus und das Kleid über, besah sich kritisch im Spiegel.

„Hm, ich weiß nicht. Bisschen nuttig, findest du nicht?"

„Wovon redest du? Sitzt wie eine zweite Haut, bringt deinen geilen Körper total gut zur Geltung. Du siehst umwerfend darin aus."

„Mal hören, was die Fachfrau sagt. Was meinst du, Mädel?", sprach sie nach dem Zurückziehen des Vorhangs die Verkäuferin an, die sich tatsächlich in unmittelbarer Nähe der Kabine postiert hatte. Es waren keine weiteren Kunden im Laden.

Sie lief rot an und biss sich auf die Lippe.

„Es steht Ihnen gut. Da hat Ihre Freundin ganz recht."

„Ist aber ganz schön kurz. Da kann man doch sicher meine Möse sehen, wenn ich mich vornüberbeuge, oder?", wollte sie wissen und tat eben dies. Natürlich trug sie wieder kein Höschen.

Die Verkäuferin schnappte nach Luft. Ich sprang ihr bei.

„Ja, und seit wann ist das ein Problem?"

Jetzt hatte die Verkäuferin ihre Fassung wiedergefunden und zischte wie eine Schlange.

„Sind Sie denn wahnsinnig? Bedecken Sie sich gefälligst und verlassen Sie sofort den Laden, oder ich rufe die Polizei."

„Und erzähl ihnen was? Dass du dich heimlich zu unserer Kabine geschlichen hast, damit du meiner Freundin auf die Möse schauen kannst, du Drecksstück? Verdammte Spannerin, vielleicht sollte ich die Bullen rufen", drehte ich den Spieß um.

Der Verkäuferin fiel die Kinnlade herunter.

„Lass sein Engelchen, schau sie dir doch an, das ist bestimmt ihr einziges Vergnügen."

„Ich... das ist doch... Sie unverschämte Person...", blubberte die Frau, deren Gesichtsfarbe wie eine Ampel von blass auf zornesrot schaltete.

„Komm, ich zeig dir auch den Rest", meinte Jara gelassen und zog sich das Kleid über den Kopf und warf es mir zu.

„Sie sind doch... das ist doch... sofort... ziehen Sie sich sofort etwas über... ich rufe die Polizei..."

„Du magst Frauen, nicht wahr? Komm, wir leben im 21. Jahrhundert. Ich gefalle dir, nicht wahr? Mach doch nicht so ein Drama draus. Du kannst mir ruhig weiter auf meinen Körper schauen. Macht dich das geil?"

„Sie ziehen sich unverzüglich an und verlassen meinen Laden", schrie sie nun fast.

„Verklemmte Schnepfe, nun mach mal nicht so einen Hermann. Dann eben nicht."

Zog sich aufreizend langsam an und kam zur Tür, wo ich bereits auf sie wartete.

„Saftladen!", verkündete sie noch und hob ihren Mittelfinger zum letzten Gruß, bevor wir den Laden verließen. Und zu mir: „Hey, das war lustig."

„Genau. Und jetzt renn", gab ich zurück, als wir den sichtbaren Schaufensterbereich passiert hatten.

Ihre Verblüffung war ihr anzusehen, aber sie ließ sich willig von mir an die Hand nehmen und rannte mit mir die Straße runter. Wir sprangen in einen Bus, der gerade hielt. Mit zitternden Fingern zahlte ich unsere Tickets. Atemlos ließen wir uns auf Sitze im hinteren Teil des Busses fallen.

„Erklärst du mir jetzt mal...", setzte sie an, stoppte aber in maßloser Verblüffung, als ich das Kleid unter meinem T-Shirt hervorzog. „Verdammt. Wie hast du das gemacht? Es gab gar keinen Alarm?"

„Nun, während sie damit beschäftigt war, wegen deines Anblicks einen Herzinfarkt zu bekommen, bin ich hinter den Tresen und hab die Diebstahlsicherung entfernt. War ganz leicht. Meine Tante hat früher in so einem Laden gearbeitet", kostete ich meinen Triumph aus.

„Eh, Mädel", brachte sie noch hervor, dann schlang sie ihre Arme um mich und küsste mich wild. Oh mein Gott. Das war es wert gewesen. Dass ich vor Angst fast gestorben war. Bis zuletzt nicht sicher war, ob das die einzige Sicherung war, die ich entfernt hatte.

„Du bist ein böses Mädchen", hauchte sie mir ins Ohr. Oh, wie glücklich mich das machte. „Aber ein dummes Mädchen. Da gab es bestimmt Kameras in dem Laden."

„Glaub ich nicht. Und wenn? Meinst du wegen so einem kleinen Ladendiebstahl machen die Bullen ein Fass auf? Hängen Steckbriefe aus? Oder bist du irgendwo in einer Verbrecherkartei?"

Ihre Augen funkelten gefährlich.

„Hier in Deutschland nicht."

„Aha?"

„Nicht hier, nicht jetzt. Wohin fährt der Bus eigentlich?"

„Keine Ahnung, spielt das eine Rolle?"

„Nö, aber lass uns aussteigen. Die Bewegung hat mich hungrig gemacht. Wir gehen was Schönes essen. Ich lad dich ein."

Lachend drückte ich den Signalknopf. An diesem Abend dachte ich nicht weiter über meinen verrückten Stunt nach. Dazu ließ sie mir gar keine Zeit. Nach einem vorzüglichen Essen setzten wir uns eine Weile an den Kanal und schmusten. Die Sonne ging langsam unter, aber es waren immer noch hunderte Leute dort.

Nicht weit von uns spielte ein südamerikanisch aussehender Poser mit einer schrecklich behaarten Brust sehr schön Gitarre. Wir hatten im Restaurant hervorragenden Wein getrunken und tranken nun etwas, was mindestens fünf Klassen darunter anzusiedeln war. Na ja, diesen hatten wir halt auch zur Abwechslung mal bezahlt.

„Woran denkst du?", fragte ich die abwesend rauchende Frau, die mich so unbeschreiblich glücklich machte.

„An Prag. Wenn wir günstige Tickets kriegen wollen, müssten wir bald buchen."

„Du willst mich wirklich mitnehmen?"

„Habe ich doch gesagt. Prag ist einmalig. Es wird dir gefallen."

„Und... du möchtest deinen Vater besuchen?"

„Nein. Vielleicht mal zum Essen treffen, wenn er überhaupt in Prag ist. Er ist Maler und ist viel auf Achse, Ausstellungen, aber er restauriert auch, oder macht Kopien für Museen und so etwas. Er wusste noch nicht genau, ob er da ist. Wir können aber in unserem alten Haus übernachten. Er hat jetzt eine Freundin, und mit ihr zusammen eine Wohnung in der Innenstadt."

„Echt, ein Maler? Klingt interessant. Ihr kommt gut zurecht?"

„Er nimmt mich so, wie ich bin. Wegen der Tickets... es gibt ein kleines Problem. Ich kann nicht online buchen, weil ich kein Bankkonto habe."

„Mache ich, kein Problem."

„Nun..."

„Verstehe schon. Ich habe sicher noch genug auf dem Konto, wenn es nicht zu teuer ist. Was meinst du, wieviel die kosten?"

„Mit den tschechischen Direktzügen vielleicht für jeden unter hundert hin und zurück. Wenn man über Dresden mit der Bimmelbahn fährt und so weiter, kann es noch günstiger werden, aber ich mag es nicht, so die Grenze zu überqueren. Da muss man zigmal umsteigen."

„Ja, das ist überhaupt kein Problem. Ich habe bestimmt noch fünfhundert auf dem Konto."

„Ich gebe es dir zurück, wenn wir wieder in Berlin sind. Oder vielleicht drückt mir mein Vater ein paar Scheine in die Tasche, wenn wir ihn tatsächlich treffen. Dann schon in Prag."

„Mach dir doch um so einen Scheiß keine Gedanken."

„Zur Not kann ich immer noch welche von meinen Klamotten verkaufen. Ich habe ein geiles Designer-Kleid, brandneu, Interesse? Nur fünfhundert, weil du es bist."

„Untersteh dich, das Ding zu verkaufen. Ich will dich darin noch oft sehen, vor allem, wenn du dich vornüberbeugst."

„Überzeugt. Lass uns langsam abdampfen, hier sind mir zu viele Mücken."

„Warte noch. Wann willst du fahren?"

„Weiß nicht... Sonntag?"

„Direktzüge... Nachtzug?"

„Nee, das sind die mit Umsteigen und Wartezeiten, und dann sind wir zehn Stunden unterwegs. Die besten und günstigsten fahren frühmorgens."

„Ja, fünf Uhr morgens. Oh Gott, das ist brutal früh."

„Ja, so früh aufstehen geht nicht, klar. Wachbleiben ist der Trick."

„Zurück am folgenden Sonntag, am frühen Vormittag?"

„Die sind etwas voller, aber ja."

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