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Colleen Teil 01

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Nachts war es am schlimmsten. Ich hatte seit sechs Jahren nicht mehr allein geschlafen und genau dann wurde ich von all den Bildern und Gedanken wieder heimgesucht. Einige Bilder entsprangen meinen Erinnerungen, andere meiner Fantasie, und sie liefen in einer Endlosschleife bis ich den Unterschied nicht mehr bemerkte. Doch sie hatten für mich keine Bedeutung mehr. Ich hatte keine Gefühle, keine guten, keine schlechten...nur mentale Bilder, die nicht mehr gehen wollten.

Nur das Taubheitsgefühl blieb.

Das Leben wurde für mich zu einer emotionslosen Routine. Routine war etwas, das ich dringend nötig hatte. Wenn ich Tagsüber im Büro war, war Colleen zu Hause. Nach Bills Tod hatte sie das Geschäft verkauft, sodass sie und ihre Töchter finanziell ganz gut darstanden. Dadurch hatte sie genug Zeit als Vollzeitmutter und für das, was sie am liebsten tat wenn die Mädels in der Schule waren. Colleen war Illustratorin. Sie hatte sieben Kinderbücher illustriert, keine Bestseller, aber sie war auf ihre Arbeit stolz und das nicht ohne Grund. Dazwischen hatte sie freiberuflich ein paar Hundert Zeichnungen für verschiedene Grußkartenfirmen angefertigt. Dies ermöglichte es ihr von Zuhause aus zu arbeiten und ihre Arbeitszeiten selbst zu bestimmen.

Zusammen wurden wir zu dieser seltsamen Familieneinheit. Jeden Morgen verabschiedete ich mich von den Mädels während sie am Frühstückstisch saßen. An der Tür schickte mich Colleen manchmal zurück in mein Zimmer um diese grässliche Krawatte loszuwerden oder passende Socken anzuziehen. Sie hielt mich immer noch davon ab mich öffentlich zu blamieren.

Samstags weckten mich die Mädels besonders früh auf und zehrten mich im halbwachen Zustand auf das Sofa. Dort legte ich mich hin und sie sich anschließend auf mich und schauten sich dann die ganzen Cartoons im Morgenprogramm an. Um 8:30 Uhr war Zeit fürs Frühstück, zum Anziehen und dafür Meghan und Molly zu ihren Fußballspielen zu bringen.

Wären Colleen und die Mädels nicht da gewesen um mich auf zumuntern wäre Suizid eine attraktive Option gewesen.

Ungefähr drei Wochen nach meiner Ankunft in San Miguel stellte ich eines Abends nach der Arbeit fest, dass ein großer Manila-Umschlag auf dem Esstisch lag. Die Absenderadresse gehörte zu den Anwälten in Chicago. Ich öffnete ihn und im inneren waren zwei weitere Umschläge. Einer war leer, schon mit einer Briefmarke versehen und an die Anwälte in Chicago adressiert; offensichtlich war er dazu angedacht etwas zurückzuschicken. Der andere Umschlag war prall mit Dokumenten gefüllt und auf ihm war „Robert, bitte lese das hier. BITTE!" geschrieben; sofort erkannte ich Barbaras Handschrift. Ich starrte den Umschlag mehrere Minuten einfach an. Ohne ihn zu öffnen riss ich ihn in der Mitte durch, packte die Stücke in den noch leeren Umschlag, verschloss ihn und warf ihn in den nächsten Briefkasten.

Ich schlafwandelte weiterhin durch meine Tage und Nächte. Colleen tat was sie konnte um mich aus meinem emotionalen Koma zu befreien. Am schönsten war es wenn sie mich Morgens zum Abschied auf die Wange küsste, oder die Mädels mich Abends vorm Schlafen gehen umarmten. Weitgehend hatte jedoch die emotionale Taubheit mein Leben übernommen.

6 Monate nachdem ich Chicago verlassen hatte brachte Miss Jennings eines Montags einen FedEx Liefermann in mein Büro und sagte ich müsse für ein Paket persönlich unterschreiben. Nachdem ich unterschrieb meinte der Liefermann er hätte Anweisung zu warten bis ich die Papiere unterschreibe und sie dann zurückzubringen.

Ich öffnete das Paket und in ihm waren die fertiggestellten Scheidungspapiere. Ich unterschrieb sie und gab sie dem FedEx Typen zurück. Er packte sie in einen Umschlag, drehte sich um und ging. Es hatte keine 10 Minuten gedauert und 4 Jahre der Ehe mit Barbara waren vorbei.

5 Tage später klingelte ein anderer von den Anwälten geschickter FedEx Liefermann bei uns an der Haustür. Ich quittierte den Empfang des Pakets und ging nach hinten auf die Terrasse. Ich saß auf der Hollywoodschaukel und schaute Meghan und Molly dabei zu wie sie im Garten spielten. Schließlich nahm ich all meine Stärke zusammen und öffnete das Paket. In ihm waren meine Kopien der Scheidungspapiere; von Barbara, dem Richter und mir unterschrieben. Daneben befand sich in dem Paket auch ein Check über meinen Anteil der Vermögensaufteilung. Meine Ehe zu Barbara war nun offiziell zu Ende und mein 4-Jähriges Investment hatte nun einen monetären Wert von genau 7.827,59$.

Ich war gerade in meinem privaten Elend verloren als ich neben mir etwas spürte. Meghan und Molly standen nur wenige cm entfernt, hielten Händchen und sahen mich einfach nur an. Meghan setzte sich neben mich und legte ihre Arme um mich. Molly setzte sich auf meinen Schoß und legte mir ihre Arme um den Hals. Leise sagte sie, „Ich liebe dich, Onkel Bobby." und legte ihren Kopf auf meine Brust.

Eine Sekunde später spürte ich wie sich ein weiteres Paar Arme von hinten um mich legte und Colleen flüsterte in mein Ohr, „Und ich liebe dich auch, Bobby, wir alle lieben dich."

Nach einigen Momenten stand Colleen auf, küsste mich am Hinterkopf und sagte, „Mädels, würdet ihr bitte für eine Weile ins Haus gehen? Ich muss mit Onkel Bobby reden."

Ein kurzes Drücken durch die Mädels, dann standen sie auf und gingen zurück ins Haus während Colleen neben mir Meghans Platz auf der Hollywoodschaukel einnahm. Sie hakte sich mit dem Arm bei mir ein und zog mich näher ran bis wir beide aneinander lehnten. Sie nahm mir die Papiere aus der Hand, blätterte sie durch und legte sie dann zur Seite. Wir saßen einfach nur da ehe sie zu reden begann.

„Als Bill gestorben war, da wollte ich auch sterben. Es gab für mich keinen Grund mehr weiter zu leben. Und dann starb auch Dad. Das einzige, was mich am Leben hielt, waren die Mädels...und du. Ich saß wohl stundenlang einfach da und habe die beiden fest gegen mich gedrückt; ich konnte den Gedanken daran sie womöglich auch noch zu verlieren nicht ertragen. Und du, du hast mich wie oft angerufen? Drei, vier Mal am Tag? Du hast keine Ahnung was mir das bedeutet hat. Ich weiß was es heißt einen geliebten Menschen zu verlieren. Ich denke jemanden an den Tod zu verlieren ist einfacher zu ertragen, als das was du verloren hast, weil ich bis zuletzt wusste, dass Bill mich liebte. Weißt du noch was du mir gesagt hast? Ein paar Monate nachdem Dad gestorben war?"

„Nein."

„Du hast gesagt, ‚Colleen, du wirst Bill und Dad immer lieben und es ist sehr schmerzhaft einen geliebten Menschen zu verlieren. Du darfst dich an alles an ihnen erinnern, im guten wie im schlechten, aber wir lieben dich und es ist Zeit loszulassen.' Bobby, jetzt ist es Zeit für dich loszulassen."

Zum ersten Mal seit dem Tag mit Barbara im Krankenhaus weinte ich. Es war, als wäre eine große, eiternde, emotionale Wunde aufgeplatzt und meine Seele wollte das ganze Gift loswerden. Colleen hielt mich nur fest und sagte nichts. Sie wartete geduldig bis das Heulen eines erwachsenen Mannes endete und ich mich wieder zusammenreißen konnte.

„Du hast Recht, Ich weiß ich sollte loslassen. Ich habe sie einfach nur so geliebt. Ich will sie nicht zurück; ich will nur begreifen können warum sie es getan hat. Im Hinterkopf weiß ich zwar, dass ich nichts falsch gemacht habe; trotzdem fühle ich mich als sei ich als Mensch irgendwie gescheitert ... als habe ich Barbara enttäuscht... und mich selbst gleich mit. Aber du hast Recht; ich werde nicht zulassen, dass Barbaras Taten den Rest meines Lebens ruinieren. Viel zu lange habe ich dich und die Mädels als emotionale Krücke benutzt... Ich sollte euch nicht weiter belasten, ich werde mir eine eigene Wohnung suchen."

„Wirst du nicht. Du würdest ganz allein in irgendeinem Apartment hocken und in Selbstmitleid versinken, die Mädels wären am Boden zerstört wenn du ausziehen würdest." Dann zerzauste sie mein Haar. „Außerdem, es ist richtig schön wieder mit dir zusammen zu leben ohne, dass die Zwillinge uns ständig necken. Wenn du bereit bist, komm einfach rein und hilf mir mit dem Mittagessen."

John Gordon hatte Recht. Ab diesem Moment wurde mein Leben nur noch besser.

Nach dem Essen lud ich alle zur Nachmittagsvorführung des neuen Disney Films ein und obwohl Colleen es mir ausreden wollte spendierte ich den Mädels eine ordentliche Portion Popcorn, Süßigkeiten und Softdrinks. Während des Films küsste Colleen meinen Handrücken und hielt meine Hand im Dunkeln bis zum Abspann. Zum ersten Mal seit langem hatte ich wirklich Spaß.

Nachdem die Mädels an diesem Abend zu Bett gegangen waren redeten Colleen und ich bis spät in die Nacht... naja, größtenteils redete ich während Colleen einfach nur zuhörte wie ich meine Seele von noch mehr emotionalem Gift befreite. Wir standen uns schon immer nah, aber erst jetzt begriff ich wirklich wie sehr wir uns liebten. Dass sie mir einfach nur zuhörte bedeutete mir mehr, als alles was je zuvor jemand für mich getan hatte. Erst jetzt verstand ich wie wichtig das war, was ich nach Bills Tod für Colleen getan hatte, und jetzt revanchierte sie sich bei mir dafür.

Nachdem ich mich ins Bett legte und an die Decke starrte hörte ich wie sich die Tür öffnete und sah wie Colleen den Raum betrat und sich meinem Bett näherte. Sie legte sich neben mich und zog mich dicht an sich heran. Als ich etwas sagen wollte streichelte sie mir übers Gesicht und sagte leise, „Sch-sch, lass es einfach los, Baby." Als ich am nächsten Morgen aufwachte war sie weg.

Langsam aber stetig bekam ich mein Leben wieder in den Griff. Meine entsetzliche Albtraum Existenz begann zu verblassen, die Träume und Bilder kamen nicht mehr so oft. Ich begann mit den Mitarbeitern im Büro auf einer persönlicheren Ebene zu interagieren. Eines Tages nahm ich Colleen mit ins Büro, wo ich sie allen vorstellte und anschließend zum Essen einlud. Später am Abend, nachdem die Mädels zu Bett gegangen waren, fragte sie mich halb lächelnd warum ich niemandem sagte, dass sie meine Schwester war.

„Ich weiß nicht, mir kam der Gedanke nicht in den Sinn. Ich schätze ich korrigiere das Morgen besser."

„Nein, ist schon in Ordnung. Der Gedanke Bobby O'Conner könnte eine Freundin haben ist gut für die Gerüchteküche. Außerdem war ich schon lange nicht mehr im Mittelpunkt des Gossips."

Ich dachte eine Weile darüber nach und stellte fest, dass Colleen mich ihren Freunden und Bekannten schlicht nur als Robert vorgestellt hatte. Ich machte Colleen darauf aufmerksam, dass sie mich der Nachbarschaft nicht als ihren Bruder vorgestellt hatte, sie das selbe getan hatte wie ich. Wir lachten darüber welchen Skandal wir da wohl verursacht haben, die nette Witwe mit dem neuen Partner im Haus. Wir lachten so lange über das was wir unachtsamerweise getan hatten, dass uns die Tränen kamen. Aufs Neue fühlte sich das Lachen wieder gut an.

Als wir unsere Atmung normalisiert hatten umarmte Colleen mich und flüsterte in mein Ohr: „Weißt du, ich muss gestehen, was nen Freund betrifft könnte ich mir viel schlechteres vorstellen." Dann drehte sie sich um, ging zu ihrem Schlafzimmer, hielt an um mich anzulächeln, warf mir einen Luftkuss zu und sagte, „Gute Nacht, Schatz.", bevor sie die Tür schloss.

Mein Leben wurde immer besser und allmählich verblassten meine Erinnerungen an die Zeit in Chicago. Die meisten Abende verbrachten Colleen und ich damit bis spät in die Nacht zu reden. Gespräche, die mit „Weißt du noch, als..." oder „Was wurde eigentlich aus..." begannen, aber immer damit endeten, dass wir alles teilten, was uns wichtig war. Colleen erzählte mir davon wie sehr sie Bill und Dad vermisste, aber ihren Frieden mit dem Gedanken gefunden hatte, dass dieses Kapitel ihres Lebens zu Ende war. Meine Gedanken klebten nicht mehr an Barbara und ich versuchte Colleen verständlich zu machen wie wichtig Meghan und Molly mittlerweile für mich waren.

Ich war überrascht als Colleen darauf bestand mich zum Elternsprechtag der Mädels mitzunehmen. Begeistert applaudierte ich, nachdem Meghan und Molly beim Konzert der 1. und 2. Klässler ihre Solos gesungen hatten. Mit der Zeit akzeptierte ich Colleens Einladungen an Aktivitäten der Nachbarschaft teilzunehmen. Unsere morgendlichen Umarmungen vor der Tür wurden jeden Tag immer länger.

Es klingt vielleicht seltsam, aber eines der Dinge, die ich mit der Zeit am meisten genoss, war es mit Colleen einkaufen zugehen. Zusammen gingen, oder genauer gesagt, schlenderten wir durch die Reihen, schoben den Einkaufswagen vor uns her und redeten über alles mögliche. Wenn die Mädels dabei waren erinnerten sie uns daran, dass wir gar nichts in den Wagen gepackt hatten und sie langsam Hunger bekamen. Oft in der Öffentlichkeit und auch zu Hause gab es Momente, wo ich mich umsah, in Colleens Richtung blickte und feststellte, dass sie mich mit ihrem Halblächeln ansah. Sie blickte mich dann für ein paar Momente und konzentrierte sich dann wieder auf das, womit sie gerade beschäftigt gewesen war.

Sie war damit aber nicht allein. Ohne es zu merken richtete sich meine Aufmerksamkeit in unerwarteten Momenten auf Colleen, wenn sie mit den Mädels spielte oder gerade in ihrem Studio arbeitete. Meine Beziehung zu ihr wandelte sich von der zwischen kleinem Bruder und großer Schwester zu der zwischen zwei Freunden, denen der Andere wirklich wichtig war. Das Lächeln fiel mir viel einfacher und ich bemerkte meine Neigung nach der Arbeit auf dem Weg zum Auto zu pfeifen.

Als ich Ende März eines Freitags von der Arbeit nach Hause kam sah ich wie Colleen und die Mädels Schlafsäcke und Reisetaschen in den Kofferraum von Colleens Auto luden.

„Was ist los? Will da jemand von Zu Hause abhauen?"

„Nein, Onkel Bobby, wir fahren zur Turnhalle. Bring uns mit Mommy hin, bitte, bitte, bitte."

Die Mädels hatten wochenlang darüber gesprochen. Die Camp Fire Girls hatten ein Campingwochenende in der Turnhalle der örtlichen High School angekündigt. Das ganze ging von Freitag Abends bis 10:00 Uhr Vormittags am Sonntag. Wir kamen um 18:00 Uhr an, gemeinsam mit 70 anderen Mädchen im Alter zwischen 6 und 12 Jahren, sowie gemischten Eltern und Großeltern. In der Halle war ein Dorf aus Zelten und Schlafsäcken errichtet worden. Das ganze als Chaos zu bezeichnen wäre unrecht. Wir meldeten die Mädels an und fanden ihre zugewiesenen Plätze mit dem Rest der Truppe. Ein schneller Kuss, ein paar Umarmungen, ein rasches „Bis Sonntag" und Colleen und ich zogen uns hastig zurück und kamen gerade so mit dem Leben davon. Wir waren uns einig: Die Erwachsenen, die dieses Event geplant hatten und beaufsichtigen würden verdienten die Ehrenmedaille.

Als wir vom Parkplatz abfuhren sagte Colleen wir müssten unterwegs beim Supermarkt anhalten und etwas fürs Abendessen einkaufen. Ich schaute sie ein paar Minuten an und sagte dann, „Hör mal, das hier ist das erste Mal seit meiner Ankunft, dass wir einen Abend ganz für uns alleine haben. Wie wärs wenn ich dich zum Essen einlade, irgendwo, wo das Essen nicht in einer Tüte mit Clown Aufdruck daherkommt?"

Mit einem zarten Lächeln auf den Lippen sprach Colleen, „Warum Robert O'Conner, lädst du mich auf ein Date ein?"

„Nun... ja... Ich schätze schon... sofern du nicht andertweitig beschäftigt bist und deine Eltern einverstanden sind, würde ich dich echt gerne zu einem Date einladen... falls du nicht schon vergeben bist."

„Ich weiß nicht, ich habe Cindy irgendwie versprochen wir würden zum Malt Shop gehen, aber sicher, ich schätze wir können ausgehen wenn du dir so sicher bist. Ich weiß, dass meine Eltern einverstanden sind."

„Mensch, Colleen, bist echt knorke."

Sofort herrschte bei uns beiden wieder diese herzzereißende, absurde Unsicherheit, wie sie auf der Junior High jeder hat und wir witzelten so weiter während wir uns entschieden wo wir essen würden. Schließlich einigten wir uns auf den „Shanghai Garden", ein kleines chinesisches Restaurant am Rand der Innenstadt. Nachdem ich am Bordstein parkte ging ich um das Auto herum, öffnete die Tür und reichte Colleen die Hand um ihr beim Aussteigen zu helfen. Nachdem sie ausgestiegen war hielt ich immer noch ihre Hand und fragte, „Wäre es in Ordnung wenn ich deine Hand noch für eine Weile halte?"

Sie drückte meine Hand und sagte, „Klar doch. Denk nur dran: Beim ersten Date küsse ich nicht." Ich antwortete nicht, gab ihr aber einen flüchtigen Kuss auf die Wange; dann gingen wir die Straße runter in Richtung Restaurant.

Es war viel wärmer als für März üblich. Colleen trug ein dünnes, schwarzes Jersey Knit Top. Es hatte keine Ärmel und einen U-Ausschnitt, tief genug um möglichst wenig von ihrer Oberweite zu zeigen und doch die runde Form ihrer Brüste zu betonen. Sie trug einen Khakifarbenen Rock, der ihr bis knapp über die Knie ging; bescheiden, aber doch kurz genug um die schöne Form ihrer Schenkel zu offenbaren. Um ihre Hüften war er gemütlich genug um schmeichelhaft zu sein; ohne sie wie eine Prostituierte von der Straße aussehen zu lassen. Ihre Beine waren blank und sie trug ein Paar Sandalen, die aus einer Sole und ein paar dünnen Riemen bestanden.

Es war noch früh am Abend und so waren wir die ersten Kunden fürs Abendessen. Der Kellner führte uns zu unserem Tisch, Colleen folgte ihm und ich ihr, als sich mir eine Herz stoppende Erscheinung offenbarte.

Meine Schwester hat einen fantastischen Arsch.

Diese Feststellung warf mich völlig aus der Bahn. Dieses Bild ihres Arsches erschwerte es mir mich darauf zu konzentrieren, was ich zum Abendessen bestellten sollte. Schließlich bestellten wir und fingen an zu essen. Wir sprachen darüber, was die Mädels gerade wohl so machen und ob die Aufseher noch bei vollem Verstand waren, oder ob sie das überhaupt am Anfang waren. Wir sprachen über meine Arbeit und Colleens aktuelle Illustrationsprojekte. Wir redeten darüber, was für Meghan und Molly demnächst anstand. Die ganze Zeit über behielten wir den Running Gag über unser erstes Date bei. Nach dem Essen warteten wir darauf, dass der Kellner den Kaffee bringt als Colleen über den Arm ausstreckte, ihre Hand auf meine legte, und sie dort ließ.

Als wir fertig und die Rechnung bezahlt war verließen wir nach wie vor Händchen haltend das Restaurant. Auf dem Bürgersteig sagte ich: „Es ist immer noch früh, sollen wir ins Kino? Wir könnten uns dieses mal nen Film für Erwachsene anschauen."

„Entschuldigung Bobby, aber der heutige Abend ist zu schön um ihn damit zu verschwenden in einem dunklen Saal zu sitzen und die Wand an zu starren. Gehen wir einfach ein Stück."

Lässig schlenderten wir den Bürgersteig entlang ohne ein bestimmtes Ziel. Wir redeten oder hielten an um Schaufenster zu betrachten; uns war beiden wohl nicht bewusst, dass wir immer noch Händchen hielten. Aus dem Augenwinkel sah ich wie Colleens Brüste beim gehen leicht schwankten. Wenn wir wegen der Schaufenster anhielten standen wir ganz eng beieinander, die Haut ihres Armes gegen meinen gepresst. Wenn sie sich umdrehte um mir etwas zu sagen strichen ihre Brüste sanft über meinen Arm und lösten ein seltsames Gefühl in meiner Brust aus. Ich weiß nicht ob es an unseren Scherzen bezüglich Date lag, aber heute Abend erlebte ich eine ganz andere Colleen, als das Mädchen mit ich als meine Schwester aufwuchs. Ich war mehr als nur ein Bisschen verwirrt.

Schließlich standen wir vor einer Buchhandlung, die noch geöffnet war, und traten ein um herum zu stöbern. Einige Male blickte ich auf und sah wie Colleen mit ihrem Halblächeln, das sie immer trägt wenn sie glücklich ist, in meine Richtung blickte. Wir beendeten unseren Aufenthalt indem wir ein paar Taschenbücher für uns und ein paar Nancy Drew Bände für die Mädels kauften. Als wir zu Hause in die Einfahrt einparken schaute ich auf meine Armbanduhr; es war gerade einmal 21:45 Uhr. Wir gingen zur Vordertür und taten immer noch so, als wären wir auf einem Date gewesen. Ich hielt Colleens Hände mit den meinen und versuchte ihr ins Gesicht zu sehen, doch aus irgendeinem Grund konnte ich mich nur auf ihre Lippen konzentrieren.