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Colleen Teil 03

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Einige Monate nach ihrer ersten Begegnung lief der Mietvertrag für Miss Jennings Wohnung aus und SaraJane lud Miss Jennings dazu ein in ihre drei Schlafzimmer Wohnung zu ziehen und die Kosten aufzuteilen. Dadurch, dass jede nur die Hälfte der Miete bezahlen musste, sparten beide Frauen einiges an Geld. Dann, ein Jahr später, gaben beide zur Überraschung aller bekannt, dass sie gemeinsam Ein Vier Schlafzimmer Haus am Stadtrand als Investment kaufen würden. Jeder im Büro erklärte sich bereit zu helfen, fuhren mit ihren Vans und Pick-Ups vor, und nach nur einem Tag konnten die beiden Saras einziehen. An diesem Abend veranstalteten die beiden im Garten ihres neuen Zuhauses eine Grillparty.

Durch die Ermutigung von SaraJane und die direkte Anordnung durch Harold Peteson begann Miss Jennings damit Abend- und Wochenendunterricht zu nehmen, bis sie ihren Bachelor in Business Administration gemacht hatte. Als sie dieses Ziel endlich erreicht hatte feierten Miss Jennings und SaraJane dies mit einem wohl verdienten Urlaub und verreisten für zwei Wochen auf die Bahamas. Bei ihrer Rückkehr waren sie ausgeruht, entspannt, gebräunt und trugen passende, goldene Bänder... beide am dritten Finger der linken Hand.

Was soll ich sagen, das hier ist Kalifornien.

Kurz nach ihrer Rückkehr bekamen Sarah und Sara einen Besucher. SaraJanes kleiner Bruder Ryan hatte gerade seinen College Abschluss gemacht und hatte nun 6 Monate frei, ehe er im Herbst mit seiner Ausbildung an der Princeton Medical School beginnen würde. Da all seine Studiengebühren von seinen Großeltern bezahlt wurden kam er nach Kalifornien um sich zu entspannen und das Leben zu genießen, da er wusste, dass er in den nächsten 8 Jahren nicht dazu kommen würde.

Wie auch seine Schwester war Ryan eine ruhige und umgängliche Person und alle im Büro hatten ihn schnell in ihre Herzen geschlossen. Er hatte ein ansteckendes Lächeln, war immer bereit einem zuzuhören und wenn man sich von ihm verabschiedete hatte man das Gefühl einen neuen Freund gefunden zu haben. Sarah und Sara wurden leicht damit aufgezogen Ryans Harem zu sein und sie antworteten mit einem Lächeln und sagten die Anderen wären bloß eifersüchtig. Am Ende des Sommers veranstalteten SaraJane und Miss Jennings eine Grillparty in ihrem Garten um sowohl zu feiern, als auch um Ryan zu verabschieden, der sich am nächsten Tag auf den Weg nach New Jersey machen würde.

Eine Woche nach Ryans Abschied verließ ich gerade das Konferenzzimmer und merkte, dass Miss Jennings nicht an ihrem Schreibtisch saß. Das hatte nichts weiter zu bedeuten und ich ging in mein Büro als das Telefon auf meinem Schreibtisch klingelte und ich den Hörer abnahm.

„Robert, Harold hier, würden sie in ein paar Minuten in mein Büro kommen?"

In Petersons Büro bestellt zu werden war nichts ungewöhnliches, er tat dies mindestens zweimal täglich, doch sein Tonfall verriet mir, dass es um etwas wichtiges gehen musste. Als ich sein Büro betrat sagte er, „Schließen sie bitte die Tür und setzen sie sich.", und zeigte auf den Stuhl neben seinem Schreibtisch. Miss Jennings und SaraJane saßen Peterson gegenüber direkt vor seinem Schreibtisch. Er gestikulierte mit der Hand und sagte, „Schießen sie los, meine Damen."

SaraJane und Miss Jennings schwiegen einen Moment lang, ehe SaraJane die Stille unterbrach.

„Danke für dieses Treffen, Harold. Wir haben etwas mit ihnen zu bereden und da es sowohl sie als auch Robert betrifft dachten wir es wäre am einfachsten es ihnen beiden gleichzeitig zu sagen."

Peterson und ich sahen uns gegenseitig an und sein Gesichtsausdruck verriet mir, dass er auch nicht mehr als ich darüber wusste worum es ging. Wir sahen wieder die beiden Frauen an und warteten. Schließlich sagte Harold, „Ja... worüber wollten sie denn mit uns sprechen?"

SaraJane schien Probleme dabei zu haben die richtigen Worte zu finden also übernahm Miss Jennings und kam, wie es ihre Art ist, sofort zum Punkt.

„Wir sind schwanger."

Peterson saß völlig ausdruckslos da, dann setzte er sich plötzlich aufrecht hin und sah aus als hätte er gerade eine Ohrfeige erhalten.

„Woah, woah, woah, würden sie bitte um eine Minute zurückspulen und wiederholen was sie da gerade gesagt haben?"

Die beiden Saras sahen sich zuerst gegenseitig und dann wieder Harold und mich an und hatten das selbe sanfte Lächeln, das auch Colleen immer hat wenn sie schwanger ist. Erneut ergriff Miss Jennings das Wort.

„SaraJane und ich sind beide im dritten Monat schwanger."

Aus dem Augenwinkel heraus sah ich wie Peterson die selbe Kopfrechnung wie ich vornahm. Ich öffnete meinen Mund um etwas zu sagen, Harold bemerkte dies jedoch und gab mir mit einem energischen Kopfschütteln zu verstehen, dass das Gespräch nicht diese Richtung einschlagen sollte. Wir warteten bis SaraJane das Wort übernahm.

„Da sowohl Sarahs als auch mein Baby am selben Tag fällig sind... "

Petersons Kinnlade fiel für jeden erkennbar nach unten.

„...und wir gemeinsam in Elternzeit gehen werden, dachten wir wir sollten ihnen genug Zeit geben um die Vorbereitungen für unsere Abwesenheit zu treffen."

Harolds Schultern entspannten sich und er ließ sich zurück auf seinen Stuhl fallen.

„Gott sei Dank. Ich dachte schon sie wollten andeuten Robert und ich seien für das hier verantwortlich."

Dieses Mal war es an den beiden Damen sich ruckartig und mit erschrockenem Gesicht aufrecht hin zu setzen, ehe beide zu kichern begannen.

„Harold... ein perfekter Gentleman... sie und Robert... die besten Bosse, die man je haben könnte... der Gedanke, dass sie und ich... dass wir es je... ich meine... wie absurd." Der Satz ging einfach in unkontrollierbares Lachen über.

Die beiden wussten gewiss wie man das Selbstbewusstsein eines Mannes stärkt.

Als die beiden Saras aufstanden um zu gehen wischten sie sich die Tränen aus den Augen. Als sie die Tür erreichten drehten sie sich um und wollten noch etwas sagen, taten dies jedoch nicht, sondern sahen Harold und mich einfach an. Dies brachte sie erneut dazu zu kichern und als sie den Flur entlang gingen hörten wir wie ihr Kichern ein Crescendo einnahm.

Peterson und ich saßen da und starrten uns gegenseitig an; völlig verunsichert darüber was wir denken sollten.

„Was meinen sie wer dafür verantwortlich war..."

Harold hob die Hand um mich zu unterbrechen ehe ich fortfahren konnte. Er sah mir direkt in die Augen und sagte,

„Robert, manche Dinge lässt man besser unkommentiert."

Nachdem die Kinder an diesem Abend zu Bett gegangen waren erzählte ich Colleen von Miss Jennings und SaraJane. Obwohl wir über die Identität des Vaters nur spekulieren konnten, so erinnerte ich mich an den entspannten und befriedigten Gesichtsausdruck, den ich oft auf Ryans Gesicht sah, aber wie Harold schon sagte, „...manche Dinge lässt man besser unkommentiert."

Colleen und ich hatten die Gesellschaft der beiden Saras immer genossen und uns auch außerhalb des Büros oft mit ihnen getroffen. Doch jetzt, wo alle drei zur selben Zeit schwanger waren, war es so als fände so ein Stammesbündnis Ritual statt. Da Colleen die meiste Erfahrung hatte, immerhin war dies ihr fünftes Mal, redeten die drei ständig miteinander und tauschten auch das kleinste Stückchen Erfahrung aus. Das ging so weit, dass man meinen könnte Colleen würde jeden Samstag in unserem Wohnzimmer Treffen einer Unterstützungsgruppe für Schwangere abhalten. Unsere Nachbarin Linda war ebenfalls schwanger und manchmal kamen auch Sharon und Mi-Lin vorbei und dann waren sie zu sechst und...

Meine Güte, ich ertrank regelrecht in einem Meer aus schwangeren Frauen.

Die meisten Samstagnachmittage verbrachte ich bei den Nachbarn, trank mit Frank einen Kaffee in seinem Garten; ich brauchte unbedingt die Gesellschaft eines Erwachsenen, der keinen Uterus besaß. Ich war dermaßen verzweifelt, dass ich die Einladungen der Zwillinge und Harold zum Golf annahm; obwohl ich diese Golfspiele eigentlich mit jeder Faser meines Körpers verabscheute. Doch wann immer ich nach Hause zurückkam ließ Colleen alles stehen und liegen, küsste mich auf die Wange und flüsterte mir ins Ohr, „Ich habe dich vermisst."

Dass Miss Jennings in Elternzeit ging führte für mich zu einem Problem, einem großen sogar. Nach der Elternzeit würde sie nicht mehr als meine Sekretärin arbeiten. Sie würde zwar schon noch für mich arbeiten, doch jetzt, da sie ihren College Abschluss hatte, wurde sie zu einem Posten in der Buchhaltung befördert. Einen Ersatz zu finden dürfte verdammt ätzend werden.

Ich war verwöhnt. Während meiner gesamten Zeit bei „Willis, Goldman & Reed" hatte ich nur zwei Sekretärinnen; Mrs. Lopez in Chicago und hier in San Miguel Miss Jennings. Beide hatte gegensätzliche Persönlichkeiten, doch eines hatten sie gemeinsam. Sie wussten beide immer genau was zu tun war und könnten meinen Job wahrscheinlich viel besser machen als ich. Beide konnten genau voraussagen was ich brauchte oder wollte. Ich hätte auch 6 Monate die Arbeit schwänzen können und niemand hätte einen Unterschied gemerkt. Miss Jennings Elternzeit begann ungefähr zwei Monate bevor die Geburt von Colleens und meinem Baby anstand, und so begann die Suche nach einem Ersatz.

Und so begann der Albtraum.

Ich bin eine flexible und umgängliche Person. Ich denke ich bin kein allzu anstrengender Boss, doch in Anbetracht meiner Zuständigkeiten musste die Person am Schreibtisch vor meinem Büro den vom Mrs. Lopez und Miss Jennings festgelegten Standard erfüllen, andernfalls funktionierte es einfach nicht. Nach 6 Wochen hatte ich insgesamt 11 Sekretärinnen gehabt. Zwei davon gingen an ihrem ersten Tag einfach in die Mittagspause und kamen nie mehr zurück.

Am Freitagnachmittag war ich gerade dabei das Büro zu verlassen, als Peterson mir vom anderen Ende der Lobby aus zurief.

„Ihre neue Sekretärin fängt am Montag an, seien sie pünktlich."

„Man, hört das denn auch mal auf? Wie lange wird diese jetzt bleiben?"

Ein breites Grinsen zierte Petersons Gesicht.

„Machen sie sich keine Sorgen, Robert. Ich glaube mit der funktionierts."

„Echt? Um wen handelt es sich denn?"

„Zerbrechen sie sich darüber nicht den Kopf. Gehen sie einfach nach Hause und genießen das Wochenende. Wir sehen uns am Montag."

Ich befolgte Harolds Anweisungen und dachte an diesem Wochenende nicht an das ganze; ich wusste auch so, dass die Situation aussichtslos war.

Am Montagmorgen entschied ich mich eine Stunde früher als gewöhnlich ins Büro zu gehen um zumindest etwas an Arbeit erledigt zu bekommen bevor es daran ging die nächste Batterin des Minor League Teams „Roberts Sekretärinnen" zu begrüßen. Als ich in Richtung meines Büros ging bemerkte ich, dass schon jemand am Schreibtisch saß. Ihr Kopf war nach unten gebeugt während sie die Schreibtischschubladen durchsuchte. Ich dachte mir ich lade meine Aktentasche drinnen ab bevor ich diese neue Person ebenfalls auf den Pfad des Versagens schickte. Als ich an ihr vorbei ging blickte sie zu mir auf und lächelte mich an.

„Guten Morgen, Robert."

„Guten Morgen, Mrs. Lopez."

Ich kam bis zur Tür, ehe ich meine Tasche fallen ließ und zurück zu ihrem Schreibtisch sprintete.

„Mrs. Lopez... was machen sie hier?"

„Mich schon mal eingewöhnen bevor es mit der Arbeit losgeht."

„Aber... aber sie sollten doch in Chicago sein."

„Nein, sofern wir nicht unterwegs irgendwo falsch abgebogen sind bin ich mir ziemlich sicher, dass wir hier in San Miguel sind. Ich bin immer noch ihre Sekretärin, oder nicht?"

„Oh, lieber Gott, bitte sag mir, dass das hier kein Traum ist.", ich nahm einen Stuhl und zog ihn neben ihren Schreibtisch heran. „Jetzt erzählen sie mir aber alles; was genau ist hier los?"

Nach 30 Jahren beim Chicago Police Department trat Detective Sergeant Ramon Lopez seinen Ruhestand an, gab seine Marke und Waffe ab, und sagte seiner Frau sie solle die Koffer packen.

„Wo sollen wir hin?"

„Ist mir egal; Hauptsache es ist dort sonnig und mindestens 1000 Km von diesem frostigen Flecken Hölle entfernt."

John Gordon wollte seine Sekretärin und gute Freundin nicht verlieren; dennoch tätigte er die erforderlichen Anrufe und Mrs. Lopez wurde nach San Miguel versetzt. Harold Peterson hatte mir das ganze über die letzten 5 Wochen geheim gehalten und meinte dazu nur, „Es wird seinen Tag erhellen."

Wenn der wüsste.

Ich hörte hinter mir ein Geräusch und drehte mich um. Dort stand Peterson und grinste von einem Ohr zum anderen.

„Harold, sie verdammter Bastard, warum sagten sie mir nicht, dass Mrs. Lopez kommen würde? Sie hätten mir das ganze Elend ersparen können."

„Um dafür auf ihren Gesichtsausdruck verzichten zu müssen? Das war es jede Minute wert. Willkommen in San Miguel, Mrs. Lopez, Ich denke sie kennen bereits diesen eleganten Herrn, der soeben den Namen meiner Familie durch den Dreck gezogen hat?"

„Den kenne ich allerdings, Mr. Peterson... "

„Hey, das lassen sie aber, für sie bin ich Harold."

„In Ordnung, Harold. Ja, ich kenne ihn und er war schon immer ein Schandmaul also hören sie nicht auf ihn."

„Wie kommen sie darauf, dass ich auf ihn hören würde?"

Harold und Mrs. Lopez lachten herzlich auf meine Kosten, doch das kümmerte mich nicht. Jetzt würde mein Leben im Büro wieder so etwas wie Stabilität bekommen.

„Robert, stellen sie Mrs. Lopez den Anderen vor und dann können wir wieder über das geschäftliche reden. Wenn John Gordon mir die Wahrheit gesagt hat sollte in ihrer Abteilung bis Mittag wieder Normalität eingekehrt sein."

Immer noch lächelnd verpasste mir Harold einen Klaps auf die Schulter ging wieder in sein Büro.

Harold lag nicht falsch. Am Nachmittag arbeitete Mrs. Lopez so produktiv, als hätte sie die letzten 20 Jahre hier in San Miguel und nicht in Chicago verbracht. Als wir uns unterhielten stellten wir zu unserer Überraschung fest, dass sie und ihr Mann ein Haus nur fünf Häuserblocks von Colleen und mir entfernt gekauft hatten. Irgendwie sind wir uns nachdem sie letzte Woche eingezogen waren nie begegnet. Ich rief Colleen an um ihr mitzuteilen, dass wir für das Abendessen zwei Gäste erwarteten. Sofort bemerkte sie meine Aufregung.

„Klingt als wäre mit der neuen Sekretärin alles in Butter."

„Schatz, ich erklär dir alles wenn ich nach Hause komme, aber ja, das stimmt."

Als ich nach Hause kam war Colleen mit der Zubereitung des Abendessens fast fertig und Meghan und Molly deckten den Tisch. Ich hatte kaum genug Zeit für meine Begrüßungsumarmungen und -küsschen von der „Vierer Bande", wie Colleen und ich sie jetzt nannten, als es an der Tür klingelte. Ich führte Mrs. Lopez und ihren Mann ins Wohnzimmer, wo die Kinder schon aufgereiht waren um die Gäste zu begrüßen.

Molly hielt Brigid auf dem Arm, die sich zwar umher wand, sich in Anwesenheit der neuen Erwachsenen aber beruhigte und lächelte. Noelle stand da und hielt Meghan an der Hand; Noelle versteckte sich teilweise hinter ihr, guckte aber lächelnd heraus als ich sie den Gästen vorstellte.

„Das hier sind unsere Kinder. Das da ist Molly, die unsere jüngste Tochter Brigid auf dem Arm hält. Das da ist Meghan, sie ist die älteste und die schüchterne heißt Noelle, doch dies ist das letzte Mal, dass sie heute Abend stillhalten wird. Mädels, ich möchte euch mit Consuela und Ramon Lopez bekannt machen."

In diesem Moment kam Colleen aus der Küche und stieß zu uns.

„Und diese bezaubernde, wenn auch provokative Dame ist meine Ehefrau Colleen."

Mittlerweile war es nur noch eine Woche bis zur Geburt des Babys. Sie trug ihren Schwangerschaftsoverall und ihr Bauch hatte diese Strandballform als sie für die Begrüßung zu uns rüber watschelte.

„Mrs. Lopez, freut mich sie kennen zu lernen."

„Bitte, nenn mich Connie und ihn Ray. Colleen? Was ein Zufall, so heißt nämlich auch..."

Mrs. Lopez hielt mitten im Satz inne und sah mich mit fragendem Blick an. Colleen und ich schielten uns gegenseitig an und sahen dann wieder in Mrs. Lopez Richtung. Als ich sah wie es in Mrs. Lopez Kopf zu arbeiten begann kroch in mir plötzlich ein Gefühl der Panik empor. In Chicago standen immer zwei Fotos auf meinem Schreibtisch, zum einen ein Foto von Barbara, zum anderen mein Lieblingsfoto von meiner Schwester Colleen aus ihrer College Zeit. Mrs. Lopez hatte dieses Foto tausende Male gesehen. Colleen und ich hielten den Atem an.

„Connie, was wolltest du gerade sagen? Wer heißt auch so?", fragte ihr Gatte.

Mrs. Lopez starrte mich immer noch mit offenem Mund an, dann fing sie an zu lächeln.

„Ich habe einen sehr guten Freund, dessen Schwester auch Colleen heißt..."

Sie wandte sich Colleen zu und anstatt die Hand zu schütteln umarmte Mrs. Lopez sie.

„...doch leider hatte ich nie die Gelegenheit sie zu treffen. Es freut mich aber sehr dich zu treffen."

Colleen und ich seufzten hörbar vor Erleichterung auf während Ray völlig verwirrt war.

Nach dem Abendessen hatte sich unsere Familie um zwei Personen vergrößert. Das Ehepaar Lopez war kinderlos und die Mädels hatten Connie und Ray schnell in ihre Herzen geschlossen. Die Würfel waren gefallen als Ray sich während des Abendessens mitten im Wohnzimmer auf alle viere begab um Noelle einen Ritt auf ihm zu ermöglichen. Die Vierer Bande bestand auf eine Gute-Nacht-Umarmung von Onkel Ray und Tante Connie, vorher würden sie nicht zu Bett gehen.

Als die Kinder schlafen gegangen waren setzten wir uns zum reden ins Wohnzimmer. Colleen und Connie redeten miteinander, als wären sie beste Freundinnen, die sich schon seit Jahren nicht mehr gesehen hatten. Ich ging in die Küche um eine Kanne Tee aufzusetzen und Ray folgte mir wenige Sekunden später.

„Also, Ray, wie gefällt es dir bisher in San Miguel?"

„Ein ziemlich schöner Ort. Weißt du, ich habe mein ganzes Leben lang in Chicago gelebt, und jetzt frage ich mich warum wir so lange dort geblieben sind."

Ray blickte hinter sich und schaute einen Moment lang durch die Küchentür in Richtung von Connie und Colleen, ehe er sich wieder mir zuwandte.

„Hör mal, Robert, es gibt da etwas von dem ich dir erzählen will, Connie darf davon aber nichts erfahren. Wenn sies raus findet zeigt sie mir eine Woche lang die kalte Schulter."

„Klar doch, worum gehts denn?"

Schnell blickte Ray noch einmal seine Frau an, ehe er fortfuhr.

„Ich denke du solltest wissen was aus Derrick Andrews wurde."

Sofort zogen sich meine Eingeweide zusammen.

„Was ist mit ihm? Ich habe seit... seit diesem Tag nichts mehr von ihm gehört."

„Connie sagte es sei alles so schnell passiert, dass sie kaum etwas sah, aber du hast wohl ganze Arbeit geleistet, denn er war vier Tage lang im Krankenhaus. Als er entlassen wurde und seine Wohnung betreten wollte war ich bereits vor Ort um ihn zu begrüßen."

„Was? Warum das denn?"

Ray lächelte.

„Rein geschäftlich. John Gordon ließ die Auditoren Tag und Nacht durch arbeiten, um die von Andrews verwalteten Konten zu überprüfen. Am selben Tag an dem er aus dem Krankenhaus entlassen wurde stellte die D.A. einen Haftbefehl aus und ich wurde damit beauftragt ihn aufzugabeln. Niemand auf dem Revier wusste davon, dass meine Frau für dich arbeitete."

„Er wurde verhaftet? Was wurde ihm vorgeworfen?"

„Veruntreuung, er hat der Firma über 300,000$ gestohlen. Gordon meinte der Diebstahl wäre beim nächsten jährlichen Audit sofort bemerkt worden. Dieser Trottel hat überall seine Spuren hinterlassen. Vor diesem Tag hatte ich ihn nur ein einziges Mal getroffen, doch ich wusste sofort was für ein Arschloch dieser Mann ist. Die Auditoren waren bei mir und wir hatten einen Durchsuchungsbeschluss. Nur 5 Minuten nach unserer Ankunft hatten wir sämtliche Rechnungen und Kontoauszüge der letzten Jahre eingesammelt."

„Davon habe ich überhaupt nichts mitbekommen."

„Das hat niemand. Die Firma wollte nicht, dass die Aktionäre so etwas auf der Titelseite der Tribune zu lesen bekommen; das wäre schlecht fürs Geschäft. Wie dem auch sei, Andrews versuchte Barbara und den anderen Frauen im Büro das ganze in die Schuhe zu schieben, doch er war dabei so amateurhaft vorgegangen, dass die D.A. sich gar nicht erst die Mühe machte noch jemand Anderen zu befragen."