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Colleen Teil 03

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„Und was ist dann passiert? Hat die Firma das Geld zurück bekommen?"

„In Form von Bargeld und Wirtschaftsgütern, bis auf etwa 20,000$. Scheinbar war Derrick Andrews ein großzügiger Trinkgeldgeber. John Gordon muss ziemlich großen Einfluss in der Firma haben. Er fand heraus wer Andrews nach Chicago geschickt hatte und nur eine Woche nachdem du die Stadt verlassen hattest wurde einer der Vizepräsidenten in New York entlassen."

Das musste ich erst mal verdauen. Ich fühlte mich ein wenig überwältigt.

„Also was kam am Ende dabei heraus? Wie endete das ganze?"

„Nun, mein Partner und ich haben ihn verhaftet. Wir zerrten ihn in den zweiten Stock um dort den Papierkram zu erledigen und als wir oben ankamen rutschte er aus und stürzte die Treppe hinab... hat sich mehrfach das Bein gebrochen."

„Mist.", sagte ich mit einem zufriedenen Grinsen.

„Ja... alle auf dem Revier hatten echt Mitleid mit dem Typen. Wir wollten ihm sogar Blumen schenken als er wieder ins Krankenhaus musste."

Ray sagte dies ohne zu lächeln. Dann fuhr er fort.

„Der Schwachkopf wollte auf unschuldig plädieren, doch es war völlig ausgeschlossen, dass das funktionieren würde. Sein Anwalt überredete ihn schließlich auf schuldig zu plädieren um das Strafmaß eventuell mildern zu können. Er bekam 5 Jahre, was hieß er würde 2 Jahre in Haft verbringen und die verbleibenden 3 auf Bewährung."

„Also ist er wieder frei?"

Jetzt lächelte Ray.

„Nein... nun, irgendwie schon. Du kennst doch sicher diese kitschigen Knastfilme, wo dem Neuling gesagt wird er solle die erst beste Person dort verprügeln um allen zu zeigen, dass man sich nicht mit ihm anlegen sollte. Tatsächlich ist Andrews auf diesen Schwachsinn reingefallen und hat an seinem ersten Tag auf dem Innenhof so einen dürren Typen verprügelt. Dummerweise hat er sich jedoch den Falschen ausgesucht. Am nächsten Morgen fand man Andrews Leiche im Fitnessraum; ein 1 Meter langes Rohr steckte in seiner Brust. Er war so ein Arschloch, dass der Gefängnisarzt auf dem Totenschein „Natürlicher Tod" angab. Dieser arrogante Arsch hat im Knast keine 24 Stunden überlebt. Falls du es wissen willst, niemand kam zur Beerdigung."

Während ich dies alles verarbeitete herrschte Stille.

„Danke, dass du mir das gesagt hast, Ray, das weiß ich zu schätzen. Ich verspreche ich werde Connie davon nichts erzählen."

„Ich hoffe es geht dir mit dem Wissen etwas besser."

„Ja... ein Stück weit schon.", sagte ich als wir ins Wohnzimmer zurückkehrten.

Eine Weile später standen Connie und Ray im Türrahmen und verabschiedeten sich als Connie inne hielt und Colleen ansah. Sie lächelte als sie sagte, „Robert, du hast eine wunderbare Familie. Ich denke nach San Miguel zu reisen war die weiseste Entscheidung deines Lebens."

„Dem kann ich nur beipflichten.", erwiderte ich.

Jetzt sagte Colleen, „Ich werde am Samstagmorgen anrufen. Solange wir nicht shoppen waren ist euer Einzug noch nicht abgeschlossen."

„Ist geritzt. Guten Abend, Leute. Robert, wir sehen uns Morgen früh."

Als die Tür sich schloss legte Colleen dem Arm um meine Taille und zog mich eng an sie heran.

„Ich liebe dich."

„Ich dich auch."

„Bobby, du hast ein paar äußerst loyale Freunde."

„Ich weiß. Ist echt schön zu wissen."

Colleen nahm meine Hand und zog mich langsam in Richtung des Schlafzimmers.

„Folge mir. Heute Nacht ist ne Menge Kuscheln angesagt."

Am nächsten Morgen saß ich im Büro und dachte über das nach, was Ray mir gestern erzählt hatte. Ich schätze ich hätte mich darüber freuen sollen, dass Andrews so verendete. Das tat ich aber nicht, die Nachricht hinterließ mich etwas niedergeschlagen. Ich kann mich einfach nicht am Tot eines Menschen erfreuen, auch wenn ich in diesem Fall allen Grund dazu gehabt hätte. Ich ging in meinem Kopf nochmal alle Ereignisse durch, die zu meiner Abreise aus Chicago geführt hatten. Mrs. Lopez brachte die Post von diesem Tag herein und wollte gerade zu ihrem Schreibtisch zurückkehren als ich sie aufhielt.

„Mrs. Lopez, warten sie eine Minute. Kann ich sie etwas fragen?"

„Klar, was möchten sie denn wissen?"

Ich wartete bis sie auf dem Stuhl neben meinem Schreibtisch Platz nahm ehe ich fortfuhr.

„Nach meiner Abreise aus Chicago waren sie John Gordons Sekretärin... wie gut kennen sie ihn?"

„Man kann keine Sekretärin sein ohne seinen Arbeitgeber gut zu kennen, warum fragen sie?"

Ich pausierte und starrte auf das Foto von Colleen auf meinem Schreibtisch, das selbe wie auch schon ich Chicago, ehe ich fortfuhr.

„Bei unserer letzten Begegnung fragte ich ihn warum er mir half. Er sagte, ‚Weil es mir vor langer Zeit genau so wie ihnen erging.' Ich habe mich immer gefragt was das bedeutete. Könnten sie mir vielleicht sagen was er damit meinte?"

Mrs. Lopez blickte angestrengt in ihren Schoß. Während sie sich langsam entschied nickte sie ganz langsam. Als sie sich wieder mir zuwandte lächelte sie leicht und blickte in Gedanken verloren über meine Schulter.

„Ein paar Tage nachdem ich anfing für ihn zu arbeiten stellte ich ihm die selbe Frage, warum er ihnen hilft meine ich, und er erzählte mir warum. Er will nicht, dass die ganze Welt davon weiß, aber ich denke er wäre damit einverstanden wenn sie eingeweiht sind. Sie wissen es vielleicht noch nicht, aber John Gordon hat eine sehr hohe Meinung von ihnen."

„Hat er die... warum?"

„John sucht immer nach intelligenten und talentierten Menschen, die der Firma von Nutzen sein könnten. Er sagte er habe schon vor Derrick Andrews Ankunft ein Auge auf sie geworfen. Als alles überkochte erkannte er wie stark ihre Erlebnisse den seinen ähnelten, also hat er mit Harold ihre Verlegung nach San Miguel arrangiert. Wissen sie in welcher Beziehung Harold und John zu einander stehen?"

„Harold erwähnte einmal er und John seien auf dem College Zimmergenossen gewesen, mehr sagte er aber nicht."

„Und die beiden sind seitdem beste Freunde. Nach ihrem Abschluss haben beide sogar ihre Geliebten vom College auf einer Doppelhochzeit geheiratet. Die beiden fingen am selben Tag an im Omaha Standort von ‚Willis, Goldman & Reed' zu arbeiten.

Was danach passierte ist fast schon klischeehaft. John kehrte früher als erwartet von einer Geschäftsreise heim, Harold holte ihn am Flughafen ab und fuhr ihn nach Hause. Als John und Harold das Haus betraten erwischten sie Johns Frau und seinen Vorgesetzten in flagranti dabei wie sie es auf dem Sofa... miteinander trieben. Ich vermute die Affaire lief schon seit längerem. Johns Beschreibung nach war der Vorgesetzte ein genau so arroganter Mistkerl wie Derrick Andrews und er fing an John auszulachen. Darauf hin schleuderte John ihn durch das Fenster... welches zu dem Zeitpunkt übrigens geschlossen war. John und Harold packten Johns Kleider und all seine persönlichen Gegenstände ein und John zog in Harolds Gästezimmer."

„Was ist danach passiert?", fragte ich.

„Für John wurde alles beschissen, ehe es wieder besser wurde. Scheinbar dachte seine Frau mit dem Vorgesetzten die bessere Geldquelle zu haben. Sie schimpfte John einen Loser und kündigte an den Vorgesetzten zu heiraten. Leider war dessen Ehefrau damit überhaupt nicht einverstanden. Als die Anwälte der Ehefrau mit der Scheidung fertig waren war der Vorgesetzte vollkommen pleite. Harold führte ein paar sehr hitzige Debatten mit dem Management vom Omaha Standort, doch schlussendlich wurde dem Vorgesetzten gekündigt und er wird in der Branche wahrscheinlich nie wieder eine Arbeit finden."

„Was wurde aus Johns Frau?"

„Ach, die hat versucht wieder mit John zusammen zu kommen, John ist aber kein Idiot. Da die beiden nur ein paar Jahre verheiratet waren hatten sie nicht viele gemeinsame Wertanlagen, und da John und Harold sie in flagranti beim Ehebruch erwischt hatten und wegen einiger ihre Aussagen vor Gericht während der Scheidung des Vorgesetzten bekam sie keine Unterhaltszahlungen. Im Grunde trennte John sich von seiner Ehe ohne auch nur einen Cent zu verlieren. Doch es hat ihm eine Menge Schmerzen bereitet... aber sie können sich bestimmt denken wie John sich gefühlt hat."

„Ja, ich weiß genau was er durchgemacht haben muss."

„Nun, für die nächste Zeit lebte John bei Harold und seiner Frau Caroline und sie gaben ihm Antrieb. Doch eine gute Sache hatte dieser ganze Mist in sich."

„Und zwar?", fragte ich leicht verwirrt.

„Ein paar Jahre nach der Scheidung heiratete John Carolines große Schwester Diane. Die beiden sind nun schon seit 30 Jahren glücklich verheiratet."

„Oh, dann ist John Gordon also Harold Petersons Schwager? Ich hatte ja keine Ahnung."

„Die haben die meisten nicht. Wissen sie was aus Harolds Frau Caroline wurde?"

„Nur, dass sie nicht mehr lebt, er redet kaum über sein Privatleben."

„Das überrascht mich nicht. Laut John haben Harold und Caroline ein paar Jahre mit dem Kinder kriegen gewartet, doch bevor es soweit kam bekam sie die Diagnose: Eierstockkrebs."

Mrs. Lopez pausierte für eine Minute und sah mich an ehe sie fortfuhr.

„Und deswegen ist Harold hier in San Miguel."

„Oh, da komm ich jetzt nicht ganz mit."

„John kannte Harold gut genug um zu verstehen, dass ihm etwas Abwechslung gut tun würde und er etwas bräuchte auf das er ich konzentrieren kann, damit er nicht komplett den Verstand verliert. John hatte sich in der Verwaltung hoch genug gearbeitet um ein paar Fäden ziehen zu können und sorgte dafür, dass Harold als neuer Leiter nach San Miguel versetzt wird. Damals schrieb dieser Standort nichts als rote Zahlen. Harold hatte genau ein Jahr Zeit um die Dinge zum besseren zu verändern, andernfalls wäre der Standort geschlossen worden. Er veränderte es zum besseren und wie. Harold ist hier seit 24 Jahren und weigert sich vehement wieder zu gehen. Seit Jahren versucht die Firma ihn dazu zu bewegen in die Zentrale zu wechseln, wo er dreimal so viel Gehalt bekommen würde, aber er will sich nicht beugen..."

Mrs. Lopez lächelte.

„... und lehnte dieses großzügige Angebot nicht immer allzu freundlich ab."

Darüber musste ich lächeln, denn ich konnte mir sehr gut vorstellen wie Peterson auf eine mögliche Versetzung nach New York reagieren würde.

„Danke, dass sie mir das alles gesagt haben, Mrs. Lopez. Wissen sie, ich bin hier im Büro das, was man am ehesten als Freund von Peterson bezeichnen kann und doch weiß ich kaum etwas über ihn. Selbst nach 25 Jahren weiß niemand etwas über sein Privatleben; sie haben mir eine ganz schöne Menge über Harold erklärt. Ich werde seine Privatsphäre respektieren und diese Informationen für mich behalten."

Für einige Momente gingen wir schweigend unseren Gedanken nach, bis Mrs. Lopez mir direkt in die Augen sah.

„Robert, möchten sie noch irgendwas anderes bezüglich Chicago wissen?"

Ich wusste genau worauf sie hinaus wollte. Auf eine morbide Art wollte ich es irgendwie wissen, ich wusste aber auch wenn sie es mir sagen würde, dann würden mich wieder einige Erinnerungen heimsuchen, die ich eigentlich vergessen wollte. Manchmal, da ist es ein großer Segen etwas nicht zu wissen. Ich drehte mich erneut in Richtung des Fotos von Colleen. Als ich ihr schließlich antwortete war meine Stimme kaum mehr als ein Flüstern.

„Nein, ich denke ich weiß schon alles, was ich über Chicago wissen muss."

Für eine Minute betrachtete sie mich sehr genau bevor sie wieder etwas sagte.

„Nun denn, ich schätze ich sollte wieder an meinen Schreibtisch."

Mrs. Lopez stand auf und war im Begriff das Büro zu verlassen, ehe sie in der Tür stehen blieb. Für eine Minute lag ihre Hand auf dem Türknauf, dann drehte sie sich um und schaute mich direkt an. Sie kam zurück und setzte sich erneut neben meinen Schreibtisch. Sie sagte nichts, beobachtete mich nur. Dann sah sie das Foto von Colleen an und begann zu reden.

„Als John Gordon ihre Verlegung nach San Miguel arrangierte, wussten weder er noch Harold von ihnen und Colleen..."

In diesem Moment pausierte Mrs. Lopez und sah mich direkt an.

„...und soweit ich weiß, weiß bis heute niemand davon... "

Erneut pausierte sie kurz.

„...und das wird auch so bleiben."

Ich öffnete den Mund, doch bevor ich etwas sagen konnte fuhr sie fort.

„Robert, sie sind mir keine Erklärungen schuldig. In Chicago waren sie für Ray und mich fast wie ein Sohn und wir würden nie irgendwas tun, das ihnen oder ihrer Familie Schaden zufügen könnte. Und vor allem seit dem letzten Abend ist mir klar geworden, wie sehr sie und Colleen sich lieben."

Ich atmete tief ein und wieder aus ehe ich antwortete.

„Ich kann ihnen gar nicht sagen was für eine Erleichterung das für mich ist."

Mrs. Lopez pausierte und betrachtete erneut das Foto von Colleen ehe sie fortfuhr.

„Letzten Abend sagte ich ihnen ihre Reise nach San Miguel sei das weiseste, was sie je getan haben. Davon war ich bei ihrer Abreise überzeugt und ich bin es nach wie vor. Wären sie in Chicago geblieben wäre das ein komplettes Desaster sowohl für sie als auch für Barbara gewesen... und für alle Anderen in ihrem Umfeld. Sie haben ganz wunderbare Kinder und man sieht, dass Colleen sie von ganzem Herzen liebt. Robert, sie sind ein sehr, sehr glücklicher Mann. Ich hoffe sie sind sich dessen bewusst."

Sie lächelte bei diesen Worten.

„Das bin ich. Jeden Morgen, wenn ich neben ihr aufwache, werde ich daran erinnert."

Jetzt war ich an der Reihe zu lächeln.

Sie lachte kurz.

„Ich glaube mehr brauche ich nicht zu wissen. Und jetzt muss ich wirklich wieder an die Arbeit."

Sie stand auf und tat etwas völlig unerwartetes. Sie legte ihre Hände auf meine Schultern, dann beugte sie sich vor und küsste mich auf die Stirn. Lächelnd verließ sie das Büro. Als sie die Tür erreichte hielt ich sie erneut auf.

„Mrs. Lopez... "

„Ja?"

„Danke."

„Gern geschehen... ach, und bevor ichs vergesse, Ray hat mir gegenüber gestanden ihnen von Derrick Andrews erzählt zu haben. Er war vielleicht der härteste Bulle Chicagos, aber ich kann ihn trotzdem wie einen morschen Ast brechen."

Immer noch lächelnd verließ sie das Büro und schloss hinter sich die Tür.

Ich denke Colleen wusste nichts von dem, was mir Ray und Connie erzählt hatten. Doch aus irgendeinem Grund schenkte sie mir an diesem Abend mehr Aufmerksamkeit als sonst... oder ich wurde einfach daran erinnert, dass sie jemand ganz besonderes ist. Es ist ziemlich erstaunlich wie sie Molly bestimmend dazu auffordert ihr Gemüse zu essen und gleichzeitig liebevoll meinen Handrücken streichelt.

Nach dem Abendessen saß ich auf dem Sofa und genoss es einen Moment lang an nichts denken zu müssen, als ich plötzlich von der Vierer Bande überfallen wurde. Noelle und Brigid landeten auf meinem Schoß. Sie spielten ein Spiel, bei dem die beiden abwechselnd die Nase der jeweils Anderen berührten, dann beide gleichzeitig meine Nase berührten und hysterisch lachten. So ging es mindestens 20 Minuten lang weiter. Meghan und Molly saßen vor mir auf dem Fußboden und machten ihre Hausaufgaben. Schließlich waren Noelle und Brigid eingeschlafen und lagen auf meinem Schoß während Meghan und Molly sich aufs Sofa setzten und sich gegen mich lehnten während wir etwas Fernsehen schauten.

Colleen trat ein nachdem sie in der Küche aufgeräumt hatte und stand nun vor mir und lächelte in Richtung der Kinder während ihr vorstehender Bauch sich auf Höhe meines Gesichts befand.

„Hey, ich übernehme eine der beiden, dann kannst du dich entspannen."

Ich zog die beiden schlafenden Körper noch dichter an mich heran und lächelte sie an.

„Ist schon in Ordnung; mir gefällt es sie da zu haben wo sie jetzt sind."

Colleen setzte sich in den Schaukelstuhl. Sie beobachtete mich und unsere Töchter mit ihrem zufriedenen Halblächeln. Für eine Weile saßen wir nur schweigend da und als das Programm im Fernsehen vorbei war waren Meghan und Molly auch schon eingeschlafen und lehnten sich gegen mich wie passende Buchstützen. Colleen stand auf und verließ den Raum. Als sie wieder zurückkam hatte ich den Kopf vorgebeugt und küsste Meghan auf die Stirn.

Klick.

Ich blickte auf und erspähte Colleen mit der Kamera in der Hand.

„Was machst du da?", flüsterte ich, da ich die Mädels nicht wecken wollte.

„Das ist ein Bild, das ich immer wieder betrachten will.", flüsterte sie zurück.

3 Tage später verließ ich nach einem Meeting das Konferenzzimmer und sah wie Mrs. Lopez mein Büro verließ. In der einen Hand hielt sie meine Jacke und in der Anderen meine Autoschlüssel. Als sie mich erspähte fing sie schon ganz aufgeregt an zu reden.

„Gut, dass sie hier sind. Ich wollte sie gerade holen gehen."

„Was ist los?"

„Colleen hat gerade angerufen, ihre Fruchtblase ist geplatzt."

„Oh Scheiße, dann muss ich jetzt wirklich los!", ich schnappte meine Jacke und meine Schlüssel.

„Beruhigen sie sich. Ihre Nachbarin Linda ist da und passt erst einmal auf die Mädels auf. Ich hab Ray angerufen da er zu Hause ist und schneller vor Ort sein kann. Er fährt Colleen ins Krankenhaus, wo sie sich mit ihnen treffen werden. Ich werde hier noch ein paar Sachen erledigen, dann werden ich und Ray bei ihrem Haus sein und auf die Mädels Acht geben, machen sie sich um sie also keine Sorgen. Rufen sie nachher einfach an und erzählen uns was passiert ist, und jetzt... LOS!"

Als sie diesen Satz beendete hechtete ich bereits in Richtung Ausgang.

Als ich die Entbindungsstation betrat sah ich wie Colleen und Ray am Empfangstresen standen. Colleen füllte das Formular aus und Ray erspähte mich als erster.

„Robert, hier drüben. Colleen war... "

„A-A-A-A-O-O-O-H-H..."

Was auch immer Ray sagen wollte, Colleen unterbrach ihn mit einem Geräusch, das entweder ein Stöhnen oder ein Schrei war. Sie legte ihre Hände auf den Bauch und ihr stand die Panik ins Gesicht geschrieben. Sofort eilten zwei Krankenschwestern herbei und setzten Colleen in einen Rollstuhl. So schnell sie konnten schoben sie sie durch den Flur. Als sie um eine Ecke bogen rief eine der Schwestern, „Los Leute. Es ist Showtime!"

Ich war dicht hinter ihnen.

Die Geburten von Noelle und Brigid waren beide ziemlich reibungslos verlaufen. Es ging ins Krankenhaus, wir unterzeichneten die Formulare, gingen in ein Zimmer auf der Entbindungsstation, Colleen wurde unten herum rasiert, an ein paar Eiswürfeln lutschen, etwas Lamaze Atmung vollführen, die zeitlichen Abstände zwischen den Wehen notieren...

Dieses Mal dachte sich das Baby wohl, „Fickt euch."

Die Krankenschwestern hoben Colleen auf den Entbindungstisch während ich hinter ihnen das Zimmer betrat. Nur Sekundenbruchteile später betrat der Arzt ebenfalls den Raum. Er kam ganz langsam und lässig angeschlendert und fragte, „Wie weit ist sie schon geöffnet?"

„21 cm."

„OH SCHEIßE!", rief er und stürzte sich auf den Hocker, der am Ende des Tisches stand.

Die Krankenschwester sah mich an und maulte, „Sie... Maske aufsetzen."

Es war nicht genug Zeit Colleen ein Krankenhaushemdchen anzuziehen; sie trug immer noch das Kleid, das sie schon trug als ich heute Morgen zur Arbeit fuhr. Die Krankenschwestern legten Colleens Beine auf die dafür vorgesehenen Stützen und zogen den Saum ihres Kleides hoch zu ihrem Bauch. Der Arzt saß auf seinem Hocker und sah zwischen Colleens Beine, ehe er zu rufen begann.

„Ich brauche hier Auffanghandschuhe... JETZT! Okay, Mom, wenn ich bis drei zähle sollen sie pressen, aber erst wenn ich es sage."

Sobald ihm jemand etwas in die Hand drückte sah er Colleen mit einem Lächeln in den Augen direkt ins Gesicht.

„Los gehts, Zeit Mutter zu werden. Immer dran denken; warten sie auf mein Kommando und pressen sie dann so hart sie können. 1... 2... 3... und pressen."

Colleen hielt meine Hand und als sie presste glaubte ich hören zu können wie Knochen splitterten. Ihre Augenlider waren fest verschlossen und durch ihre zusammengepressten Zähne stieß sie eine lange, laute Kombination verschiedener Stöhn- und Grunzlaute hervor. Als sie fertig war schnaufte sie laut und ihr hellrot glühendes Gesicht war von einer dichten Schweißschicht bedeckt.

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