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Das Bangkok Syndikat 17

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„Keiner wollte mich anhören. Es heißt, dass wir alle schon so gut wie tot sind. Selbst unsere engsten Kunden haben Angst und wissen nicht, woher die Übergriffe kommen. Es ist, als ob sich alle gegen uns verschworen hätten."

Wangs Stimme klang finster und entschlossen. Wenn dem so war, musste er eine unkonventionelle Lösung finden. Doch vorher wollte er noch alle Register ziehen, die ihm zur Verfügung standen.

„Such dir einen Lackaffen von der Regierung aus. Einen, der nicht zu weit oben steht, aber genug Bedeutung hat, um Bescheid wissen zu können. Bring ihn her. Ich will endlich wissen, was gespielt wird."

Bonian zögerte nicht, Wang zu versichern, dass er verstanden hatte. Solange sein Chef kämpfen konnte und vor allem wollte, würde er ihm treu ergeben bleiben. In der Vergangenheit hatte der Pate schon oft genug von seiner Loyalität profitiert, dieses Mal würde es nicht anders sein.

„Bonian?!? Gehen wir ein Stück. Ich muss unter vier Augen mit dir reden. Was ich dir befehlen werde, wird dir nicht gefallen, aber glaub mir, es führt kein Weg daran vorbei ..."

„Christian!"

Der junge Deutsche kauerte auf der Matratze und heulte vor Schmerzen vor sich hin. Nori setzte sich zu ihm und legte ihre rechte Hand auf seinen, durch ihre Schläge zerpeitschten Oberarm. Sie registrierte dieses unsägliche Zittern, das ihn neuerlich befallen hatte, auch schien er unter Schock zu stehen.

„CHRISTIAN!"

Wieder lag Ungeduld in ihrer Stimme, doch gelang es ihr, die sonst mit ihr einhergehende Wut zu unterdrücken.

„Er bringt uns um, wenn ich nicht tue, was er sagt. Verstehst du?"

Der Junge reagierte nicht. Sie wusste nicht, ob er sie hören oder verstehen konnte, ob sein Verstand nicht längst kapituliert hatte und für immer durch ihre Hand zerstört worden war.

Sie löste sich von dem Jungen, stand auf und ging zurück in den Flur. Draußen am Gang war es ruhig, so wagte sie, die Tür zu öffnen. Vielleicht war es die letzte Gelegenheit? Sie schloss die Tür und griff zu ihrem Handy.

„Katanaa! Hör mir zu! Wang ist hier im Klub, hörst du!?! Der Onkel muss sich beeilen!"

Der Rechtsanwalt zeigte sich erstaunt, setzte zu einer Frage an, wurde jedoch augenblicklich von der Domina unterbrochen.

„Hör mir nur zu! Gib dem Onkel Bescheid! Beeile dich! Sonst reißt dieser Wahnsinnige uns alle mit sich in den Abgrund ..."

Als Nori die Tür knarzen hörte, ließ sie das Handy fallen und schob es mit ihrem Fuß unters Bett. Bonian erschien im Zimmer und starrte die nackte Frau mit fragendem Blick an.

„Mit wem hast du gesprochen?"

Nori deutete auf den ausgepeitschten Jungen.

„Mit ihm! Aber was geht dich das an?"

Schweigend musterte Wangs Unterführer die junge Frau. Glaubte er ihr? Nori war sich nicht sicher, ob er vielleicht doch Details gehört haben könnte. Doch wenn sie sich jetzt verunsichert zeigte, würde sie seinen Verdacht, so er einen hatte, nur bestätigen.

Der Ausdruck in Bonians Gesicht blieb nichtssagend und stählern. Ob er etwas gehört hatte oder zumindest ahnte, war ihm nicht anzumerken. Nori beschlich quälende Angst, dank ihres stählernen Willes wusste sie diese vor Wangs treuem Knecht allerdings zu verbergen.

„Wang wird später wiederkommen. So lange bleibst du hier!"

Nori schien diesen Befehl erst einmal verarbeiten zu müssen.

„Ich habe Kunden und Verpflichtungen. Wie stellt Wang sich das vor?"

Bonian zuckte mit den Schultern.

„Du wirst gehorchen oder sterben. Kapier das!"

Nori musste diese Worte erst einmal sacken lassen. Unzählige Male hatte sie sich vor Wangs Wutausbrüchen gefürchtet, doch erst jetzt erahnte sie erstmals deren tödliche Konsequenz.

Die Domina sah Bonian den Schlüssel aus dem Schloss ihrer Tür ziehen und den Raum verlassen. Laut knallte das schwere Blatt in den Rahmen, dann wurde die Tür von außen verschlossen. Mit bleichem Gesicht setzte sie sich zurück aufs Bett und lehnte ihren Kopf an Christians zerschlagenen Körper.

Achtunddreißigster Tag, nachts, Bangkok

„Kann ich dann gehen, Herr Wang?"

Der Alte blickte die Chefin des Club Bizarr schweigend an. Stimmt, an sie hatte er nicht mehr gedacht. Mühsam löste er sich aus seinen Sorgen und wandte sich der rothaarigen Frau widerwillig zu.

„Nein! du bleibst hier! Erwartet dich jemand zu Hause?"

Jasmin überlegte, ob sie lügen sollte, schüttelte dann aber verneinend den Kopf.

Wang musterte die sichtlich irritierte Chefin seines Klubs eingehend. Er dachte an Long, den er für diese Frau hatte aufgeben und bestrafen müssen. Diese Jasmin zeigte sich ihm gegenüber unsicher und nervös. Warum wohl, wenn sie nichts zu befürchten hatte? Wang dachte nach. Wurde er langsam paranoid? Sah er jetzt überall nur noch Feinde? Er musste sich beruhigen. Wenn er sich in seiner Wut maßlos zeigte, würde es den gleichen Effekt erzielen, wie zu große Milde. Seine Leute würden beginnen, ihn aus Angst zu verraten. Doch was war mit ihr? Brauchte er sie denn? Sein Blick fiel auf die beiden Malaien, die bisher sehr nützlich gewesen waren und unsicher von der Klub-Chefin taxiert wurden.

„Du scheinst meinen beiden Freunden hier sehr gut zu gefallen. Eigentlich schade, dass du keine körperlichen Dienste hier im Klub verrichtest. Ein paar Jahre würdest du noch gut verdienen. Allein deine weiße Haut würde dafür sorgen, dass du für uns erbärmliches, asiatisches Gesindel interessant bleibst."

Jasmin erbleichte von einer Sekunde zur nächsten. Erinnerungen kamen in ihr hoch, begleitet von nackter Panik.

„Aber Herr Wang. Was sagt Ihr da? Ich bin Euch doch immer respektvoll begegnet und habe Euch jahrelang treu gedient. Wie könnt Ihr da solche Scherze mit mir treiben?"

Der Alte dachte kurz an Nori und ihren Sklaven. Sie hatte ihrem Deutschen ordentlich zugesetzt und das obwohl sie ihr besonderes Verhältnis zu ihm nicht hatte verheimlichen können. Vielleicht verband die beiden ja mehr, als er glaubte? Dennoch! Sie hatte seine Befehle sofort umgesetzt, so schwer es ihr auch gefallen war. Warum durfte er jetzt nicht Ähnliches von dieser eingebildeten Outback-Schlampe verlangen? Nein! Die beiden Malaien hatten einen kleinen Obolus mehr als verdient und außerdem würde es sicher nicht schaden, wenn er dieser Kuh einmal zeigte, wer hier, in diesem Haus, in Wahrheit über alles und jeden gebot.

„Meine liebe Jasmin."

Wang erhob sich aus seinem Fauteuil und trat an die in einem vornehmen, schwarzen Blazer gekleidete Geschäftsfrau heran. Ihr Gesicht hatte trotz ihres Alters kaum Falten und selbst diese waren durch Make-up ebenso sorgsam wie gekonnt kaschiert.

„Es ist für mich einfach von Interesse, mich meinen Freunden gegenüber hier ..."

Er zeigte auf die beiden grinsenden Schläger.

„ ... gastfreundlich zu zeigen. Und da du eine sehr attraktive und zudem noch erfahrene Frau bist und ihnen augenscheinlich sehr gefällst, denke ich schon, dass Ihr drei Euch zusammen ein wenig amüsieren solltet. Sie werden vorsichtig und zart mit solch einer prächtigen Orchidee umzugehen wissen, nicht wahr!?!"

Die beiden Männer grinsten und näherten sich der Klub-Chefin mit langsamen Schritten. Diese wandte sich verzweifelt an Wang, beteuerte händeringend, alles tun zu wollen, um dieses Grauen von sich abzuwenden.

„Bitte, Herr Wang. Wir haben hier doch junge und hübsche Mädchen. Sie werden den beiden Herren sicher viel besser dienen können."

Der Pate schien zu überlegen.

„Du hast hier weibliche Farangs? Das wusste ich nicht. Bring sie her, damit ich sie den beiden für diese Nacht als Gastgeschenk überlassen kann."

Jasmin heulte auf. Wang wusste doch genau, dass es solche Frauen hier nicht gab.

„Bitte, Herr Wang. Unsere Mädchen müssen doch nicht weiß sein. Sie sind so hübsch und anmutig. Sie verstehen es sicher, den beiden Herren Lust zu bereiten ..."

Wang ließ sie ausreden und lächelte betont liebenswert. Diese kleinen Spielchen halfen ihm, auf andere Gedanken zu kommen.

„Bonian? Würdest du dieser Dame bitte helfen, sich zu entkleiden? Sie scheint es gewohnt zu sein, sonst wäre sie meinem Wunsch mit Sicherheit schon längst nachgekommen."

Jasmin starrte voller Angst auf Wangs Lakaien. Dieser trat an sie heran und öffnete betont langsam ihren Anzug. Knopf für Knopf, so lange, bis dieser offenstand und er ihn über ihre Schultern abstreifen konnte. Zwei kräftige Brüste zeichneten sich unter der mattgrauen Bluse ab, getrennt von einem langen Ausschnitt, der einladend zum Vorschein kam.

Wangs Stimme durchdrang den Raum. Der Pate schien sich über Bonian zu amüsieren.

„Da hat die Kleine doch schon dem dritten meiner Getreuen den Kopf verdreht. Kein Problem, stimmt es nicht, Jasmin? Wo es für zwei reicht, kommen auch drei auf ihre Kosten. Beeile dich gefälligst, Bonian! du siehst, doch wie ungeduldig die Dame schon ist."

Flehentlich sah Jasmin zu dem Chinesen auf, doch der riss ihr die Bluse und anschließend den BH brutal vom Leib.

„Bitte nicht. Lasst mich doch einfach gehen."

Niemand hörte auf das Wimmern dieser Frau. So wenig, wie Long sie damals erhört hatte, als er sie brutal vergewaltigt hatte.

„Hübsch bist du, Jasmin. Hast für dein Alter eine sehr ansehnliche Figur. Bonian! Bitte sie doch zum Stuhl. Sie soll ihren hübschen Kopf zwischen die Streben der Rückenlehne stecken."

Bonian war normalerweise nicht der Mann, der Frauen zum Akt zwang. Doch auch er war durch Jasmins üppigen Körper geil geworden und folgte willig den Anweisungen seines Paten. Ungeduldig dirigierte er Jasmins Kopf durch die Rückenlehne des Stuhls, zwang sie damit, ihren Oberkörper von der Sitzfläche des Stuhls unter Zuhilfenahme ihrer Arme abzustützen. Dann nestelte er auch schon am Reißverschluss seiner Hose, um sein Glied in die vor ihm liegende Scheide der Frau einzuführen.

Jasmin weinte und wimmerte vor sich hin. Sie schien sich jetzt ihrem Schicksal zu ergeben. Wang aber legte Bonian seine linke Hand auf die Schulter, der gerade im Begriff war, sein Glied in das Geschlecht der Klub-Chefin hineinzudrücken.

„Sie soll dich von vorne verwöhnen, Bonian. Ihr Hinterteil ist für die beiden dort."

Umgehend presste Wangs Unterführer seinen Schwanz in den Mund der weißen Frau, während das Totengesicht sich ihrer Möse annahm und sein ziemlich dickes Glied in ihr versenkte. Nach wenigen, harten Stößen war er auch schon in ihr gekommen, woraufhin der zweite Schläger sein Glied augenblicklich zwischen ihre Po-Backen schob, nachdem sich sein Partner zurückgezogen hatte.

Endlos erschienen der geknechteten Frau die Minuten, in denen die Männer ihre triebhafte Gier ungehemmt an ihr stillten und ihre Lust befriedigten. Dann, endlich, entzogen sie ihr jegliche Bedeutung und wandten sich wieder Wang zu, der das ganze Geschehen amüsiert verfolgt hatte. Er gönnte seinen Jungs diese Abwechslung und hoffte, sich ihre Loyalität mit diesem Vergnügen ein wenig besser gesichert zu haben.

„War das nun so schlimm für dich, Jasmin? Komm! Heb deine Sachen auf, du kannst jetzt wieder die Chefin spielen."

Die Geschändete zog ihren Kopf durch die Streben des Stuhls und befolgte Wangs Befehl. Hastig raffte die nackte Frau ihre Kleidungsstücke zusammen und blieb unsicher vor den drei Männern stehen.

Wang neigte seinen Kopf zur Seite und lächelte ihr zu.

„Kümmere dich wieder um den Laden, Jasmin. Wenn ich dich aber rufe, dann beeilst du dich, ja!?! Meine Freunde werden mit Sicherheit schon bald wieder Sehnsucht nach dir bekommen."

Jasmin wandte sich ab und verließ eilig den Raum. Erneut hatte sich die Hölle für sie aufgetan und ihr in aller Deutlichkeit gezeigt, für wen sie länger als ein Jahrzehnt gearbeitet hatte. Sie war dem trügerischen Gefühl erlegen, als Weiße vor derartigen Übergriffen sicher zu sein.

Neununddreißigster Tag, morgens, Bangkok

Müdigkeit und Erschöpfung waren in den letzten Tagen zu Chais treuen Begleitern geworden. Beinahe stündlich hatten sich die Ereignisse überschlagen. Chai selbst, wie er resignierend feststellen musste, hatte keinerlei Kontrolle über oder wenigstens Einfluss auf die Vorgänge. Die Mächtigen Thailands schienen die Chance zu sehen, die eigenen Westen reinwaschen zu können, und in Wang ein geeignetes Opfer gefunden zu haben, das sowohl im eigenen Land als auch international einiges an Aufmerksamkeit erregen würde.

Welche Vorstellungen Chai doch gehabt hatte. Er hatte fest angenommen, dass die staatliche Maschinerie erst mühselig in Gang gesetzt werden musste, stattdessen hatte sie sich vom eigentlichen Auslöser der Ereignisse völlig entkoppelt.

„Weißt du etwas Neues? In der ganzen Stadt waren gestern und auch heute noch Sirenen zu hören. Die haben sogar Militär aufgefahren. Was ist passiert, Chai?"

Der Ermittler las die Nachrichten auf seinem Handy. Tatsächlich hatte die Polizei eines der Häuser gestürmt, in denen man Wang vermutet hatte. Es sollen Drogen gefunden worden sein, nebst regelrechten Waffenarsenalen, mit denen terroristische Anschläge verübt werden sollten. Wie zur Bestätigung hatte man ihm ein Foto von zwei verstümmelten Leichen zugesandt, die im Haus eines einflussreichen Kommunalpolitikers an einem Treppengeländer aufgehängt worden waren. Bei beiden handelte es sich um Chinesen, die mit Beamten der Staatssicherheit Kontakt gehabt hatten.

„Ich weiß es doch selbst nicht genau, Arlak. Einsatzkräfte der Polizei haben Wangs Hauptquartier zwar gestürmt, aber nur unwichtige Handlanger festgenommen. Der Pate selbst hält sich versteckt und lässt sich anscheinend nicht so schnell überrumpeln, wie man wohl angenommen hat. Ich mache mir Sorgen, Arlak. Wie kann ich die Jungen noch retten unter diesen Umständen? Sie haben doch jegliche Priorität verloren. Selbst wenn sie jetzt durch Wang umkommen, würde das nur seine Rolle als Scheusal bestätigen und die Offiziellen würden jede Schuld oder Mitverantwortung von sich weisen. Sie könnten einfach behaupten, weder Mühen noch Mittel gescheut zu haben, um ihn dingfest zu machen, und die Öffentlichkeit hätte nicht den geringsten Anlass, ihnen nicht zu glauben."

„Und was machen wir?"

Chai musste lächeln. Arlak hatte anscheinend ein persönliches Interesse entwickelt, bei seinem Fall mitzuwirken.

„Ich weiß es nicht, ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung. Der Staatssekretär hört sich zwar an, was ich zu sagen habe, doch abgesehen von einigen entschuldigenden Phrasen, teilt man mir nahezu nichts über die Pläne von Polizei und Einsatzkräften mit. Wang wird sich mit allen ihm zur Verfügung stehenden wehren, daran hege ich keinerlei Zweifel. Und es werden Menschen sterben, vor allem unschuldige, die mit seinen Verbrechen so gut wie nichts zu schaffen hatten."

Chai dachte an die Domina und ihr Übereinkommen. Nur noch wenige Tage, dann würde erneut das Leid über die Deutschen hereinbrechen. Spätestens morgen musste er ein neuerliches Treffen vereinbaren und vorher noch Frau Doktor Silami um weitere Mittel bitten.

„Komm! Wir gehen raus auf die Straße. Vielleicht hören wir ja etwas Neues."

Arlak war einverstanden und holte seine Jacke. Chai aber verlor sich wieder in seinen Gedanken und Sorgen, griff nach seinem Mantel, der über der Lehne eines der Stühle seines Esstisches lag und zog die Wohnungstür hinter sich und seinem „Neffen" ins Schloss. Sein Handy lag noch auf dem Beistelltisch neben seinem Bett und surrte ununterbrochen.

Neununddreißigster Tag, mittags, Bangkok

Noris Auftrag folgend, hatte sich Wanda in den letzten Tagen eingehend mit Long beschäftigt. Zwar hatte sie den Chinesen mehrmals ausgiebig und auch extrem gequält, sich aber anschließend auch immer wieder einfühlsam um ihn gekümmert, um ihn sein Leid ertragen zu lassen. Die erfahrene Domina hatte deutlich gespürt, dass der ehemalige Mafioso mit den Qualen und Demütigungen, die ihm durch ihre Hand zuteil wurden, denkbar schlecht umgehen konnte, selbst ihre erotische Präsenz vermochte ihm nur wenig Trost zu schenken.

Wanda war eine engagierte Domina, die ihre Kunden stets mit großer Leidenschaft zufriedenzustellen versuchte. Dies handhabte sie selbst bei Long auf die gleiche Art und Weise und baute zu ihrem Opfer eine zwischenmenschliche Beziehung auf, obgleich ihr genau das von Nori verboten worden war. Selbst wenn diese natürlich rein professioneller Natur blieb und keinen emotionalen Hintergrund hatte, wollte sie ihn dazu bringen, die bösen Spiele schätzen zu lernen, die sie ihm auferlegte.

An Armen und Beinen von der Decke hängend beschrieb sein Körper einen Halbkreis. Zwar ließen ihn die tagelangen, schweren Misshandlungen kraftlos und erschöpft erscheinen, doch Aufsässigkeit und Trotz waren immer noch in seinen Augen zu lesen. Trotz all der harten Abstrafungen hatte er sie immer wieder verhöhnt, erst während der letzten Stunde seinen Widerstand ihr gegenüber aufgegeben.

Als die Domina ihrem Opfer ins Ohr flüsterte, dass die heutige Session beendet sei, betrat, von Wanda unbemerkt, plötzlich Nori den Raum. Erst als sich die Augen des Chinesen zu weiten begannen, spürte sie deren Gegenwart.

„Was laberst du da mit ihm? Ich habe dir doch verboten, mit ihm zu reden!"

Die Angesprochene zuckte sichtlich zusammen. Obgleich ihr der Schrecken sichtlich in die Glieder gefahren war, schaffte sie es mit bewundernswerter Geschwindigkeit, sich wieder zu fangen.

„Dieses Arschloch verdient keine Nachsicht! Kapier das endlich, Wanda, oder ich werde eine andere Dame beauftragen, sich seiner anzunehmen."

Nori ging an Wanda vorbei zu Long, der sie misstrauisch beobachtete. Sein Gesicht, das deutlich Furcht und Unsicherheit widerspiegelte, irritierte Wanda. Sie selbst hatte diese Gefühle zwar immer wieder wecken, nicht aber aufrechterhalten können.

Nori zog einen kräftigen Rohrstock aus einem Köcher, trat an den Chinesen heran und schlug ihn unvermittelt mit ungeheurer Wucht über die rechte Schulter. Ein gellender Schrei zeriss die Stille im Raum, dann trommelte die Domina regelrecht auf seinen Körper ein. Wanda musste sich abwenden, selbst für sie war dieser Anblick kaum zu ertragen. Nach einer, von den gemeinen Pfiffen des Rohrstocks sowie Longs verzweifelten Schreien durchsetzten Minute überwand sie ihre Furcht vor dieser Wahnsinnigen und trat an Nori heran.

„Lass ihn! du schlägst ihn sonst tot."

Irritiert entdeckte sie Tränen in den Augen Noris, die diese sofort zu beseitigen versuchte. Irgendjemand schien dieser Frau übel mitgespielt zu haben.

„Geht es dir gut?"

Nori starrte sie an, als ob sie dem Wahnsinn verfallen wäre. Dann wandte sie sich wieder Long zu und trat diesem brutal zwischen die Beine. Immer wieder, bis Wanda sie erneut bremste und von ihrem Opfer wegzog.

Long kreischte und heulte ununterbrochen, seine Schmerzen schienen überwältigend zu sein. Nori aber hatte sich endlich gefasst und die Bilder in ihrem Kopf vertrieben.

„Hier! Das ist das Programm! Bereite ihn vor! Ihr habt nicht mehr viel Zeit!"

Wanda nahm den von Nori dargereichten Zettel und überflog ihn. Was sie las, wollte sie nicht glauben.

„Ist das dein Ernst?"

„Tu, was ich dir gesagt habe!"

Wanda überwand ihre Abscheu und nickte. Sie war auf diese Arbeit angewiesen, wollte ihren Lohn der letzten Tage und Wochen nicht aufs Spiel setzen.

„Gut, wenn du meinst."

Nori wandte sich ab und schickte sich an, den Raum wieder verlassen, als Wanda sie noch einmal ansprach.

„Ist etwas passiert?"

Nori hielt kurz inne, dann zog sie mit aller Gewalt die Tür hinter sich ins Schloss. Wanda starrte auf die Tür, dann aber mahnten sie Longs Schreie, sich um ihn zu kümmern. In den wenigen Augenblicken, als diese Furie sich an ihm abreagiert hatte, war sein Körper durch mehrere Dutzend daumenbreite Streifen gezeichnet worden. Aber auch seine dicht aneinander gepressten Oberschenkel zeigten ihr seine dortigen Qualen auf.

„Nori?!? Bitte Wang darum, mich nach Hause gehen zu lassen. Tust du das für mich? Ja?!?"

Jasmin war der Domina bis in den Keller gefolgt. Nach wie vor mit dem zerrissenen Kostüm bekleidet, hatte ihre Erscheinung deutlich an Wirkung eingebüßt. Ihre Augen waren verheult, der Körper schien ein Eigenleben entwickelt zu haben, so tiefgreifend hatten die Eindrücke der letzten Stunden auf sie gewirkt.