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Das offene Herz – Pt. 01

Geschichte Info
Ein zu harter Beginn
1.9k Wörter
3.38
6.2k
1

Teil 1 der 2 teiligen Serie

Aktualisiert 09/09/2023
Erstellt 09/08/2023
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EmaSen
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Ist denn nichts interessant an einer Liebesgeschichte?

Reizt sie nicht, das Mädchen, dessen Augen leuchten und dessen Lächeln klimpert wie Klaviertasten?

Ist sie nicht erotisch, auf dem alten Friedhof, wie sie spaziert, beim Efeu leicht stakend?

Verschmähst Du sie, weil sie nicht weint, sondern brabbelnd über Alltägliches herzieht?

Kannst Du sie noch, feucht verkammerten Aug in Auges, begehren, oder brauchst Du sie auf Knien bettelnd nach deiner Lust?

Fleht sie: «Fuck me, Daddy», oder «Küss mich, Liebling, denn Du bist alles, was ich habe auf der Welt»?

Sehnst Du dich wirklich darnach, sie zu schlagen, oder nicht doch vielmehr darnach, ihr nicht wehtuen zu wollen?

Und wenn Du ihre Füße küsst -- falls Du das tust --, küsst Du dann ihren Fuß oder küsst Du Dein eigenes hartes Herz, das Du vor ihr wie eine Murmel ausrollst, in der Hoffnung, daß sie es zertritt?

Als ich Marina kennenlernte, beantwortete ich diese Fragen mit ‹Nein›, mit der ersten Option. Auf dem Alten Friedhof, wo der Efeu in der Spätsommersonne dampfte, wollte ich... ... Hm. Ja, so etwas wollte ich wohl, damals.

Sie trug ein üppiges Dekolletee vor sich her, trug einen schwarzen Rock, halterlose Strümpfe. Ihr Gesicht? Achso. Nun: Schwarze, glatte Haare, grüne Augen. Nur außerhalb eines tränenverschleierten Aufschauens von meinem Schwanz in ihrem Maul interessierte mich das nicht weiter.

Ich wollte ihr wehtuen, wollte ihr auf dem Friedhof den Rock lüften; sie zu Boden drücken und ihr einen ‹Painal› geben: In ihren Arsch ohne Gleitgel, bis sie schreit. Bis ich komme, heißt das, während sie heult.

Ich wusste damals noch nicht, daß viele Frauen solches wollen oder diese Fantasien mit sich herumtragen. Ich lobte Gott für meinen Glücksgriff.

Denn Marina, mit ihrem kecken Lächeln, wollte es auch. Sie wollte unter meiner Hand leiden. Also vereinbarten wir ein Treffen.

*

Dunkel war es hier am Waldrand schon. Im Seniorenheim daneben leuchteten noch alle Fenster fast rötlich. Unter dem surreal angetrahlten Blattwerk begann die Schwärze. Dort wartete ich auf sie.

Als sie kam, umarmten wir uns kurz und ich küsste sie auf die Wange.

Sie trug Halbschuhe mit niedrigen Block-Absätzen, darüber weitmaschige Netzstrümpfe, die ihre Knie solcherart einfingen, daß es unmittelbar mein Belohnungszentrum triggerte.

Sie trug den gleichen schwarzen Rock wie sonst, nur etwas höher gezogen schien er mir. Die Farbe ihrer ziemlicher zugeknöpften Bluse konnte ich in diesem Licht erkennen. Eingehüllt war sie in einen schwarzen oder dunkelblauen Cardigan.

Das Sommerende hauchte uns aus dem Maul dieses Waldes fühlbar an. Die Kälte würde eines meine Mittel sein, ihre Mädchenfresse zum Schweigen zu bringen -- oder zum Wimmern, je nachdem, was mir gefiel.

In ihr Haar hatte sie zwei Zöpfe eingeflochten, die sich am Hinterkopf begegneten. Sie gaben ihr ein sehr jugendliches Gesicht.

Ich stellte mir vor, die kunstvoll verflochtenen Strähnen als Henkel zu nutzen, falls sie ihr Gesicht vor mir verbarg -- aus Scham (unwahrscheinlich) oder Schmerz. Frauen tendieren dazu, ihr Gesicht wegzudrehen, wenn man dreinschlägt.

Ob aber Marina so weit dachte, bezweifelte ich. Sie war selbst als Fickstute eitel und machte sich eben schön. In Erinnerung blicke ich an ihr herab. Für mich war sie reines Dopamin.

Beim Aufstieg in den Wald reichte ich ihr die Hand, dann gingen wir nebeneinander her. Ich schleppte die Sporttasche, die alles enthielt, was wir brauchen würden. Hauptsächlich Seil. Ich hatte auch einen Vibrator dabei, wenn sie ihn auch nach meinem Dafürhalten nicht brauchen würde. Es gab ein Schmerzlevel bei ihr, unter dem sie kam und kam. Bis nichts mehr kam als Tränen und Bauchkrämpfe.

Marina war merklich nervös. Sie kicherte viel und tändelte herum. Sie plapperte. Von der Arbeit, wie ein Kunde sie beinahe erwischt hatte, wie sie heimlich... und so weiter. Es machte mich unbehaglich, da es mich nicht interessierte.

«Krabbel auf den Knien weiter» befahl ich, um sie zum Schweigen zu bringen.

Sie blieb stehen und verstummte kommentarlos. Sie begriff, daß es jetzt losging und glitt gefasst zu Boden. Ihre Verwandlung vom eitlen Mädchen zu meiner Puppe brachte mein Herz zum Rasen.

Jetzt krabbelte sie neben mir her. Und hielt die Klappe.

Unter meinen Schuhsohlen rieb sich spitzer Schotter. Die Schmerzen mussten schon nach wenigen Metern atemberaubend sein. Ihre nuttige Strumpfhose bot keinerlei Schutz.

Ihr Rock rutschte hoch und offenbarte, daß das Fischernetz unter ihrem Rock nur immer weiterging. Sie trug kein Höschen. Und über ihrer blankrasierten Pussy klaffte im Nylon eine weite Aussparung, die auch ihren Hintereingang miteinbezog. Das befriedigte mich schon beim Ansehen.

Ihre Oberschenkel zitterten etwas. Irgendwann, wieder etwa fünfzig Meter später, hörte ich sie zu Keuchen anfangen. Ich befahl ihr, aufzustehen und mir ihre Knie zu zeigen. Sie blutete. Teils in einem feinen Rinnsal, der hinter der Kniebeuge verschwand.

«Hier. Ich tu dir was drauf» meinte ich.

Am Wegrand hatte ich Brennesseln entdeckt. Davon zupfte ich ein Blatt von unten her und strich es ihr dann erst über das eine, wie über das andere wunde Knie.

Sie jaulte auf, als sie die ihr vertraute Wirkung erkannte. In ihren wässrigen Augen las ich die Enttäuschung darüber, daß ich ihr nicht etwa lindernden Breitwegerich verabreicht hatte. Als die ersten Quaddeln sich um ihre Wunden zeigten, begann sie zu heulen.

«Weitergehen» befahl ich. «Hände hinter den Rücken. Und heb deinen Rock.»

Ihre miteinander verknoteten Finger hoben den Rock hinten an und knäulten den Saum fest in ihre Handballen zusammen.

Dann schlug ich drauf. Und brachte sie so zum Laufen, schneller, als sie es ohne mich vermocht hätte.

In meiner Hose machte sich mein Steifer bemerkbar. Er dürstete nach ihren Löchern. Aber nehmen würde ich sie erst, wenn sie vor Erschöpfung, Kälte, Schmerz und Wut sich nicht mehr würde wehren können, selbst wenn sie es denn gewollt hätte.

Endlich waren wir an der ‹Judenbuche› angelangt. Diese alte Buche war im Umfang sicher vier Meter mächtig und stand hier, so lange nur irgendeiner sich erinnern konnte. Bei Tag war sie eine beliebte Wanderattraktion und man konnte sich am Entziffern der Hebräischen Schriftzeichen auf dem Ansichtsschild versuchen. Jetzt streckte sie die massiven Bodybuilder-Arme in ein unstetes Mondlicht, das in ihrer milchigen Krone lag wie in einem Silberbecken.

Ich wies sie an, sich an den Stamm zu stellen und die Arme drumzulegen, sodass ich die Länge des Seils abschätzen konnte. Während ich es aus der Tasche zog und geruhsam entrollte, entledigte sie sich ungefragt ihrer Kleider.

Sie war so schön. Ihr Busen war üppig, aber kompakt und rund, wie zwei große dicke Früchte. Grapefruits vielleicht.

Ihre Taille war ähnlich reif, erntereif, von breitem, vollem, laszisem Wuchs -- aber niemals überbordend; überall, an jeder Elle ihres Körpers jugendlich. Fruchtbar.

Was ich für eine Netzstrumpfhose hielt, stellte sich jetzt als enganliegender Body heraus, der ihr bis an die Kehle und die Handgelenke reichte. Er umspielte und fasste ihren Körper zusammen wie ein verführerischer Fluch.

Ihr Hals war so schmal und fragil, daß er fast ganz in meine Hand passte und ihre Knochen und Knorpel sich unter meinen Fingern gefährlich verbiegen konnten. Es würde mir viel Freude bringen, hier etwas so Schönes zu zerstören.

Das Seil war bereit. Sie hatte sich auf die Knie niedergelassen und wartete mit aufgesperrtem Mund, Hände wie Hundepfötchen vorgestreckt, und beschoß mich mit allerlei flehenden Blicken.

«Brav, Schlampe. Aber Nein» beschied ich ihr. «Den bekommst du erst, wenn du mich überzeugst, daß du meine Zeit wert warst.»

Sie wusste, was das heißt. An den Baum stellen, sich durch die Fesseln wehrlos machen lassen, und dann erdulden. Nur erdulden.

Vorläufig balancierte sie auf zwei Holzblöcken, während ich sie verschnürte. Die Hände durch ein Seil hinter den Stamm verbinden, das immer noch zwei Meter brauchte, auch wenn ich sie so streckte, daß es ihr beinahe die Schulter ausrenken musste. Dann weitere Halteseile anziehen, indem ich mich mit Füßen gegen den Baum stemme und sie in Ruhe aufkeuchen lasse.

Unter ihren Brüsten, darüber, auf dem Solarplexus, Unterbauch, Oberschenkel gleich unter dem Becken, und dann noch mal die Füße zu einem halben Spagat spreizen, damit mir der freie Zugang zu ihrer Pussy sichergestellt ist, trotz aller Windungen, und falls die Seile sich lockern.

Ihre Pussy war ihre Schwachstelle. Sie konnte absurde Schmerzen am ganzen Körper aushalten, im Gesicht, auf den Nippeln, mit blutigen Striemen. Aber zum Aufgeben brachten sie nur ein paar Tritte auf ihre Pussy. Eigentlich nicht verwunderlich, bei einer Frau. Verwunderlich bei Marina.

Wie gesagt, Gottlob ein Glücksgriff, der meinen Neigungen und Bedürfnissen entspach, sowie meinen daraus abgeleiteten Ansichten. Ich wusste es, damals, ja nicht besser.

Wir hatten ganze Arbeit geleistet. Sie hing nun freischwebend am Baum, hatte die Holzklötze umfallen lassen und war eingeschnürt wie eine italienische Salami, was ihr an einigen Körperstellen ein peinliches Aussehen gab. Das sagte mir zu.

Ich würde das steigern, bis ihre glückliche Schönheit, die mir nicht zusagte, ganz verdrängt wäre von bemitleidenswerter Schwach- und Erbärmlichkeit.

Zu diesem Zwecke trat ich ins Gebüsch, zückte mein Taschenmesser, und schnitt eine Haselrute, Daumendick am Grund, und schälte sie, während Marina in Vorahnung und Kälte leise zu schniefen anfing.

Dann ließ ich sie hochschnellen; gierig schnappte sie nach der unbewegten Waldluft. Die Luft fauchte aggressiv zurück.

Mein Opfer schluckte betroffen. Ihre Augen glitzerten in Abscheu und über sich selbst erstaunter Gier.

Ihre Knie sahen übel zugerichtet aus und ihre Lippen so rot, daß es vielleicht mir das Mondlicht nur vorgaukelte und sie in Wirklichkeit schon bläulich anliefen.

Ich grinste. Ich trat vor sie. Ich fasste nur einmal an ihre Flanke, dann, etwas zu angetörnt, an ihre Brust. Weich und lieb fühlte sich das an, irgendwie. Ich ließ sofort wieder los.

Ich hob den Ast, ließ ihn zurückschnellen, daß es fauchte und --

«Fedor!»

Ich hielt inne. Die kleine Schlampe wagte es...

«Du klei--»

Ich traf ihren Blick. Er war völlig verängstigt -- und folgte ihm. Hinter mich.

Da stand ein Monster. Mit breit abstehenden, glotzenden weißen Telleraugen. Mit einem Maul, das als unsauberer Strich sich hinter einer wasserspeierartigen Schnauze verlor, und dicken, schweren Hufen. Seine Nüstern standen mir einen Finger breit vor der Nasenspitze.

Die Hirschkuh blökte. Warmer Atem fasste mich an, ins Gesicht. Ich stieß rückwärts, warf mich an den Baum, zu Marinas Füßen.

Die war schon weiter als ich. Ihre Zehen stubsten mich aufgeregt an.

«Fedor...» flüsterte sie. «Schau! Die ist ja...»

Weiß. Die Hirschkuh war weiß, weiß wie das Mondlicht. Und auf den zweiten Blick sah sie mit ihren Knickohren ein bisschen doof aus und sehr freundlich.

Sie schnaubte. Aber sie sah nicht mich an, sondern betrachtete die gefesselte Painslut neugierig, so neugierig, wie wohl jedermann die gefesselte Painslut betrachten würde.

Marina war einer erstaunlichen Veränderung unterlaufen. Vergessen schien ihr Schmerz und die Kälte. Vielmehr strahlte sie über das ganze Gesicht. Wie ein kleines Mädchen, das einen krummen Kürbis im Feld findet.

Sie schien fast selbst zu leuchten. Wäre sie nicht angebunden gewesen, war ich sicher, wäre sie hingelaufen und hätte die Hirschkuh umarmt.

Wir blieben beide sehr still, eigentlich wir alle drei -- nur unser Monster scharrte ein wenig mit den Hufen, während Marina ab und zu glücklich keuchte und suchte, durch Blicke und Gluckser ihre Freude über dieses unverhoffte Wunder auch auf mein Gesicht mitzuteilen.

Da passierte etwas. Unter dem Pelz der Kuh begann es unruhiger zu arbeiten. Sie bog den kolossalen Hals und witterte. Witterte -- Die Ohren spielten.

Sie verhoffte. Und schoss geräuschlos davon. Der lose Humus schleuderte von ihren Hufen auf mich und Marinas Füße. In die Büsche schoss sie, rauschend wie das Meer.

Da knallte es. Gewaltig, ein Schuss, mit zwei Krachern, in schneller Folge. Ich quiekte, aber Marina machte: «Urghs».

Ich blickte der Hirschkuh nach in die Böschung. Nichts dort. War das gerade wirklich passiert?

Moment mal. ‹Urghs›??

Ich drehte mich wieder zum Baum. Marina. Es war entsetzlich. Blut stieg schwarz aus ihrer Flanke, flackernd wie aus einem Springbrunnen. So viel.

Ich stürzte zu ihr und packte meine Hände auf ihre Wunde, aber es kam immer mehr! Sie lief einfach aus. Wie schnell würde sie leer sein? Und tot?

Ich schrie. Aber Marina sagte nur: «Fedor? Mich friert.»

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2 Kommentare
Ludwig_v_ObbLudwig_v_Obbvor 8 Monaten

- halterlos -

Der ausführliche Kommentar eines geschätzten Mitlesers regt mich zum Versuch einer Deutung an:

Am plausibelsten scheint mir die Anlage dieses Textes als Groteske, mit einem merklichen Einschlag von Nonsens.

Eine solche Annahme könnte erklären, warum der Autor Passagen mit romantisch-schwärmerischen Anklängen („Mädchen, dessen Augen leuchten und dessen Lächeln klimpert wie Klaviertasten“) aufs heftigste kontrastiert mit brutalen Text-Schlägen (Arsch ohne Gleitgel, Mädchenfresse), abwechselnd auch Kitsch, wie beim „Efeu [der] in der Spätsommersonne dampfte“; später mengt der Autor Surreales dazu, das er im Einzelfall unnötigerweise noch betont („Unter dem surreal angestrahlten Blattwerk begann die Schwärze“), und bei der „weißen Hirschkuh im Mondlicht“ versucht ironisch zu brechen („...sie [sah] mit ihren Knickohren ein bisschen doof aus...“).

Grotesk wieder das Ende („ein Schuss ... ich quiekte, aber Marina machte: «Urghs»“) - solches kann der Leser auch dann nicht ernst nehmen, wenn der Erzähler kurz darauf ein „entsetzlich“, „Blut“, „so viel“ hinterherschickt.

Die sprachlichen Mängel hat mein werter Mitleser bereits ausreichend benannt.

Lassen wir's dabei bewenden.

Ludwig

Auden JamesAuden Jamesvor 8 Monaten
Nicht zu hart, zu ungereimt!

Der vorliegende Beitrag fängt mit einer persönlichen Du-Anrede an, die gleichweg verwirrt, denn wer wird hier angeredet: der Leser? ein unbekannter Empfänger? ein (fiktiver) Briefpartner? Als ob das nicht schon verwirrend genug wäre (eine eindeutige Auflösung folgt n i c h t), besteht diese Du-Anrede aus lauter, sagen wir es freundlich fremdwörtlich, kryptischen Fragen. So findet bespielsweise in einer sich die Wendung: „feucht verkammerten Aug in Auges“, welche natürlich die Frage aufwirft, was das nur bedeuten soll? Nun, das Wort „verkammern“ ist nicht einmal im Deutschen Wörterbuch der Gebrüder Grimm verzeichnet! So wird wohl leider rätselhaft bleiben müssen, welche tiefe Bedeutung dem geneigten Leser hier entgehen mag.

Nach der fragereichen Du-Anrede übernimmt dann ein Ich-Erzähler, und die nachfolgende Handlung wird zwar etwas durchsichtiger, aber nicht unbedingt stimmiger – auch nicht in sprachlicher Hinsicht (was den geneigten Leser ob des Verfassers freilich nicht überrascht, siehe seine anderen Veröffentlichungen und ihre sprachlichen Besonderheiten). Was soll beispielsweise die Verwendung des veralteten „darnach“? Und was soll die ungefügige Mischung aus herkömmlicher und Reformschreibung, in deren Folge „daß“ unvermittelt neben „sodass“, „wusste“, „küsste“ und so weiter steht?

Der Ich-Erzähler greift offenkundig gerne zu Sprachbildern, die dann häufig so wie die in den folgenden beiden Sätzen ausfallen: „Das Sommerende hauchte uns aus dem Maul dieses Waldes fühlbar an. Die Kälte würde eines meine [sic] Mittel sein, ihre Mädchenfresse zum Schweigen zu bringen […].“ Ist das guter Stil? Anscheinend soll er es sein, zumindest scheint der Ich-Erzähler großen Wert auf ihn zu legen, aber das macht ihn nicht überzeugender. Nicht nur ist das Fürwort falsch gebeugt (richtig wäre „meiner“ gewesen), zwischen den Sätzen bzw. ihrem jeweiligen Sinn besteht schlechterdings kein Zusammenhang! Was hat das „Sommerende“ mit irgendeiner „Kälte“ als „Mittel“ des Zumschweigenbringens zu tun? Von was für einer Kälte ist hier überhaupt die Rede? Und was ist vom „Maul dieses Waldes“ zu halten und seiner Reihung zur „Mädchenfresse“? Ergibt das ein schönes oder überhaupt stimmiges Bild? Besagte „Mädchenfresse“ hat nämlich zu diesem Zeitpunkt der Geschichte noch nicht ein Wort gesagt! Die fehlende Schönheit und Stimmigkeit betrifft auch die äußerliche Beschreibung der weiblichen Hauptfigur (und Besitzerin jener „Mädchenfresse“), von der es heißt: „Ihre Taille war ähnlich reif, erntereif, von breitem, vollem, laszisem [sic] Wuchs […]. […] Ihr Hals war so schmal und fragil, daß er fast ganz in meine Hand passte […].“ Ein dicker Bauch und schmaler Hals passen jedoch nicht zusammen! Ganz zu schweigen von dem falsch geschriebenen Fremdwort „lasziv“, dessen Stimmigkeit im gegebenem Zusammenhang ebenfalls fragwürdig erscheint (aber unter Berücksichtigung des offenbar, sagen wir, verschrobenen Geschmacks des Ich-Erzählers vielleicht irgendwo gerechtfertigt werden könnte).

Am Ende tritt dann unvermittelt ein „Monster“ auf, das aber nur so vom Ich-Erzähler genannt wird, ohne tatsächlich eines zu sein; stattdessen endet dieser erste Teil mit einem blutigen Cliffhanger, der vielleicht zum Weiterlesen anregen könnte, wenn denn dieser erste Teil nicht bereits so verwirrend und unstimmig zu lesen gewesen wäre!

–AJ

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