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Das Refugium - Complete 000 - 015

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Ein sanfter Gongton lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Tablet, der Kleber war fertig ausgehärtet, und der MediBot wies sie an, die Klemmen zu entfernen und die Geräte aus Manfreds Körper zurückzuziehen. Als vorletztes kam das Reinigungsgerät heraus, gefolgt von einem Näh-Werkzeug das den Wundkanal hinter sich verschloss. Danach folgte noch einmal ein Scan zur Endkontrolle, alles sauber, alles dicht, erleichtert berührte Lisa hoffentlich zum letzten Mal das grüne „Continue - Continue" Icon auf dem Touchscreen des Tablets.

Fast wäre sie noch einmal gestolpert, die automatischen Geräte waren darauf ausgelegt, kleine Wunden endoskopisch zu versorgen. So etwas Grobes wie einen fast 10 Zentimeter langen Schnitt zuzunähen konnten sie nicht leisten, dazu reichte ihr Arbeitsradius nicht aus. Der MediBot war diesmal keine Hilfe, es wurde natürlich vorausgesetzt, dass ein fertig studierter Chirurg eine simple Naht von Hand zustande brachte.

Seufzend sah sich Lisa auf der Stationshilfe einen kleinen Lehrfilm für Medizinstudenten an, wo das Setzen von Nähten ausführlich gezeigt wurde. Allzu schwer sah es nicht aus. Sie fädelte einen Faden durch eine gebogene Nadel, und machte sich ans Werk. Als sie fertig war, begutachtete sie die krumme und schiefe Naht, die sie da hingeschludert hatte, es würde eine unschöne Narbe bleiben. „Was solls," dachte Lisa sich, „es tut seinen Dienst, hinten kann er es eh nicht sehen und fürs erste Mal ist es doch eigentlich sehr gut geworden."

Lisa stellte den Tropf ab, nach den Angaben des MediBots würde Manfred erst nach etwa 30 Minuten wieder aufwachen. Bis es so weit war, legte sie einen mehr oder weniger fachmännischen Verband an, reinigte Manfred so gut sie konnte, und rollte ihn auf einen Stapel frischer Decken. Seinen schweren Körper in ein Bett oder auf eine Trage zu hieven, dazu reichten ihre Kräfte nicht aus. Dann wies sie die CleanerBots an, die Sauerei um sie herum wegzumachen.

Wie es der MediBot angekündigt hatte, wachte Manfred eine gute halbe Stunde später auf. Er spürte, dass der rasende Schmerz in seinem Rücken etwas weniger geworden war, und er konnte wieder frei atmen. Langsam öffnete er die Augen, und über ihm erschien, engelsgleich, die blonde Mähne zu einem artigen Rossschwanz zurückgebunden, Lisas Gesicht. Es war gezeichnet von der konzentrierten Arbeit der letzten Stunden, aber nie hatte er etwas Schöneres gesehen. Selbst in seinem geschwächten Zustand hatte sein Körper noch etwas Blut übrig, um seine Männlichkeit anschwellen zu lassen.

„Scheisse, es ist schief gegangen," flüsterte er rau, „ich bin im Himmel."

„Ich glaube nicht, dass es einen Himmel für Typen wie Dich gibt, Du kannst maximal auf Wiedergeburt hoffen und versuchen, es beim nächsten Mal besser zu machen", gab Lisa trocken zurück. „Der MediBot sagt, es geht Dir den Umständen entsprechend gut, mehr als 2 Wochen Krankschreibung rückt er nicht heraus."

Langsam drehte Manfred den Kopf links und rechts, um sie herum wuselten die CleanerBots und er sah blutige Instrumente und Blutlachen in ihren stets hungrigen Sammelbehältern verschwinden. Es musste knapp gewesen sein.

„Ich bin Dir sehr dankbar," sagte Manfred ernst, tastete nach ihrer Hand, und drückte sie. „Ohne Dich wäre ich erledigt gewesen. Das hast Du prima gemacht, ehrlich gesagt hatte ich Zweifel, ob Du es schaffen kannst."

„Man wächst mit seinen Aufgaben", gab sich Lisa bescheiden, aber innerlich war sie voller Stolz, sie hatte das erhebende Gefühl, zum ersten Mal in ihrem Leben etwas wirklich Wichtiges geschafft zu haben.

Gerade als sie Manfred bescheiden auf die nicht ganz unerheblichen Beiträge des MediBots und der Stationshilfe hinweisen wollte, schrien ihre Controller gleichzeitig einen Rot-Alarm heraus.

„Scheisse", fluchte Manfred, „Marianne. Sie hat die Marauder hereingelassen."

„Du musst das verstehen", versuchte Lisa Marianne zu verteidigen, "sie liebt Sandy ebenso sehr wie mich, und sah vermutlich keine andere Möglichkeit, Sandy aus Ritchies Händen zu befreien."

„Wer zum Henker ist Sandy? Marianne hat glaub ich ihren Namen erwähnt, als sie mich ausgeknockt hat."

Lisa schaute ihn erschrocken an. Marianne hatte ihr eindringlich eingeschärft, Sandy niemals zu erwähnen. Aber jetzt war sowieso alles egal. „Sandy ist meine Schwester. Mama und ich, wir sind nicht aus dem Camp der Marauder geflohen. Ritchie hat uns hergeschickt um zu spionieren, und Sandy als Pfand behalten. Aber niemals wäre Mama so dumm, ihn hier herein zu lassen."

„Wahrscheinlich hat Ritchie ihr versprochen, dass er euch gehen lässt, wenn sie mich dafür ausliefert, und sie hat es ihm abgekauft. Dumme Gans. Ritchie wird euch alle drei seinen Maraudern zur freien Verfügung stellen. Ihr werdet die Hauptattraktion bei der Einweihungs-Orgie der Station sein."

Lisa stimmte ihm in diesem Punkt zu. „Vermutlich hat er versprochen, dass er Sandy ordentlich behandeln wird, wenn Mama kooperiert. Dass er uns gehen lässt, das würde Mama ihm niemals glauben. Das würde ICH niemals glauben. Ritchie ist ein hinterhältiger Perverser. Und da ist auch noch Maddie, die uns abgrundtief hasst. Ritchie würde uns schon ihretwegen niemals gehen lassen, außer wir zwingen ihn irgendwie dazu. Wie sollten wir das tun, wenn er alle Waffen der Station auf seiner Seite hat?"

Manfred sah Lisa ernst an. „Hat Marianne denn eine Wahl? Hättest DU eine Wahl? Was wenn er gedroht hat, Sandy scheibchenweise zur Station zu schicken, sobald sie seine Marauder so zugerichtet haben dass nicht einmal die noch irgend etwas mit ihr anfangen können? Würdest Du das geschehen lassen, oder nach jedem Strohhalm greifen?"

„Du hast Recht," antwortete Lisa zerknirscht, „und was tun wir? Du hast versprochen, dass Du alles wieder hinbiegen kannst."

„Ich lass mir was einfallen", sagte Manfred und versuchte zuversichtlich zu klingen. Ein Blick auf seinen Controller verriet ihm, dass Marianne am Tor war.

„Deine Mutter ist am Eingangstor. Vermutlich plant sie irgendeine Art von Austausch. Ritchie wird sie hereinlegen, da bin ich mir ziemlich sicher. Es wird einen Kampf geben. Leider aber habe ich einen lahmen Flügel, und werde keine Waffe führen können. Du kannst das auch nicht. Also werden wir uns etwas Schützenhilfe organisieren müssen. Ich habe da bereits eine Idee."

Manfred gab einige Kommandos in seinen Controller ein, dann deaktivierte er ihn wieder. Auf Lisas fragenden Blick hin erklärte er ihr, dass die Gefahr, dass Marianne die Wiederauferstehung seines Controllers entdecken und zwei und zwei zusammenzählen könnte zu groß war.

"Das hat leider zur Folge, dass wir nicht zum Tor fahren können, auch das würde sie vielleicht bemerken. Wir müssen laufen. Unterwegs wird dann unsere Verstärkung zu uns stoßen."

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Kapitel 14: Mein ist die Rache, sprach Maddie

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Marianne hatte das große Eingangstor erreicht, und öffnete es mit ihrem Controller. Von draußen fluteten Sonnenlicht und frische Nachmittagsluft herein, aber sie hatte keine Zeit, sich daran zu freuen. Sie hatte sich für Ritchie einen frischen Controller kommen lassen und ihn wie versprochen programmiert.

Jetzt trat sie vor das Tor und schwenkte den Controller hoch in der Luft um Ritchie zu zeigen, dass sie breit war für den Austausch. Dann rief sie die präparierte Transportplattform zu sich, und eine Weitere mit einer hochpräzisen Waage darauf. Wenig später hörte sie das charakteristische Summen, der TransportBot kam die Straße heraufgeschossen, stob quer über das vorgelagerte Plateau des Station und blieb neben ihr stehen. Marianne prüfte sofort die Sigantur der Software, sie war nicht manipuliert worden. Ob der Trick mit den Schrauben funktioniert hatte? Sie inspizierte die Blechverkleidung des Bots, alles schien noch genau so wie vorher. Dann wog sie ihn, es war kein Gramm Material dazu oder weg gekommen.

Einigermaßen beruhigt initiierte Marianne die Austauschsequenz, und legte den Controller auf die Transportplattform. Sofort setzte sich diese in Bewegung und fuhr auf die Gruppe mit Ritchie und Sandy zu. Dort angekommen nahm er genau auf der Grenze Aufstellung und ging in Warteposition.

„Es kann losgehen", sagte Ritchie, und bedeutete den beiden Wächtern, Sandy auf die Plattform zu stellen. Diese konnte sich alleine nicht auf den Beinen halten, sie knickte sofort ein als die Wächter sie losließen und fiel auf die Plattform, wo sie reglos liegen blieb. Charles angelte sich den Controller vom TransportBot. Lange inspizierte er ihn, klickte und wischte sich durch alle Menüs, fand alles in Ordnung und quittierte den ersten Austauschschritt. Sofort setzte sich der TransportBot in Richtung der Station in Bewegung. Da Sandy nicht richtig festgeschnallt wert, kam er nur recht gemächlich voran.

Marianne beobachtete die Szene durch eine der Stationskameras, und schluchzte auf, als sie sah, in welch erbärmlichem Zustand sich ihre Tochter befand. Wie sollte sie mit ihr entkommen? Aber nun war es zu spät, sie musste den Austausch durchziehen. Sie musste etwa zwanzig Minuten warten, bis der TransportBot über die Ebene gezuckelt war, aber dann war es geschafft, er erreichte mit seiner Last ohne Zwischenfälle das Tor zur Station.

In dem selben Moment, als er das Tor zur Station passierte und Sandy in der Sicherheit der Station ankam, erloschen wie vereinbart alle Icons auf Mariannes Controller, und die auf Ritchies Controller gingen an. Der Austausch war erfolgt, Ritchie hatte nun die Kontrolle über die Station.

Auf Ritchies Seite musterte dieser misstrauisch die Icons, deren Farbe schlagartig von grau nach grün gewechselt hatte, und sah hilfesuchend zu Charles. Dieser zeigte ihm, wo die Waffenkontrolle zu finden war, und Ritchie deaktivierte sofort alle Stationsgeschütze. Dann packte er Charles an der Schulter, und schob ihn vor sich her „Du gehst als erster", und er schickte Charles mit einem kräftigen Fußtritt in den Allerwertesten an den zerschossenen Hummern vorbei über die Grenzmarkierung in die Todeszone.

Charles stolperte vorwärts und schloss die Augen in der Erwartung, im nächsten Augenblick von Geschossen durchsiebt zu werden, aber nichts passierte, die Stationsgeschütze blieben stumm.

„Alle auf zur Station!", kommandierte Ritchie. Der lang ersehnte Triumph zauberte ein breites Grinsen auf sein Gesicht. Während die Marauder brüllend aus ihren Verstecken sprangen und ihre Macheten schwingend über das Plateau auf die Station zu liefen, blieb er -- sicher ist sicher -- stehen, zündete sich eine Zigarette an und beobachtete das weitere Geschehen aus der Entfernung. Er rechnete durchaus damit, dass Marianne eine Waffe bei sich haben könnte. Sich selbst in Lebensgefahr zu bringen fiel ihm nicht ein, sollten Maddie und seine Jungs die Station ausräuchern. Maddie würde jede Menge Spaß haben und hinterher im Bett wild sein wie ein Puma, Ritchie freute sich schon darauf.

Im Bereich am Eingangstor lief Marianne sofort zu dem TransportBot, um Sandy zu helfen, die bewegungslos auf der Plattform lag. Sie drehte den geschundenen Körper herum, das verkrustete Haar fiel zur Seite, und sie blickte direkt in Maddies höhnisches Grinsen und ihre mordlustigen Augen.

„Hallo Chefin", grinste Maddie ihr entgegen, und rollte sich mit der erstaunlichen Schnelligkeit einer geübten Kriegerin von der Plattform. Kaum berührten ihre Füße den Boden, fuhr Maddies Hand auch schon unter die Kutte und schnellte mit einer blitzenden Machete wieder hervor.

Marianne zuckte zurück und wollte flüchten, aber noch bevor sie sich ganz herumgedreht hatte, fühlte sie schon Maddies Machete an ihrer Kehle. „Nicht so eilig, meine Liebe", kommandierte Maddie, „jetzt ist endlich Zahltag". Suchend huschte ihr Blick über die Wände, und fand schließlich eine Stelle die sich für den Vollzug der ersten Stufe ihrer Rache an Marianne und den beiden Zicken eignete.

„Geh da rüber", befahl Maddie ihr, und stieß sie in Richtung einer Tunnelwand, an der zahlreiche Installationen entlang liefen.

Gehorsam stolperte Marianne hinüber, und hoffte auf eine Gelegenheit, Maddie zu treten oder anderswie anzugreifen, aber Maddie gab sich nicht den Hauch einer Blöße. An der Wand angekommen, zückte Maddie ein paar stählerne Handschellen, und fesselte Marianne mit erhobenen Händen an ein stabiles Rohr, das oben an der Wand entlang lief. Dann stand sie triumphierend vor ihrer Rivalin.

„Wir haben noch eine gute Viertelstunde Zeit, bevor der Pulk hier ankommt, das ist nicht so viel wie ich mir gewünscht habe, um mich Dir zu widmen, aber es wird reichen. Ich hätte Dich wirklich gerne am Pfahl Stück für Stück auseinander genommen, während Deine beiden Gören zuschauen müssen, und Dir noch so viel Leben gelassen dass Du noch mitbekommen hättest, wie ich die beiden zu Tode foltere. Das geht sich jetzt aber leider zeitlich nicht aus, wenn Ritchie hereinkommt und Du ihn wie üblich belaberst wird er vermutlich schwach und dann darf ich Dich wieder nicht umbringen. Also muss es hier und jetzt sein. Tut mir leid, Dein letzter großer Auftritt vor der versammelten Mannschaft muss leider entfallen. Ich lasse mir zum Ausgleich dafür bei Lisa und Sandy mehr Zeit."

„Du durchgeknalltes Scheusal", antwortete Marianne, und die Angst schnürte ihr die Kehle zu, „mach mit mir was Du willst, aber lass Sandy und Lisa in Ruhe."

„Du bist nicht in der Position, Forderungen zu stellen. Und jetzt Schluss mit dem Gelaber, ich fange jetzt mit meiner Arbeit an." Maddies verzückter Gesichtsausdruck ließ keinen Zweifel daran, wie sehr sie sich auf Mariannes Folterung freute.

„Einen hübschen Fummel hast Du da an", sagte sie zu Marianne, und deutete mit der Machete auf den Kimono. „Schade um das schöne Teil, aber Du brauchst es eh nicht mehr, und mir verstellt es den Ausblick auf meinen Arbeitsplatz." Mit einigen präzisen, pfeifenden Hieben zerfetzte Maddie die dünne Seide und die Fetzen schwebten um Marianne herum auf den Boden. Ihre Brüste lagen frei in der kalten Luft, und die Kühle des Tunnels ließ sie erschauern und ihre Nippel steif werden.

„Das gefällt Dir wohl, Bitch", sagte Marianne gehässig, führte die rasiermesserscharfe Machete an Mariannes Körper hinunter und zwang sie, ihre Schenkel zu öffnen. Sie hielt die Schneide an Mariannes Lippen. „Ich denke, ich werde hier anfangen."

Marianne sah sie fest an. „Dann mach doch endlich, Du perverser Abschaum. Nichts an Dir ist echt, und ich kenne Dein kleines Geheimnis. Ritchie wird Dich vierteilen, wenn Du mich auch nur anritzt. Du glaubst, er liebt Deine Silikontitten? Immer wenn Du nicht aufgepasst hast, hat er versucht, an meinen Echten zu fummeln. Hin und wieder, wenn Du auf Raubzug warst, habe ich ihn auch mit einem Gummipimmel verwöhnt, und ich sage Dir, er ist gekommen wie ein Wasserspeier."

Maddies Augen wurden dunkel vor Zorn. Nicht nur, dass Marianne nicht klein bei gab, sie verhöhnte sie auch noch. Na warte. Bedächtig nahm sie ihre Klinge von Mariannes Möse, und setzte sie erst unter dem linken und dann unter dem rechten Busen an, hob die Brust ein wenig an und ließ sie elastisch wippen. „Echt gut in Schuss, Deine Titten. Von welcher willst Du Dich lieber trennen? Mach, Du hast fünf Sekunden, danach wähle ich. Dann werden wir sehen, ob Ritchie Dich nochmals anfassen möchte."

Marianne hielt den Atem an und versuchte, so gut es ging ihren Geist von ihrem Körper abzukapseln, damit sie die Schmerzen vielleicht besser ertragen konnte.

„Sie wird sich von keiner trennen", kam Manfreds kalte Stimme von hinten.

Maddie fuhr herum. Hinter ihr im Gang, der in die Station führte, stand Manfred, neben sich Lisa. Er sah recht angeschlagen aus und trug einen dicken Verband über Schulter und Rücken. So wie es aussah, konnte er seinen rechten Arm nur sehr eingeschränkt bewegen, und seine Waffe hatte er auch nicht bei sich. Auch Lisa schien unbewaffnet.

Maddie zögerte einen Augenblick, ging dann aber tatsächlich weg von Marianne und kam langsam auf Manfred und Lisa zu.

„Und wie willst Du das machen, unbewaffneter alter Mann? Willst Du mich tot quatschen? Du kannst es nicht einmal gesund mit mir aufnehmen, geschweige denn in Deinem jetzigen Zustand. Die unnütze Tussi die Du da mitschleppst wird Dir wohl auch nicht helfen können. Schön dass ihr beide freiwillig zu meiner kleinen Party gekommen seid. Ich glaube, ich werde euch fürs Erste nicht ganz töten, ihr sollt auch noch etwas von der Siegesparty haben."

„Da irrst Du Dich", sagte Manfred ruhig, und drückte ein Icon auf dem Controller, den er in seiner Handfläche versteckt gehalten hatte.

Sofort erscholl aus dem Dunkel hinter ihnen ein metallisch klickendes Geräusch, und dann hechtete, einem angreifenden Dobermann gleich, ein insektenähnliches Gerippe auf sechs metallenen Spinnenbeinen an Manfred und Lisa vorbei auf Maddie zu.

Gedankenschnell hieb Maddie mit der Machete auf den entfesselten ErotiBot ein, aber die Machete prallte Funken sprühend von der gehärteten Stahlstruktur des ErotiBots ab, der seine Herkunft als Arbeits- und Soldatenroboter nicht ganz verleugnen konnte. Dann war die Maschine auch schon über ihr, und die Machete flog Maddie aus den Händen.

Obwohl sie wild mit Füßen, Fäusten und Handkanten nach der Maschine schlug, wurde Maddie erbarmungslos im Genick gepackt, hochgehoben und herumgerissen. Dann verharrte der ErotiBot, während sie erfolglos versuchte, sich schreiend und um sich tretend aus seinen Klauen zu befreien.

„Ich könnte ihn nun anweisen, dass er Dich langsam zu Tode fickt", sagte Manfred zu Maddie, trat näher, bückte sich, und hob mit der Linken Maddies heruntergefallene Machete auf, „aber so wie ich Dich perverses Schwein einschätze, würdest Du das wahrscheinlich sogar noch genießen. Außerdem haben wir nur noch wenig Zeit, bis das übrige Gesindel hier herein strömt. Darum muss ich mich als erstes kümmern, dann komme ich auf Dich zurück."

Manfred zückte seinen Controller, eine Sekunde später wurden auf Ritchies Exemplar alle Icons dunkel, und das große Tor der Station begann sich langsam zu schließen. Ritchie sah es erst mit Erstaunen, und als er begriff, was vor sich ging, heulte er vor Wut auf. Auch Charles sah aus einigen Metern Entfernung, was passierte. Vielleicht hätte er es mit einem schnellen Sprung zurück über die Grenzmarkierung in Sicherheit schaffen können. Im Vergleich zu dem, was ihm ein nach Rache dürstender Ritchie danach antun würde, war eine Kugel aber eine gnädige Art zu sterben, und so blieb er stehen und erwartete resigniert sein Ende.

Einen Sekundenbruchteil später belferten die reaktiverten Stationsgeschütze los. Unerbittlich fraßen sie die Geschosse der Gatlings in die Körper der Marauder, die von den Treffern wie Gliederpuppen durch die Luft gewirbelt und als grotesk zerfetzte Haufen zu Boden geworfen wurden. Einige hatten Glück und kamen mit Streifschüssen davon oder verloren nur einzelne Gliedmaßen, und einige weitere, die noch nicht so weit in Richtung der Station gelaufen waren, schafften es sogar zurück über die Grenzmarkierung und blieben ungeschoren. Der Großteil aber wurde von den Stationsgeschützen auf dem Plateau niedergestreckt.

Charles war, da er am Weitesten entfernt von der Station nahe an der Grenzmarkierung stand, einer der Letzten, welche die automatische Abwehr aufs Korn nahm. Er bekam es aber nicht einmal mit, wie ihm eins der schweren Geschosse den Kopf von den Schultern riss und sein toter Körper auf dem Boden aufschlug.

„Rückzug!", befahl Ritchie, und begann die Straße hinunter zu laufen, gefolgt von den jämmerlichen Resten seines Clans. In ihm loderte der Hass wie eine heiße Fackel, Sandy würde für diese Niederlage bitter büßen müssen. Einen Moment lang fragte er sich, was aus Maddie geworden sein mochte. Vermutlich hatte sie es nicht geschafft. Charles hatte ihm erzählt, wie zäh sich die Station auch im Inneren verteidigen konnte. Selbst eine exzellente Kämpferin wie Maddie hatte da keine Überlebenschance. Ritchie bedauerte das, Maddie hatte seine dunklen Triebe ideal ergänzt, es würde schwer werden, einen Ersatz zu finden, der seinen speziellen Neigungen so perfekt entsprach. Andererseits hatte Marianne es ebenfalls verstanden, ihn zu befriedigen, Maddie konnte also durchaus ersetzt werden. Er hatte ohnehin erwartet, sie bald loswerden zu müssen, sie war in letzter Zeit zunehmend aufsäßiger geworden und schielte unübersehbar gierig auf seinen Chefsessel. In Ritchies Augen war jeder ersetzbar, ausgenommen er selbst.