Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Das Refugium - Complete 000 - 015

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Lisas Zimmer war im Prinzip gleich aufgebaut wie die Anderen, hatte aber eine wesentlich modernere und nüchternere Einrichtung. Weiß und Chrom dominierten, geschmackvoll eingerahmt von dezent schmalen goldenen Rändern. Leider waren aber keine Schriftzüge bekannter Designer zu finden, und überhaupt fand Lisa das Gebotene ätzend langweilig und überhaupt viel zu spießig für ihren Geschmack. Sie verlor relativ bald das Interesse am Erforschen, gab sich mit dem was sie schon bei Marianne gesehen hatte zufrieden, schnappte sich einen Kopfhörer, lümmelte sich auf eine gemütliche Couch, rief irgendeine alte Medizin-Soap aus der Mediathek auf und blätterte gleichzeitig gelangweilt auf der anderen Wand in alten Ausgaben von Lifestyle- und Modemagazinen. Ihr ganzes Gehabe drückte deutlich aus, dass sie nicht gewillt war, Geringeren weiter Audienz zu gewähren.

Manfred fand dennoch, es war Zeit, zum Ernst des Lebens zurückzukehren.

„Ich möchte euch eine Weile alleine lassen, ihr könnt gerne zusammen oder einzeln weiter forschen, ich habe noch zu arbeiten. Vorher möchte ich euch noch einige der ganz wichtigen Funktionen zeigen, und dann habt ihr sicher auch noch Fragen."

Gehorsam konzentrierte sich Marianne, und Lisa verschob immerhin ihre Kopfhörer ein wenig, um Interesse zu heucheln.

Manfred schaltete in den Oberlehrer-Modus, was Lisa mit einem verächtlichen Lächeln zur Kenntnis nahm. Sie klein zu kriegen, das hatten schon ganz andere Kaliber versucht, dachte sie.

Manfred legte los. „Zuallererst, ihr habt euren Controller immer bei euch, und verteidigt ihn mit eurem Leben. Ohne ihn kommt ihr in der Station keine 10 Meter weit bevor ihr in ernsthafte Schwierigkeiten geratet. Lediglich in eurem Zimmer könnt ihr etwas laxer damit umgehen und ihn irgendwo ablegen, dann wird er auch aufgeladen, aber versucht ihn möglichst immer in Sichtweite zu behalten. Außerhalb hakt ihr ihn mit dem Clip an euren Gürtel oder an der Brusttasche fest. Es gibt auch Kordeln zum Umhängen, wenn das jemandem lieber ist."

Die Frauen nickten eifrig, aber irgendwie war sich Manfred sicher, dass nur Marianne richtig zugehört hatte.

„Dann kommen wir zu seinem Funktionsumfang". Manfred war in seinem Element.

„Erstens die Alarmfunktion", dozierte Manfred. „Sie ist lebenswichtig und daher nicht abschaltbar. Ich zeigs euch."

Er öffnete mit seinem Controller auf einem der großen Bildschirme das Stationsmenü, darin das Sicherheitsmenü und dann „Probealarm". Alle Controller verfärbten sich gleichzeitig gelb, begannen zu vibrieren, und ein dezenter Alarmton war zu hören.

„Das ist der äußere Alarm", erklärte Manfred. „Die mögliche Bedrohung ist etwa 2,5 Kilometer entfernt, also ist noch etwas Zeit. Ich hole mir dann den entsprechenden Alarm auf einen Bildschirm, analysiere die Bedrohung und beobachte wie sich die Lage weiter entwickelt. Meistens erledigen sich diese Alarme von selbst, dennoch solltet ihr euch darauf vorbereiten, dass ein innerer Alarm folgen könnte."

In dem Moment wechselte der Probealarm auch schon vom äußeren zum inneren Alarm. Die Controller färbten sich leuchtend orange, und sowohl die Vibration als auch der Alarmton wurden wesentlich stärker und lauter.

„Da ist er schon. Er besagt, dass irgend etwas die innere 1 Kilometer Zone erreicht und meine Grenzmarkierung übertreten hat. Ich nehme das sehr persönlich. Das ist der Punkt wo normalerweise die automatische Stationsverteidigung eingreift und jede potenzielle Gefahr ausschaltet. Was immer sich jetzt unautorisiert in der 1 Kilometer Zone befindet wird von den Stationsgeschützen gnadenlos beschossen."

„Mehr als orangen Alarm hatten wir noch nie", erzählte Manfred, „aber es gibt noch ein höheres Level."

Die Controller wechselten zu einem leuchtenden Rot, mit durchdringendem Alarmton und einer Vibration, dass der Controller auf einer Tischplatte zu wandern beginnen würde. Selbst Lisa zuckte auf ihrer Couch zusammen und kam nicht umhin, sich dem Alarm zu widmen.

„Das ist ein Stationsalarm. Er wird ausgelöst, wenn sich die Bedrohung bereits im Inneren der Station verbreitet. Würde er anspringen, würdet ihr euch unverzüglich zum nächsten Schutzraum begeben und dort auf mich warten. Euer Controller zeigt euch, wo es lang geht. Ich kann die Position eurer Controller jederzeit orten und würde mich zu euch durchschlagen".

„Nachdem ich auf dem schnellsten Weg zur Waffenkammer gelaufen wäre und mir dort ordentlich Feuerkraft geholt hätte", dachte er bei sich.

„Während eines richtigen Rotalarms ist der Aufenthalt in den Korridoren lebensgefährlich, die Station wird alles aufbieten was sie hat um jede Bedrohung zu eliminieren, sie wird wenn sie die Chance dazu bekommt voll besetzte Aufzüge abstürzen und tonnenschwere Tore auf Unautorisierte herunter krachen lassen, Korridore mit giftigem Gas füllen, auf alles schießen was sich bewegt, also einfach alles tun was sie kann um die Bedrohung auszuschalten. Passt bloß auf, dass ihr nicht versehentlich zwischen die Fronten geratet, Rücksicht auf unbeteiligte Zivilisten ist in dem Programm nicht vorgesehen."

Marianne und Lisa sahen sich mit etwas mulmigem Gefühl um, dass jetzt im Moment möglicherweise allerlei in den Wänden und Decken verborgene Waffen auf sie gerichtet waren gefiel ihnen nicht sonderlich.

„Und was können diese „Controller" sonst noch?", fragte Marianne, um sich abzulenken.

„Videokonferenz", dozierte Manfred weiter, und er zeigte ihnen, wie man einen anderen Teilnehmer anrief, wie man bei eingehenden Anrufen das Videobild auf den Wandschirmen darstellen konnte, oder wie man einfach von Controller zu Controller kommunizieren konnte. Er konnte natürlich auch Texte und Fotos verschicken, Diktate entgegen nehmen, oder empfangene Texte vorlesen.

„Und zu guter Letzt ist er natürlich auch eine dröge Schlüsselkarte", sagte Manfred. „Wenn ihr euch einer Türe nähert, für die ihr generell freigeschaltet seid, geht sie von selber auf. Wenn es eure eigene Zimmertüre ist, geht sie auf, wenn ihr den Controller an den Sensor vor der Türe haltet. Wenn es ein fremdes Zimmer ist, haltet ihr den Controller an den Türsensor, dann klingelt es drinnen und der Bewohner entscheidet, ob er euch einlässt oder nicht.

„Du hast sicher jederzeit Zugang zu unseren Zimmern, oder?" fragte Lisa, und man sah ihrem Gesichtsausdruck an, dass ihr der Gedanke nicht gefiel. „Nein", sagte Manfred, „es wäre technisch möglich, aber ich habe mir die entsprechende Berechtigung nicht programmiert. Ich muss also genauso anklopfen wie jeder Andere. Ich habe allerdings für Notfälle einen Mastercode mit dem ich jede Türblockierung aufheben kann. Wenn ich ihn missbrauchen würde, würde das im Stationslog verzeichnet, und ich müsste mich bei nächster Gelegenheit vor mir selbst rechtfertigen und mich bei Missbrauch streng selbst bestrafen."

„Und die Videofunktion im Controller? Kannst Du alter Sack uns damit heimlich beim Ausziehen zusehen?" Lisa kam langsam in Fahrt.

Manfred grinste anzüglich. „Du hast im alten Internet zu viele halbwahre Hackergeschichten gelesen." stellte er fest. „Die Kamera der Karte zeigt unverrückbar nach vorne, deswegen musst Du sie Dir beim Videoconferencing auch vors Gesicht halten. Aber wenn Du etwas drauflegst, oder sie in die Hosentasche steckst, ist sie vollständig blind. Auch wenn die Karte beispielsweise auf einem Tisch liegt, um geladen zu werden, sieht die Kamera nur die Zimmerdecke, und es gibt keine Möglichkeit, sie woanders hin schauen zu lassen. Wenn Du also möchtest, dass ich Dir beim Ausziehen Tipps gebe, musst Du sie schon so hinstellen dass ich Dich auch sehen kann. Hatte ich schon erwähnt, dass sie magnetisch ist? Du kannst sie an jedem Metallstück anheften wenn Du das möchtest."

„Pah", schnaubte Lisa, „das wird nicht passieren, schalte Dir doch die 18+ Kanäle frei."

„Das habe ich natürlich längst getan", antwortete Manfred und lächelte entwaffnend, „und wenn Du nett fragst und Deine Mutter es erlaubt darfst Du vielleicht auch mal mitschauen wenn mir danach ist. Darüber hinaus bietet diese Station aber noch wesentlich mehr an Inspiration als Sexfilme, Du darfst mich bei Interesse gerne danach fragen."

„Wo bekommt man mehr Berechtigungen?"

„Bei mir."

„Und was muss man dafür tun um sie zu bekommen?"

„Werde erwachsen, mach Dich nützlich, gewinne mein Vertrauen, und mach mir Angebote zu denen ich nicht „nein" sagen kann."

„Öffnet mein Controller die Außentüre?"

„Nein, aber um die Außentüre zu öffnen musst Du nur unseren Deal aufkündigen. Das kannst Du nach Regel 1 jederzeit tun. Es reicht aber auch, mir lange genug den Nerv zu töten, also übertreibe es nicht." Manfred sah Lisa mit einer Mischung aus Spott und Ärger an.

„Touche, und Matt.", dachte Marianne nur. Um die Situation zu entspannen schlug sie vor, dass sich die Damen für eine Weile in ihre neuen Räumlichkeiten zurückziehen sollten um sich einzugewöhnen, und außerdem meinte sie, dass sie jetzt langsam mal aus dem Bademantel in ihre richtige Kleidung umsteigen wolle.

„Wo bleibt eigentlich die Kleiderlieferung?"

„Kommt sofort", antwortete Manfred, der froh war, dass die Diskussion mit Lisa nicht bis auf die Spitze eskaliert war. „Ich muss die Waren noch schnell für euch freischalten. Man könnte theoretisch im Bestellsystem auch Dinge finden, deren Besitz ich euch im Moment nicht erlauben kann. Es wird dann an eurer Tür klingeln. Ihr zeigt dem TransportBot euren Controller, der gibt die Ladefläche frei, und ihr dürft euch nehmen was drauf liegt. Oder er fährt es euch auch noch in die Wohnung, ganz wie ihr wollt. Schaut einfach auf das Display auf eurem Controller, wenn ihr dem TransportBot nahe genug seid, es steht alles drauf was ihr ihm in einer bestimmen Situation befehlen könnt."

„Und was passiert, wenn ich mir etwas greife von einem anderen TransportBot, oder wenn ich zugreife bevor er es freigegeben hat? Wenn ich meinen Controller vergessen habe?", fragte Lisa wichtigtuerisch.

„Alles hier ist mehr oder weniger bewaffnet", antwortete Manfred ernst, „halte Dich an die Regeln, zu Deiner eigenen Sicherheit. Und wenn Du künftig noch weitere solche Fragen hast, Dein Zimmerbildschirm hat eine Hilfe zu so ziemlich jeder einzelnen Funktion in dieser Station, die Du mit Deinen Berechtigungen erreichen kannst. Und wenn Dir etwas begegnet, was außerhalb Deiner Berechtigungsebene liegt, kannst Du es nicht kontrollieren, also geh ihm aus dem Weg. Sonst noch Fragen?"

Niemand sagte etwas, und auf Mariannes eindringlichen Blick hin hielt es selbst Lisa im Moment für vorteilhafter, den Mund zu halten und sich wieder ihrer Lektüre zu widmen. Manfred deutete einen Gruß an, und öffnete mit seinem Controller sein eigenes Zimmer, summend schloss sich die Türe hinter ihm.

Wie versprochen sah er danach zuerst die Bestelllisten durch. Vorsichtshalber fügte er noch wetterfeste Jacken, Hosen und festes Schuhwerk hinzu, sollten sie einmal in die Verlegenheit kommen, durch einen der Nottunnel in die Berge fliehen zu müssen würden sie nützlicher sein als Tanktops und Ballerinas.

Marianne hatte sich wie er fand einen Bonus mehr als verdient. Aus einer Aufnahme einer Überwachungskamera filterte er ein Bild von ihr heraus und jagte es durch die reverse Bildersuche. Marianne war früher eine bekannte Spitzensportlerin gewesen, beinahe Weltmeisterin im Kunstturnen, und eine bekannte Bogenschützin, fand er schnell heraus. Kein Wunder dass sie so durchtrainiert war.

Sie hatte nebenher Einnahmen aus Werbespots für ein bestimmtes Parfum gehabt. Da Manfred sich nicht vorstellen konnte, dass Marianne irgend etwas tun würde wo sie nicht dahinter stand war er sicher, dass sie es zumindest ein wenig mochte. Natürlich war es längst nicht mehr zu kaufen.

Es waren aber einige nationale Archive, die tief in Berge vergraben worden waren, nach wie vor online. In ihnen hatten viele Firmen ihre Geschäftsgeheimnisse gebunkert, für den Fall eines Nuklearschlags. Nach kurzer Recherche fand er das Rezept für das Parfüm, und lud es in einen ChemoBot, der es durch Chemosynthese herstellte. Es kam in einen von einem Glas-Thermoprinter erstellten hübschen Flacon, und er fügte diesen dem Warenkorb hinzu. Schließlich packte er nach kurzem Zögern auch noch zwei Packungen hochwertige Intimrasierer dazu. Es hätte Rasierschaum natürlich in der Spraydose gegeben, aber er entschied sich dafür, hochwertige Rasierpinsel und edle Seifen dazu zu packen. Er war sich klar darüber, dass ein solches Geschenk, wenn es von ihm kam, bei Lisa nicht gut ankommen würde. Von Marianne würde sie es nehmen, ohne viel zu fragen, zum Beispiel wieso sie alles zweifach hatte.

Bei Lisa tat er sich bei seinen „Extras" etwas schwerer, außer einigen Paparazzi-Schüssen, die sie mit irgendwelchen reichen Jungs in Restaurants zeigten, fand er nichts, vor allem auch keinen Hinweis dass sie sich je für irgend etwas Nützliches engagiert hätte. Schließlich suchte er sich das Rezept eines sündteuren Duftes von Charon heraus. Er war zu seiner Zeit unverschämt teuer gewesen, man bekam für das was ein Flacon kostete bereits einen Kleinwagen, wenn auch nur in Basis-Ausstattung. Manfred war sicher, dass Lisa diesen exklusiven Saft alleine schon aus diesem Grund kennen musste, und gab ihn beim ChemoBot in Auftrag.

Dem Impuls, die bestellten Leggins eine Größe kleiner zu wählen widerstand er.

Da gab es aber auch noch dieses „spezielle Problem", von dem er über das Überwachungsvideo erfahren hatte. Er beschloss, sich nicht selbst darum zu kümmern. Ein Sexspielzeug fand er eine gute Idee, mal sehen ob sie es annimmt, dachte er. Dildos aller Art schloss er aus, zu gewöhnlich für Lisa mit ihrem derzeitigen Mindset. Liebeskugeln? Zu wenig Effekt. Plugs? Sie hatte sich augenscheinlich überhaupt nicht für ihr Hintertürchen interessiert. Dann erinnerte er sich an einen flexibel biegsamen U-förmigen Doppelvibrator mit einem motorgetriebenen Knubbel an jedem Ende. Man konnte ihn entweder gleichzeitig an G-Punkt und Kitzler ansetzen, oder an G-Punkt und Anal oder Kitzler und Anal. Gerade gebogen konnte das fleißige Gerät auch zwei Menschen zugleich beglücken. Die Konstruktionszeichnungen fand er beim Patentamt, ein MakerBot erledigte den Rest. Dazu packte Manfred eine Tube dezent duftendes Gleitgel ein.

Die Steuersoftware, mit der man die Intensität der beiden Vibratoren selbst einstellen konnte, lud er als verborgenes Update auf Lisas Controller. Sobald Controller und Spielzeug nahe genug zusammen kamen, würde die Steuerung automatisch geöffnet. Um den Aha-Effekt zu maximieren ließ er den Vibrator in ein mit funkdichter Goldmetallfolie ausgeschlagenes, vornehm dunkelblaues Etui einpacken. So würde der Controller genau in dem Augenblick anspringen, wo sie den Deckel öffnete, und er kicherte leise in sich hinein vor Vergnügen, als er sich vorstellte, was sie für Augen machen würde.

Voll stiller Vorfreude auf einen unterhaltsamen Abend gab er die Bestellungen frei.

Dann konfigurierte er sich die Überwachungskameras aus Mariannes Zimmer auf den ihren Räumen zugewandten rechten Großbildschirm seines Appartements, und die Kameras in Lisas Zimmer auf den Großbildschirm auf der linken Seite. Er schaltete den automatischen Trackzoom ein, die Kamera mit dem besten Blick wurde automatisch gezoomt, die Anderen als Icons am Bildschirmrand entlang aufgereiht. Für das was er vor hatte war der „Hands-free" Modus wie geschaffen. Manfred ließ sich noch einen einem edlen Whiskey nachempfundenen Drink aus dem ChemoBot bringen, und lümmelte sich bequem in einen der gemütlichen Sessel seines Wohnzimmers.

„Manfred, Du Schwein, bist ein kleiner Spanner", flüsterte ihm der Schulterengel ins Ohr, „das solltest Du nicht machen." „Genieße es, die Bildqualität ist umwerfend." antwortete der Schulterteufel.

Er schüttelte den Schulterengel mit einem Achselzucken ab, dann drückte er die „All-on" Schaltfläche seines Controllers.

==============================================

Kapitel 5: Spanner- und andere Freuden

==============================================

Die beiden Bildwände links und rechts wurden schlagartig hell und zeigten ein gestochen scharfes Bild aus den Appartements seiner beiden Gäste. Beide trugen noch ihre weißen Bademäntel.

Marianne sah die Mediatheken durch, lud sich schließlich eine seltene Tschaikowsky-Aufnahme mit Maestro Karajan höchstselbst im Steuerstand, und probierte die Weine die der ChemoBot für sie nach der Vorlage berühmter Weine von früher zusammenmischen konnte. Sie entschied sich für einen leichten Spanier, der zu seiner Zeit nicht einmal besonders teuer gewesen war, und widmete sich wieder ihrem Bildschirm.

Natürlich zog sie das „Internet" Icon magisch an. Nach einiger Zeit des mehr oder weniger ziellosen Herumirrens rief sie über einen Wikipedia-Link die Clan-Seite des Ritchie-Clans auf, und versuchte das Intro-Video auf der spärlich gestalteten Startseite abzuspielen. Natürlich blockte der Filter alle Versuche, solche möglicherweise sicherheitskritischen Inhalte abzuspielen, das schien sie zu frustrieren denn sie drückte immer wieder „Refresh", wohl um zu sehen ob es sich das Filterprogramm anders überlegen würde. Natürlich klappte das nicht, und nach einigen Versuchen gab sie auf, und schloss den Browser.

Das Video wäre auch wenig informativ gewesen, Manfred hatte es sich einmal angesehen, es enthielt nur grellbunte, mit Trash-Rock hinterlegte Eigenwerbung des Clans, aus der man erfuhr, dass alle Clanmitglieder gefährlich und Bossman Ritchie noch viel gefährlicher war, gefolgt von kurzen Sequenzen in denen gefangene Mitglieder verfeindeter Clans auf vielerlei wenig schön anzusehende Arten von Körperteilen getrennt und schließlich von Maddie oder Ritchie mit der Machete hingerichtet wurden. Marianne hatte also nichts versäumt, sie ließ sich von Karajan mit göttlichen Klängen berieseln und genoss sichtlich den Wein.

Lisa schien es besonders zu gefallen, Dinge einfach auf den Boden zu schmeißen und sie von einem der wuseligen Aufräumbots wieder an seinen Platz bringen zu lassen. Von den Möglichkeiten des Bildschirms interessierte sie auch nur das Internet. Sie stellte aber schnell fest, dass Facebook, Twitter, Instagram und auch alle anderen Webseiten, die sie regelmäßig genützt hatte, alle nicht mehr erreichbar waren. Enttäuscht schloss sie den Bildschirm und flätzte sich samt Schuhen auf das teure, weiße Ledersofa und wartete auf eine Gelegenheit, irgend jemanden anzupöbeln. Gott, wie vermisste sie Maddie, die hatte früher immer den Blitzableiter für ihre Launen spielen müssen.

Endlich klingelte es praktisch gleichzeitig an den Türen, die Lieferungen waren angekommen, und beide Frauen ließen sich mit einem Tap auf ihren Controllern die bestellten Stücke, die in neutralen Alubehältern verpackt angeliefert wurden, im Zimmer abstellen.

Als die TransportBots weg und die Türen hinter ihnen zugeglitten waren, ließen beide Frauen praktisch gleichzeitig ihre Bademäntel fallen. Manfreds Herz setzte einen Schlag aus, als sich sowohl rechts als auch links auf seinen Wandbildschirmen eine Göttin entblätterte.

Jetzt konnte er sie direkt vergleichen. Marianne, eine Brünette in den besten Jahren, mit ihrer sportgestählten, schlanken Figur, festem Po, einem sexy Bäuchlein und den göttlichen Brüsten, die er schon ausgiebig hatte bearbeiten dürfen. Und dann Lisa. Die nahtlos gebräunte junge Blondine mit dem knackigen Po und einem völlig flachen Bauch, über dem sich ihre fast unberührten, vollen Brüste mit hellen Spitzen wölbten. Leider ging der Anblick aber viel zu schnell vorbei, da beide ihre Kisten öffneten, Kleider herausnahmen und sich ankleideten. Manfred wusste, dass die Schließbügel manchmal klemmten, woraufhin in der Regel der Hausmeister zu Hilfe gerufen wurde. „Verdammt", dachte er, „wieso diesmal nicht." Er hätte nachhelfen sollen.

Das Rasierzeug sah Marianne nachdenklich an, und sortierte es dann bedächtig in zwei Stapel auseinander. Einen verräumte sie sofort in ihr Bad, den Anderen legte sie auf einer Ablage nahe am Ausgang bereit, wohl um in später zu Lisa hinüber zu bringen. „Kluges Mädchen," dachte Manfred, „Du hast es verstanden."

1...45678...19