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Das Refugium - Complete 000 - 015

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Als sein Orgasmus abgeklungen war, und er völlig fertig in die Kissen zurücksank, sah er sie sich von unten genauer an. Wie sie mit einem stolzen Lächeln um die spermaverschmierten Mundwinkel herum neben ihm aufgerichtet saß erinnerte ihn an einen Schauspieler nach der Aufführung, der auf seinen hoch verdienten Applaus wartete.

"Wow," sagte er ehrlich, „das war großartig, mehr als großartig, das war überirdisch. Wo zum Teufel hast Du das gelernt?"

Langsam ließ sich Marianne wieder an seine Seite sinken, und legte seinen schlaff gewordenen, nassen Schwanz ordentlich auf seinem Bauch ab. Ihre meergrünen Augen sahen ihn mit einem Blick an, den er nicht recht deuten konnte.

„Shit, sie hat sich in mich verliebt", dachte Manfred. Der Gedanke an ein zwar williges und befriedigendes aber dennoch mit zunehmender Dauer der Beziehung immer fordernderes und lästigeres Anhängsel behagte ihm absolut nicht.

Mariannes Gedanken gingen allerdings in eine ganz andere Richtung. "Das ist wohl das Mindeste was meine Leistung wert war", dachte sie, "und so platt und leer wie Du jetzt bist ist Lisa heute auf jeden Fall vor Dir sicher". Und sie lächelte unergründlich, statt seine Frage zu beantworten. Sie war sich auch nicht sicher, ob ihm die Antwort gefallen hätte. „Du bist zwar ein Arschloch, aber man kann heutzutage nicht wählerisch sein, und Du hast einen nicht ganz schlechten Kern. An den Sex mit Dir könnte ich mich auch gewöhnen. Es wird schade um Dich sein, aber ich habe keine Wahl."

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Kapitel 4: Shopping-Touren und Wohnungssuche

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Manfred saß am Nachmittag im Sessel seiner Steuerzentrale und sah die Alarme der Sicherheitskameras durch. In der Innenzone war in der Nacht alles ruhig gewesen, in der Außenzone hatte es wie üblich einige Auslösungen der Frühwarn-Sensoren gegeben. Meistens waren es nur Tiere, aber hin und wieder hatte er auch schon Marauder beobachtet wie sie das Gelände nach verdeckten Möglichkeiten absuchten, sich der Innenzone unbemerkt zu nähern.

Arme Irre, dachte er leicht amüsiert, während sie dachten, dass seine Überwachung erst an der Innenzone beginnen würde, erfasste er sie bereits über eineinhalb Kilometer früher, wo die nicht besonders gekennzeichnete Außenzone der Station begann. Er beschoss sie aber erst, wenn sie die Grenzmarkierung der Innenzone bei einem Kilometer Abstand missachteten.

Anfangs hatten sie einige Male versucht, mit Gewalt und schnellen Autos zum Tor durchzubrechen, aber die schweren Gatling-Kanonen, die Manfred aus mehreren Schützenpanzern ausgebaut und gut getarnt oben im Fels postiert hatte, hatten ihre Fahrzeuge mit allem was drinnen war schon wenige Meter hinter der Grenzmarkierung zu skurril verformten Klumpen aus Metall, Kunststoff und Biomasse zusamengeschossen.

Überhaupt schoss die KI, wenn sie auf Automatik gestellt war, gnadenlos auf alles, was größer als ein Feldhase war und die innere Grenzmarkierung auch nur einen Zentimeter weit überschritt. Sie verfehlte ihr Ziel so gut wie nie. Später kamen dann die Gärtner- und die Rasenmäher-Robots und räumten die Sauerei weg, sofern es die kleineren Wildtiere nicht schon vorher getan hatten. Im Fall der beiden völlig durchsiebten Army-Hummer hatte er die Wracks selbst geborgen, und als unmissverständliche letzte Warnung bei exakt einem Kilometer Abstand rechts und links der Straße aufgestellt. Bis auf zwei Ausnahmen hatten seither alle die sich auf der Straße der Station nähern wollten die Warnung verstanden und kehrt gemacht.

Die beiden Ausnahmen saßen gerade ein Büro weiter vor Computern, die er ihnen zugewiesen hatte, und absolvierten eine virtuelle Shopping-Tour um sich angemessen einzukleiden.

Manfred arbeitete sich jeden Morgen konzentriert durch alle Aufnahmen von verdächtigen Aktivitäten während der Nacht, selbst wenn sie noch so unbedeutend erschienen. Vom Tal zog oft Nebel herauf, er konnte förmlich riechen, wenn die Marauder in seinem Schutz irgendeine Teufelei ausheckten. Den Rest sagte ihm das hochempfindliche Radar, für das es keine Nacht und keinen Nebel gab. Vor Jahren hatten sie es einmal geschafft, eine Artilleriehaubitze heranzuschaffen, weiß der Teufel in welchem Depot sie die noch gefunden hatten. Gottlob hatten sie die Komplexität der Bedienung eines modernen Geschützes gnadenlos unterschätzt, der erste Schuss ging haushoch über die Station, der Zweite krachte harmlos in einen vorgelagerten Hügel, und zu einem Dritten kamen sie nicht mehr.

Marianne und Lisa scrollten sich inzwischen durch interne Seiten mit Bildern und Beschreibungen und suchten sich neue Outfits zusammen. Marianne war schnell durch, sie suchte sich zu seinem Bedauern weder das sexy Tennisdress noch die sexy Schwesterntracht aus, sondern eine bequeme Kombi aus erdfarbener Bundfaltenhose und weiter Bluse, und für das Darunter einen Satz einfache weiße Unterwäsche.

Lisa tat sich schwerer und blätterte lustlos und voll offensichtlicher Verachtung für das Angebot von einer Seite zum Nächsten. „Tja Mädel", dachte Manfred amüsiert, „Armani und Lacoste ist gerade nicht lieferbar." Manfred wünschte sich, sie würde sich am Ende für eine eng anliegende, knielange Arbeitshose mit breiten Trägern entscheiden und sonst nichts. Natürlich wurde er enttäuscht, Lisa wurde bei den Sportklamotten fündig. Dort gab es zeitlos gut aussehende Sweatshirts, Tanktops und Sporthosen. Bei der Unterwäsche entschied sie sich gleich wie ihre Mutter, was nicht weiter verwunderlich war wenn man weiß, dass es in der Station von der Stange nur diese eine Sorte gab. Manfred nahm sich vor, bei nächster Gelegenheit ladbare Schnittmuster von edler Spitzenwäsche zu suchen, und davon einige Sets fertigen zu lassen.

Während Marianne und Lisa weiter nach Schuhen und sonstigen Accessoires suchten, widmete Manfred sich wieder seinen Aufnahmen. Eine hatte er sich für den Schluss aufgehoben, eine Innenkamera hatte, durch Bewegung ausgelöst, aufgezeichnet. Es war natürlich die aus dem Nebenzimmer der VIP-Suite, dasjenige welches sich Lisa ausgesucht hatte.

Manfred hatte der Versuchung, ein braver Junge zu sein und ihre Privatsphäre zu respektieren, indem er die gut verborgenen Überwachungskameras ausschaltete, erfolgreich widerstanden. Die Aussicht, vorab einen kleinen Blick auf Lisas blanke Haut werfen zu können war dann doch zu verlockend. Er überlegte sich, ob er etwas Gleitcreme und ein Handtuch bereit legen sollte, aber dann musste er sich eingestehen, dass Marianne in der Früh ganze Arbeit geleistet hatte, er war leer gesaugt bis auf den letzten Tropfen.

Manfred klickte die Aufnahme, und notierte sofort mit Bedauern, dass Lisa sich samt dem Bademantel aufs Bett legte und das Licht löschte. Im Nachtsichtmodus war das Bild doch wesentlich schlechter als bei vernünftiger Beleuchtung.

Eine Weile lang passierte nichts, schon dachte er, sie wäre eingeschlafen, als sie ihre Hand in den Bademantel schob und sich zu streicheln begann. Er war sich wohl bewusst, welch heiße Show er und Marianne abgeliefert hatten, und er hatte gehofft, dass etwas derartiges passieren würde. Jetzt wo es augenscheinlich los ging war er doch ein wenig überrascht, er hatte Lisa, für ziemlich verklemmt gehalten. Nun ließ sie sogar den Bademantel beiseite gleiten, und zum ersten Mal sah er ihren atemberaubenden Körper vor sich.

Ihr Kopf ruhte in der Kapuze des Bademantels in einem Nest aus hellen Haaren, die Augen geschlossen und den Mund leicht geöffnet konzentrierte sie sich offenbar auf das was ihre Berührungen in ihr auslösten. Sein gieriger Blick glitt über den schlanken Hals hinunter zu den vollen Brüsten, die fest und prall zu ihm hochschauten, gekrönt von zwei Nippeln, die sie gerade mit den Fingern bearbeitete. Er stellte sich vor, wie sie in seinen Armen liegen und ihren Busen zu ihm emporheben würde, damit er ihn pressen und durchkneten konnte, während sein Mund gierig an ihren Nippeln saugte. In Gedanken legte er seine Hände um ihre schlanke Taille und hob ihren Körper zu sich, um sein Gesicht in ihr Geschlecht zu versenken und den Nektar der Götter aus ihm zu lecken. Als hätte sie seine Gedanken erraten, öffnete sie ihre Beine und er hatte einen fast ungehinderten Blick auf ihre geöffnete, feucht glitzernde Muschi.

Zu seiner eigenen Überraschung spürte Manfred, wie sich der Kleine in seiner Hose wieder zu regen begann.

Lange Minuten streichelte sich Lisa vor seinen Augen auf alle erdenklichen Arten, und sie schien auch unbedingt kommen zu wollen, aber es klappte nicht. Irgendwann gab sie auf, schlüpfte unter die Decke und versuchte zu schlafen.

Manfred lächelte versonnen, für den Anfang war das mehr als er gehofft hatte, aber er dachte dass ein wenig Nachhilfe nicht schaden würde.

Als beide Frauen ihre Warenkörbe schließlich abgeschickt hatten, sperrte er wie üblich alle Bildschirme und verließ die Sicherheitszentrale, um Marianne und Lisa abzuholen, und ihnen ihre endgültigen Quartiere zu zeigen. Vorher tippte ein allerdings einen Befehle in seine Konsole, der die beiden Orders auf „Pause" stellte. Er wollte vor der Lieferung noch einige nützliche Extras hinzufügen.

Als er ihren Büroraum betrat, erwarteten die beiden Frauen ihn schon ungeduldig. „Wo sind die Kleider?", fragte Marianne.

„Sie werden auf eure Zimmer geliefert", war seine knappe Antwort, „kommt mit, es wird Zeit, dass ihr eure Quartiere kennen lernt. Ihr habt doch sicher nichts gegen einen Schlafsaal mit Stockbetten?"

„Oooh." Marianne zog einen gespielten Flunsch, „Ich will aber lieber in der tollen Suite bleiben."

„Nicht dass ich das nicht auch gerne wollte", sagte er, „aber sie liegt zu weit entfernt vom Machtzentrum dieser Station. Wenn die Marauder kommen, und sie werden kommen, haben wir nicht ewig Zeit um die Verteidigung zu koordinieren. Deswegen liegen die Aufenthalts- Schlaf- und Kontrollräume dicht beieinander in günstiger Entfernung zu den Waffenkammern und den Energieversorgungs-Systemen. Aber wenn jemand möchte, und sich gut benommen hat, ist es sicher denkbar, dass bald ein weiterer kleiner Ausflug zur VIP-Suite genehmigt wird. Natürlich unter meiner Begleitung und Obhut."

Den Weg zum Wohn- und Kommandotrakt legten sie diesmal mit einem TransportBot zurück, und Manfred zeigte Marianne und Lisa auch gleich, wie man ihn bediente. Man bestieg ihn, bekam eine Liste der Ziele die mit seinen Berechtigungen erreichbar waren auf dem Controller, wählte per Touch eins aus, und er schnallte einen automatisch fest und setzte sich in Bewegung. Kinderleicht. Wenn man über keine Berechtigung verfügte, war allerdings spätestens beim nächsten Sektionstor unweigerlich Schluss. Marianne wettete innerlich, dass jedes dieser massiven Tore auch über ein wirkungsvolles Verteidigungssystem verfügte, es musste für einen Angreifer, der irgendwie das äußere Tor hatte überwinden können unglaublich mühsam und verlustreich sein, sich im Inneren der Station voranzukämpfen.

Nach längerer Fahrt näherte die kleine Gruppe sich ihrem Ziel, man erkannte es unschwer daran, dass die Gänge in freundlicheren Farben gestrichen waren, und immer mehr Türen zu den Seiten hin abgingen. Hin und wieder sah man durch Glasfronten hindurch in verlassene Labore, wo allerlei rätselhafte Apparate aufgebaut waren. Obwohl alles relativ sauber aufgeräumt war konnte man doch sehen, dass die Forscher und Ingenieure, die hier einmal gearbeitet hatten, in aller Eile aufgebrochen waren. Als der große Crash losging, und die Nachrichten vom Zusammenbruch der Ordnung und von den Mord- und Plünderungswellen sich bis hierher verbreitet hatten, fuhren alle sofort los um ihre Familien und Freunde hierher zu retten.

Nur einer, Manfred der Hausmeister, der weder Freunde noch Familie hatte, blieb zurück mit dem Auftrag, bei ihrer Rückkehr die Verteidigung abzuschalten und das große Tor zu öffnen. Manfred wartete monatelang, keiner kam je zurück.

Dann tauchten die ersten Marauder-Trupps auf seinen Bildschirmen auf, und er wusste sein technisches Know-How über die Station und die in den endlosen Lagern liegenden Waffenprototypen optimal zu kombinieren. Keiner der Marauder, oder auch nur ein Teil von einem, hat es jemals annähernd bis an das große Eingangstor geschafft. Anfangs hatte er sie noch selbst erledigt, indem er sich mit einem Scharfschützengewehr oben auf einer Terrasse im Berghang postierte. Dann lernte er, wie man Computer programmiert, und überließ die Bewachung schließlich einem Automaten. Hin und wieder schoss er aber noch selber, um in Übung zu bleiben. So war es auch an jenem Tag gewesen, als Marianne und Lisa im Zielfernrohr seiner Dragunov aufgetaucht waren, und er spontan beschlossen hatte, sie nicht über den Haufen zu schießen, nachdem sie die innere Grenzmarkierung überschritten hatten.

Inzwischen waren sie in einem Korridor angelangt, der etwas umfangreicher dekoriert war als die Anderen. An den Wänden hingen Bilder, es gab einige Pflanzenkübel, und die Türblätter und Türdrücker sahen hochwertiger aus als bei den übrigen Quartieren. Offenbar waren das die Räume der Stationsleitung und der verantwortlichen Ingenieure gewesen. Manfred hatte die Zimmer des Chefingenieurs bezogen. „Das sind eure", sagte er, und wies auf die beiden Türen die vor seiner links und rechts abzweigten. „Wir sind Nachbarn, also bitte nach 12 keine lauten Orgien mehr, außer ich bin dabei."

Er zog einen weiteren Controller wie seinen aus der Brusttasche, reichte ihn Marianne, und machte eine einladende Bewegung zur Türe rechts von seiner. „Das ist Dein Reich", sagte er. „Es ist das größte Apartment und gehörte früher dem Stationsleiter, der hier Gott, Jesus und die 12 Apostel in Personalunion war. Es hat die nobelste Ausstattung, ich dachte, das wäre ganz nach Deinem Geschmack."

Marianne hielt den Controller kurz an den Türsensor, und mit einem leisen „Klick" entriegelte sich die Türe und ging automatisch auf. Auch das Licht ging automatisch an. Marianne betrat neugierig ihr Zimmer. Es war wirklich sehr groß, und die teure Einrichtung mit viel teurem Echtholz, Gold und Zierrat entsprach in etwa der, welche sie in der VIP-Suite genießen durfte. Es gab ein Wohnzimmer mit Couchecke, ein Schlafzimmer mit riesigem Doppelbett, ein geräumiges Bad mit Wanne und Dusche, und sogar ein eigenes Ankleidezimmer.

Das Wohnzimmer wurde dominiert von einer riesigen, gemütlichen Couch in U-Form mit modernem Glastisch, der aber in Richtung einer leeren Wand ausgerichtet war. Überhaupt fiel ihr sofort auf, dass nur die Zimmerecken möbliert waren, teils mit Regalen bis zur Decke, teils mit hohen Zimmerpflanzen, die Wände dazwischen waren aber völlig weiß, kahl und leer. Keine Bilder, keine Möbel, nichts.

Manfred bemerkte ihren irritierten Blick, und bedeutete ihr, den Controller näher in Augenschein zu nehmen.

„Das ist nicht nur ein Schlüssel mit Deinen Berechtigungen", erklärte Manfred, „sondern auch Deine Fernsteuerung und Deine Kommunikationseinheit, alles in einem. Alle Systeme in dieser Station sind miteinander vernetzt und können mit diesem einen Gerät kontrolliert und abgefragt werden. Im Moment ist der Raum im Energiesparmodus. Du erkennst es an der blauen Färbung des „Home"--Symbols auf dem Controller. Berühre es doch mal."

Marianne wischte wie gewünscht leicht über das blaue Symbol. Es verfärbte sich grün, und um sie herum erwachte der Raum zum Leben. Unzählige verborgene Lichter zauberten verschiedene Lichtstimmungen in verschiedene Bereiche des Raumes. Am Eindrucksvollsten veränderten sich aber die Wände, es zeigte sich, dass sie riesige Bildschirme waren die vom Boden bis zur Decke reichten. Mit dem Controller konnte man zwischen hunderten realen und virtuellen Landschaften wählen, und zusätzliche Einbauten in der Soundanlage und in der Ventilation waren in der Lage, auf Wunsch passende Geräusche und Gerüche beizufügen. Die Erfinder hatten das „Ambiente-Modus" genannt.

Marianne hatte ein besonderes Luxusresort auf den Seychellen immer gern gemocht, und natürlich ließ es sich als digitales Modell abrufen. Sie war erfreut wie unglaublich realitätsnah das Erlebnis war, und gleichzeitig entsetzt darüber als ihr klar wurde, dass diejenigen, die sich eine solche Anlage leisten konnten, früher eigentlich überhaupt keinen Grund gehabt hatten, über Umweltschutz auch nur nachzudenken. Sie konnten sich jederzeit so viel unberührte Natur wie sie wollten in die Wände ihrer Villen programmieren lassen. „Das erklärt doch einiges," dachte Marianne, „wenn Greta das gewusst hätte..."

Natürlich konnten die Wände auch wie normale Bildschirme benützt werden, und man konnte -- immer vorausgesetzt man hatte die notwendigen Berechtigungen - alle Funktionen der Station auf ihnen kontrollieren wie auf jedem anderen Terminal auch. Die Steuerung erfolgte entweder mit dem Controller, durch Sprache oder durch Gesten. Am Anfang kam Marianne sich etwas blöd vor, wie sie mit den Armen rudernd und fuchtelnd einzelne Seiten mittels Wischgesten durchblätterte. Einen Mausklick konnte man unter Anderem damit erreichen dass man eine Boxbewegung Richtung Bildschirm machte. Manfred zeigte ihr aber, dass man auch völlig entspannt irgendwo sitzen und mit minimalen Bewegungen einzelner Finger ebenfalls alles steuern konnte.

Die nächste Stunde waren Marianne und Lisa damit beschäftigt, mit Mariannes Wohnung zu spielen. Sie spielten mit den unzähligen Möglichkeiten der riesigen Bildschirme, erforschten die Mediendatenbanken mit umfangreichen Sammlungen von Literatur, Filmen und Musik und amüsierten sich über die automatische Inventarisierungs- und Bügelfunktionen der Schränke im Ankleidezimmer ebenso wie über die in die Badewanne und die Dusche integrierten automatischen Reinigungsprogramme. Als Marianne interessiert die Massagefunktionen probeweise anmachte, bekam Lisas Gesicht für einen Moment eine leicht rötliche Färbung, aber sie ließ sich ihr Interesse nicht anmerken.

Irgendwann fanden sie auch die Verbindung ins Internet. Teile davon waren dank seiner robusten Architektur immer noch aktiv, die Marauder-Clans nützen die Verbindungen für ihre Geschäfte untereinander und hielten sie deswegen auch notdürftig am Laufen. Es stellte sich aber leider schnell heraus, dass von dem einstigen Netz aller Netze nur noch kleine Inselchen online waren. Darüber hinaus war die Verbindung der Station nach draußen so abgesichert, dass sie nur Seiten aufrufen und Links folgen konnten, aber selber keine Inhalte oder auch nur Tastenanschläge ins Internet senden konnten. So verloren die Frauen bald das Interesse und wendeten sich anderen Funktionen zu. Bald wuselten Horden von fleißigen Aufräumrobotern und Staubsaugern über den Boden, und Lisa und Marianne gelang es, sie so zu steuern dass sie Rennen gegeneinander fahren konnten.

Seit sie in seiner Obhut waren hatte Manfred Marianne und Lisa nicht mehr so ausgelassen herumalbern sehen, und so ließ er sie mit der High-Tech Anlage Unfug treiben so lange sie wollten. Er verzichtete darauf ihnen die ernsteren Funktionen zu zeigen, zum Beispiel die Feuerleitanlage, wo man mit dem selben Fingerschnipsen, das sonst die Stereoanlage ein- und ausschaltete, auch einem Marauder ein 20mm Explosivgeschoss durch die Brust schießen konnte. Auch die Möglichkeiten, das Videobild jeder beliebige Überwachungskamera der Station auf eine oder alle Wände zu schalten erwähnte er nicht, diese Funktionen und viele mehr waren auf den Controllern den Frauen ohnehin mangels Zugangsberechtigung nicht verfügbar.

Lisa brannte immer mehr darauf, endlich ihr Zimmer zu sehen, und Manfred reichte ihr ihren Controller. Sie öffnete ihre Eingangstüre. Es erwartete sie eine geschmackvoll zusammengestellte Einrichtung aus weißem Schleiflack und Chrom, und noch mehr technischer Schnickschnack. „Es hat unserer Chefbiologin gehört", erklärte Manfred, „ich fand, sie war eine bemerkenswerte Frau und ihr Stil war eher zu einer jungen Frau wie Dir passend als das Barocke, auf das eher Marianne steht."

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