Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Der Deal

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

„Etwas trinken, mehr nicht?"

„Mehr nicht."

„Gut, wann?"

„Jetzt gleich?"

„Das geht nicht", mischt sich Serena ein. „Sie muss hinter die Bühne."

„Das lass meine Sorge sein."

„Von mir aus auch gleich, wenn das kein Problem ist. Zeigen Sie endlich den Ausweis!"

„Du!"

„Was du?"

„Zeig du und nicht zeigen Sie den Ausweis."

„Von mir aus. Nun zeig schon!"

Er zieht die Brieftasche aus seinem Jackett und reicht mir den Personalausweis. Ich schaue ihn mir an und tatsächlich, er heißt Witzigmann.

„Sorry, wenn ich dir nicht geglaubt habe."

„Dann komm!"

„Aber sie muss ...", wirft Serena erneut ein.

„Sie wird rechtzeitig dort sein, sagen wir in einer Stunde", kontert er.

„Sie weiß aber nicht wohin."

„Ich bringe sie persönlich zu dir. Zufrieden?"

Serena macht einen genervten Gesichtsausdruck, man sieht ihr aber an, dass sie sich geschlagen gibt.

„Na dann", lenkt sie ein. Sie beugt sich zu mir und flüstert mir ins Ohr: „Du bist zu nichts verpflichtet. Noch nicht."

„Mach dir keine Sorgen", beruhige ich sie. „Ich kann mich ganz gut auch alleine behaupten."

„Schönen Abend", sagt Serena zu Gerry. Dann verschwindet sie in den Gang, in dem wir immer noch stehen.

„Na dann, komm!", meint Gerry nun zu mir. Er macht dabei eine einladende Handbewegung und deutet auf den großen Raum vor uns. „Nun musst aber auch du mir deinen Namen verraten."

„Ich heiße Sofie", sage ich. „Einfach nur Sofie."

„Sofie, das reicht. Komm!"

Er geht voraus und ich folge ihm. Wir sind noch nicht richtig im Raum, da kommt auch schon ein Mann auf mich zu.

„Du gehörst hier nicht herein. Du hättest nach rechts abbiegen müssen, du dumme ...", fährt er mich an. Er wird aber von Gerry unterbrochen, noch bevor er den Satz beenden kann.

„Sofie ist mein Gast."

Sofort fällt mir auf, dass er plötzlich ganz anders wirkt. Die wenigen Worte verfehlen ihre Wirkung nicht. So dominant, wie er sie dem Mann entgegenschmettert, ist sofort klar, dass er keine Widerrede duldet. Zu mir war er doch viel freundlicher. Manchmal hatte ich den Eindruck, er wäre sogar freundlich und sehr zuvorkommend, ein echter Gentleman. Na gut, meist hatte ich den Eindruck, er würde mich auslachen oder sich über mich lustig machen, aber so abgefertigt hat er mich nicht.

„Ja, Herr Witzigmann, natürlich. Verzeihen Sie!", stottert der Mann.

„Du musst ihn entschuldigen, er kennt das nicht", meint er. Dabei hat er sich wieder mir zugewandt. „Komm!"

Mir gegenüber ist er wieder zuvorkommend und freundlich, wie eh und je. Es ist schon krass, diese zwei Seiten zu erleben und das innerhalb von Sekunden. Auch sein Gesichtsausdruck ist wieder weich und offen, seine Körperhaltung wieder völlig entspannt.

„Wer war das?", erkundige ich mich.

„Der Manager des Clubs."

„Und der lässt sich von dir einfach so zurückpfeifen?"

„Das sollte er", grinst er.

„Weil du so ein guter Kunde bist?"

„Weil mir der Club gehört."

„Oh", entkommt mir. „War das deine Idee?"

„Der Club?"

„Das Ausbeuten von Frauen."

Er lacht kurz auf. Es scheint ihn nicht zu stören, was ich ihm gerade auf den Kopf zugesagt habe. Ich schaue ihn schockiert an.

„Das findest du lustig?"

„Lass uns an den Tisch sitzen, dann reden wir", schlägt er vor. Dabei deutet er auf einen Tisch direkt am Rand der Bühne. „Offenbar gehen unsere Ansichten ein wenig auseinander."

„Das ist noch vorsichtig ausgedrückt."

Als ich mich auf meinen Stuhl setzen will, zieht er ihn mir zurecht und ich muss feststellen, dass er beste Manieren hat. Ich bin einfach nicht imstande das Bild dieses zuvorkommenden Mannes und jenes des Lüstlings und Frauenschänders in Einklang zu bringen. Aber irgendwie muss es gehen, sonst wäre er nicht der Besitzer dieser verruchten Bude.

„Was möchtest du trinken?"

„Eine Cola."

„Mit Schuss?

„Ohne Schuss. Ich muss heute noch einen klaren Kopf bewahren."

„Gut, dann eine Cola."

Er gibt einer extrem leicht bekleideten Bedienung ein Zeichen. Sie kommt sofort und nimmt die Bestellung auf. Gerry trinkt ein Glas Rotwein. So wie er ihn bestellt, muss es ein sehr erlesener Tropfen sein. Zumindest klingt der Name danach.

„Was hast du an diesem Club auszusetzen?", will er wissen. Die Bedienung ist inzwischen wieder gegangen.

Direkt vor uns auf der Bühne räkelt sich eine junge Frau in einem sündhaft knappen Bikini. Sie schwingt die Hüften sehr aufreizend und hat eine beneidenswerte Körperbeherrschung. Ihr Tanz wirkt unglaublich sexy und erotisch. Das muss selbst ich zugeben, obwohl ich von dieser Art, den weiblichen Körper zu präsentieren, herzlich wenig halte. Ich wurde von meinen Eltern ein wenig konservativ erzogen. Das ist mir sehr wohl klar. Aber dennoch finde ich es verwerflich, einen nackten Körper auf einer Bühne in Szene zu setzen, als wäre es eine ganz normale Ware. Schließlich steckt darin ein Mensch, der seine Würde behalten muss.

„Nun, was sagst du?"

„Wer? Ich? Wozu?"

Er hat mich aus meinen Überlegungen gerissen und mir wird erst jetzt klar, dass ich nicht auf seine Frage geantwortet habe. Das war etwas unfreundlich von mir, aber diese Frau hat mich dermaßen in ihren Bann gezogen, dass ich alles um mich herum vergessen habe.

„Gefällt dir, was du sieht?"

„Ja, kann man anschauen."

„Sei ehrlich!"

„Sie ist echt heiß."

„Kannst du es einem Mann verdenken, dass er sich diesen Körper anschaut?"

„So gesehen, nicht."

„Na also. Wir sind uns also einig, dass das schön ist."

„Aber es ist nicht nur das. Sie ist schließlich ein Mensch und nicht einfach nur ein geiler Körper. Außerdem versteigert Frauen, als würde es sich um eine Ware handeln. Das ist doch nicht normal."

„Wir versteigern sie nicht, wir bieten ihnen einen Deal an", schränkt er ein. „Wobei ich mich frage, warum du hier bist, wenn du so gegen dieses .... sagen wir mal .... Geschäftsmodell bist."

„Freiwillig sicher nicht!", platzt es aus mir heraus.

„Du bist nicht freiwillig hier?"

Er klingt ehrlich überrascht. Das erkenne ich an der hochgezogenen Augenbraue und seinem fragenden Gesichtsausdruck. Das ist nicht gespielt.

„Stell dich doch nicht dümmer, als du glaubst, dass ich aussehe."

„Nein ehrlich, wieso fühlst du dich dazu genötigt, heute hier zu sein?"

„Serenas Vertrag! Häää? Der ist doch klar."

„Inwiefern?"

„Wenn sie nicht bis heute ein anderes Mädchen herbeischaffen kann, das sich auf diese miese Masche einlässt, dann wird sie versteigert."

„Das hat sie dir so erzählt?"

„Ja, sie hat mir sogar den Vertrag gezeigt."

„Hat sie dir aber auch gesagt, dass sie die Wahl hatte?"

„Was für eine Wahl?"

„Du weißt, wie das mit dem Glücksrad funktioniert?"

„Ja! Das hat sie mir erklärt."

„Hat sie auch gesagt, dass es zwei Varianten davon gibt? Eines, bei dem das Verhältnis zwischen grünen und roten Feldern gleich ist und eines, auf dem sich deutlich grüne Felder als rote befinden."

„Nein, das hat sie nicht gesagt. Davon wusste sie wohl selbst nichts."

„Das hat man ihr sicher erklärt."

„Und worin liegt der Unterschied?"

„Wir haben Probleme, Mädchen zu finden, die sich auf dieses Spiel einlassen."

„Das glaube ich gerne."

„Sofie, sei bitte etwas unvoreingenommener. Wir sind ganz bestimmt nicht die Bösen. Wir wollen Spaß haben, das gebe ich gerne zu. Aber das ist nichts Verwerfliches, solange das freiwillig und im beiderseitigen Einvernehmen passiert. Wir wollen ganz sicher nichts tun, was die Frauen nicht auch wollen."

„Ok, entschuldige. Sprich dich aus."

Er hat das mit so viel Nachdruck erklärt, dass ich mich beinahe dafür schäme, ihm unterstellt zu haben, Frauen zum Sex zu zwingen. Interessant ist auch, dass ich ihm das, was er sagt, voll und ganz glaube. Er wirkt absolut ehrlich.

„Die Mädchen können wählen, ob sie das eine oder das andere Glücksrad wählen. Nehmen sie das, mit dem ausgeglichenerem Verhältnis zwischen rot und grün, dann liegt die Wahrscheinlichkeit, dass sie den Deal erfüllen müssen bei 50:50."

„Klar, das leuchtet ein."

„Deshalb bieten wir auch die Möglichkeit an, ein etwas günstigeres Verhältnis zu wählen. Im Gegenzug müssen sich die Mädchen allerdings bemühen, ein anderes Mädchen anzuwerben, das sich auf einen Deal einlässt."

„Warum dann die Strafe?"

„Ich kann nicht wissen, ob sie sich bemüht hat oder nicht. Könnte ja auch sein, dass sie einfach nur die Schlaue spielen wollte. Deshalb muss ich einen Ausgleich schaffen. Der besteht eben darin, dass sie, wenn sie kein neues Mädchen bringt, selbst einen Deal erfüllen muss. Das ist aber nicht als Strafe, sondern als Ausgleich dafür gedacht, dass sie zuvor das deutlich günstigere Verhältnis hatte. Genau genommen, kommt sie statistisch gesehen immer noch besser davon als mit dem anderen Glücksrad."

„Und das hat man Serena erklärt?"

„Mit Sicherheit. Darauf achte ich wirklich sehr genau. Wie gesagt, ich will niemanden übers Ohr hauen oder austricksen. Das liegt nicht in meiner Natur."

Ich schnaufe verärgert auf. Ich könnte sie am liebsten würgen. Sie war wieder einmal schlicht und ergreifend zu blöd, um zu verstehen, was man ihr erklärt hat. Sie hat dann einfach gesagt, sie hätte alles verstanden und den einfacheren Weg gewählt. Sie wollte einfach nicht, als die Dumme dastehen.

„Sie hat es offenbar nicht kapiert."

„Und, wenn sie dich linken will?"

„Ganz sicher nicht. Dazu ist Serena zu ehrlich. Sie ist nicht hinterhältig, aber naiv."

„Ach Gott!", meint er. „Was nun?"

„Wie meinst du das?"

„Du hast dich unter ganz anderen Voraussetzungen bereiterklärt, mitzumachen."

„Und soll nun Serena hängen lassen?", frage ich. „Oder willst du sie aus ihrem Vertrag entlassen, zumindest aus dieser Klausel?"

„Natürlich könnte ich. Aber wäre das sinnvoll?"

„Wie meinst du das schon wieder."

„Dann lernt sie nie, dass sie nicht einfach ja sagen soll."

„Was ist dann dein Vorschlag?"

„Du könntest aussteigen und sie muss den Deal erfüllen. Wäre doch nur gerecht. Sie hat sich schließlich die Suppe eingebrockt."

„Dann wäre ich in ihren Augen die Verräterin. Nein, das kann ich nicht machen."

„Dann sehen ich dich später auf der Bühne", grinst er. „Für das Geschäft ist das sicher die bessere Lösung."

„Sprichst du gern in Rätseln?"

„Wenn sich herumspricht, dass hier Deals mit so rattenscharfen Mädchen abgeschlossen werden können, dann steigert das Interesse gewaltig. Dann rennen uns die Leute die Tür ein."

„Rattenscharf? Du bist der Meinung, ich sei rattenscharf?"

„Entschuldige den Ausdruck, aber auf jeden Fall bist du bei weitem die Hübscheste, die jemals hier auf der Bühne stand."

„Du spinnst!"

„Nein, durchaus nicht."

„Ich soll hübscher sein als ... als ... die Tänzerin da?"

Dabei zeige ich auf das Mädchen, das sich gerade auf der Bühne präsentiert. Sie haben offensichtlich gewechselt, denn es ist nicht mehr die von vorher. Diese hat das Oberteil abgelegt und hält ihre blanken Brüste ins Publikum.

„Absolut!"

„Was findest du an mir so ... rattenscharf?"

„Du hast Hammerbeine, einen göttlichen Knackarsch, eine atemberaubende Figur und süße Möpse. Aber das, was mich ganz besonders in seinen Bann zieht, sind deine Augen."

„Meine Augen?"

„Sie sind nicht nur groß und schön. Du hast einen unglaublich geheimnisvollen Blick, in den ich mich sofort verliebt habe."

„Oh je!"

„Was oh je?"

„Wenn du schon so schwärmst, dann wird das mit dem Deal ...", ich ringe nach Worten.

„Eine Schlacht? Ja, das denke ich auch."

„Ist das gut oder schlecht?"

„Wie man´s nimmt."

„Mann, was soll das schon wieder heißen?"

Ich werde langsam nervös. Seine Worte beunruhigen mich und da ist es nicht förderlich, dass er nicht Klartext spricht, für mich zumindest.

„Die Gäste werden dir Deals anbieten, die sich überschlagen. Damit werden sowohl die Summe als auch die dafür zu erbringenden Leistungen, stark nach oben getrieben. Ich denke, wir kommen heute in astronomische Höhen. Kommt beim Glücksrad grün, dann ist es gut für dich, kommt rot, dann ..."

„... bin ich am Arsch!", vollende ich seinen Satz.

„So kannst du es auch ausdrücken", grinst er.

„Worauf habe ich mich da nur eingelassen?", jammere ich. Ich bin ehrlich ratlos.

„Du willst also nicht aussteigen?"

„Das kann ich nicht! Serena ist meine Freundin."

Er schaut mich eindringlich an. Er nimmt einen Schluck von seinem Rotwein. Die Bedienung hat die Getränke schnell auf den Tisch gestellt und ist dann wieder verschwunden. Es entsteht eine kurze Pause, die mir aber nicht peinlich vorkommt. Er scheint in Gedanken versunken zu sein. Ich finde diesen Mann interessant. Er spricht ganz offen mit mir und ich fühle mich in seiner Gegenwart überhaupt nicht unwohl. Ich habe mir den Betreiber dieses Clubs ganz anders vorgestellt.

„Warum machen die Mädchen und Frauen bei Euren Spielchen mit?"

„Jede macht es freiwillig und weiß, worauf sie sich einlässt. Keine wird gezwungen oder unter Druck gesetzt."

„Aber warum machen sie es dann?"

„Die meisten wegen des Geldes. Schau Sabrina zum Beispiel ..."

Er deutet dabei auf die junge Frau, die sich immer noch auf der Bühne räkelt und inzwischen auch das Höschen ausgezogen hat. Beinahe obszön präsentiert sie ihren Körper und gewährt Einblicke bis in die intimsten Ecken. Trotzdem wirkt sie entspannt, ja beinahe fröhlich.

„... sie tanzt an drei Tage die Woche zweimal eine Stunde. Wenn sie von einem der Gäste angesprochen wird, dann lässt sie sich einen Drink ausgeben und es kommt ab und zu vor, dass sie mit einem mitgeht. Ob sie das nur zum Spaß macht, ob sie einen reichen Freund sucht, um sich von ihm aushalten zu lassen, oder ob sie sich dafür bezahlen lässt, das interessiert mich nicht und das bleibt auch ihr überlassen."

„Nur wegen des Geldes?"

„Nicht alle. Es gibt auch Mädchen und junge Frauen, die ihre devote Seite ausleben möchten. Sie machen meist bei den Deals mit."

„Gibt es tatsächlich Frauen, die eine devote Seite haben? Das ist doch eher eine blöde Ausrede der Männer, um Frauen zu quälen."

„Es geht nicht immer um Schmerzen und Qualen."

„Um was dann?"

„Meist geht es darum, dass die Frau -- in manchen Fällen durchaus auch ein Mann -- die Kontrolle abgibt."

„Hä? Welchen Sinn sollte das haben?"

„Dir das zu erklären wird schwierig."

„Warum das jetzt?"

„Sei mir nicht böse, aber du wirkst auf mich ein wenig ... verklemmt."

„Verklemmt?!", brause ich auf. Ich bin schockiert.

„Wenn du es nicht bist, wer dann?"

Er grinst immer noch. Ob es aus Verlegenheit ist oder ob er mich einfach auslacht, kann ich auch in dieser Situation nicht einschätzen. Ich glaube aber, er will dem Gesagten ein wenig die Härte nehmen.

„Sprich dich aus!"

„Was soll ich sagen?", meint er. „Ich schließe es aus deinen Vorbehalten diesem Club gegenüber, aus deiner Reaktion auf die Tänzerin, ich könnte noch vieles mehr aufzählen."

„Wie ist meine Reaktion auf die Tänzerin?"

„Du bist einerseits fasziniert von ihrem Körper, von ihrem Mut, sich auf der Bühne nackt zu zeigen, du spürst deutlich die sexuelle Ausstrahlung, die von ihr ausgeht. Aber tief in deinem Kopf gibt es etwas, das dir sagt, dass es so etwas nicht geben darf und, dass du so etwas nicht schön finden darfst. Also gibst du vor, es würde dir nicht gefallen."

„Das siehst du?"

„Ja, das sehe ich."

„Sag mir aber nicht, ich würde es cool finden, mich so zu präsentieren, wäre ich nicht ... verklemmt?"

„Ganz sicher. Du würdest es womöglich genießen. Du müsstest dich nur darauf einlassen und das kannst du nicht, noch nicht."

„Wie, noch nicht?"

„Ich denke, du würdest den Spaß an ausgefalleneren, sexuellen ... Dingen finden, wenn ich es dir zeigen dürfte und du dich darauf einlassen würdest."

„Nie im Leben!", antworte ich entschlossen.

„Siehst du!"

„Ach, du kannst mich mal!"

Ich bin verärgert. Nicht, weil er das gesagt hat, sondern weil ich mir nicht mehr sicher bin, ober er am Ende nicht doch Recht haben könnte. Gerry schaut mich nachdenklich an. Mich würde echt interessieren, was er von mir denkt. Plötzlich schleicht sich ein Lächeln in seine Züge.

„Ich mache dir einen Vorschlag: Du musst nicht auf die Bühne und ich erlasse deiner Freundin die Strafe. Sie muss sich allerdings heute ganz normal dem Deal stellen und das Glücksrad entscheidet."

„Einfach so?"

„Nein, nicht einfach so. Du brauchst zwar nicht auf die Bühne, aber der Deal, der für deine Freundin geboten wird, gilt automatisch auch zwischen uns. Ohne Glücksrad."

„Du meinst, ich müsste auf jeden Fall den Deal erfüllen."

„Mit mir. Zudem bekommst du denselben Betrag, wie er für deine Freundin geboten wird."

„Was hätte ich davon. Wenn ich auf die Bühne gehe, habe ich immerhin eine Chance von 2:1, dass ich mit Geld nach Hause gehen kann, ohne etwas dafür tun zu müssen. Und wenn ich auch kein Geld bekomme oder nur wenig, wäre das für mich auch mehr als ok."

„Da hast du nur teilweise recht. Du müsstest sehr wohl etwas tun, du müsstest auf die Bühne und das kannst du dir im Moment nicht vorstellen, wie du gesagt hast. Wir schon gesprochen, würde für dich der Deal nach oben schnellen. Die Leistungen, die zu erbringen wären, wären deutlich höher als bei deiner Freundin. Du hast damit zwar ein besseres Verhältnis bei der Chance, den Deal nicht erfüllen zu müssen, aber sicher ist das keinesfalls. Sollte am Ende doch ein rotes Feld kommen wärst du einem fremden Mann ausgeliefert, der dann mit dir machen darf, wozu immer er Lust hat."

„Du darfst ja auch mit mir machen, worauf du Lust hast, nehme ich an."

„Das stimmt. Allerdings verspreche ich dir, dass ich den Deal nur dazu nutzen werde, dir deine unterwürfige Seite zu zeigen und dir klarzumachen, dass du auch Spaß an etwas ausgefalleneren Praktiken haben kannst."

„Darf ich sagen, was ich nicht will?"

„Wie in jeder guten Dom-Sub-Beziehung. Wir werden auch ein Safewort vereinbaren."

„Ein Safewort?"

„Ja, das ist zur Vorsicht. Wenn du etwas nicht weiter mitmachen willst, sprichst du es aus und wir brechen sofort ab."

„So heftig kann es werden, dass ich ein Safewort brauche?"

Er lacht auf. Der Blick, den er mir dabei schenkt, spiegelt Begeisterung und Entzücken wider. Er scheint sich köstlich mit mir zu amüsieren. Aber er findet auch den Gedanken verlockend, über mich verfügen zu dürfen. Das jedoch irritiert mich wieder. Ich hätte nie gedacht, dass ein Mann ein derartig starkes Interesse an mir zeigen könnte.

„Du hast echt keine Ahnung von dieser Welt."

„Ertappt!"

Zum ersten Mal seit längerer Zeit muss ich wieder grinsen. Zuvor war ich zu sehr mit Denken beschäftigt. Die Situation ist wieder einmal typisch. Während ich angespannt bin, gibt er sich ausgesprochen locker, so als würde er solche Gespräche jeden Tag zuhauf führen.

„Aber du urteilst darüber."

„Ich mag solche Sachen nicht. Basta!"

„Darf ich es so ausdrücken, du magst solche Sachen nicht, von denen du aber keine Ahnung hast und gar nicht weißt, welcher Reiz dahintersteht."

„Danke, darauf kann ich verzichten."

„Warum?"

„Es gibt bei allem Grenzen, auch beim Wissensdrang."

„Aha!"

Er grinst schon wieder. Gerry scheint sich mit mir köstlich zu amüsieren und ich komme mir saublöd vor. Worauf habe ich mich da nur eingelassen. Nicht nur, dass ich mit Serena mitgegangen bin und mich bereiterklärt habe, mich hier für Sex anzubieten, ich muss auch noch auf diesen Gerry treffen, der sich einen Heidenspaß daraus macht, mit mir zu spielen. Was soll ich nur tun?

„Wie lautet also deine Entscheidung?"

„Welche Wahl habe ich denn?"

„Beklag dich nur nicht. Du kannst deine Freundin hängen lassen und gehen, du kannst es wie geplant durchziehen oder du steigst auf meinen Deal ein."

„Ja, da habe ich ja jede Menge Möglichkeiten."

„Sarkasmus hilft dir auch nicht weiter. Du hast auf jeden Fall eine größere Auswahl als vorhin, als du hergekommen bist."

„Du hast leicht reden. Was du willst, das ist mir schon klar. Aber ist das auch das Beste für mich?"