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Der Hobby Schreiber

Geschichte Info
Aus dem Leben eines Hobby Schreibers und seinen Erlebnissen.
3.2k Wörter
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Nun saß er da. Machte sich seine Gedanken, überlegte sich, „Was nun?"

Alles hatte mit seinem schweren Motorrad Unfall angefangen. Am 07.05.2020, um 18.43 Uhr, wurde er, nur 200m vor der eigenen Haustüre, von einem Autofahrer erfasst. Auf einer Kreuzung die Vorfahrt genommen und das Leben, wie er es kannte, war Vergangenheit.

Vier Gelenke, diverse Sehnen-Abrisse, Ein Schaden im Kopf, ja wirklich, im Kopf. Die Ärzte wollten ihm eine Art „Herzschrittmacher" im Kopf einsetzen, damit dieser Stromimpulse auf das Nervensystem abgeben könnte. So sollte das Zittern, wie bei Parkinson, abgestellt werden. Lustig, oder? Die Leute dachten, er hätte ein Alkohol Problem, weil er so zitterte. Er trank keinen Tropfen. Die anderen Schäden, in seiner Birne, waren auch vorher schon da. Der, der sein ganzes Leben lang immer sehr stolz und selbstbewusst war, als kleiner Handwerker doch einiges bewegt hatte, der durfte nun unzählige Menschen ertragen, die überall an ihm rumfummelten, was ihn mitten in der Corona Pandemie, jeden Nerv kostete. Mal ganz davon abgesehen, dass diese Spezialisten nur einen kleinen Bruchteil an Erfolgen verzeichnen konnten.

Ergebnis? Mit einer Dauerorthese am linken Knie, sollte er nun zitternd und humpelnd, den Rest seines Lebens genießen gehen. Irgendwie kein Wunder, dass er nicht nur einmal dachte: „Ach komm schon du blöder Tod, lass uns was trinken gehen und dann Schluss machen"

Viel Zeit, die er nun so rumliegen durfte, immerhin fast zwei Jahre, beschäftigte er sich nun mit Lesen. Dem Lesen von erotischen Geschichten beispielsweise. Die Leute gingen ihm aus dem Weg, er war jetzt auch kein guter Unterhalter, anderes hatte er nicht zu tun, also was? Die Zeit verging und diese Geschichten verloren auch ihren Reiz. Immer wieder das Gleiche, mal gut, mal schlecht, aber oft blöd geschrieben, oder emotionsbefreit, wie ein firmeninterner Bericht zum letzten Meeting.

Zeitgleich ging auch die Familie, die ihn nicht mehr ertragen wollte, oder konnte. Er war schon schwer auszuhalten. Wen wunderte es also? Er war einsam und verzweifelt. Wusste nicht weiter und wohin. Wenn auch kleine Lichtblicke das Leben wieder lebenswerter machten. So zum Beispiel diese süße kleine Maus im Reha Zentrum. Verdammt, wie gerne hätte er die mal flachgelegt. Ein übelst heißer Feger. Stattdessen? Realität war dann wohl eher, dass er sie killen wollte. Miststück, Schlampe, miese Schleiferin. Ja, diese süße kleine Zicke meinte „Beweg dich, wir machen das jetzt. Was die Sehnen nicht mehr machen, übergeben wir jetzt deinen Muskeln" „Blöde Kuh" Und am Ende liebte er sie und würde ihr auf ewig dankbar sein, denn er konnte danach wieder ohne Orthese laufen. Klasse Frau.

Das Leben nahm seinen Lauf und er probierte aus und arbeitete wieder, was er eben noch konnte. Nur Befriedigung sah anders aus. Motorradfahren machte keinen so riesigen Spaß mehr, wer wird sich wundern und das Boot war schon ganz schön weit weg. Es normalisierte sich und alles lief so vor sich hin, bis dann der Winter kam. Eine Jahreszeit, die er noch nie mochte. Kalt... Wer mag sowas?

So entschied er sich irgendwann „Ich guck jetzt, ob ich sowas kann!" Er wollte wissen, ob er auch mal so eine Geschichte zustande bringen würde.

Ach herrjeh, was für eine blöde Idee. Such mal ein Thema, eine Idee zu einer Handlung. Verfasse es in Worte, so, dass es am Ende auch einer lesen wollte. Verflucht und dazu noch als Handwerker, der seinen Job gut konnte, aber nie für die Schule zu haben war. Ja, ein super Plan war das mal wieder.

Mühsam schrieb er sich so seine ersten Sätze zusammen, veröffentlichte seine ersten zarten Versuche und hatte überraschenderweise auch noch positive Resonanz. So und jetzt hatte er endlich etwas gefunden, was ihm Spaß machte und beschäftigte. Klasse und es lief gut. Bis auf vereinzelte Beschwerden und Klagen, zu seinen Deutsch Kenntnissen. Tja. Das war nun mal so, auch mit Testlesern hatte er wenig erfreuliche Erfahrungen und konnte es einfach nicht verbessern.

Entwickelt aus eigenen Erfahrungen, Träumen und Erlebnissen hatte er sich seine Geschichten aufgebaut und dabei auch endlich mal wieder viel zu lachen. Beispiele gefällig? Unser Schreiber stellte eine Erfahrung aus seiner Kampfsportzeit in einer Geschichte vor. Dabei schrieb er, dass ein Kampfsportler, aufgrund seiner Ausbildung und Training, per Gesetz als Waffe gelten würde. Ein Leser lachte und kommentierte dies als Witz. Gemäß StGB §32 Notwehr darf sich jeder verteidigen, auch wenn er damit kurzfristig geltendes Recht verletzt. Gemäß StGB §33 überschreitet ein Kampfsportler zwangsweise seine Rechte, sobald er nach Abwehr zurückschlägt. Weil Notwehr nur vor und während des Angriffs gilt. Alles was danach kommt ist ein Gegenangriff. Alles was ein trainierter Kämpfer dann abliefert ist oberhalb der Normalität. Hast du einen speziellen Richter erwischt, bist du erledigt, weil alles was ein trainierter Kämpfer macht, immer über dem „Normalen" liegt. 8 Wochen Sozialarbeit waren das Ergebnis.

Einige Episoden wurden angefragt und als „wirklich erlebt" sehr ernst genommen und hinterfragt, während andere als Spinnerei und lächerlich dargestellt wurden. Er hatte Spaß, egal mit welchen Reaktionen. Zeigten doch alle, wie sehr er seine Leser abholen und mitnehmen konnte. All das machte ihn eine Zeit lang einfach glücklich. Da war es doch egal, was real und was erfunden war.

Wie weit konnte er gehen? Was konnte er erreichen? Vielleicht sogar ein Buch? Dann kam ein Kommentar herein, der mit einer Bewertung verbunden war. Kommentar: „Habe den Schrott nach vier Sätzen aufgegeben. Alles voller OGI Fehler. Das konnte ich mir nicht antun" Aber er wolle nur helfen. Verbunden mit einer Bewertung, die nach vier Sätzen, die gesamte Arbeit, von 136 Seiten zu Nichte machte. Und somit war er wieder am Anfang. Am Boden und zu tiefst enttäuscht.

In einer ersten Reaktion räumte er nun seinen ganzen „Schrott" aus dem Internet und dachte nach. Dachte nach, was und wie er wollte. Auch jetzt kamen unheimlich viele Nachrichten herein. Nachrichten, die ihm Mut machten und ihn aufbauten. Aber Schrott? Schrott hatte er in seinem ganzen Leben noch nie abliefern wollen. Das wollte er nicht und so versuchte er sich wieder mit Testlesern, die seine Geschichten technisch schleifen sollten. Ein sehr mühsames Geschäft für alle Beteiligten, aber es sollte ja eben kein Schrott sein.

In dieser Phase seines Lebens kam dann diese eine Nachricht. „Warum gibst du auf? Warum lässt du diese Arschlöcher nicht einfach an dir abprallen? Lass uns was zusammen versuchen!" „Zusammen?" An seinem Computer sitzend richtete er sich auf und dachte nach... „Zusammen? Mit wem? Was?" Aus dieser Nachricht und diesen Fragen entwickelte sich dann eine erste kleine Kommunikation.

„Was meinst du mit zusammen? Was zusammen machen?" „Na schreiben. Lass uns zusammen eine Geschichte schreiben" Tja, unser Hobby Schreiber richtete sich nun sehr neugierig geworden erst mal seine Knochen zurecht, Augenbrauen gelockert und skeptisch der Dinge lauschend, die da aus dem World Wide Web kommen würden. Und so ging es los, das „Zusammen" und mal sehen. Sie schrieben hin und her, tauschten sich aus. Suchten ein Thema und eine Richtung, für eine Handlung. Jeder brachte eine Idee mit ein. Immer wieder wurden Textfetzen hin und her geschmissen. Es gab zu lachen, es gab zu meckern und es wurde sehr emotionsreich und spannend.

„Was? Das kannst du doch so nicht bringen" „Du bist doch krank in der Birne" „Hast du was geraucht?" „Tu mir einen Gefallen, lass dich untersuchen" „Wo kommt denn sowas bei dir her?" „Wie konnte ich nur" Emotionen in einer unbeschreiblichen Kurve setzten sich frei, bis dann... „Lass uns treffen. Wo wohnst du überhaupt?" „Nix treffen, wenn ich dich live und in Farbe sehe, ist der Zauber doch vorbei" „Doch treffen. Los. Wochenende..."

Sie kam mit dem Zug und er musste sie abholen. Sie wollte nicht, dass er zu ihr kommen würde. Sie war nicht so sicher, ob sie ihn schocken würde, oder er sie. Sie machten sich ein Erkennungszeichen aus, Roter Mantel mit einer blauen Zipfelmütze. Lustig in der Vorstellung und noch lustiger in „Live". Erinnerte sie ihn so doch schon sehr an eine Boje, in der Nordsee. Er wollte komplett in schwarz erscheinen und eine Nike Kappe tragen, was die Sache nicht wirklich einfach machte, denn so auffallend war das dann doch nicht. Trotz allem, sie fanden sich und was für eine blöde Situation jetzt erst mal entstand. Noch nie ein Wort gewechselt, nur geschrieben und jetzt? Zwei dumme Gesichter standen sich gegenüber und wussten nicht, wie starten...

Beide grinsten sich nach einem Moment des Schweigens an. „Was eine blöde Situation gerade" „Da sagst du was, Hallo, ich bin der Ralf. Ich freue mich, dass du da bist" „Hallo Ralf, Ich freu mich auch. Ich bin die Lena, aber das weißt du ja" Ein zarter gegenseitiger Kuss, ein Drücken und er nahm ihre Taschen, um gemeinsam Richtung Auto zu schlendern. Der übliche vorsichtige Smalltalk, „Wie war die Fahrt, Wie bist du zurechtgekommen, Hast du Hunger usw." Absolut verklemmte Situation.

Ralf hatte sich so seine Gedanken gemacht und schon ein paar Notfallpläne. Zusammen gingen sie zu einem Italiener. Der Klassiker und man konnte erst mal ankommen und sich kennenlernen. Lena war Lehrerin an einem Gymnasium. Sie war frisch geschieden und einsam, weshalb sie sich in diese Welt des Schreibens zu flüchten versuchte. Auch sie hatte ihre Geschichte. Leicht mollig fehlte es ihr, trotz unglaublich süßem Gesicht und schnuckeliger Stupsnase an Selbstbewusstsein. Sie war etwas über 1,6m groß und eine wirklich süße Erscheinung. Von ihrem Ex war sie aber nicht nur oft betrogen worden, sondern auch, bei der finalen Aussprache, ordentlich geschlagen worden. Kein Wunder also, dass sie ziemliche Angst vor Männern hatte. „Und dann traust du dich so ein Experiment, wie das hier?" „Naja, du bist ein echter Romantiker. Sorry, aber du bist ein Weichei. Ich habe mir lange meine Gedanken gemacht und dachte, „Lass sehen, wer dahintersteckt" Ich wollte es wagen und war es leid, mich immer zu verstecken" „Ich freu mich sehr, und freue mich noch mehr auf unser Wochenende"

Langsam, aber sicher gewöhnten sich die Beiden aneinander und gemütlich schlenderten sie durch die Innenstadt und unterhielten sich ausgezeichnet dabei. Auch die gemeinsame Fahrt, zu Ralf, nach Hause verlief nun doch überraschend harmonisch. Am Ende saßen sie noch zusammen im Wohnzimmer, vor dem warmen Ofen, betrachteten das Feuer, genossen den Wein und plauderten über sich und die gemeinsame Geschichte. So verging die Zeit rasend schnell und gemeinsam gingen sie ins Bett. Lena schlief im Gästezimmer und Ralf in seinem Bett. So zumindest der Plan, denn in der Nacht kam Lena doch zu ihm. Er war nicht überrascht, schlief noch nicht und freute sich sehr. Er hob nur schweigend die Decke an. Lena krabbelte im Pyjama zu ihm und kuschelte sich in seine Arme. So begann sie, die merkwürdige und ungewöhnliche Zeit, zwischen diesen beiden merkwürdigen Figuren, die sich anders wohl nie begegnet wären.

Es begann ganz zart und leise. Sie wohnte in Köln, er in der Nähe von Koblenz. Als Stadtkind hatte Lena nie ein Auto besessen, brauchte auch keines. Auf dem Land, war man natürlich ohne Auto aufgeschmissen. So holte Ralf sie, von nun an, immer in Köln ab und brachte sie auch wieder heim. Sie schrieben auch mal an ihrer Geschichte. Das mag schon sein, aber tatsächlich entwickelte es sich doch deutlich anders, als gedacht, oder erwartet.

An einem dieser Freitage kam Ralf, wie geplant, bei Lena an. Der Plan war, wie immer, dass er sie abholt und sie zusammen das Wochenende verbringen wollten. An diesen Gewohnheiten hatten beide schon sehr viel Spaß und Routine entwickelt. Nur an diesem Freitag lief alles ganz anders. Er kam an, klingelte und beim Öffnen der Türe sah er nicht nur in ein völlig fremdes Gesicht, sondern wurde von ordentlichem Party-Lärm empfangen. Ralf mit blödem Gesicht und unpassend gekleidet und diverse Gäste mit ordentlich Spaß an seiner Reaktion. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Lena kam auf ihn zu gerannt. Sie hatte ihn von der Küche aus gesehen und hechtete ihm direkt in seine Arme. Sie knuddelte ihn und küsste ihn und alle rings rum staunten erst mal nicht schlecht. Immerhin, keiner kannte ihn, oder wusste von ihm. Die Party lief weiter, Ralf sammelte seine Einzelteile zusammen, nachdem er den D-Zug, der ihn gerade überrollt hatte, überstanden hatte und Lena klärte ihn auf

„Ich habe heute Geburtstag. Komm, lass uns zusammen feiern" „Eine kleine Warnung und oder Info wäre nicht möglich gewesen?" „Bist du verrückt? Dann wärst du heute doch nie gekommen" Jo... Hatte sie auch wieder recht. Soweit ganz nett, das typische Gequatsche, wie auf jeder Party eben und Ralf? Er fühlte sich wie unter lauter Aliens. Alles Lehrer und Akademiker. Komische Leute eben. Jedenfalls aus seiner Sicht. Er bemühte sich und nach und nach wurde es ruhiger. Zusammen mit Lena saß er mit ein paar Leuten auf der Couch Landschaft und beteiligte sich mehr schlecht als recht an den Gesprächen. Aufmerksam hörte er aber zu und verfolgte, was ihn eigentlich nur sehr begrenzt interessierte. Bis er selbst zum Thema wurde.

„Woher kennt ihr euch eigentlich?" „Ach, der Ralf und ich, wir sind uns nur mal so begegnet und haben uns ein bisschen angefreundet" „Nur so begegnet? Einfach so? Angefreundet? So mal eben? Aha." „Bestimmt auf so ner Dating Seite, oder?" „Quatsch, sowas mach ich nicht. Du etwa Ralf?" „Nö, meine Fotos würden da nur verschrecken" „OK, Quatsch bei Seite, wo lernt man einfach nur mal so einen fremden Kerl kennen und freundet sich mal eben mit ihm an?" „Na das passiert doch jeden Tag überall..." Mit dieser Aussage blieb Lena nun ganz alleine sitzen und wurde grinsend und wissend von allen beäugt. „Mein Gott, ja, wir haben uns im Internet kennen gelernt. Zufrieden?" Also doch Dating App" Ralf fands lustig, wollte nun aber mal provozieren. „Nö, Sex Seite"

Ja, so bekam man auch mal kurzfristig eine Party ruhig und eine Lena mit knall roter Birne. „Was?" „Wie?" „Boa Ralf, echt du Arsch. Nein, keine Sex Seite. Eine Seite für erotische Geschichten" „Man kann auf einer Seite für erotische Geschichten einen Kerl daten?" „Wir haben als Reaktion auf eine Geschichte miteinander geschrieben und haben uns so eben kennen gelernt und angefreundet" Die ganzen Fragezeichen und Aha´s sich vorzustellen ist nun sicher keine Kunst und so ging es los. Das Kreuzverhör. Mühsam und zäh pressten die Anwesenden nun die ganzen Infos aus den beiden raus. „Und wer hatte diese erotische Geschichte geschrieben?" „Der da"

Als Ergebnis dieser ganzen Anhörung kam es nun dazu, dass der liebe Ralf, im fernen Köln, auf einer Geburtstagsparty ein paar seiner Geschichten vorlesen sollte. Er brachte mit einzelnen Episoden aus Urlaub und Landwirtschaft die Truppe zum Lachen. Er provozierte und erregte die Akademiker mit sehr prickelnden Abschnitten und brachte die Meute zum Träumen. Mit dem Ergebnis, dass die Anwesenden immer unruhiger wurden, staunten und eine herzliche Diskussion entstand. Anders vorgestellt und positiv überrascht, kam das Thema nun doch viel besser an und Lena und Ralf kamen noch mal mit einem blauen Auge davon. „Ich leg dich später übers Knie und versohl dir den Hintern. Darauf kannst du wetten" So der Plan vom Ralf, der sich dann aber später, in der Nacht in Luft auflöste. Alles in allem war es dann doch noch eine schöne und lustige Party.

So entwickelte sich diese Merkwürdige Freundschaft immer weiter und wurde mit der Zeit immer inniger. Ralf wurde sogar ausdrücklich zusammen mit Lena zu weiteren Feiern eingeladen und auch hier war es immer wieder mal ein Spaß, wenn Ralf wieder etwas vorlas.

Sie gingen mit dem Hund, in den Wald, über Stock und Stein. Sie fuhren Motorrad oder fuhren Boot. Sie gingen campen und fuhren mit dem Rad. Zusammen waren sie Kajak Fahren, auf der Spree. Es verging schon sehr viel Zeit, bevor sie eigentlich mal aufwachten und merkten, was da mit ihnen geschah. Total verschieden, überhaupt nicht kompatibel. Er deutlich älter als sie, sie eigentlich nicht sein Typ. Aber was? Ja, sie fühlten sich wohl miteinander und vergaßen ganz das Schreiben. Jede freie Gelegenheit nutzten sie, um die Zeit zusammen zu verbringen und beide hätten auf die Frage geantwortet „Beste Freunde. Mehr nicht" Bis der Herrgott die Faxen dicke hatte und das Spiel beendete.

Sie waren unterwegs, in Holland, auf einem Deich, entlang der Nordsee und genossen den freien Blick über das Meer und den Sand. Mit seinem Camper waren sie hergekommen, hatten sich mal gegen das Boot entschieden und für die Fahrradtour. Ein toller Tag, mit sehr vielen schönen Momenten. Ein Tag unter Freunden eben. Bis dann alle Schleusen geöffnet wurden und die beiden binnen Sekunden komplett im Wasser standen. Pustend und zitternd kamen sie am Camper an und mussten nun, schnellstens, aus den nassen Klamotten raus, um sich abzutrocknen. Auf engstem Raum, gegenüberstehend, sollte es das nun gewesen sein, mit der „Nur Freundschaft", denn sie sahen sich an. Betrachteten sich nackt und sie sprang ihm küssend und gierig in die Arme.

Er nahm sie in seinen Armen auf und trug sie küssend und schmusend zum Bett. Sie war kalt, wie er auch, darum packten sie sich gemeinsam schmusend unter die Decke. Schmusend, küssend und streichelnd machten sie nun aber gemeinsam den nächsten Schritt. Er fühlte sich gut an. Muskulös und kräftig, ein gestandener Handwerker und ganz so, wie sie einen Mann mochte. Sie fühlte sich verdammt gut an. Gar nicht so, wie er das kannte, oder erwartet hatte. Leicht mollig passte bisher nicht in seine Beutetiervorstellung. Aber sie roch so lieblich, fasste sich so zart und weich, trotzdem knackig an. Das, was aber viel schlimmer war, sollte die Erfahrung sein, dass sie so viel Feuer hatte, dass er schlicht überrollt wurde. Sie waren noch nicht ganz warm, noch nicht fertig mit Schmusen, da packte sie ihn und klärte mal eben, wer hier wessen Beutetier war. Sie kämpfte sich auf ihn und küsste, biss und knabberte den ganzen Kerl ab. Arbeitete sich von oben, bis hin zu seiner Körpermitte, wo sie seinem Zepter eine Behandlung und Pflege zukommen ließ, die er bis dato noch nie erhalten hatte. Sie spielte auf diesem Instrument und entlockte ihm die eindrucksvollsten Töne. Als er dachte, er würde gleich kommen, kniff sie ihn und schwang sich in einem atemberaubenden Tempo über ihn und nahm ihn in sich auf.

Er kam sich vor, wie ein kleines Spielzeug. Was hatte er schon noch dazu zu sagen. Jetzt war sie es, sie die eine, die sagte, wo es lang ginge und das tat sie auch. Im Galopp nahm sie sich diesen Hängst vor und sorgte so für ein angenehm warmes, oder besser heißes Klima in diesem Camper. Die Scheiben waren längst beschlagen, als er endlich wieder die Kontrolle bekam, aber nur, um seinerseits das hier gewünschte Finale zu erreichen. Es waren schon überwältigende Explosionen, die die beiden sich nun schenkten und völlig erledigt und befriedigt sanken sie am Ende zusammen verknotet in einen tiefen und zufriedenen Schlaf.

Eigentlich hätten die beiden schlauer sein müssen. Dafür hätte man doch nicht extra fast eintausend Kilometer weit fahren müssen. Das hätten sie doch auch zuhause haben können. Sie kamen jedenfalls die nächsten zwei Tage nicht mehr aus dem Bett. Vor der Abfahrt noch mal duschen gehen, das war es mit „Kontakt zur Außenwelt"

Nun war nichts mehr mit der Freundschaft. Sie hatten das nun geklärt und stellten fest, dass sie nicht umsonst so viel und schöne Zeit zusammen verbracht hatten. Sie war so, er war anders. Zusammen waren sie aber ein beeindruckendes Team und ergänzten sich ganz hervorragend. Machten sich gegenseitig stärker.

Das süße Stadthäschen zog mit den nächsten großen Ferien, dem Schuljahres-Wechsel im Sommer zu ihrem Ralf. Lehrer wurden überall gesucht und gebraucht, das war schnell geregelt und zusammen starteten die Beiden in ihr gemeinsames Abenteuer. In diese viel schönere Welt zu zweit. Was aber bis heute nie fertig wurde, war ihre gemeinsame Geschichte. Die mussten sie jetzt ja erst mal selbst erleben um sie dann schreiben zu können. Logisch, oder?

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  • KOMMENTARE
3 Kommentare
Gecko22Gecko22vor 19 Tagen

Wieder mal ein Träumchen von Geschichte, danke!👍

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

TaleDreamerTaleDreamervor 19 Tagen

Sehr warmherzig geschrieben - so schön kann Leben letztlich sein!

Peter0602Peter0602vor 20 Tagen

Wunderschön geschrieben. Nicht so primitiv, wie bei vielen Geschichten hier. Bitte schreib weiter

Viele Grüße sendet Peter

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