Der Hund

Leonie wurde tatsächlich rot bis in die Haarspitzen.

„Karl war ja erst mein dritter Mann nach Egon und seinem Vater. Und sein Vater war auch nicht sehr oft bei mir. ... Egon, sei mir bitte nicht böse, aber ich habe die letzte Nacht genossen. Und ich hätte nichts gegen viele Fortsetzungen, wenn ich auch mit meinem Sohn weiter ..."

„Auch ich habe die letzte Nacht genossen. Mit Egon war es so gut wie mit Papa. Und auch ich hätte nichts gegen viele Wiederholungen. Zu den gleichen Bedingungen wie du. Wir wollen jetzt, nach einer ersten Nacht, nichts überstürzen. Aber ich könnte mir vorstellen, dass wir enger zusammen kommen sollten. Vielleicht zieht ihr ja, zumindest vorübergehend, mit zu uns und dann werden wir feststellen, ob wir nicht nur in der Mitte zusammen passen."

So verfuhren wir dann auch und ein Jahr später gab es zwei Hochzeiten. Und noch ein Jahr später wurde Karin geboren. Der Hund war richtig aus dem Häuschen, als wir sie nach Hause brachten. So, als spürte er unser Glück. Er war Karins bester Spielgefährte. Ja -- sie durfte sogar auf ihm reiten.

Doch leider vergeht ja bei Hunden die Zeit wesentlich schneller. Wir wussten nicht, wie alt er war, als er zu uns kam. Doch als Karin etwa zehn war, da wurde er zusehends schwächer und eines Morgens stand er nicht mehr auf. Die ganze Familie beweinte ihn und wir begruben ihn im Garten, damit er doch noch bei uns sei.

Mit fünfzehn/ sechzehn hatte Karin wohl eine erste Ahnung von unseren Verhältnissen. Jetzt ist sie fast achtzehn und hat angemeldet, dass sie an ihrem Geburtstag von mir entjungfert werden möchte.

Kommt doch mal vorbei.