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Der Personenschützer und die Reiche

Geschichte Info
gegenseitige Liebe findet sich auf etwas holprige Art.
16.8k Wörter
4.77
21.8k
14
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Moin Gemeinde, ich wollte mich einmal an eine Romanze wagen. Ich wäre für Kritiken aller Art wirklich dankbar. Danke Euch fürs Lesen und selbstverständlich ist diese Geschichte frei erfunden.

Bob Reiter chauffierte sie schon seit zweieinhalb Jahren, meist mehrfach täglich. Er stand bereits vor der Familienvilla im beschaulichen Vorort in Florida, während sie noch beim Frühstück die aktuellen Testreihen der neuesten Software durchsah. Und nach seiner letzten Tour, während sie die letzten Anweisung per Skype von zu Hause an die Verantwortlichen weitergab, machte Bob noch die Limousine für den nächsten Morgen klar. Dazwischen begleitete er sie überall hin. Außer in ihrem Haus, oder besser die Villa ihres Vaters und in der Firma ließ er sie keine Minute aus den Augen, achtete auf jeden, der sich ihr näherte und auf alle anderen in ihrem Umfeld.

Bob war seiner Zeit bei der Armee in Deutschland bei einer Spezialeinheit. Nach mehreren Einsätzen und einer Verwundung unter Feindkontakt hatte er den Job nicht weiter ausüben können und auf Bürodienst hatte er noch nie so richtige Lust gehabt. Er ließ sich bei einer Sicherheitsfirma für Personenschutz ausbilden und arbeitete nun seit vier Jahren in diesem Beruf. Mit seinen Vorkenntnissen, seiner Erfahrung und nicht zuletzt wegen seiner körperlichen Fitness, wurde er extrem gut bezahlt und ihm standen für seine körperliche Ertüchtigung alle erdenklichen Möglichkeiten in der Firma offen, eine Sicherheitsfirma der obersten Klasse.

Sein erster Job als Personenschützer war weitaus stressiger und sein Klient, wie er sie nannte, war ihm unheimlich unsympathisch. Der Firmenchef in der Schweiz wurde wegen Steuerhinterziehung eingesperrt und er bekam seine neue Klientin, dessen Chauffeur und Personenschützer wegen Krankheit ausgefallen war. Jetzt, bei diesem Einsatz war es weitaus entspannter. Wenn sie sagte, es dauere in der Firma vier Stunden, konnte er fast immer sicher sein, dass er auch wirklich vier Stunden Zeit hatte. Er schlief meist im Auto, da er nachts nicht viel Schlaf bekommen konnte. Er wollte sich seine Klientin aber nicht mit einem weiteren Kollegen teilen. So machte er ein paar Nickerchen im Auto und konnte so problemlos die langen Arbeitstage überstehen. Aber so war er alleine für sie verantwortlich und das gab ihm eine gewisse Form von Sicherheit.

Sie war die Alleinerbin eines gigantischen Softwareunternehmens, welches derzeit von ihrem Vater geführt wurde. Sie programmierten u.a. für die USA und verschiedene befreundete Staaten Softwarelösungen für Militärtechnologien. Hochgeheim, gigantische Umsätze aber auch hochgefährlich für die Mitarbeiter, was Entführungen oder Anschläge anbetraf.

Obwohl sie kontinuierlich in der Boulevardpresse ein Thema war, war sie keine Alleinerbin, wie man es vom Klatsch- und Tratsch kannte. Keine megateuren Shoppingtouren, keine exklusiven Partys der High Society und sie versuchte, so gut es nur ging, ihr Privatleben geheim zu halten. Sie hatte studiert, hatte einen Doktortitel in Physik und hatte bereits mehrere Projekte zur vollsten Zufriedenheit ihres Vaters und des Kunden abgeschlossen. Sie wollte das Geschäft ihres Vaters nicht nur auf dem Papier übernehmen, sondern von Kindheit an wollte sie mit ihrem Vater arbeiten. An einer Übernahme der Firma war sie noch nicht einmal sonderlich interessiert. Sie wollte nur mit ihrem Vater gemeinsam Software entwickeln und eine Menge an Geld damit verdienen.

Die Boulevardpresse allerdings war energisch, Paparazzi verfolgten sie auf jeden Meter. In den Medienberichten diskutierten die Menschen, die sich Journalisten nannten, wer das Herz der megareichen Kathy Jackson erobern würde. Fast wöchentlich kamen Gerüchte von heimlichen Liebestreffen auf, nur weil Kathy mit einem Geschäftspartner zu einem Essen ging oder weil sie einem Marineoffizier des Pentagon, mit dem sie schon lange befreundet war, einen freundschaftlichen Besuch abstattete. Bob wusste aber, dass nichts davon wahr gewesen war.

In den Wirtschaftsnachrichten allerdings galt die Firma der Jacksons als knallhart. Die Jackson Int. Dataservices arbeitete mit vielen Firmen zusammen, die z.B. Hardware-Schnittstellen herstellten oder die Grundlagensoftware an die speziellen Lösungen anglichen. Sie zahlten die Subunternehmen gut, aber wenn die geforderten Leistungen nicht innerhalb der Projektfristen zur vollsten Zufriedenheit abgeschlossen waren, wurden auch empfindliche Vertragsstrafen fällig.

Seit zweieinhalb Jahren nun hat Bob alles von und mit Kathy miterlebt. Sie war eine hoch abgeschottete und megareiche Klientin, die sich allerdings niemals herabgelassen hatte, ihre Mitarbeiter, wie auch Bob, schlecht zu behandeln. Immer freundlich, immer auf das Wohlergehen der Mitarbeiter bedacht. Erst letzte Woche fragte sie:

„Bob, sie haben noch nie Urlaub gemacht. Besorgen sie doch eine Vertretung und besuchen sie ihre Eltern in Deutschland. Ich lasse sie mit dem Firmenjet rüber fliegen."

Bob hatte dankend abgelehnt, bemerkte, dass ihn seine Eltern und seine Schwester sehr gerne in Florida besuchen und dass sie selber ja auch keinen Urlaub mache.

„Ich kann es mir derzeit nicht leisten, zu viele Projekte und zu viel Termindruck, das wissen sie doch Bob."

„Jawohl, Mrs. Jackson."

„Bob, wann nennen sie mich endlich Kathy? Seit über zwei Jahren bitte ich sie, mich mit dem Vornamen anzureden."

„Sehr gerne, Mrs. Jackson."

Bob liebte es, sie mit der Anrede zu necken. Es gab überhaupt keine Vorschrift, die ihm das Anreden mit dem Vornamen verbieten würde, erst Recht nicht, wenn es die Klientin verlangte. Aber es gab ihm ein kleines Bisschen das Gefühl, ihr näher zu sein. So wie früher, wenn er seine Schwester geneckt hatte, ein kleines Bisschen familiär. Es gab ihm ein klein Wenig Nähe zu der Frau, die für ihn als Personenschützer so nahe aber dennoch so vollkommen unerreichbar war. Als Personenschützer war er absoluter Profi, bis auf die Kleinigkeit, dass er die Frau mochte. Sehr mochte. Sie war so intelligent, sie hatte die Übersicht über die Dinge, sie war hochprofessionell in ihrem Job, nett und aufmerksam gegenüber den Angestellten und dennoch so herrlich bodenständig. Und nicht zuletzt fand er sie ausgesprochen ansprechend. Kathy war kein Modeltyp, sie war klein und zierlich, blonde, halblange Haare und traumhafte grüne Augen. Ungeschminkt zierten einige Sommersprossen das Gesicht. Wenn Bob sie dreimal in der Woche zum Sport begleitete, bewunderte er diese traumhafte Frau in ihrem Sportdress. Unter ihren Businesskostümen konnte man wenig erkennen, aber Bob wusste von den passenden Rundungen, den kleinen Brüsten und den knackigen Po, die so herrlich zu der gesamten Person passten. Nichts, aber auch gar nichts hätte hier oder da anders sein sollen. So wie sie war, war sie perfekt. Und vor allem das göttliche lächeln hat ihm total den Verstand geraubt.

Kathy war an diesem Abend auf einem Wohltätigkeitsball. Bob fand solche Veranstaltungen immer recht problematisch. Während den Vorträgen, wenn alle auf ihren Plätzen saßen, war es noch einfach, die Übersicht zu behalten. Beim späteren, geselligen Umtrunk wuselte allerdings jeder in der Gegend herum und für die Personenschützer war es fast unmöglich, ihre Klienten ausreichend im Auge zu halten. Zudem waren sich Bob und die anderen Kollegen Personenschützer bekannt, schätzten sich gegenseitig und solche Anlässe gaben immer die Möglichkeit, die Neuigkeiten in der Branche auszutauschen. Das ergab wiederum das Problem, dass man in solchen Situationen abgelenkt war. Auch wenn alle Mitarbeiter der Security, auch die externen, mit einem gemeinsamen Funk in Verbindung standen, war es Bob immer unwohl zumute. Und auch jetzt, er sprach gerade einige Minuten mit einem Kollegen, als ihm auffiel, dass er Kathy seit bestimmt 10 Minuten nicht mehr gesehen hatte. Kein wirklicher Grund zur Sorge, aber so langsam wollte er sich vergewissern, dass alles in Ordnung ist.

Er fand Kathy im Gespräch mit einer älteren Dame, scheinbar die Veranstalterin, die sich bei Bobs Eintreffen mehrfach für den hohen Scheck bedanke, den ihr Kathy übergeben hatte. Kathy erkannte seine Sorge.

„Madame van der Beek, darf ich ihnen meinen engsten Mitarbeiter vorstellen, Mr. Reiter. Bob, das ist Madame van der Beek, die dafür sorgen wird, dass mit unserem Geld für in Not geratene Kinder gesorgt werden kann."

Bob verneigte sich ordentlich und deutete sogar einen Handkuss an.

„Madame, es ist mir eine Freude, eine so engagierte und darüber hinaus eine so attraktive Dame kennenlernen zu dürfen. Darf ich fragen, sind sie mit der Veranstaltung zufrieden?"

„Junger Mann, danke für das schöne Kompliment und ja, ich bin mit der Summe der Spenden zufrieden. Mrs. Jackson, halten sie diesen jungen Mann unter allen Umständen bei sich. So höfliche und charmante Männer sterben aus. Ich wünsche Ihnen beiden noch einen schönen Abend."

Kathy und Bob nickten und sahen der Madame hinterher, die sofort von anderen Gästen angesprochen wurde.

„Bob, sie sehen in diesem Anzug umwerfend aus. Und ihre Manieren sind immer wieder aufs Neue überraschend. Sie haben der Madame wirklich eine Freude bereitet."

„Oh, vielen Dank Mrs. Jackson, aber ich glaube, sie wird sich über meinen Scheck mehr freuen, als über mein Kompliment."

„Sie brauchen Ihr Geld aber nicht auf meinen gesellschaftlichen Anlässen spenden, das wird nicht von ihnen erwartet."

„Ich mache das für die Kinder und ich weiß, dass es hier gut verwendet wird."

„Ich gebe der Madame vollkommen Recht. Ich bin sehr froh, dass sie für mich arbeiten. Sie wissen, wenn sie irgendetwas brauchen, sagen sie es mir bitte. Ich würde mich riesig freuen, wenn ich etwas für sie tun könnte."

„Danke, Mrs. Jackson, aber ich bin so, wie es ist, vollkommen zufrieden. Darf ich ihnen noch etwas zu Trinken holen?

„Bob, entschuldigen sie bitte, aber könnten wir schon jetzt von hier verschwinden?"

„Selbstverständlich, Mrs. Jackson. Zur Villa?"

„Ich könnte noch etwas Vernünftiges zum Essen gebrauchen, diesen exquisiten Kram kann ich mir nicht so häufig geben. Zum Italiener, würde ich vorschlagen."

Sie lud in solchen Situationen ihren Chauffeur in ein kleines, italienisches Restaurant ein. Bob hatte es ihr einmal empfohlen, er kehrte dort häufig nach Feierabend ein. Ihr hatte es so gut gefallen, dass die beiden hier hin und wieder gemeinsam zu Abend aßen. Niemand wusste davon, es war ihr kleines Geheimnis.

Bob hatte es als kleine Abwechslung für eine reiche, gestresste Geschäftsfrau angesehen. Er hatte nicht die blasseste Ahnung, dass Kathy diese Zeit mit Bob ausgiebig genoss und in manchen Tagen, wenn es die Zeit zuließ, absichtlich herbeiführte. Er war so freundlich und höflich in allen Belangen und Kathy war überzeugt, dass es nicht dieses Gespielte eines Angestellten war. Er war irgendwie so natürlich, kein Schauspieler.

Wie sehr hätte sie sich gewünscht, diesen gut aussehenden, liebevollen Mann näher zu kommen, aber es war in ihrer Position sicherlich unmöglich. Sie liebe die Normalität mit ihm. Sie konnte mit ihm stundenlang diskutieren, auch ohne gleicher Meinung zu sein. Alle anderen Gesprächspartner waren meist Schleimer, die ihr nach dem Mund redeten. Nicht aber Bob. Er vertrat seine Meinung, war aber auch nicht zu stolz, seine Meinung während eines Gespräches zu ändern. Und er sah verdammt gut aus. Die glatte, gepflegte Haut, die Muskeln, die sich unter den Anzügen abzeichneten. Alleine der V-Förmige Oberkörper ließ sie dahinschmelzen. Wie ausgeprägt muss sein Sixpack wohl ausfallen? Die hellbraunen Haare dürften vielleicht etwas länger sein, aber das freundliche, natürliche Lächeln, welches er ihr von früh bis spät zuteil werden ließ, machten ihr die Vernunft schwerer, ihn nicht gleich zu vernaschen. Wie herrlich muss es sein, mit diesem Mann die Abende und Nächte zu verbringen? Aber er lebte ein normales Leben, außerhalb von Business, Boulevard und Roten Teppich. Warum sollte sich dieser tolle Mann für eine so kleine und gestresste Frau wie sie interessieren?

Nach dem Abendessen fuhr Bob sie nach Hause.

„Einen schönen Abend, Mrs. Jackson und danke für das Abendessen. Ich bin morgen um 07:00 Uhr bei Ihnen."

„Ich danke für Ihre Gesellschaft, Bob. Das war wie immer sehr schön. Einen schönen Abend für sie."

Schweren Herzens fuhr Bob die Limousine in die Firmengarage, saugte innen und polierte noch einmal außen den Wagen, Kraftstoff und andere Flüssigkeiten wurden aufgefüllt. Es fehlte bei der täglichen Routine nur noch der Check des Wagens auf fremdes Einwirken. Nach einem genauen Plan wurde der Wagen genauestens untersucht. Schon zwei Mal hatte Bob einen GPS-Tracker hinter der hinteren Stoßstange gefunden. Ein mieses Versteck, da hatte wohl jemand von der Klatsch-Presse zu oft James Bond gesehen. Bob ging penibel nach seiner Checkliste vor, jeden Tag aufs Neue. Zuletzt wurde der Wagen auf eine Grube gefahren, um ihn von unten zu begutachten. Und dort stockte Bob der Atem. Plastiksprengstoff, drei Pakete mit Folie umwickelt und zusammengeklebt, mit einigen Drähten und Elektronikteilen.

Bob rief mit seinem Smartphone den Sicherheitschef an. Die Firmengarage wurde umgehend evakuiert und das FBI kümmerte sich mit einem Spezialteam um die Bombe. Für Bob war nun doch noch kein Feierabend, denn das Protokoll sah vor, dass er seine Klientin sofort an einen unbekannten Ort bringen musste. Für solche Fälle stand ein Reservefahrzeug bereit und Bob machte sich sofort auf dem Weg. Noch während der Fahrt telefonierte er mit dem Sicherheitschef in der Villa, der bereits durch die Alarmkette informiert wurde. Er wurde erst nach der Überprüfung seines Sicherheitsausweises durch das schwer bewachte Tor gelassen und parkte vor dem Eingang, wo ihn der Sicherheitschef erwartete.

„Hey, Bob, was für ein Mist. Gibt es schon was vom FBI?"

„Nein, das wird dauern. Ich werde Mrs. Jackson in ein gesichertes Haus mitnehmen. Erst, wenn ich Entwarnung vom FBI erhalte, werde ich sie zurück bringen. Solange bin ich nur über die gesicherte Leitung erreichbar. Mein und das Smartphone von Mrs. Jackson werden nicht erreichbar sein."

„Ist gut, ich kenne das Protokoll. Passen sie auf Mrs. Jackson und auf sich auf, Bob. Sie ist übrigens im Salon."

„Danke, Carl, bis die Tage."

Bob hatte allerdings nicht vor, Kathy vor Ablauf von drei Tagen zurückzubringen. Er hatte sich auf solche Fälle vorbereitet, ist mit dem FBI so gut wie alle Eventualitäten durchgegangen. Die Entschärfung der Bombe hatte erst einmal Priorität und bis es eine Spur gäbe, würden Tage vergehen. Und solange es keine eindeutigen Hinweise gab, würde er seine Kathy keiner Gefahr aussetzen.

Er ging schnellen Schrittes in den Salon und begrüßte Kathys Eltern.

"Mrs. Jackson, Mr. Jackson, es ist alles vorbereitet. Ich bringe Ihre Tochter an einen geheimen Ort, der Sicherheitschef weiß, wie wir dort erreichbar sind. Andere Kommunikationswege gibt es aus Sicherheitsgründen nicht."

Kathys Vater gab ihm die Hand. „Danke, Mr. Reiter, wo bringen sie sie hin?"

„Tut mir leid, Mr. Jackson, aber das ist geheim, aus Sicherheitsgründen. Sie können aber jederzeit über den Sicherheitschef Kontakt mit uns aufnehmen. Machen sie sich bitte keine Sorgen."

Nun meldete sich Kathy zu Wort. „Aber Dad, mein Projekt. Morgen muss ich die Testläufe mit den Kundendaten durchführen, davon hängt der folgende Zeitplan des Rollouts ab."

„Mach dir keine Gedanken, deine Sicherheit geht vor. Dein Vertreter Lin Chi Hong wird die Testläufe durchführen. Der ist äußerst kompetent und wird die Ergebnisse mit mir durchgehen. Kümmere du dich um dich selbst. Wenn du zurück bist, wirst du das Projekt zu Ende führen. Du hast nun ein paar Tage zwangsweisen Urlaub. Genieße es."

Jeder konnte anhand Kathys fragenden Blick ansehen, wie sie nachdachte. Aber nach einer Weile gab sie ihren Gedanken nach und meinte: „Nun gut, wenn es nicht anders geht. Wenn aber irgendetwas nicht richtig läuft, rufst du mich sofort an, versprochen?"

„Versprochen, mein Engel, versprochen. Aber nun ab mit dir und sie, Bob, passen gut auf meinen kleinen Schatz auf."

„Sehr wohl, Mr. Jackson, darauf können sie sich verlassen."

Kathy verabschiedete sich herzlich von ihren Eltern. Sie umarmte beide, gab diesen einen Kuss auf die Wange und ging zu Bob. „Was muss ich einpacken?"

„Nichts. Alles ist im Haus für sie vorbereitet."

So ging Kathy schnell etwas überziehen und die beiden meldeten sich beim Sicherheitschef ab. Mit der Limousine fuhren sie allerdings nur in die Garage der Mitarbeiter des Anwesens, welches sich neben der Auffahrt innerhalb des Grundstücks befand. Bob parkte den Wagen, schloss das Tor und drückte Kathy einen Motorradhelm in die Hand. „Nun geht es auf zwei Rädern weiter, wann sind sie das letzte Mal Motorrad gefahren?"

„Auf dem College aber warum fahren wir Motorrad?"

„Aus Sicherheitsgründen. Wir müssen davon ausgehen, dass die Bombenleger über die Maßnahmen informiert sind. Sie werden erwarten, dass sie mit einer Limousine weggebracht werden. Unter dem Helm sind sie nicht erkennbar und wir können gefahrlos durch die Stadt fahren. Niemand wird wissen, dass sie unter dem Helm stecken."

„Aber wenn die Bombenleger über die Maßnahmen bescheid wissen, wissen die doch auch vom Motorrad."

„Über alles, was ab jetzt passiert, weiß niemand irgendetwas. Ich habe alles ab hier alleine geplant und vorbereitet. Niemand weiß wohin wir fahren und niemand kennt dieses Motorrad."

Kathy sah Bob etwas irritiert an. Sie ist davon ausgegangen, dass sie schnellstens in irgendein Haus fahren und dort die nächsten Tage verbringen. „Bob, das Protokoll? Was bedeutet das alles? Das Protokoll sagt, dass wir schnell in das geheime Versteck fahren und dort ein paar Tage abwarten sollen."

„Sie sagen es, jeder kennt das Protokoll bei solchen Vorsichtsmaßnahmen. Und jeder glaubt, dass wir uns daran halten. Ich halte es für sicherer, wir verlassen das Protokoll und tun, was eben niemand erwartet. Und wenn wir das schon tun, haben wir eben ein Bisschen Spaß dabei. Sie werden sehen, wir machen uns ein paar sehr schöne Tage. Sie werden es mögen."

Kathy hatte sich darauf gefreut, mit ihrem Bob, diesem leckeren, normalen, traumhaften Mann, ein paar Tage in einem geheimen Versteck zu verbringen. Kathy hatte den Zeitpunkt so genau geplant. Sie hatte die Softwaretest um drei Tage verschoben. Sie tarnte die Kinderknete als Bombe und als Bob heute Abend mit einem Kollegen abgelenkt war, konnte sie die Attrappe unter dem Auto befestigen.

Nun gut, dachte Kathy, vielleicht keine ruhigen Tage im geheimen Haus, sondern eine Motorradtour? Die schwere Harley Davidson Streetglide mit der großen Verkleidung und den tief sitzenden Satteltaschen sahen in dem glänzenden Schwarz abenteuerlich aus. Und mit Bob, der sich soeben eine Lederjacke anzog, darin ziemlich verführerisch aussah und sie scheinbar in die Normalität entführen wollte, konnte sie dem Vorhaben noch mehr Gutes abverlangen, als sie sich erhofft hatte.

„Na gut, Bob, was genau haben sie denn vor?"

„Jetzt fahren wir tatsächlich erst einmal in ein geheimes Versteck, wir werden ca. eine Stunde benötigen. Dann werden sie erst einmal ausschlafen und sie müssen dann meine Kochkünste beim Frühstück ertragen. Wir werden dann erst einmal einen Tag in Ruhe am Strand von Daytona verbringen, alles weitere besprechen wir dann morgen Abend beim Abendessen."

„Das klingt ja tatsächlich hervorragend. Aber was ist, wenn mich jemand erkennt?"

„Hier haben sie eine Lederjacke, die wird ihnen passen. Unter dem Helm kann sie niemand erkennen. Lassen sie die Schminke weg, lassen sie die Haare offen und am Strand tragen sie eine Sonnenbrille. Es wird sie niemand erkennen. Sie sind einfach eine junge, freche, hübsche Frau, die mit ihrem Freund ein paar schöne Tage verbringt."

„Ich begleite sie also als ihre Freundin, richtig?"

„Entschuldigen sie bitte, Mrs. Jackson, das sollte nicht so klingen, als ob..."