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Der Pornograf 05

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Traudl ging mit Leila ins Wasser. Ich setzte mich zu Peter. „Stört es dich, wenn ich mit Leila schmuse? Um es vorweg zu sagen, nie unterhalb der Gürtellinie. Küssen, knuddeln und ihre netten Brüste streicheln, mehr war nicht. Es gibt keine großen Gefühle zwischen uns. Es ist nur eine nette Ferienliebe."

„Leila mit dir stört mich nicht. Traudl sagte mir, dir könne man sich als Mädchen schon anvertrauen. Sie würde wohl auch gerne mit dir schmusen, aber du kennst sie ja." Er sah mich ernst an.

„Ich habe es doch richtig erkannt. Du bist in Leila verknallt?"

„Ich verstehe es selbst nicht. Ich kenne sie doch schon so lange. Aber heute - es war wie ein Blitz. Es hat ganz mächtig gefunkt und ich habe ein ganz komisches Gefühl im Bauch. Ich versuche gerade herauszubekommen, ob es womöglich die sagenhafte Liebe ist."

„Du hast vielleicht nur zu viel Baklava gegessen." Wir lachten beide. „Dann höre mal genau zu, Peter." Ich erzählte ihm von meinem Antrittsbesuch bei Familie Schmitt. Wie nett sie sind, eben alles. „Wenn du es ernst meinst, kenne ich nur einen Weg, du gehst zu ihnen. Frage aber vorher Leila, ob sie es überhaupt will. Meinem Freund Peter verrate ich aber gerne ein Geheimnis, sie ist nicht abgeneigt. Das bleibt aber unter uns."

„Du bist ein wahrer Freund", freute sich Peter.

Traudl und Leila beobachten uns, sie kamen gerade aus dem Wasser. Peter ging zu Leila, ich mit Traudl wieder ins Wasser.

„Bahnt sich da womöglich wirklich etwas an?"

„Kleine Schwestern brauchen doch nicht zu wissen, dass der Bruder bis über beide Ohren verknallt ist." Ich gab Traudl einen kleinen Kuss auf die Backe. Sie errötete.

„Das hast du ja noch nie gemacht." Sie erwiderte ihn schüchtern.

„Kleine Schwestern brauchen auch nicht zu wissen, dass die Liebe offensichtlich auf beiden Seiten voll eingeschlagen hat", fuhr ich fort. „Und, die kleine Schwester braucht nicht zu wissen, dass sie eigentlich die Ursache ist. Hätte die kleine Schwester mich nicht zu Leila geschickt, dann würden wir heute nicht hier mit Leila zusammen baden, na den Rest kennst du." Ich gab ihr noch schnell einen Kuss.

„Armes Wollmatingen. Das mit dem Küssen wollen wir aber vorsichtshalber unterlassen", fiel ihr dann ein. „Ich fühle mich deiner Leidenschaft zu Mädchen nicht gewachsen. Nächstes Jahr vielleicht."

„Es tut mir Leid, Traudl, ich habe es nicht fordernd gemeint. Ein Küsschen in Ehren ... du kennst ja den Spruch. Es war ein Küsschen für die Schwester des Freundes, ein Küsschen für die nette Freundin."

„Du Schwerenöter." Traudl lachte, es schien mir erleichtert, auf.

Wir alberten den restlichen Mittag herum. Auf der Heimfahrt fragte ich Leila, ob ihr Vater heute auch zu Hause sei. Sie nickte.

„Hat er dich gefragt?" Sie bejahte es.

„Dann lass uns Nägel mit Köpfen machen. Ich bringe ihn heute Abend mit, wenn immer es geht."

„Du glaubst, er wagt sich in die Höhle des Löwen?" Die Augen von ihr sagten alles.

Ich trat fester in die Pedale, Peter fuhr voraus. „Peter, bist du bereit, jetzt mit zu den Eltern von Leila zu gehen?"

„Lass mich vorher noch schnell nach Hause, was Ordentliches anziehen. Ich möchte einen guten ersten Eindruck machen, das ist das Mindeste, was ich für Leila tun kann. Dann fühle ich mich auch sicherer, als so, mit Badeklamotten."

„Ich werde dich ankündigen." Dann fuhr ich wieder neben Leila und überbrachte die Nachricht.

*** Herr und Frau Schmitt waren daheim, das Abendessen fertig. Leila war heute jedoch merkwürdig ruhig, außer guten Abend, kam heute kaum ein Wort aus ihrem Mund. Das fiel natürlich schnell auf. Herr und Frau Schmitt sahen mich fragend an.

„Heute ist etwas passiert", sagte ich, ernst tuend.

Leila Ohren wurden wieder mal blutrot. Herr Schmitt runzelte die Brauen. Frau Schmitt wurde bleich.

„Leila wurde heute aus heiterem Himmel vom Blitz der Liebe getroffen. Nein! Nein, ich bin da völlig unschuldig. Mein Freund Peter ist schuld. Bei den beiden hat es ganz mächtig gefunkt. Man konnte den Blitz sehen und den Donner grollen hören", gab ich bekannt.

Leila rannte in ihr Zimmer. Frau Schmitt bekam wieder rote Backen.

Ich erzählte, was los war. Erst die Sache mit dem unbekannten Essen, die Sache mit den Blicken, wie ich Peter ausfragte und wie Leila zugab, dass es sie auch erwischt hatte.

Frau Schmitt bekam glänzende Augen. Da war wohl eine verirrte Träne schuld. Herr Schmitt sah verwirrt und gleichzeitig erleichtert aus. Aus dem Augenwinkel heraus sah ich, dass Leila um die Türe schielte. Sie erwartete wohl großen Ärger.

„Nun, Peter wird wohl gleich kommen. Er will kein Risiko eingehen und sich bei ihnen ..." Klingeln unterbrach mich.

Leila rannte an die Türe, zog den arg verlegenen Peter an der Hand herein und setzte ihn auf einen Stuhl. Sie selbst setzte sich jedoch demonstrativ neben mich.

Herr Schmitt sah, dass Peter sichtlich schüchtern war. „Guten Tag Peter. Paul hat uns schon gesagt, dass es heute ein großes Feuerwerk gab, mit dir und meiner Leila als Akteure."

Peter schaute auf. Sein Blick suchte Leila, er stand auf und wendete sich an Herrn Schmitt. „Ja! Das stimmt. Ich verstehe es nicht, aber - es hat gefunkt. Paul meinte, ich solle mit Leila reden und sie gestand mir, dass sie auch so ein Gefühl zu mir hätte. Sie erklärte mir aber auch, sie sei derzeit gebunden. An Paul." Er sah zu mir rüber. „Nun, ich sagte ihr, das wisse ich und das sei auch in Ordnung. Paul gehe bald und ich hätte Zeit genug. Verträge, wenn man so dazu sagen kann, muss man einhalten, sonst wäre es sicher unehrlich. Das ist uns doch beiden klar."

Peter machte das richtig gut. Entweder hatte er, maulfaul, wie er sonst ist, viel dazu gelernt, oder die Liebe trieb ihn.

„Paul, mein alter Freund, wollte sogar zurücktreten. Ich denke aber, und deswegen bin ich gekommen, es ist vernünftig, zuerst einmal mit ihnen Frau Schmitt, und mit ihnen Herr Schmitt, zu reden." Er verbeugte sich höflich in die jeweilige Richtung. „Ich möchte ihrer Tochter Leila den Hof machen. Wären sie damit wohl einverstanden?"

Frau Schmitt hatte ein Lächeln im Gesicht. Leila zerdrückte mir wie wahnsinnig die Hand. Sie wurde ganz rot - die Hand.

Herr Schmitt schmunzelte: „Nun, Peter. Ich bedanke mich, sicher im Namen meiner Tochter Leila, für diesen Antrag. Wenn es ihr Wunsch ist, dann ist es auch unser Wunsch. Eine Bedingung, ich habe sie auch Paul gestellt, ich möchte, dass Leila zu ihrer Hochzeit noch eine Jungfrau ist."

„Ich will sie lieben, nicht mit ihr fi ... schlafen. Das ist für die Hochzeitsnacht vorgesehen, so haben ich es daheim gelernt." Peter vertrat energisch seine Meinung, obwohl er beinahe das falsche Wort gewählt hatte.

„Das bedeutet natürlich auch, dass du viele aus Wollmatingen gegen dich haben wirst, du kennst sie ja", sagte Herr Schmitt ernst.

„Ich habe mit Paul darüber gesprochen", antwortete Peter sehr ernsthaft. „Von ihm habe ich in diesem Jahr gelernt, dass es nicht geht, einfach jemanden zu ignorieren oder gar zu terrorisieren. Er hat mir das ziemlich nachhaltig klar gemacht, als ich ihm sagte, wie es um mich steht. Ich schäme mich jetzt dafür, dass ich mich gedankenlos mitreißen ließ. Ohne Paul hätte ich Leila wohl kaum kennen gelernt. Wenn ich den üblichen, saudummen Obersprüchemacher so richtig verkloppt habe, dann wird sicher in Wollmatingen bald Ruhe einkehren. Er muss mir nur die leiseste Chance geben, es zu tun. Es ist sicher nicht die richtige Art, denn ich hasse Gewalt, aber im Notfall hilft es. Und Ärger in Liebesdingen - ist ein absoluter Notfall." Er reckte sich und ich sah, er war der Riese von dem Traudl sprach. Ich bin nicht ängstlich, aber in diese Schlägerei wollte ich lieber nicht geraten. Mit der Liebe war es ganz offensichtlich etwas sehr Eigentümliches.

Leila hatte inzwischen meine fast taube Hand losgelassen. Dafür hatte sie den Kopf an meiner Schulter und weinte ein wenig. Das war mir nichts Neues, eher ein Zeichen von Glück als von Traurigkeit. Ich nahm sie tröstend in den Arm.

Frau Schmitt sah es auch. „Leila scheinen Freund gefunden. Leila sonst nie weinen. Vielleicht heimlich."

Leila riss sich von mir los, schnappte sich Peter und verschwand mit ihm in ihrem Zimmer. Nach zehn Minuten kamen sie wieder. Leila sagte, hochrot im Gesicht: „Vati, hast du eigentlich ja gesagt? Wenn nicht, wird es Zeit! Peter hat mich eben zum ersten Mal geküsst. Oder ich ihn oder so ..."

Herr Schmitt nahm Peter und seine Tochter in den Arm, drückte sie. „Versucht es meine Kinder. Du, Peter, bist gern gesehener Gast in unserem Haus. Achte und liebe meine Tochter." Dann drehte er sich zu mir um. „Paul, ich bin sicher, dass du dadran schuld bist. Du hattest den Mut zu uns zu kommen und Leila aus ihrem Jammer zu erlösen. Dadurch hat sie nun einen festen Freund. So gute Freunde, als welcher du dich, in so kurzer Zeit, gezeigt hast, werden in Persien, wo ich meine schönsten Jahre verbrachte, oft in die Familie aufgenommen. Ich habe mit Rama, meiner Frau, gesprochen, sei du wie ein Gwaihir, ein Sohn - Leila sei du wie seine Schwester." Dann lachte er so laut wie Pop. „Heute werden wir den Ouzo austrinken. Mutti, Gläser! Auch für Leila, aber für sie nur ein Kleines."

Leila gab mir einen richtig dicken Kuss, mit allem Drum und Dran. „Das war für meinen Freund Paul." Dann bekam ich ein Küsschen, wenn auch auf den Mund. Sie grinste frech. „Und der ist für meinen Bruder Paul. Es tut mit Leid um meinen Freund, aber ich freue mich über den Bruder, den ich jetzt habe."

Frau Schmitt kam an und, zu meiner totalen Verblüffung, küsste sie mich auch. Auf die Backe. „Danke Sohn Paul. Ich werden schreiben an Familie, du jetzt Mitglied, dann Sonderpreis für Teppich." Sie lachte jetzt so verschmitzt, wie es Leila manchmal tat.

Wir tranken Ouzo und aßen Baklava. Leila leckte ihr Glas mit der Zunge aus, wie eine Katze die Milch. Peter verschluckte sich erst, das Zeug war auch verdammt scharf. Ich erfuhr, dass Ouzo ein griechisches Produkt ist. In Persien wird ein mehr dem türkischen Raki ähnlicher Anisschnaps getrunken, aber weder das persische, noch das türkische Produkt, gab es in Deutschland zu kaufen und der französische Anis, sei was völlig anderes.

„Und was machen wir morgen?" Wollte Leila wissen. „Paul hat nur noch eine Woche Urlaub."

„Wir stehen um Acht mit den Fahrrädern vor der Haustüre, wie es bisher nur Paul tat." Nachbarn spielen für Peter keine Rolle mehr.

„Wollen wieder Mittagessen?" Fragte Frau Schmitt.

„Gerne", sagte Peter. „Ich könnte mich da reinlegen. Es schmeckt toll", grinste er. „Von der Baklava kann es ruhig die doppelte Portion sein." Frau Schmitt lächelte erfreut. Herr Schmitt röhrte. Ich lachte. Auch hier erfuhr ich Neues: Baklava ist ebenfalls die griechische Bezeichnung. Die Art, wie ihn Frau Schmitt machte, mehr in Form einer Praline, denn als Kuchen, stammt aus den arabischen Ländern.

„Als Sohn müsste ich ja eigentlich Mutter sagen, aber, von diesen wunderbaren Dingern würde ich ihnen gerne hundert abkaufen, um meine Freunde in Stuttgart zu verwöhnen."

„Ach Paul, natürlich kann ein Sohn du sagen. Nenne mich ruhig Rama und meinen Mann Friedrich. Ich werde dir zum nächsten Wochenende ... du fährst doch Sonntag?" Ich nickte. „Ich werde dir eine Packung fertig machen. Wir geben unseren Kindern immer eine Wegzehrung mit." Ich bedankte mich, und fühlte mich hoch geehrt.

Es war mittlerweile neun Uhr. Peter wusste, was Anstand ist. Er küsste Leila, dann verabschiedete er sich. Ich tat das Gleiche. Leila flüsterte mir noch ins Ohr: „Es tut mir schrecklich Leid. Mit meinem geliebten Bruder kann ich aber schlecht schmusen."

„Scheiße, oh Gott verdammte Scheiße", war das Erste, was Peter draußen sagte. „Das ist eine so verdammt nette Familie, nur wegen nem verblödeten Halbaffen, habe ich es gar nicht gemerkt. Ich schäme mich, glaub mir Paul. Ich bitte Gott, er möge mir Gelegenheit geben, diesem Schleimer zu zeigen, wo der Bartel den Most holt." Dann wurde er aber doch etwas kleinlaut. „Vorher habe ich es aber wohl noch den Eltern zu erklären."

Tante Rösle und Onkel Franz waren noch im Garten, als ich kam. Ich erzählte ihnen natürlich alles. Die Reaktion war wie erwartet, sie freuten sich für Leila und Peter. Als ich eine Papierserviette mit Baklava aus der Hemdentasche nahm, probierten sie erst vorsichtig, dann genussvoll. Onkel Franz meinte: „Es ist halt viel einfacher, jemand in Misskredit zu bringen, als sich mit ihm auseinander zu setzen."

*** Fünf Minuten vor Acht waren wir vor der Haustüre von Leila. Peter läutete kräftig mit der Fahrradklingel, Traudl unterstützte ihn, ich rasselte ebenfalls los. Für mich war es ja nichts Neues mehr.

Die Fenster der Nachbarn gingen auf. „Ruhe da unten!"

„Wir wecken nur unsere Freundin Leila", brüllte Peter, damit es auch sicher ankam. „Um Acht darf man das mit Sicherheit."

„Dat kann ich nicht so richtig glooben", brüllte Osswalds Heini von oben zurück. „Vor allem nich vor et Haus von Ausländers. Un nich bei Nachtschichtlern nebenan."

„Dumme Berliner sind für mich nicht nur auch Ausländer, sondern manche auch noch Blödmänner", tönte Peter. „Ich hab nichts dagegen, mal mit dem Oberblödmann darüber zu reden!" Er hob eine Faust. Bei Osswalds klappte das Fenster hörbar zu.

Leila kam, schön wie der frühe Morgen. Auf dem Gepäckträger hatte sie einen großen Korb gespannt. Aus einem der Häuser klang Händeklatschen. Beifall. Leila nahm den Kopf hoch und ... lächelte.

Traudl grinste ihren Bruder an. „Da hast du wohl eine kleine Tretmine gelegt. Der Beifall von Klingmanns zeigt, dass Osswalds Heini gar nicht so beliebt ist, wie er tut."

Sie fuhr neben mir. Meine ‚Schwester' Leila, neben Peter. Irgendwie war es selbstverständlich. Wir badeten. Peter und Leila benahmen sich kein bisschen anders als Traudl und ich, nur, dass ich Traudl nicht immer wieder küsste. Wir waren eine verspielte Bande und Leila gehörte ganz einfach dazu. Sie strahle so glücklich, wie ich es selten bei einem Menschen sah. Sie fühlte, dass sie akzeptiert ist. Beim Mittagessen, enorme Portionen, von Rama gekocht, und enorme Portionen, die Peter und Traudl mitbrachten, ließ ich meine Neugierde los:

„Hast du gestern daheim noch was gesagt, Peter?"

„Gesagt?," lachte Traudl laut auf. „Mein lieber Bruder hat verkündet. Laut und unabänderlich. Er sagte: Ich gehe jetzt mit Leila. Wir lieben uns, nur damit ihr Bescheid wisst! Du wirst es nicht glauben, aber die Eltern haben nur gemeint, er solle sich anständig betragen und", Traudl wendete sich Leila zu, die aufmerksam zugehörte „sie wollen, dass er dich dann endlich auch mal vorstellt." Dann grinste sie sehr frech. „Papa sagte, es würde auch Zeit. Er hätte schon gefürchtet, dass Peter irgendwie unnormal sei, weil er in seinem Alter noch kein Mädchen angeschleppt hätte, wie sonst alle in seinem Alter."

„Was mich total verblüfft hat, dass weder Leila als solche, noch die in der Nachbarschaft geächtete Familie ein Thema war", setzte Peter hinzu. „Die Eltern sagten nur, ich solle mich anständig benehmen. Papa fragte mich später noch, als Traudl schon weg war, ob ich denn auch wüsste, was er mit anständig meine. Ich sagte ihm, küssen und schmusen sei anständig, miteinander geschlafen würde erst in der Hochzeitsnacht, dann sei das auch anständig. Er gab mir eine Ohrfeige, dann nahm er mich in den Arm und meinte, ich hätte den Sinn der Sache wohl begriffen."

Leila rutschte näher zu ihm rüber und gab ihm einen dicken Kuss. Danach sagte sie, mit etwas klagender Stimme. „Vati hat Recht, es sind meine schönsten Ferien bisher. Ich glaube ich liebe dich, Peter. Ich glaube aber, es tut mir Leid für dich, auch den Paul. Wenn auch nicht ganz so sehr und vielleicht auch aus anderen Gründen. Und dich Traudl, du warst schon immer sehr nett, dich habe ich fest in mein Herz geschlossen, so wie meinen Bruder Paul."

Den Bruder verstand Traudl nun überhaupt nicht. Peter klärte sie auf. Dann lachte sie. „So kommt man also zu einem Bruder. Nun, Paul könnte ich mir auch gut als älteren Bruder vorstellen." Sie gab mir ein Küsschen auf die Backe, dabei hatte sie es erst gestern abgelehnt. Dann fügte sie sehr schelmisch dazu: „Ob ich nächstes Jahr jedoch, im Urlaub, noch seine Schwester sein will, das bezweifle ich eher."

Ich glaube, dass nicht nur ich begriffen habe, was sie damit meinte. Sie fand es völlig in Ordnung so.

Wir lagen faul in der Sonne. Der Baklava waren längst alle, obwohl Rama reichlich eingepackt hat, da stieß mich Traudl an.

„Du, Paul, du kannst doch gut mit Frauen umgehen, als erfahrener Großstädter. Wir haben da eine Base, die Hellen, sie ist Neunzehn, ein bisschen mollig und ..." Sie stockte.

„Und?" Ich ahnte was kommt.

„Sie ist unheimlich nett und ..."

„Und?"

„Und unheimlich einsam. Du würdest mir eine Freude machen, wenn du mal mit ihr ausgehst. So, jetzt ist es raus."

„Ausgehen? Abends? Zum Tanzen? Das tut mir Leid, das ist so gar nicht mein Ding", erteilte ich ihr eine Abfuhr.

„Ich bin halt blöd. Das meinte ich ja auch gar nicht. Hellen würde sich sicher freuen, wenn du mit ihr zum Baden gehst. Ich hätte da sogar einen prima Vorschlag. Da hinten, vor der Brücke zur Mainau, ist doch dieser alte Steg. Ich bin gestern hing'schwommen. Da hab ich entdeckt, dass es einen scheinbar vergessenen Pfad hierher gibt. Was hältst du davon, dorthin mit Hellen zum Baden zu gehen? Ich sag dir auch warum: Sie wollte nie mit uns nach Bodman, du schaffst es aber bestimmt, dass sie es sich traut, nackt hierher zu kommen. Wir werden mit dem Mittagessen auf euch warten."

„Das schafft Paul sicher, wo er sogar die Kim dazu gebracht sich nackt fotogr ..." Leila schlug erschrocken eine Hand auf den Mund.

„Peter und Traudl kennen meinen Wunsch, nackte Mädchen zu fotografieren. Die werden also kaum überrascht sein, dass ..."

„Das scheint wirklich sein neuestes Steckenpferd zu sein", unterbrach mich Peter. „Wir sind schon gespannt, auf seine Fotos."

„Peter, du meinst, du weißt ..." Leila brach ab.

„Es hätte mich sehr gewundert, wenn er keine von dir gemacht hätte. Nach Hause willst du sie sicher nicht geschickt haben also, mit den Bildern von Bodman, zu mir. Hast du gehört Paul?" Ich nickte.

„Ihr seid ja so eine, eine ... oh, ich weiß es wieder, geile Gesellschaft, da werden so junge Mädchen wie ich nur verdorben. Ich sollte besser nach Hause gehen. Aber ... ans Küssen könnte ich mich schon gewöhnen. Zurück zu Hellen, würdest du?" Traudl kicherte, küsste mich sogar nochmals kurz auf die Lippen.

„Wenn sie nett ist. Ich mag Mädchen. Ich kann und werde meine Liebe natürlich nicht allen geben. Ich habe jedoch längst begriffen, dass manchmal ein harmloses Treffen ganze Welten verändern kann." Ich überlegte, ist längst richtig gesagt, bei nur rund sechs Wochen Erfahrung? Ich sah zu Leila, die grinste frech, dann wurde sie Rot. Feuerwehrauto. Peter nahm sie fest in den Arm. „Ich tue es aber gerne für meine Urlaubsfreundin im nächsten Jahr." Jetzt hatte ich Traudl geschafft. Sie wurde aber nicht nur Rot, sondern wechselte die Farben. Bleich -- Rot -- Bleich. Wir die Warnlichter im Konstanzer Hafen.

„Man sollte dir in den Hintern tret ... Ich werde Hellen anrufen. Wenn sie zusagt, dann gebe ich dir Bescheid. Du kannst dann morgen gleich durchstarten bis zum Steg", teilte sie mir mit.

Zurück in Wollmatingen, wurde Traudl freudig begrüßt.

„Oh, Traudl, freuen dich sehen. Leila oft sprechen von dir." Rama und Leila sprachen persisch. Rama sagte danach: „Gut. Vati und Mutti Peter müssen lernen kennen Leila. Sehr gut. Leila haben heute frei bis Zehn. Vati kommen nicht vor Neun. Er holen Leila wieder ab. Nehmen Paul mit?" Wendete sie sich direkt an Peter.

„Natürlich", sagte Peter. „Mein bester Freund muss mit."

Es wurde ein Gartenfest, wie es so nur am Bodensee gefeiert wird. Die Nachbarn waren alle da, der Mittelpunkt war natürlich Leila. Nur Oswalds fehlten, sie wurden jedoch nicht vermisst. Um Halbzehn kam Herr Schmitt. Ich stellte ihn vor - er wurde akzeptiert. Gegen Zehn wollte er mit Leila gehen. Die Nachbarn meinten, das sei viel zu früh, an einem so schönen Abend wie diesem.

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