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Der Pornograf V - 02

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Gitta hatte blitzschnell einen Landgasthof aufgetan, in dem ist nur am Wochenende was los, wenn die Städter kommen. Wenn wir in der Kneipe zuvor etwas umsetzen, sei das mit den Zimmern klar. Da sitzen wir nun. Erlaubnis, Platz und Lust hatten wir auch, doch wie kommt man an einen Mann? Wir haben es mit einer Anzeige versucht. Prompt kam auch Besuch: einmal die Sitte und zwei Pickelgesichter, die noch nicht mal Sechzehn waren. Ein zweiter Versuch, brachte einen Opa mit zu hohem Blutdruck. Der wollte nur mit uns geil quatschen, einen hoch bekam er schon lange nicht mehr.

Nun, lieber Verlag. (Wie man sieht, wird die Anrede immer Vertraulicher, je mehr Hilfe man braucht.) Es ist klar, dass wir natürlich nicht noch drastischer inserieren können. Nur mit dem Wirt zu schlafen, um die Kosten zu mildern, macht auch nicht so ganz viel Sinn. Da kam diesmal mir eine Idee (deshalb muss ich ja auch schreiben). Wir würden alle sehr sinnlich – ach sagen wir doch eher geil – für einen Fotografen posieren. Das Angebot für schöne Wäsche, auch das sei gerne akzeptiert. Wie wir aus den Nachbarn sehen, ist das natürlich noch lange nichts Besonderes, auch nicht, wenn wir mit jemand dem Beischlaf huldigen oder lesbische Neigungen vortäuschen. Was wir vorschlagen, sozusagen als das Tüpfelchen auf dem i, wir bieten dem Fotografen die tollste Show, die er sich vorstellen kann ...

Nämlich genau das, was er sich wünscht. Egal was, eine findet sich immer bereit dazu. Wir machen das Ganze kostenlos und – so haben wir uns das gedacht, der Verlag druckt, meinetwegen gegen Gebühr, eine 190er Telefonnummer, die wir uns beschafft haben. Das ist eiskalte Werbung für unseren Hausfrauenpuff, das wissen wir. Einen Versuch hat doch jeder mal frei. Auch der Fotograf, wenn er Lust dazu hat. Helft bitte euerer Heidrun Hamann und ihren Freundinnen.

„Ach du dicker Finger“, hörte ich Mom sagen. Unbemerkt hatte sie die Bibliothek betreten. „Da habt ihr ja mal wieder heiße Post bekommen. Wenn die Kopien zu mir kommen, muss ich hellwach und ausgeschlafen sein, um nicht irgendwelchen merkwürdigen Rufen der Wildnis zu gehorchen.“

„Hallo Mom“, begrüßte ich sie. „Jetzt führst du auch noch so wilde Reden. Unsere beiden Italienerinnen haben heute schon ein schlimm genuges Bild von uns bekommen. Das gerade, war übrigens ein sehr harmloser Brief. Da hatte Doris heute schon ganz andere Kaliber dabei. Was führt dich aber zu uns? Nimm Platz, du kannst gerne zuhören, wenn du Lust hast, auch wenn es dem Ende zugeht.“

„Danke nein. Entschuldigt meine Damen, ich denke speziell ihr, Gina und Anna, wegen meines Kommentars. Die Eulen ...“

„Nun sag nur nicht, die sind verdorben genug. Das hat uns dein Herr Sohn heute auch schon vorgeworfen. Gleich muss ich heulen“, jammerte Uschi zum Herzerweichen - doch zum Glück völlig fruchtlos. Selbst unsere neuen Mitarbeiterinnen nahmen das nicht ernst.

„Ach ihr. Wenn doch mal alle junge Frauen so emanzipiert wie du und Doris, Hauptsache aber, so weltoffen, fröhlich und selbstbewusst wären, verbunden mit eurem gerüttelten Maß an Verständnis und Disziplin, dann sähe es auf der Welt besser aus“, lächelte Mom.

„Danke. Danke“, stöhnte Doris, als ging es um ihr Leben. „Endlich lobt uns mal jemand. Ich war drauf und dran, mich in einem Sektglas zu ersäufen - so wie Paul uns wieder mal behandelte.“

„Nun lass mal die Kirche im Dorf, ihr wart ja gar nicht so schlecht heute. Ihr könnt zumindest gut vorlesen.“ Doris erhob die Faust. „Und gut recherchieren. Ich werde das, mit Kim, bei der Berechnung des Jahresbonus sehr wohl zu berücksichtigen wissen.“

Damit hatte ich sie. Die Eulen sind keinesfalls geldgierig. Seit unseren Reisen, haben sie jedoch viele ausgefallene Kleiderwünsche. Schmuck ist neuerdings auch nicht gerade etwas, was sie ablehnen.

„Ich kam eigentlich auf einen Vorschlag von Sara“, meldete sich Mom zum Wort zurück. „Ja, von Sara, ihr habt recht gehört. Unser Zwerg hat sich zur Persönlichkeit entwickelt, jenseits der Frechheit, die ihr eigen ist. Nun, sie schlägt vor, sie, in höchsteigener Person, sei gerne bereit in Stuttgart, hier in der Bibliothek, um Halbsechs - weil da Pop auch da sei - Snacks und Getränke zu reichen. Wir seien es ja aus Italien gewohnt und sie auch.“

„Das ist eine bezaubernde Idee“, fand Lis. „Ein Glas Champagner wird die Säuglinge kaum umbringen – ich meine, wenn es durch mich durchgelaufen ist.“ Sie sah auf die Uhr. „Fünf! Ab sofort gibt es neue Fütterungszeiten. Kim, bleib da und prüfe, ob alles klappt. Ich komme mit Saya zurecht. Bis gleich.“ „Frau Gräfin, Stammmutter und Hausherrin des Obergeschosses haben gesprochen. So sei es dann. Vorher, Doris, rufe wegen dieser Freizeitbeglückerinnen Mikel an. Wenn er sein Okay gibt, mache einen Termin. Ich denke zwar, man sollte so was nicht unterstützen, aber wenn mit oder ohne uns? Dann lieber ein Shooting für die Kasse.“

„Alles klar, Paul. Ich rufe auch Italien an. Sofort. Vielleicht komme ich ein paar Minuten später“, war Doris einverstanden.

Kim ging auch gleich mit. Gina und Anna schauten fragend. Ich übernahm es sie aufzuklären; bei unserem abendlichen Cocktail waren sie ja nie dabei. „Wir lassen damit den Tag ausklingen. Oft werden nochmals die Vorkommnisse des Tages durchgehechelt – ahm, besprochen. Viel öfters wird allerdings der reine Blödsinn gequatscht. Es ist sozusagen ein Puffer zwischen Arbeit und Privatleben. Beim Abendessen geht es manchmal, eher selten, weiter. Eigentlich nur, wenn was Wichtiges vorliegt. Ach ja, und was ich noch sagen wollte, wenn wir die Möglichkeit haben, ziehen, die Frauen zumindest, sich alle dazu hübsch an. Die Herren sollen ja auch ihre Augen entspannen und wo geht das besser als beim Anblick einer schönen Frau.“

„Oh!“ Gina lächelte doch tatsächlich. „Wenn ich denken, Don Paolo sehen nackte Frau ganzen Tag, dann verstehen seine Augen gerne ruhen auf gut angezogener Frau, wenn machen Tag fertig.“

„Zum Feierabend, wäre hier der richtige Begriff. Feierabend. Das hast du gut erkannt. Nun husch, husch, umziehen.“

„Du meinen, die Augen von Don auch auf uns ruhen?“, hörte ich Anna noch fragen. Ich war schon auf dem Weg zu meinen Kindern. So nebenbei bin ich ja auch noch Familienvater.

Ich stieß an der Türe, auf dem Weg zurück in die Bibliothek, fast mit Doris zusammen. Sie kam aus dem Büro, ein Fax in der Hand, in dem Mikel unsere heißen Termine bestätigte. Ich überflog es. Seine schamlose Aufforderung viele, viel Bilder zu machen, reihte sich in seinen ewig ähnlich unverschämten Forderungen ein. Er war unersättlich. Arbeiteten wir bis an die Grenzen des physisch Möglichen, hörten wir selten einen Dank. Seine Schecks kamen allerdings um so schneller, je höher sie waren. Ob das die Form eines Dankes der Engländer ist? Ich nahm mir vor, zusammen mit Jürgen, ihn in dieser Saison, einfach zu zumüllen. Nach den Hunderten, meist oberbraven, Models in der Villa, hatte ich heute so richtig Lust bekommen, das außergewöhnlich zu fotografieren. Da soll die Geilheit aus den Bildern tropfen, beschloss ich. Was zu heiß ist, kann Mikel ja rauslassen. Es wird wenig sein.

Alle waren schon da. Sara hatte ein verflucht nettes Buffet angerichtet. Da wurden sicher die teuersten Feinkostläden und die besten Metzger ausgeraubt. Ein prüfender Blick, nichts, aber auch schon gar nicht war vergessen. Weder bei den Speisen, noch bei den Getränken. Bei denen entdeckte ich gar einige neue italienische Spezialitäten. Da werden sich die Frauen freuen, speziell Gina und Anna. Die saßen aufgeregt auf der Vorderkante ihrer Stühle. Gefährliches Neuland? Sara stand stolz wie ein Spanier neben dem Buffet. Ich knuddelte sie fest, bedankte mich für die gute Idee, dann bekam sie auch noch den erwarteten Kuss. Das Verhältnis zwischen uns zwei könnte nicht besser sein, seit Kim und ich sie vor zwei Jahren mit nach Bangkok nahmen. Sie ist nun ja knapp so alt wie Lis - mit mir ging sie jedoch um, wie mit einem geliebten Vater. Nun ja, beim Küssen schlabbert sie manchmal, wenn die Gefühle mit ihr durchgehen. Das schützt uns arme Ersatzeltern allerdings nicht vor ihrer gnadenlosen Frechheit, bedingt durch die kompromisslose Überzeugung, sie sei die absolut Größte. Die Familie konnte da vielleicht mithalten, Pop vor allem, die Eulen hatten es jedoch schon sehr schwer sich durchzusetzen. Da galten nur Argumente. Nun hatte sie allerdings ein völlig unerwartetes Problem: Gina und Anna. Das Verbot Italienisch zu sprechen, traf sie fast noch härter als die beiden. Sara spricht ganz arg Schwäbisch und unsere italienischen Maiden, verstehen das kaum. Es war Mom, die mir zu diesem Schachzug geraten hatte und - er wirkte. Sara bemühte sich, Schriftdeutsch zu sprechen. Ein wenig schade ist es schon, fand Pop, die Sprüche von Sara seien halt oft sehr unterhaltsam gewesen. Eine schwache Umschreibung dessen, wie eine sehr klein geratene junge Thai, auf einen Besucher wirken muss, wenn sie ihn in glasklarem Schwäbisch anspricht. Es war oft genug sinnverwirrend.

Nun, Sara zeigte sich heute zufrieden mit meinem Lob. Gerade mal ein normales Danke, entfleuchte ihrem Mund. Dann ging sie zu Pop. Er bekam seinen zweiten Cognac. Sie hatte schnell gemerkt, dass Pop seinen Cognac nur in Ausnahmezuständen in vierfacher oder gar noch größerer Portion möchte. Exakt doppelt, dafür zwei kurz hintereinander, damit beginnt er gerne den Abend. Er nennt es den bitteren Geschmack wegspülen. Zum Glück hatte ich das noch nicht nötig.

„Heute hatten wir einen sehr ruhigen Tag“, begann ich die Unterhaltung. „Das will aber keinesfalls bedeuten, einen sehr geruhsamen Tag. Doris hat uns die Highlights der nächsten acht Wochen für die Arbeit bei den Nachbarn vorgestellt. Ich fürchte, beim Aufbereiten des Materials hatte sie ein heißes Wochenende.“

„Da kannst du einen drauf lassen“, kam prompt die Antwort von Doris. „Zum Glück hab ich Uschi.“

„Da fällt mir ein, alles klar bei Mama und Papa?“ „Voll klar. Die beiden haben sich die Mühe gemacht, diese Kammer neben uns, durch eine Türe mit unserem Zimmer zu verbinden. Jetzt haben wir eine tolle Suite. Wenn Uschi mal schnarcht, schlafe ich auf unserer eigenen neuen Wohnzimmercouch.“

„Gewitterhexe. Wenn einer schnarcht dann du“, sagte Uschi betont freundlich.

„Oh fein, ihr versteht euch also immer noch gut“, lacht Lis. „Im Übrigen bin ich sauer. Wir haben Papa jahrelang gebeten, diese Kammer herzurichten, dass wir einen Rückzugsraum haben. Er hat es einfach ignoriert. Wenn ich das Kristin sage ...“

„Bitte Lis, mach da kein Theater. Wir haben uns so gefreut. Du weißt ja, Onkel und Tante sind so was wie Eltern für uns“, bat Uschi.

„Natürlich weiß ich das. Ich akzeptiere euch ja gerne als Schwestern. Das eben war nur eine Feststellung“, antwortete Lis.

„Gebt ihr mir jetzt bitte erst mal eine Chance, Gina und Anna, im Kreis der ganzen Familie zu begrüßen? Wir kennen uns ja alle, seit heute zählen sie jedoch, zu meinen engsten Mitarbeitern. Das birgt Pflichten, nämlich harte Arbeit. Aber auch Rechte, zum Beispiel die Teilnahme am abendlichen Cocktail, den wir im Winter, dank Sara, jetzt auch in Stuttgart genießen dürfen. Auf Gina und Anna, genauso wie auf Sara – ich sehe alle haben ein gefülltes Glas – möchte ich hiermit anstoßen. Die Wintersaison ist eröffnet!“

Der Applaus war etwas schleppend. Pop war zu faul, die Eulen fühlten sich nicht aufgefordert und Mom war bereits in die Kopien vertieft, die ihr Doris, von den Briefen der Bewerber, gemacht hatte.

Gina und Anna waren noch zu schüchtern. Sara verteilte Häppchen, sie fühlt sich sowieso selten angesprochen. Heute war sie außerdem maulfaul, das reizte mich natürlich.

„Sara, bist du eigentlich gerne mit nach Stuttgart gekommen? Italien muss dir doch viel besser liegen? Des Klimas wegen.“

„Lugenbeutel. Das isch dir voll scheißegal. Du willscht doch bloß wissen, ob ih dort n’Freind z’rückg’lassen hab.“

Das war ja fast verständlich. Ich war verblüfft. Einem Württemberger wird man zwar lebenslang gewisse ‚sch’ Laute und sonstige Eigenheiten anhören, aber die meisten Worte kann er verständlich ausdrücken; wenn er will. Die Kur von Mom zeigte Wirkung.

„Eigentlich eher weniger. Wir haben uns ja geeinigt, erst, wenn es ernst wird, werden Lis, Kim oder ich informiert. Ganz ehrlich gesagt, ich hoffe, da haben wir noch ein wenig Zeit.“

„Und was willscht denn dann wissen?“

„Einfach was ich gefragt habe, ob du gerne mitgekommen bist.“

„Wenn du so fragscht, du wirsch’s nicht glaube - ja! Du glaubscht gar net, wie gut's tut, wenn man so richtig fescht g’froren hat, und dann wieder ins Warme kommt. Dann hab ih feschtg’stellt, im Winter wird mei Haut so richtig hell, dann noch blonde Haar dazu und in der Villa steh’n se wieder Schlange.“

„Komm her du blondes Gift“, lachte Pop dröhnend. „Ich glaub, ich muss dich jetzt knuddeln.“

„Au scho wieder, na ja, s’gibt Schlimmers“, sagte Sara mit todernstem Gesicht. Sie ging aber hüftschwingend zu Pop, der sie richtig liebevoll knuddelte. Sie ließ es sich sichtlich gerne gefallen, ein Küsschen fiel auch noch ab.

„Darf ich haben Frage?“, meldete sich Anna.

„Ja, natürlich. Dazu ist der Cocktail ja gedacht“, sagte Kim.

„Uh, sein schwer“, sie sah zu Gina, sie berieten sich leise. Dann kam es. „Professore Pop sein nicht Papa von Sara. Wir nicht verstehen, warum Professore machen – oh, sein nix Liebe, sein – oh, wissen, schmusen mit Sara. Verstehen?“

„Ach ihr armen Spatzen. Ihr habt wohl zu Hause nie wirkliche Liebe kennen gelernt. Liebe, Verständnis und Zutrauen zueinander. Pop mag Sara und Sara mag Pop, wenn sie meinen, sie müssten sich das mal wieder beweisen, dann tun sie das. Ob wir da sind oder nicht. Das hat nichts, aber auch schon gar nicht mit Sex zu tun, wie ihr wohl denkt. Da würde Mom mit Sicherheit den eisernen Besen schwingen und gewaltig draufhauen“, erklärte ich ihr.

„Woischt“, sagte nun auch noch Sara. „Ich hab auch nur wenig von meim Pa g’habt. Jetzt hab ih Paul. N’Opa hab ih nie g’habt. Da kommt mir Pop grad recht. Ih han halt viel Lieb in mir, nun sag mir, warum soll ih Pop nix davon abgebe? Da nehm’ ih Mom nichts weg, mir tut’s gut und Pop freut sich. So isch allen g’holfen. Ih glaub das isch euer Problem; ihr wisst einfach net, wohin mit euerer Lieb’, einfach weil ihr no net wisst, dass se in euch drin isch. Das isch derbe Scheiße und ih weiß net, wie ih euch da helfe kann. S’isch halt was Innerliches. Ih denk, genauso verschteckt wie bei mir, als ih herkam. Ih hab mich damals einfach falle lasse und dr’Kim vertraut. Ganz plötzlich war se da, die Lieb.“

Das brachte ihr einen saftigen Schmatz von Pop ein. Mom meinte, das hätte sie schön gesagt und Donna Lisa lächelte wir Mona Lisa.

„Ich denken, klein wenig verstehen“, sagte Gina versonnen. „Ist auch Angelegenheit von Vertrauen, ich denken. Wir werden lernen vertrauen.“ Sie stand auf, kam zu mir und küsste mich frech auf den Mund. Feuerrot im Gesicht kehrte sie dann zu ihrem Platz zurück und sah sich um. Nur lächelnde Gesichter, und ein Verblüfftes. Meines.

„Danke für den Vertrauensbeweis“, fiel mir nur ein, dann auch noch, dass ich jetzt zu lächeln hatte. Sara brachte mir ein paar neue Häppchen, dabei stieß sie mich frech mit der Hüfte an. Ich sah zu ihr hoch, sie grinste frecher denn je. Ich verstand sehr wohl, was sie damit sagen wollte: Man muss halt nur die rechten Worte finden. Ich wollte ihr auf den Po klatschen, ließ es dann aber doch - sie schlägt zurück!

Wir plauderten noch über dies und das, dann gingen wir zum Abendessen. Wie an den meisten Tagen gab es Brote, Aufschnitt, Käse und Salate. Heute war noch von dem Kartoffelsalat vom Mittag da. Ich weiß nicht, wer Küchendienst hatte, auf jeden Fall war er schön mit hart gekochten Eiern dekoriert. Diesmal ließ ich Pop nicht den Vortritt, beim letzten Mal hatte er über die Hälfte der Eier abgeräumt. Da kann er manchmal derbe unhöflich sein.

Im Bett, wie üblich war Kim dabei, kam unweigerlich die Rede auf Gina und Anna: „Die beiden sind noch etwas verwirrt“, begann Lis. „Erstens von der Tatsache in Deutschland zu sein – sie trauen sich ja kaum aus dem Haus. Sara ist ihnen da eine große Hilfe, da Saya ja unabkömmlich ist. Zweitens, wegen den Ausflügen, die über Nacht gehen. Ich stelle mir vor, sie müssen knallhart ran an die Arbeit. Nun, ich erinnere mich da an meine ersten Nachbarn, ich zumindest hatte ein nasses Höschen und diese Nachbarn, damals, waren noch relativ harmlos. Den Eulen ging es ebenso, wie sie mir mal treuherzig versicherten. Sie konnten sich miteinander abreagieren. Gina und Anna sind da anders veranlagt. Reden wir also Klartext, Kim und ich haben beschlossen ...“ Mir schwante Schreckliches, beschlossen werden meist Dinge, die nicht unbedingt meinen Wünschen entgegenkamen. „... dass wir dir freie Hand mit den beiden lassen. Dass sie nicht bisexuell sind, ist natürlich kein Grund, ihnen einen Freibrief zu geben. Wir alle wissen aber sehr wohl, dass du völlig aufgeschmissen bist, wenn du nach einem sexuell aufregenden Tag, die Nacht alleine im Bett verbringen musst. Und wie es ihnen ergeht, lässt sich an fünf Fingern abzählen. Wenn es unabdinglich ist, dann schlafe halt mit ihnen. Doris und Uschi fallen ja aus und Gerlinde - die ist erst mal gar nicht da. Wir möchten natürlich immer informiert werden, wenigstens unsere Neugierde soll dann befriedigt werden. Wir vertrauen euch, dass das keine Weiterungen bringt.“

„Wissen die beiden das schon? Wie ich euch kenne ...“

„Es wurde ihnen gesagt, falls sie frustriert seien und dringend einen Mann benötigen; auf Reisen könnten sie sich da an dich wenden“, erklärte Kim hoheitsvoll.

„Und was sagten sie darauf?“, kam jetzt doch Neugierde auf.

„Sie würden es so diskret wie möglich erledigen“, kicherte Lis. „Sie bestanden jedoch darauf, dass es nur mit Kondomen geschieht.“

„So ganz klar waren wir uns aber nicht“, versicherte mir Kim. „Ob sie da nicht etwas missverstanden haben, ob sie nicht der Meinung sind, wir hätten sie quasi als Freudenmädchen für dich angeheuert. Ob sie nicht gar die Prämie als Liebeslohn missverstanden haben. Ich meine, sie haben früher ja schon zeitweise so ihr Geld verdient.“