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Der Pornograf V - 02

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„Wir wissen. Wissen seit gestern. Wir gestern zum ersten Mal in eine Bett geschlafen. Nein, nicht schlafen. Reden, viel reden, mit kleiner Sünde, haben geredet Italienisch.“

„Und das war gut so“, sagte Mom. „In eueren eigenen Räumen ist das gestattet.“

„Ihr habt noch gar nichts über eueren heutigen Arbeitstag gesagt?“, wollte ich schnell von dem momentanen Thema ablenken.

„Uhh“, gluckste Gina fröhlich. „Wir haben heute gelernt Perücken machen. Ein klein bisschen heute. Dann haben gesehen, wie machen Klöckner. Der kommen aus Paris. Arg schreckliche Mann, wenn Maske ab, aber ganz nett. Dann gesehen große Archiv von Chef. Uns zeigen, was alles haben machen. Wenn können klein bisschen davon, dann Don Paolo sehr stolz auf uns. Wir lernen, bis nichts mehr in Kopf passen. Ganz sicher.“

„Daraus habe ich entnommen, es hat euch gefallen.“

„Freuen auf Donnerstag“, erwiderte Anna. „Nun freuen auf Morgen. Wir alles haben, auch kleine Koffer mit viele schöne Tattoo, von Kim. Noch nicht können machen Piercing. Zeit laufen so schnell und das brauchen Zeit.“

„Habt ihr jetzt keine Lust auf Männer mehr, weil ihr doch gestern in einem Bett geschlafen habt?“, ließ sich plötzlich Doris vernehmen. Da schlug wohl die Neugierde zu, denn zum Thema gehörte das bestimmt nicht. „Ach Doris“, grinste Gina. Wirklich, sie grinste. „Anna und ich haben doch Selbstverständnis. Du selber sagen, das genügen.“

„Das glaube ich jetzt allerdings auch“, lachte sie zurück.

Katzenhaus und Lotterbett

Zum Frühstück kamen nicht nur Luigi, gewohnt zuverlässig, sondern natürlich auch alle Eulen und Jürgen mit Frau. Sie fanden übrigens die kleine Wohnung, die wir angemietet hatte, ganz prima. Sie lag auch sehr praktisch, nur zwei Häuser weiter.

Das Frühstück war die letzte Chance, noch Unklarheiten zu beseitigen. Lis nahm sich Luigis an und sprach, anhand der Karte, die Strecke durch. Ich selbst hatte keine Angst, dass er sich groß verfahren wird, ein alter Fernfahrer wie er. Sara packte ihm einen Berg Brote, eine Thermoskanne und zwei Dosen Cola auf den Tisch. Er muss womöglich ja beim Bus bleiben. In der Kürze hatten wir noch keine Lösung, wie das wird, wenn kältere Tage kommen. Wegen Schnees hatte er mit Ketten vorgesorgt, vor allem keine Angst davor. Er ist die Alpen gewohnt, da sind unsere Berge Hügel dagegen. Saya hatte irgendwann noch ein Paket mit Wäschespezialitäten für die heutigen Kunden zusammengestellt. Uschi nahm es in Verwahrung. Es herrschte etwas nervöse Aufbruchstimmung. Immerhin, der erste Termin bei Nachbarn für Jürgen und zwei Eulen. Auch wir Routiniers wussten nicht, was da wieder mal auf uns zukam. Am gelassensten war Luigi. Er fragte Sara, ob es denn nicht ein wenig Speck gebe, zum Frühstück. Das sei gut gegen Kälte. Natürlich hatte Sara Speck, er bekam eine ganze Auswahl. Geräuchert, gekocht, geselcht, gebacken und luftgetrocknet. Sara hat sich die Küchenhoheit in Stuttgart erkämpft. Das kostete uns zwar etwas mehr als früher, dafür waren die Vorräte nicht nur das, was sie sein sollten, vorrätig, sie waren auch von bester Qualität. Mom hatte schon Beschwerden, denn unser Dienstmädchen würde ja nur das Beste wollen, und das nur, nach größeren Kostproben. Die Antwort muss sehr zugunsten Saras ausgefallen sein. Mom bekommt auf jeden Fall jede neue Errungenschaft als Erste zum Probieren, dann wird die Sache durchgesprochen und entsprechend gekauft. Kompromisslos. Da ähnelt Sara sehr Kim.

„Doris!“ Mir fiel noch etwas ein. „Nachdem wir nun Jürgen und Luigi dabei haben, nimm doch bitte einen Berg unserer Deko- und Seidenstoffe mit. Wir haben jetzt genug Leute, da mal unpassende Hintergründe zu verstecken - oder Ecken passend zu machen. Was ist Luigi, du hast das Revers ja auch unterschrieben, oder hast du Angst vor nackten Frauen?“ Luigi verstand zwar recht gut Deutsch, ich sprach ihn aber trotzdem Italienisch an.

„Ich eile“, sagte Doris und zog, mit einem Hörnchen in der Hand, los, unser Dekorationslager zu plündern.

„Du meinst dekorieren, wie ich es manchmal mit Jürgen im Fotopark gemacht habe, an den heißen Wochenenden?“

„Ja. Die Wohnungen sind manchmal so voll gestellt, da kann man, vor lauter Nippes, die Nackten nicht mehr sehen. Dazu kommt, das hast du, Jürgen, ja wohl inzwischen auch erkannt, manche Models fühlen sich vor einer künstlichen Deko, auch in der eigenen Wohnung, einfach noch Wohler, sie gehen noch weiter aus sich raus. Für sie ist es dann mehr ein Theaterspielen, als eine pornografische Darstellung.“

„Sicher“, sagte Jürgen lächelnd.

„Si“, sagte Luigi.

„Übers Geld sprechen wir später, Luigi.“

„Das mache ich mit Kim aus, sie hat mein vollstes Vertrauen, wie wir alle in der Villa Rama Radama.“

Kim errötete leicht. Das Lob hatte sie aber auch verdient.

*** Abfahrt. Die Autobahn fand Luigi, als sei er hier geboren. Bereits um Zehn hatten wir unser erstes Ziel erreicht. Eines der schönen alten Stadthäuser, wie sie vor der Jahrhundertwende gebaut wurden. Große Zimmer mit hohen Decken. Das versprach gute Bedingungen fürs Fotografieren. Vor dem Haus ist ein Parkplatz. Ein Schild besagte: Team bitte hier parken. Melden beim Pförtner!“

„Das scheint ja ein vornehmer Verein zu sein; sogar mit Pförtner“, meldete es Doris, die vorne bei Luigi saß - falls es dann doch mal Probleme mit der Navigation geben sollte.

„Na, dann lass uns einparken, Luigi. Doris und ich gehen erst mal rauf, bevor wir unseren ganzen Kram auspacken“, befahl ich.

Das Haus war wirklich toll, mehr als viermal so groß wie unser Haus in Stuttgart. Die Fassade braucht zwar noch ein wenig Hilfe, sonst schien es aber den Krieg gut überstanden zu haben. Ich zog mit meiner Obereule los. An der großen Pforte, einfach Haustüre konnte man das nicht nennen, drückte ich die riesige bronzene Klingel. Schon durch das Glas der Türe sah ich die Loge des Pförtners. Es summte, ich drückte. Der Pförtner beugte sich vor:

„Das Fototeam nehme ich an?“

„Die Vorhut, der Rest wartet draußen“, antwortete ich.

„Dann gehen sie mal die Treppe hoch, die große Türe. Eintreten, ohne zu klopfen, das hört sowieso keiner.“

Das Treppenhaus war eine Wucht. Hier fehlten zwar die Wandfenster, wie wir sie in Stuttgart haben, dafür ist das hier einfach zu groß. Ganz oben, unter dem Dach, gab es jedoch eine enorme Glaskuppel, durch die das gesamte Treppenhaus genug Licht bekam.

Doris und ich gingen die Treppe hoch, da sahen wir auch schon die besagte große Türe. Aus schwerem Eichenholz, mit einem mir unbekannten Wappen verziert, machte sie sich, mit zwei Flügeln, gut drei Meter breit. Da war klopfen wirklich sinnlos. Mit einem Hammer könnte man vielleicht Ergebnisse erzielen, mit der Faust kaum. Wir traten furchtlos, ohne zu klopfen, ein.

Ein Saal tat sich vor uns auf, ein Wohnzimmer war das nicht, ein Restaurant? Auch nicht, Doris fand zuerst den richtigen Begriff:

„Das ist doch mal eine schöne Lounge. Da kann man eine Armee abfüttern. Sara käme sich wie im Himmel vor“, sagte sie völlig cool.

„Halli Hallo“, rief ich in den Saal.

Eine platinblonde junge Frau, ich schätze so Endzwanzig, sprang auf und kam auf uns zu. Ich zählte gewohnheitsmäßig durch, 15 weitere junge Frauen richteten ihre Augen auf uns.

„Hallo! Ihr seid ja überpünktlich, ich nehme an ... oh mein Gott, Paul Oktober persönlich, da hätten wir nun gar nicht damit gerechnet. Womöglich aus Italien, direkt ins kalte Pforzheim ...“, sie schien wirklich überrascht, riss sich jetzt aber zusammen. „Jenna Schlabbach, ich habe den Brief geschrieben. Bitte kommen sie ... Fehler. Bitte komm herein, mit deiner Begleitung. Ich denke, da fehlen aber noch ein paar Leute. Die Dame am Telefon sagte was von vier bis sechs Personen, die kämen. Wir sollen nicht erschrecken.“

„Mit dem Fahrer sind wir sogar sieben. Wir scheinen jedoch auf alle Fälle richtig zu sein. Doris, holst du bitte die Anderen?“

„Lass mal. Paisley, kannst du das bitte machen?“, wendete sich Jenna an eine kleine Blonde. „Time is money, steht im Prospekt.“

„Hallo Paisley, hole bitte alle rauf, sie sollen die Wäsche mitbringen und erst mal die Grundausrüstung. Ich nehme an, wir können da unten für die Dauer unseres Hiersein parken?“

„Natürlich“, sagte Jenna. Paisley ging.

„Ich will ja nicht neugierig erscheinen“, sagte ich „aber das ist ja ein prachtvolles Haus, in dem ihr hier wohnt. Wir wohnen in Stuttgart auch in einem Stadthaus, aber so prächtig dann doch nicht. Es wäre vielleicht auch etwas zu groß für uns, aber wie es scheint, sind wir im Wachstum begriffen.“

„Oh ja, das habe ich gelesen, du hast ja wohl ein ganz süßes Zwillingspärchen“, lachte eine Aschblonde. „Ach ja, ich bin Holly.“

„Nun Holly, deine Information ist etwas veraltet. Seit knapp drei Monaten haben wir ein zweites Zwillingspärchen, Kimba und Maiki, die sind aber noch so klein, da habe ich nur selten Zutritt zu ihnen. Mit meiner lauten Stimme, würde ich sie nur erschrecken. Ich denke, wir werden sie aber trotzdem groß bekommen.“

„Das war bestimmt eine Mordsfreude im Haus, ich wollte bei uns wäre der Nachwuchs auch schon soweit, um die Flure mit Lärm zu füllen“, seufzte Jenna. „Bisher hat nur Rosa etwas vorgesehen.“

„Ich bin Rosa“, lachte eine Brünette. „Das Ganze ist noch im Stadium der Erwartung. Bis jetzt ist mir gerade einmal die Periode ...“ Sie errötete und nahm eine Hand vor den Mund.

„Hallo Rosa.“ Ich musste nun doch lächeln. „Ich bin Familienvater und weiß sehr wohl, was eine Schwangerschaft einläutet. Ich meine nach der Tat.“

„Das kann ich mir allerdings denken“, kicherte Rosa. „Ich bin eigentlich auch nicht schreckhaft oder schüchtern, aber wenn man plötzlich so einen bedeutenden Fotografen vor sich hat, unser Ständiger ist da halt nur ein kleines Licht.“

Das hörte sich zumindest ja mal recht seltsam an. Meine Neugierde wuchs, die von Doris ebenfalls, wie ich ihr ansah.

„Nun quatscht mal nicht zu viel, ihr Hühner. Paul wird ja völlig verwirrt. Ich denke, deine Mannschaft ist gleich da. Wir haben ein paar Häppchen vorbereitet, dann können wir reden.“ Jenna zeigte auf ein Buffet, etwas in der Ecke, ich hatte es noch gar nicht gesehen. Eines war mir aber inzwischen klar, wir waren an einen recht betuchten und vornehmen Haufen von Miezen geraten. Die Damen sahen alle sehr gepflegt aus. Mein Kennerblick, den mir wohl keiner abstreiten will, verriet mir aber bereits so einiges, was die Damen anging. Die meisten sahen sehr viel jünger aus, als sie waren. Genau genommen, eigentlich alle. Untrügliche Zeichen sind die Hände und der Hals. Ich war geneigt, das Alter aller auf um die Dreißig zu schätzen. Das war absolut kein Nachteil; Damen in diesem Alter neigen dazu, sehr viel freizügiger zu sein, als Teens, die erstmals vor der Kamera stehen.

Die Türe ging auf, meine Mannschaft kam. Diszipliniert wie immer und vorlaut wie immer.

„Wohin soll jetzt bitte die angeforderte Wäsche?“, rief Uschi.

„Auf den Tisch vor den Waschräumen, gleich rechts von dir“, sagte eine Dunkelhaarige - Isabelle, wie ich gleich auch noch erfuhr.

„Nun, lasst mich mal meine Crew vorstellen“, bat ich. „Das ist Jürgen, mein Co-Fotograf. Er leitet im Sommer unseren Fotopark in Italien, und kennt sich vor allem mit Amateuren aus.“

Jürgen verneigte sich galant und gab den Damen die Hand. „Ich bin erfreut für sie tätig sein zu dürfen, meine Damen“, behauptete er dreist und lächelte die Damen freundlich an.

„Das sind Gina und Anna“, fuhr ich fort. Die beiden verneigten sich höflich. „Sie sind gelernte Friseusen und Make-up-Artisten. Sie haben es besonders gut raus, ihre Opfer so aussehen zu lassen, wie man es von diesen erwartet: eher bettreif, denn bereit für einen Empfang beim Bundespräsidenten. Aber keine Angst, sie bekommen die Frisur auch wieder in den Originalzustand. Nein, ich bin sicher, sie bekommen sie meist noch besser hin. Sollte eine der Damen, versessen auf ein Tattoo sein, drei Monate haltbar aber jederzeit mit Essig abwaschbar, dafür sind die beiden, genauso zuständig, wie für das Anbringen künstlicher Fingernägeln. Bei so manchen Fotos macht sich ein Trauerrand oder ein abgeknabberter Fingernagel ja nicht ganz so toll. Bei Damen wie euch, nehme ich dies allerdings nicht an. Ich meine Angeknabberte. Gelächter kam auf. Gina uns Anna schauten freundlich.

„Beide kommen aus Italien, ihr Deutsch wird noch. Jetzt ist es zumindest schon verständlich. Ach ja, Frisur und Make-up ist kostenlos, Fingernägel und Tattoos kosten etwas. Noch was, Perücken haben sie auch, leihweise, falls jemand nicht erkannt werden will. So was soll ja vorkommen. Preise fragt ihr bitte an, das ist ein Service, um den ich mich nicht auch noch kümmern will. Apropos Service, das ist Doris, meine Chefassistentin und das ist Uschi, meine zweite Hilfe, ohne die beiden bin ich einfach aufgeschmissen. Wie heute zum Beispiel, da muss ich eine an Jürgen abgeben. Die Girls kümmern sich um die Beleuchtung und die Tatsache, dass wir nicht an Arbeitsmangel leiden. Uschi ist gleichzeitig Verwalter und Beraterin des Wäschepaketes. Uschi, fang schon mal an.“

Sofort kam Unruhe auf. Uschi ging zum Wäschepaket, schnappte sich eine Liste, las Namen vor und schon war ich so gut wie abgemeldet. Das waren wir inzwischen gewohnt. In wenigen Minuten hat jede die bestellte Wäsche, dann war ich wieder dran. So war es auch heute.

„Bleibt noch dieser junge Mann - Luigi. Waschechter Italiener, hauptsächlich unser Fahrer, aber auch geübt bei Blitzdekorationen zu helfen. Er ist übrigens der einzige Junggeselle, aber leider, meine Damen, vertragsgemäß nicht zu haben. Jetzt ... Hallo!“ Die Aufmerksamkeit galt mehr der Wäsche. „Jetzt hätten wir gerne jemand, der uns durch das Haus führt, wir möchten, wenn möglich, die Location festlegen. Inzwischen können sich dann die anderen Damen in aller Ruhe schönmachen lassen und die Wäsche auch schon mal anprobieren.

„Ich bin Monica.“ Schon wieder eine Brünette. „Das mit der Führung soll ich übernehmen. Es wurde ausgelost. Ich hab mir nur ein Unterkleid gewünscht, das ist schnell angezogen.“

„Prima Monica. Jürgen, Doris, Luigi, kommt mit!“

Wir zogen los.

„Ich sollte vielleicht etwas zu unserem Haus sagen“, erklärte Monica auf dem Weg zur Treppe. „Es war das bescheidene Heim einer Reichsinstitution, kaiserlicher Prägung. Nach dem Krieg, in Obhut des Landes und stark renovierungsbedürftig. Gut 5000 qm Wohnfläche, eine enorme Immobilie. Heiner Schlabbach, damals bei einer großen Kanzlei tätig, bekam mit, dass das Haus verkauft werden soll. Er mobilisierte seinen Freundeskreis, er beschwatzte seinen Onkel, Direktor einer Bank und dann kaufte er das Haus. Rums, Bums, sollte Dietmar, mein Mann, einen Plan machen. Das Haus wurde in 18 Wohneinheiten plus zwei Dienstbotenwohnungen im Souterrain eingeteilt. Dazu kamen drei Gemeinschaftseinrichtungen, unser Salon, wo wir eben waren, einen Wellnessbereich im Keller, und ein ebenfalls noch unfertiger Freizeitbereich unterm Dach.“ Sie lächelte mich an. „Inzwischen sind wir nun jeder Teileigentümer, mit den fast gleichen Rechten und Pflichten. Soviel zu unserer Wohngemeinschaft. Ach ja, ein paar von Heiners alten Freunden haben erst später geheiratet, ihre Frauen passten aber gut zu uns. Heute sind sie Freundinnen, wie jede andere im Haus. Wir verstehen uns alle prima.“

„Na, das war mal eine informative Kurzfassung. Nun weiß ich Bescheid und bin gespannt auf die Wohnungen“, gab ich zu.

Wir waren inzwischen im obersten Stockwerk. Irgendwie sahen die Flure wie in einer Schule aus, nur die sind eher selten mit so schönen Teppichen belegt, antike Uhren, Schränke und Truhen stehen dort auch nicht einfach so rum. Da braucht man einen Pförtner.

„Die Wohnungen sind unterschiedlich eingerichtet. Geschmack ist zum Glück nicht normiert. Bei jungen Ehen ist auch nicht unbedingt beliebig viel Geld da, unsere Miete, wenn man die Zinsabtragung mal so nennen kann, ist nach der aufwendigen Sanierung auch nicht ohne, da kommen gut 1000 Mark auf jeden, kalt“, erzählte Monica weiter, während wir im Eiltempo durch die Wohnungen schritten.

„Und so habt ihr beschlossen, Fotomodels zu werden?“, dachte ich mir meinen Teil dabei.

„Woher ... Ach du meinst, wegen heute? Nein, das ist nicht der Grund. Den wird dir Jenna erklären, ich bin nicht dazu befugt.“

„Oh, gibt es hier eine strenge Hierarchie, der gehorcht werden muss? Den Eindruck hatte ich eigentlich nicht?“ „Nein, natürlich nicht. Jenna meint, ich sei ein Schwätzer und so ganz unrecht hat sie nicht. Sie meint, das müsse im Zusammenhang erklärt werden. Das mit dem Haus durfte ich aber sagen.“

Wir hatten das Stockwerk durch. „Jürgen, Doris? Vorschläge, Fragen zu bestimmten Locations?“ „Wir haben 16 Opfer, wenn ich richtig gezählt habe“, begann Jürgen. „Was ich bisher an Location gesehen habe ... da macht sich eine Frau überall gut. Ich würde vorschlagen, wir überlassen es in der ersten Runden den Girls, dann ist Pause und wir können darüber reden, wo es besonders gut war.“

„Das ist ein guter Vorschlag. Doris?“ Sie hat auch eine Stimme.

„Genau, wie Jürgen sagt, jede Location ist für den Anfang recht. Ich meine, vor Ort können wir ja noch Feinheiten abstimmen. So gut wie hier haben wir es bei den Nachbarn bisher kaum getroffen. Ich meine aber auch hier gilt der alte Grundsatz, in den eigenen vier Wänden fühlen sich die Damen am wohlsten. Du willst ja doch wieder nur das Beste der Damen vor die Linse bekommen.“ Sie lachte, wie stets bei dieser Gelegenheit. Ich grinste, ebenfalls wie stets. „Wie ich aber auch sehe, wartet ein Berg Arbeit auf uns. Was haltet ihr davon, wenn wir auf eine besonders gute Location stoßen, gleich zwei oder drei Shootings dort zu machen. Die Wohnungseigentümer könne vorschlagen, wer dazu in Frage kommt“, fügte sie noch an.

„Ganz prima. Das spart viel Zeit“, bedankte ich mich für den Vorschlag. Ich denke, das war’s, den Rest überlassen wir den Gastgeber. Lasst uns wieder runtergehen.“

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