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Der Prinz von Bel Hair

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Es war der erste Tag seit seinem Dienstantritt, an dem Jonas am Abend nicht selbst Hand an sich anlegte. Völlig erschöpft ließ er sich ins Bett fallen und fiel in einen tiefen, erholsamen Schlaf.

Die darauf folgende Zeit verlief nicht anders. Immer wieder und immer öfter übergab Simone die Kundinnen, deren Haare Jonas Vorliebe entsprachen, an ihn und so war er einem konstanten Level an Lust ausgesetzt, welche Simone wiederum für ihre eigenen Bedürfnisse nutzte. Selbst die eigens aufgestellte Regel "Kein Sex während der Arbeitszeit" hinderte sie bereits nach wenigen Tagen nicht daran, es in einer kurzen Pause im Nebenraum miteinander zu tun. Lediglich an den Tagen, an denen Simone anderweitigen Besuch erwartete, musste sich Jonas seiner selbst annehmen. Und selbst dann war es nicht ausgeschlossen, dass er sich tagsüber mit seiner Chefin vergnügen konnte. Wieder einmal zeigte sich Jonas davon beeindruckt, wie frei Simone ihre Sexualität auszuleben schien. Dass er sie mit jemand anderem teilen musste, störte ihn dabei überhaupt nicht. Er hatte keinen Grund, in irgendeiner Hinsicht Besitzansprüche auf die Frau zu erheben, die ihm das alles erst ermöglicht hatte. Seine Gefühle ihr gegenüber waren von purer Dankbarkeit geprägt. Dankbarkeit und Lust.

Er war gerade dabei, die Arbeitsutensilien mit der gewohnten Sorgfalt zu reinigen, da kam Simone auf ihn zu. Ihr Gesicht schob sich an seinem vorbei. Sie hauchte ihm ins Ohr. "19Uhr hier. Bis dahin bleib bitte in deiner Wohnung."

Er schaute sie an. Wieder einmal fiel ihm auf, dass sie ihrem Alter entsprechend überaus attraktiv wirkte. Sie grinste schelmisch und Jonas fragte sich, was sie vorhatte. Er wusste aber sofort, dass es ihm gefallen würde.

Er verließ den vollständig gereinigten und ordentlichen Salon und sprang unter die Dusche. Der Wasserdruck ließ zu wünschen übrig, was ihn jedoch nicht weiter störte. Er befreite seinen Körper von sämtlichen Haaren. Simone mochte es sehr, wenn seine Haut frei von Haaren war. Und im Gegensatz zu seiner Besessenheit von langen, tollen Frisuren bevorzugte auch Jonas einen von Haaren befreiten Körper. Dass Simone ihren Intimbereich nur stutzte, störte ihn dabei allerdings nicht allzu sehr.

Zufrieden mit dem Ergebnis nahm er noch einmal auf dem Sofa Platz. Es dauerte leider noch eine Weile, bis der Zeiger der Uhr Simones anvisierten Zeitpunkt anzeigen würde. Er rief sich noch einmal all die tollen Mähnen ins Gedächtnis, mit denen er in der jüngsten Zeit arbeiten durfte. Ganz speziell kam ihm dabei wieder Nina, seine allererste Kundin, in den Sinn. Der Gedanke daran genügte, ihn in Stimmung zu versetzen. Mühsam saß er die Zeit ab, bis die Uhr endlich auf 19Uhr stand. Keine Sekunde früher oder später lief er die alten Holztreppen hinab in den Salon, den er gemeinsam mit Simone in einen Lusttempel verwandelt hatte.

Er spürte, dass sein Puls aufgrund der Vorfreude einige Schläge höher war als gewöhnlich. Er hastete die Treppen herunter und betrat das Studio. Der Raum war von Licht erfüllt. Simone war im Nebenraum nicht aufzufinden, was bedeutete, dass sie sich im Arbeitsbereich aufhielt. Er durchquerte die Öffnung durch den Vorhang hindurch. Simone grinste ihn über die Schulter hinweg an. Jonas Blick fiel auf den Spiegel, der Simones Vorderseite zeigte. Sie trug nichts außer dunkler Reiz-Unterwäsche, welche sie offensichtlich eigens für diesen Anlass angeschafft hatte. Sein zweiter Blick fiel auf Simones Hinterkopf. Ihr dunkles Haar fiel ihr in geraden Strähnen vom Kopf und schien frisch gestylt zu sein. Sie konnte damit zwar nicht mit den langhaarigen Traumfrauen mithalten, bot ihm aber dennoch genau das, was er so gern mochte. Und Simone konnte er nun mal haben. Er lächelte sie an. Der Anblick genügte, um ihn in Erregung zu versetzen.

Er trat hinter sie und nahm das Objekt seiner Begierde in eine Hand und flüsterte nur: "Wow"

Simone schaute ihn vereinnahmend an: "Ich weiß, ich kann natürlich nicht mit den jungen Damen mithalten, aber ich will dennoch, dass du dir heute einen weiteren Traum erfüllen kannst."

Jonas wusste, was sie meinte. Schon immer hatte er von einem Hairjob geträumt. Simone hatte ihm bis dahin allerlei erotische Wünsche erfüllt, von denen er einige nicht einmal selbst kannte. Einen richtigen Hairjob hatte sie ihm noch nie gegeben. Was vor allem daran lag, dass er ihr gegenüber diesen Wunsch nie explizit geäußert hatte. Diese Praktik hatte er unzählige Male in den spezifisch für Menschen wie ihn gemachten Videos bewundert. Dabei hatte er stets gedacht, dass es ein Wunschtraum bleiben würde. Und obwohl Simone nicht unbedingt die Person war, die ihm dafür als erstes in den Sinn kam, war der Ausblick, diese Fantasie mit ihr ausleben zu können, fantastisch.

Simone legte ihr das Haar auf die Brust. Sanft küsste er ihren Nacken. Ihr Parfum hatte sich mit dem Duft ihres Shampoos vermischt, was das Verlangen in Jonas weiter steigerte. "Du bist perfekt wie du bist und ich wünsche mir, dass du dich nie änderst."

Es hatte etwas Zärtliches an sich und war Ausdruck seiner Dankbarkeit. Denn obwohl die beiden sowohl beruflich als auch rein körperlich verbunden waren, war es Jonas stets wichtig, Simone mit dem gebührenden Respekt zu behandeln. Sie war mehr für ihn, als ein bloßes Sexobjekt. Sie war die einzige echte Freundin, die er je in seinem Leben hatte. Er hatte oft darüber gegrübelt, in welcher Beziehung die Beiden zueinander standen. Doch je mehr Zeit verging, kam er zu dem Schluss, dass zwischen Ihnen mehr bestand als reine Verlangen. Es wirkte zwar selbst für ihn absurd, doch sie schwebten wirklich auf einer Wellenlänge. Jeder gönnte dem anderen nur das Beste und half, wo immer man helfen konnte.

Jonas Finger bahnten sich ihren Weg durch Simones Haar, welches ihr mittlerweile knapp bis zu den Schulterblättern reichte. Natürlich bevorzugte er es länger, doch in Simones Alter war es schwierig, das Haar gleichermaßen gesund so wie lang zu halten. Das Ergebnis, das sich vor ihm befand und unter großem Einsatz seinerseits eingestellt hatte, war der bestmögliche Kompromiss aus den beiden Eigenschaften, die das fetischisierten Körperteil zu dem begehrenswerten Objekt machten, was es für Jonas war.

"Keine Zurückhaltung, ja?" Simones Satz klang regelrecht wie eine Aufforderung und unterstrich in Jonas Augen ebenfalls die gegenseitig gelebte Wertschätzung. Ungeschickt streifte sich Jonas die Hose von den Beinen, die an seinen Füßen verblieb. Seine rechte Hand umschloss sein erigiertes Glied. Zu Beginn streichelte er mit seiner Hand darüber, während er eingehend studierte, wie sich Simones Haar auf ihrem Haupt in der Mitte teilte und zur Stirn hin in den markanten Pony überging.

Er sträubte sich beinahe dagegen. Irgendetwas in ihm wehrte sich dagegen, Simone auf diese Weise zu benutzen. Doch der Drang war zu stark und selbstverständlich hatte Simone aktiv diese Situation gesucht. Er schob das Becken vor. Sein Geschlechtsteil berührte das kalte Haar vor ihm. Noch immer ruhte sein Blick auf ihrem Scheitel. Ironischerweise nahm er in dieser Situation zum ersten Mal einige graue Haare zwischen den dunklen wahr, was seiner Lust keinen Abbruch tat. Beherzt griff er zu und wenige Sekunden hatten sich dunkle Strähnen um seinen Schaft gelegt. Sanft schob er seine Eiche darin vor und zurück. Er konnte sich nicht daran erinnern, jemals etwas himmlischeres erlebt zu haben. Schnell wurde der Griff fester und so hatte er keine Chance, sich dagegen zu wehren, nach wenigen Sekunden sein Sperma auf den Hinterkopf Simones zu verteilen. Es beschämte ihn, doch Simone lächelte zufrieden. Er wollte sich entschuldigen, doch es gab keinen Grund dazu. Sie wusste genau, was sie tat.

Er kümmerte sich nicht weiter um die klebrige Masse an ihrem Hinterkopf. Sofort zeigte er sich erkenntlich.

Per oraler Zuwendung zeigte er sich erkenntlich und brachte Simone zu mehreren, wohlverdienten Orgasmen.

Im Anschluss beseitigte er das Chaos auf Simones Kopf.

Sie zogen sich wieder an und standen sich gegenüber, als ob sie soeben einen einfachen Kaffee zusammen getrunken hatten.

Simone hatte ihm eine neue Welt eröffnet. Und er wollte mehr.

8

Wieder gingen einige Tage ins Lande. An der sexuellen Spannung zwischen Jonas und Simone hatte sich nichts geändert. Keiner von Beiden hatte Interesse daran, etwas an ihrer Situation zu ändern. Jonas hatte sogar bemerkt, dass seine Aufmerksamkeit immer weiter weg von den Kundinnen ging und er Simone davon umso mehr schenkte. Das Umfeld, in denen sie sich befanden, war zum Mittel zum Zweck und Antriebsmittel ihrer Lust verkommen. Jonas genoss seinen neuen Beruf nach wie vor, doch ohne Aussicht darauf, weiter gehen zu können, versuchte er, die gewonnene Lust für Simone zu verwenden, was ihm soweit gut gelang. Jedenfalls bis zu einem gewissen Grad.

Simone teile ihn immer öfter für Termine ein. Und zwar ohne den Zweck, ihn in Stimmung zu bringen, sondern als normale Arbeitskraft im Rahmen der angebotenen Dienstleistung. Jonas war so gut darin geworden, dass er sogar schon Kundinnen begrüßen durfte, zu denen sich seine exzellente Arbeit herumgesprochen hatten. Es schien, als dass sein unnatürliches Interesse gepaart mit großem handwerklichen Geschick ein absolutes Erfolgsrezept für die Arbeit als Friseur war. Er hatte früher oft darüber nachgedacht, diesen Berufsweg einzuschlagen, diesen aber immer wieder verworfen in Angst vor den Reaktionen aus seinem Umfeld. Zum einen um dem Klischee des homosexuellen Friseurs zu umgehen, zum anderen aber, und das wog viel schwerer, hatte er eine irrationale Angst davor, dass die Tätigkeit seinen Fetisch offenbaren könnte. Im Nachhinein ein großer Fehler, wie sich herausstellte. Doch die Zeit konnte er ohnehin nicht zurück drehen und wer weiß, ob ihn das Schicksal jemals an diesen Ort geführt hätte, wenn er zuhause einen Salon eröffnet hätte.

Mit der Zeit stellte sich eine gewisse Abstumpfung gegenüber den Erlebnissen ein. Die reine Arbeit wurde zur Routine und wenn nicht gerade eine "5" Platz vor ihm nahm, hatte er mittlerweile auch nicht mehr mit ungewollten Erektionen zu kämpfen. Zu Jonas Enttäuschung kam dies auch deutlich seltener vor, wie erträumt. Er maßregelte sich jedes Mal selbst, wenn er bemerkte, dass seine Ansprüche gestiegen waren. Immerhin lebte er den Traum und es war absolut unangebracht, enttäuscht zu sein, wenn ihn etwas nicht über die üblichen Maße hinaus begeisterte.

Doch just in dieser Phase, in der es schien, als würde sich ein normaler Arbeitsalltag einstellen, wurde er überrascht. Was vorab als gewöhnlicher Termin auf dem Papier stand, wurde zu einem erfreulichen Höhepunkt seines täglichen Geschäfts. Er kam in den Genuss eine Kundin betreuen zu dürfen, die ihn auf jegliche Weise in den Bann zog. Sie war allgemein betrachtet eine imposante Erscheinung.Groß, unkonventioneller Kleidungsstil und ein auffälliger Ring in der Nase. Und ein Kopf, von denen dicke Locken in unnatürlich hoher Anzahl wucherten. War Jonas ansonsten eher der Typ "glattes Haar", konnte sie mit dem üppig gezierten Lockenkopf auf voller Linie überzeugen. Von Anfang an machte sie deutlich, welchen Stellenwert ihre Haare bei ihr hatten, was Jonas zum einen verstehen konnte. Und zum anderen bewunderte. Sie hatte im Eifer ihre Lockenpracht zu perfektionieren ihrem Haar mehr geschadet als geholfen und dennoch war die Optik genug, um Jonas damit zu betören. Als er endlich Hand daran anlegen konnte, wurde er bestätigt und spätestens nach seinem Schnitt hatte er sie zu einer "5" gemacht, obwohl sie sich dafür sogar von einigen Zentimetern verabschieden musste. Jonas war derart fasziniert von dieser Person, dass er ihr beim Zahlen seine Nummer zusteckte.

Zu seiner Freude hatte er bald eine Nachricht von ihr auf dem Handy und wollte sich mit ihr treffen. Es war das erste Mal, dass er jemand anderen als Simone sehen würde. Das barg eine gewisse Aufregung einerseits. Andererseits hatte er das seltsame Gefühl, Simone damit zu hintergehen. Natürlich wusste er um die Albernheit dieser Gedanken, zumal sie auch selbst abseits von ihm Kontakte zu mindestens einem anderen Mann pflegte. Und dennoch entschied er sich, den neu geknüpften Kontakt seiner Chefin gegenüber vorerst zu verschweigen.

Das bedeutete auch, dass er, ohne die Angabe von näheren Gründen, Simone zu verstehen gab, am Abend nicht verfügbar zu sein. Das war insofern bemerkenswert, dass es das erste Mal von ihm ausging. Simone vernahm dies allerdings ohne jegliche weitere Nachfrage. Warum auch. Immer wieder stolperte Jonas darüber, wie er die Beziehung zu ihr zu verstehen hatte. Für das erste Treffen hatten sie ein kleines Café in der Nähe ausgewählt. Jonas wusste von Katja lediglich, dass sie wie der Großteil der Kundschaft in der Nähe arbeitete und ein wenig älter als er war. Er verzichtete auf Blumen oder andere Geschenke. Jonas konnte sie nicht einschätzen, was sie umso interessanter machte. Er hielt es aber für das Beste in einem zumutbaren Maße, einfach er selbst sein sollte. Allein das Wissen darum, nicht alles auf eine Karte setzen zu müssen, gab ihm genug Selbstvertrauen. Den Rest erledigte die anhaltende Glückssträhne und das Gefühl, alles erreichen zu können.

Katjas Besuch war zwei Tage her. Beim Betreten des Cafés scannte er den Innenraum ab. Er brauchte nicht lange, um die sich von der Masse abhebende Frau zu entdecken. Ein wenig enttäuscht war er schon, als er sah, dass sie ihre Locken in einem Dutt versteckte. Dieser war dafür aber nahezu riesig und weiteres Zeugnis davon, wie viel sie davon auf dem Kopf hatte. Sie hatte um Farbe gebeten, so dass das Blond in dem Haarknäuel dominierte. Lediglich der Ansatz erschien in einem satten Braun. Wie bei ihrem Besuch zuvor trug sie die auffälligen, klobigen Stiefel, die etwas Militärisches an sich hatten. Der Rest ihrer Kleidung war ebenso schwarz wie ihre Fingernägel. Zudem stachen die Lippen hervor, die in einem sehr dunklen Rotton gehalten waren. Sie fiel definitiv auf.

Er nahm ihre Hand und begrüßte sie mit gebührendem Anstand per flüchtiger Umarmung.

"Es freut mich, dass du dich gemeldet hast", sagte er schließlich. Wie auch sie, bestellte er sich einen Kaffee.

"Ja, klar. Was kann ich für dich tun?" Sie hatte eine markante Stimme, deren Tonlage zwischen ungewöhnlich tief und ungewöhnlich hoch schwankte.

"Naja, ich wollte dich einfach mal kennenlernen. Als du vorgestern da warst, bist du mir aufgefallen"

"So, wie denn?"

Jonas wusste nicht, was er erwartet hatte. Natürlich hatte seine Aussage eine Rückfrage zur Folge. Da er nicht mit der Tür ins Haus fallen könnte, nötigte er sich eine neutrale Antwort ab:"Naja, du hebst dich schon von der Masse ab. Das finde ich gut." Er spielte damit auf ihren Kleidungs- und Schminkstil an, den er zumeist von Heavy-Metal Fans kannte.

Sie sagte für einen Moment lang nichts. Dann lachte sie recht herzlich. Für Jonas Empfinden einen Ticken zu viel, denn es gab ihm das Gefühl, auf irgendeine Weise bloßgestellt worden zu sein. Sie legte ihre Hand, die von mehreren Ringen geziert war, auf die seine.

"Bitte entschuldige", sie lachte immer noch. "Oh Gott, es tut mir so leid". Allmählich fand sie ihre Beherrschung wieder.

Jonas fühlte sich dabei mehr als unwohl und sah sich um. Glücklicherweise beachtete ihn niemand der übrigen Gäste. Katja fand die Fassung wieder und sprach leise:

"Ich weiß, das klingt total dumm, aber...ehrlich gesagt, dachte ich, du wärst schwul."

Jonas lief rot an. Er fand nicht, dass er Signale in diese Richtung ausstieß. Auch wenn ihn das nicht weiter stören würde, kränkte ihn das in diesem Fall so weit, dass er schon davon ausging, dass auch Katja die Verabredung als Date wahrnahm.

"Das Klischee des schwulen Friseurs, also?" antwortete er aber schließlich mit gekonnter Souveränität. Katja entschuldigte sich noch einige weitere Male. Dass sie dabei über sich selbst lachte und ihm glaubhaft versicherte, dass sie wirklich einfach diesem Klischee gefolgt war, besänftigte Jonas. Ja, er fand es sogar in gewisser Weise sympathisch.

Nachdem sie diese Irritationen ausgeräumt hatten, lenkten sie den Fokus auf alltägliche Themen und stellten sich einander vor. Katja schilderte ihr Leben als gewöhnliche Angestellte und auch Jonas erzählte ihr aus seinem Leben. Ein großer Pluspunkt war ihr großes Interesse an seiner Arbeit, von der er so erzählte, als sei es zwar ein gewöhnlicher Job, er diesen aber mit Leidenschaft ausübte. Unter dem Deckmantel von Kreativität und Handwerk bastelte er eine glaubwürdig klingende Geschichte, die die wahre Natur seines Interesses verbarg. Je länger das Treffen ging, desto lockerer wurde die Stimmung. Katja hatte eine gesunde Einstellung zum Leben. Zwar erzählte sie viel Negatives aus ihrem Arbeitsalltag, insgesamt wirkte sie aber wie ein positiv eingestellter und hilfsbereiter Mensch. Die Zeit verging und Katja bedeutete ihm, dass es für sie an der Zeit war zu gehen. Bevor sie ging sagte Jonas:"Nur eine Frage noch, bevor du gehst: Wieso hast du dich mit mir getroffen, wenn du dachtest, ich wäre schwul?" Er lachte dabei. Der Einstieg ins Gespräch wirkte bereits jetzt wie eine lustige Anekdote.

"Naja, ehrlich gesagt hab ich mir erstmal gar nichts gedacht. Ich fand die Idee, einen Friseur im Freundeskreis zu haben, ganz geschickt."

Jonas lachte. "Gut, das stimmt wohl. Ich hoffe, daran ändert meine Sexualität nichts."

Sie deutete auf ihren Kopf. "Bei dem, was du da gezaubert hast, wäre ich wohl nicht ganz bei Trost, den Kontakt zu dir zu meiden."

Jonas lächelte stolz. Nichts gefiel ihm besser, als wenn die Frauen seine Arbeit zu schätzen wussten.

"Jederzeit", sagte er schließlich. "Nur allzu gern" ging es ihm durch den Kopf.

Sie lachte. Sie war gerade im Begriff zu gehen, da wandte sie sich noch einmal an ihn.

"Eines wäre mir noch wichtig: Ich weiß nicht, was du erwartest. Ich bin auf jeden Fall nicht auf der Suche nach einer Beziehung oder so...also wenn du in die Richtung was suchst...nur dass du es weißt."

Jonas wusste nicht, ob das seine Intention war. In Anbetracht, dass ein loses Treffen mit einer anderen Frau sich in Teilen wie ein Verrat gegenüber Simone angefühlt hatte, war die Antwort auf die Frage, ob das seine Intention war, wohl nein. Auf der anderen Seite hatte Katja eine geradezu mystische Wirkung auf ihn, die sich nicht nur auf sexueller Ebene bemerkbar machte.

"Keine Sorge. Ich suche einfach nur jemanden, mit dem ich auch außerhalb der Arbeit mal abhängen kann. Wobei sich das bei uns ja dann wohl überschneidet."

Sie nickte erneut und schien mit seiner Antwort zufrieden.

"Ich melde mich."

9

Zwischen Jonas und Katja enwtickelte sich schnell eine gute Chemie. Er verbrachte einige Abende mit ihr. Zwar verliefen diese weitgehend ereignislos und basierten auf einer platonischen Freundschaft, doch Jonas genoss die Zweisamkeit mit ihr. Er konnte sich erstaunlich gut mit ihr über die verschiedensten Themen unterhalten und half ihr gern damit, wenn sie wieder einmal mit etwas, das sie aus ihrer Arbeit mitgebracht hatte, strauchelte. Dabei hatte er das Gefühl, dass Katja auf seine Meinung großen Wert legte und ihn gerne mal als Sorgenfresser betrachtete. Er spürte, dass ihr gegenseitiges Interesse von mehr geprägt war.

Für die Ausschweifungen mit Simone bedeutete das, dass diese weniger wurden oder sich hauptsächlich am Tag abspielten. Dabei wurde Jonas das Gefühl nicht los, dass Simone ihn für jedes Mal, das er sie vertröstete, mit selbigem bestrafte. Das bedeutete, dass auch sie ihm nun öfter den Laufpass gab. Es war die erste Phase an denen sie mehrere aufeinander folgende Tage keinen Sex hatten. Die Treffen mit Katja, und die mittlerweile realistische Chance darauf, dass sich daraus etwas entwickeln könnte, trösteten ihn darüber hinweg. Zeitgleich kehrte aber mit jedem Tag ohne Simone auch die Lust auf seine Chefin wieder zurück. Es war in gewisser Weise ein Balanceakt, den er bis dahin gut meisterte. Die Angst, an einem gewissen Punkt Farbe bekennen zu müssen, blieb aber nach wie vor.