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Der Zauberspiegel

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Was ihr Herr jedoch sprach, war mir größtenteils unverständlich, ich hatte das Gefühl, er käme aus einem fremden Land und beherrschte unsere Sprache nicht richtig. Zudem schaute auch er häufig auf die bunte Platte, die er auf dem Tisch liegen hatte. Erst jetzt erkannte ich, dass darauf hin und wieder wie von selbst Worte und Bilder auftauchten, ohne Zweifel das Werk eines mächtigen Magiers. Ich überlegte, wie ungeheuerlich die Macht dieses Zauberers sein musste, wenn er all diese Menschen mit solchen magischen Platten versorgt hatte, denn es schien so als trüge buchstäblich jeder hier ein solches Ding bei sich. Zwischendurch hielt der unscheinbar wirkende Mann mit dem sonderbaren Haar, das an den Seiten ganz kurz und nur oben auf dem Schädel lang und glatt war und wie mit Schmalz gefettet wirkte, seine magische Platte sogar vor sein Gesicht, so als wolle er hineinbeißen, und sprach so als unterhielte er sich mit jemandem und es war eine leise Stimme zu vernehmen, so als ob die Platte auf seine Fragen antworten würde. Ich bekam zum ersten Mal Furcht, dass dieses Abenteuer mich an die Grenzen meines Verstandes bringen könnte.

Lea 7

Ich schloss die Tür wieder und ging die Treppe hinauf, diese Welt wurde mir immer unheimlicher. Ich verstand so vieles nicht, die Art wie sie sprachen und diese seltsamen Kutschen. Und wieso bloß entfernten sie ihre Körperhaare? Ich verstand einfach nicht, wozu das gut sein sollte und mir wurde langweilig. Im Schloss wäre ich jetzt zu Merlin gegangen. Merlin, er fehlte mir so sehr und ich hoffte inständig, dass er nach mir suchen würde, am besten vor dieser Versteigerung. Ich wollte mich keinesfalls einem fremden Mann hingeben, aber mir würde wohl keine andere Wahl bleiben, wenn nicht noch ein Wunder geschah und ich in meine Welt zurückkehren konnte.

Traurig ging ich durch die Wohnung, dabei fiel mein Blick auf einen Spiegel, ich schaute mich darin an und erkannte mich überhaupt nicht mehr. Ich sah überhaupt nicht mehr aus wie eine Prinzessin, und in der seltsamen Kleidung fühlte ich mich gar nicht wohl. Nicht auszudenken, wenn Merlin mich so sehen würde, wahrscheinlich würde er an mir vorbeigehen und mich nicht einmal erkennen. Traurig ließ ich mich auf das Bett fallen. "Autsch!", entfuhr es mir. Ich war auf irgendetwas Hartes gefallen und was war das für ein Geräusch? "Brrrrrrr" summte es unter der Decke. Ich schlug die Decke zurück und entdeckte einen seltsamen Stab. Ich zog ihn hervor und er vibrierte seltsam. Ich betrachtete ihn genauer und ließ ihn dann entsetzt fallen. Er sah aus wie der Lustpfahl eines Mannes, wurde er etwa einem Mann abgetrennt und wieso vibrierte er? Lea, das kann doch gar nicht sein, sagte ich mir selbst und hob den Stab wieder auf. Am Ende konnte man etwas drehen, was ich auch tat, und das Vibrieren hörte auf.

Anscheinend war es ein Gerät zu Übungszwecken und mir wurde bewusst, dass ich ja gar keine Erfahrung mit einem Mann hatte. Ich schaute diesen Stab an und öffnete meine Lippen, um ihn so in den Mund zu nehmen wie ich es in dem seltsamen Kasten gesehen hatte.

Es weckte überhaupt keine Gefühle in mir, die Frauen in dem seltsamen Kasten nahmen den Lustpfahl aber auch sehr viel tiefer in ihren Mund, also versuchte ich das jetzt auch. Immer tiefer nahm ich den Stab in meinen Mund, als er an meiner Kehle anstieß musste ich schrecklich würgen und zog ihn sofort aus meinem Mund. Meine Güte dachte ich, das macht doch keinen Spaß und so sollte ich mich mit einem Mann vergnügen? Dann vernahm ich auf einmal wieder dieses seltsame Klingeln, ich stand auf und lief wieder die Treppe hinunter.

Offenbar hatte das Klingeln etwas mit der Tür zu tun, denn das Geräusch kam wieder eindeutig von dort. Ich ging zur Tür und öffnete sie.

Merlin 7

Der Junker mit dem fettigen Haar, der eine seidig glänzende, dunkelblaue Jacke und eine dazu passende Hose trug, die drei weiße Streifen entlang der Arme und Beine hatte, wurde immer wilder und brüllte schließlich in seine Platte, bevor er sie auf den Tisch warf. "Kannst dir vorstellen, Micha, dieset Affenjesicht, wat der für heute Abend haben woll? Eine Viertel vom Erlös. Eine! Viertel! Da fick mi doch die Henne! Dabei wird de allein am Eintritt und den Jetränken ne joldene Nase verdienen. Isch sollte ihm wirklich mal Wadim vorbeischicke und ihm Maniere beibringen." Einen langen Augenblick später erhob sich einer der beiden Gardisten mit der Unaufhaltsamkeit einer Gerölllawine. Der Junker, den das Mädchen Jockel genannt hatte, schaute ihn kurz an, winkte ab und sagte beiläufig: "Nit jetz, Wadim. Später mo. Isch sach di dann Bescheid." Daraufhin ließ sich der Brocken von einem Mann gehorsam wieder auf die Bank sinken.

Jockel gähnte ausgiebig und ich bekam große Augen. Fast alle seine Zähne waren aus purem Gold! Was für ein teuflischer Hexer war dies?

Er kratzte sich an seinem kurzen, wie aufgemalt wirkendem Bart, der sich wie dünne Striche um seinen Mund zog. Dann musterte er seine Magd. "Komm, iss wat, dass du mi nit vom Fleisch fällst, Mändi nur Hunde spiele mit Knoche. Bist doch das beste Pferd in meinem Stall!" Er grinste sie mit seinen goldenen Zähnen an. Sie lächelte geschmeichelt zurück und schaufelte tatsächlich eine Handvoll grüne Blätter in ihren Mund und begann zu käuen. Jockel grinste noch breiter. "Jenau, immer ordentlich Klee futtern, damit dinne Euter schön prall bleiben." Worauf sie beide gackernd lachten. Selbst auf die steinernen Gesichter der zwei Wachen zauberte das einen Hauch Freundlichkeit.

Soso, interessant, Pferde gab es hier also auch, trotz der pferdelosen Kutschen! Wozu mochten die dann dienen?

Jockel biss darauf herzhaft in ein seltsames, rundes, goldbraunes Ding, das größer als eine aufgespreizte Hand war. Dabei troffen Mengen von weißer, gelber und roter Flüssigkeit aus dem offenbar weichen Gebilde, das in der Mitte geteilt war und zwischen dessen beiden Hälften sich ebenfalls Salatblätter und offensichtlich noch anderes verbargen. Ganz anders als ich es vom Hof gewohnt war, machte er ein ungeheures Spektakel darum, als etwas von der gelben Flüssigkeit auf sein Gewand spritzte. Er zeterte und schimpfte wie ein Rohrspatz und seine Magd sprang sofort hinzu und wischte mit einem dünnen weißen Etwas an seiner Hose herum, als sei die ein Heiligtum, das nicht beschmutzt werden dürfe. Kurz darauf gab es ein teuflisches Summen und die magische Platte des Junkers erstrahlte und begann, langsam von allein über den Tisch zu rutschen, genau in meine Richtung! Mir standen die Haare zu Berge und ich war einen Augenblick starr vor Schreck. Dann griff der Junker Jockel zu meiner Erleichterung danach und hob die Platte wieder vor sein Gesicht. Erneut verfiel er in dieses unverständliche Kauderwelsch und diskutierte laut mit einer leise antwortenden Stimme, ganz so, als unterhielte er sich mit jemandem. Dabei lachte er häufig meckernd und zeigte seine glänzenden Zähne, woraufhin ihn seine Maid jedes Mal ergeben anhimmelte.

Schließlich legte er seine Platte wieder auf den Tisch und befahl einem seiner Muskelmänner, die Prinzessin ins Paradies zu bringen. Mir stockte der Atem. Wollte er jetzt tatsächlich die Prinzessin umbringen lassen? Meine Lea? Innerhalb eines Augenblicks kochte ich vor Zorn. Gerade als sich der Berg von einem Mann vor mir aufbaute, wirkte ich mit meinen Händen den Willenlos-Zauber vor seinem Gesicht. Er sah mich überrascht an, ebenso wie alle anderen Tischgäste, denen jetzt plötzlich meine Anwesenheit bewusst wurde. Verdammt, ich war ja für sie unsichtbar gewesen! Bevor ich meine Handbewegungen wiederholen konnte, hörte ich noch überrascht, wie er etwas wie "Deine Jedi-Tricks wirken bei mir nicht" sagte, bevor die vorgestreckten Fingerspitzen des Kerls ansatzlos wie der Feueratem eines Drachen unter meinem Brustbein einschlugen und es stockdunkel um mich wurde.

Geweckt wurde ich durch einen Schwall kalten Wassers in mein Gesicht. Ich schreckte hoch. Das heißt, ich wollte hochschrecken, aber ein stechender Schmerz, der mir den Magen umdrehte, ließ mich zurückzucken. Langsam, ganz langsam blickte ich mich um. Zu meiner Erleichterung war der Wächter, der mich überrascht hatte weg. Leider auch der andere und sein Herr. Aber zu meinem Glück war die junge Magd mit dem Namen Mändi noch da. Die, die am meisten nach meiner Prinzessin duftete. Sie stand fast direkt über meinem Kopf und ohne es zu wollen, fiel mein Blick von unten ungehindert direkt auf ihr Heiligtum und ihre Brüste. Sie bemerkte mein Starren und grinste mich an, wobei sie ihr Becken wiegte. "Gefällt dir was du siehst?" Dann kniete sie sich neben mir hin und tupfte mich mit einem weichen, weißen Tuch das Gesicht trocken. "Arno ist ein Grobian. Aber sag mir mal, wie du das gemacht hast. Mit einem Mal standest du direkt neben mir. Das war unglaublich!"

Ich schloss die Augen und konzentrierte mich darauf, den Schmerz wegzuatmen, der durch meinen Kopf und Brustkorb flutete. Nach einigen Dutzend Atemzügen ging es besser und ich war in der Lage, mich auf die Bank zu setzen. Mändi setzte sich mir gegenüber. "Wie hast du das gemacht? Sag schon!"

Ich ignorierte ihre Fragen und hob die Hände. Doch ich war völlig kraftlos, kaum in der Lage, die Finger zu bewegen. "Döner mit alles!", stieß ich mühsam hervor und deutete nach vorn, zur Theke. "Muss essen ... Meine Kräfte ... erneuern."

Ich wurde wieder wach von einem herrlichen Duft direkt vor meiner Nase. Verrottete Wurzeln & Schafsurin! Ich schlug die Augen wieder auf. Mändi hielt mir ein kleines Stück Fladen direkt unter die Nase. Ich riss den Mund auf und sie schob es einfach hinein. Ich kaute wie ein Verhungernder. Es war wirklich erstaunlich. Je mehr ich von dem Zeug aß, desto schneller fühlte ich meine Kräfte wiederkehren. Ich konnte bald wieder stehen und auch die Schmerzen verflogen schnell. Ich bat Mändi, die mit großen Augen zusah, wie ich in Rekordgeschwindigkeit den Döner verdrückte, mir ein Bier und einen zweiten Döner zu holen. Sie sah mich mit großen Augen an. Einen Moment glaubte ich, sie dachte darüber nach, einfach zu verschwinden, doch ihre Neugier hielt sie gefangen. So stand bald ein leerer und ein halbleerer Krug Bier vor mir und noch ein Döner. Zwischen dem Bissen erzählte ich ihr leise meine Geschichte.

Lea 8

Vor mir stand ein riesiger Mann, breit wie Schrank, ich schaute ihn prüfend an.

"Scheiße, bist du das Mädel das wir hier hergebracht haben? Mändi hat aber ganze Arbeit geleistet, du siehst ja sowas von rattenscharf aus. Aber ob dem Jockel das so gefällt?"

"Warte, du bist doch einer von Jockels Vasallen stimmt's?"

"Ein was?", fragte er. "Jockel schickt mich, ich soll dich ins Paradies bringen."

"Wohin? Das ist doch nicht dein Ernst, was soll das heißen?"

"Das Paradies ist ein Club, wo du versteigert werden sollst."

"Ach so", sagte ich, irgendwie erleichtert.

"Also wenn du fertig bist, würde ich sagen wir fahren."

Ich nickte und ging mit ihm zur Kutsche.

"Ich bin übrigens Wadim", sagte er auf dem Weg. "Freut mich Wadim ich bin Lea."

Wir setzten uns in die pferdelose Kutsche und fuhren los, mein Magen machte laute Geräusche während der Fahrt.

Wadim sah zu mir herüber. "Hast du Hunger?"

Ich nickte. Wadim ließ die Kutsche nach kurzer Zeit an einem Bretterverschlag anhalten. Was sollen wir hier, wunderte ich mich. Wadim stieg aus und sagte, dass ich mitkommen solle. Das musste ein Schafstall sein, vermutete ich.

Wadim öffnete die Tür und wir gingen hinein.

Ich war sehr überrascht, denn es war kein Schafstall, sondern ein großer, freundlich aussehender Mann stand darin, er hatte einen weißen Umhang an mit unzähligen roten und gelben Flecken.

Wadim schien ihn zu kennen.

"Günni, mach uns mal zwei Curry Fritten rot-weiß", rief er schon in der Tür.

"Kommt sofort", sagte der Mann lachend und schob uns auch schon zwei Pappschalen mit Schweinefutter hin.

"Lass es dir schmecken Lea", sagte Wadim und schob sich etwas von dem Futter in den Mund. "Das kann man doch nicht essen", sagte ich entsetzt. "Doch klar, probier doch mal", lachte er und stopfte weiter dieses seltsame Zeug in sich hinein.

Ich hatte aber solchen Hunger, das ich dann doch davon probierte.

Es schmeckte zu meiner Verwunderung gut, nein, es schmeckte sogar sehr gut und ich stopfte noch schlimmer als Wadim, der mir grinsend zusah.

Als wir unsere Schalen leer hatten, war ich mehr als satt. Wir verabschiedeten Günni und setzen uns wieder in die Kutsche und fuhren weiter. Nach einiger Zeit ließ Wadim die Kutsche, die er liebevoll einen Dreier nannte, in einen Waldweg abbiegen, und wir rollten noch ein ganzes Stück durch den Wald, bis ein Haus auftauchte bei dem wir anhielten und ausstiegen. "Paradies" stand auf dem Haus. Hier sollte also die Versteigerung stattfinden.

Wadim ging vor und klopfte an die Tür, ein Mann öffnete und die beiden sprachen miteinander. "Na dann kommt mal rein", sagte er und musterte mich seltsam grinsend.

Wadim und ich gingen hinein, an den Wänden hingen überall Gemälde mit entblößten Frauen, ich schaute in die verschiedenen Räume, überall lagen Matratzen auf dem Boden und ich fragte mich wieviel Leute hier wohl wohnen würden. Schließlich kamen wir in einen Raum mit einem Podest, dieses war mit weißem Stoff bezogen und auf dem Boden lagen weiße Rosen und um das Podest waren rundum Stühle aufgebaut.

Hier sollte meine Jungfräulichkeit vermutlich versteigert werden.

Merlin 8

Das Mädchen hörte mit großen Augen zu und unterbrach mich anfangs häufig. Sie konnte kaum glauben, was ich ihr da erzählte. Als sie allerdings vernahm, dass ich auf der Suche nach der Prinzessin war, sagte sie mit zweifelnder Miene: "Das dürfte schwierig werden. Lea ist..." "PRINZESSIN Lea ist", unterbrach ich sie mit erhobenem Finger. Diese Barbaren hier schienen keinerlei Anstand und Standesgefühl zu besitzen. Sie sah mich irritiert an. "Ja-ja, also die Prinzessin ist sicher schon auf dem Weg ins Paradies. Der Jockel hat Wadim - das war der Große, in den du reingerannt bist - zu ihr geschickt, sie ins Paradies zu fahren. Und dort wird nachher...", dabei schaute sie auf ihr Handgelenk, um das ein rotes, glänzendes Armband mit einem klobigen Quader hing, "... in etwa drei Stunden ihre Jungfräulichkeit versteigert."

Ich schnappte einen Augenblick nach Luft. Dann rief ich mit blitzenden Augen: "Unmöglich!" Vielleicht lag es an dem Döner und dem Bier, ich fühlte mich auf jeden Fall so geladen wie noch nie und ich spürte selber, wie die Stimme der Macht in meinem Ruf mitschwang. Die Augen des Mädels, das sich mir als Mändi vorgestellt hatte, weiteten sich erschrocken und wurden einen Augenblick verträumt. "Oh, wow", sagte sie, "das war echt ... beeindruckend intensiv. Das ging mir durch und durch. Ich glaube, ich bin grad feucht geworden." Dabei schaute sie mich mit einer Mischung aus Bewunderung und Hingabe an. "Ich verstehe nicht...", begann ich, winkte unwirsch ab und besann mich dann auf das Wichtige. "Kannst du mich zu ihr bringen?" "Sagst du das bitte nochmal?", bat sie unerwartet nach einem Augenblick des Zögerns mit glänzenden Lippen. "Aber auf die gleiche Art wie vorhin?" Ich wurde ungeduldig. "DU BRINGST MICH AUF DER STELLE ZU PRINZESSIN LEA!", donnerte ich mit ordentlich Schmackes. Übergangslos herrschte Ruhe im Lokal und alle Anwesenden starrten mich erstaunt an. "DER REST VON EUCH GEMEINEN ISST WEITER!", fügte ich ein wenig leiser hinzu. Wie Kühe auf der Weide wandten sich alle Gesichter wieder ihren Speisen zu. Mändi hingegen zitterte kurz und blinzelte mich überrascht an. "So schnell bin ich noch nie gekommen", flüsterte sie überrascht. "Wie machst du das?" Ich wies wortlos auf die leeren Teller vor mir. "Es liegt am Döner-mit-alles. Und am Bier." Sie klimperte mich mit ihren riesigen, schwarzen Wimpern an, die mich sofort 'Hexe, Hexe!' denken ließen und wagte zu fragen: "Könntest du bitte noch mal...?"

Ich blitzte zornig, langte über den Tisch und wischte ihr meine Fingerrücken über die Wange, dass es klatschte. Innerlich fluchte ich einen Moment später schon über meine Unbeherrschtheit. Wieso hatte ich mich so hinreißen lassen? Ich war doch sonst nicht so schnell aus der Ruhe zu bringen. Es musste an der Situation liegen. Trotzdem Mändi eine Träne über die Wange kullerte, schaute sie mich mit leuchtenden Augen an. Das alles um mich her ängstigte mich mehr als ich zuzugeben bereit war. Ein Zauberer hatte sich in jeder Situation zurechtzufinden, sonst wurde er unter ungünstigen Umständen schnell zu einem diffusen, vage magierförmigen Rußfleck auf einer Mauer. Doch dafür war ich nicht hergekommen. Ich rappelte mich auf und winkte Jungfer Mändi, vorauszugehen. Mir fiel ein, dass es eine gute Idee sein mochte, etwas Proviant zu fassen und ich schickte Mändi, die erwartungsvoll an meinen Lippen hing, mir noch ein paar Döner-mit-alles für unterwegs mitzunehmen. Als wir aus dem Dönermann kamen, begann die Sonne bereits zu sinken.

"Es tut mir sehr leid, Jungfer Mändi, dass ich die Geduld verlor und euch schlug", wandte ich mich an meine Begleiterin. "Das alles hier ist für mich so ungewohnt und ... aufregend. Glaubt bitte nicht, dass das sonst meine Art ist..." Sie prustete kurz und winkte dann ab. "Kein Ding, echt. Du hast wirklich eine lustige Art zu reden. Gefällt mir aber. Sag mal, hältst du mich etwa echt noch für eine Jungfrau?"

Ich sah sie erstaunt an. "Nein, natürlich nicht. Dieser Jockl, ist das nicht euer Gemahl?"

Sie kicherte. "DER?!? Quatsch, das ist nur mein Lude." Ich sah sie verständnislos an und winkte ihr dann mit der Hand, mitzukommen. Bevor ich mich daran machte, die Prinzessin aus den Fängen dieses ... Luden zu befreien, wollte ich den Spiegel sichern und momentan fühlte ich mich stark genug, das zu bewerkstelligen.

Während wir den Weg zum Tischler entlang liefen, fragte mich Mändi beständig weiter aus. Wie das Leben bei uns wäre. Ob es da auch dies oder das gäbe. Meist musste sie mir das dann erst einmal erklären, weil ich mit den Begriffen, die sie ganz selbstverständlich benutzte, nicht das Geringste anfangen konnte. Beispielsweise diesem Internet. Wer brauchte schon überall ein Netz? Und mir erschien es auch absolut unsinnig, jeden anderen Menschen benachrichtigen zu können. Die meisten Menschen kannte ich doch kaum und selbst die, die ich kannte - pah, nur wenige unter diesen schienen mir wert, mich mit ihnen zu unterhalten. Mein König selbstverständlich, aber ihn konnte ich jederzeit im Schloss oder auf einem Feldzug, bei denen ich ihn selbstverständlich begleitete, ansprechen. Nein, das Leben hier erschien mir nicht im Geringsten erstrebenswert. "Mändi", sagte ich. "Ihr mögt es glauben oder nicht, aber mich ängstigt diese Welt hier. Die vielen Menschen, die Gleichgültigkeit. Mag sein, dass Ihr hier viele Dinge habt, die das Leben angenehmer machen. Aber ich habe das Gefühl, Ihr lebt mehr neben- als miteinander. Selbst die Dirnen bei uns geben den Männern mehr als nur ihren Körper zum Stillen der Wollust. Versteht Ihr?" Mändi schaute mich mit großen Augen an, ohne ein Wort zu erwidern.

Dann waren wir auch schon angekommen und ich nahm den Bann vom Versteck des Spiegels. Mändi war nicht wenig erstaunt, als an der sonst nackten Mauer plötzlich ein Spiegel erschien. "Ist das ein Trick?", fragte sie mich atemlos und mit funkelnden Augen und fügte dann "Geil!" hinzu und schmiegte sich an mich. Ich legte die Hand um ihre Schulter und zog sie erfreut an mich. Sie blickte lächelnd an mir herunter. "Sag mal, Merlin, ist das Absicht, dass du wie ein Schwuler rumläufst?" Ich sah sie verständnislos an. Schon wieder dieses Wort!

"Was meint Ihr, Jungfer Mändi?" Sie sah mich zweifelnd an. "Na ein Schwuler, ein Homo. Einer, der gern Schwänze bläst und sich in den Arsch ficken lässt. Bist du wirklich ein warmer Bruder? Dein Ding hier unten sagt jedenfalls was anderes." Sie grinste anzüglich, während sie ganz unbefangen ihre Hand über den Teil meiner Hose gleiten ließ, in dem es augenblicklich enger wurde. Ich brauchte einen Augenblick, ihre Worte zu verstehen. "Ach das meinst du! Nein, ich pflüge lieber ein fruchtbares Tal als totes Land und mir sind Mädchenbrüste lieber als Männerhaar. Doch mir fiel schon auf, dass viele mich seltsam anstarrten. Geradezu feindselig. Was hat es damit auf sich, sind etwa jene Männer, die die Lust lieber auf griechische Weise genießen, hier weniger angesehen? Sprecht frei und offen, Jungfer!"