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Die dritte Frau

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Ein Rache-Engel sorgt für Verwicklungen.
17.6k Wörter
9.2k
6
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Mein Blick ging zur Uhr, als ich den Schlüssel in der Tür hörte. Halb zehn. Ich platzierte das Lesezeichen in dem Buch, das ich versucht hatte zu lesen. Besonders erfolgreich war das nicht gewesen. Wahrscheinlich musste ich beim nächsten Mal zwanzig Seiten zurückgehen, denn ich konnte mich schon jetzt nicht mehr daran erinnern, was ich gelesen hatte.

"Hallo mein Schatz", begrüßte mich Lena und setzte sich zu mir aufs Sofa.

Zog ihre Schuhe aus und kuschelte sich bei mir an. Sie wirkte glücklich und zufrieden, wie so oft in letzter Zeit. Und wie so oft roch ihr Gesicht nach Muschi.

"Du hast nicht angerufen. Es ist Suppe auf dem Herd, die kannst du dir aufwärmen."

"Ja, sorry. Ich habe jedes Zeitgefühl verloren. Ich weiß auch, dass eigentlich ich mit Kochen dran war. Es kam mir was dazwischen."

Sie küsste mich und strahlte mich an. Unserer Vereinbarung entsprechend verschonte sie mich mit Details ihrer Eroberungen. Unsere Vereinbarung. In der ich ihr, das heißt eigentlich wir uns gestatteten, mit anderen Frauen zu schlafen. Nur war es allein sie, die davon Gebrauch machte.

Zunächst nur sporadisch. Damit konnte ich leben. Konnte mir einreden, nicht eifersüchtig zu sein. Sie war vierundzwanzig, also acht Jahre jünger als ich. In ihrem Alter war ich auch eher wild gewesen. Hatte Erfahrungen und Abenteuer gesammelt. Aber ebenso Enttäuschungen und Wunden. Empfand es als natürlich, dass sie ihren Horizont erweitern wollte.

Ihre Gefühle für mich änderte es schließlich nicht. Ihr Verhalten mir gegenüber änderte sich nicht. Wir waren jetzt zwei Jahre zusammen, seit einem lebten wir zusammen.

"Ich geh kurz noch auf den Balkon", meinte sie nach einem weiteren kurzen Kuss.

Das Rauchen erlaubte ich ihr, obwohl es mich störte. Ich nahm sie so, wie sie war. Weil ich sie liebte. Und sie mich auch. Wir waren grundverschieden, aber das machte nichts. Wie schön sie doch war. Einen halben Kopf kleiner als ich, kurze dunkelbraune Haare und die schönsten braunen Augen, die ich jemals bei einem Menschen gesehen hatte.

Wie so oft lehnte sie am Geländer unseres Balkons und streckte ihren süßen Hintern in meine Richtung. Sie war Zahnarzthelferin, bei meiner Zahnärztin, so hatte ich sie auch kennengelernt. Bei einer Wurzelbehandlung, wo sie assistierte. Und ihren wunderbaren Körper an mich presste. Noch nie war ich beim Bohren so ruhig und wunderbar betäubt gewesen. Und am Ende feucht.

Prompt zog ich meine alljährliche Zahnreinigung nach Abschluss der Behandlung um einige Monate vor, nahm allen Mut zusammen und fragte sie nach einem Date, als wir alleine im Behandlungszimmer waren. Sie sagte sofort zu.

Bearbeitete mich mit Hochdruck und ihrem ganzen Körper während der Reinigung. Gab mir einen Vorgeschmack auf das Kommende. Diese verrückte kleine Nudel. Rieb ihre Muschi an meiner auf der Armlehne ruhenden Hand.

Dementsprechend gestaltete sich unser erstes Date. Wir tranken ein Glas Wein und gingen dann zu ihr. Verließen das Bett erst zwei Tage später.

"Ich koche dann morgen", riss sie mich aus meinen Erinnerungen. "Willst du einen Teller mitessen?"

"Nein, ich habe schon vor Stunden gegessen. Und morgen habe ich Yoga, vergessen?"

"Ja, entschuldige. Ich dachte nur, wir könnten uns einen schönen Abend machen. Ich geh dann in die Küche."

Einen schönen Abend machen. So verlockend der Gedanke auch war, es ging nicht. Schließlich ging ich nicht nur zum Yoga, ich war die Lehrerin dort. Neben meinem Beruf als Managerin der Personalabteilung einer der größten Börsenmaklerfirmen der Stadt, war das meine Berufung, das, was mir neben der Beziehung zu Lena am meisten bedeutete.

Bevor ich Lena kennenlernte, war ich drauf und dran gewesen, mein Leben spirituell auszurichten. Neben dem körperlichen Hatha-Yoga mit Meditation und Atemübungen meinen Weg konsequent weiterzugehen. Das ließ sich aber nach meinem Empfinden nicht mit unserer Beziehung vereinbaren. Also beschränkte ich mich weiterhin auf meine tägliche Hatha-Routine und die beiden Klassen, die ich unterrichtete.

Sie hatte aufgegessen und marschierte schnurstracks wieder auf den Balkon. An ihrer guten Laune hatte sich bei ihrer Rückkehr nichts geändert.

"Die Suppe war köstlich, Jenny. Du bist die beste Köchin der Welt", lobte sie mich nach der Rückkehr auf das Sofa, wo sie sich sofort wieder an mich schmiegte.

Na, wenigstens roch sie jetzt nicht nur nach Muschi, sondern auch Rauch und dem reichlich verwendeten Knoblauch aus der Suppe. Und... Parfüm. Das sie nie verwendete. Das ich allerdings wiedererkannte. Sollte ich es ansprechen? Dass ich vermutete, dass sie mit einer anderen Frau seit geraumer Zeit rummachte?

Wollte ich das wissen? Musste ich das wissen? Dieser Blick. Sie sah verliebt aus. In mich? Oder sie?

"Was ist mit dir? Was schaust du mich so an? Ist was?", fragte sie vorsichtig.

"Liebst du mich noch?"

"Was ist denn das für eine Frage? Natürlich liebe ich dich."

"Okay."

Mehr brauchte ich nicht zu wissen. Alles darüber hinaus würde mich irremachen. Sie meinte das so.

"Habe ich dir das in letzter Zeit nicht genug gesagt, oder gezeigt?", bohrte sie weiter.

"Nun..."

"Habe ich dich und meine beiden besten Freundinnen etwa vernachlässigt?", fragte sie mit einem unschuldig-lasziven Blick, während sie meine Brüste zunächst über, und dann unter meinem T-Shirt massierte. Oh mein Gott. Das konnte sie wie keine andere.

"Öhm... sie freuen sich auf jeden Fall, dass du dich auch noch an sie erinnerst... oh Fuck...", kommentierte ich ihre Schraubbewegungen an meinen erigierten Warzen, die nur bei exakten Timing diese heftigen angenehmen Gefühle auslösten. Auch das konnte nur sie.

Sie zerrte an meinem T-Shirt, den BH öffnete ich selbst. Wollte sie küssen, aber da war sie schon auf dem Weg zu ihren freigelegten "besten Freundinnen". Züngelte, lutschte und saugte, dass mir Hören und Sehen verging. Ich nur noch schwer atmend auf meinen Rücken sinken konnte. Ihre rechte Hand drang mühelos in meine Leggings ein, unter denen ich weiter nichts trug.

"Oh Fuck", brachte ich noch einmal mühsam hervor, denn sie war im Zielgebiet angekommen und ging sofort zum Angriff über.

Nix mehr mit liebevoll und verspielt, wie das sonst auch oft war. Sie ging in die Vollen, rieb an meinem Kitzler, als ob sie Feuer machen wollte, während ihr Mund zu abwechselnden Knabbern und rapidem Flickern an meinen in diesem Stadium bald überempfindlichen Nippel übergegangen war. Sie hatte mich mehrfach auch ohne unterstützenden Handeinsatz so zum Kommen gebracht, das war ihre Spezialität.

Diesmal hörte sie aber plötzlich auf. Nanu? Zunge lahm, von ihrer vorherigen Aktion? Eine Frage, die rasch an Bedeutung verlor, denn ihre Hand war definitiv noch agil wie eh und je. Und effektiv wie eh und je. Ich brachte noch ein letztes "Fuck" heraus, bevor ich kam wie ein ICE. Nur pünktlicher.

Befriedigt sah sie in mein postorgastisch-grinsendes Gesicht und bohrte weiter mit ihren Fingern in meiner tropfnassen Möse herum.

"Tut mir leid, dass ich du dich vernachlässigt gefühlt hast. Nochmal?"

"Das habe ich nicht gesagt. Und nein, das reicht. Die drei Finger auch, mir ist nicht nach mehr."

"Sicher? Da ist doch Platz für mehr?"

"Du kleine Pottsau, lass stecken, und küss mich lieber, verdammt. Sag lieber schöne Sachen zu mir... Fuck..."

"Oh, das war der G-Punkt? Tut mir leid, das wollte ich nicht. Oder wollte ich das doch? Kann mich nicht entscheiden... was stöhnst du denn so, ist dir nicht gut, Liebste?"

"Hey... ich hab... gesagt... das... Fuck..."

"Du wolltest schöne Sachen hören. Du bist die schönste Frau der Welt... mit den schönsten Titten der Welt... und der geilsten Pussy der Welt... und ich liebe dich... jetzt... kaputt..."

Fuck, Fuck, Fuck. Der nächste Orgasmus rollte wie eine Diesellok auf mich zu, der sich bei mir immer ganz anders anfühlte, schwächer, irgendwie kitzliger, aber gleichzeitig wie die Vorstufe zum nächsten. Ich wusste, wenn ich sie nicht stoppte, würde sie darüber hinaus weitermachen, bis ich ums Aufhören bettelte.

Natürlich ließ ich zu, dass sie ihr Werk vollendete, aber dann schaffte ich im zweiten Anlauf ihre magische Hand zu arretieren, bevor sie weiteres Unheil anrichten konnte.

"Komm Lenchen, das reicht wirklich. Ich war eigentlich gar nicht in Stimmung..."

"Oh?", meinte sie grinsend, während sie meinen Saft von ihren Fingern leckte. Und mich dann küsste. Okay, jetzt schmeckte sie auch leicht nach mir. War die Welt wieder in Ordnung. Für den Moment.

***

Die beiden neuen Frauen im Kurs stellten sich reichlich blöde an. Bei der einen war das Unaufmerksamkeit und Unsicherheit. Bei der anderen etwas Anderes. Die wollte, dass ich sie unterstützend anfasse. Den Gefallen tat ich ihr allerdings nur im Rahmen des Notwendigen. Okay, die erste Frau im Kurs, die außer mir eindeutig lesbisch war. Wie war noch ihr Name?

"Öhm... Luzie... du musst die Knie durchstrecken... du kannst deine Füße umfassen, aber wenn du den Griff hast, versuche das Durchstrecken... ja, das ist besser... jetzt hast du es fast... den unteren Rücken entspannen..."

"Ich fühle es..."

Was? Das du steif wie eine achtzigjährige bist? Ach Mädel, also gut, ein bisschen Druck von oben.

"So, das reicht. Und jetzt einfach so ruhen. Noch nicht hochkommen, ruhen. Genau. Der Oberkörper kommt nach einer Zeit von ganz alleine noch ein Stück runter. Entspannen. Gut."

Gut war anders, aber okay, sie hatte da zwei fette Bremsen. Gut aussehen tat sie allerdings. Wenn man auf dicke Titten und Wespentaille steht. Fein, der Hintern war auch recht knackig. Sie mochte etwa in meinem Alter sein, da ging das als Leistung durch.

Na ja, ein hübsches Gesicht hatte sie auch. Ich ging zur nächsten, korrigierte minimal. Ja, die meisten Mädels im Kurs hatten die Übung drauf.

"Okay, jetzt könnt ihr hochkommen. Savasana zum Abschluss. Für die beiden Neuen: Das ist die Tote-Frau-Stellung, schaut es euch bei den anderen ab."

Eigentlich toter Mann, aber einen solchen hatten wir schon länger nicht mehr im Kurs gehabt. Es kamen immer mal welche, aber die hielten meist nur ein paar Monate durch. Die Frauen hier waren da verlässlicher, einige kamen seit Jahren. Im anderen Kurs nur Schwangere. Da war komischerweise noch nie ein Mann gewesen.

Ich zog Kathrin gerade, die es irgendwie immer schaffte, sich verdreht hinzulegen. Zurück zu den Neuen. Paar Korrekturen bei der Verwirrten. Weiter zur Fraktions-Frau.

"Du musst die Augen schließen, Luzie."

Und mich vor allem nicht mit einem Fick-mich-Blick anschauen. Das gehört sich hier nicht.

"Lucy."

Ah so. Und wieder ein Opfer Peanuts-süchtiger Eltern.

"Psst. Entspannen. Von den Füßen aufwärts, fühlen wie alles schwerer wird. Weiter mit den Schienbeinen, Oberschenkeln, Unterleib..."

Auch keine Freundin von Unterwäsche. Oder Schamhaar. Glatter Abdruck. "... Brustkorb, Schultern... da besonders drauf achten... nee, entspannen, nicht verkrampfen."

Ich drückte ihre Schultern sanft nach unten. Okay, sie hatte wohl andere Sachen im Kopf. Davon legten ihre harten Nippel Zeugnis ab. Verflucht, sie würde echt ein Spezialprojekt werden.

"Merkst du, wie du jetzt tiefer atmen kannst? Gut... den Hals... Fokus auf das Gesicht..."

Ich drückte meine Handballen auf ihre geschlossenen Augen, damit sie diese ordentlich entspannen konnte. Damit hatten Anfänger meist die größten Probleme.

"Zunge unten auf dem Gaumen ruhen lassen... Kiefer locker lassen... genau so, jetzt hast du's."

Und ich konnte endlich meine Klappe halten und aufhören, die anderen zu stören. Noch fünf Minuten Stille und Entspannung. Dann konnte ich mir schon mal überlegen, wie ich Lucy nett sagte, dass sie bei mir nur Yoga, und nicht das Geheimnis der multiplen Orgasmen lernen könnte.

Die stellte sich prompt bei der anschließenden Bezahl-Zeremonie ganz hinten an. Grinste mich an, als sie mir den Zehner reichte.

"Und, wie hat es dir gefallen? Wie fühlt es sich jetzt an?"

"Es fühlt sich vielversprechend an."

"So, so. Also planst du, noch öfter zu kommen?"

"Ich komme gern und so oft wie möglich."

Klar, dass sie drauf einsteigt.

"Wer tut das nicht. Wenn du allerdings meinetwegen hierherkommst, muss ich dich enttäuschen. Ich bin in einer festen Beziehung."

"Lass mich raten, einer festen offenen Beziehung?"

Fuck, steht das auf meiner Stirn?

"Selbst wenn, es braucht ein wenig mehr, als eine gute Figur und große Titten, um mein Interesse zu wecken. Sind die nebenbei echt, oder ein Gruß aus dem Silicon-Valley?" "Mach doch mal den Fühltest, dann weißt du's."

"Es gibt Ungewissheiten, mit denen ich leben kann. Kannst du mit der Gewissheit, dass ich dir außer einem flexibleren Körper, Gesundheit und Entspannung, nichts bieten möchte, leben?"

"Ja stimmt, dein Körper wirkt sehr flexibel, und mittlerweile sollte dir klar sein, dass ich ihn gerne annehme, wenn du ihn mir anbietest. Für die Entspannung sorge ich dann schon. Soll auch gut für die Gesundheit sein."

"Na, du bist mir ja ein Herzchen. Und jetzt gehen wir uns bitte umziehen, so lange es dort noch Zeugen gibt. Und wehe du schaust mir auf die Muschi, dann gibt's den Platzverweis."

"Reicht doch, wenn du auf meine schaust. Meinen Anblick kriegst du eh nicht mehr aus dem Kopf. Darf ich dich auf einen Drink einladen?"

"Nein ist vermutlich eh nicht Bestandteil deines Vokabulars?"

"Nein, natürlich nicht."

Fuck. Wir hatten unser kleines Gefecht ein wenig zu sehr in die Länge gezogen. Die letzten Schülerinnen in der Umkleide waren schon dabei ihre Jacken überzuziehen. Lucy setzte sich auf die Bank und schaute mich grinsend und mit blitzenden Augen an.

"Endlich allein...", säuselte sie, als die letzten Abschiedsgrüße gerade verhallt waren.

"Wir hatte uns auf einen Drink geeinigt. Und keine Peep-Show."

"Ich schaue nicht hin. Versprochen. Und jetzt zieh dich endlich aus. Ich hab Durst."

Also gut. Irgendwie war sie ja nicht unwitzig. Wir tun jetzt mal, als wäre das völlig normal. Runter mit der Hose und... Fuck! Diese kleine, geile Sau.

"Hey! Aber so haben wir nicht gewettet."

"Meine Augen sind fest geschlossen, siehst du das nicht?"

"Das macht deine Hand an meiner Muschi nicht besser."

"Wo sie sich da doch aber so wohl fühlt. Und es sich so gut anfühlt... für dich etwa nicht?"

Nun... Fast hätte ich mich tatsächlich überrumpeln lassen. War ihr nackter, wirklich beeindruckender Körper Fleisch gewordene Versuchung. Und ihre geschickte vorwitzige Hand ein schwer zu widerlegendes Argument. Aber wie das in solchen Situationen für mich war, alle meine Sinne waren geschärft.

Einschließlich meines Geruchssinns. Das Parfüm... Ich erstarrte, wie vor den Kopf geschlagen, dann stieß ich sie weg.

"Fuck!"

Sie öffnete überrascht die Augen, hätte beinahe über die Bank einen Abgang nach hinten gemacht.

"Was ist los?"

"Was los ist? Du bist die alte Sau, die Lena fickt."

Sie schien nur für einen Moment verblüfft, dann grinste sie wieder gelassen.

"Und wenn? Willst du nicht herausfinden, warum?"

"Alte, du merkst doch wohl überhaupt keine Einschläge mehr. Los, zieh dich an und mach den Abgang. Ich will dich hier nie wieder sehen, ist das klar?"

"Nun komm mal wieder runter. Ich möchte trotzdem mit dir einen trinken gehen. Ich war neugierig auf dich. Mach dir doch nichts vor, das geht dir nicht anders, oder?"

Fuck! Warum musste das verdammte Miststück auch noch Recht haben?

"Nebenbei, deine Schuld, dass ich dich jetzt ansehe. Nicht schlecht, Frau Specht. Ich würde dich sicher nicht von der Bettkante stoßen."

"Du glaubst ernsthaft, dass ich mit dir auch nur ein weiteres Wort wechseln möchte? Komm, zieh dich an und verschwinde. Ich will abschließen."

"Okay, ich verspreche dir hoch und heilig, dass ich nicht mehr versuchen werde, dich anzumachen. Und trotzdem will ich mich mit dir unterhalten. Es ist wichtig."

"Ich wüsste nicht, was wir uns zu sagen haben."

"Du möchtest es lieber von Lena hören?"

Mir wurde übel. Das war ein Tiefschlag, der sich nicht so leicht verdauen ließ. Und das wusste sie. Zog sich in aller Seelenruhe an.

"Fertig. Gehen wir? Hier in der Nähe ist eine nette kleine Kneipe. Vor allem ist es eine Raucherkneipe. Das okay?"

"Ist mir scheißegal. Du sagst mir, was du mir zu sagen hast und dann verpisst du dich."

"Warum bist du denn so aggressiv? Ich fände es viel besser, wenn wir uns wie vernünftige Menschen miteinander unterhalten."

Ich schwieg, mit einem Knoten im Bauch, der nicht nur von der Wut herrührte. Wir betraten die nur spärlich gefüllte Kneipe, die aufgrund dessen nicht ganz so verqualmt war, wie ich befürchtet hatte. Ich hatte ursprünglich nur ein Wasser ordern wollen, aber jetzt brauchte ich tatsächlich doch ein Bier.

Lucy zündete sich eine Zigarette an und beobachtete mich eine Weile schweigend.

"Nun spuck 's aus. Was ist mit Lena?"

"Sie liebt dich."

"Das ist mir nicht neu."

"Und sie hat sich in mich verliebt."

Wenn ich ganz ehrlich war, war mir auch das nicht so neu. Ich hatte etwas in dieser Art nicht nur befürchtet, sondern insgeheim bereits gewusst. Fuck!

"Mach dir keine Sorgen. Ich mag sie, aber ich habe nicht die mindeste Absicht, euch auseinander zu bringen. Ich will sie dir nicht wegnehmen."

"Wie edel und großzügig von dir."

"Wir haben viele Gemeinsamkeiten, mehr als du denkst jedenfalls."

"Was soll das heißen?"

"Nun, du arbeitest bei Schütte. Bis vor etwas mehr als einem Jahr war ich da auch."

Fuck!

"Du bist Lucy Bremer."

"Ah, mein Name hallt immer noch durch die heiligen Hallen."

Lucy Bremer. Der mysteriöse Fall, der meine Vorgängerin dazu brachte, ihren Job zu schmeißen. Der einzige Fall, von dem ich jemals in meinem professionellen Leben gehört hatte, wo eine Frau wegen sexueller Belästigung einer anderen rausgeschmissen wurde. Keiner aus meiner Abteilung hatte mir jemals Details erzählen wollen.

"Viel habe ich nicht darüber gehört, wenn ich ehrlich bin. Nur, dass Anita deswegen aufgehört hat."

"Weil sie wusste, dass die ganze Geschichte fabriziert wurde, um mich loszuwerden. Sie hatten ihr vorher schon den Auftrag gegeben, nach einem Weg zu finden, mich zu entlassen. Sie hat bis zuletzt für mich gekämpft. Und verloren. Es dann nicht mehr ertragen, mit diesen Schweinen zusammenzuarbeiten."

"Und warum wollte man dich loswerden?"

"Wegen eines Programms, das ich geschrieben habe. Ich bin keine Maklerin oder Analystin, ich bin Programmiererin. Eines Programms, das es offiziell nicht gibt. Eines Programms, das zur Analyse und nicht zur illegalen Marktmanipulation gedacht war. Als mir klar wurde, wohin die gewünschten Änderungen zielten, habe ich mich geweigert, es weiterzuentwickeln. Dann musste man mich natürlich loswerden. Ich könnte nicht einmal beweisen, dass es existiert, geschweige denn damit an die Behörden oder die Öffentlichkeit herantreten. Jetzt von außen schon gar nicht mehr."

Das klang ja alles sehr abenteuerlich. Soweit ich wusste, war die Firma im letzten Jahr nicht besonders gewachsen, oder hatte größere Gewinne zu verzeichnen. Gut, Schütte Junior traute ich allerhand schräges Zeug zu. Er war mir wirklich unsympathisch. Aber so etwas?

"Du glaubst mir nicht. Verstehe ich, ich an deiner Stelle würde das vielleicht auch nicht."

"Ich weiß nicht, was ich glauben soll. Und das Programm ist jetzt fertig und läuft?"

"Das weiß ich nicht genau. Es gab in meiner Abteilung eigentlich nur einen anderen Programmierer, der die Änderungen hätte umsetzen können. Sebastian Klein."

"Der ist jetzt der IT-Manager. Ich glaube nicht, dass der noch selbst was anfasst."

"Interessante Karriere, nicht wahr? Schau dir mal seine Personalakte an. Bevor ich gegangen wurde, war er ein Kandidat dafür, rausgeschmissen zu werden."

Hm. Wilde Verschwörungstheorien. Warum zum Teufel hörte ich mir das überhaupt an? Was ging mich das an?

"Gut. Du hast mir deine Geschichte erzählt. Ob ich das glauben kann oder nicht, weiß ich nicht. Wichtiger ist für mich die Frage, warum du mir das alles erzählst."

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