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Die dritte Frau

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Wie eine angeschlagene Boxerin folgte ich ihr in die Küche. Ich schaffte es erst nach einer Weile, sie anzusehen. Sie sah glücklich aus, richtig glücklich. Verflucht.

"Wie... stellst du dir das jetzt vor?", fragte ich nach einer Weile.

"Das sollten wir lieber gemeinsam besprechen. Sie sollte eigentlich... ah, wenn man von der Teufelin spricht", kommentierte sie das Klingeln an unserer Tür. "Ich mach auf."

Ich nickte nur, denn ich hatte gerade ohnehin die Hände in der Frikadellen-Pampe und formte sie. Sekunden später stand eine ebenfalls etwas blasse Lucy in unserer Küche. Betrachtete mich mit schwachem Lächeln unschlüssig, bis Lena sie anstieß.

"Du kannst sie ruhig anständig begrüßen", wurde sie angestachelt.

Wie unter Zwang erhob ich mich langsam, zeigte entschuldigend meine beschmierten Hände und tatsächlich nahm Lucy mich in den Arm, zögerte noch ein paar Momente und küsste mich auf die Lippen. Hielt allerdings genau wie ich ihre Zunge schön in Zaum, weil Lena ansonsten gleich ins Bild gesetzt worden wäre.

Die sah sich das mit einem verträumten Blick an, und grinste wie ein Honigkuchenpferd. Lucy seufzte, lud ihre Tüte mit zwei Flaschen Wein auf dem Tisch ab und setzte sich.

"Kann ich euch helfen?"

"Nö, fast fertig, die Kartoffeln kochen... ich mache frischen Kartoffelbrei dazu, ich hoffe das magst du?"

"Ja, sicher."

"Auch mit Muskatnuss? Mag nicht jeder", wollte ich vorsorglich wissen.

"Unser Geschmack scheint ja insgesamt fast identisch zu sein", meinte Lucy nun etwas lockerer.

Lena kicherte. Sah von Lucy zu mir und wieder zu Lucy.

"Also, raus damit: Seit wann fickt ihr zwei?", begann Lena die Fragestunde.

"Erst seit gestern", erwiderte ich schnell. "Obwohl Lucy schon letzte Woche ihre Hände nicht unter Kontrolle hatte."

"Gewollt hat Jen da auch schon. Aber musste erst einmal damit zurechtkommen, dass ich diejenige bin, in die du dich verliebt hast", konterte Lucy.

Das sah ich anders, aber keinen Sinn darin, ihr zu widersprechen.

"Oh, also erst ein einziges Mal?"

Ich tauschte schnell einen Blick mit Lucy. Die antwortete. Tatsächlich ihre Linie, die Wahrheit zu sagen, durchziehen wollte.

"Nein, wir haben heute unsere Mittagspause zusammen verbracht."

"Eh, ihr geilen Säue. Dann müsst ihr gestern ja mächtig Eindruck bei der anderen hinterlassen haben. Außer den Kratz- und Biss-Spuren", steuerte Lena das Gespräch schon jetzt in stürmisches Gewässer.

Fuck. Zu allem Überfluss schaute mich Lucy auch noch... verliebt... an. Oh mein Gott.

"Ich brat die Frikadellen an", entzog ich mich aufspringend ihrem und den prüfenden Blicken Lenas.

"Ja. Ich denke schon", hörte ich Lucy in meinem Rücken sagen. "Aber wir arbeiten außerdem an einem Projekt zusammen."

"Projekt?"

Aufatmend verfolgte ich Lucys Erklärungen über ihr Programm, Schütte und meine Hilfeleistungen. Die sich auch noch während des Essens hinzogen, da sie alles detailliert erklärte. Ich dabei auch noch Neues hörte, von ihrer Beziehung zu Jasmin, Auseinandersetzungen mit Schütte Junior und Ähnlichem. Dazu der Arbeitsweise des Programms, oder zumindest wie es am Ende hatte funktionieren sollen.

Was ausreichend von der immer noch explosiven Situation ablenkte, zumindest empfand ich sie so. Es fiel mir schwer, Lucy nicht durchgängig anzustarren, ihre Lippen beim Sprechen zu beobachten und dabei an unsere Wahnsinns-Küsse zurückzudenken.

"Wow, Lena hatte nicht übertrieben, deine Frikadellen sind göttlich", wandte sich Lucy schließlich an mich. "Wie deine Küsse", wagte sie noch hinzuzufügen.

"Freut mich, dass sie dir schmecken", gab ich mit einem gequälten Schmunzeln zurück.

"Ihr fahrt richtig aufeinander ab. Ihr seht richtig verliebt aus", mischte sich Lena ein. "Ist das geil."

Und konnte nun zwei sich ertappt fühlende Geliebte bestaunen. Ich hatte große Schwierigkeiten, den letzten Bissen hinunterzuschlucken. Lucy schien von Lenas Reaktion genauso irritiert wie ich.

"Das findest du geil?", fragte sie ungläubig.

"Ja. Also ist das so?", kam die Gegenfrage, bei der sie Lucy fest ansah. Die seufzte und kaute eine Weile auf der Unterlippe herum, bevor sie antwortete.

"Bei mir schon", gab sie schließlich bekannt, und sah mich an. Völlig offen, direkt und ja, verliebt. Lena nickte und nahm mich in den Fokus. Fuck. Also gut.

"Ja", war alles, was ich rausbrachte. Und nach einer Pause: "So verrückt das alles auch ist."

Lena strahlte wie ein kleines Mädchen an Weihnachten, die nach Jahren Quengelns endlich ihr Puppenhaus bekommen hatte. Was für eine bizarre Szene. Sie hatte ihren beiden Geliebten gerade so etwas wie eine Liebeserklärung füreinander entlockt. Freute sich darüber wie eine Schneekönigin.

"Und jetzt?", fragte ich in die knisternde Stille hinein. "Was machen wir jetzt?"

Lena kicherte.

"Du stellst Fragen."

"Berechtigte Fragen", sprang mir Lucy bei. "Du stellst dir jetzt richtig eine totale Dreierbeziehung vor?"

"Ihr nicht?", kam Lenas grinsende Gegenfrage. "Und nebenbei, stelle ich mir gerade die nähere Zukunft nach dem Dessert vor. Und werde klitschnass dabei. Also esst gefälligst etwas schneller, die Damen."

Oh Lena. Lucy sah mich fragend an. Ich zuckte hilflos mit den Schultern.

"Lena... das ist alles ein wenig heftig, verstehst du? Ich fühle mich gerade... völlig überrollt und überfordert, von den ganzen Entwicklungen. Aber auch meinen Gefühlen. Ganz ehrlich... ich kann mir nicht mal vorstellen, ob und wie so etwas funktionieren könnte...", versuchte ich meine wirren Gedanken und Bedenken zu äußern.

"Ich glaube auch, dass du dir das ein wenig zu leicht vorstellst", schloss Lucy sich an.

"Wovor habt ihr denn Angst? Dass der Zauber ohne die Heimlichkeit verfliegt? Wie das funktioniert... finden wir eben heraus. Probieren geht über Studieren. Nun hört auf, euch Gedanken zu machen. Wir gehen es Schritt für Schritt an: Aufessen, Dessert, Bett. Obwohl, meinethalben können wir uns das Dessert auch schenken. Nee, Jenny hat ihre Karamellcreme gemacht, das wäre eine Sünde, die nicht anzufassen. Wir könnten sie natürlich mit ins Schlafzimmer nehmen und uns gegenseitig vom Körper schlecken..."

Oh Lena. Kleine geile Lena. Machte uns beide sprachlos. Lucy und ich seufzten gleichzeitig, mussten dann lachen, und Lena stimmte natürlich mit ein. Wir folgten dann tatsächlich ihrem Vorschlag für den weiteren Ablauf.

Nun, die Karamellcreme aßen wir am Tisch und nicht im Schlafzimmer. Lena hatte eine ähnliche Idee zuvor einmal mit einer Schoko-Mousse gehabt. Die Flecken waren nicht rauszubekommen und hatten so eines meiner Lieblings-Spannbettlaken ruiniert. Also gab es dazu von mir ein Veto.

Das Einzige dieses Abends. Nur als wir uns auszogen, Lena und Lucy sich dabei umarmten und küssten, spürte ich den Hauch von Eifersucht. Wobei ich nicht einmal genau hätte sagen können, auf wen ich eifersüchtig war. Überhaupt waren meine Gedanken weiterhin wirr und zusammenhanglos.

Verschwanden im Nebel der Glückseligkeit, als ich Lucy erneut minutenlang ununterbrochen küsste, während Lena ihr ohne Creme den Körper abschleckte und dann zwischen ihren Beinen endete. Ich bearbeitete Lucys mächtige Brüste mit meinen Händen. Auch ihre blieben nicht untätig, sie rieb und fingerte mich mit der linken und zersauselte mein Haar mit der rechten.

Was mich zusätzlich erregte, war Lucys unterdrücktes Stöhnen, das Lena mit ihrer flinken Zunge auslöste. Ich sehnte förmlich ihren Höhepunkt herbei. Bei dem ich ihr in die Augen schauen wollte, die schon jetzt einen überirdischen Glanz aufwiesen.

Es dauerte nicht lange, dann löste ich mich von ihren Lippen, um diesen Moment aufsaugen zu können. Lucy war so von ihrer eigenen Abfahrt eingenommen, dass ihre Hände bewegungslos wurden. Ihr Mund öffnete sich weit, die Mundwinkel zuckten ein paar Mal und dann drang ein erlöster Laut über ihre Lippen.

Die ich kurz streichelte und dann erneut mit meinen in Beschlag nahm. Ganz ehrlich, dass Lena da war, und eigentlich die zentrale Figur dieser Konstellation sein sollte, wurde mir überhaupt nicht bewusst.

Dass sie es nun offiziell sein wollte, gab sie mit der Aufgabe ihrer Position, der Einnahme der Rückenlage und Öffnen ihrer Schenkel, bekannt. Die sie erneut wie Flügel bewegte. Kleiner geiler Schmetterling.

"Los, jetzt verwöhnt ihr gefälligst mich", gab sie ihrer Ungeduld Ausdruck, als wir nicht sofort darauf einstiegen. So kannte ich sie. Nun, das sollte sie haben.

Zunächst verwöhnten wir ihre niedlichen kleinen Brüste in Stereo. Saugten, leckten und nibbelten an ihren recht empfindlichen Brustwarzen, bis es ihr zu viel wurde und sie meinen Kopf tiefer drückte. Bei ihr ein sicheres Indiz dafür, dass sie extrem erregt war und zum Kommen gebracht werden wollte.

Tatsächlich war sie selbst für ihre Verhältnisse ungewöhnlich nass, als ich mich an ihrer Möse einfand. Meinen Versuch, zunächst ein bisschen zu spielen und neben dieser auf und ab zu lecken, unterband sie, indem sie meinen Kopf festhielt und in die Mitte rückte.

Okay, es schien dringend zu sein, also schleckte ich genüsslich ihren reichlich vorhandenen Saft und ging dann sofort dazu über, ihren geschwollenen Kitzler zu attackieren. Zunächst noch ohne echten Druck, aber das für sie ungewöhnlich laute und brünstige Stöhnen machte mir klar, dass sie schon jetzt dicht vor dem Orgasmus stand.

Ein kurzer Blick nach oben zeigte mir, dass Lucy weiterhin ihre Brüste verwöhnte. Also gut, Lena wollte kommen. Das sollte sie haben. Ich erhöhte den Druck und steuerte sie zielsicher auf den ersten Höhepunkt zu. Der nicht lange auf sich warten ließ. Und machte weiter.

Kriegte so etwas wie einen Filmriss. Leckte und leckte und leckte. Hörte ihre Laute nicht, oder nur gedämpft, weil Lucy sie jetzt küsste. Bis sie sich irgendwann freikämpfte und "Genug" schrie. Oh. Lucys Blick sprach Bände. Der Filmriss war wohl etwas länger gewesen.

"Jenny, du bist ja eine ganz harte Sau", kam ihr mir nur leicht unangenehmes Lob. Von Lena nur ein leises Wimmern. Wie Lucy drauf war, erfuhr ich dann. Sie zog mich mit einem diabolischen Grinsen aus meiner Position. Die sie nun einnahm, aber nicht, um Lenchen zu lecken. Nein, sie brachte ihre Hand ins Spiel. Voll ins Spiel. Voll hinein.

"Lucy... Fuck... Lucy... bitte..."

"Pssst", war deren einzige Reaktion.

Fisten war mir nicht neu, auch wenn es bei mir selbst nicht unbedingt auf meiner persönlichen Hitliste stand. Was Lucy da tat, war anders. Keine vorsichtigen, geduldigen Bewegungen, wie ich das bei ihr gemacht hatte. Sie fickte sie. Wild. Hart. Grausam. Brutal. Sicher nicht zum ersten Mal.

"Oh... ja... geil", änderte sich Lenas Protest in Zustimmung.

Verblüfft erlebte ich als Zuschauerin, wie Lena zu einem weiteren Höhepunkt gequält wurde. Ich hatte mich nicht einmal zu ihr bewegen können. Saß apathisch dort, wo mich Lucy sozusagen abgestellt hatte. Die mich triumphierend anschaute, als sie ihre Hand aus der geweiteten Scheide meiner Geliebten entfernte.

"Was sitzt du da, wie ein Statue? Leg dich hin. Jetzt bist du dran."

Fuck. Jetzt war ich dran.

***

Sie blieb über Nacht bei uns. Kam am nächsten Abend wieder, wo ich die Schwangerengruppe unterrichtete. Sie hatten mit dem Essen auf mich gewartet. Und mit dem Sex, wie sie mit spürbarer Vorfreude vermeldeten. Der in der Folge oft sehr ähnlich ablief. Wir brachten Lena ins Delirium. Und widmeten uns dann recht ungestört einander.

Auch am Freitag trafen wir uns zusätzlich in meiner Mittagspause in ihrer Wohnung.

"Was ist mit dir? Hast du keine Lust?", fragte Lucy überrascht, als ich mich schnell von ihren Lippen löste.

"Können wir vielleicht mal ein paar Minuten reden? Ungestört reden?"

"Wenn's sein muss."

"Ja, es muss sein. Du findest okay, was abgeht?"

"Dass wir drei zusammen sind?"

"Sind wir das? Ich sag mal ehrlich, wie es mir dabei geht: Ich bin völlig in dich verschossen."

Sie grinste vergnügt und streichelte mein Gesicht.

"Das geht mir nicht anders. Ich glaube, ich habe meine Traumfrau gefunden."

"Und Lena?"

"Mag ich schrecklich gern. Ficke ich gern. Liebe ich nicht. Das wolltest du hören?"

"Es beruhigt mich aber nicht."

"Wieso? Was ist mit dir?"

"Ich komme mir wie eine Verräterin vor. Ich betrüge sie vor ihren Augen."

Jetzt konnte sie mir nicht mehr folgen. Ich seufzte.

"Ich kann nicht zwei Frauen gleichzeitig lieben. Das geht nicht. Ich hab das nicht drauf."

"Jenny, nein... du willst ernsthaft, dass ich euch alleine lasse?"

"Schlimmer. Ich will dich. Ganz für mich allein."

Ich wollte noch etwas hinzufügen, aber ihr Kuss machte das völlig unmöglich. Wir umklammerten uns wie wild, konnten wieder nicht aufhören. Ihr Handy bimmelte. War das Signal, das uns auf diesen Planeten zurückbrachte.

"Arbeit, mein Kunde, muss ich annehmen. Scheiße, du hast deine Pause auch ein wenig überzogen, oder?"

Eine halbe Stunde sogar. Das spielte keine Rolle. Sie stand mit dem Handy auf und ging zum PC. Verdammt, unser Gespräch war alles andere als beendet gewesen. Musste trotzdem warten. Ich hatte in einer Viertelstunde ein Meeting.

Das teilte ich ihr schnell mit, bevor ich aus ihrer Wohnung floh. Am Abend war sie wieder bei uns, aber wir verbrachten weder dort, noch am Wochenende ausreichend Zeit allein, um uns miteinander unterhalten zu können.

Etwas überraschend verabschiedete sie sich am Sonntagmorgen. Sie wollte etwas programmieren und ihr Vater hatte Geburtstag. Dort war sie schon zum Mittagessen eingeladen. Lena und ich waren beide enttäuscht, dass sie am Abend nicht mehr rumkommen wollte.

Wollte sie mir vielleicht Zeit alleine mit Lena geben? Zeit, meine Gefühle zu sortieren? Es war immer noch ein einziger, wilder Wust. Was ich für Lucy fühlte, war einigermaßen klar. Aber was war mit Lena? Die nichts davon mitkriegte, was in mir vorging.

Wie auch? Ich verhielt mich nicht anders, eher noch liebevoller als sonst. Wir hatten Sex, aber ich war nicht wirklich bei der Sache. Selbst das merkte sie nicht. Sie schwebte, weil sich in ihren Augen alles zum Guten gewendet hatte. Das machte es noch schlimmer.

Ich war mir sicher, dass ich diese Dreibeziehung nicht lange durchhalten könnte. Dass ich mich entscheiden musste. Eigentlich war mir schon klar, wie die Entscheidung ausfallen würde. Darum fürchtete ich mich so davor. Mein Gefühl für Lena hatte sich nicht geändert.

Der Wunsch, sie glücklich zu machen, ebenfalls nicht. Und ihr auf keinen Fall weh tun zu wollen. Verdammt, warum zum Teufel ging gerade alles schief? Warum konnten Lena und Lucy so locker mit der ganzen Geschichte umgehen? Was sollte, konnte ich wirklich tun?

Am Montagmorgen saß ich nachdenklich vor meinem Rechner, checkte meine E-Mails. Erst als ich die Bewerbungsmail sah, fiel mir ein, dass ich dort ja noch aktiv werden musste. Rief wie gefordert die Facebook-Seite ihrer Freundin auf. Verbrachte den Rest des Morgens neben mir stehend.

"Und?", fragte ich Lucy in der Mittagspause, nachdem ich den ersten Kuss mühsam überstanden hatte.

"Noch nicht installiert. Das macht es einfacher, aber ich brauche dann tatsächlich Zugang und die Swipe-Card."

"Also willst du jetzt deinen Killer-Switch einbauen?"

"Kill-Switch. Nein, etwas Lustigeres. Es ist schon fertig. Kannst du aus der Zeiterfassung entnehmen, an was für Tagen Sebastian für gewöhnlich abends da ist?"

"Ich muss es mir anschauen, da habe ich nicht drauf geachtet, nur, dass er so ab acht da ist. Du willst es so schnell wie möglich über die Bühne bringen, nicht wahr?"

"Ja. Er ist eine faule Socke, aber kein schlechter Programmierer. Es überrascht mich eigentlich, dass er noch nicht fertig geworden ist. Schütte wird ihm sicher langsam im Nacken sitzen. Was gut ist, dann konzentriert er sich nicht auf Teile, die er nicht modifizieren muss. Genau da baue ich meine kleine Überraschung ein."

"Okay, ich versuche alles so schnell wie möglich rauszufinden und vorzubereiten."

"Ich danke dir, Jen. Du bist eine großartige Frau. Die ich liebe. Komm her, dann zeige ich dir wie sehr."

"Stopp. Ich bin eigentlich nur hier, um dein Vorhaben zu besprechen."

"Was ist los?"

"Was los ist? Ich habe mich in dich verliebt, gottverdammt."

"Ja, und?"

"Das habe ich dir beim letzten Mal schon versucht zu erklären. Ich werde das mit der Dreierbeziehung nicht hinkriegen. Das heißt, ich muss mich entscheiden. Und habe es im Grunde schon. Für dich."

"Bist du dir sicher? Du kennst mich doch noch kaum. Und willst du nicht lieber erst einmal alles sacken lassen? Ich finde auch, es läuft doch gut mit uns dreien, keine Eifersucht, saugeiler Sex... und das willst du für Drama und Tränen eintauschen?"

"Du verstehst mich nicht. Oder willst mich nicht verstehen."

"Nein, jetzt verstehst du mich nicht. Ich wollte dir Lena nicht wegnehmen, und genauso wenig will ich dich Lena wegnehmen. Das kann ich nicht. So bin ich nicht. Gut, ich spiele gern mit dem Feuer, aber ich will keine Brandopfer. Kapierst du das?"

"Und was soll ich deiner Meinung nach tun?"

"Gib unserer Geschichte eine Chance. Versuch, dich zu entspannen. Du bist durcheinander, und reagierst nach deinen bisherigen Erfahrungen und deiner Selbsteinschätzung. Gib dir die Zeit, um mit der Situation zurecht zu kommen. Wenn es nicht geht... gut. Dann müssen wir Konsequenzen ziehen. Aber bitte, hab auch mit dir selbst Geduld. Für uns. Und vor allem für Lena."

Sie hatte ja Recht. Irgendwie.

"Hast du ihr eigentlich mal gesagt, dass du sie nicht liebst?"

"Ja. Es schien sie nicht zu stören. Es ist eine vertrackte Kiste, das ist mir klar. Aber bitte, tu nichts Unüberlegtes. Vielleicht... sollten wir uns erst einmal nicht außerhalb der gemeinsamen Zeit sehen. Was meinst du?"

"Ja... eigentlich weiß ich gar nichts mehr. Du kommst heute Abend?"

"Natürlich. Komm, Jen. Immer mit der Ruhe. Wir finden einen Weg."

Das hoffte ich natürlich auch. Ich war froh, dass sie mich beruhigte. Am Nachmittag prüfte ich Sebastians bisherigen Arbeitszeiten. Kein Muster erkennbar. Er kam und ging, wie er wollte, wann er wollte. War in den letzten Wochen aber immer öfter an den Abenden in der Firma.

Wahrscheinlich hatte Lucy Recht, und er war kurz davor, das Programm fertigzustellen. Meist kam er gegen acht zurück in die Firma. Bis sieben Uhr waren andere Netzwerkadministratoren in der Firma. Manchmal länger, wenn irgendwas zu erledigen war.

Das war schlecht, denn die meisten kannten Lucy natürlich noch. Der Serverraum lag zwar abseits, aber um dorthin zu kommen, musste man an der IT-Abteilung vorbei. Mittwoch. Mittwochs war Sebastian seltener dort gewesen. Am letzten allerdings schon.

So lange konnte das doch aber nicht dauern, wenn sie das, was sie einbauen wollte, schon fertig hatte. Sollten wir es riskieren? Eigentlich hätte ich ja bis zum Abend warten können, aber ich rief sie trotzdem vom Pausenraum aus an.

Die beiden IT-Kerle, die dort über Fußball schwätzten, irritierten mich nicht.

"Ja?"

"Es scheint, als würde es zeitlich eng werden. Ich hielte Mittwoch für die beste Möglichkeit. Passt dir das?"

"Natürlich. Warum zeitlich eng?"

"Er ist immer öfter dort, wo wir ihn nicht brauchen können, um diese Zeit."

"Verstehe. Gut. Dann machen wir das. Kannst du die Karte vorbereiten? Nur die Außentüren und den Server-Raum."

"Erstere brauchst du nicht. Ich hole dich rein."

"Weiß nicht... lass uns das heute Abend besprechen, okay?"

"Gut. Bis dann."

"Ich liebe dich."

"Ich dich auch."

Am Abend erklärte sie mir dann, dass sie mich eigentlich nicht dabeihaben wollte. Nur für den Fall, dass es schiefging.

"Ich will dir helfen. Sicherstellen, dass es nicht schiefgeht. Schmiere stehen, sozusagen. Falls Sebastian doch auftaucht."

"Und wie stellst du dir das vor?"

"Das lass meine Sorge sein. Hier ist deine Karte. Verlier sie nicht."

"Ich weiß nicht, ich würde mich wohler fühlen, wenn du nicht dabei wärst."

"Nun lass sie dir doch helfen, Lucy", mischte sich Lena ein. "Ich würde das auch, wenn ich eine Möglichkeit dazu hätte."