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Die Galamex-Saga - Teil 05

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"Oft. Vermutlich zu oft. Aber nicht immer."

"Wow. Ich glaube, dies ist das erste Mal, dass du zugibst, mich angelogen zu haben!"

Sie zuckte mit den Achseln.

"Ich kann es nicht rückgängig machen. Und es jetzt noch zu leugnen, würde nichts bringen. Ich war jung und dumm. Und ich habe dich damals verletzt - Was ich wohl nie werde wiedergutmachen können. Aber ich kann mich zumindest endlich dafür entschuldigen. Daher: Es tut mir leid, dich damals so verletzt zu haben - Ehrlich, Cygnus", fügte sie zum Schluss mit einem koketten Grinsen hinzu.

"Willst du damit sagen, du hättest dich geändert?"

"Warum ist das so abwegig?", entgegnete sie herausfordernd. "Du hast dich schliesslich auch verändert: Aus dem dürren, jungen, bebrillten Streber ist ein stattlicher, attraktiver Mann geworden, der seine Naivität gegen Entschlossenheit eingetauscht hat und es nun mit den mächtigsten Konzernen der Galaxis aufnimmt." Das breite, einladende Lächeln, welches ich noch allzu gut aus unserer gemeinsamen Zeit in Erinnerung hatte, kehrte auf ihre roten Lippen zurück. "Aus dir ist ein echter Fang geworden, Cygnus! Deine Freundin sollte sich glücklich schätzen."

Bei der Erwähnung Ornellas verfinsterte sich meine Miene für einen kurzen Augenblick. Doch dann setzte ich das geschäftsmässige Lächeln auf, welches ich bei Alina abgeschaut hatte. "Ja, vermutlich."

"Übrigens habe ich nicht vor, sie wegen der gebrochenen Nase anzuzeigen", versicherte sie mir in ernstem Tonfall. "Ich kann es ihr nicht verübeln. Wäre ich an ihrer Stelle gewesen, hätte ich mir nicht die Nase, sondern das Genick gebrochen!"

Ich konnte nicht anders als laut aufzulachen.

"So gewaltbereit hatte ich dich gar nicht in Erinnerung! Aber danke dafür, dass du sie nicht anzeigst. Das ist ... sehr liebenswürdig von dir."

"Wow! Dann ist das Miststück jetzt also 'liebenswürdig' was?"

Die Erinnerung an unser letztes Gespräch vor vielen Jahren flammte in meinen Gedanken auf. Ja. Miststück. Das war tatsächlich das letzte Wort, welches ich damals an sie gerichtet hatte.

"Das weisst du noch?"

"Wie könnte ich das vergessen?", antwortete sie seufzend. "Ob du es glaubst oder nicht, Cygnus. Das tat weh. Aber ich hatte es verdient. Ich WAR ein Miststück."

Ich blickte ihr lange und eingehend in die Augen. Konnte es wirklich sein? Konnte sich Marla Springer tatsächlich geändert haben? Auf jeden Fall schien dies der richtige Augenblick zu sein, endlich meinen Groll ihr gegenüber hinter mich zu lassen.

"Ich - verzeihe dir", sagte ich mit einem aufrichtigen Lächeln. Sie legte mir eine Hand auf den Unterarm.

"Das bedeutet mir sehr viel. Danke, Cygnus. Und jetzt-" Sie wandte sich wieder der Anzeige zu. "Lass mich hier noch einen letzten Blick auf euren Bestand an organischen Stoffen werfen, bevor wir uns gemeinsam das Becken anschauen."

Sie legte beide Arme auf den Stehpult und stiess dabei unabsichtlich ihr ComPad von der Ablage. Es fiel mit einem dumpfen Geräusch zu Boden. Ich kniete mich instinktiv hin, um es aufzuheben. Als ich nach oben schaute, erstarrte ich für einen Augenblick, während mir Hitze ins Gesicht stieg. Ihr kurzes Kleid gewährte aus diesem Winkel den perfekten Ausblick auf ihre Intimzone. Und - da sie keinen Slip trug - auf ihre hellen Gesässbacken, die einen sinnlichen Kontrast zu ihren langen gebräunten Beinen bildeten. Und auf ihre Scheide, die mir vor Ewigkeiten die Unschuld genommen hatte.

*** Kapitel 8 - Ornella ***

Hallo, MH (Mein Herz)

Ich wünschte, ich hätte eine Zeitmaschine. Ich wünschte, das letzte Gespräch zwischen uns beiden, hätte nie stattgefunden. Zumindest nicht so.

Mir wurde im Verlauf dieses Fluges schmerzlich bewusst, wie sehr ich dich an diesem Abend verletzt haben muss. Das wollte ich nicht, bitte glaube mir! Es ist nur: Ich habe schreckliche Angst, Dich zu verlieren, MH! Dieses Bild, Marla auf Deinem Schoss, wie sie dich küsst - Es hat sich in meinen Gedanken eingebrannt und sät immer wieder Zweifel in mein Herz! Dabei hast Du mir nie einen Grund gegeben, an Deiner Liebe zu zweifeln!

Bitte, Cygnus, rette mich. Rette mich vor diesen Zweifeln, die an meiner Seele nagen.

MH, schreibe mir, so bald wie möglich. Lass mich wissen, wie es Dir geht.

Ich liebe Dich

Ornella

Ich las die Nachricht nochmals durch und speicherte sie dann auf meinem ComPad, um sie bei unserer Ankunft im Temaklin-System von der dortigen Station übermitteln zu lassen, da im gefalteten Raum keine Nachrichten verschickt werden konnten. Einige Sekunden später rief ich sie wieder auf und ergänzte sie.

PS: Ich habe eine neue, schräge Freundin gefunden. Sie würde dir gefallen!

Dann schwebte ich zum Speisefach der kleinen Bordküche zu Patricia, die gerade genüsslich ein Pastrami-Sandwich verschlang. Ich deutete darauf.

"Paninoteca da Umberto", erklärte ich.

"Waff?", erwiderte Patricia laut schmatzend.

"Ein Lokal in der Nähe des Cooperation Towers in Ornellas Beauty auf Galamex 2. Von dort hat dein Vater das Sandwich her. Der Laden ist rund um die Uhr geöffnet. Er muss sich daher vor der Abreise dort eingedeckt haben."

Patricia wischte sich den Mund ab.

"Keine Ahnung. Es ist auf jeden Fall das beste Brot, dass ich je kosten durfte. So frisch!"

Ich musste unwillkürlich schmunzeln. Ja, es war definitiv etwas anderes, frisch gebackenes Brot zu essen, statt der in den Kolonien üblichen Aufbackbrötchen. Mir wurde bewusst, wie schnell ich mich doch an all die feinen Speisen in Ornellas Beauty gewöhnt hatte.

"Möchtest du dein ... Spielzeug zurück?", fragte Patricia mich unvermittelt.

"Nein. Du darfst es gerne behalten. Betrachte es als Geschenk."

Ihr Gesicht hellte sich auf.

"Wow, danke! Aber - Brauchst du es denn nicht mehr?"

Ich winkte lachend ab.

"Ich habe einen Freund, mit dem ich spielen kann", antwortete ich. Zumindest hatte ich bis vor kurzem einen, dachte ich bekümmert, doch ich liess mir nichts anmerken. "Zudem habe ich noch ein Spielzeug mit dabei - für alle Fälle."

"Darf ich es sehen?!", fragte Patricia begierig. Ich musste erneut lachen.

"Bist du etwa schon wieder erregt?"

"Es hört nie richtig auf", meinte sie, beinahe etwas schwermütig. "Nicht mehr. Dein Spielzeug hat zwar etwas geholfen. Nachdem ich es benutzt hatte, verebbte die Lust eine Weile lang fast gänzlich. Aber jetzt ist sie wieder da. Vielleicht sogar stärker, als zuvor."

"Vielleicht liegt dies daran, dass du diese Lust so lange mit Medikamenten unterdrückt hast", mutmasste ich nach einer Weile.

"Ja, vielleicht." Ihre Worte klangen so traurig, dass ich nicht anders konnte, als nach ihrer Hand zu greifen. "Ich weiss nicht, was ich tun soll, Nella!" Ihre Verzweiflung war herzzerreissend. "Hättest du mir doch bloss nie gezeigt, was es damit auf sich hat! Ich bin deswegen gleichzeitig mächtig sauer auf dich und unendlich dankbar! Ergibt das irgendeinen Sinn?!"

"Ja, das tut es", erwiderte ich sanft und strich ihr durch das weisse Haar, welches aufgrund der Schwerelosigkeit in alle Richtungen abstand. "Für dich ist sexuelle Lust Fluch und Segen zugleich. Aber, Trish, hast du schon mal in Betracht gezogen, dass dir eine Beschneidung vielleicht gar nicht helfen wird? Ich bin natürlich kein Arzt, aber nach meiner Erfahrung ist Lust zu einem grossen Teil auch Kopfsache. Dein Körper mag nach einer Beschneidung vielleicht nicht mehr reagieren, aber lustvolle Gedanken könntest du dann immer noch haben."

Tränen bildeten sich in Patricias Augen und formten dabei kleine Wasserbälle.

"Dann werde ich nie wieder fliegen können", sagte sie schluchzend und wischte sich die Bälle von den Augen. "Ich werde dann die Flotte verlassen müssen, um auf irgendeinem Planeten zu versauern!"

Ich drückte sie an mich und strich ihr beruhigend über den Rücken.

"Vielleicht gibt es ja für dein Problem auch andere Lösungen. Hast du dir je eine zweite Meinung eingeholt? Bei einem anderen Arzt?"

Sie stiess sich von mir ab und funkelte mich beinahe feindselig an.

"Hat mein Vater dich dazu angestiftet?"

"Was?", fragte ich verwirrt. "Nein, wieso-"

"Er redet praktisch von nichts anderem!", unterbrach sie mich. "'Hol dir die Meinung, eines anderen Arztes ein', sagt er ständig! Er kann meinen Arzt, Doktor Lopez, nicht leiden! Dabei verdanke ich es ihm, dass ich die Ausbildung bei der Flotte machen konnte! Mein Vater will ihm damit doch nur eins auswischen!"

"Trish, ich habe tatsächlich mit deinem Vater über deine Behandlung geredet. Und es stimmt, Edmund hält nicht viel von deinem Arzt. Aber er hat mich zu gar nichts angestiftet, grosses Astronauten-Ehrenwort." Sie blickte mich weiterhin misstrauisch an. "Ärzte sind weder unfehlbar noch allwissend, Trish. Sie sind auch nur Menschen. Zudem werden in der Medizin ständig neue Erkenntnisse gewonnen, über die nicht jeder Arzt Bescheid wissen kann. Eine zweite medizinische Meinung einzuholen erscheint mir daher ein vernünftiger Vorschlag zu sein - Unabhängig davon, wer sie aus welchen Gründen geäussert hat. Daher würde ich gerne von dir wissen, was dich daran so stört."

"Doktor Lopez ist mein Freund", erwiderte sie missmutig. "Er war für mich und meine Mutter da, als mein Vater abgehauen ist."

Diese Offenbarung erklärte natürlich einiges. Sowohl was Edmunds Abneigung gegenüber dem Mann anbelangte, als auch Patricias Reaktion auf meinen Vorschlag.

"Ich kann dich wirklich gut leiden, Trish, und deswegen werde ich mit meiner Meinung nicht hinter dem Berg halten. Ich kenne diesen Doktor Lopez nicht, noch vermag ich eure Freundschaft zu beurteilen. Aber alleine die Tatsachen, dass er dir so etwas barbarisches wie Beschneidung nahelegt, OHNE dich darüber zu informieren, worauf du verzichten würdest und OHNE dir von sich aus vorzuschlagen, eine zweite Meinung einzuholen, lassen mich an seiner ärztlichen Qualifikation zweifeln. Vielleicht ist er dein Freund und meint es tatsächlich nur gut mit dir. Doch hier geht es nicht um eure Freundschaft, sondern um DEIN Wohlergehen. Wenn du dir also keine zweite Meinung einholen willst, weil du diesen 'Freund' nicht vor den Kopf stossen willst - Oder deinem Vater eins auswischen willst, dann triffst du eine rein emotionale und keinesfalls eine vernünftige Entscheidung."

Erste Zweifel erschienen auf Patricias Gesicht, dann schüttelte sie entnervt den Kopf.

"Ich kann bei diesem ständigen Kribbeln in meinem Unterleib einfach nicht mehr klar denken!"

Ich schmunzelte.

"Du sagtest vorhin, dass die Lust nach dem 'Spielen' fast verschwunden ist. Dann solltest du jetzt wohl spielen und anschliessend über meine Worte nachdenken."

Sie starrte mich unverwandt an.

"Darf ich dafür dein anderes Spielzeug benutzen?", fragte sie mich schlussendlich. Ich seufzte. Ihre Frage kam zwar nicht gänzlich unerwartet. Trotzdem war mir das jetzt nicht wirklich angenehm.

"Es ist ... ein sehr persönliches Spielzeug: Ein Dildo, in der Form des erigierten Penis meines Freundes." Patricias Augen weiteten sich. "Eine ziemlich akkurate Kopie davon, um genau zu sein. Zudem ist es eher dafür gedacht, eingeführt zu werden und ist für die Stimulation an der Oberfläche eher ungeeignet. Es hat zwar auch eine Vibrationsfunktion, aber die wird über eine Fernsteuerung aktiviert, und die habe ich nicht dabei. Die ... ist bei meinem Freund", fügte ich hinzu. Dabei musste ich erröten.

"Wow", hauchte Patricia. "Also das wegen dem Einführen ist wohl kein Problem. Ich war vorhin wohl etwas zu eifrig und habe meinen Hymen eingerissen. Aber ich kann verstehen, dass du es nicht teilen möchtest. Dürfte ich es dann wenigstens sehen?"

Ich blickte in diese erwartungsvollen rosaroten Augen und dachte über ihre Bitte nach. Einerseits stellte dies definitiv einer Verletzung der Intimsphäre zwischen mir und Cygnus dar, denn schliesslich würde ich ihr damit die Beschaffenheit seines Prachstücks preisgeben. Andererseits wollte ich Patricia unbedingt helfen, zur richtigen Entscheidung zu gelangen.

Wortlos stiess ich mich ab und schwebte in die Schlafkoje zu meiner Tasche. Ich holte den Dildo aus der Schatulle, kehrte zur Bordküche zurück und hielt ihn hoch.

"Bei den Sternen! Der ist - wunderbar!", erklärte Patricia begeistert. "Aber warum ist er grün?"

"Das ist seine Augenfarbe", erklärte ich. Sie schwebte ein Stück näher und streckte die Hand aus, doch sie zögerte, ihn zu berühren. Ich bemerkte, dass ihr diese Selbstbeherrschung einiges abverlangte, denn ihre Hand fing unversehens an zu zittern. Ich nickte ihr zu.

"Wirklich?"

"Nur zu. Er beisst nicht."

Sie fuhr vorsichtig mit den Fingerkuppen den Schaft entlang.

"Er ist warm!", stellte sie überrascht fest und umfasste ihn mit der ganzen Hand.

"Ein wahres Meisterwerk", ergänzte ich heiter.

Sie liess ihn wieder los und blickte ihn noch einen Augenblick lang sehnsüchtig an, bevor sie sich mir zuwandte.

"Danke, Nella, dass du das mit mir geteilt hast. Das war sehr lieb von dir."

Ich blickte in ihr schönes Gesicht. Sie wirkte so zerbrechlich. So unerfahren. So verwirrt. Diese wunderschöne Frau, die in etwa so alt wie ich sein musste, hatte erst jetzt die sinnliche Welt der Sexualität entdeckt.

Ich traf eine Entscheidung, zog sie zu mir und küsste zärtlich ihren Mund.

"Weisst du was? Du darfst damit spielen." Wieder wurden ihre Augen riesig. "Unter folgenden Bedingungen: Erstens, du erzählst niemals irgendwem davon!"

Sie nickte entschlossen.

"Zweitens, du versuchst, etwas leiser zu sein. Wir haben dich vorhin bis ins Cockpit gehört!"

"Uuups!" Sie hielt sich eine Hand vor den Mund und kicherte wie ein kleines Mädchen.

"Und drittens, du denkst danach wirklich eingehend darüber nach, eine zweite Meinung einzuholen. Versprich es mir!"

"Versprochen! Grosses Astronauten-Ehrenwort!!"

Ich reichte ihr den Dildo. Dabei fuhr mir der nicht gänzlich absurde Gedanke durch den Kopf, dass ich gerade dabei war, Cygnus zu prostituieren.

Patricia war bereits dabei, in unsere Schlafkoje zurückzukehren.

"Trish!" Sie hielt sich an der Luke fest und drehte sich zu mir um. "Der ist nur ausgeliehen. Ich will ihn zurück."

Sie lächelte, nickte feierlich und verschwand. Derweil wurde mir klar, wie sehr ich ihn zurückwollte. Sowohl als Spielzeug, als auch in Fleisch und Blut.

Ich packte mein ComPad aus, rief die verfasste Nachricht nochmals auf und ergänzte sie erneut.

PS2: Ich habe dich soeben prostituiert. Erkläre ich Dir, wenn wir uns wiedersehen, MH.

Ich nutzte die Zeit, um ebenfalls etwas zu essen. Obschon sich der Admiral offenbar mit einer halben Wagenladung Sandwiches eingedeckt hatte, schnappte ich mir eine Standardration der Flotte, welche aus einem halben Dutzend grüner Keckse bestand. Aus mir unerfindlichen Gründen hatte sich dafür die Bezeichnung 'Soylent Green' eingebürgert, obschon ich mir (ziemlich) sicher war, dass es nicht aus Menschenfleisch hergestellt wurde. Es schmeckte eigentlich nicht schlecht, erinnerte am ehesten an synthetisches Hühnchen. Aber nach einigen Tagen hatte man unweigerlich genug davon. Zum Glück wurde es auch bei der Flotte nur auf langen Flügen von dem Personal gegessen, welches während der Reise die Schiffsysteme überwachen musste und daher nicht in den Cryoschlaf versetzt wurde. Zudem hatte Soylent Green den Vorteil, dass es bei niedriger Temperatur praktisch ewig haltbar war.

Nachdem ich fertiggegessen hatte, beschloss ich, mir die anderen Bereiche des Schiffes anzusehen.

Der Raum gleich hinter der Bordküche beinhaltete die Cryoschlaf-Kammern. Grosse, mehr oder minder gepolsterte Wannen, in die sich Passagiere bei längeren Flügen hineinlegten. Mittels eines dünnen Schlauches wurde diesen dann intravenös Sauerstoff und eine ausgetüftelte Substanz zugeführt, welche hauptsächlich aus Nanobots bestand, die die Vitalfunktionen herunterfuhr. Anschliessend wurde dann die Wanne mit flüssigem Novoxin gefüllt, um einerseits den Körper kühl zu halten und andererseits um die Haut zu schützen. Zum Schluss wurde die Kammer dann mit einer durchsichtigen Platte versiegelt. An der Seite jeder Kammer war eine Anzeige angebracht, über die das diensthabende Personal den Zustand der Passagiere kontrollieren konnte.

Insgesamt waren auf der Corvette des Admirals zehn Cryoschlaf-Kammern untergebracht, allesamt auf dem neusten Stand der Technik. Ich schwebte an den Kammern vorbei in die Ladebucht. Sie war nicht allzu gross, daher hatte ich Zweifel, ob das gesamte Inventar des Admirals hineinpassen würde. Vermutlich würde er erstmal die wichtigsten Dinge mitnehmen und den Rest dann mit einem regulären Transportschiff anliefern lassen. An beiden Seiten waren Schränke angebracht, in denen die Raumanzüge verstaut waren. Zehn Stück, genau so viele wie Cryoschlaf-Kammern.

Am hinteren Ende der Bucht führte eine Leiter nach oben. Ich stiess mich an der untersten Sprosse nach oben ab und erreichte das eigentliche Herz des Schiffes, den Antriebsraum. Der Antrieb als solches glich in Form und Bauart jenem, welches ich beim Attentat in Alinas Shuttle zu Gesicht bekommen hatte, einfach nur um einiges grösser. Es summte friedlich vor sich hin, da es aktuell lediglich die Raumfalte stabil und der Lebenserhaltung Energie zuführen musste. Wirklich beansprucht wurde es lediglich bei der initialen Faltung des Raumes und bei der Aufhebung selbiger. Der Flug als solches benötigte keine Energie, da das Schiff praktisch in den gefalteten Raum 'fiel'. Ich überprüfte die Anzeigen und stellte wie erwartet zufrieden fest, dass alles ordnungsgemäss funktionierte.

Ich beneidete Patricia Forrester ein wenig dafür, dass sie ständig mit diesem tollen Schiff zwischen den Sternen herumreisen durfte. Dann wurde mir bewusst, dass dies vermutlich weit weniger oft war, als ich dachte. In der Regel verbrachte ein Admiral wie Edmund Forrester die meiste Zeit im Hauptquartier des Sektors und reiste nur dann in andere Systeme, wenn es eine Situation tatsächlich erforderlich machte. Wie damals, als ein Schiff mit der Station um Galamex 2 kollidiert war. Oder etwas später, als der Vorfall mit Alinas Shuttle untersucht werden musste. Ich fragte mich, was wohl Patricia so trieb, wenn sie nicht unterwegs war. Edmund hatte gesagt, dass sie keine echten Freunde hatte. Sie selbst hatte ihren Arzt als Freund bezeichnet, aber ich hatte so meine Zweifel, was diese sogenannte Freundschaft betraf. Ausserdem konnte sie bestimmt nicht ihre gesamte Freizeit mit einem berufstätigen Arzt verbringen. Was also trieb Patricia jeweils, zwischen einem Flug und dem nächsten? Ich nahm mir vor, sie bei Gelegenheit danach zu fragen.

***

Als ich in die Schlafkoje zurückkehrte, war inzwischen eine Stunde seit meinem Gespräch mit Patricia vergangen. Sie schwebte in ihrem Schlafsack, ihre Augen geschlossen. Vermutlich war sie eingeschlafen.

"Trish?", fragte ich leise, um sie ja nicht zu wecken, falls sie wirklich schlief. Doch sie sperrte augenblicklich die Augen auf. Als sie mich sah, lief sie rot an.

"Oh!", sagte sie mit panischer Stimme. "Ich muss eingenickt sein! Verdammt! I-ich ... " Der Schlafsack wölbte sich mehrmals in der Mitte. "Er, er war noch drin, sorry! Das ist so was von peinlich! Als hättest du mich in Flagranti mit deinem Freund erwischt!"

Ich brauchte anschliessend eine geschlagene Minute, um mich von einem heftigen Lachanfall zu erholen.

"Hätte ich dich tatsächlich mit meinem Freund in Flagranti erwischt, dann hätte ich dir MINDESTENS die Nase gebrochen!", erklärte ich ihr grinsend. "Aber ich habe dich nicht in Flagranti mit meinem Freund erwischt, sondern mit einer Kopie eines kleinen, wenn auch nicht unbedeutenden, Teil von ihm. Zudem wusste ich ja, dass du und 'er' intim seid."

"Trotzdem", sagte sie und schüttelte den Kopf. Dann kam ihr offenbar etwas Wichtiges in den Sinn. "Oh! Übrigens! Ich habe herausgefunden, dass dieses Spielzeug auch eine manuelle Steuerung besitzt! Unterhalb der Oberfläche der Basis sind zwei Knöpfe eingelassen. Man muss nur fest genug pressen! Der eine Knopf bringt ihn zum Vibrieren. Und der andere, äh, der andere, äh-"

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