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Die Galamex-Saga - Teil 05

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"Der andere bringt ihn zum Zucken und dann spritzt er in einen hinein", beendete ich ihren Satz grinsend.

"Ja!!!" Patricia schien vollends begeistert zu sein über die Tatsache, dass wir beide über diese spezielle Funktion Bescheid wussten. Gleichzeitig kehrte die Schamesröte in ihr Gesicht zurück.

"I-ich habe, ich habe-"

"Davon probiert", rettete ich sie aus ihrer Verlegenheit. "Vanille."

"Jaaaa!!!!!", jubelte sie.

"Meine liebste Sorte Eis", offenbarte ich.

"Oh. Meine ist Erdbeere - Manchmal Zitrone. Aber Vanille ist auch okay!" Wir grinsten beide bis über beide Ohren über diese verbindende Erfahrung. Dann schaute sie mich sehnsüchtig an. "Du bist wirklich zu beneiden, Nella. Wenn es schon so schön ist mit der Kopie, dann muss das echte wie das Paradies sein. Am liebsten hätte ich dieses Ding den ganzen Tag in mir."

"Jaaah", seufzte ich. "Aber übertreib es nicht. Irgendwann kann es da unten ganz schön wund werden."

"Soll das heissen, ich darf ihn noch eine Weile ... behalten?"

So hatte ich das zwar nicht gemeint, aber die Begeisterung in ihrem Gesicht liess mir gar keine andere Wahl, als ihr freundlich zuzunicken.

"Du darfst ihn noch eine Weile behalten." Zu meiner absoluten Verblüffung wölbte sich der Schlafsack erneut, bevor Patricia einen leidenschaftlichen Seufzer ausstiess.

"Das ist soooooo schön!"

"Ich meinte nicht JETZT IN DIR DRIN BEHALTEN, du verrücktes Weib, du!" Ich glitt zu ihr und umarmte sie in ihrem Schlafsack, bevor sie irgendwelche Anstalten machen konnte, ihn erneut herauszuziehen. Ich verpasste ihr einen dicken Schmatzer auf die Wange und fixierte sie dann mit meinem Blick. "Weisst du was? Es ist genau die richtige Zeit, für ein ehrliches Gespräch. Also, Trish, hast du die Zeit genutzt, um über meine Worte nachzudenken?"

"Ja, das habe ich", erwiderte sie bestimmt. "Und ich will auf das hier, damit meine ich Sex, nie wieder verzichten. Nicht, wenn ich nicht muss. Nicht, wenn es nicht die einzige, zu hundert Prozent erfolgversprechende Möglichkeit ist, meinen Job bei der Flotte zu behalten. Wenn ich mich zwischen Sex und dem Weltall entscheiden MUSS, dann entscheide ich mich für das Weltall, ohne Wenn und Aber. Aber falls es tatsächlich eine Möglichkeit gibt, dass ich beides haben kann, dann will ich beides. Unbedingt."

"Gut." Mehr brauchte ich nicht zu sagen. Mehr wollte ich nicht wissen. Ich lächelte zufrieden, glücklich darüber, dass diese neue Freundin, die ich in dieser kurzen Zeit wirkich liebgewonnen hatte, zur Vernunft gekommen war.

"Du kennst nicht zufällig einen Arzt, bei dem ich mir eine zweite Meinung einholen könnte?", fragte sie mich hoffnungsvoll.

"Tja, wie es die Sterne so wollen, tue ich dies tatsächlich. Ich habe vor kurzer Zeit einen gewissen Doktor Feinbaum kennengelernt. Er ist einer der führenden Neurologen der Galaxis. Und er ist vor einer Woche nach Galamex 2 gezogen - Weil es ihm bei uns so sehr gefällt. Wenn jemand in der Lage ist, zu deinem Fall eine zweite Meinung abzugeben, dann er."

Sie strahlte. Keine Ahnung, ob es aufgrund meiner Worte betreffend Doktor Feinbaum war, oder weil sie einfach das Gefühl in ihrer Scheide genoss.

"Oh, Nella, danke! Und - Bitte entschuldige, dass ich dich vorhin verdächtigt habe, nur wegen meines Vaters den Vorschlag einer zweiten Meinung gemacht zu haben."

"Da gibt es nichts zu entschuldigen, Trish. Und jetzt-" Ich küsste sie noch einmal zärtlich auf den Mund. "-geniess es einfach, während ich nach vorne gehe, um deinem Vater Gesellschaft zu leisten. Und nicht vergessen: Wenn möglich, leise sein!"

Sie kicherte.

"Werd ich!"

***

Edmund sass nach wie vor am Platz des Piloten, dieses Mal jedoch mit einem altertümlichen Buch in seiner Hand. Ich las den Titel: Tradition und Ehre.

"Spannend?", fragte ich, als er aufblickte.

"Eine Liebesgeschichte aus dem frühen einundzwanzigsten Jahrhundert", antwortete er vergnügt. "Äusserst sinnlich."

"Edmund! Sie müssen ja ausgesprochen romantisch sein!"

"Ich habe eine harte Schale, aber einen weichen Kern.", er gluckste und blickte mich fragend an. "Sie scheinen äusserst zufrieden zu sein, Ornella. Zumindest zufriedener als bei unserem Abflug."

"Oh, ja, Admiral, ich habe meine persönliche Mission erfüllt. Ich habe ihre Tochter dazu gebracht, sich eine zweite Meinung einzuholen, was ihr ... Problem angeht."

Er sagte nichts, stiess sich vom Pilotensitz ab, glitt auf mich zu und ergriff meine Hände. Dann küsste er beide, während sich kleine Wasserblasen auf seinen Augen bildeten.

"Sie sind ein Engel, Ornella. Die Sterne haben sie zu mir und zu meiner Tochter geschickt. Sie können sich nicht im Geringsten vorstellen, wie dankbar ich ihnen bin. Ich stehe in ihrer Schuld."

Ich war peinlich berührt. Obschon mir schon bereits bei unserem letzten Gespräch klar geworden war, was für eine sensible Person Edmund eigentlich war, wurde mir erst jetzt das wahre Ausmass bewusst. Für ihn gab es nichts Wichtigeres, als das Wohlergehen seiner Tochter.

"Gern geschehen, Edmund. Sie ist ein wunderbarer Mensch."

"Ja, das ist sie", stimmte er mir zu. "Genauso wie sie, Ornella. Und sobald wir wieder zurück in der nach ihnen benannten Stadt sind, befördere ich sie zum Commander."

"Sir!" Ich war schockiert. "Ich will nicht undankbar erscheinen, aber ist das - angebracht? Ich meine, es ist noch nicht allzu lange her, dass ich zum Lieutenant befördert wurde. In der Regel muss man einige Jahre mit diesem Grad dienen, bevor man befördert wird. Zudem, ist das nicht Vetternwirtschaft? Ich will nicht befördert werden, weil sie denken, ich hätte ihnen einen persönlichen Gefallen getan."

Er lachte kurz auf.

"Gerard Donovan hat absolut recht, was sie betrifft, Ornella Rossi. Sie sind genau die Art von Mensch, die die Flotte braucht." Er war nun wieder der Ehrfurcht gebietende Admiral, den ich aus unserer ersten Begegnung in Erinnerung hatte. Mit dem einen Unterschied, dass sein Lächeln so warm wie ein Stern war. "Ich befördere sie nicht, weil sie meiner Tochter geholfen haben. Ich befördere sie, weil Commander Donovan sie für den Rang empfohlen hat. Ich befördere sie, weil sie als Leiterin der wichtigsten Flottenvertretung des Sektors bereits seit geraumer Zeit die Aufgaben eines Commanders wahrnehmen. Und ich befördere sie, weil sie ehrenhaft sind. Weil ihr Gerechtigkeitssinn den höchsten idealen der Flotte entspricht. Und nicht zuletzt, weil ihre Beförderung der Flotte von Nutzen ist."

Bei der Erwähnung des Gerechtigkeitssinnes verspürte ich einen Stich. Ich entschloss mich, reinen Tisch zu machen.

"Sir, ich habe, kurz bevor wir losgeflogen sind, in Uniform einer Zivilistin die Nase gebrochen." Er musterte mich eingehend, sagte jedoch nichts. Sein Lächeln blieb indes bestehen. "Ich habe sie dabei erwischt, wie sie sich auf den Schoss meines Freundes, Cygnus Montichiari, gesetzt und ihn geküsst hat. Da habe ich rotgesehen und ihr meine Faust ins Gesicht gerammt."

Es dauerte einen Augenblick, der mir selbst wie eine Ewigkeit vorkam, aber dann gab der Admiral ein tiefes, grollendes Lachen von sich, der wie Donner durch die Kanzel hallte.

"Ornella! Wenn sie wüssten, wie vielen Kerlen ich schon in Uniform die Fäuste ins Gesicht geschlagen habe, wenn sie es verdient hatten!" Er erholte sich von seinem Lachanfall und wischte sich die Wasserblasen von den Augen. "Aber sie sind die erste Frau, die ich das machen höre. Alle Achtung! Dann kommt wohl noch ein Grund dazu, warum ich sie befördere: Sie sind schlagfertig! Und wissen sie was? Vergessen sie das mit der Rückkehr nach Galamex 2. Ich befördere sie hier auf der Stelle!" Er schwebte an mir vorbei aus dem Cockpit. "Ich bin gleich zurück."

Als er zurückschwebte, hielt er zwei abgetragen wirkende Commander-Epauletten in den Händen. Er brachte sie an meiner Uniform an, nachdem er meine bestehenden entfernt hatte.

"Das sind meine alten Commander-Epauletten."

"Admiral, die kann ich nicht annehmen!"

"Sie sind auch nur eine Leihgabe, Commander Rossi!" Er stellte sicher, dass sie richtig befestigt waren. "Irgendwann würde ich sie gerne an meine Tochter weiterreichen. Bisher standen die Chancen dafür eher schlecht, aber jetzt ... "

Meine Sicht verschwamm, wegen der kleinen Wasserkugeln die sich auf meinen Augen bildeten.

"Ich ... weiss nicht, was ich sagen soll, Admiral, Sir."

"Dann sagen sie nichts, Commander Rossi. Ich werde nun ihre Beförderung im offiziellen Logbuch festhalten. Danach werde ich etwas Essen und mich dann eine Runde aufs Ohr hauen. Bitte übernehmen sie hier, Commander."

"Aye, Sir."

Er schwebte davon, während ich erneut die verfasste Nachricht auf meinem ComPad aufrief und einen weiteren Zusatz verfasste.

PS3: Ich wurde zum Commander befördert!

*** Kapitel 9 - Cygnus ***

"Ich glaube nicht, dass wir bei den Meeren Belinda Maxwells Bakterien verwenden können", sagte ich, während ich mehr oder weniger erfolgreich das Bild von Marlas Geschlecht aus meinen Gedanken verdrängte. Wir standen beide am Terminal beim Becken und studierten gemeinsam die Werte auf der Anzeige. Dabei stand Marla dicht neben mir, was immer wieder dazu führte, dass sich unsere Arme streiften. Ich rückte etwas zur Seite, um Abstand zu gewinnen. "Die Konzentration an Kaliumcyanid ist im Meerwasser viel höher. Ausserdem senkt der hohe Salzgehalt die Reproduktionsrate der Bakterien. Es würde somit wohl einige Jahrzehnte dauern, bis die Bakterien das Kaliumcyanid soweit gebunden haben, dass es für komplexere Lebensformen nicht mehr schädlich wäre."

"Ja, damit dürftest du wohl recht haben", antwortete Marla und rückte wieder näher. Vermutlich bildete ich mir das nur ein, aber ich hatte den Eindruck, die Hitze ihres Körpers auf meiner Haut spüren zu können.

"Würdest du bitte etwas Abstand halten?", bat ich sie gereizt. "Es ist schon so heiss genug in diesen Breitengraden. Da brauche ich nicht noch einen Ofen, der mich wärmt!"

Sie trat einen Schritt zur Seite und schaute mich neckisch an.

"Wow! Da ist aber jemand empfindlich! Was ist aus dem Fröstler von früher geworden? Damals konnte es dir nicht warm genug sein! Muss wohl an diesen tollen Muskeln liegen, die du dir zugelegt hast."

"Mag sein", antwortete ich lächelnd, etwas verlegen über das implizite Kompliment. Wieder blitzte das Bild ihrer nackten Spalte vor meinem geistigen Auge auf. "Aber könnten wir uns jetzt vielleicht wieder auf die vorliegende Aufgabe konzentrieren? Du hattest doch auf Tessandra 3 eine ähnliche Problemstellung. Wie hast du das dort gelöst?"

"Das habe ich nicht mehr im Kopf", antwortete sie unvermittelt, was mich dann doch etwas überraschte.

"Wie bitte? Das ist noch kein Jahr her. Du wirst doch wohl noch wissen, wie du das hinbekommen hast?"

"Im Gegensatz zu dir merke ich mir nicht jedes Details meiner Arbeit", gab sie verhalten zurück.

"Ich wollte ja nicht jedes Detail von dir erfahren", widersprach ich. "Sondern nur die Eckpunkte. Hast du Mikroben verwendet? Oder Nanobots? Oder-"

"Cygnus!", unterbrach sie mich. Sie schien nun etwas verärgert zu sein. "Es spielt keine Rolle, wie ich es auf Tessandra 3 gemacht habe! Planeten sind wie Menschen: Jeder hat seine Eigenheiten. Stärken und Schwächen. Der eine hat eine höhere Durchschnittstemperatur, der andere eine niedrigere Anziehungskraft. Einer hat eine ausgeprägte vulkanische Aktivität, ein anderer keinen Mond, der zu Gezeiten führen würde. Jeder Planet muss individuell betrachtet werden. Was auf Tessandra 3 funktioniert hat, wird es auf Galamex 2 nicht tun. Daher ist es müssig, über meine früheren Arbeiten zu reden."

Bis auf den letzten Teil, beziehungsweise die letzten beiden Sätze, kam mir dieser Vortrag ziemlich bekannt vor. Eigentlich handelte es sich um einen der grundlegenden Lehrsätze, die einem während der Ausbildung zum Terraformer immer und immer wieder eingebläut wurden: Keine zwei Planeten sind gleich. Jeder muss für sich betrachtet werden. Aber in der Praxis zog man dennoch Lehren aus Erfolgen (und Misserfolgen) auf anderen Planeten. Gewonnene Erkenntnisse bildeten in der Regel die Basis, mit der man die Veränderung eines neuen Planeten in Angriff nahm. Man fing nicht immer wieder gleich von Null an, sondern versuchte zuerst, Methoden die anderswo zum gewünschten Resultat geführt hatten, anzuwenden. Natürlich mussten diese fast immer an die lokalen Gegebenheiten angepasst werden. Aber nur in den allerseltesten Fälle brauchte man tatsächlich einen komplett neuen Ansatz.

Dennoch: Vielleicht arbeitete Marla eben nicht so, sondern folgte strikt dem Lehrsatz. Und ihre bisherigen Arbeiten schienen ihr Recht zu geben.

Ich hob abwehrend die Hände.

"Bitte entschuldige, dass ich gefragt habe, Marla."

Sie legte mir eine Hand auf den Arm und lächelte mich verständnisvoll an.

"Schon gut, Cygnus. Wenn du unbedingt möchtest, dann werde ich dir meine Unterlagen zu Tessandra 3 gerne zur Verfügung stellen. Wir haben wohl einfach unterschiedliche Arbeitsweisen."

Ich winkte ab.

"Nicht nötig. Schliesslich bist du die hier die Expertin für ökologische Kreisläufe. Machen wir es auf deine Weise."

Sie strahlte und drückte mir unversehens einen Kuss auf die Wange, bevor sie verlegen eine Hand vor ihren Mund führte.

"Bitte entschuldige, Cygnus! Das hätte ich nicht tun sollen! Ich ..." Sie seufzte. "Es ist nur, dich hier wiederzusehen, mit dir zusammenzuarbeiten, nach all der Zeit - Das bringt Erinnerungen zurück. Schöne Erinnerungen", ergänzte sie.

"Ja. Es war nicht alles schlecht, was wir zusammen erlebt haben." Ich erwiderte ihr warmes Lächeln. Sie schien sich wirklich verändert zu haben.

"Freut mich, dass du das auch so siehst."

Wir blickten einander einen Moment lang schweigend an. Beinahe so wie früher, als wir noch zusammen gewesen waren. Bis auf den Umstand, dass sie in jener Zeit nie ein Pflaster auf der Nase getragen hatte. Diese Erkenntnis riss mich schlagartig aus dieser Trance, und ich wandte abrupt meine Augen von ihrem Gesicht.

"Was ist?", fragte sie neugierig, als sie meinen Stimmungswechsel bemerkte. Ich hatte plötzlich ein schlechtes Gewissen, weil mir immer wieder der Anblick ihrer nackten Scheide durch den Kopf ging. Ich versuchte, an Ornella zu denken, doch dabei kam mir immer wieder der verstörende Traum in den Sinn. Der Traum, in dem die Liebe meines Lebens an unserem Bett gefesselt war. Der Traum, in dem ich eine Wäscheklammer in der Hand hielt. Ich schüttelte den Kopf, als ob ich mich damit all dieser verwirrenden Gedanken hätte entledigen können. Mir war heiss, und ich sehnte mich nach einer kalten Dusche.

"Nichts. Äh, mir ... knurrt bloss allmählich der Magen. Hast du Lust, mit mir etwas essen zu gehen? Gleich nebenan hat ein kleiner griechischer Imbiss geöffnet."

Marla verzog das Gesicht.

"Würde ich liebend gerne! Aber ich muss bald zum Raumhafen fahren. Ich muss noch nach Main Town, um einige private Angelegenheiten zu erledigen. Mein Shuttle fliegt in etwa vier Stunden."

"Es gibt hier einen Shuttle-Landeplatz mit zwei Landeplattformen, gleich die nächste Bucht östlich von hier. Er ist zwar noch nicht in Betrieb, da der Kontrollturm noch fertiggestellt wird. Aber ich könnte ein Shuttle organisieren, welches dich dort abholt und direkt nach Main Town fliegt.

"Wirklich?! Das wäre wundervoll!" Ich bemerkte, dass sie sich zurückhalten musste, mich nicht zu umarmen. Stattdessen vollführte sie eine Pirouette, bei der sich ihr Kleid etwas anhob und einen kurzen Blick auf ihre hellen Gesässbacken freigab. "Aber nur, wenn es keine Umstände macht!"

"Keine Sorge, ich habe einen guten Draht zum Verantwortlichen für Transporte", erwiderte ich grinsend. "Warum gehst du nicht schon mal vor und bestellst uns etwas zu essen?"

"Souvlaki, mit extra viel Tsatsiki?"

"Das weisst du noch?"

"Ich weiss noch soooooo vieles", antwortete sie vielsagend und stöckelte mit einem letzten Augenzwinkern davon.

***

Als sie das Gebäude verlassen hatte, kontrollierte ich mein ComPad. Ich hatte immer noch keine Antwort auf meine Nachricht von Ornella erhalten. War es denn tatsächlich möglich, dass sie immer noch unterwegs war? Vielleicht gab es jemanden, der mir diese Frage beantworten konnte. Ich rief Larissa an.

"Cygnus, mein Freund!", antwortete mir eine tiefe Bassstimme. "Was kann Larissa für dich tun? Sie ist gerade ... beschäftigt."

Im Hintergrund hörte ich ein gedämpftes weibliches Kichern. Ich konnte mir denken, womit Larissa gerade beschäftigt war.

"Borys, mein Freund. Bitte doch Larissa meinerseits um Entschuldigung, dass ich sie bei einer bestimmt wichtigen Beschäftigung störe. Aber ich brauche ihre Hilfe."

Erneut wurde auf der anderen Seite gekichert, bevor ich Larissas quirlige Stimme vernahm.

"Cy! Wie kann ich dir helfen?!"

"Hallo, Lari. Hör zu, ich habe Ornella eine Nachricht geschickt, aber sie hat bisher nicht darauf geantwortet. Hast du vielleicht eine Ahnung, ob sie bereits im Temaklin-System eingetroffen ist?"

"Warte kurz." Ich hörte, wie sie das ComPad auf eine harte Oberfläche legte und mit Borys tuschelte. Nach einer Weile knisterte die Leitung.

"Bist du noch da?", fragte sie mich, offenbar ein wenig ausser Atem.

"Bin ich."

"Ich habe das Stationslog überprüft. Das Schiff des Admirals ist mit siebenhundertfacher Lichtgeschwindigkeit nach Temaklin geflogen. Ihre Ankunft im System dürfte daher kurz bevorstehen."

"Danke, Lari! Ich schulde dir was - Darf ich nochmals kurz mit Borys reden?"

"Klar, bis dann, Cygnus!"

Mein erster Freund auf Galamex 2 kehrte ans ComPad zurück.

"Cygnus?"

"Borys, könntest du ein Shuttle organisieren und nach Dream Bay schicken? Es müsste hier jemanden abholen und nach Main Town und zurückbringen."

"Jetzt, sofort?"

"Nein, lass dir Zeit. Es reicht, wenn es in zwei Stunden hier ist."

"Wird gemacht." Er legte auf, ohne sich zu verabschieden, was ich ihm nicht übelnahm. Er hatte definitiv besseres zu tun, als mit mir zu schwatzen. Meine Unruhe betreffend die Kommunikation zwischen mir und Ornella ebbte etwas ab, und ich machte mich auf den Weg zum Imbiss.

***

Marla sah in der heissen Mittagssonne noch verführerischer aus, vor allem, weil sie sich an einen der Stehtischchen vor dem Imbiss gelehnt hatte und genüsslich an einem Strohhalm sog.

"Mmmmmhhh, frisch gepresster Blutorangensaft", schnurrte sie und bog ihren Rücken durch. "Aus eigenem Anbau oder tiefgefroren eingeflogen?"

"Eigenanbau", antwortete ich, löste meinen Blick von ihrem Hintern und stellte mich auf die andere Seite des Stehtisches. "Wir haben erst vor drei Wochen die ersten Orangenbäume gepflanzt. Schön, dass es dir schmeckt."

Sie hob verblüfft die Augenbrauen.

"Drei Wochen? Und ihr habt tatsächlich bereits eine geniessbare Ernte?"

"Ja!", antwortete ich begeistert. "Ist eigentlich gar nicht so schwer! Wenn man erstmal das Papain-Enzym-"

"Cygnus", unterbrach sie mich mit tadelnder Stimme. "Können wir wenigstens beim Essen über etwas anderes als die Arbeit reden?" Ich fühlte mich unwillkürlich in unsere gemeinsame Zeit zurückversetzt, als solche Bemerkungen von ihrer Seite an der Tagesordnung standen. Sie hielt mich offenbar noch immer für einen 'Nerd'. Sie dachte offenbar dasselbe, denn ein wissendes Grinsen erschien auf ihren Lippen. "Bitte entschuldige, Cygnus. Gewisse Dinge ändern sich wohl nie. Erzähl weiter - Wenn du magst."

"Nein. Du hast ja recht, Marla. Ich lasse mich einfach immer noch viel zu sehr von meiner Arbeit einnehmen."

"Was dich zu dem genialen Terraformer macht, der du nun mal bist, Cygnus", erwirderte sie verständnisvoll. "Das Terraforming ist für dich nicht nur einfach ein Beruf, sondern eine Leidenschaft. Eine Berufung. Du solltest dich dafür niemals rechtfertigen. Ich bin diejenige die endlich lernen sollte, in gewissen Situationen ihren dummen Mund zu halten."

"Themenwechsel", schlug ich vor. "Worüber magst du reden, Marla?"

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