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Die Galamex-Saga - Teil 05

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"Dann schicke ihr Blumen!", schlug Alejandra vor. "Zeige ihr wenigstens, dass du an sie denkst."

Ich hielt inne und liess mir den Vorschlag durch den Kopf gehen. Die Idee war gar nicht mal so schlecht. Ich konnte bei der Temaklin 3-Station eine entsprechende Bestellung hinterlegen und zeitgleich eine Nachricht an sie schicken. Vermutlich würde die Nachricht sogar vor Ornella selbst dort eintreffen und dort auf sie warten. Das war weder so aufdringlich, wie ihr hinterherzufliegen, noch so gleichgültig wie nichts von mir hören zu lassen. Zudem hatten wir uns früher, bevor wir zusammengekommen waren, oft geschrieben. Also warum nicht diese vergangene 'Tradition' wieder aufleben lassen?

"Fabelhafte Idee, Hermana! Ich schicke ihr Blumen und schreibe ihr, sobald wir zuhause sind. Jetzt lasst uns aufbrechen. Es wird schon allmählich dunkel."

***

Hallo, LmL (Liebe meines Lebens)

Ich wünschte, ich könnte das Rad der Zeit zurückdrehen. Ich wünschte, ich könnte zu dem Moment zurückkehren, der Dich so verletzt hat und ihn ungeschehen machen.

Ich hätte mich wehren sollen. Ich hätte Marla von meinem Schoss werfen sollen. Ich hätte diesem Miststück die Nase selbst brechen sollen! Hätte ich es doch bloss getan! Dann wärst du jetzt bei mir, in meinen Armen, statt irgendwo zwischen den Sternen.

Mein Herz blutet bei dem Gedanken, dass ich dir auch nur den geringsten Grund gegeben habe, an meiner Liebe für dich zu zweifeln. Ich weiss, ich habe dir immer und immer wieder versichert, dass du nie daran zu zweifeln brauchst. Aber mir wird nun schmerzlich bewusst, wie leer dieses Lippenbekenntnis nun in Deinen Ohren klingen muss. Wie, LmL, wie kann ich das wiedergutmachen?

Bitte rette mich, Ornella. Rette mich vor dieser Verzweiflung, die mein Leben vergiftet. Bitte reiss diese kalte Wand ein, die Du zwischen uns aufgestellt hast.

Bitte schreib mir, LmL. Lass mich wissen, wie es Dir geht.

Ich liebe Dich

Cygnus

Ich las die Nachricht noch einmal durch. Klang ich vielleicht zu verzweifelt? Hatte ich zu dick aufgetragen? Nein. Jetzt, da mich allmählich die Dunkelheit der Nacht einhüllte, war dies genau das, was ich fühlte. Eine furchtbare Verzweiflung, die mich zu ersticken drohte. Selbst der wunderbare Tag, den ich mit den beiden frisch verlobten Frauen verbracht hatte, vermochte dieses elende Gefühl nicht zu lindern. Die Nachricht war ehrlich, und Ehrlichkeit war ein Muss, wenn ich meine Beziehung zu Ornella retten wollte (auch wenn ich zu diesem Zeitpunkt keine Ahnung hatte, wie ich Ornella jemals von meinem verstörenden Traum erzählen konnte).

Trotzdem, vielleicht war zumindest eine positive Note notwendig, um meine Nachricht nicht ganz so düster ausfallen zu lassen.

PS: Alejandra und Alina haben sich heute verlobt und mich gebeten, ihr Trauzeuge zu sein.

Ich markierte die Nachricht zwecks Express-Zustellung, fügte die Blumenbestellung hinzu und schickte sie ab. Dann verstaute ich mein ComPad und warf einen Blick zu den beiden Frauen, die es sich auf dem Sofa meines Wohnzimmers gemütlich gemacht hatten und heftig herumknutschten. Ich seufzte.

"Solltet ihr beide nicht endlich nach Hause gehen? Ich komme schon zurecht. Ihr habt sichergestellt, dass ich die Nachricht schreibe und verschicke. Verschwindet endlich."

"Kommt nicht in Frage", erwiderte Alejandra, während sie sich von ihrer Verlobten löste und aufstand. "Ich schlafe auch heute Nacht bei dir im gleichen Bett."

Alina stand ebenfalls auf.

"Und da ich Ale am Tag meiner Verlobung nicht alleine lasse und dir zudem noch etwas schulde, weil du nach unserem kleinen Wettbewerb den Preis nicht eingefordert hast, schlafe ich ebenfalls bei dir - im gleichen Bett."

Ich verdrehte die Augen und seufzte erneut. "Meinetwegen. Aber da ich euch beiden nicht über den Weg traue und heute Nacht durchschlafen will, ohne dass auf meinem Bett die Post abgeht, liege ich in der Mitte."

*** Kapitel 6 - Ornella ***

"Oeeaa!! Eii!!"

Er lag gefesselt auf unserem Bett, während ein Ringknebel seinen Mund weit geöffnet hielt, seine Augen erstarrt vor Furcht. Gänsehaut überzog seinen Körper, sei es aus Angst oder wegen der kühlen Brise, die durch das offene Fenster blies. Er sah, wie immer, zum Anbeissen aus.

Ich setzte mich über sein Gesicht, ohne ihm das Vergnügen der Berührung meiner Scheide zu gönnen.

"Du musst durstig sein", erklärte ich und liess seinen heissen Saft aus meinem Inneren mit einem wohligen Seufzer in seinen offenen Mund plätschern. "Hier, trink."

Dann legte ich mich neben ihn und strich die ihn festhaltenden Fesseln an seinen Handgelenken entlang.

"Hmmmmm", schnurrte ich. "So gefällst du mir, Cygnus. So gehört es sich."

Meine Hand glitt zu seinem Hoden und begann, diesen zu kneten. Zärtlich, anfangs, dann mit zunehmendem Elan.

"Aaaaa!! Aaaa!!!"

"Was ist, Liebling? Stimmt etwas nicht? Sprich mit mir!

"Aaaaaa!!!!"

"Du musst lernen, dich zu artikulieren, Cygnus."

Ich setzte mich auf und betrachtete den schutzlosen Leckerbissen, der sich in seinen Fesseln wand.

"Oh, du hast immer noch Durst! Dem kann ich Abhilfe schaffen!"

Ich setzte mich wieder über sein Gesicht, während er heftig den Kopf schüttelte.

"Oea!! I-e-ich!!!"

"Ach? JETZT wehrst du dich?"

Ich packte mit beiden Händen seinen Kopf, damit er diesen nicht mehr schütteln konnte.

"I-E!!!! IIIIICH!!!!!"

Dann entspannte ich meine Blase.

Ich öffnete schlagartig meine Augen, heftig schnaufend, als hätte ich gerade einen Marathon absolviert. Mein Herz hämmerte wie wild in meiner Brust, während ich zwischen meinen Beinen eine unangenehme Nässe spürte. Ich brauchte einen Augenblick, um mich zu besinnen. Im Dämmerlicht blickte ich mich um. Dies war die Schlafkoje auf dem Schiff von Edmund Forrester, und ich lag im an der Wand festgemachten Schlafsack. Von der gegenüberliegenden Wand aus starrten mich ein Paar Augen verwundert an. Patricia, die ebenfalls in einem Schlafsack lag, pfiff leise.

"Das muss ein ganz schön heftiger Traum gewesen sein", sagte sie. "Sex?"

Ich errötete, dankbar darüber, dass es zu dunkel war, als dass sie es hätte sehen können.

"Nein", log ich. Leider hatte ich nicht bedacht, dass es auch noch andere Sinne gab, mit denen mich die Tochter des Admirals wahrnehmen konnte.

"Du riechst aber nach Sex. Und zwar ziemlich intensiv." Ich wurde augenblicklich wieder der Feuchte zwischen meinen Beinen gewahr. Ich presste (völlig sinnloserweise) meine Schenkel zusammen, als ob das geholfen hätte, den Geruch verschwinden zu lassen.

"Du ... hast eine gar feine Nase", erwiderte ich, schroffer als eigentlich beabsichtigt.

"Entschuldige, Nella, ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen" sagte die junge Frau vor mir. "Es ist nur, ich habe nie irgendwelche Sexträume."

Sie klang irgendwie traurig.

"Auf diesen hätte ich gerne verzichtet", erklärte ich bedrückt. Cygnus' Gesicht, mit dem Ringknebel im Mund, blitzte in meinen Gedanken auf.

"Erzählst du mir davon?!", fragte Patricia unverblümt.

"Nein!" Ich konnte die Tochter des Admirals zwar gut leiden, aber so gut kannten wir uns nun auch wieder nicht, als dass ich ihr von meinem Traum erzählt hätte. Ehrlich gesagt bezweifelte ich, dass ich überhaupt jemals irgendjemandem davon erzählen würde! "Du bist ja noch schlimmer als meine Freundin, Larissa!"

"Es tut mir leid", entschuldigte sich Patricia erneut. "Abgesehen vom Albinismus leide ich zusätzlich an einer sehr seltenen Art der Impulskontroll-Störung. Sobald ich auch nur im Geringsten sexuell erregt bin, kann ich mich nicht mehr beherrschen und sage alles, was mir durch den Kopf geht. Egal was. Egal wie unangebracht. Es flutscht einfach aus meinem Mund."

"Ach du meine Güte", antwortete ich, in einer seltsamen Mischung aus Verblüffung und Mitgefühl. "Dann ... hast du mich nach meinem Traum gefragt, weil du erregt warst?"

"Ja." Wieder diese Traurigkeit in ihrer Stimme.

"Wegen, wegen meines Geruchs?", bohrte ich nach, nicht sicher wer sich von uns beiden tatsächlich unangebracht verhielt. Sie hatte zumindest einen medizinischen Grund genannt, aber ich? Ich war wohl einfach nur neugierig - oder nach wie vor verwirrt von dem verstörenden Traum.

"Unter anderem", antwortete Patricia. "Bevor du aufgewacht bist, hast du gestöhnt. Nicht jenes Geräusch, welches Leute bei grosser Anstrengung machen. Es klang ... lustvoll. Oder zumindest stelle ich mir das so vor."

Ich runzelte die Stirn. "Was soll das heissen, 'so stellst du dir das vor'?" Um bei der Flotte zu dienen, musste sie mindestens Mitte Zwanzig sein. Sie war, trotz des ausgeprägten Albinismus - oder vielleicht sogar gerade deswegen - eine sehr schöne Frau. Es war ja wohl kaum möglich, dass sie noch nie ... "Du hattest doch bestimmt schon Sex, oder?"

Sie schüttelte den Kopf.

"Seit bei mir in meiner Jugend die Impulskontroll-Störung diagnostiziert wurde, nehme ich Medikamente zur Unterdrückung meiner Libido. Anders hätte ich die Ausbildung bei der Flotte, trotz des Einflusses meines Vaters, nicht geschafft. Aber leider entwickle ich seit fast einem Jahr allmählich eine Resistenz gegen die Medikamente. Trotz einer höheren Dosierung wirken sie immer schlechter. Deswegen arbeite ich seither ausschliesslich für meinen Vater und bleibe die meiste Zeit alleine auf dem Schiff. Daher: Nein, ich hatte noch nie irgendwelchen Sex."

"Das, das ist ja schrecklich!" erklärte ich ergriffen. "Warum-"

"Ich die Medikamente nicht einfach nur dann nehme, wenn es die Umstände erfordern?", unterbrach sie mich feixend. "Weil sich ihre Wirkung nicht so fein steuern lässt. Ich muss sie konstant und regelmässig nehmen. Aber wie gesagt, ihre Wirkung lässt sowieso nach, daher wird mir irgendwann nur noch Beschneidung übrigbleiben."

Ich war absolut schockiert.

"WAS?!?!"

"Weibliche Beschneidung, das chirurgische Entfernen der Kli-", begann sie, bevor ich sie barsch unterbrach.

"Ich weiss, was weibliche Beschneidung ist! Du denkst doch nicht wirklich daran, etwas so Barbarisches an dir vornehmen zu lassen?!"

"Mein Arzt meint, das sei die einzige verbleibende Möglichkeit, meine Impulskontroll-Störung in den Griff zu kriegen", erwiderte sie, für meinen Geschmack allzu gelassen.

"Dein Arzt ist ein Idiot!", wetterte ich. "Und selbst wenn er recht hätte: Du wirst doch wohl nicht dein sexuelles Lustempfinden gegen die Fähigkeit eintauschen, unangebrachte Bemerkungen unter Kontrolle zu haben?!"

"Es sind ja nicht nur einfach unangebrachte Bemerkungen. Da ich meine Libido so lange medikamentös unterdrückt habe, könnte dessen Erwachen gemäss meinem Arzt auch einen negativen Einfluss auf andere Bereiche der Impulskontrolle haben: Statt das Schiff abzubremsen, könnte ich es beschleunigen, oder einen plötzlichen Kurswechsel durchführen, der zu einer Kollision führt. Dieser Job, Nella, bedeutet mir mein Leben! Ich liebe das All, seit ich ein kleines Kind war! Ich würde nichts tun, um ihn zu riskieren! Und ich würde dafür alles opfern!"

Diese Worte, sie hätten von mir sein können! Ich verstand ihre zur Sprache gebrachte Sehnsucht nur allzu gut. Ich hatte das Wiedererwachen dieser Sehnsucht ja selbst vor nur wenigen Stunden, beim Start von Ornellas Beauty, gespürt, als ich dieses wunderbare Schiff höchstpersönlich ins All hatte fliegen dürfen.

"Ausserdem kann man nicht vermissen, was man nie hatte", fügte sie hinzu, brachte mich zurück ins Hier und Jetzt und zeigte mir dabei den einen, grossen Unterschied zwischen uns beiden auf. Im Gegensatz zu Patricia Forrester, gab es für mich durchaus etwas, dass ich im All vermisste. Etwas, oder besser, jemanden. Ich schüttelte den Gedanken an Cygnus ab. Vor mir an der gegenüberliegenden Wand lag eine Frau in ihrem Schlafsack, die ihre sexuelle Lust ein halbes Leben lang unterdrückt und niemals erforscht hatte. Die bereit war, für immer auf sexuelles Vergnügen zu verzichten. Ich wusste zwar nicht, ob ich ihr damit tatsächlich einen Gefallen tun würde, aber ich wollte verdammt sein, wenn ich ihr nicht vor Augen führte, worauf sie tatsächlich verzichten wollte.

"Bist du immer noch erregt?", fragte ich bestimmt.

"Ein wenig. Warum?"

Statt zu antworten zog ich von innen den Reisverschluss meines Schlafsacks runter. Augenblicklich drang mir mein eigener, intensiver Duft in die Nase. Patricias Augen wurden riesig.

"Oh, jetzt definitiv mehr als 'ein wenig'. Darf ich an dir riechen?", fragte sie begierig.

"Nein", antwortete ich prompt. Da ich inzwischen wusste, warum sie eine solche Frage so offen und unverschämt stellen konnte, war ich darüber nicht mehr im Geringsten schockiert. "Das heisst: Doch, aber nicht 'direkt'."

Ich schlüpfte aus meinem Schlafsack und zog meinen Slip aus, während Patricia jede meiner Bewegungen gebannt mitverfolgte. Ich hangelte mich durch die Schwerelosigkeit zu meiner Tasche, die ebenfalls einige Meter weit entfernt an der Wand festgemacht war. Ich öffnete sie einen Spalt breit, steckte meine Hand hinein und begann zu wühlen. Meine Finger kamen zuerst mit etwas kantigem in Berührung: Die kunstvoll gefertigte Schatulle, welche die perfekte Nachbildung von Cygnus' bestem Stück enthielt. Falsches Spielzeug, dachte ich und wühlte weiter. Dann fand ich endlich das zylindrische Objekt und zog es raus. Ich stiess mich von der Wand ab und glitt zu Patricia hinüber. Derweil blieben ihre Augen auf meine nackte Scheide fixiert. Erst als ich sie erreichte und ihr einen sinnlichen Kuss auf die Lippen drückte, schaute sie mich an. Ich hielt ihr mein Spielzeug vor die Nase.

"Das hier ist ein Vibrator, ein Sex-Spielzeug. Man schaltet in ein, indem man am flachen Ende dreht. Wenn man weiterdreht, erhöht sich die Intensität." Ich liess meinen Worten Taten folgen und demonstrierte die Funktionsweise. Dann schaltete ich es wieder aus, öffnete ihren Schlafsack und reichte ihr mein Spielzeug. "Das spitz zulaufende Ende hältst du dir nun an deine Vagina. Keine Angst, das spitz zulaufende Ende ist abgeflacht. Du solltest dennoch vorsichtig sein, falls du ihn dir einführst. Da du offenbar noch nie Geschlechtsverkehr hattest, bist du vermutlich noch Jungfrau. Das heisst, dein Hymen könnte noch ganz sein. Wenn es durchstossen wird, kann das verdammt weh tun."

Patricia nahm mein Spielzeug entgegen und liess ihn ihrem Schlafsack verschwinden. Dann erklang das bekannte Summen. Erneut riss sie ihre Augen auf.

"Oh, das ist - geil!!"

"Ich hätte zwar eher das Wort 'angenehm' verwendet, aber 'geil' ist durchaus zutreffend. Und zu guter Letzt-" Ich drückte ihr noch einen zärtlichen Kuss auf die Lippen, bevor ich ihr meinen zusammengekugelten Slip unter die Nase hielt.

"OHNNNN!!!" Patricia hatte die Augen geschlossen, ganz und gar ihrem Tast- und Geruchssinn ergeben.

"Ja, genau so klingt ein vergnügtes Stöhnen", erklärte ich zufrieden lächelnd. "Und nun gehe ich duschen. Viel Spass beim Spielen!"

***

Das Duschen in der Schwerelosigkeit war nicht ganz ohne. Das Wasser, welches aus der Brause kam, fiel ja schliesslich nicht ohne weiteres nach unten, da es in der Schwerelosigkeit kein 'Unten' gab. Daher wurde es nach unten gesogen. Die Wassertropfen rollten in Form kleiner Kugeln meine Haut entlang, während ich mich gemächlich einseifte. In der Regel war man bei der Flotte dazu angehalten, die Duschzeit bei null G auf ein absolutes Minimum zu beschränken, da Wasser im All, trotz all der technischen Fortschritte, die die Menschheit in den letzten Jahrhunderten in der Raumfahrt gemacht hatte, ein kostbares Gut war. Es war zwar nicht so, als ob das Wasser welches man zum Duschen brauchte, danach entsorgt worden wäre. Genauso wie Urin wurde es wiederverwertet. Aber die Wiederaufbereitung kostete dennoch wertvolle Energie.

Der Gedanke an Urin brachte kurz die Erinnerung an meinen verstörenden Traum zurück, doch ich verdrängte die Vorstellung. Er war einfach zu ... aufwühlend, als dass ich mich jetzt damit beschäftigen wollte.

Zu aufwühlend.

Zu ... geil.

Aus der nebenan liegenden Schlafkoje konnte ich Patricias gedämpften Laute hören. Ich war mir immer noch nicht sicher, ob ich ihr mit meinem Vorgehen nicht einen Bärendienst erwiesen hatte. Vielleicht wäre für sie Unwissenheit tatsächlich ein Segen gewesen. Aber ich konnte einfach nicht zulassen, dass sich jemand um das Vergnügen sexueller Lust brachte, ohne diese zu kennen. Die Geräusche aus der Koje wurden nun hektischer, drängender. Offenbar raste Patricia gerade auf den ersten Orgasmus ihres Lebens zu. Ich fing einige herumschwirrende Wasserkugeln ein und rieb mir die Seife von der Haut. Dann stellte ich die Dusche ab, öffnete den wasserdichten Behälter neben mir und schnappte mir ein Handtuch. Während ich mich trocknete erklang ein langgezogener einzelner Schrei. Ich kicherte und dankte den Sternen dafür, dass die Schlafkoje ausser Hörweite der Pilotenkanzel war - Wie wohl Edmund Forrester reagiert hätte, wenn er seine Tochter beim masturbieren erwischt hätte?

Als sämtliches Wasser abgesaugt worden war, öffnete sich die Tür zur Duschkabine automatisch mit einem Zischen. Ich glitt hinaus, ergriff die frei herumschwebende frische Unterwäsche und zog sie an. Dann hangelte ich mich durch das kurze Verbindungsrohr zurück in die Schlafkoje und fand Patricia weinend vor.

"Das war SO schön!", schluchzte sie. "Ich, ich hatte ja KEINE Ahnung!"

Ich glitt zu ihr und umarmte sie in ihrem Schlafsack, bevor ich meinen gebrauchten Slip von ihrem Gesicht entfernte, den sie sich über den Kopf gestülpt hatte. Patricia blickte mich indes vorwurfsvoll an.

"Warum? Warum hast du mir das gezeigt?!"

"Damit du dir eine ungefähre Vorstellung davon machen kannst, worauf du bei einer Beschneidung verzichten würdest", antwortete ich sanft und strich ihr die Tränen aus dem Gesicht.

"Das, das war - einfach nur fies von dir!!"

"Aber notwendig, Trish", erwiderte ich geduldig. "Du hattest die Absicht, auf eines der schönsten Gefühle zu verzichten, die man als Mensch erleben kann, ohne auch nur die geringste Ahnung zu haben, welchen Teil deiner Menschlichkeit du dafür opfern würdest. Das konnte ich einfach nicht zulassen." Ich machte eine Pause und blickte tief in ihre schönen, rosaroten Augen. "Mir ist bewusst, dass ich dich damit in eine Zwickmühle gebracht habe. Dass du jetzt deswegen leidest, tut mir furchtbar leid. Aber leider kann die Wahrheit manchmal auch schmerzhaft sein."

"Und wie, bitteschön, lautet diese Wahrheit?"

Ich überlegte einen Augenblick lang und legte mir meine Worte sorgfältig zurecht.

"Was du soeben erlebt hast, Trish, ist nur ein schwacher Abklatsch von dem, was sexuelle Erfüllung für dich bereithalten kann. Gepaart mit wahrer Liebe, ist es das schönste Erlebnis überhaupt. Wenn du das Glück hast, dieses Erlebnis mit jemanden zu teilen, der dir wirklich am Herzen liegt - dem du wirklich am Herzen liegst - dann gibt es nichts, aber auch gar nichts, dass dieses Gefühl überbieten könnte. Selbst unsere Sehnsucht nach dem All nicht. Wenn du diesen Teil deiner selbst opferst, dann verschliesst du dich der Möglichkeit wahren Glücks für immer. Du könntest dann zwar immer noch tatsächlich wahre Liebe finden, aber sie wäre auf ewig dazu verdammt, unvollständig zu bleiben." Ich wurde mir der Tatsache gewahr, dass meine an Patricia gerichteten Worte ebenso sehr für mich selbst galten. Ich mochte zwar keine physische Beschneidung im Sinn haben, aber eine Trennung von Cygnus wäre für mich wohl das emotionale Äquivalent dazu gewesen.

Patricia fing wieder an zu schluchzen, und ich drückte sie erneut an mich.

***

Ich hatte mich geirrt. Die Geräusche aus der Koje waren offenbar auch von der Pilotenkanzel aus zu hören gewesen.

"Danke, Ornella", sagte der Admiral, als ich zu ihm in die Kanzel glitt.

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