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„Du bist wirklich sehr ehrlich."

„Ich bin eigentlich grundsätzlich ein ehrlicher Mensch. Aber ich denke, das hier ist noch einmal mehr eine Situation, wo Ehrlichkeit unabdingbar ist. Wenn wir wirklich zusammen in Urlaub fahren wollen, dann sollten wir uns doch schon etwas besser kennen. Und da ist Ehrlichkeit sicher der beste Weg dazu."

„Und das sagt ein Mann.", grinst sie.

„Ich habe meine Freundin nie angelogen und auch nie betrogen. Ich war immer ehrlich, weil ich der Ansicht bin, Ehrlichkeit ist die Basis einer jeden Beziehung.", bin ich etwas von ihrer Feststellung irritiert.

„Hey Conny, so war das nicht gemeint.", verteidigt sie sich.

„Das weiß ich, ich will nur wirklich mit offenen Karten spielen.", beruhige ich sie.

In diesem Moment wird die kalte Vorspeise aufgetragen. Wir wünschen uns einen guten Appetit und machen uns über die Zucchiniblüten her. Jetzt habe ich Zeit, Toni in Ruhe zu betrachten. Sie hat lange braune, leicht gewellte Haare, unglaublich intensive, bernsteinfarbene Augen, ein schmales Gesicht, mit einer süßen Stupsnase und, was mir besonders gut gefällt, mit hohen Wangenknochen. Sie ist wunderschön und hat ein freundliches, offenes Lächeln.

Aber auch sonst ist sie eine ausgesprochen hübsche Erscheinung. Zumindest das, was ich gesehen habe, als sie zu mir an den Tisch kam, war echt gut. Jetzt, wo sie sitzt, kann ich leider nicht mehr alles sehen. Unter ihrer engen Jeans haben sich schlanke, wohlgeformte Beine und ein knackiger Hintern abgezeichnet. Unter ihrem Top scheinen sich nicht zu große aber stramm abstehende Brüste zu verstecken. Sie ist optisch eine ausgesprochen angenehme Erscheinung.

Ich glaube, mit Toni könnte es klappen. Sie ist durchaus selbstbewusst, aber nicht rechthaberisch und sie scheint offen zu sein. Was mir schon nach dieser kurzen Zeit auffällt, ihre Gesellschaft ist sehr angenehm. Sie ist auch unterhaltsam und hat Humor. Was mich freut ist, dass sie sich auch positiv über mich geäußert hat.

„Was studierst Du?", frage ich, als wir die Zucchiniblüten gegessen haben und das Besteck zurücklegen.

„Ich studiere Physik und Informatik. Mit diesen zwei Studien dachte ich, habe ich später einmal echt tolle Chancen vor allem in der Forschung."

„Ein Doppelstudium, das ist eine ganz schöne Herausforderung. Und dabei auch noch zwei echt schwierige Studiengänge.", antworte ich anerkennend.

„Ich konzentriere mich sehr auf das Studium, das habe ich ja schon erwähnt. Aber ja, man muss da schon dahinter sein und die Termine gut koordinieren."

„Du bist eine sehr zielstrebige, junge Dame."

„Das schon, aber um ehrlich zu sein, würde mir eine Auszeit inzwischen doch gut tun. Natürlich kann ich bei meinen Eltern faul abhängen. Aber Du weißt ja, wie das ist, wenn man wegfährt, kann man etwas erleben und gleichzeitig richtig entspannen. Zu Hause findet man ja immer etwas zu tun."

„Da hast Du auch wieder Recht. Wo würdest Du denn gerne hinfahren?", lenke ich das Gespräch wieder auf unsere Pläne.

„Ich bin da nicht anspruchsvoll.", antwortet sie sehr bescheiden.

„Toni, wenn Du ernsthaft interessiert bist, dann nehme ich Dich mit. Meine Entscheidung dazu ist bereits gefallen. Du gefällst mir und ich denke, es könnte mit uns recht gut klappen. Aber wenn, dann sollten wir zusammen entscheiden, was wir machen und wohin wir fahren. Mir ist wirklich wichtig, dass wir nur das tun, was wir beide wollen."

„Ja, aber Du zahlst ja die Reise, wenn ich das richtig verstanden habe.", meint sie kleinlaut.

„Ja, das hast Du richtig verstanden und das ist auch nicht das Problem.", kontere ich.

„Aber wenn Du die Reise bezahlst, dann wirst Du wohl dahin fahren, wohin Du gerne möchtest."

„Toni, Deine Zurückhaltung in Ehren, aber ich möchte wirklich etwas unternehmen, was uns beiden gefällt. Ich will Dich nicht einfach nur dorthin mitschleifen, wohin ich möchte. Es soll eine schöne Reise für uns beide werden. So zumindest stelle ich mir das vor. Und genau deshalb müssen wir miteinander reden und gemeinsam entscheiden. Ich habe genau aus diesem Grund das Reiseziel bewusst offen gelassen."

„Ich weiß nicht genau, wohin möchtest Du denn fahren?", schiebt sie erneut unsicher den Ball wieder mir zu.

Ich schaue Toni tief in die Augen. Sie ist so süß, wenn sie mich so verunsichert anschaut. Mir wird dabei aber auch klar, sie wird sich nie im Leben trauen, mir eine Ansage zu machen. Also werde ich ihre wohl etwas auf die Sprünge helfen müssen.

„Ok, wie lange hast Du Zeit? Zwei oder drei Wochen?", frage ich entschlossen.

„Das kann ich mir einteilen."

„Erholungsreise oder Studienreise?"

„Wie Studienreise?"

„Ich habe da eine Idee. Hast Du Lust auch Unternehmen im Elektronik oder Informatikbereich zu besuchen und zu besichtigen?"

„Ja, auch. Ich bin für alles offen.", meint sie nachdenklich.

Mein Gott, ist dieses sonst so entschlossene und zielstrebige Mädchen in diesem Punkt zurückhaltend. Das hätte ich nie im Leben vermutet. Und so wird es mir wohl auf keinen Fall gelingen, sie aus der Reserve zu locken. Also muss ich einen konkreten Vorschlag machen. Ob ich will oder nicht.

Aber was könnte eine 21jährige interessieren, was würde Toni interessieren? Das ist nicht so einfach. Ich muss eine ganze Weile nachdenken, dann aber kommt mir eine Idee.

„Ok, wir könnten das Forschungszentrum Cern in der Schweiz besuchen, dann nach Kalifornien, besser gesagt zu Apple in Cupertino fahren, uns San Francisco anschauen, ein wenig durch die USA tingeln und zum Schluss bei einer Woche Bootsurlaub in der Inselwelt der Kornaten vor Kroatien entspannen. Was würdest Du dazu sagen?"

„Wow! Das wäre ein geiles Programm. Kann man da Führungen machen, im Cern und bei Apple, meine ich?"

Ihre Augen strahlen. Yes! Ich habe also genau ihren Geschmack getroffen. Ich hoffe, auch der Bootsurlaub entspricht ihren Vorstellungen.

„Nun, im Cern arbeitet ein früherer Schulfreund von mir. Da kommen wir bis zum Teilchenbeschleuniger hin. Der freut sich sicher, wieder einmal etwas von mir zu hören. Und mit Apple arbeite ich zusammen. Da werden wir sicher auch meine Kontakte nutzen können."

„Du arbeitest mit Apple zusammen? Was machst Du eigentlich?"

„Ich habe ein Unternehmen, das Messgeräte herstellt. Das sind ganz spezielle Geräte, die sonst keiner baut, weil der Markt gerade für einen Hersteller reicht und ich auch einige Patente besitze, die man dafür braucht. Und einer meiner größten Abnehmer dieser Messgeräte ist inzwischen Apple.", erzähle ich ihr.

„Cool! Und Du würdest das alles möglich machen?", ist sie ganz begeistert.

„Und der Bootsurlaub? Würde Dir so etwas zum Abschluss auch gefallen?", frage ich.

„So etwas wie eine Kreuzfahrt?"

„Nein, ich dachte an etwas ganz anderes. Wir würden ein kleineres Boot chartern und dann zwischen den Inseln hin und her segeln, gut essen und an Deck in der Sonne liegen. Wie klingt das?", frage ich.

„Wir zwei sind allein auf dem Boot? Kannst Du das lenken, oder wie sagt man da?", ist sie ganz überrascht.

„Keine Sorge, ich habe das Schiffspatent und auch die nötige Segelerfahrung. Ich war schon öfter mit einem Segelboot vor der Küste Kroatiens unterwegs. Das ist echt super."

„Okay!", meint sie etwas langgezogen, „Dann bin ich dabei."

War das jetzt eine Zusage oder nicht. Eigentlich schon, oder? Nochmals nachfragen, ob wir dann echt zusammen in den Urlaub fahren, kann ich nicht, denn inzwischen bringt der Kellner die Linguine mit Wildschwein. Sie sind absolut köstlich. Ich werde sie also nach dem Essen ganz konkret fragen, um keine Zweifel mehr zu haben. Aber es fällt mir auch schwer zu warten. Ich bin aufgeregt, wie schon lange nicht mehr.

Wir plaudern über meist belanglose Dinge. Dennoch dient das Gespräch dem gegenseitigen Kennenlernen. Je länger ich mit Toni zusammen bin, umso mehr gefällt mir ihre jugendlich-freundliche Art. Sie ist zwar sehr vorsichtig, wenn es um bestimmte Dinge geht, aber in entspannter Atmosphäre taut sie auf und ist echt erfrischend.

Sie lacht viel, macht Späße und ich muss ehrlich zugeben, ich habe mich schon lange nicht mehr so gut unterhalten und einen so angenehmen Abend verbracht. Ich fühle mich in ihrer Gesellschaft absolut wohl.

„Wie ist es, fahren wir dann zusammen in Urlaub?", frage ich fast schon unsicher, während wir das Dessert aussuchen. Ich kann einfach nicht mehr länger warten.

„Würdest Du mich überhaupt mitnehmen?", antwortet sie und fällt wieder in ihre Rolle als schüchternes Mädchen zurück.

„Aber ja doch, liebend gern. Ich kann es kaum erwarten, dass Du auch Ja sagst.", gestehe ich ihr.

„Na dann, kann ich gar nicht Nein sagen.", grinst sie.

„Du kommst also mit?", diesmal bin ich der Vorsichtige.

„Ja, nichts lieber als das. Wenn Du auch nur die Hälfte des Programms umsetzen kannst, dann wird das der geilste Urlaub, den ich mir nur vorstellen kann.", meint sie ganz begeistert.

Sie fällt mir bei diesen Worten um den Hals und drückt mich fest an sich. Ihre jugendliche Freude ist ansteckend, deshalb umarme ich sie auch und drücke sie nun meinerseits. Ich spüre ihren warmen, weichen Körper, ich kann sogar die Brüste spüren, die sie gegen meine Brust presst. Das ist ein echt tolles Gefühl. Wie lange habe ich keinen Frauenkörper mehr in meinen Armen gehalten? Habe ich schon fast vergessen, wie schön sich das anfühlt. Oder ist es bei Toni etwas ganz Besonderes?

„Ich werde alles organisieren, die Zimmer und die Flüge buchen sowie das Boot chartern.", bin ich ganz aus dem Häuschen.

„Die Zimmer? Kommt noch jemand mit?", ist sie etwas überrascht.

„Wieso? Ein Zimmer für Dich und eines für mich.", bin nun ich etwas perplex.

„Du willst getrennte Zimmer buchen? Das kostet sicher um einiges mehr."

„Du hast ja klargestellt, dass zwischen uns nichts läuft und das ist für mich auch in Ordnung."

„Aber ein gemeinsames Zimmer bedeutet ja nicht automatisch, dass wir miteinander in die Kiste hüpfen.", lacht sie belustigt.

„Aber bei einem getrennten Zimmer ist alles klar und ich möchte Dir schon signalisieren, dass ich keine Hintergedanken habe."

„Gefalle ich Dir nicht?", wechselt nun sie die Richtung.

„Aber nein, versteh mich bitte nicht falsch. Himmel, wie soll ich Dir das erklären?", Toni bringt es echt zustande, dass ich vor Verlegenheit ins Stottern komme.

„Mach Dich locker. Wenn ich nicht will, dann läuft zwischen uns auch dann nichts, wenn wir ein Doppelzimmer buchen. Ich habe vor Dir keine Angst. Ich habe schon verstanden, dass Du kein Wüstling bist.", lächelt sie nun wieder recht selbstbewusst.

„Ok, wenn Dir ein Doppelzimmer lieber ist, dann buche ich das.", kann ich da nur sagen.

„Es sind nicht nur die Kosten, wenn ich ehrlich bin. Ich bin vielmehr an einem fremden Ort nicht gern allein. Da ist es mir lieber, wir haben zusammen ein Zimmer, als dass ich allein in einem eigenen übernachte. Ich hoffe nur, Du schnarchst nicht.", fügt sie vergnügt hinzu.

„Ich weiß es eigentlich nicht. Da schlafe ich ja.", muss ich lachen.

„Da kommt mir eine Idee. Wir sollten das vorher testen.", meint sie nach einigem Nachdenken.

„Wie testen?"

„Wir verbringen zusammen ein Wochenende. Was sagst Du dazu?"

„Wir fahren weg?"

„Wir können das Wochenende auch bei Dir oder bei mir verbringen. Aber bevor wir uns auf ein Abenteuer einlassen und am Ende den Urlaub zerstritten und verärgert abbrechen, könnten wir es doch auch vorher schon einmal ausprobieren."

„Keine so schlechte Idee.", sage ich nachdenklich, „Wir könnten an die Ostsee fahren oder wir bleiben bei mir und unternehmen hier Ausflüge.", schlage ich vor.

„Zum Beispiel.", meint sie kurz.

„Gleich nächstes Wochenende?", frage ich nach.

„Ok, von mir aus auch gleich nächstes Wochenende."

Nach dieser Entscheidung sind wir beide deutlich entspannter. Wir verbringen noch einen echt vergnüglichen Abend. Als ich Toni gegen 23 Uhr nach Hause bringe, tut mir das fast schon leid. Ihre Gesellschaft ist wirklich angenehm. Aber ich tröste mich dann schließlich damit, dass ich ja das nächste Wochenende mit ihr zusammen sein werde. Das war echt eine gute Idee von ihr.

„Danke, das war ein ganz toller Abend.", bedankt sie sich mit verführerischer Stimme, als ich sie noch zur Haustür bringe.

„Das Vergnügen war ganz meinerseits.", antworte ich übertrieben förmlich und muss dabei lächeln.

Toni lacht auch, stellt sich vor mir auf die Zehenspitzen, legt die Arme um meinen Hals und gibt mir auf jede Wange einen Kuss. Ich bin etwas überrascht und kann nur die Hände an ihre Hüften legen.

„Ich freue mich auf den Urlaub.", haucht sie mir ins Ohr.

Dann lässt sie mich auch schon los, wendet sich zur Haustür, sperrt sie auf und verschwindet, ohne sich noch einmal umzuschauen im Haus.

Kapitel 3

Am Freitagabend klingelt es an meiner Haustür. Pünktlich auf die Minute steht Toni vor mir und hält einen Trolley in der Hand.

„Da bin ich.", meint sie vergnügt, „Gehört diese bescheidene Hütte Dir?"

„Ja, mir allein.", lache ich.

„Wow! Braucht ein Mensch allein so viel Platz?"

„Willst Du mich jetzt necken?"

„Vielleicht!"

„Willst Du Dir die bescheidene Hütte anschauen?"

„Unbedingt!"

„Dann komm herein."

„Nichts lieber als das. Aber erstmal, Guten Abend Herr Rauscher.", meint sie und haucht mir einen Kuss auf die rechte Wange.

„Guten Abend Frau Sommer.", sage auch ich vergnügt und trete zur Seite.

Toni geht an mir vorbei in den Eingangsbereich und schaut sich dort um. In aller Ruhe macht sie die Runde.

„Ich glaube, die ganze Wohnung meiner WG ist nicht größer, als Dein Eingang.", sagt sie staunend.

„Dann hast Du das Wohnzimmer noch nicht gesehen."

„Braucht man in Deiner Wohnung Navi, um sich nicht zu verlaufen?"

Ihre jugendlich-flapsige Art finde ich erfrischend. Ich lasse mich gerne auf dieses Spiel ein und führe sie ins Wohnzimmer.

„Wow, das ist ein Tanzsaal.", meint sie, „Alles für Dich alleine?"

„Ich hoffe schon, dass hier irgendwann eine Frau einzieht und ich dann nicht mehr alleine bin.", gestehe ich ihr.

„Hast Du hier mit Deiner Ex gewohnt?", kommt plötzlich ihre Frage.

„Nein, das Haus, in dem wir gewohnt haben, habe ich verkauft. Ich wollte ganz neu anfangen."

„Wenn man das nötige Kleingeld dafür hat, ist das sicher keine schlechte Idee."

Ich zeige ihr das Tages-WC und die Küche. Diese ist schön groß, ganz morden ausgestattet und es steht ein Esstisch mit einer Eckbank und Stühlen darin. Platz ist auf jeden Fall genug.

„Darf ich vorstellen, das ist Toni, eine Freundin und das ist Renate, meine Köchin und Haushälterin.", stelle ich die beiden Frauen einander vor.

„Guten Abend.", meint Renate förmlich.

„Guten Abend, Renate. Nett Sie kennen zu lernen.", ist Toni deutlich aufgeschlossener.

„Ich dachte, wir essen auf der Terrasse?", sage ich in fragendem Ton zu Toni.

„Du bist der Herrscher über dieses Reich.", meint sie vergnügt.

Wir setzen die Besichtigung fort und gehen in den ersten Stock. Ich zeige Toni die beiden Gästezimmer, die jeweils über ein eigenes Bad verfügen.

„Wenn Du schnarchst, kann ich also auswandern.", grinst sie mich an.

„Wenn das unbedingt sein muss."

Wir gehen weiter und kommen zu meinem Schlafzimmer. Auch dieses verfügt über ein eigenes Bad. Dieses ist allerdings größer und schöner ausgestattet, als die anderen beiden Bäder. Und das Zimmer hat ein eigenes Ankleidezimmer. Toni bleibt mit offenem Mund stehen.

„Das ist ja der Traum einer jeden Frau. Wann kann ich einziehen?", meint Toni frech.

„Du bist gerade dabei!"

„Ja, aber nur für das Wochenende."

„Jetzt sei doch einmal zufrieden."

„Ich könnte eigentlich eines der Gästezimmer übernehmen, meine Studentenbude ist laut, klein und Haushälterin habe ich auch keine.", witzelt sie herum.

„Wenn Du hier wohnen möchtest, würde sich das einrichten lassen.", biete ich ihr an.

Sie schaut mich überrascht an. Ihr Blick zeigt mir deutlich, sie weiß nicht, ob ich das ehrlich meine oder ob ich sie nur auf den Arm nehme.

„Nein, ehrlich! Wenn Du möchtest, können wir gerne darüber reden."

„Zieh mich nicht auf!", meint sie und es baut sich eine ganz eigenartige Stimmung zwischen uns auf.

„Nein, ich mache keine Scherze.", versichere ich ihr deshalb erneut.

„Ach lass das. Woher weißt Du, dass ich auf Wohnungssuche bin? Mein Mietvertrag läuft Ende Monat aus und ich habe keine Ahnung, wo ich hin soll.", will sie in etwas strengem Ton wissen.

„Ich wusste das nicht. Ehrlich! Aber Du kannst wirklich gerne hier einziehen."

„Aber wenn ich hier wohne, dann ist es für Dich auch nicht mehr so leicht, eine Frau hierher mitzunehmen."

„Toni, ich habe drei Jahre lang keine Frau mit hierher gebracht. Glaubst Du, ich schleppe jetzt aus heiterem Himmel Dutzendweise Frauen an?"

„Nein, aber man kann ja nie wissen."

„Jetzt hör doch auf! Du kannst wirklich gerne hier einziehen. Wenn Du möchtest."

„Jetzt ziehe ich vorerst für ein Wochenende ein. Mal sehen, wie es mit uns läuft.", winkt sie ab.

Ich bringe den Trolley, den ich für sie mit nach oben getragen habe, ins Ankleidezimmer und Toni packt die wenigen Habseligkeiten, die sie mitgenommen hat, aus.

„Morgen Abend könnten wir einen Wohltätigkeitsball besuchen. Hast Du Lust?", frage ich, während sie auspackt.

„Oh-je, da habe ich sicher nicht das Passende anzuziehen, aber interessieren würde mich so etwas schon.", meint sie.

„Dann kaufen wir eben das passende Kleid.", schlage ich vor.

„Aber ich kann mir so etwas nicht leisten.", wehrt sie schüchtern ab.

„Jetzt mach Dir wegen des Geldes keine Gedanken. Das Kleid würde ich Dir liebend gerne kaufen. Schließlich begleitest Du mich ja.", biete ich an.

„Warum willst Du immer Geld für mich ausgeben?"

„Ich will nicht immer Geld für Dich ausgeben, aber wenn es braucht, dann mache ich das eben. Ist doch wirklich kein Problem.", bin ich verwundert.

Ohne eine Antwort bringt Toni ihre Schminksachen ins Bad und schaut sich dort um. Es gefällt ihr offenbar.

„Wir sollten langsam zum Abendessen gehen.", fällt mir ein.

Wir schlendern die Treppe hinunter ins Erdgeschoss. Toni hat sich dabei bei mir untergehakt und genießt das ganz offensichtlich. Sie kommt mir vor, wie ein kleines Mädchen, das Prinzessin spielt. Sie schaut mich auch von der Seite her so an, als sei ich ihr Traumprinz. Zumindest habe ich diesen Eindruck. Man wird wohl noch träumen dürfen?

Als wir auf die Terrasse kommen und sie den Garten sieht, fällt ihr die Kinnlade runter. Sie schaut sich staunend wie ein kleines Kind um. Ihre Augen leuchten und ich kann die Begeisterung darin sehen.

„Was ist?", frage ich etwas überrascht.

„Der Garten ist ein Traum. In den habe ich mich auf Anhieb verliebt. Hier gibt es Pflanzen, die so wunderschön sind und die ich noch nie gesehen habe."

„Mir gefallen schöne Gärten und deshalb habe ich einen Gärtner gesucht, der mir etwas ganz Spezielles anlegt und ihn dann auch richtig pflegt.", erkläre ich ihr.

„Wenn ich darf, ziehe ich echt hier ein. Weißt Du, wie schön es ist, hier zu sitzen? Ach ich Huhn, natürlich weißt Du das, aber ich meine, so etwas hatte ich noch nie.", schwärmt sie.

Ich bin zufrieden. Wieder etwas, das uns beiden gefällt. Wir haben echt einige Gemeinsamkeiten. Das sind auch gute Voraussetzungen dafür, dass der Urlaub wirklich schön werden kann. Und das wünsche ich mir inzwischen wirklich sehr.

„Darf ich Dir Wein anbieten?", frage ich vorsichtig.

„Ich trinke eigentlich nur sehr selten Alkohol, aber heute mache ich eine Ausnahme. Aber wirklich nur ein Glas."

Ich gehe in den Keller, hole einen schönen Rotwein, der perfekt zum Essen passt. Ich dekantiere ihn und lasse ihn erst mal auf dem Tisch stehen. Er muss Luft bekommen, damit er sein volles Bouquet entfalten kann.

Wir plaudern während des Essens über ihr Studium, meine Arbeit und ein wenig auch über die Reise. Toni freut sich auf den Urlaub, das ist ganz deutlich zu erkennen. Ganz vorsichtig erkundigt sie sich, ob wir eine ganze Woche in der Schweiz sein werden, oder ob wir in den USA auch ein paar zusätzliche Etappen einplanen könnten.