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Die Popqueen

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„Sie sollten schleunigst ins Krankenhaus", meint er.

„Wozu?"

„Wie wozu?", ist er von ihrer Reaktion überrascht. Er schaut sie mit großen Augen an.

„Was können Sie mir im Krankenhaus bieten?"

Der Arzt schaut sie immer noch irritiert an. Er versteht nicht, was sie damit sagen will.

„Ich kann sie behandeln."

„Das kann ich mir vorstellen. Aber was bringt es, für mich, konkret? Werde ich dann nicht sterben?"

„Das ist leider nicht mehr zu vermeiden."

„Werde ich dann Monate länger leben."

„Das auch nicht. Ein paar Tage, höchstens."

„Werde ich das Krankenhaus nochmal verlassen können, wenn sie mich dorthin bringen?"

„Vermutlich nicht mehr."

„Was soll ich dann dort? Ich bleibe lieber hier. Sterben muss ich sowieso."

----

Anna ist fahl im Gesicht, sie ist kraftlos und uns ist beiden klar, dass das Ende naht. Nur ihre Augen leuchten, wie am ersten Tag. Ich habe den Eindruck, sie strahlen nur für mich.

Sie liegt wieder auf ihrem kuscheligen Lager auf der Terrasse. Dies ist inzwischen zu ihrem Lieblingsort geworden. Ich weiche keine Sekunde von ihrer Seite. Die Herbstsonne scheint auf uns herab, die Stimmung ist bedrückt. Mich beschleicht immer mehr ein ungutes Gefühl.

„Das ist der schönste Platz auf der Welt. Nirgendwo anders möchte ich sterben", sagt sie. „Hier habe ich begonnen, mein Leben zu genießen, weil ich dich getroffen habe."

Ich halte ihre Hand. Meine Augen werden feucht und in meiner Brust macht sich ein beklemmendes Gefühl breit. Ich weiß seit Monaten, dass uns nicht viel Zeit bleiben wird. Ich hätte eigentlich genügend Zeit gehabt, mich auf diesen Moment vorzubereiten. Aber kann man sich auf den Tod des über alles geliebten Menschen überhaupt vorbereiten? Ich wollte es ja auch nicht, ich habe es verdrängt. Nur so konnte ich die letzten Wochen unbeschwert genießen und Anna ein beinahe normales Leben bieten. Das wäre gar nicht möglich gewesen, hätte mich in Gedanken ständig der nahende Tod begleitet.

Doch nun holt mich das Schicksal ein, die Krankheit fordert ihren Tribut und wird mir das Liebste nehmen, das ich habe. Von einem Moment auf den anderen, hart und brutal kommt der Moment auf uns zu, der unausweichlich ist.

„Kannst du dich noch erinnern, hier haben wir uns zum ersten Mal geliebt", meint sie.

Ihre Stimme ist nur noch ganz leise und kraftlos. Ich muss mich anstrengen, sie zu verstehen. Da gibt sie mir ein Zeichen näher zu kommen und haucht mir einen Kuss auf die Lippen. Die Berührung ist ganz sanft und kaum wahrnehmbar. Und doch ist sie unglaublich kostbar.

„Ich bereue nichts. Ich hadere nicht mit meinem Schicksal", haucht sie. „Mir ist kein langes Leben vergönnt, aber dafür habe ich dich gefunden, die Liebe meines Lebens. Ich danke dir für alles. Keine einzige Sekunde mit dir möchte ich missen."

„Ich auch nicht", versichere ich.

Ich muss ein Schluchzen zurückhalten. Eine Träne kullert über meine Wange. Ich würde am liebsten laut schreien und doch muss ich stark sein, für Anna.

„Sei nicht traurig."

Mir wird immer mehr bewusst, dass sie ihr Ende nahen fühlt und sich von mir verabschiedet. Sie weint nicht, ich dafür schon. Ich will sie nicht gehen lassen.

„Versprich mir, dass du dich nicht verkriechst. Geh hinaus, pack das Leben beim Schopf und wenn du eine Frau triffst, mit der du deine Zeit verbringen willst, dann tu es. Nütze jeden Augenblick, so wie wir es getan haben. Ich bin bei dir und kann durch dich weiterleben. Bitte!"

„Ich werde nie mehr eine Frau so sehr lieben, wie dich!"

„Ich liebe dich auch Jo."

Sie strahlt mich noch einmal mit ihren wunderschönen Augen an. Doch allmählich verlieren sie an Glanz, werden matt und dann neigt sich ihr Kopf zur Seite.

Ende

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Anonymous
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Anonym
39 Kommentare
AnonymousAnonymvor etwa 1 Monat

Durch einen Unfall lernte ich eine junge Frau kennen und brachte Sie ins Krankenhaus. Nachdem Sie versorgt war weinte Sie herzzerreißend in meiner Gegenwart. Man hatte ihr empfohlen im Krankenhaus zu bleiben und sich dort behandeln zu lassen, was Sie ablehnte. Sie erzählte mir dann , dass Sie Bauchspeicheldrüsenkrebs im Endstadium habe und nur kurze Zeit noch zu leben hätte.

Ich ließ mein Studium sausen und konnte Sie überreden mit mir ans Mittelmeer zu fahren. Dort hatte ich von einen Onkel ein Ferienhaus vererbt bekommen. Zu Anfang konnten wir noch Spaziergänge am Meer machen, aber Sie wurde zusehends schwächer. Es herrschte eine unheimliche Liebe in der Zeit zwischen uns, die ich mir bis heute bewahrt habe. Als es zu Ende ging, saßen wir beide auf der Veranda und Sie starb in meinen Armen, denn ich hatte Sie vor mich hingelegt. Sie wünschte sich das. Einige Stunden lag Sie dann noch auf mir und ich war nicht in der Lage, Sie aus meinen Armen zu entlassen.

Mein Studium habe ich zwar beendet, konnte aber nie wieder eine Verbindung eingehen, obwohl Sie mich darum gebeten hatte, dass ich bestimmt eine Frau finden würde.

Diese innige Liebe zwischen uns war/ist einmalig. Und wenn ich dereinst auf die andere Seite wechsle dann hoffe ich, dass wir dort wieder vereint werden.

deWikodeWikovor etwa 2 Monaten

Den letzten Absatz musste ich drei mal lesen weil die Tränen alles verschleierten…. Eine Geschichte die tagtäglich im RL geschieht und dennoch in ihrer Handlung ein Unikat zu sein scheint. Danke dafür

AnonymousAnonymvor 4 Monaten

ich habe es genau so erlebt....was eine sche.....e

HerzensbubHerzensbubvor 6 Monaten

Ich weine Und freue mich darüber. Danke für Deine Geschichte.

AnonymousAnonymvor 11 Monaten

Vielen Dank , geschrieben wie aus dem normalen Leben .

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