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Die Villa in Spanien - Kapitel 06

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Peter„Aber mal im Ernst, warum sitzt ihr hier mitten in der Nacht?"

Sahra„Warum fragst du? Das kann dir doch egal sein, oder?"

, antwortet ihm Sahra etwas überbetont giftig.

Peter„Oh, ein Fettnäpfchen, ich wusste gar nicht, dass du mir egal sein solltest."

Einige Sekunden blicken sich beide intensiv an, dann umspielt ein kleines Lächeln Sahras Lippen. Peter gesellt sich hinzu, Sahras wird breiter, bis beide beginnen zu Lachen. Das steckt Katja und Sven ebenso an. Schnell hebt sich der dumpfe Schleier der Verlegenheit und wandelt sich zu einem gemütlichen Beisammensein. Sie stoßen gemeinsam an und prosten sich zu.

Eine kleine Eingebung elektrisiert Sahra. Die unzertrennlichen 4 sitzen wiedervereint bei Nacht zusammen. Sie weiß, dass zwischen Katja und Sven schon eine ganze Weile Sprachlosigkeit herrscht. Warum diese in dieser Runde nicht überwinden? Katja war vorhin schon fast soweit gewesen. Wieso sollte es ihr nicht gelingen, beide wieder zueinander zu bringen? Das würde für ihren Plan ein erhebliches Weiterkommen bedeuten. Wenn sich die Beiden wieder verständigen könnten, hätte sie Sven sicher auf ihrer Seite und der wiederum, hätte Einfluss auf seine Frau. Mit dieser Idee im Hintergrund, versucht sie das Gespräch in diese Richtung ein wenig zu lenken, sie weiß, dass sie vorsichtig sein muss, Katja führt sich gerade auf, wie ein scheues Reh, das aufgeschreckt wurde.

Sahra„Natürlich bist du mir nicht egal, mein Liebster und ich sollte dir auch nicht egal sein, so war das auch nicht gemeint. Aber trotzdem, ich konnte nicht einschlafen und hatte mich hier her verzogen und einen Wein aufgemacht. Ich dachte, vielleicht hilft der Alkohol ja ein bisschen. Irgendwann kam Katja herein. Naja so haben wir zu zweit begonnen, die Flaschen zu leeren."

Das ist erneut der Anstoß die Gläser zu leeren und es wird nachgeschenkt. Sie alle vier schauen sich erwartungsvoll an, aber keiner sagt etwas. Die Kerzen auf dem Tisch schenken dem Raum eine unheimliche Wärme und erzeugen eine eigenartige, schöne Stimmung. Endlich sind sie wieder zusammen nach so langer Zeit. Wiedervereint an einem Tisch in Spanien mitten in der Nacht. Sahra ist die erste, die das Schweigen erneut bricht.

Sahra„Wisst ihr, wie lange wir schon nicht mehr so zusammensaßen? Einfach so, spontan, ungeplant. Jetzt weiß ich, was mir all die Jahre gefehlt hat. Ich bin froh, dass ihr alle hier mit nach Spanien gekommen seid. Ihr wisst nicht, wie glücklich ich gerade bin."

Sven„Ich bin ja nicht so ein Romantiker, dass wisst ihr. Aber trotzdem fehlen mir unsere gemeinsamen Stunden irgendwie. Wieso ist das nur so eingeschlafen?"

Sahra„Das ist wohl die heutige Zeit. Früher hockten wir mehr aufeinander. Schaut doch mal unsere Kinder an, die haben so etwas nicht, zu mindestens ist mir das nie aufgefallen."

Katja„Ja, die schöne alte Zeit. Aber so etwas wie die unzertrennlichen Vier war auch früher schon nicht der Standard. Wir haben das nur nicht so gesehen."

Peter„Wir hatten schon etwas Besonderes."

Wehmütigkeit dringt in die Runde hinein.

Sahra„Aber warum haben wir das aufgegeben? Das frage ich mich gerade immer und immer wieder."

Katja„Ich glaube, das haben wir nicht geplant, es hat keiner gewollt, aber es ist einfach passiert, wie es eben immer wieder passiert. Die Arbeit, die Kinder, der Alltag und dann verliert man das Wichtige aus den Augen. Ich bin froh euch zu haben."

Alle stimmen Katja zu. Jeder hat das Gefühl in die Zeit zurück versetzt zu werden, wieder in ihre Jugend, nur sie vier zusammen und dann nichts.

Schnell kommen die Erinnerungen wieder ans Tageslicht, oder besser in den Kerzenschein. Die Vier beginnen in der Vergangenheit zu schwelgen. Man erzählt sich wieder die alten Geschichten, man spinnt die vergangenen Erlebnisse erneut zusammen. Jede einzelne für sich zeugt von der unbeschwerten guten, alten Zeit. Und erneut entsteht diese versunkene Welt vor ihren Augen, sie tauchen ein in die Vergangenheit und beginnen darin zu ertrinken. Man schwärmt von den Partys, von ihrem ersten gemeinsamen Urlaub, man lacht über die Scherze zu ihren Hochzeiten, erschafft noch einmal die Geburten ihrer Kinder. Doch das letzte, wichtige Erlebnis der Vier zusammen, das bis hierher nachwirkt, umschiffen sie alle.

Sven ist es dann, der die Katze aus dem Sack lässt, das verbotene anspricht. Es ist von ihm nicht geplant gewesen, oder mit irgendeinem Hintergedanken behaftet. Ihm erscheint es gerade wichtig zu sein. Er ahnt, dass das der eigentliche Grund ist, der sie hier zusammengeführt hat. Keiner hat danach auch nur ein Wort darüber fallen lassen, jeder hat für sich allein geschwiegen und es auf seine Weise versucht zu bearbeiten, zu einem wirklichen Abschluss ist es nie gekommen. Nie wurde geklärt, wie sie dazu zueinanderstehen, es hat fast seine Ehe zerstört oder könnte es noch. Das Verhältnis zu Sahra und Peter wurde nie wieder so innig, nie wieder gab es eine gemeinsame Party mehr zu viert. Erst hier sind sie wieder zusammengekommen und das ist ein Zeichen.

Sven„Ich möchte ungern die Stimmung zerstören, aber ich habe das Gefühl, dass wir hier alle um ein Thema herumschiffen, ohne es anzusprechen. Wir alle vermeiden es schon seit Jahren darüber zu reden, auch heute, auch jetzt noch, kein einziges Wort darüber. Zum ersten Mal seit 5 Jahren sitzen wir vier wieder zusammen und keiner möchte über diesen Abend reden. Ist euch das schon mal aufgefallen? Mir schon und ich habe irgendwie das Gefühl, dass das nicht darüber reden, uns 5 Jahre getrennt hat."

Da ist es, Sahra ist froh, dass Sven das gerade anspricht. Im Grunde genommen ist dieser Urlaub die direkte Folge dieser Party. Ja sie hat es gewusst und ja, sie haben nie darüber geredet. Viele Nächte vor diesem Urlaub hat sie darüber wachgelegen und gegrübelt. Sven ist es nun, der es ausspricht und damit schwimmt er auf ihrer Welle.

Im ersten Augenblick ist Katja wütend über Svens Worte. Sie wollte nie wieder über diesen Abend nachdenken wollen, geschweige denn darüber reden. Und nun das, die ganze gelöste, gelassene Stimmung ist weg, wie weggeblasen. Die Schatten der Vergangenheit legen sich über ihr Herz. Sie spürt, wie es in ihr beginnt zu hämmern, dagegen wehren kann sie sich nicht. Auch verhindert der Alkohol, dass sie über seine Worte nachzudenken beginnt. Er könnte damit recht haben und das gefällt ihr nicht. Es gefällt ihr nicht, dass sie es selbst nicht so gesehen hat. Warum nur? Wie von seinem Schleier befreit, strömen ihre Gedanken auf sie ein. Von Sekunde zu Sekunde wird es in ihr klarer, dass er mit seinen Worten wohl recht haben könnte. All ihr Leid, all ihre Verzweiflung, alles in ihr wird dadurch zu einem Bild, keine Versatzstücke mehr, keine reininterpretierten Gründe, keine Verleugnung. Alles fügt sich unter dieser Prämisse zusammen, wie es zusammengehört.

Je länger sie darüber nachdenkt, umso weniger wütend ist sie auf Sven, er hat ja nur das ausgesprochen, was da ist und ihr damit die Augen geöffnet. Im Grunde hat er noch nicht mal seine Meinung geäußert, sondern einzig und allein den Grund erkannt, warum die letzten Jahre so verlaufen waren.

Katja„Aber warum sprichst du gerade jetzt davon?"

Es ist mehr ein alter Reflex, als dass sie sich wieder des Themas entledigen wöllte.

Sven„Ach Katja, komm schon. Wir vier sind hier wieder zusammen, wir reden über die Vergangenheit und lassen diese Party aus, das ist doch bekloppt. Warum sollten wir nicht darüber reden? Ich habe kein Problem damit. Es war geil, es hat mir Spaß gemacht und ich bereue nichts davon. Wir sind doch erwachsene Leute, wir kennen uns schon so lange und dann bringt uns eine herrliche, leidenschaftliche, erotische Nacht so aus dem Konzept? Ich fasse es nicht."

Selber erstaunt über seinen plötzlichen Redeschwall, stockt er kurz.

Sven„Bereust du es etwa?"

Genau das ist die Frage, der Fragen. Bereut es Katja dabei gewesen zu sein, oder nicht. Auf all das kulminiert alles. Bereut sie es? Ehrlich gesagt, hat sie sich nie getraut, so richtig darüber nachzudenken, eine Entscheidung für sich zu fällen. Es war passiert, der Alkohol, ihre Geilheit, ja es war aufregend, es war geil und ja es hat ihr Spaß gemacht. Doch aber, bereut sie es?

Katja„Ich weiß es nicht! Ich weiß es einfach nicht. Ach, zum Teufel, ich wollte nie darüber nachdenken. Ich wollte die Nacht einfach vergessen."

Sven„Aber wieso? Wieso wolltest du sie vergessen?"

Katja„Das weißt du doch, das weißt du ganz genau."

Sven„Nein das weiß ich nicht, wie sollte ich es auch wissen, du redest ja nie darüber."

Katja„Die Nacht war nicht richtig, es war nicht richtig."

Sven„Es war nicht richtig? Es war nicht richtig! Du meinst wohl, es entspricht nicht deinen moralischen Vorstellungen von Liebe und Ehe!"

Katja„Nein, so ... so habe ich das nicht gemeint."

Sven„Wie meintest du es denn?"

Mit jedem Satz wird Svens Stimme immer lauter, fast überschlägt sie sich.

Sahra„Hört auf ihr beiden. Hört auf euch anzugiften, das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt dafür."

Sven„Ok, ok. Aber Katja, eines möchte ich von dir wissen, ohne eine Wertung und sei bitte ehrlich. Hat dir diese Nacht gefallen, hat sie dir Spaß gemacht?"

Betretene Ruhe, 3 Augenpaare richten sich auf Katja. Die Spannung kann man förmlich ergreifen. Lange braucht Katja, um darauf zu antworten. Hat es ihr gefallen? Hat es ihr Spaß gemacht, hat es sie befriedigt? Jenseits aller moralischen Vorstellungen und jenseits aller Bedenken horcht sie in sich hinein. Ganz tief in ihr drin erklingt eine Stimme, erst schwach, ganz schwach, doch sie ist da. Sie war schon immer da, doch sie hat nie auf sie gehört. Leise flüstert sie ihr zu, dass es sie erregt hat, Sven mit Jasmin zu sehen, dass sie geil wurde, als Sahras Finger sie gestreichelt haben. In ihrer Muschi kann sie noch genau Jasmins Hand spüren, die tief in ihr steckte. Sie fand es geil, Scheiße ja, sie fand es geil. Nur zögerlich und leise presst sie die Worte hervor.

Katja„Um ehrlich zu sein ... ja es hat mir Spaß gemacht. Es hat mich angetörnt, es war bizarr und doch hat es mich gefangen. Das ist doch das, was du jetzt hören wolltest. Ja ich war erregt, es war geil und ja, ich habe es genossen."

In Svens Gesicht spiegelt sich ein gütiges Lächeln wider.

Sven„Es ist schön, das auch von dir zu hören. Es hat uns irgendwie alle angemacht, offensichtlich so sehr, dass wir darüber geschwiegen haben. Aber warum nur? Wir konnten uns doch früher auch alles sagen, ohne dass einer davor Scham haben musste. Katja, Liebste, warum hattest du Angst davor mit mir darüber zu reden?"

Katja„Ich ... ich glaube, dass es ein Betrug war, ein Betrug an unserer Ehe. Wir beide haben uns gegenseitig mit Anderen betrogen, vor unseren eigenen Augen. Ich wusste einfach nicht mehr, wen ich trauen konnte. Ich bin mir ja selbst nicht sicher, ob ich mir selbst vertrauen konnte. Ich fand es schön, anregend, geil und doch war es ein Vertrauensbruch. Innerlich sehnte ich mich danach, es zu wiederhohlen, doch hatte ich Angst davor, was es mit mir, mit uns, mit unserer Ehe anstellen würde."

Sven„Das verstehe, das verstehe ich voll und ganz, mir ging es ja genauso. Was habe ich mir den Kopf darüber zerbrochen, was das für uns bedeuten würde, wenn es wieder passiert. Sollte es nur einmalig bleiben? Mein Bauch und Herz sehnten sich danach, aber der Kopf wollte dort nicht mitspielen. Offensichtlich ging es uns allen Vieren so."

Sven blickt Sahra und Peter an, die schweigend zugehört haben. Mit einem Nicken bestätigt Sahra seine Vermutung.

Sven„Habe ich recht?"

Sahra„Natürlich hast du recht, und natürlich ist dieser Urlaub nicht einfach so entstanden, aus einer spontanen Idee heraus. Schon lange quälten mich diese Gedanken. Ich sehnte mich wieder nach den unzertrennlichen Vier. Es hat mir gefehlt. Mit Spanien wollte ich das alles erneut beleben."

In Peters Kopf kreiseln die Gedanken. Seine Frau hat all das hier geplant? Das ist ein starkes Stück. Und dass die Party vor 5 Jahren die anderen so sehr beschäftigt, auch das ist neu. Ab und zu hat er schon an diese Nacht zurückgedacht, aber so richtig beschäftigen, tat sie ihn nicht. Es war herrlich, seine Träume und Wünsche gingen in Erfüllung. Katja ist für ihn neben seiner Frau seine Traumfrau. Doch sah er das als Gelegenheit und der Situation spontan zugeschrieben, nichts, was geplant nach einer Wiederholung in ihm schreit. Es war passiert, es war schön und das wars. Die Gelegenheit wurde genutzt und eine weitere hat sich nicht ergeben, das war nicht schlimm, da er doch immer von diesem Abend zehren konnte. Peter ist noch nie der Typ gewesen, der so etwas plant, der überhaupt etwas plant. Er schwimmt auf der Welle der Zeit und den Gelegenheiten, spontan und aufregend. Sahra ist bei ihnen für die Planung zuständig, er für das Spontane.

Doch auch in ihm keimt nun die Frage auf, ob er sich eine Wiederholung wünscht. Er stellt sich die Frage nach Liebe und Sex. Kann man 2 Frauen gleichzeitig lieben? Innerlich spürt er, dass Katja ihm nicht gleichgültig ist, das war sie nie. Hatte er nur deswegen nicht an so etwas gedacht, weil er nicht vor dem Dilemma stehen wollte, sich zwischen Sahra und Katja entscheiden zu müssen? Langsam entwickelt sich das hier zu einer existentiellen Fragerunde, zu einer Stunde in den Entscheidungen fallen werden, nur weiß er noch nicht, in welche Richtung das alles ausschlägt. Unschlüssig und fragend blickt er seine Sahra in die Augen.

Sahra„Peter, sag doch auch mal was?"

Peter ahnte, dass das jetzt kommen würde. Er hatte gehofft, wie immer stillschweigend nur zu zuhören und dann nur Unverfängliches hier und da einzuwerfen. Aber nun steht etwas auf dem Spiel, etwas worüber man keine Spielchen macht.

Peter„Was soll ich denn zu all dem sagen? Ihr wisst doch, dass ich mit solchen Beziehungsgeschwafel nicht viel anfangen kann. Meist finde ich dann eher nicht die richtigen Worte und mache alles kaputt."

Sahra„Wie wahr!"

Peter„Seht ihr, es fängt schon an."

Erst Stille und dann erklingt leises Lachen von Katja und Sven. Sie kennen das schon. Peter ist wahrlich keiner, der ein Gespür für Gefühle und Situationen hat, da stolpert er meist, wie ein Elefant im Porzellanladen herum.

Sahra„Aber mal ehrlich und ernsthaft. was sagst du dazu, Peter?"

, holt sie alle wieder auf den Boden der Tatsachen herunter. Um etwas Zeit zu schinden, öffnet Peter die nächste Flasche Wein. Zuerst wird der letzte Schluck aus der alten verteilt, bevor mit der Neuen die Gläser wieder randvoll gegossen werden. Als erstes nimmt er selbst einen großen Schluck.

Peter„Ich glaube, dass wir ehrlich miteinander umgehen sollten und nicht versuchen Spielchen zu spielen. Auch wenn es einem peinlich vorkommen sollte, sollten wir uns alles einander sagen können, auch ohne, dass ein anderer Stress macht.

Die Party bei uns damals hat mir einen Traumwunsch erfüllt. Katja ich mag dich, schon von Anfang an warst du meine Traumfrau gewesen. Sahra du weißt das. Und da durfte ich dich endlich berühren, dich spüren, Katja, das war ein Geschenk gewesen und so habe ich es auch immer gesehen, als ein Geschenk, was ich bekommen habe, nichts weiter. Ich habe mir danach keine weiteren Gedanken darüber gemacht. Nicht mir den Kopf darüber zerbrochen, wie ich dich noch einmal ins Bett bekommen könnte. Mich an dich heran zu machen, Katja, das wäre Betrug gewesen, Betrug an Sahra und Betrug an Sven. Diesen Vertrauensverlust wollte ich nicht eingehen, also habe ich auch nicht darüber nachgedacht.

Einzig diese Nacht empfand ich eigentlich nie als Betrug, wir waren alle dabei, wir haben es gesehen und gefühlt. Keiner hat dem Anderen etwas vor gemacht. Ja wir haben mit jemand anderes geschlafen, aber wir haben es gemeinsam getan. Ich habe immer noch Vertrauen in dich Sahra, ich liebe dich und diese Nacht hatte diese Tatsache nie erschüttern können."

Sahra„Ich liebe dich auch!"

Ein großer Schluck rinnt Sahras Kehle hinunter.

Sven„Peter, in deinen Worten steckt ein wahrer Kern. Wir alle sind um diese Tatsache herumgetänzelt und haben versucht, jeder für sich, sich dieser auf seine Art zu entziehen.

Katja, wir beide haben uns in ein verruchtes Sexabenteuer geflüchtet, mit der Sehnsucht danach, diesen Abend nur zu zweit näher zu kommen. Es waren heiße, geile Nächte und Tage gewesen. Doch irgendwann ging es nicht mehr. Wir hätten uns eingestehen müssen, dass der Rausch, das Abenteuer der Party der Vier nicht zu wiederholen war. Danach lief fast nichts mehr zwischen uns. Die Zeit war quälend."

Sven stockt, so als ob er nachdenken müsste. Aber für seine nächsten Worte braucht er Mut und mit diesen könnte auch alles aus sein. Er trinkt noch einen Schluck vom Wein, bevor er weiterredet.

Sven„Wir sollen ja ehrlich miteinander sein. Katja, sei nicht böse, ja. Damals habe ich mir den großen Auftrag in der Stadt organisiert. Ich wollte nur weg von dir, Zeit für mich haben. Ich habe das Schweigen einfach nicht mehr ausgehalten. Immer wenn ich den Mut gefunden hatte mit dir darüber zu reden, kam etwas dazwischen. Es war nie ein guter Zeitpunkt da, vielleicht wollte ich den auch nie finden.

So ging ich in die große Stadt, nahm mir eine kleine Wohnung und lebte mein Leben und du deines. Nur am Wochenende sahen wir uns. Es gab Wochen, wo ich mir am Sonnabend gewünscht hatte, es wäre schon Montag. Ich ging viel aus, damals. Und wie es der Zufall wollte, traf ich auf irgendeiner Party Jasmin. Wir unterhielten uns, wir verbrachten Zeit miteinander, so wie früher. Es war schön, jemand wie eure Jasmin um sich zu haben. Irgendwann dann passierte es einfach, wir landeten im Bett. Es war nicht geplant gewesen, es ist einfach geschehen.

Und es begann eine richtige Affäre zwischen uns. In der Woche war ich mit Jasmin zusammen und am Wochenende mit dir. Irgendwie war es das Abenteuer, was ich gesucht hatte. Jasmin ist so, so, überwältigend in ihrer Art. Und eine feste Beziehung wollte sie nie und ich auch nicht. Neben unserer Freundschaft gingen wir halt noch ins Bett zusammen, als Paar haben wir uns nie gesehen. Ich gehöre nur dir, Katja, dass hatte sie akzeptiert und angenommen.

Naja und das nahm ich auch immer als Ausrede dafür, dass ich es immer und immer wieder mit ihr tat. Es war eine unbeschwerte Zeit mit ihr. Es ging erst dann auseinander, als sie wieder zu euch zurück gegangen ist. Ich blieb zurück und es wurde nicht mehr. Ich war nun auch in der Stadt einsam. Also kam ich zurück. Mit der Zeit ging es ja auch wieder aufwärts mit uns beiden. Doch so richtig konnten wir nicht mehr mit einander umgehen. Etwas stand zwischen uns, was nicht auszuräumen war. Bis gerade jetzt hatte ich keinen Schimmer, was das sein könnte. Aber ich glaube der Anfang lag bei dieser Party."

Schweigen, die Spannung ist fast förmlich zu spüren. Allein die Tatsache, dass Katja mit zusammengekniffen Mund direkt in Svens Augen schaut, spricht Bände. Hat Sven ihr gerade offeriert, dass er mit Jasmin eine Affäre hatte? Alles in ihr will aufschreien. Schmerz sticht durch ihr Herz, wäre sie nüchtern gewesen, hätte er jetzt sicher eine gefangen. Doch der Alkohol lässt ihre Gedanken schwerer fließen und ihren Bauch stärker dominieren.

Sie hatte es eigentlich geahnt, dass da etwas war, aber sie hatte es verdrängt, sie hatte es nicht sehen wollen. Im Grunde hatte sie mehr mit sich selbst zu tun gehabt und unschuldig ist sie ja auch nicht mehr. In ihrem Kopf klingen immer noch Peters Worte, Ehrlichkeit und keinen Stress machen, nach. Gerade jetzt ist es nicht an der Zeit Vorwürfe zu machen. Tief in ihr drin erging es ihr irgendwie ähnlich.

Katja„Puh, das muss ich erstmal sacken lassen. Du hattest eine Affäre mit Jasmin gehabt?"

Sven„Um ehrlich zu sein, hatte ist nicht das richtige Wort. Vor ein paar Tagen ist es wieder passiert. All die Umgebung hier, die Sonne, das Meer, der Strand und Jasmin wieder so nah bei sich zu haben, da konnten wir beide nicht widerstehen."

Katja„Nicht dein Ernst?"