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Die Violinistin und die Bassistin

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NaSchmi
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Sie hielt an einer roten Ampel.

„Du solltest ein wenig deine Zunge zügeln. Sonst steige ich hier aus! Wenn Madame gehorchen will, dann tu es gefälligst auch!"

Meine Stimme klang schneidiger, als ich es beabsichtigt hatte.

Nun schwieg sie und sah mich an, um herauszufinden, wie ernst ich es meinte. Ich sah sie kühl an. Es war mir ernst.

Sie schwieg und ich spielte meine Sache weiter.

„Weist du, wenn wir beide eine Zukunft haben sollen, dann musst du lernen, weniger Prinzesschen zu sein, verstanden?"

Sie starrte stur auf die Kreuzung, ohne zu reagieren.

„Hast du mich verstanden?", fragte ich scharf. Ich legte meine rechte Hand an den Türgriff.

„Ja."

„Ja was?"

„Ja, ich habe verstanden."

Sie klang bockig.

„Prinzesschen, du hast mir vor ein paar Minuten noch versprochen, dass du mir heute dienen wirst, wenn ich dir einen Gefallen tue. Ich habe meinen Teil des Deals erfüllt. Da fände ich es fair, wenn du dich auch an deinen Teil hältst!"

Sie sah mich mürrisch an, schwieg aber.

Es brodelte in ihr. Offensichtlich war sie nicht mehr in der Stimmung, und sie musste sich zusammennehmen, um nicht auszuticken.

Ich fand Gefallen daran, sie zu zügeln. Ich verstand zwar immer noch nicht so richtig, was sie antrieb, und auch nicht, was mich so giftig machte. Vielleicht mochte ich es einfach nicht, in diesem Auto für reiche Töchter zu sitzen.

Aber vielleicht musste ich mich auch zügeln. War ihr bewusst, dass ich mit ihr spielte? Erkannte sie, dass ich nicht arschig sein wollte, sondern sie an ihrer Unterwürfigkeit packte? War ihr das bewusst? Ich war mir nicht sicher. Aber statt ein Problemgespräch zu starten, lenkte ich nun mit deutlich wärmerer Stimme ein:

„Wenn du willst, dass wir zusammen Spaß haben, dann wirst du dich einfach an ein paar Dinge gewöhnen müssen! Du wolltest mir gehorchen, und ich fordere das nun ein. Hast du was dagegen?"

Ich fuhr langsam die Innenseite ihrer Jeans hoch, um ihr zu zeigen, wie ich das meinte, dass ich noch mit ihr spielte. Ich wollte, dass sie verstand.

„Verstehst du, was ich meine?"

Sie sah mich an, nickte nun und schloss ihre Schenkel, als wollte sie meine Hand dort festhalten. Ich beließ sie einen Augenblick da, dann nahm ich sie wieder weg und legte sie zurück auf ihr Knie, nun aber belanglos, ohne eine Aussage damit zu verbinden. Sie sah mich immer noch an, nun aber einsichtiger, vielleicht sogar demütiger.

„Es ist grün!", meinte ich ohne weiteren Unterton, und sie fuhr an.

Ich verunsicherte sie nicht noch mehr, sondern sah nach vorne. Nur meine Hand behielt ich auf ihrem Unterschenkel, als ob ich damit meinen Besitz reklamieren wollte. Ihr BH lag immer noch in meinem Schoß, und ich spielte mit dem weichen Stoff, um sie daran zu erinnern, wer das Sagen hatte.

Wir fuhren zu mir.

Ich wohnte in einer kleinen Wohnung am Stadtrand. Sie war nicht schön. Sie lag in einem Mehrfamilienhaus, das auch nicht schön war und neben anderen nicht schönen Mehrfamilienhäusern lag. Alles aus den sechziger Jahren. Abgegriffen, altbacken und spießig. Es war eine billige Wohnung, und das ist ein wichtiges Kriterium.

Meine Wohnung war auch nicht schön eingerichtet. Ich hatte zwei Zimmer. Ein kleines Schlafzimmer und ein Wohnzimmer, das voll stand mit Instrumenten und Verstärkern und Equipment.

Es ist nicht sehr wohnlich eingerichtet.

Ich wohnte da, aß, übte an meinen Instrumenten und schlief dort. Viel mehr tat ich da nicht. Das Aussehen meiner Wohnung war mir ziemlich egal.

Sie bog auf meine Anweisungen in die Wohnsiedlung ab und parkte vor dem Haus. Ich fand, dass der gewaschene und polierte Beetle ein wenig herausstach aus den übrigen Klein- oder Gebrauchtwagen. Es war für sie kein Luxusgegenstand.

Dieser Gedanke, dass sie nicht hierhin gehörte, dass der Besuch dieser Arbeitersiedlung für sie wie eine Safari war, stieß mir ein wenig übel auf.

Manchmal habe ich dieses kleine Monster in mir, das ich nicht kontrollieren kann. Es ist einfach da und lässt mich Dinge sagen und machen, die ich im Nachhinein gar nicht so toll finde.

Es war sicher nicht glücklich, dass dieses Monster gerade an dem Tag erschien, als wir beide einigen Stress hatten und kleine Machtkämpfe ausfochten über unsere neuen Rollen. Aber nun war es da.

Joelle folgte mir jedenfalls, und ich stellte mir vor, was sie zu dem grauen Waschbeton sagen mochte und wie sie die alten Holzfenster mit ihren doppel-, dreifach, zehnfachverglasten verglich, die sie in der Villa ihres Vaters vor Lärm und Kälte schützte.

Wir betraten das miefige Treppenhaus, und ich fragte sie, was sie von dem Haus hielt.

Doch statt einer abfälligen Antwort, wie ich es erwartet hatte, zuckte sie einfach mit den Schultern.

„Ist halt ein Haus. Nicht schön, aber bestimmt auch nicht teuer in der Miete und so."

Das wäre so ziemlich auch meine Antwort gewesen. Sie war nicht eingegangen auf meinen Köder.

„Immerhin habt ihr einen Aufzug. Auf acht Etagen zu Fuß hätte ich keine Lust."

Da hatte sie mir allerdings eine Idee geliefert. Ich drückte auf den Knopf und rief den Aufzug. Wir warteten stumm nebeneinander. Schließlich rumpelte das Ding langsam an.

Ich öffnete die Tür, ging in die kleine Kabine und versperrte ihr den Eingang.

„Ich finde, du könntest deine Unterwürfigkeit unter Beweis stellen, indem du die Treppe nimmst. Gute Nachricht. Acht Treppen musst du nicht laufen. Ich wohne im sechsten Stock."

Die Gesichtszüge entglitten ihr.

„Ist auch gesund!", fügte ich lächelnd hinzu. „Cardio und so."

„Das ist jetzt nicht dein Ernst!"

„Mein voller!" Ich grinste sie an. Ich war mit dem Machtspielchen ziemlich zufrieden.

Sie drehte ein paar Worte in ihrem Kopf, dann sprach sie schließlich:

„Das kannst du total vergessen. Das ist nicht, was ich will. Ich bin nicht dein Stück Scheiße. Du hast wirklich keinen Plan, um was es hier geht! Ich schlage vor, du machst dich erst einmal kundig, und dann reden wir weiter. Aber wenn du willst, dass ich mit in deine Wohnung komme, dann nur in diesem Aufzug."

Jetzt war ich sprachlos.

Sicher hatte sie Recht. Ich hatte keine Ahnung. Ich wusste nicht, was das alles war, das ich da machte. Es war mir total neu. Ich wusste allerdings, dass ich Spaß daran gefunden hatte.

Aber nun zweifelte sie an meiner Autorität.

Erwartete ich von ihr zu viel?

Nein. Ein wenig Gehorsam wollte ich, mehr nicht. War das zu viel verlangt? Eines war mir klar: Nachgeben würde ich nicht. Dass meine Forderung nicht klug war, war mir klar, bevor ich sie auch nur ausgesprochen hatte. Aber hier ging es um Macht, sie wollte eine Machtdemonstration, die sollte sie bekommen.

„Schätzchen, wenn du in meine Wohnung willst. Jetzt oder irgendwann in der Zukunft, dann nur über diese Treppe. Sechs Stockwerke zu Fuß. Schritt für Schritt."

Sie sah mich mit Augen an, die vor Wut funkelten. Das graue Blau in ihnen kalt wie das Polarmeer. Später dachte ich, wie schön sie waren, aber in dem Augenblick erschienen sie mir hässlich.

Dann drehte sie sich um, blieb vor der Treppe eine Sekunde stehen, als denke sie nach. Mit den Worten „Ich hab das nicht nötig!" ließ sie mich stehen.

Ich stand im Aufzug, für einen Wimpernschlag ein wenig perplex und überrascht, dann schloss ich ruhig die Tür und fuhr allein in meine Wohnung.

Ich wollte das alles cool sehen. Immerhin wollte sie was von mir und nicht umgekehrt.

Aber es brodelte dann doch in mir ziemlich wild. Dieses kleine Miststück! Was bildete sie sich ein?

Ich wollte sie doch nur ein wenig aufziehen, ein wenig demütigen, wie sie das wollte. Und dann hätten wir beide einen Haufen Spaß gehabt! Aber nein, sie war ja zu dumm, zu verstehen, wollte immer noch das Prinzesschen spielen! Das war ja alles nicht meine Idee gewesen, sondern ihre!

Es war ja nicht mein Problem, dass sie nicht verstand!

Ich hatte diesen Affenzirkus nun wirklich nicht nötig!

Diese dumme Kuh!

Ich gebe zu, dass ich mich nicht so richtig erwachsen benahm, aber sie tat es auch nicht, und sie hatte angefangen!

Kapitel 9

Laut Wikipedia kommt der Begriff „Domina" aus dem Lateinischen und bedeutet: „Die Herrin des Hauses". „Domus" ist das Haus, daran erinnerte ich mich noch aus dem wenig erfolgreichen Lateinunterricht. „Heute wird der Begriff in aller Regel verwendet zur Bezeichnung einer Frau, die gegen Entgelt sadistische und dominante Praktiken anbietet."

Okay. Damit war ich schon mal einen Schritt weiter.

Ich erhielt kein Entgelt. Sadistisch war ich auch nicht, bot auch keine sadistischen Praktiken an. Das mit der Dominanz kam irgendwie hin. Ich hatte Spaß daran gefunden. Joelle hatte in mir irgendwas gestartet.

Aber es schien ein kurzes Vergnügen gewesen zu sein, denn sie war ja abgedampft, bevor sich irgendwas Ernstes entwickeln konnte.

Ich hätte damals nicht zugegeben, dass sie mir fehlte. Aber sie tat es.

Ich fand mich bei Wikipedia und versuchte rauszufinden, worum es bei diesem BDSM ging. Es war mir fremd. Dominanz und Unterwerfung, darüber hatte ich mir noch nie Gedanken gemacht. Die wenigen Videos, die ich mir ansah, waren eklig und abstoßend. Aber es gab viele davon. Ich war in dieser Angelegenheit scheinbar eher ein Weichei, und mir war auch nicht klar, wie einvernehmlich es da zuging.

Ich entwickelte so etwas wie eine Routine, suchte immer mal wieder nach Infos, Bildern oder Videos, fand vielleicht auch das eine oder andere, das nicht uninteressant war, aber dann auch immer wieder ziemlich eklige Sachen. Nur eines gelang mir nicht, das alles zu vergessen und hinter mir zu lassen.

Ich hatte auch in ihrem Facebook-Profil gewühlt. Fast wie so eine stalkende Ex. Die Rollen hatten sich gedreht. Ich redete mir ein, dass ich so mehr über ihre Neigung herausfinden konnte.

Das war natürlich Bullshit, denn es ging mir um sie.

Ich googlete sie auch und musste überrascht feststellen, dass sie in der Klassikwelt schon verdammt bekannt war. Es gab allerlei Berichte über sie, selbst Spiegel Online hatte ihr schon Artikel gewidmet. Sie galt als Wunderkind, als neue Hoffnung in der Klassikwelt. Man lobte ihre Präzision, ihre Werktreue, und dass sie trotz ihres jungen Alters nicht den Weg in den Kommerz eingeschlagen hatte. Scheinbar machten viele junge Künstler klassische Musik, die sehr kitschig und übertrieben klang und sich damit an ein breites, aber eben kein eingeweihtes Publikum richtete. Joelles Musik galt als noch unverfälscht und ernsthaft.

Auf der anderen Seite schien man sie zu vermarkten als die Lolita der klassischen Musik. Ich fand einige Fotos, in denen ihr bleicher Teint hervorgehoben wurde, in denen ihre Lippen blutrot geschminkt waren und sie mit ihren graublauen Augen unschuldig in die Kamera blickte. Ich konnte mir vorstellen, dass sie damit bei alten Knackern Eindruck schinden konnte. Bei mir hatte sie das auch.

Kunst war in meinen Augen zu 80% Marketing. Einige der besten Musiker, die ich kannte, mussten krebsen, um über die Runden zu kommen, einige der schlechtesten waren große Stars. Wenn man Talent und Marketing zusammenbringt und mit Lolita-Schmollmund noch ein paar CDs und noch ein paar Tickets mehr verkauft, dann war das in meinen Augen vollkommen in Ordnung.

Sie hatte als Solistin ein paar CDs eingespielt, machte Tourneen. Ich war jedenfalls überrascht. Das erklärte ihre Scheu vor öffentlicher Bloßstellung, und ich verwarf den Gedanken schnell, sie in der Fußgängerzone in einer zu engen Bluse um das Kleingeld der Passanten spielen zu lassen.

Mein Fazit war, dass ich ihren Erfolg und Bekanntheitsgrad unterschätzt hatte. Das machte sie für mich noch nicht zu einem Idol, aber es erklärte das ein oder andere.

Ich las und recherchierte also, fand allerdings in ihren Interviews nichts, was auf ihre Neigung schließen ließ. Warum sollte ich auch irgendetwas finden? So etwas behält man für sich und offenbart es nur den engsten Vertrauten.

Trotzdem suchte ich weiter in ihrer Biographie.

Sie hatte da etwas in mir geweckt, das ich nicht mehr so einfach loswerden konnte.

Es war keine große Sache, es raubte mir nicht den Schlaf, aber es nagte dann doch an mir.

Und je länger ich darüber nachdachte, desto mehr konnte mir wieder so etwas wie eine Beziehung vorstellen.

Ich war schon eine Zeitlang Single gewesen, und es hatte mich nicht gestört. Er war der Leadgitarrist einer Band, und so führte er sich auch auf. Wie so ein Alphatier. Dass seine Band nicht so viele Zuschauer anzog wie die, in der ich spielte, störte ihn, ebenso wie die Tatsache, dass ich mehr mit meiner Musik verdiente.

Er hatte gemeint, es läge daran, dass er ja auch das komplexere Instrument spielte. Ich wäre ja niemals so gut wie er, wenn ich zwei Saiten mehr und viel mehr Techniken zu beherrschen hätte. Ich war zu dem Ergebnis gekommen, dass Männer mir einfach zu kindisch waren, zu albern, zu blöd.

Ich hatte darauf irgendwann keinen Bock mehr gehabt, aber den Typen wieder loszuwerden, war auch nicht einfach. Es hatte eine Weile gedauert, bis er verstand, dass er doch nicht so unwiderstehlich war und dass ich nicht wieder zu ihm zurückkehren würde.

Danach hatte ich ein paar kleinere Affären mit Frauen, die aber mehr in der Liga von One-Night-Stands spielten.

Ich machte mir nichts vor. Frauen waren auch nicht immer pflegeleichte Engel. Die konnten auch ganz schön schwierig sein.

Zickig, nervig, fies, in vielen Beziehungen schwieriger als Männer. So wie Joelle.

Auch wenn ich auf Geschlechter nicht so festgelegt war, hatte ich doch eine Auszeit von Beziehungen genommen.

Hatte sich das jetzt verändert?

Eigentlich nicht. Ich hatte zu Beginn keine Beziehung mit Joelle gewollt, ich hatte sie nur mit Brennnesseln auspeitschen wollen. Jetzt war sie weg, und in mancher Hinsicht war das auch besser so.

Eine Woche nach dem Streit erhielt ich von ihr eine Nachricht auf mein Handy. Es war nur eine kurze Nachricht.

„Hi! :-)"

Ein Hi mit Smilie. Ich freute mich darüber, das musste ich zugeben und hätte aus dem Impuls fast getippt:

„Das heißt: Hi, Herrin!", aber ich ließ es dann.

Offensichtlich wollte sie wieder Kontakt zu mir. Machten wir uns nichts vor, ich wollte es auch. Das hatte sich in den letzten Tagen herausgestellt. Aber ich wusste nicht so richtig, wie es weitergehen sollte.

Nicht, dass ich nachtragend gewesen wäre. Es ging mir nicht um die Sache mit dem Aufzug. Es war mehr so, dass ich nicht wusste, auf welcher Basis wir nun miteinander kommunizierten. Ich hatte nicht so richtig viel Lust auf lange Gespräche. Aber in erster Linie wollte ich nicht die Domina werden, die auf Abruf Joelle ihre Wünsche erfüllte, wenn ihr mal danach war, auf Joelles Art und Weise gequält zu werden.

Es dauerte also ein wenig, bis ich betont gelassen antwortete:

„Hi! Wie geht's?"

Mehr fiel mir nicht ein. Ich spielte den Ball in ihr Feld und wartete auf ihre Reaktion.

Die kam allerdings genau zu dem Zeitpunkt, als ich mitten in meinen Recherchen war.

Es war noch nicht spät, aber ich war kaputt, und so lag ich im Bett mit Tablet und Smartphone, hatte zwei Gläser billigen Rotweins intus und suchte im Internet nach lesbischen Pornos, in denen irgendwer die Kontrolle über jemand anders hatte. Ich hatte gerade einen gefunden. Mit zwei unwirklich schönen Frauen. Die Schwarzhaarige war von der Rothaarigen nackt auf den edelstahlenen Küchenblock einer zwanzigtausend Euro Küche gebunden worden, und nun umkreiste die Rothaarige die Schwarzhaarige mit einer Reitgerte, mit der sie aber nicht zuschlug, sondern erotischen Angst und Schrecken verbreitete.

Ich hatte nur noch eine Hand über der Decke, die andere hatte sich irgendwie selbständig gemacht.

Als Joelles Nachricht ankam, griff ich dennoch mechanisch zum Handy.

„wie geht's dir?"

Es war sowas wie Fügung des Schicksals, dass sie sich gerade in diesem Moment meldete, denn ich war schon ziemlich wuschig, und mir stand nicht der Sinn danach, irgendwas zu diskutieren. Ich wollte Action. Insofern kam das mit dem Schicksal schon hin. Oder es war einfach nur Zufall. Meinetwegen auch das.

„ich vermisse dich", schob sie noch eine weitere Nachricht hinterher.

Ich legte das Tablet beiseite und holte meinen Arm unter der Decke hervor und textete zurück:

„Wo bist du?"

„Zuhause" kam prompt die Antwort. Und dann noch „schön, dass du dich meldest! hab dich vermisst!"

„Bist du allein? Willst du spielen?", schrieb ich.

„Ja in meinem zimmer... spielen? jetzt? soll ich vorbeikommen? ich würds machen."

Ich überlegte, da kam aber schon die nächste Nachricht.

„ich nehme auch die treppe!"

Sie wohnte am anderen Ende der Stadt, und ich war jetzt gerade in Stimmung.

„Lass mal! Wir machen's über's Phone."

„iPhone-sex? okayyy!!! ;)" Und sofort darauf: „was soll ich machen?"

„Von jetzt an über Snapchat"

Ich wechselte die App. Snapchat ist dieser Chatservice, bei dem sich die Nachricht nach einigen Sekunden von selbst löscht. So von wegen Privatsphäre. Sie hatte mir erzählt, dass sie den benutzte, und so hatte ich mir das auch einmal angesehen. Der Nutzen hatte sich mir bisher nicht erschlossen. Aber für die Sache, die mir gerade so im Kopf herumspukte, war es perfekt.

„Mach ein Selfie! Vom ganzen Körper!"

Es dauerte einige Augenblicke, dann bekam ich ein Foto von ihr. Sie stand in einer schlabbrigen Schlafanzughose mit einem langen T-Shirt in einem geschmackvoll eingerichteten Zimmer, das aber immer noch ein wenig nach Teenager aussah. Ich betrachtete das Foto noch, aber dann verschwand es auch schon von meinem Bildschirm und eine Nachricht erschien:

„gefalle ich dir?"

„bis auf die Hose!", antwortete ich.

Einige Augenblicke später kam ein weiteres Foto. Sie hatte die Hose ausgezogen, hielt sie in einer Hand und mit der anderen hatte sie das Foto gemacht.

„Das Shirt gefällt mir auch nicht wirklich.", schrieb ich.

Wenig später erschien ein Foto auf meinem Bildschirm, auf dem sie in Unterwäsche dastand.

Ich hatte nicht genug Zeit, es zu genießen, dann verschwand es schon wieder.

„sorry, hätte ich das gewusst, hätte ich was schickeres angezogen."

Ich warf es ihr nicht vor, ich hatte auch nur ein ausgeleiertes T-Shirt an.

„Gib dir mal etwas mehr Mühe mit der Rechtschreibung! Mehr Respekt!"

„Sorry, es tut mir leid!"

„So ist besser."

„Wirst du mich bestrafen für meine mangelnde Rechtschreibung?"

Ich schmunzelte. Sie bettelte ja förmlich darum.

„Hast du Brennnesseln in deinem Zimmer?"

„Leider nicht. Soll ich runter in den Garten, welche holen?"

„Dauert zu lange."

„Ich glaube, wir haben auch keine Brennnesseln im Garten. Würde mich zumindest wundern."

„Hast du eine Kerze?

Sie schickte mir ein Foto von einer Kerze.

„Mach sie an!"

Nun ein Foto, in dem die Kerze brannte.

„Leg dich auf dein Bett!"

Auf dem Foto sah man das Blümchenmuster ihrer Laken. Es wirkte alles noch sehr mädchenhaft. Und trotzdem war sie alles andere als unschuldig.

„Zieh den BH aus!"

Es dauerte etwas länger, bis sie das Beweisfoto schickte. Es zeigte nur ihre rechte Brust und ein wenig ihres Bauches.

„Sind deine Nippel hart?"

Als Antwort eine Großaufnahme ihrer Brustwarze, die stolz und steif in die Höhe ragte.

„Nimm die Kerze und lass den flüssigen Wachs auf die Brustwarze tropfen! Halte die Kerze hoch, je länger der Wachs fällt, desto mehr kühlt er ab. Ich will nicht, dass du dich verbrennst."

Es dauerte, bis ich die Instruktion eingetippt hatte.

Mein Herz schlug schneller, und ich war gespannt, ob sie dem Befehl nachkommen würde.

Meine Hand verschwand schon wieder unter der Decke, und ich streichelte mich.

Dann kam das Foto. Ihre Brustwarze war überzogen von einem kleinen Hügel getrockneten Wachses. Auch dieses Foto verschwand leider viel zu schnell.

„Wie fühlt sich das an?", fragte ich.

„Geil", kam augenblicklich ihre Antwort.

„Antworte im ganzen Satz!"

„Es fühlt sich scharf an, dass du mir befiehlst, dass ich mich selbst mit Wachs verbrenne und quäle. Absolut scharf und geil!!! Unglaublich!!!"

NaSchmi
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