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Ein Fotoshooting auf Sylt

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"Kann ich bitte was zu trinken haben?" appellierte ich an Dieter, während Dirk gerade etwas auf meinen linken Oberschenkel malte, was man als eine große Möwe interpretieren könnte.

Dieter sah von seinem Kameradisplay auf:

"Coca-Cola?" fragte er.

Ich nickte. Minuten später war er mit einer eiskalten Cola zurück, die ich schlucken konnte, bevor Dieter seine Zwei-Finger-Geste wiederholte, um mir klar zu machen, dass es wieder Zeit für eine Zigarette war. Ich nahm eine aus der Schachtel und Dieter fotografierte weiter.

Dirk war ein extrem engagierter und penibler Bodypainter, und es dauerte fast zwei Stunden, bis ich ganz mit seinem Sylt-Design überzogen war. Ich drehte mich vor seinem großen Spiegel und bewunderte seine Arbeit mit einer gerade angezündeten Camel in der Hand -- meine sechste während der Malsitzung. Dirk bat Dieter, ihm ein paar Fotos für seine Mappe zu schicken und gab ihm seine Karte.

"Zieh dir deine Stilettos an, Sara. Ich bringe das hier zum Auto," sagte Dieter, der meine Handtasche und meine Kleider aufgehoben hatte.

"Was ist mit diesen hier?" fragte ich und hielt meine Camel-Schachtel und mein Feuerzeug hoch.

"Ich nehme sie in meine Fototasche. Brauchst du noch etwas?"

"Ich denke nicht."

Ich steckte die Zigarette zwischen meine Lippen, nahm das Haargummi raus und legte es noch in die Handtasche. Dieter ging zum Auto, und ich setzte mich, um meine High Heels zu schnallen.

Die Leute machten immer wieder Fotos von mir, während ich vor Dirks Sonnenschirm auf Dieter wartete. Anfangs fotografierten sie ohne zu fragen aus einer gewissen Distanz. Dann bat ein Typ mich zu lächeln. Für eine Weile agierte ich vor den Kameras.

Ein höflicher junger Mann fragte, ob sein Freund ein Foto von uns machen könnte.

"Sicher!" sagte ich und wir posierten mit unseren Armen umeinander.

Männer aus der Menge verloren ihre natürliche Schüchternheit und fragten nach Bildern. Als Dieter zurückkam, posierte ich mit einem Jungen in meinem Alter. Dieter fing sofort zu fotografieren an und rief:

"Küss ihn!"

"Was meinst du?" fragte ich, nicht ganz bereit, leidenschaftlich nasse Küsse mit völlig fremden Männern auszutauschen.

"Komm schon! Nur ein Küsschen auf die Wange, Sara!"

Ich gab dem Jungen einen leichten Wangenkuss und hinterließ einen weiß-blauen Abdruck, während die Kameras um uns herum klickten. Der Junge ging mit einem breiten Lächeln davon.

Wir Deutsche haben eine lange Tradition für eine geordnete Schlangenkultur, und so bildete sich innerhalb einer Minute eine Reihe von Männern jeden Alters entlang der Promenade. Alle warteten sie darauf, dass ich sie auf die Wange küsste, während ihre Kumpels Fotos machten und jubelten.

Nachdem ich etwa 10 Männer geküsst hatte, hatte ich meine Zigarette bis zum Filter geraucht. Ich warf sie auf die Promenade und drückte sie mit der Sohle meiner Sandalette aus. Dieter sprang mit noch einer Camel und dem Feuerzeug ein, damit ich ohne Unterbrechung weiterrauchen konnte, wie es der Kunde verlangte.

Mann Nummer 15 oder 16 oder so war ein fetter Typ um die 35. Ich zog an meine Zigarette und beugte mich vor, um ihn möglich oberflächlich auf seine verschwitzte Wange zu küssen. In einer plötzlichen Bewegung drehte er den Kopf, küsste mich auf den Mund und versuchte, seine Zunge zwischen meine Lippen zu drücken, während seine Freunde und andere in der Menge laut lachten, johlten und klatschten.

Überrascht wich ich ein paar Zentimeter zurück und blies ihm eine massive Qualmwolke ins Gesicht, während ich reflexartig mit meinem Knie hart gegen seine Eier trat. Ich beobachtete, wie er vor Schmerzen stöhnte und sich vorbeugte, als das Lachen und der Applaus um uns herum intensiver wurden.

Ich nahm einen weiteren Zug von meiner Zigarette und lächelte unschuldig, als ich Rauch in die Richtung pustete, in die er mit seinen Freunden mit einem deutlichen blauen Fleck im Schritt seiner cremefarbenen Hose davonhinkte.

"Lass uns spazieren gehen!" sagte ich zu Dieter, der sich sofort mit mir in Bewegung setzte. Wir ließen eine lange Schlange enttäuschter Männer zurück, die, das gebe ich zu, sehr diszipliniert und deutsch gewartet hatten, bis sie an der Reihe waren.

Ein Teil der Warteschlange entschied sich, meinen bemalten Körper mit großem Interesse entlang der Promenade zu folgen. Obwohl einige zum Strand oder in die Stadt trieben, wurde die Menschentraube um mich immer grösser. Besonders nervig war eine Gruppe junger Männer, die mir dämliche und eher private Fragen zuschrien. Ich versuchte, ihre Bemühungen zu ersticken. Zuerst durch ein freundliches Lächeln, dann durch Ignorieren.

Immer wieder fragten Männer, ob sie sich mit mir fotografieren lassen könnten. Ich muss innerhalb von zwei Stunden weit über hundert Männer umarmt oder auf die Wange geküsst haben. Einige legten ihre schmutzigen Hände auf meine Titten oder meinen Arsch, aber meine aggressiv-gewalttätigen Reaktionen machten ihnen und anderen klar, dass diese kurze Freude die Mühe nicht wirklich wert war.

Ich posierte mit meinem Dauerlächeln an der Promenade, am Strand und vor Geschäften in der Fußgängerzone in der Friedrichstraße. Dieter machte Tausende von Bildern und musste mehrmals seine Speicherkarte wechseln.

"Können wir bitte woanders hingehen?" fragte ich, während ich die x-te Zigarette des Tages ausdrückte. Eine Uhr vor einem Geschäft zeigte kurz vor eins.

"Na sicher. Willst du etwas essen, Sara?"

"Ich will nur hier raus. Können wir gehen?"

"Ähh... ja... ich hol mir nur ein Sandwich von da drüben." Er zeigte auf einen Supermarkt auf der anderen Straßenseite. "Bist du sicher, dass du nichts essen möchtest?"

"Ja. Hol mir einfach... eine große Cola. Und ein paar Lutschtabletten für meinen Hals bitte!" sagte ich mit einer Stimme, die durch das Kettenrauchen am Vormittag eine neue, heisere Qualität entwickelt hatte.

Zurück an Dieters Auto bauten wir das Verdeck ab.

"Fährst du, Sara?" fragte Dieter und warf mir den Schlüssel zu.

"Darf ich?"

"Ja. Damit ich unterwegs fotografieren kann."

Ich hatte erst im Sommer davor meinen Führerschein gemacht und war noch nie weder einen BMW noch ein Cabrio gefahren. Also nutzte ich die Gelegenheit. Dieter legte mir ein Handtuch auf den Sitz, damit mein Sylt-Design nicht auf dem Leder abfärbte. Ich setzte mich hinters Steuer und zog meine Heels aus, um barfuß zu fahren. Dieter drückte sofort den Zigarettenanzünder am Armaturenbrett und steckte mir eine weitere Zigarette zwischen meine geschminkten Lippen, während ich damit beschäftigt war, seinen BMW von dem Parkplatz wegzulenken.

"Also... Wohin fahren wir?" fragte ich, als er meine Zigarette angezündet hatte und mich wieder beim Rauchen fotografierte.

"Du willst weg von den Massen?"

"Absolut."

"Fahren wir in die Braderuper Heide an der Ostküste. Sie ist riesig, menschenleer und das Heidekraut steht jetzt in voller Blüte. Also zurück nach Wenningstedt und dann rechts Richtung Braderup."

Die Heide erwies sich als ein wunderbarer Ort. Ich ging barfuß auf den Sand- und Holzwegen quer durch die Heide und am Wattenmeer entlang, wo wir in der Ferne die dänische Küste sehen konnten. Dieter fotografierte mich eine Stunde lang und versorgte mich ununterbrochen mit Zigaretten, damit sein Kunde mich auf allen Bildern und Videos genüsslich rauchen sehen konnte.

Die gelegentlichen Wanderer, die wir trafen, grüßten uns mit einem freundlichen Moin und verhielten sich ganz anders als die aggressiven Grabscher auf der Promenade. Für eine weitere Stunde liefen wir einfach nur rum und genossen die Sonne und plauderten über dies und das. Ich schaffte es, eine volle Stunde ohne Rauchen, aber meine Stimme war immer noch total kratzig, als wir wieder im Auto saßen, und mich Dieter mit seinen zwei Fingern an den Lippen klarmachte, dass es wieder Zeit war für ein paar Fotos.

"Willst du jetzt zurück nach Westerland?" fragte er und gab mir Feuer.

"Ich weiß nicht," antwortete ich und pustete Rauch aus. "Ich würde lieber noch mehr Natur sehen."

"Gut. Ich habe einen Besuch beim Leuchtturm Hörnum arrangiert. Von da hat man eine phänomenale Aussicht. Und ich könnte ein paar tolle Aufnahmen von dir machen."

"Das ist im Süden, nicht wahr?"

"Ja. 20 Kilometer von hier."

Ich platzierte die Zigarette zwischen meinen bemalten Lippen und drehte den Zündschlüssel.

Wir fuhren nach Süden und Dieter machte Hunderte von Fotos von der qualmenden Sara mit Ganzkörper-Bodypaint und warmer Sommerbrise in den Haaren.

Als wir am hohen Leuchtturm ankamen, stand eine lange Schlange vorm Eingang. Dieter hatte jedoch spezielle Vorkehrungen getroffen, und wir gingen an den schwitzenden Touris vorbei und stiegen direkt die Treppe hinauf in die beeindruckende Höhe von 48 Metern über dem Meeresspiegel.

Ich posierte rauchend, während Dieter mit seiner Kamera arbeitete. Ich genoss den Blick auf das Wattenmeer und weit hinein in die flache Landschaft Nordfrieslands im Osten und über die wilde Nordsee im Westen.

Wieder unten saßen wir im Gras, aßen Eis und quatschten. Meinem Hals und meinen Lungen gönnte Dieter eine halbe Stunde Erholung, bevor er auf seine Armbanduhr guckte.

"So, wir fahren jetzt nach Westerland zurück," sagte er und stand auf.

"Ja?" seufzte ich.

"Ja", sagte er war schon auf dem Weg zum Auto.

Er öffnete den Kofferraum und holte seinen Khaki-Anzug, ein weißes Hemd, eine Krawatte und ein Paar glänzende schwarze Lederschuhe heraus. Er fing an, sich von Shorts, T-Shirt und Sneakers zu befreien.

"Was machst du?" fragte ich.

"Wir gehen jetzt ins Casino."

"Ins Casino?"

"Ja. Und es gibt dort eine Kleiderordnung. Ohne Anzug und Krawatte komm ich da nicht rein."

"Und ich? Kann ich da einfach in Unterwäsche und mit nackten Titten rein?"

"Du ziehst einfach deine Stilettos an, Sara. "

"Gibt es keine Kleiderordnung für Frauen?"

"Doch. Gibt es schon. Offiziell."

"Aber du denkst, sie lassen mich quasi nackt ins Casino?"

"Ja. Ist alles schon geregelt. Das Management möchte einige meiner Bilder einer attraktiven, ganzkörperbemalten Frau, die Roulette spielt. Es ist für ein Werbeprospekt."

"Das Casino in Westerland ist also dein mysteriöser Kunde? Sie wollen zukünftigen Kunden die Illusion vermitteln, dass im Casino nackte Frauen in Bodypaint rumlaufen?"

"Nein. Das Casino ist nicht mein Kunde. Ich habe ihnen als Gefälligkeit ein paar Bilder versprochen dafür, dass wir... leicht von der Kleiderordnung abweichen dürfen."

"Oh... Aber du musst trotzdem Anzug und Krawatte tragen?"

"Ja. Keine Ausnahmen für mich. Nur für dich. Die Welt ist ungerecht."

"Ich fühle mich geehrt. Soll ich wieder fahren?"

Dieter gab mir den Schlüssel und setzte sich ins Auto, um sein Hemd zuzuknöpfen, seine Krawatte zu binden und seine Schuhe anzuziehen, während ich am Steuer saß, und einsah, dass ich mich an das Fahren eines BMW Cabrios gewöhnen könnte.

Ich fand einen Parkplatz in Westerland, wo wir das Dach des BMW hochfuhren. Und ich musste zurück auf meine High Heels.

Auf dem Weg zum Casino kamen wir an zwei bärtigen Männern mit gepimpten Harley Davidsons vorbei. Dieter überzeugte sie, ihn ein paar Fotos von mir machen zu lassen, während ich auf einem der Motorräder rauchte.

In der Spielbank, dem Casino, sprach Dieter kurz mit der Hostess am Eingang. Dann gingen wir durch. Die Angestellten lächelten professionell, ohne meine gemalten Titten anzustarren. Sie schienen informiert zu sein, dass ein Fotoshooting stattfinden würde.

2004 war das Rauchen in einem deutschen Casino natürlich nicht nur erlaubt, sondern eine gesellschaftliche Norm. Nachdem wir ein paar Chips gekauft hatten, gingen wir zum Roulette-Tisch, wo ich zwischen zwei zigarrenrauchenden Herren um die sechzig in eleganten Anzügen eingequetscht wurde. Ich drückte meine Zigarette im Aschenbecher aus und bekam sofort die nächste von Dieter zwischen die Finger gesteckt. Er zündete sie an, bevor er mir was zu Trinken holte.

"Alle Achtung! Tolles Kleid, das Sie da anhaben, junge Frau," bemerkte der Typ zu meiner Linken.

Ich sah in sein grinsendes, bärtiges Gesicht und erkannte einen der Kriminalbeamten aus dem Tatort. Der Name des Schauspielers und des Polizisten war mir entfallen. Ich hatte auch keine Ahnung, ob er in der Serie in Köln, Saarbrücken, Stuttgart oder Weimar das Gesetz hütete -- bloß das es nicht in meiner Heimatstadt Hamburg war. Aber er kannte meinen Namen schließlich auch nicht.

"Vielen Dank! Ich habe es heute erst bekommen. Es ist ein lokales Design. Es heißt Sylt," informierte ich ihn.

"Sehr originell!" sagte Kommissar Soundso. "Dieser Künstler versteht es wirklich, die wichtigen Details zu betonen."

Er deutete auf meine weißen Titten mit den roten Nippeln. Dafür fand ich kein gutes Comeback. Zum Glück kam Dieter gerade mit einer Flasche Champagner und einem Sektglas zurück. Er goss aus der Flasche und ich hob mein Glas, genau wie die beiden Herren. Wir prosteten uns zu:

"Trinken wir aufs Spielglück!" sagte der Fernsehkommissar.

Ich nickte zustimmend und trank mein Glas in einem Schluck aus.

Der charmante Fernsehdetektiv goss nach und gab mir einige Ratschläge zum Spiel. Ich spielte und lachte vor Dieters Linse pflichtbewusst über die Witze des Schauspielers. Leider dauerte es nur zwei Zigarettenlängen, bis ich meinen Chipsvorrat verspielt hatte. Während dieser Zeit lud mich der bekannte Schauspieler zu einem Privatbesuch in seinem Bungalow in Kampen ein und stellte sich freundlicherweise auch noch als Führer durch das Nachtleben von Westerland zur Verfügung. Ich konnte mich jedoch davonschleichen, ohne irgendwelche Verpflichtungen einzugehen oder gar meine Telefonnummer preiszugeben:

"Entschuldigen Sie bitte, ich bin hier auf Arbeit," erklärte ich und nickte schulterzuckend Richtung Dieter, mit dem ich dann vom Tisch verschwinden konnte.

Dieter versorgte mich mit einer weiteren Zigarette und gab mir Feuer. Wir schlenderten etwas ziellos im Casino herum, bevor Dieter für uns den Entschluss fasste, zur Promenade und zum Strand zurückzukehren, um etwas von dem sanften Abendlicht mit der Kamera einzufangen.

Der Andrang auf der Promenade war gewachsen, ebenso der Alkoholkonsum und die Aufdringlichkeit der testosterongetriebenen Männer im Alter von 15 bis 60 Jahren. Eine Zeitlang lief ich in meine Heels rum, posierte mit wildfremden Männern, verteilte Küsschen und rauchte noch drei oder vier Zigaretten.

Benommen von dem Nikotin, dem Champagner, der Sonne und meiner allgemeinen Erschöpfung gelang es mir, mir das rechte Sprunggelenk zu verdrehen, als mein Stilettoabsatz zwischen zwei Brettern auf einer Holzgangway stecken blieb. Ich fiel hin, schreiend vor Schmerz, und merkte sofort, wie mein Fuß binnen Sekunden anschwoll. Die Sandalette musste nicht erst geöffnet werden, da der Riemen gerissen und die teuren High Heels völlig im Eimer waren.

Ich zog die andere Sandalette aus und Dieter half mir wieder aufzustehen, während er die Männer, die soeben meine körperlichen Vorzüge bewundert hatten, verscheuchte. Mein rechter Fuß konnte ich ohne starke Schmerzen überhaupt nicht belasten.

"Ich bring dich rüber," beruhigte mich Dieter und nickte in Richtung einer Cocktailbar am Strand. Er gab mir die brennende Zigarette, die ich beim Unfall verloren hatte, zurück, und halb unterstützte, halb trug mich weg von der Unfallstelle. Ich roch und spürte seinen Schweiß. Er trug immer noch seinen Anzug, der für den Strand natürlich viel zu warm war.

Wir fanden einen freien Tisch, und Dieter platzierte mich auf einen Stuhl und legte behutsam meinen angeschwollenen rechten Fuß auf einen anderen.

"Was willst du von der Bar?" fragte er. "Ich denke, wir sind für heute fertig."

"Darauf kannst du dir in den Arsch beißen!" sagte ich mit Nachdruck und zeigte auf die gigantische Schwellung dort, wo einmal mein rechter Fuß saß.

Ich ahm einen letzten Zug aus meiner Zigarette und drückte sie im Aschenbecher aus, bevor ich meine Aufmerksamkeit auf die Cocktailkarte richtete:

"Ich möchte bitte einen Sex on the Beach!" sagte ich und ließ jede Silbe von einer kleinen Rauchwolke begleiten.

"Sehr angemessen!" grinste Dieter. "Ich bestell unsere Getränke und frag den Rettungsschwimmer drüben, ob er ein Verband für deinen Fuß hat."

"Danke, Dieter. Das ist so lieb von dir."

"Kein Problem."

Die Barfrau kam mit unseren Getränken, gerade als Dieter mit einem elastischen Verband für meinen Knöchel zurückkam. Dieter trank ein großes Flensburger Fassbier und mit Bierschaum um den Mund befestigte er mit einer Sicherheitsnadel den Verband um meinen Knöchel.

Er lehnte sich zurück, nahm einen weiteren Schluck aus seinem Bierkrug und lächelte mich an:

"Sara, ich weiß, wir haben gerade gesagt, dass wir für heute fertig sind... Aber dieses Licht... So wie es gerade ist... Du siehst toll aus. Kann ich hier einfach ein paar Fotos von dir machen?"

Ich lachte:

"Okay. Ich werde versuchen durch meine Tränen zu lächeln. Und ich nehme an, ich soll noch eine Zigarette rauchen?"

Dieter stellte das Feuerzeug und zwei hellblaue Camel-Schachteln vor mir auf den Tisch, die eine fast leer und die andere noch ungeöffnet. Ich nahm die letzte Zigarette aus der ersten Schachtel und zündete sie an, während Dieter im Abendlicht an seiner Nikon arbeitete.

Ich weiß, dass man nie auf nüchternen Magen trinken sollte. Außer dem Eis am Leuchtturm hatte ich seit dem Frühstück nichts mehr gegessen. Nach einem langen Tag in der Hitze trank ich die Cocktails wie Limonade und gab bald das Zählen auf. Je mehr ich trank, desto mehr musste ich rauchen und umgekehrt.

Meine Erinnerung an diesen Abend war später etwas verschwommen. Ich weiß noch, dass ich einige Bilder auf dem Display von Dieters Nikon durchgesehen und ihn vergeblich befragt habe über seinen mysteriösen Kunden, der so viel Geld für Bilder von mir beim Zigarettenrauchen bezahlt hat.

Irgendwann ließen wir uns Pizzas in die Cocktailbar bringen und nach dem Essen tranken wir uns durch die ganze Cocktailkarte.

Ich erinnere mich vage an eine Diskussion über mein mögliches Honorar für das nackte Posieren, also ohne Bodypainting, an der Promenade in Westerland. Wenn ich mich recht erinnere, hat mich Dieter gebeten, einen Preis zu nennen. Ich weiß nicht, ob ich es tat. Ich würde es aber bereuen, wenn ich es getan hätte.

Ich war in einer Cinzano-Fleecedecke gehüllt, als die Bar um Mitternacht (oder wann auch immer) schloss. Ich hatte die Decke noch um mich, als wir zur Promenade zurückstolperten und versuchten, uns gegenseitig zu stützen. Vielleicht hat Dieter die Decke gekauft. Vielleicht habe ich sie einfach in der Strandbar gestohlen.

Wir waren vernünftig genug, um zu wissen, dass wir beide zu besoffen waren, um den BMW zurück zum Haus in Wenningstedt zu fahren. Auf dem letzten Bild in meinem Gedächtnis von diesem Abend, sitze ich mit der Decke um mich hinten in einem Mercedestaxi.

Dann bin ich wohl ohnmächtig geworden.

Donnerstag 15. Juli 2004, Wenningstedt, Sylt.

Um kurz nach halb sieben wache ich mit Dieters Hand auf meiner linken Brust auf. Wir lagen wie zwei Löffel in einer Schublade, verschwitzt und unbedeckt in seinem warmen Bett, das von der aufdringlichen Morgensonne beschienen wurde.

Ich musste dringend pinkeln und obwohl ich von beiden Enden, am Kopf und am rechten Fuß, Schmerzen verspürte, schaffte ich es langsam, meinen Körper von Dieters Arm zu befreien und aus dem Bett zu steigen. Ich humpelte zum Badezimmer im Erdgeschoss und setzte mich auf die Toilette. Ein plötzlicher Drang, mich zu übergeben, überkam mich, und ich drehte mich um, um ihn zu befriedigen.

Ich trank etwas Wasser und kehrte in Dieters Schlafzimmer zurück, um das Durcheinander zu inspizieren. Mein Bodypainting hatte sich auf dem Laken und auf Dieter, der in seiner Unterhose schlief, massiv abgefärbt. Meine Inspektion des Lakens und meines Slips ergab keine Anzeichen von Penetration oder Ejakulation, was ja erstmal ganz gut war. Aber ich fühle mich trotzdem schlecht, mit diesem viel älteren Typen im Bett gelandet zu sein. Ich dachte, wir hätten eine rein professionelle Beziehung.